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bergmeister 21.07.2008 22:39

Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Hallo zusammen,

ich schreibe hier, weil mein Vater leider auch vom Lungenkrebs betroffen ist. Er hat ein Adenokarzinom Stadium IV (T2NxM1) mit Metastasen in Gehirn (2) und Nebennieren.

Zur bisherigen Behandlung: Zunächst wurden die Metastasen im Gehirn bestrahlt und das wohl auch weitgehend erfolgreich, dann bekam er Chemo (Cisplatin und Gemcitabin), nach 2 Zyklen war der Tumor in der Lunge deutlich kleiner geworden, nach weiteren 2 Zyklen war kaum noch eine Veränderung sichtbar. Deshalb soll er jetzt 6 Wochen pausieren und sich erholen, dann soll evtl. ein anderer Wirkstoff probiert werden.

Abgesehen von einer allgemeinen Schwächung durch die Bestrahlung und die Chemotherapie geht es ihm eigentlich gut, er hat keine tumorspezifischen Beschwerden.

Allerdings bin ich etwas skeptisch, in der Klinik in der wir bisher waren, fühlen wir uns nicht wirklich gut aufgehoben, es ist fast jedesmal ein anderer Arzt da, der eine sagt mal so, der andere mal so. Von anderen Therapieformen war bisher auch nie die Rede und unser Hausarzt sagt auch nur, 'die in der Klinik tun schon das Richtige'.

Deshalb habe ich mich mal umgesehen und über alternative Methoden und unterstützende Maßnahmen, wie Ernährung o.ä. erkundigt und wir haben uns da auch etwas beraten lassen.

Was aber fehlt, wäre ein auf (Lungen-)Krebs spezialisierter Arzt, der wirklich mal einen Plan aufstellt und uns sagt was sinnvoll und was möglich ist (z.B. Laserbehandlung/Hyperthermie?). Ich weiß, daß die Prognosen im Stadium IV nicht gerade günstig sind, aber das ist ja kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken oder sich von den Klinik-Ärzten nach Schema F zu Tode therapieren zu lassen.

Ich habe hier schon einige Zeit gestöbert und denke, daß hier doch einige Leute sind, die aus eigener Erfahrung sprechen können und uns ein paar Ratschläge geben können oder kompetente Ansprechpartner/Kliniken nennen können.

Viele Grüße
Sebastian

mouse 21.07.2008 23:05

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Lieber Sebastian,
es wird deswegen ein anderer Wirkstoff für die nächste Chemo ausprobiert, weil man immun wird, wenn ein Stoff zu lange gegeben wird. Du musst Dir das so vorstellen, wie ein Antibiotikum gegen das man auch immun werden kann und das dann nicht mehr wirkt.
Du findest Schema F nicht gut. Es ist aber das Schema, dass den meisten Leuten am besten hilft, deswegen wird es angewendet und nicht deswegen um die Sterberate hochzutreiben.
Alternativmethoden können gut und schön sein, es sind aber schon reichlich mehr Leute daran gestorben als an Schema F.
Es gibt Sachen, die unterstützend wirken, als da sind Selen und z. B. Vitamin C. Bei Mistel streiten sich die Experten schon.
Eine "Lasertherapie" ist nichts weiter als eine Operation per Laser. Der Experte auf diesem Gebiet ist Prof. Rolle. Der ist mit Sicherheit Superklasse, auch wenn er mich nicht operieren kann. An ihn könntet ihr euch wenden, wenn denn eine Operation überhaupt in Frage kommt.
Hyperthermie muss nicht ohne Grund privat bezahlt werden. Nicht nur dass es eine Viecherei ist, fragt doch vorher mal nach, wie hoch die Erfolgsrate bei LK :twak:ist.
Sei mal nicht so ablehnend gegen Schema F. Wir, die wir hier im Stadium 4 sind und schon etwas länger leben, werden alle mit allerdings sehr unterschiedlichen Medikamenten, nach Schema F behandelt.
Wenn Dein Vater sich in der Klinik nicht wohlfühlt ( wie ihr euch da fühlt, ist ehrlich gesagt völlig egal) dann sage, wo Du wohnst und es wird hier Vorschläge hageln.
Viele Grüße
Christel

bergmeister 21.07.2008 23:38

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Mir ist schon klar, weshalb ein neuer Wirkstoff gegeben wird, wobei es mich doch etwas beunruhigt, daß der 'alte' so schnell seine Wirkung verloren hat.

Bzgl. 'Schema F': Wir zweifeln so langsam daran, ob in dieser Klinik überhaupt nach einem Schema vorgegangen wird, da erzählt Arzt A das eine und Arzt B am nächsten Tag das genaue Gegenteil, Termine werden verschoben, man wird wieder heimgeschickt, weil grad kein Bett frei ist, usw..

Auch so etwas wie Aufklärung fand nie wirklich statt, das höchste der Gefühle war eine Broschüre von der deutschen Krebsgesellschaft (o.ä.), wobei meine Eltern auch nie wirklich nachgebohrt haben, teilweise aus Angst, teilweise weil sie merkten, daß da schon aus zeitlichen Gründen nicht viel zu erwarten war.

Meinem Vater gefällt es dort nicht wirklich, aber ist er zu passiv und 'gehorsam', um sich zu wehren, wenn sie sagen würden, 'wir ziehen ihnen heute die Haut ab, das hat sich bewährt', würde er es widerspruchslos über sich ergehen lassen.

Alternativen/ergänzenden Ansätzen steht mein Vater auch etwas skeptisch gegenüber, wobei er langsam doch einsieht, daß Selen, Vitamine und Co. nicht unsinnig sind. Aber er ist doch etwas 'technikgläubig' und hofft, daß es eine Methode gibt, die den Krebs beseitigt, besonders angetan hat es ihm diese Nanopartikel-Hyperthermie, der Charite für die wird derzeit eine Freigabe angestrebt.

Nur selbst wenn der Krebs erstmal physisch beseitigt ist, heißt es ja noch nicht, daß nichts mehr nachkommt, daher halte ich es für wichtig, daß der Körper gesund und in der Lage ist, entartete Zellen wieder selbst zu beseitigen.

Ich finde ein gesundes Maß an Mißtrauen ist schon angebracht und angesichts der Überlebensstatistiken bei Stadium IV kann man bei der Chemotherapie (oder Schema F) nicht wirklich von einer Methode mit durchschlagendem Erfolg reden.

Aber gerade um zu wissen welche Methoden in diesem Fall sinnvoll sind, möchten wir ja kompetente Unterstützung, die wir bisher leider noch nicht gefunden haben.

Wir kommen aus Rheinhessen, idealerweise sollte sich etwas im Raum Rhein-Main finden lassen.

mouse 21.07.2008 23:46

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Lieber Sebastian,
in Essen soll es eine Superklinik geben! Sicher gibt es noch mehr in der Gegend, aber Essen wird hier oft genannt.
Mißtrauen ist sicher angebracht, nur weißt Du, Stadium 4 ist nun mal Stadium 4. Du hast Dir die Überlebenszeiten sicher angeschaut. Ich habe sie getopt und viele andere hier auch. Alles nach Schema F. Wobei ich meine, das meine Onkopraxis (nicht Klinik) gut ist.
Wenn die Hirnmetas bei Deinem Vater wirklich verschwunden sind, dann hat er ganz gute Chancen noch länger zu leben. Denk mal an Tarceva. Das schenkt einigen hier Jahre. bei mir wirkt es nicht, dafür wirkt bei mir Alimta. Aber all das muss ausprobiert werden. Eben alles nach Schema F. Aber wenn man es nicht ausprobiert, wie will man dann wissen, was wirkt?
Liebe Grüße
Christel

bergmeister 22.07.2008 00:07

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Essen gehört zwar nicht mehr wirklich zum Rhein-Main Gebiet, aber trotzdem danke für den Tip:D.

Ich habe auch gelesen, daß es in Frankfurt/Main eine gute Klinik geben soll, wobei ein guter Arzt/Praxis, womöglich ein richtiger Onkologe, würde vermutlich, wie du sagst auch schon viel helfen können.

Bini1967 22.07.2008 13:26

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Hallo Sebastian,
meine Mutter geht ins Nordwestkrankenhaus in Frankfurt. Sie fängt nächste Woche zwar erst mit der Chemo an, deshalb kann ich Dir nicht wirklich viel dazu sagen. Die Klinik machte auf uns jedoch einen tollen Eindruck und wurde uns auch empfohlen.
Viele Grüße
Sabine

bergmeister 22.07.2008 19:25

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Hallo Sabine,

ja, ich glaube das war das KH von dem ich auch Gutes gehört habe.

Wer ist eigentlich der Prof. Rolle, ich habe hier schon öfter von ihm gelesen, konnte aber noch nicht herausfinden, wo er praktiziert?

Ist das zufällig der von Cyberknife aus München? Das liest sich auf den ersten Blick ganz hervorragend, aber irgendwie fragt man sich schon, wo stecken denn da die Risiken und Nebenwirkungen. Was mich auch wundert, man behandelt zwar Hirnmetastasen und auch Lungentumore, aber keine Lungentumore, die schon metastasiert haben:undecided.

Insgesamt verstehe ich nicht so recht, warum man bei metastasierendem Tumoren zwar die Metastasen entfernt (sofern sie Beschwerden machen) den Hauptherd aber nicht antastet. Früher war das ja vielleicht noch nachzuvollziehen, wenn unter einer schwierigen und gefährlichen Lungen-OP die Lebensqualität gelitten hätte, aber heute bei all den angepriesenen 'Schon-Methoden'?

Grüße
Sebastian

Mapa 22.07.2008 19:36

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Lieber Sebastian,
Zitat:

Insgesamt verstehe ich nicht so recht, warum man bei metastasierendem Tumoren zwar die Metastasen entfernt (sofern sie Beschwerden machen) den Hauptherd aber nicht antastet. Früher war das ja vielleicht noch nachzuvollziehen, wenn unter einer schwierigen und gefährlichen Lungen-OP die Lebensqualität gelitten hätte, aber heute bei all den angepriesenen 'Schon-Methoden'?
diese Frage habe ich auch gestellt. Uns wurde das so erklärt: Dadurch, dass der Tumor schon gestreut hat, würde es ja nichts bringen, wenn der Tumor entfernt ist, da ja schon an den restlichen Körper weitergegeben. Es ist mir aber auch nicht ganz schlüssig. Wenn der Tumor weg wäre und man könnte die Metastasen auch wegbekommen, müsste es ja eigentlich passen. Wahrscheinlich gehen sie davon aus, dass ganz kleine Mikrozellen schon im Körper unterwegs sind. Vielleicht weiß sonst hier jemand was Genaueres.
Alles Liebe für Euch und herzliche Grüße
Mapa

Bini1967 22.07.2008 19:53

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Lieber Sebastian,
ich kann jetzt nur für mich und unseren Fall antworten.
Bei meiner Mutter wurde ja zuerst ein SD-Ca. festgestellt. Die ganze Zeit ging man von einer evtl. Metastase in der Lunge aus, obwohl radiologisch alles eher untypisch war. (wie übrigens die ganze Erkrankung meiner Mutter) So hatten wir auch mit dem Cyberknife geliebäugelt. Ich weiß jetzt nicht, ob meine Mutter dafür überhaupt in Frage gekommen wäre, aber in ihrem besonderen Fall war die Histologie sehr wichtig. Beim Cyberknife wird der Tumor ja nur ganz speziell und punktgenau bestrahlt, deshalb gibt es da dann auch keine Histo.
Wie gut es dann war, dass sie sich hat operieren lassen stellte sich später heraus: Sie hatte ein Adeno-Ca in der Lunge.
Beim Cyberknife wären wir weiter von einer Metastase ausgegangen und therapeutisch wäre zunächst alles erledigt gewesen.
Aufgrund des Zweittumores bekommt sie jetzt aber doch noch eine adjuvante Chemo.
Zu Prof. Rolle kann ich Dir nichts sagen. Meine Mutter wurde in Bad Nauheim, Kerckhoffklinik von PD Dr. Schirren operiert. Auch er gilt als ein hervorragender Thoraxchirurg.
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen,
LG
Sabine

bergmeister 22.07.2008 22:28

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Zitat:

Zitat von Mapa (Beitrag 579265)
Lieber Sebastian,

Wenn der Tumor weg wäre und man könnte die Metastasen auch wegbekommen, müsste es ja eigentlich passen. Wahrscheinlich gehen sie davon aus, dass ganz kleine Mikrozellen schon im Körper unterwegs sind.

Eben, das denke ich mir ja auch, und für die Mikrozellen ist ja die Chemo (und idealerweise eine gesunde Ernährung).

Bei meinem Vater ist die Sachlage ja klar, von daher kann man ja gezielt angehen. Was vielleicht noch interessant wäre, wäre ein PET, das wurde bisher nicht gemacht. Andererseit sist es vielleicht ganz gut es nicht soo genau zu wissen.

Grüße
Sebastian

ninpa 22.07.2008 22:52

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Hallo Sebastian,
kann der lieben Christel nur uneingeschränkt zustimmen - Stadium IV ist eben Stadium iV und im Regelfall alle Maßnahmen palliativ und, wie Du es beschreibst, Schema F.
Gleichwohl gibt es immer Abweichungen da eben trotz gleicher Diagnose jeder Krebs anders verläuft, anders auf Schema F reagiert usw....
Bin selber AdenoCA T3N3M1 seit 7 Monaten - also Stadium IV.
Meine liebe Onkologin erwog trotzdem eine OP, die in der Ruhrlandklinik Essen (wurde ja hier schon genannt), die dort abgelehnt wurde.
Weiteres kannst Du gerne in meinem Threat "Adeno inoperabel und doch OP?" nachlesen.
Nach meiner Erinnerung ist Prof. Rolle an der Klinik in Coswig, meine das ist in der Nähe von Erfurt...

Für mich habe ich hier im Forum die Radiofrequenzablation gefunden (kannste auch bei mir nachlesen), die u.a. auch in der MHH (med. Hochschule Hannover) durchgeführt wird.
Trotzdem: M1 heißt immer, dass der Tumor gestreut hat, und dass Laser oder auch RFA immer nur lokal wirken, Dennoch sind die Zellen im Körper unterwegs... und sie werden auch nicht durch gute Ernährung vernichtet, sondern diese kann helfen, das Allgemeinbefinden zu stärken und für die nächste Chemo Widerstandskräfte zu sammeln - mehr aber auch nicht!!!
Wünsche Dir alles Gute
Beate

annika33 23.07.2008 16:05

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Hallo Sebastian,

kann Deinen Wunsch nachvollziehen, mit allen Dir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten helfen zu wollen.

Meine Mutter fühlt sich in Essen sehr gut aufgehoben und hat sehr großes Vertrauen in ihren Onkologen. Das wiederum gibt mir ein gutes Gefühl und beruhigt natürlich sehr. Da ich in Erdkunde nie die allergrößte Leuchte war, sieh es mir bitte nach, falls die Klinik, die ich im Internet gefunden habe, auf Grund der Entfernung doch nicht in Betracht kommt :(

http://www.lungenklinik-ballenstedt....d=15,0,0,1,0,0

Wenn ich Dich recht verstanden habe, geht es Dir einfach darum, dass Du Deinen Vater in guten Händen wissen willst, und das kann ich nachvollziehen.
Ich würde mich freuen, wenn ihr eine Klinik findet, auf die ihr vertrauen könnt.
Alternativ kannst Du immer hier nach Krankenhäusern/Spezialkliniken suchen
http://www.weisse-liste.de/

Viel Erfolg

Annika

bergmeister 24.07.2008 13:38

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Natürlich will ich, daß mein Vater eine gute Versorgung bekommt, bisher hab ich manchmal den Eindruck, daß die Ärzte nur das Minimalprogramm durchziehen, nach dem Motto 'da ist eh nicht mehr viel zu machen'. Und wenn sie einen Plan hätten, fände ich es gut, wenn sie uns den auch mitteilen würden.

Leider bin ich auch der einzige in der Familie, der die Prognosen und Statistiken kennt, alle anderen wissen zwar, daß es eine schwere und nicht selten tödliche Krankheit ist, gehen aber davon aus, daß eine Heilung möglich ist und derzeit auch angestrebt wird. Ich weiß auch nie so recht was ich dann sagen soll und was nicht:(.

Aber nochmal zum Punkt Ernährung/Alternativbehandlung: ich denke schon, daß es eine Menge ausmachen kann, wenn der Körper voll und ganz auf der Höhe und im Einklang ist. Es gibt schließlich immer wieder Stadium IV Fälle bei denen trotzdem eine Heilung oder zumindest eine länger andauernde Remission eintritt, auch ohne dauerhafte Chemo-Keule. Wie sollte das möglich sein, wenn nicht durch Selbstheilungskräfte?

Viele Grüße,
Sebastian

mouse 24.07.2008 13:48

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Lieber Sebastian,
von den Fällen im Stadium 4, die ohne Chemokeule geheilt wurden, bzw, bei denen ein Komplettremission eingetreten ist, kannst Du mir da einige nennen?
Oder ist das auch wieder nur so ein: "ich habe da irgendwo gehört" ?
Was das Essen angeht, so ist es wichtig, dass Dein Vater überhaupt isst. Es hat keinen Sinn, wenn er "Gesundes" nur widerwillig in kleinen Portionen isst oder gar wieder erbricht.
Hauptsache der Kram, den er schluckt, hat Kalorien und bleibt drin. Ob das dann Bratwürste sind oder Speiseeis ist völlig egal.
Speiseeis hat den großen Vorteil eigentlich immer ganz gut angenommen zu werden.
Gesund ist übrigens was bekommt.
Liebe Grüße
Christel

bergmeister 24.07.2008 14:37

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Sicher, das meiste habe ich nur gelesen, aber deshalb muss es ja nicht falsch sein. Ich kenne beispielsweise einen Fall, bei dem die Betroffene seit über 8 Jahren lebt, allerdings kenne ich ihre genaue Vorgeschichte nicht, ich weiß nur, daß sie auch Alternative Mittel anwendet.

Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen die Chemo-Keule, aber wenn sie nichts bringt oder die Nebenwirkungen stärker sind als die Therapiewirkung, dann muss man sich eben nach Alternativen umschauen.

Ich werde meinem Vater auch nichts aufschwatzen was er nicht will oder verträgt, aber alles was nachgewiesenermaßen förderlich ist, ist einen Versuch wert.

Das meiste in Punkto Ernährung gilt übrigens auch für 'gesunde' Menschen, wenn ich daran denke, was ich wider besseren Wissens täglich in der Kantine herunterwürge:eek:, muss ich mich nicht wundern, wenn mein Körper auch irgendwann schlapp macht.

Viele Grüße,
Sebastian

bergmeister 02.08.2008 23:01

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Ich habe da nochmal eine Frage:

Mein Vater klagt seit einigen Tagen über Rückenschmerzen, wenn er sitzt. Ich hoffe zwar, daß es einfach nur ungewohnt für ihn ist, da er die letzten Monate die meiste Zeit gelegen hat und sicherlich einiges an Muskulatur verloren hat, aber ich befürchte, daß es Knochenmetastasen sein könnten.

Wie machen sich diese i.d.R. bemerkbar? Und er soll ja erst wieder Mitte September in die Klinik, sollten wir ggf. wirklich so lange warten, falls sich das nicht gibt?

Grüße
Sebastian

C. S. 02.08.2008 23:34

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Wenn Dein Vater selbst das Gefühl hat dass da etwas arbeitet, wäre es für seinen und natürlich Deinen Seelenfrieden besser, schon früher kontrollieren zu lassen. Angst, Unsicherheit und Befürchtungen ohne konkretes Wissen sind Gift für eine positive Einstellung. Und die braucht Dein Vater unbedingt.
Liebe Grüße
C. S.

bergmeister 03.08.2008 14:26

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Ich glaube er macht sich da keine großen Gedanken drüber, sind halt 'nur' Rückenschmerzen. Ich schätze er weiß auch überhaupt nicht, daß es Knochenmetastasen gibt und daß diese bei Lungenkrebs häufig auftreten:(.

Ich will da natürlich keine Panik verursachen, andererseits, wenn es wirklich welche sein sollten, können die in 4-6 Wochen schwerwiegende Schäden anrichten?

Viele Grüße
Sebastian

bergmeister 02.09.2008 12:19

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Mittlerweile gibt es 'neue' Probleme: mein Vater klagt seit ein paar Wochen wieder über Kopfschmerzen, wir haben zwar befürchtet, daß da wieder Metastasen unterwegs sind, aber laut dem CT von letzter Woche ist nichts neues oder auffälliges zu sehen. Eine alternative Ursache wurde uns aber auch nicht genannt. Eine weitere Behandlung ist derzeit auch nicht geplant, er soll erst wieder im Oktober zur Untersuchung kommen.

Ich bin da skeptisch, ist es einem Arzt rechtlich erlaubt seinem Patienten einen Befund zu verschweigen? Und warum wird jetzt schon wieder auf Oktober verschoben, weil es ihm 'soo gut' geht, oder weil dann ein neues Quartal ist und dies möglicherweise Vorteile für das KH hätte?

bergmeister 22.11.2008 23:12

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Ich möchte nochmal von meinem Vater berichten.

Wie bereits erwähnt hatte er seit August Kopf- und später auch Rückenschmerzen, damals konnte aber auf dem CT keine Änderung seiner Hirnmetastasen festgestellt werden. Schließlich bekam er immer schlechter Luft und bei einer erneuten Untersuchung Ende Oktober wurde festgestellt, daß er einen Pleuraerguss hat und auch der Tumor wieder gewachsen ist.

Er war dann 2 Wochen im KH wo das Wasser abgelassen wurde und eine Pleurodese durchgeführt wurde. Außerdem wurde der Kopf nochmals gescannt, angeblich war aber außer eines kleinen Ödems nichts festgestellt worden. Während dieser Zeit hatte er auch fast keine Schmerzen mehr, vermutlich wegen der Schmerzmittel, die er aufgrund des Eingriffs bekam. Nun ist er seit ein paar Tagen wieder zuhause und klagt trotz Schmerzmitteln wieder über Schmerzen im Bereich des Einschnitts. Außerdem hat er fast keinen Appetit mehr. Übernächste Woche soll mit einer 2. Chemo begonnen werden.

Nun las ich heute seinen Krankenbericht und dort stand, daß eine Niereninsiffzienz vorliegt und daß seine Metastasen im Gehirn zahlen- und größenmäßig zugenommen haben:eek:. Davon war seitens der Ärzte bislang nie die Rede, er solle nur wieder Cortison nehmen, wegen dem Ödem.

Ich weiß echt nicht mehr, was ich davon halten soll, einerseits bin ich ohnehin schon auf das Schlimmste gefasst, andererseits finde ich es beunruhigend, daß uns solche Feststellungen vorenthalten werden, und wir (bzw. ich, denn meine Eltern verstehen die ganzen Ausdrücke nicht) dies aus dem Bericht erlesen müssen.

Irgendwie scheint es immer mehr bergab zu gehen und mein Vater ist echt ziemlich down, Schmerzen und Appetitlosigkeit, und ich schätze er wird sich auch seine Gedanken machen, schließlich ging es ihm kontinuierlich immer schlechter:(. Und noch eine Chemo, kann das wirklich noch was bringen:confused:.

schnekkerle 24.11.2008 09:30

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Hallo lieber Sebastian,

daß Euch die Ärzte verschweigen, daß er bereits wieder Metas im Hirn hat, ist ja wirklich nicht mehr zu übertreffen!!

Ich hoffe, Du hattest bereits ein Gespräch mit einem der Ärzte dort, der Dir mal erklären konnte, was das alles soll.

Vielleicht kannst/konntest Du mit dem Arzt neue Therapievorschläge besprechen. Irgendwas muß doch mal gemacht werden, was für Deinen Vater gut ist und nicht was dem KH Geld in die Kasse bringt.

Da habt ihr aber auch ein "tolles" Krankenhaus. In den großen KH ist man leider nur noch eine Nummer.

Vielleicht findet ihr ja doch noch eine in der näheren Umgebung, wo Deinem Dad mal richtig geholfen werden kann.

Ich komme aus Augsburg und habe festgestellt, daß Unikliniken meist auf dem neuesten Stand der Technik sind und oft schon mehr wissen/machen, als andere Kliniken. Die Uni-Klinik in Ulm (80 km von uns entfernt), hat super Ärzte/Professoren und man ist dort noch Mensch und nicht nur eine Nummer. Sie ist nicht gerade riesig die Klinik, wahrscheinlich macht es das auch aus.

Würde mich an Deiner Stelle vielleicht noch um solch eine Klinik bemühen, die meist noch einigermaßen gut zu erreichen sind.

Wünsche Dir und Deinem Vater viel Kraft!

Brigitte

bergmeister 25.11.2008 19:40

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Hallo Brigitte,

mit den Ärzten zu sprechen ist leider nicht ganz einfach, einerseits habe ich beruflich woanders zu tun und andererseits sind die Ärzte auch immer recht kurz angebunden. Sie sind zwar (meist) recht freundlich, aber irgendwie kommt man nicht wirklich voran, so langsam merkt man schon etwas, daß eben nach Standard-Vorgaben behandelt wird, Sonderwünsche werden eher kritisch aufgenommen.

Zudem möchten meine Eltern auch nicht wirklich, daß ich mit den Ärzten diskutiere, einerseits meckern sie zwar, daß sie nie richtig aufgeklärt werden, andererseits sind sie doch zu feige selbst nachzubohren, da sie befürchten die Ärzte zu vergraulen und von negativen Nachrichten möchten sie auch lieber verschont werden.

So sitze ich immer zwischen den Stühlen und weiß nie so recht, wieviel ich von meinem Wissen weitergeben soll:(.

Es ist übrigens eine Uni-Klinik, technisch wohl durchaus auf der Höhe der Zeit, aber in Sachen Betreuung eben doch eher sachlich.

Grüße,
Sebastian

gabriele62 26.11.2008 20:59

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Hallo Sebastian,

habe fast den Eindruck, Du meinst Bau 605 in der Mainzer Uni. Falls ich richtig liege, dann schreib mir bitte mal. Wir haben da nämlich auch noch diverse offene Rechnungen mit gewissen Ärzten und sind gerade mit der Aufarbeitung befasst.

bergmeister 28.11.2008 22:34

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Hab Dir ne PN gesendet.

bergmeister 04.12.2008 16:30

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Neuestes Update, kurz gefasst:

Arzt A, letzte Woche: "Wir versuchen nochmal Chemo, Erfolgswahrscheinlichkeit 70-80%, Tablettenchemo wirkt nur bei japanischen Frauen, die nicht geraucht haben."

Nun gestern Arzt B: "Eigentlich hatte ich vorgeschlagen die Tabletten auszuprobieren, da in diesem Fall durchaus auch Erfolgsmöglichkeiten bestehen. Aber anscheinend hat Kollege A was anderes vor, wobei ich da ja eher geringere Erfolgschancen sehe."

Echt super, mittlerweile kommen wir uns ver*rschter vor denn je:mad:.

Mein Vater hat sich dennoch entschlossen die neue Chemo wenigstens auszuprobieren. Ich hoffe mal, daß sie im positiven Sinne wirkt oder daß er wenigstens nicht noch mehr abbaut:(.

Grüße
Sebastian

Bremensie 05.12.2008 19:34

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Hallo Sebastian,
dein Vater musste aber auch schon so einiges über sich ergehen lassen.
Deinem Vater hilft es am bsten wenn ihr ihn in dem Weg den er sich ausgesucht hat bestärkt. Das hilft ihm am besten. Es geht doch jetzt darum dass dein Vater wieder ein wenig mehr zu kräften kommt und auch wieder mehr Appetit bekommt. Wenn ihr es könnt dann erschlagt ihn nicht mit euren sicherlicherlich gut gemeinten Vorschlägen was er noch so alles machen könnte ud was nicht. In seiner augenblicklichen Verfassung verwirrt ihn das nur. Zeigt ihm einfach das ihr seine Entscheidungen akzeptiert und in darin unterstützt.Ich wünsche deinem Vater und auch euch Angehörige viel Kraft.
Erika

bergmeister 06.12.2008 22:17

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Hallo Erika,

ich werde ihm natürlich seine Entscheidung nicht 'madig' machen und hoffe ja auch, daß es hilft, aber er soll auch wissen, daß es noch andere Möglichkeiten gibt.

Mittlerweile geht es ihm auch wieder deutlich besser, dank eines anderen Morphium-Präparates und höherer Dosierung, so daß er keine Schmerzen mehr hat. Scheinbar verursachen die Pleurodese und ihre Nachwirkungen doch erhebliche Schmerzen.

Grüße
Sebastian

bergmeister 13.12.2008 22:28

AW: Chemo unterbrochen, wie nun weiter?
 
Leider gibt es wieder einen Rückschlag, seit Mittwoch besteht Verdacht auf eine Lungenembolie oder Lungenentzündung. Anfangs ging es ihm wohl ziemlich schlecht und er hat kaum Luft bekommen, mittlerweile geht es ihm aber wieder wie zuvor:confused:. Bisher haben die Ärzte noch keine schlüssige Erklärung geben können.

Da sein Lungentumor nun zunehmend Probleme bereitet (u.a. starker Nachtschweiß) sind wir nun nochmal auf der Suche nach Methoden, außer Chemo, den Tumor zu verkleinern. Hat vielleicht noch jemand Vorschläge (außer Dr. Rolle oder Cyberknife, da bin ich schon dran)?

Anderes Thema:

Ich habe in dem andern Thread den Link über Christoph Schlingensief und seine Erkrankung gelesen. Etwas verwundert hat mich die Aussage, daß sein Tumor schon etwa 3-4 Jahre alt sein soll. Neigt nicht gerade der Adeno dazu, früh Metastasen zu bilden? Anhand seines Behandlungs- und Heilungsverlaufes scheint es nicht so zu sein, daß er welche hatte.


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