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Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Hallo,
bei meinem Papa wurde Leberkrebs diagnostiziert und ich könnte eigentlich nur noch den ganzen Tag weinen. Uns hat die Diagnose eiskalt erwischt und ich habe noch keinen Weg gefunden, damit umzugehen. Ich falle gerade immer wieder in ein Loch der Verzweiflung und denke immer wieder, das kann doch eigentlich gar nicht wahr sein! Ich hoffe hier jemanden zu treffen, der sich aus diesem Loch wieder aufgerappelt hat und mir Mut für das auf uns zukommende machen kann. |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Hallo Mini,
ersteinmal ein herzliches Willkommen hier bei uns,auch wenn der Anlass kein schöner ist. Lass Dich erstmal in den Arm nehmen.Ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlst.Es wird einem mit der Diagnose der Boden unter den Füssen weggezogen,und die Welt hört plötzlich auf sich zu drehen. Leider kann ich Dir zu Leberkrebs nicht allzuviel sagen,da ich "nur" Lebermetas habe. Aber bestimmt bekommst Du noch Antworten auf Deine Fragen.Habe bitte einfach ein bisschen Geduld. Was ich für ganz wichtig halte ist,jetzt für Deinen Pa dazusein und Ihn durch diesen Untersuchungs-und Gesprächsmarathon zu begleiten.Wenn das irgendwie möglich ist. Falls Du die Möglichkeit hast,nimm an den Arztgesprächen teil.Bewaffene Dich mit Papier und Stift,und frage den Ärzten Löcher in den Bauch und mache Dir Notizen.Welche Untersuchungen stehen an und welche Therapie ist geplant. Bei mir ist es eigentlich immer so,das,wenn ich mal wieder einen neuen Meta-Befund bekomme,halte ich auch erstmal die Luft an. Erst wenn mein Therapieplan steht geht es mir wieder besser. Denn dann kann ich aktiv etwas gegen die ver..... Biester unternehmen. Vielleicht schreibst Du mal,in welcher Klink Ihr in Behandlung seit.Evtl. kann Dir dann jemand etwas dazu sagen bezw. welche Therapie geplant ist.Falls schon eine geplant ist. Ich würde mich freuen,wenn Du Dich noch mal meldest. Lass den Kopf nicht hängen ,auch wenn das im Moment leichter gesagt ist als getan. Ich wünsche Dir trotzallem einen schönen Sonntag Liebe Grüsse Elli |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Hallo Elli,
danke für deine lieben Worte. Ich bin jetzt schon froh, dass ich mich hier angemeldet habe. Mein Papa liegt in Ludwigsburg (Baden-Württemberg) im Krankenhaus. So wie es aussieht, kann eine Chemo nicht gemacht werden. Der Arzt hat uns am Freitag etwas von einer Therapie mit Tabletten erzählt, die allerdings die Nebenwirkungen einer Chemo haben kann. Vielleicht hat schon jemand etwas davon gehört. Wenn ich die Worte des Arztes richtig verstanden habe, ist bei Leberzellkrebs jedoch keine Heilung zu erzielen und dieser Gedanke macht mich verrückt. Der Arzt hat uns auch zu einer Brückenpflege geraten und nachdem ich dann gegoogelt habe, was diese Pflege zu bedeuten hat, war ich total am Ende. Ich habe mich auch nicht getraut den Arzt zu fragen, wieviel Zeit meinem Papa noch bleiben wird. Wir versuchen bei jedem Versuch, unseren Papa ein bisschen aufzumuntern und ihm Mut zu machen. Das ist das einzige, was wir im Moment machen können und ich finde es so schrecklich, dass wir nicht mehr machen können. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du für deinen Kampf stark bleibst. Liebe Grüße Tatjana |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Tatjana,
auch bei meinem Vater wurde vor 4 Jahren Leberkrebs festgestellt. Ich weiß, wie du dich jetzt fühlst, man ist so machtlos. Für ihn gab es nur noch die Möglichkeit einer Lebertransplantation und vor 2 Jahren hatten wir das große Glück eine geeignete Leber zu bekommen. Das erste Jahr nach der Transplantation war gigantisch, er war wie neugeboren. Leider hat die alte Leber noch Metas gestreut, die nun auch den Kampf gewonnen haben, mein Papa wird gehen müssen. Aber das hat nun nichts mit deiner Geschichte zu tun. Ich wünsche dir einfach ganz, ganz viel Kraft für die kommende Zeit, genieße es und tu was du kannst für ihn. DIE HOFFNUNG STIRBT ZU LETZT!!!!!!! :knuddel: Und wenn du wieder in das Loch, das wohl jedem bekannt ist, fällst, dann schreib es dir von der Seele, wein, schrei, alles ist erlaubt! Fühl dich ganz fest umarmt! |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Hallo Poohbär,
auch dir vielen Dank für deine Worte! Kennt ihr das Gefühl, sich wie ein Verräter vorzukommen? Ich hatte gerade Besuch und wir haben einen Film geschaut und ich hatte für 2 Stunden Ablenkung. Jetzt komme ich wieder zur Ruhe und alles ist wieder da und irgendwie fühle ich mich gerade total elend, weil ich an meinen Papi denke, wie er krank im Krankenhaus liegt und ich hab hier einfach einen Film geschaut... Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass dir noch möglichst viel Zeit mit deinem Papa bleibt! |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Tatjana,
leider werde ich mit meinem Vater wohl keine Zeit mehr haben. Ich habe mich bereits letzte Woche von ihm verabschiedet, da ich sehr weit weg wohne und wahrscheinlich nicht mehr zu ihm komme. Wir können schon jede Stunde rechnen. Dennnoch kenne ich deine Bedenken. Ging mir auch lange so. Ich fliege in den Urlaub und meinem Papa geht es gut. Ich spiele mit meinen Kinder ausgelassen Fußball und meinem Papa geht es nicht gut. Ich gehe arbeiten und kümmere mich dabei um andere Menschen und sollte vielleicht lieber bei meinem Papa sein. Ich lache über einen Witz und Papa geht es nicht gut. Inzwischen weiß ich, dass mein Papa diese Gedanken nicht mögen würde. Er würde wollen, dass mein Leben so normal wie möglich weiter läuft. Es ist ganz paradox, aber mein Vater liegt im Sterben und ich gehe am Mittwoch unseren Urlaub nach Ägypten buchen. Aber ich weiß, dass es mein Papa so wollen würde. Er kannte noch die Planungsphase unseres großen Familienurlaubs und er hat sie so sehr für uns gefreut. Es muss wirklich so weiter gehen, zwar ohne ihn, aber doch trotzdem so gut wie möglich! Das klingt vielleicht etwas abgedroschen, das möchte ich so nicht rüberbringen. Ich leide wie ein Hund, habe aber auch inzwischen eingesehen, dass ich machtlos bin und mich mit dem Schicksal arangiert! Bitte mach dir für schöne Stunden keine Vorwürfe, das würde dein Papa sicher auch nicht wollen!:pftroest: |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Hallo Tatjana,
mach Dir bloß keinen Kopp,wenn Du dir eine auszeit nimmst. Ich persönlich bin der Meinung,das es ganz wichtig ist,den "normalen" Wahnsinn zu leben. Denn nur so,kannst Du Krft tanken,für die evtl. schwere Zeit die noch vor Euch liegt. Bei mir läuft seit Jahren eine Palliativbehandlung,und trotzdem leben wir alle den ganz "normalen Wahnsinn" mit allen Höhen und Tiefen. Ich kann doch meinen Kids und meiner Familie nicht zumuten jetzt nur auf mich Rücksicht zu nehmen. Meine Kids gehen auf Feier,treffen sich mit Ihren Freunden und leben das volle Leben,und ich auch!!!! Ausser es geht mir mal gerade nicht so gut,dann muss ich halt kürzertreten,aber das ist gottseidank relativ selten.Ich würde nie von meiner Familie verlangen zurückzustecken,und sich nur um mich zu kümmern. Wäre dabei vermutlich todunglücklich.Wir versuchen soviel Normalität zu leben wie irgend möglich,und das hilft mir ungemein,mit der Krankheit umzugehen. So bin ich z.B. mit nur 400 Leukos zur Abschlussfeier meiner Tochter gedüst.,und es war wunderschön. Kind war happy,ich war happy-was wollte ich mehr. Weißt Du inzwischen welche Medis Dein Vater bekommen soll ? Ich bekomme zur Zeit Xeloda Tabl. und Taxotere als Infusion.Morgen darf ich wieder zur "Party" antreten. Denke noch zweimal,dann ist wieder Velaufskontrolle . Bin mal gespannt welche Überraschung dann wieder auf mich wartet.Gehe aber einfach davon aus,das die Dinger etwas kleiner geworden sind,ansonsten gibts die nächste Ladung. So,jetzt wünsche ich Dir noch einen schönen Tag,und mach Dir bitte keine großen Gedanken.Versuche das Leben zu nehem wie es ist,und ganz viel Kraft zu tanken. Liebe Grüsse Elli |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Hallo Pohbär,
möchte mich Deinen Worten anschließen. Ich denke genauso. Nur wenn wir irgendwo Kraft tanken können,können wir auch unseren Lieben helfen. Für Deinen Urlaub,wünsche ich Dir viel Spass und für Deinen Vater alles,alles Gute. Liebe Grüsse Elli |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Hallo Elli,
zuerst mal wieder lieben Dank für die aufbauenden Worte. Du hast schon recht - nur wenn wir stark sind können wir für unseren Papa stark sein. Ich hab leider noch keine Ahnung, wie die Behandlung bei meinem Papa weitergehen wird. Heute wurde eine Gewebeprobe der Leber entnommen und das Ergebnis bekommen wir voraussichtlich am Freitag. Er bekommt im Moment zwar jede Menge Tabletten, aber für was die genau sind weiß ich nicht. Ich hoffe, dass wir bald wieder mit dem Arzt sprechen können und er uns mehr sagen kann. Heute hat jemand von einer Brückenpflege mit meinen Eltern gesprochen. Hier bekommen sie hoffentlich ein wenig Unterstützung, was wie organisiert werden kann. Wir wissen ja auch nicht, wie lange unser Papa im Krankenkaus bleibt und dann muss er zuhause versorgt werden. Das Problem ist, dass mein Papa sehr schwach ist, da er so gut wie nichts isst und seit über 2 Wochen nur noch im Bett liegt. Aber zum aufstehen ist er im Moment zu schwach. Der Mensch von der Brückenpflege hat auch etwas von einer Reha erwähnt, in der mein Papa evtl. wieder so aufgepäppelt werden kann, dass er zumindest aufstehen kann und ein bisschen zu Kräften kommt. Ich bin gerade so voller Hoffnung, dass das mit der Reha klappt!!! Ich drück dir ganz feste die Daumen, dass deine Werte morgen gut sind!!! Liebe Grüße Tatjana |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Hallo Poohbär,
ich hoffe, dass ich auch bald so denken kann wie du. Ich weiß, ich kann meinem Papa nicht damit helfen, indem ich mich zuhaus verkrieche und mich immer wieder frage warum, warum, warum. Ich hoffe, dass ich bald ein wenig besser damit umgehen kann, dass nichts mehr so ist wie vor ein paar Wochen, aber dass natürlich auch noch Zeit vor uns liegt. Und wenn ich wieder etwas erlebe, dann kann ich meinem Papa natürlich auch wieder etwas erzählen und ihn damit vielleicht ein bisschen aufheitern. Liebe Grüße und Danke Tatjana |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Tatjana, du schaffst das schon!
Es bringt wirklich keinem was, wenn du dich fertig machst und ich bin mir auch ganz sicher, dass das dein Papa so nicht wollen würde. Meine Schwester hat vor vielen Monaten schon einen Urlaub gebucht, am Sonntag fliegt sie, mit der Gewissheit, dass in den 14 Tagen unser Papa bestimmt gehen wird. Sie wollte auch anfangs alles stornieren, bis sie begriffen hat, dass es eh nichts ändert und dass Papa stinkesauer wäre, wenn sie wegen ihm nicht in den Urlaub fliegen würde. Ob sie hier ist oder in Sharm-el-Sheik, sie kann es ja eh nicht ändern! Gönn dir die schönen Stunden, die ganz schlimmen Stunden kommen von ganz alleine. Und jetzt ist bei deinem Papa ja auch noch alles in der Untersuchung, denke positiv und gib die Hoffnung nie auf, denn die Hoffnung stirbt zu letzt! Ich sende dir ein riesen Kraftpaket! |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Hallo Poohbär,
ich musste mich die letzten Tage erstmal wieder sammeln. Der Arzt hat uns gesagt, dass es mit einer Reha nichts wird. Eine Reha wird nur bewilligt, wenn nach seinen Worten ein Erfolg auf Heilung besteht. Ebenfalls wird keine Behandlung mit Tabletten durchgeführt, da diese nur eine Verlängerung bedeuten und ihm im Moment das letzte bisschen Lebensqualität nehmen würden. Das ist alles so schrecklich. Ich hab mir nach dieser Diagnose glaub die halbe Nacht die Augen ausgeweint und heute hab ich mich wieder ein bisschen im Griff. Ich habe Momente, da bin ich so stark. Ich versuche, meine Mama aufzubauen und ihr Mut für die bevorstehende Zeit zu machen. Sobald ich jedoch die Wohnungstüre geschlossen habe, dann ist es mit meiner Fassung vorbei. Dann wird mir wieder bewusst, dass mein Papa nicht wieder gesund wird und ihm wohl nicht mehr allzu viel Zeit bleibt. Dass er nie wieder Auto fahren wird, dass er wahrscheinlich nicht mehr aufstehen kann, da er zu dem Leberkrebs noch gebrochene Wirbel hat und eine OP zu gefährlich ist, da er mittlerweile nur noch 45kg wiegt. Ich denke mir auch immer, wie muss es erst meinem Papa gehen??? Er muss mit der Diagnose leben und sich damit abfinden, dass er fast nichts mehr alleine machen kann. Er kann nicht aufstehen, er kann nicht ins Bad gehen, er kann nicht mehr das essen, was er gern möchte und er kann sich wahrscheinlich keinen seiner Träume mehr erfüllen. Es ist so schrecklich und wenn ich könnte, ich würde ihm so gerne etwas von dieser Last abnehmen - aber das kann ich leider nicht. Morgen werden meine Mama und ich die Wohnung ein wenig umgestalten, damit er sich in seinem neuen Bett zuhause hoffentlich ein wenig wohlfühlt. Er wird nächste Woche aus dem Krankenhaus entlassen und ich glaube, er freut sich auch darauf. Ich hoffe, dass er in seiner gewohnten Umgebung wieder Kraft und Lebensmut bekommt. Mir kommt es manchmal so vor, wie wenn er diesen verloren hat und ich hoffe so sehr, dass wir ihm dabei helfen können, wieder ein Lachen in sein Gesicht zu zaubern oder etwas zum Essen finden, das er mit Genuss isst. Ich glaube, ich habe gerade etwas durcheinander geschrieben, aber mir geht es jetzt ein bisschen besser. Ganz liebe Grüße Tatjana |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
hallo, ich habe mit tränen in den augen deinen beitrag gelesen, denn bei meinem vater wurde das gleiche diagnostiziert. bin auch völlig durch den wind und kann es auch nicht wirklich glauben, daß das mir und meiner fam. passiert. gruß mia
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AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Hallo Tatjana, hallo 3 Sterne,
holt Ihr denn eine zweite Meinung ein? Bei meinem Mann wurde im September HCC diagnostiziert, Folge einer wohl langjährigen Hepatitis C- wobei erst 2006 ein Arzt auf die Idee kam, überhaupt mal einen Test auf Hepatitis zu machen... Ich will jetzt nicht beschreiben, wie es mir damit geht (irgendwann mal vielleicht), sondern nur, wie es meinem Mann geht. Auch die zweite Meinung ergab, daß nichts mehr möglich ist außer Chemo, da die Leber übersät ist von winzigen Tumoren. Mittlerweile nimmt mein Mann seit 4 Monaten Nexavar und entgegen aller Befürchtungen halten sich die Nebenwirkungen in Grenzen. Dazu spritzt er seit einigen Wochen Mistel, was seinen Appetit und sein Allgemeinbefinden etwas verbessert hat. Natürlich ist er schwach und schläft sehr viel und hat die erste Zeit rapide abgenommen, ca. 25 kg. Aber momentan ist sein Zustand halbwegs stabil, er hat nicht weiter abgenommen und auch die Stimmung ist meist ganz gut. Sicher, man kann nicht von einem Patienten auf den anderen schließen, aber vielleicht bringt bei Euren Vätern eine Therapie ja auch was? Liebe Grüße |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Mini07,
auch ich weiß seit ein paar Tagen, dass mein Vater Leberkrebs hat. Bei ihm wurde ein "schnell wachsender Tumor im rechten Leberlappen" diagnostiziert, so jedenfalls hat sich der Röntgenarzt ausgedrückt. Metastasen hat er keine. Was jetzt auf uns zukommt, können wir nur erahnen. Der Hausarzt bemüht sich jetzt um einen Termin im Krankenhaus, da erstmal eine Gewebeprobe genommen werden muss. Dann soll über die Behandlung entschieden werden. Mein Vater fühlt sich aber jetzt schon ziemlich schlecht, hat auch Schmerzen. Wir sind alle ziemlich geschafft, vor allem meine Mama, weil wir auch nicht wissen, wie es weitergeht. |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Hallo Conny,
lass dich zuerst mal drücken. Ich weiß, wie du dich im Moment fühlst und wie fürchterlich schnell sich das Leben ändern kann. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die bevorstehende Zeit. Wir waren heute bei unserem Papa im Krankenhaus und er sah besser aus wie vor 2 Tagen. Da ging es ihm gar nicht gut und das ist so schrecklich anzusehen und tut so unheimlich weh. Heute ging es ihm ein wenig besser und ich merke dann auch, wie es mir gleich ein wenig besser geht. Mir ging es bis vor einer halben Stunde auch einigermaßen gut und jetzt hat mich wieder alles eingeholt. Ich denke daran, wie er uns gestern stolz gezeigt hat, dass er sich fast hinsetzen kann, ich denke daran, wie er gestern angestrengt etwas unterschreiben musste und ich denke daran, dass es ihm so scheiße geht. Und ich kann ihm nicht helfen. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass bei deinem Papa eine Behandlung durchgeführt werden kann. Uns bleibt nichts anderes übrig wie zu hoffen. @lyra Hallo lyra, leider können wir mit unserem Papa nicht so einfach in ein anderes Krankenhaus fahren und eine zweite Meinung einholen. Er kann im Moment nicht mehr aufstehen und wir wissen nicht, ob er dafür noch die Kraft bekommt. Wir sind im Moment schon sehr glücklich darüber, dass er in den nächsten Tagen nach Hause darf und sich in seiner gewohnten Umgebung hoffentlich ein bisschen erholt. Ich würde mir auch so sehr wünschen, dass wir noch eine andere Meinung hören könnten und uns dieser Arzt sagen würde, dass eine Behandlung mit Tabletten doch möglich wäre und es ihm dadurch besser gehen würde. Aber leider geht das im Moment nicht. @3 Sterne Hallo mia, ich nehme dich in Gedanken ganz fest in den Arm!!! Ich hoffe, du hast jemanden, bei dem du dich nicht nur einmal ausweinen kannst. Liebe Grüße an euch alle Tatjana |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Tatjana,
ich wünsche dir viel Kraft für die schwere Zeit, die vor dir liegt. Ich denke, wenn dein Vater zu Hause sein kann, wird es ihm zumindest psychisch besser gehen. Meinem Vater geht es noch nicht ganz so schlecht. Er ist seit Donnerstag im Krankenhaus, gestern wurde die Gewebeprobe entnommen. Das Ergebnis kommt nicht vor Montag oder Dienstag. Meiner Mutter ist es noch nicht bewusst, was die Diagnose HCC bedeutet. Sie glaubt immer noch, dass das Ergebnis der Untersuchung vielleicht nicht so schlimm ist und ich lasse sie in dem Glauben. Ich weiß nicht, wie alt dein Papa ist. Meiner ist schon 77, aber der Gedanke, dass er leiden muss, macht mich ganz fertig. Er war bis vor kurzem noch total aktiv, Hobbygärtner mit Leib und Seele, und jetzt zu sehen, wie er immer dünner wird, einfach nur schlimm. Liebe Grüße Conny |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Conny,
seit gestern ist mein Papa zu Hause und leider geht es ihm gerade gar nicht gut. Ich hatte so sehr gehofft, dass es ihm ein wenig besser geht wenn er wieder in seiner gewohnten Umgebung ist, aber leider ist das jetzt noch nicht der Fall. Ich hoffe, dass es ihm morgen besser geht und dass er dann auch ein bisschen was isst. Wir hatten auch immer von Gespräch zu Gespräch gehofft, dass uns der Arzt eine andere Diagnose mitteilt und dass alles nur ein böser Traum war. Aber leider war das nicht der Fall. Ich versuche gerade irgendwie damit klarzukommen, dass mein geliebter Papa nicht mehr gesund wird und auch von uns gehen muss. Das ist so schrecklich und ich hoffe so sehr, dass wir ihm noch eine schöne Zeit bereiten können und er sich nochmal aufrappelt. Ich habe so schreckliche Angst!!! Mein Papa ist doch erst 61 und wollte noch so viel machen. Und jetzt hat sich das Leben in den letzten 2 Monaten so geändert und er hatte keine Chance, sich noch einen seiner Träume zu erfüllen. Er musste im November ohne Vorwarnung ins Krankenhaus und seitdem ist alles anders. Ich wünsche dir noch viel Zeit mit deinem Papa und auch viel Kraft für die schwere Zeit. |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Tatjana, wie geht es dir, was macht dein Vater? Nachdem wir jetzt tagelang auf das Ergebnis der Gewebeprobe gewartet haben, hatten wir heute endlich das lang ersehnte Gespräch mit dem Arzt. Die Diagnose hat sich bestätigt, ein Tumor in der Leber, der schnell wächst und schon sehr groß ist. Eine Operation kommt nicht mehr in Frage. Morgen darf mein Vater nach Hause, am Sonntag muss er dann zur ersten Chemo in die Klinik (für zwei Tage). In regelmäßigen Abständen soll er dann eine Chemo bekommen, dazwischen dann immer CT um zu sehen, ob sich was ändert bzw. der Tumor kleiner wird. Mein Vater liegt in der Uniklinik Freiburg auf einer Station, die sich auf Lebertumore spezialisiert hat. Das "Gift" (um was anderes handelt es sich bei Chemo wohl nicht) wird direkt durch die Leiste über eine Sonde in die Blutgefäße gegeben, die den Tumor versorgen. Sie haben in Freiburg mit dieser Behandlung wohl gute Erfolge, die Nebenwirkungen einer normalen Chemo gibt es da wohl auch nicht, lediglich Fieber kann auftreten, deshalb müssen die Patienten immer zwei Tage stationär bleiben. Jetzt hoffen wir natürlich, dass die Behandlung anschlägt. garantieren kann das natürlich niemand. Vielleicht kannst du mal schreiben, wie dein Vater behandelt wurde oder wird. War er auch in einer Uniklinik? Ich wünsche deinem Vater und deiner Familie weiterhin alles Gute, man kann einfach nur hoffen.
Liebe Grüße - Conny |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
hallo tatjana, danke für die lieben worte. ich weiß eigentlich gar nicht was ich schreiben soll, außer daß es mir nicht gut geht. meinem vater geht es auch nicht gut und ich glaube, das wird auch nicht mehr. ich bin so furchtbar traurig. am liebsten wäre es mir, daß er einfach gemütlich einschläft und nicht mehr aufwacht. hört sich furchtbar schrecklich an, aber so ist das doch kein leben mehr, sondern nur noch ein warten auf die erlösung.
ich hoffe,daß es deinem vater besser geht. falls nicht wünsche ich dir viel mut und kraft für jeden neuen tag. grüße von mia |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Conny,
mir geht es momentan nicht sehr gut. Unser Papa ist jetzt seit einer Woche zuhause und es ist auch jetzt wieder eine Achterbahn der Gefühle. An manchen Tagen haben wir das Gefühl, dass er gegen seine Krankheit ankämpft. Dann schaut er mit uns fern, spricht auch ein wenig und er isst auch ein bisschen. Dann gibt es wieder Tage, da schläft er fast die ganze Zeit und wenn er dann wach ist, dann starrt er an die Decke und sagt vielleicht 3 Worte. Das ist alles so schlimm und wir können ihm nicht helfen. Leider kann bei unserem Papa keine Behandlung mehr durchgeführt werden. Der Arzt war diese Woche da und hat meiner Mama gesagt, dass sich der Krebs im Endstadium befindet. Er war auch nach der Diagnose vor 1 Monat zu schwach, um eine Behandlung durchzuführen und falls es möglich gewesen wäre, hätte er ihm sehr wahrscheinlich die letzte Lebensqualität genommen. Wenn man jetzt überhaupt noch von Lebensqualität sprechen kann. Mein Papa liegt in seinem Bett, hat keinen Appetit mehr und sogar die Einnahme der Medikamente fällt ihm schwer. Der Gedanke, wie fürchterlich schnell alles gegangen ist und wahrscheinlich auch noch gehen wird, macht mich einfach nur hilflos und unendlich traurig. Wenn ich daran denke, dass mein Papa in ein paar Wochen oder Monaten nicht mehr da ist.....ich will es einfach nicht wahr haben. Aber wir müssen es irgendwie akzeptieren, aber wie soll das gehen??? Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass bei deinem Papa die Behandlung anschlägt. Ich wünsche dir, dass ihr noch sehr viel Zeit miteinander genießen könnt und dass ihr zusammen mit eurem Papa noch eine wunderschöne Zeit habt. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass man bei meinem Papa noch eine Behandlung hätte durchführen können, aber der Krebs war leider schon zu weit fortgeschritten. Liebe Grüße und ich drück dich ganz doll Tatjana @ 3Sterne Liebe Mia, ich kann sehr gut nachfühlen, wie du dich momentan fühlst. Vor 2 Tagen bin ich auch heimgekommen und habe nur noch geweint und mir immer wieder gesagt, dass es für meinen Papa eine Erlösung wäre, wenn er friedlich und ohne Schmerzen einschlafen kann. Aber der nächste Gedanke ist dann, dass ich mir noch Zeit mit meinem Papa wünsche und wenn er irgendwann für immer die Augen schließt, dann ist er nicht mehr da. Dieser Gedanke macht mich wahnsinnig, denn ich habe meinen Papa doch so lieb und ich will an manchen Tagen einfach nicht wahrhaben, was in den letzten 2 Monaten passiert ist. Ich wünsche dir auch sehr viel Kraft und dass du mit dieser Achterbahn der Gefühle irgendwie klar kommst. Ein anderes Wort wie irgendwie fällt mir leider nicht ein, denn ich glaube nicht, dass man damit klarkommen kann sondern dass man irgendeinen Weg finden muss, irgendwie damit fertig zu werden. Ich hoffe, dass es deinem Papa an manchen Tagen auch ein wenig besser geht und dass du mit diesen Tagen ein bisschen Kraft sammeln kannst Ganz liebe Grüße Tatjana @Elli, Poohbär, Conny, Mia, lyra Ich möchte mich bei euch ganz herzlich für das offene Ohr und eure lieben Mails bedanken. Mir haben diese immer wieder geholfen mich ein wenig aufzurappeln und zu wissen, ich kann jemandem mein Herz ausschütten. Ich werde künftig im Forum der Angehörigen schreiben, denn ich glaube, dass ich dort vielleicht noch Hilfe finden kann für die kommende Zeit. Liebe Grüße und ich drück euch alle und wünsche euch allles erdenklich Gute Tatjana |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Tatjana,
ich weiß nicht ob Du hier noch liest. Möchte Dir aber trotzdem nochte Dir aber noch schnell eine Nachricht hinterlassen. Liebe Tatjana,ich möchte dir und Deiner Familie für die kommende Zeit von ganzem Herzen alles,alles Gute und ganz viel Kraft schicken.Verbringt soviel Zeit wie möglich miteinander. Es ist gut,das Dein Pa zu Hause ist,im Kreise seiner Lieben.Bin der Meinung das ist das Beste was einem Menschen passieren kann,wenn die liebsten Menschen um Ihn sind. Falls es mit der Pflege zu schwer wird,dann wendet Euch schnellstmöglich an einen palllitativen Pflegedienst,damit Ihr etwas entlastet werdet und ein bisschen Kraft tanken könnt. Der palliative Pflegedienst kümmert sich nicht nur um den Patienten,sondern auch um die Angehörigen. Ich hoffe Du verzeihst mir meine offenen Worte. Jetzt bleibt mir nur nochmal Euch alles,alles gute und ganz viel Kraft zu wünschen. Liebe Grüsse Elli |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Tatjana,
halt die Ohren steif! Ich kann dich so gut verstehen und weiß genau, wie es dir jetzt geht. Nutz die Zeit, die euch noch bleibt! @Connie Mein Vater war auch in Freiburg, das sind wirkliche Spezialisten mit der Leber, dein Vater ist dort auf jeden Fall in den besten Händen! Ich denke an euch und drücke die Daumen! Lg, Kerstin |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Tatjana,
habe eben unter Tränen deine Zeilen gelesen. Ich wünsche dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft... Ich bin auch erst vor ein paar Wochen hier im Forum "gelandet"... Meine Ma ist schon seit vielen Jahren krank... Hast Du ja vielleicht schon gelesen... Ich bin auch eine Angehörige und kann nur zu gut verstehen, wie hilflos man sich in solch einer Situation fühlt. Ich denk an Dich... Diana |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Tatjana, Kerstin, Mia, Diana,
hoffe es geht euch nicht allzu schlecht. Bei uns ist ein bisschen Ruhe eingekehrt. Mein Vater war jetzt ein paar Tage zu Hause und hat in dieser Zeit erfreulicherweise wieder etwas zugenommen. am Sonntag musste er wieder in die Klinik und gestern wurde die transarterielle Chemoembolisation gemacht. Er hat sich danach eigentlich ganz wohl gefühltm erst heute klagt er über Übelkeit. Habe heute selbst mit dem behandelnden Arzt telefoniert, der sehr nett war und mir alles genauestens erklärt hat. Die Übelkeit ist wohl normal und sollte bald vorbei sein. Wenn es ihm morgen besser geht, darf er nach Hause. In zwei Wochen wird dann eine CT gemacht. Ob das ganze was gebracht hat, sieht man jedoch frühestens in 6 bis 8 Wochen. Da sich bei meinem Vater der Tumor nur in der Leber befindet (keine Metastasen) haben wir jetzt doch wieder ein bisschen Hoffnung, dass er noch eine Weile damit leben kann. Euch wünsche ich alles, alles Gute. Es tut gut, dass man hier sein Herz ausschütten kann und verstanden wird. Bis bald liebe Grüße Conny |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe große Schwester,
ich weiß, dass du hier auch immer wieder liest und hoffe, dass du auch diese Nachricht liest. Ich weiß, dass es dir fürchterlich geht und dass du mit niemandem sprichst. Du fühlst dich jetzt auch noch für deine kleine Schwester verantwortlich. Liebe große Schwester, das musst du nicht. Ich wäre glücklich, wenn du mit mir sprichst oder wenn du das nicht magst, wenn du mir schreibst. Du musst nicht alles in dich reinfressen und die Starke sein. Gemeinsam sind wir viel stärker und auch wenn deine kleine Schwester immer wieder weint und nicht so stark aussieht - sie will auch dir helfen! Meine liebe große Schwester - melde dich, sprich mit mir - ich hab dich fürcherlich lieb!!! Deine kleine Schwester |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
hallo zusammen
ich war bis heute auch "nur" mitleserin, habe mich aber nun entschieden hier anzumelden. mir gehts momentan ziemlich schlecht... bei meinem vater wurde letzten septemer einen bösartigen lebertumor diagnostiziert und es gibt keine heilungschancen, auch keine chemo kommt in frage, weil er eben durch seine herzkrankheit schon sehr anfällig ist. bis im dezember ging es ihm eigentlich noch ziemlich gut. doch jetzt seit etwa 2 monaten sieht man zusehends, wie ihn seine kräfte verlassen. :-( nun ist es seit einer woche ganz extrem, er schläft fast nur noch, isst nicht mehr viel,wird immer schwächer und hat etwa 10 liter wasser im körper. es tut mir soo wahnsinnig weh ihn so zu sehen... könnte manchmal einfach den ganzen tag nur heulen... ich möchte ihm doch so gerne helfen, aber wie? wir sind den ärzten ausgeliefert und müssen auf sie vertrauen. aber wir sind jetzt an einem zeitpunkt angelangt, wo es "nur" noch um die entscheidung geht, wollen wir ihn zuhause pflegen oder hospitalisieren?! es kostet zwar viel kraft zuhause, aber wir möchten ihm das spital ersparen, er war doch die letzten jahre zig mal da, wegen diversen sachen... ich habe zwar die hoffnung noch nicht aufgegeben, dass er sich wieder erholt und wieder auf die beine kommt, aber man muss auch ein bisschen realistisch denken... so traurig es ist... es tut verdammt weh, weil ich ein extrem enges verhältnis mit ihm habe. ich versuche jetzt einfach, für ihn da zu sein und ihn zu den ärzten etc. zu fahren. mehr kann ich glaub ich nicht tun... aber ich muss irgendwie den ganzen tag raus, ich halte den anblick nicht aus, es tut so weh... manchmal hab ich ein schlechtes gewissen, ich geh raus und meinem paps gehts nicht gut?! es ist einfach schrecklich... zudem kommt bei uns jetzt dann die fasnacht, dass ist ja so cool und lustig, aber es macht mich ehrlich gesagt gar nicht an, da hin zu gehen... hab dann ein schlechtes gewissen gegenüber meinem vater... und ja, wir haben etwa einen kilometer von unserem haus weg einen schrebergarten mit häusschen, und da hat es ein paar katzen. die bedeuteten meinem paps so viel, er ist jeden morgen extra früh aufgestanden um diese zu füttern, er blieb meistens den ganzen tag dort. nun intressiert dies ihn auch nicht mehr. die aufgabe habe ich nun übernommen, ist ja klar, ich hab ihm versprochen dass ich den ganzen garten und natürlich die büsis pflege... aber es tut so weh, er hat die katzen geliebt, und jetzt intressieren sie ihn nicht mehr wirklich... aber ich gehe so oft ich kann ins gartenhäuschen, da habe ich auch das gefühl, dass ich meinem vater ganz nah bin. wenns auch sehr hart ist, er hat dies jahrelang aufgebaut und abgeändert etc. und hunderte stunden investiert, und jetzt kann er es nicht mal mehr geniessen. aber wie gesagt, ich habe immer noch hoffnungen dass er den frühling doch noch erleben darf. so, dass wars erst mal, danke fürs lesen lg katzenmutti |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Hallo Ihr Lieben alle!
Ich möchte Euch nur sagen, dass es immer ein schwerer Weg ist, den man gehen muss wenn man jemanden verliert. Man darf sich aber selbst auf diesem Weg nicht verlieren. Mir hat mal jemand gesagt - und das fand ich am Anfang schon ziemlich hart - "Du musst Dir immer eines vor Augen halten: Deine Eltern sind Deine Vergangenheit - Deine Kinder aber sind Deine Zukunft". Wir alle lieben unsere Eltern - sie haben uns zu einem Großteil zu dem gemacht, was wir jetzt sind. Wir sind dankbar für alles, was sie für uns getan haben und wir werden auch immer für sie da sein, wenn etwas ist. Aber manchmal muss man auch an sich selber denken. Denn wie können wir für andere da sein, wenn wir selber keine Kraft mehr haben? Sich ab und zu eine Auszeit zu gönnen ist nicht egoistisch - sondern im Gegenteil, es zeigt wie sehr man an die anderen denkt. Nur wer sich selbst Ruhe-Inseln schafft um Kraft zu tanken, kann dann auch wieder für andere da sein. Ich habe in einem Jahr meine Großmutter - die mehr wie eine Mutter für mich war - und meinen Patenonkel an Krebs verloren (er ist am 04. Januar 2009 erst gestorben). Mein Vater ist schwerkrank und ich weiß nicht, wie lange er noch das Glück hat bei uns zu sein. Aber eines habe ich in all der Zeit gelernt: es ist nicht wichtig wie viel Zeit man miteinander verbringt - viel wichtiger ist die Qualität der Zeit, die man miteinander verbringt. Was bringt es, wenn ich noch 100 Tage mit jemandem habe, aber die wirklich wichtigen Dinge nicht ausspreche? Das Letzte das ich zu meiner Oma und zu meinem Paten-Onkel gesagt habe - bevor sie gegangen sind - war, dass ich sie liebe - und ich bin so froh, dass ich das getan habe. Ach eigentlich möchte ich Euch nur sagen: so wie Ihr es macht ist es gut. Jeder hat eine andere Art und Weise mit dieser Situation umzugehen und sich seine Kraftreserven aufzufüllen. Habt also bitte kein schlechtes Gewissen, wenn Ihr Euch eine Auszeit gönnt. Nun schicke ich Euch ganz viele Kraftpakete und wünsche Euch alles Gute für den weiteren Weg. Liebe Grüße Birgit |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
hey hope
also der satz mit der vergangenheit der eltern ist sehr hart... ja, man muss sich auszeiten gönnen, will ich ja auch, aber ich schaffs einfach nicht, mal wegzugehen und nicht ständig an paps zu denken... ich weiss nicht wie die anderen das machen? bei mir geht das net... lg jacky |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Jacky,
lass dich erstmal feste in den Arm nehmen! Bei mir ist die Diagnose Leberkrebs bei meinem Papa auch noch recht frisch und ich kann sehr gut nachfühlen, welche Gedanken dir durch den Kopf gehen. Als ich vor ein paar Wochen mal wieder einen lustigen Abend mit Freunden hatte, habe ich danach nur noch geheult. Ich habe mich dafür geschämt, dass ich gelacht habe wo mein Papa doch so furchtbar krank ist. Aber im Laufe der Wochen habe ich gelernt, dass ich auch mal raus muss und das würde ich dir auch raten. Ich gehe nicht mehr so oft weg wie früher, denn dafür habe ich gar keine Zeit, da ich jeden Tag bei meinen Eltern vorbeischauen möchte. Aber ich versuche auch, ein bisschen Zeit für mich freizuschaufeln. Dir selbst tut es auch gut, wenn du mal wieder unter Leuten bist und einfach auch mal wieder über irgendwas lachen kannst. Du verrätst in dem Moment auch nicht deinen Papa, denn er würde bestimmt nicht wollen, dass du dich total aufgibst. Ich habe noch einen Tipp für euch. Mein Papa hat seit Dezember auch sehr viel Gewicht verloren und hat so gut wie nichts mehr gegessen. Zum einen lag es daran, dass er einen wunden Gaumen hatte und erst von seinem Hausarzt ein Medikament dafür bekommen hat. Richtig essen kann er leider trotzdem nicht, aber er trinkt sehr gerne "Fresubin". Das gibt es in vielen Geschmacksrichtungen und ein Fläschchen davon hat 300 wichtige Kalorien für ihn. Fresubin bekommt man in der Apotheke und kann vom Arzt verschrieben werden. Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen. Und wenn dir die Decke auf den Kopf fällt, melde dich einfach. Liebe Grüße Tatjana |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
hi mini
danke für deine antwort. dass finde ich gut, dass du auch auf dich schaust... ich versuche es auch, immer mal wieder kurz wegzugehen, aber so richtig lustig haben kann ichs nicht... :-( heute morgen hab ich meinem paps zwei scheiben brot gestrichen und einen kaffee gegeben, er hat es tatsächlich gegessen und getrunken... dass gibt mir wieder ein bisschen hoffnung... aber eben, wenn ich so die beiträge hier lese... dann ist die hoffnung wieder bisschen getrübt... heute müssen wir wieder zum arzt, mal schauen was er meint... alles gute für euch und danke liebe grüsse katzenmutti |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Katzenmutti,
niemand hier wird Dir sagen, dass dieser Weg einfach ist oder das alles ganz leicht zu bewältigen ist. Im Gegenteil - man leidet unendlich mit und steht hilflos daneben, weil man nicht helfen kann. Ich kann Dich gut verstehen, wenn Du sagst, dass Du ein schlechtes Gewissen hast, wenn es Dir gut geht und Du etwas Spaß hast während es Deinem Vater schlecht geht. Meine Oma wollte immer, dass wir auch "weiterleben" - auch wenn sie so krank ist - übrigens genauso wie mein Patenonkel das wollte. Sie haben sich immer riesig gefreut, wenn wir da waren - wenn wir was erzählt haben - oder wenn ich auch mal meine Kinder mitgebracht habe. Ach ja, meine Oma haben wir bei uns zu Hause gepflegt, bis sie friedlich eingeschlafen ist. Das war ein Kraftakt, aber wir haben es gerne getan - und unsere Zeit so eingeteilt, dass jeder auch noch sein Leben weiterleben konnte. Es hat so wehgetan eine so starke Frau so klein werden zu sehen und vor allen Dingen sie so leiden zu sehen. Manchmal habe ich gedacht, dass es für sie besser gewesen wäre, wenn sie die Kraft gehabt hätte früher loszulassen. Aber sie wollte noch so gerne hier bei uns bleiben und hat wirklich lange gekämpft. Sei einfach für Deinen Papa da - freue Dich mit ihm, wenn er wieder etwas essen kann, baue ihn auf, gib ihm Zuversicht. Ich habe das Glück, dass ich meinen Glauben habe, der mir sehr auf diesem Weg geholfen hat und mir viel Kraft gegeben hat. Drück Deinen Papa, sag ihm all die Dinge, die Dir wichtig sind und zeig ihm einfach, dass Du für ihn da bist und wie lieb Du ihn hast. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft auf dem weiteren Weg und für Deinen Papa wünsche ich Dir, dass er nicht so lange leiden muss und dass er noch viele wunderschöne Momente mit Euch haben darf. Ganz liebe Grüße :pftroest: Birgit |
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Liebe Jacky
wie geht es dir? Wie war euer Besuch beim Arzt? Bei meinem Papa haben wir in der letzten Zeit festgestellt, dass es ihm besser geht, wenn er viel trinkt und auch isst. Dann geht es ihm gleich besser, er spricht mit uns und schaut nicht nur an die Decke. Leider spricht er mit uns gar nicht über seine Krankheit und wir denken, wenn er das nicht möchte, dann akzeptieren wir das so. Wenn er allerdings sagt, dass er in einem halben Jahr wieder gesund ist, dann zerreisst es mir fast das Herz, weil die Diagnose des Arztes etwas anderes besagt. Aber vielleicht geschieht noch ein Wunder....ich hoffe es so! Bist du in den letzten Tagen ein bisschen raus? Du musst dabei nicht unbedingt halli galli haben, aber einfach ein bisschen abschalten. Glaub mir, das wird dir ein bisschen gut tun. Liebe Grüße Tatjana |
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liebe mini
danke für die nachfrage... uns gehts momentan gar nicht gut. mein paps liegt seit mittwoch abend im spital... :-( es tut so weh ihn so zu sehen, ich könnte den ganzen tag nur heulen... er war doch immer so ein aufgestellter mann, und jetzt, er liegt nur noch da, isst kaum mehr was, spricht fast nichts, und manchmal ist er sogar irgendwie total abwesend... es tut so weh... aber ich habe immer noch hoffnung, dass es wieder ein bisschen besser wird und er wieder nach hause kommen darf... :-( aber es tut so weh und wie gehts bei euch? lg und danke katzenmutti |
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Hallo zusammen,
ich sitze weinend am Computer und muss euch sagen, dass mein Papa letzte Nacht erlöst wurde. Es ist noch nicht einmal 5 Wochen her, dass er die Diagnose HCC bekommen hat. Letzten Mittwoch mussten wir ihn wieder ins Krankenhaus bringen, seither ging es immer schlechter. Am Sonntag dachten wir schon, dass eine Besserung eintritt, leider war das nicht so. Gestern hat sich sein Zustand drastisch verschlechtert, meine Mutter und ich waren lange bei ihm. Leider hat man uns dann erst benachrichtigt, als er schon gestorben war. Irgendwie kann ich mir nicht verzeihen, dass ich nochmal nach Hause gegangen bin, ich wollte doch bis zum Schluss bei ihm sein und jetzt ist er doch alleine gestorben. Das tut unendlich weh. Ich wünsche euch allen viel Kraft und für eure Väter alles, alles Gute. Conny |
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liebe connie
lass dich mal ganz lieb drücken... herzliches beileid für dich und deine familie... es tut wahnsinnig weh, wenn man einen geliebten menschen verliert... aber ich glaube, deinem papa gehts jetzt bestimmt besser?! und er wurde richtig gesagt erlöst... auch wenns für die angehörigen ganz ganz traurig ist... ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst... zumal es ja erst fünf wochen her sind seit der diagnose, da denkt man ja schon dran, dass man noch was machen kann oder zumindest dass man noch ein bisschen mehr zeit hat... aber leider kann man das nicht beeinflussen... mein papa liegt immer noch im krankenhaus, und es geht ihm auch nicht so gut... :-( es ist einfach so traurig und tut weh... aber auch wir müssen uns in nächster zukunft mit dem gedanken auseinandersetzen, dass mein papa gehen muss... :-( hoffe zwar schon, dass dies noch ein paar monate geht, ausser wenn er schmerzen hat und es für ihn nur noch eine wirkliche plage ist zu leben, dann wäre es glaub ich schon schöner wenn er gehen könnte... natürlich möchte ich dann auch gerne bei ihm sein, aber ich habe die kraft nicht dazu, weiss nicht wie ich das machen soll?!... hoffe dass ich mich noch eine weile vorbereiten kann auf das... darf ich fragen wie alt dein papa wurde? wünsche dir und deiner familie alles gute und ne riesen portion kraft und zuversicht... ganz liebe grüsse jacky |
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ach ja, noch was: du darfst dir keine vorwürfe machen, dass du nicht bei ihm warst als er gestorben ist... kannst ja nichts dafür, wenn euch das pflegepersonal erst zu spät informiert hatte...
meine psychologin hat mir mal gesagt, die meisten menschen sterben alleine, bzw. warten wirklich so lange, bis sie alleine sind und nicht gestört werden... mach dir bitte keine vorwürfe, dass will dein papa sicher auch nicht... glg |
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Liebe Jacky, ganz lieben Dank für dein Mitgefühl. Die Ärzte und Schwestern im Krankenhaus waren wirklich sehr nett und haben mir auch gesagt, dass die meisten Patienten erst sterben, wenn die Angehörigen nicht mehr da sind, so als wenn sie darauf warten. Das tröstet mich im Moment trotzdem nicht. Wir waren ja lange dort und ich wollte ihn einfach nicht alleine lassen. Meine Mama war aber so fertig, dass wir für eine Weile zu einer Schwester meines Vaters gefahren sind, die in der Nähe der Klinik wohnt. Ja, und dann war es doch zu spät. Mein Papa wurde am 31. Januar 78 Jahre. Er war bis zum Herbst richtig fit, ein begeisterter Hobbygärtner, hat auch unser kleines Gärtchen immer gepflegt. Ich bin die einzige Tochter und wir beide hatten schon immer ein ganz besonderes Verhältnis. Es tut so weg, er wird mehr sehr fehlen.
Ich wünsche dir für deinen Papa alles, alles Gute. Vielleicht habt ihr ja Glück und man kann ihm noch helfen. Ich bin erst durch Papas Krankheit in dieses Forum geraden und finde es sehr hilfreich, dass man sich hier mit anderen Betroffenen austauschen kann. Viele liebe Grüße Conny |
AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
liebe conny
danke für deine schnelle antwort. wie gehts dir und deiner familie? bei uns ists auch ziemlich ähnlich, mein papa war bis vor einem monat eigentlich ganz gut beisammen. ende januar hatten wir noch nen termin für eine kontrolle, da wurden wieder cts gemacht, und es hat schon nicht so gut ausgesehen. aber der chefarzt will ihn ende april wieder sehen?! dass hat uns dann schon noch hoffnung gemacht, und jetzt hat es innert kurzer zeit so abgenommen... es tut wirklich sehr sehr weh... er hat übrigens auch nen grossen garten mit häusschen, dass war seine zweite heimat, er hat alles dafür getan und gegeben. umso mehr tut es jetzt weh, wenn man weiss, dass er sicher im frühling nichts mehr machen kann da. aber die hoffnung, dass er wenigstens noch in den garten kommen kann bleibt natürlich... ich werde den garten übernehmen und so gut es geht ihn so weiterpflegen wie es mein paps bis anhin gemacht hat. ja, wir sind momentan auch in einer ziemlich schwierigen situation... es geht um die frage, wer ihn pflegt. denn er kann wirklich nicht mehr alleine sein, er braucht 24 stunden betreuung. nun wissen wir noch nicht, was wir machen sollen. die ärzte schlugen vor, ihn in ein pflegeheim zu geben, weil er da immer jemand hat und gut versorgt wird... aber die vorstellung macht mir irgendwie angst, er ist doch erst 55... :-( mal noch bisschen abwarten, wer weiss, vielleicht erholt er sich tatsächlich wieder so gut, dass wir ihn mit nach hause nehmen können. das problem ist einfach, wir wohnen im 4.stock und haben keinen lift... er mag die treppen nicht mehr laufen... :-( ich wünsche dir alles alles gute und viel kraft... übrigens: für mich ists auch besonders hart, weil ich eben auch ein ganz spezielles verhältnis zu meinem paps habe... ganz herzliche grüsse jacky |
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Liebe Conny,
ich lese gerade mit Tränen in den Augen, dass dein Papa schon gehen musste. Das tut mir so wahnsinnig leid für dich und deine Familie. Und es tut mir auch so leid, dass es so unheimlich schnell gegangen ist und du nicht bei ihm sein konntest. Aber mach dir bitte keine Vorwürfe. Du musst ganz feste daran glauben, dass er friedlich eingeschlafen ist und jetzt in einer besseren Welt, ohne Schmerzen ist. Ich weiß, meine Worte können dich im Moment nicht wirklich trösten und wenn ich könnte, würde ich dich jetzt einfach ganz feste in den Arm nehmen. Fühle dich umarmt und verstanden Liebe Grüße Tatjana |
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