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Susanne1969 14.01.2009 07:52

Abschied
 
3 Jahre lang hat meine Mutter (73) tapfer gegen den Blasenkrebs gekämpft. Inkl. Metastasen in der Lunge, im Brustbein und in der Leber.

Gestern Nacht wurde sie notfallmässig ins Spital gebracht. Sie hatte epileptische Anfälle. Metastasen im Kopf.

Ich wünsche ihr dass sie nicht lange leiden muss.

Bin ich wirklich so egoistisch und gefühlslos dass ich ihr die Erlösung wünsche?

Traurige Grüsse
Susanne:(

Sanni412 14.01.2009 08:46

AW: Abschied
 
Liebe Susanne!
Ich finde egoistisch wäre es, wenn Du sie um jeden Preis halten wollen würdest!
Schön wäre es, wenn Deine Mama weiß, was in Dir vorgeht und Du sie vlt verabschieden kannst?
Auch wenn sie nicht ansprechbar sein sollte, denke ich dass sie hören und/oder spüren wird, wenn Du bei ihr bist und ihr dementsprechendes sagst/versprichst!

Vor ein paar Wochen tat mein Papa seine letzten schweren Atemzüge, ich hab mich auf den Weg von Berlin nach Hildesheim gemacht um ihn zu verabschieden!
Seine Lebensgefährtin war die ganze Zeit bei ihm und hat ihm gesagt, dass seine Kinder unterwegs sind!

Er hat nicht auf uns gewartet!
Ich nehme an, weil er es uns ersparen wolle!
Jemand hat mal zu mir gesagt "Dein Papa hat gespürt, dass Du ihn gehen lassen wolltest, und Dir die Entscheidung abgenommen, ihn verabschieden zu müssen!"
Ich glaube meine Mama war das sogar!

Egoistisch von mir wäre gewesen, ihm zu sagen, er soll kämpfen, ich will ihn noch nicht gehen lassen, es waren doch nur 5 Wochen und 3 Tage!
Mich hats zerrissen, aber ich wollte nicht, dass er SO für uns kämpft!
Er selber hatte sein Schicksal schlichtweg von erster Minute aktzeptiert!

Hoffe das war jetzt nicht zu durcheinander?!

Lg Sanni

Tantchen 14.01.2009 10:48

AW: Abschied
 
Hallo, Susanne,

jemanden gehen zu lassen oder gehen lassen zu wollen - in all diesen traurigen Fällen - ist ein grosses Zeichen von Liebe, denn Du willst doch eigentlich nur sein Bestes, auch wenn es Abschied heisst. Ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen, denn ich habe auch am Bett meiner schwerkranken Mutter gesessen und ihr gesagt und gewünscht, dass wir alle ihr die Erlösung gönnen.

Deine Gedanken und Gefühle sind absolut normal - Du musst Dir deswegen keine Vorwürfe machen. Und vielleicht kommt irgendwann auch der Augenblick, wo Du sagst Danke, dass sie erlöst wurde.

Ich wünsche Dir Kraft und Mut - Karin

Tala 14.01.2009 11:22

AW: Abschied
 
Hallo Susanne,

nein du bist nicht egoistisch und gefühllos.
Bei so einer Krankheit gibt es in vielen Fällen keine Lebensqualität mehr.Da ist es eine Erlösung für den Betroffenen wenn er gehen kann.

Ich sehe es bei meiner eigenen Mutter die im Pflegeheim liegt,den Kot oft nicht mehr halten kann,oft nicht mehr klar bei Verstand ist und sich völlig wundgelegen hat.
Das ist kein schönes Leben mehr und auch ich hoffe (wie sie selbst auch) dass es bald vorbei ist.Auch ich liebe meine Mutter,aber lieber lasse ich sie los als dass sie sich so quälen muss.

Fühl dich mal gedrückt und mach dir keine Vorwürfe.Andere denken genauso:pftroest:

LG Tala

gitti 14.01.2009 11:38

AW: Abschied
 
Liebe Susanne!

Natürlich bist Du nicht egoistisch!

Ich habe in den letzten Stunden auch zu meiner Mutter gesagt,dass sie loslassen soll...
Sogar die Krankenschwestern habe ich gefragt,wann sie "endlich" erlöst ist.

Das haette ich mir vorher nie traeumen lassen,ich liebe doch meine Mutter.

Doch,wie meine Vorschreiber schon sagten,es ist doch eine Qual ,so zu leben.

Man hat die Mutter zwar laenger,doch wie?

So habe ich versucht,mich zu verabschieden,irgendwie...

Susanne1969 14.01.2009 13:45

AW: Abschied
 
Ihr Lieben

Vielen Dank für Eure Worte. Bis vor ein paar Wochen hätte ich nie gedacht dass ich mich mit solchen Gedanken befassen muss.....

Soeben bin ich aus dem Krankenhaus zurückgekehrt.

Meine Mutter hat meinen Vater und mich erkannt und ist ansprechbar. Ihr Zustand ist zur Zeit stabil. Weitere Infos haben wir zur Zeit noch nicht das noch nicht alle Untersuchungen gemacht wurden.

Die Ärzte haben meinen Vater gestern Abend gefragt ob wir lebenserhaltende Massnahmen möchten, das wollen wir aber beide nicht, für uns wäre das kein "Leben" mehr.

Liebe Grüsse
Susanne

Liz und Willy 15.01.2009 00:42

AW: Abschied
 
Liebi Susanne

Nein du bist nicht egoistisch... gar nicht, ganz im Gegenteil du denkst und wünschst ja deinem Mami nur das Beste und nach diesem langen Kampf kann dies auch sein ihr ein Gehen-zu-dürfen-ohne-zu-leiden.

Ich habe heute einmal mehr genau über dieses Thema gesprochen - Mami wollte darüber sprechen. Und wir alles wissen was zu tun ist wenn sie nicht mehr möchte. Dafür hat sie eine Patientenverfügung ausgestellt. Auch sie will keine lebenserhaltende Massnahmen.

Ich wünsche dir und deinem Paps viel, viel Kraft und deinem Mami einen schmerz- und leidensfreien oder zumindest -armen Weg.

Loslassen ist eines der schwersten Aufgaben die wir irgendwann mal erfüllen und durchgehen müssen. Loslassen tut aber nur dann weh, wenn man auch zuvor geliebt hat und geliebt wurde.

Wir denken ganz fest an euch.

Liebe Grüsse s'Doppelpäggli

Susanne1969 15.01.2009 08:06

AW: Abschied
 
Mein Mami durfte heute Morgen um 3.35 Uhr einschlafen.

stellina 15.01.2009 08:19

AW: Abschied
 
liebe susanne,
ich drück dich und sende dir einen trauergruß zum tod deiner mama. es tut mir leid, daß du jetzt eine so schwere zeit vor dir hast.
:pftroest: tina.

Tala 15.01.2009 08:48

AW: Abschied
 
Hallo Susanne,

das tut mir sehr leid für dich!:pftroest:

Nun muss sie zwar nicht mehr leiden,aber ich weiß wie schlimm es für dich sein muss.

Ich wünsch dir viel Kraft für die kommende Zeit

LG Tala

Liz und Willy 15.01.2009 10:25

AW: Abschied
 
Liebe, liebe Susanne

Es tut uns so leid. Sei ganz lieb umarmt von uns beiden, lass uns alle hier dir unsichtbare, schützende und stärkende Flügel schenken die dir Kraft für die kommende schwere Zeit geben sollen. Füll dich von uns allen mitgetragen - Gemeinsam sind wir stark.

Wir haben gebetet, dass sie nicht noch länger leiden muss und es wurde erhört.

Für dich kommt nun die grosse Lücke des Alleinsseins mit vielen Gedanken, Fragen und dem Loch des Lolassens und der Trauer.

Deine Mami hätte keine bessere Begleitung haben können als dich, ohne deine / eure Liebe wäre sie nicht so lange am Kämpfen gewesen. Es war sicher eine harte Zeit für euch alle, wir kennen es ja selber und doch ist es irgendwie einer der wertvollsten Zeiten die man miteinander verbringen durfte.

Obwohl du selber so schwer betroffen bist, hast du uns in den letzten Tagen Mut gemacht, dafür sind wir dir sehr, sehr dankbar.

Wir sind in Gedanken bei dir...

Liebe Griessli in stiller Trauer

s'Doppelpäggli

Unsere grosse Kerze brennt für deine Mami, damit sie den Weg durch diese dichte Nebelschicht findet.

Potere 15.01.2009 14:30

AW: Abschied
 
Liebe Susanne,

es tut mir schrecklich leid. Ich hoffe, dass du jemanden bei dir hast. Keiner kann dir deinen Schmerz nehmen (leider), aber dich unterstützend begleiten.
Es ist nicht einfach die tröstende Worte zu finden. Lass dich virtuell umarmen.

Stille Grüße
Angela

Sanni412 15.01.2009 14:39

AW: Abschied
 
Ein stiller Gruß auch von mir...:engel:

Sanni

Susanne1969 15.01.2009 20:16

AW: Abschied
 
Vielen Dank für Eure Worte.

Ich bin müde, wir waren den ganzen Tag am "organisieren", unglaublich was man alles entscheiden muss. Mein Freund ist mir eine grosse Stütze und steht mir bei.

Im Moment geht es mir gut, ich glaube die grosse Leere kommt dann erst später. Ich glaube ich habe unbewusst bereits in den letzten Wochen begonnen Abschied zu nehmen. Aber ich merke das erst jetzt.

Das Spital hat uns gefragt ob wir einer Autopsie zustimmen würden. Das haben wir. Wer weiss, vielleicht können die Resultate und Erkenntnisse jemandem anderen helfen?

Ich muss dazu auch sagen dass wir keine besonders religiöse Familie sind. Deshalb wird meine Mutter auch eingeäschert. Am Mittwoch ist die Beerdigung, meine Eltern haben mir schon vor langer Zeit gesagt dass sie ins Gemeinschaftsgrab wollen. Sie möchten nicht dass ich dann jahrelang ihr Grab pflegen muss :cool:
Für mich bleiben die Verstorbenen sowieso im Herzen und in der Erinnerung. Ich gehe eigentlich nie an die Gräber. Nur einmal im Jahr ans Grab vom Vater meines Freundes. Und das mache ich aus Respekt vor meiner Schwiegermutter. Sie ist sehr religlös und sie kann ja nichts für meine Eintellung...

Für die Todesanzeige haben wir einen schönen Spruch ausgewählt den ich Euch nicht vorenthalten möchte, es steckt so viel Wahrheit drin:
"Wenn es schwer ist,
dann musst Du tapfer sein.
Weinet nicht über mein Sterben,
sondern lernt leben"

Liebe Grüsse
Susanne

Susanne1969 16.01.2009 17:55

AW: Abschied
 
Hallo ;)

Es kommt mir vor als ob es schon lange her ist dass meine Mutter gestorben ist, dabei war es doch erst gestern....

Heute um 10 Uhr kam der Pfarrer und wir haben die Trauerfeier besprochen. Danach habe ich für mich und meinen Vater gekocht und bin am Nachmittag für ihn einkaufen gegangen. Ich kann ihn verstehen wenn er im Moment nicht selber ins Dorf will. Später wird er das sicher wieder selber machen.

Meine Eltern wohnen in einem Wohnblock der vor allem von verwitweten Frauen bewohnt ist. Das Verhältnis ist unter allen sehr gut und sie kümmern sich um einander. Ich weiss dass mein Vater nicht alleine gelassen wird. Nun steht im Hauseingang ein kleiner Tisch mit der Todesanzeige drauf, eine schwarze Schleife dran und daneben brennt eine Kerze. Ich finde es wunderschön :)

Nach dem Einkaufen bin ich dann wieder zu mir nach Hause gefahren. Ich will meinen Vater nicht alleine lassen aber ich kann ja auch nicht 24 Stunden bei ihm sein. Ich brauche auch Zeit für mein eigenes Leben (und schon denke ich wieder an Egoismus...).
Habe gerade mit einer Kollegin gemailt, sie hat ihren Vater vor 20 Jahren verloren. Sie redet mir gut zu und ich weiss dass sie es auch so meint wenn sie sagt dass ich alles richtig mache.

Am Sonntag fahre ich mit meinem Freund zu meinem Vater und koche für uns. Am Mittwoch ist dann die Beerdigung. Danach werden sich die Besuche wohl "einpendeln", wir finden sicher einen Rythmus der für alle stimmt...

Liebe Grüsse
Susanne

Susanne1969 19.01.2009 10:20

AW: Abschied
 
Ich bin seit heute wieder im Büro und hatte das ganze Wochenende Angst davor. Aber nun bin ich hier und ich spüre dass es mir gut tut zu weinen. Das konnte ich während den letzten 3 Tagen nur selten. Ich kam mir irgendwie so "kalt" vor, habe im Internet nachgeschaut "wie" man denn trauert und habe mich so gar nicht wieder erkannt....

Ansonsten geht es mir gut, ich glaube das Vermissen kommt erst später. Ich bin froh wenn die Beerdigung vorbei ist, habe irgendwie Angst davor.

Und ich bin dankbar dass es dieses Forum gibt und ich dabei sein darf. Hätte nie gedacht dass einem "Fremde" so nahestehen können :remybussi

Liebe Grüsse
Susanne

Bisa1975 20.01.2009 16:38

AW: Abschied
 

heike_mike 20.01.2009 17:05

AW: Abschied
 
Liebe Susanne,

nur zu gut verstehe ich deine Gefühle.Auch meine mama mußte schon gehen.

Wundere dich nicht über dein Trauerverhalten und suche nicht nachdem anderer. Jeder ist anders und verarbeitet es auf seine Weise.
Meine mama hatte auch Feuerbestattung und ich bin wie du kein Grabgänger,mittlerweile wohne ich auch in einer anderen Stadt.
Wenn ich auf dem Friedhof bin(es ist ein Gemeinschaftsgrab),kommt mir alles so fremd vor und ich weiß nicht recht was ich dort mit der Wiese soll.
Zu Hause stehen Bilder von ihr und ich denke ziemlich jeden Tag an sie,auch heute noch.
"Rede"mit ihr und frag sie um Rat.

Auch konnte ich erst nicht weinen,als wir aus dem KH gegange sind und die letzten Sachen mitbekommen haben,da ja,es war schrecklich,doch dann nicht mehr bis zur Beerdigung.
Am Abend der Beerdigung konnte ich dann auch weinen und brauchte nicht mehr stark sein.
Ich wünsche dir viel Kraft dafür.

TG Heike

Susanne1969 22.01.2009 08:08

AW: Abschied
 
Guten Morgen zusammen ;)

Gestern Mittwoch war nun die Beerdigung meiner Mutter und am Dienstag um 15.30 Uhr hatte ich das Gefühl dass ich es keine Sekunde länger mehr im Büro aushalte und bin zu meinem Vater gefahren.

Der gestrige Morgen war schrecklich, das Warten auf 12.30 Uhr, dem Zeitpunkt als wir von meinem Wohnort aus zu meinem Vater fuhren. Die 1. Begegnung mit meiner Schwiegermutter und meinen Schwägerinnen:( Dann am Wohnort meiner Eltern die Schwestern meiner Mutter:( Und all die übrigen Familienmitglieder :(

Meine Mutter wurde im Gemeinschaftsgrab beerdigt, das haben meine Eltern schon lange so bestimmt. Sie wollten mich nie mit der Grabpflege "belasten". Ich muss dazu auch sagen dass ich persönlich keinen grossen Bezug zu Gräbern habe, für mich bleiben die Verstorbenen im Herzen und in der Erinnerung:engel:

Nach der Trauerfeier und dem Abschied gingen wir in ein Restaurant zu einem kleinen Imbiss. Das Zusammensein mit meiner Familie war so schön, wenn nur der Anlass ein anderer gewesen wäre. So habe ich Cousinen und Cousins getroffen die ich vor 25 Jahren :eek: zum letzten Mal gesehen habe.
Ich glaube das Beisammensein hat auch meinem Vater gut getan. Und es hat auch mir gezeigt dass mein Vater nicht alleine ist. Dass es Menschen gibt die sich um ihn kümmern, nicht nur jetzt sondern ganz bestimmt auch in Zukunft.

Als ich am Abend wieder zu Hause war hatte ich ein Gefühl von Zufriedenheit.
Und ich habe mir vorgenommen den Kontakt zu meiner Familie "aktiver" beizubehalten als bisher. Da hatte ich öfters das Gefühl dass wir nicht so viel Gemeinsamkeiten haben. Ich war da wohl auch manchmal ein wenig egoistisch. Aber auch ich muss mich bemühen, nicht nur die anderen ;)

Ich möchte mich auch nicht aus diesem Forum verabschieden, zu nahe gehen mir die Schicksale hier und ich werde auf jeden Fall hierbleiben.

Liebe Grüsse
Susanne

SUSAN69 24.01.2009 22:28

AW: Abschied
 
Hallo Susanne,


auch mein Beileid....:pftroest:

Ich habe meinen Papa letztes Jahr im Januar an Lungenkrebs verloren......

Ich will dir nur sagen, das du alles vollkommen richtig machst...ich hatte mir auch immer selber die Frage gestellt...ob ich zu Egoistisch bin, aber es ist so und muss auch so sein, denn sonst würde man kaputt gehen....
ich finde man funktioniert sowieso nur noch in solch einer Situation....
Ich wünsche dir alles alles gute...
LG Susan 69.

Sünje 25.01.2009 13:41

AW: Abschied
 
Hallo Susanne,

ich möchte Dir auch noch mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Ich finde Du hast das alles super gemeistert, das muss ja auch mal gesagt werden.

Es ist keine leichte Zeit, aber ich glaube ganz fest das Du es schaffst.

Ich habe das alles noch vor mir. Und wahrscheinlich genauso eine sch.... Angst davor.

LG Sünje

Susanne1969 25.01.2009 17:11

AW: Abschied
 
Hallo zusammen

Vielen Dank für Eure lieben Worte.

Manchmal habe ich das Gefühl dass ich es noch gar nicht begriffen habe dass meine Mutter nicht mehr bei uns ist :(

Letzte Woche kam mir plötzlich in den Sinn dass mir nun niemand mehr mein Lieblingessen kochen kann....

Gestern war ich mit meinem Vater am Grab, auch wenn ich nicht das Gefühl habe dass meine Mama dort ist. Danach haben wir bei ihm die unzähligen Trauerkarten durchgelesen, es tut gut zu sehen dass meine Mutter von so vielen Leuten geschätzt wurde und nun vermisst wird.

Ich werde im April 40 Jahre alt :D und hatte mir deshalb schon so langsam Gedanken über ein Fest gemacht. Nach dem Tod meiner Mutter habe ich das dann wieder in Frage gestellt.
Gestern sprach ich mit meinem Vater darüber, es kommt mir auf sein Urteil an, nicht auf die Meinung "der Leute".... die denken ja sowieso was sie wollen :cool:.
Nun werde ich also meinen Geburtstag "gross" feiern, ich glaube meine Mama hätte das auch so gewollt.

Jemand hat in der Trauerkarte den Satz geschrieben "Die Zeit ist auf Eurer Seite", darauf hoffe ich und eigentlich weiss ich auch dass es so sein wird.

Liebe Grüsse
Susanne

Sünje 25.01.2009 17:58

AW: Abschied
 
Liebe Susanne,

ich denke Du wirst das "richtige" tun wenn Du Deinen Geburtstag feierst. Deine Mutter hätte bestimmt nicht gewollt das Du Dich an dem Tag eingräbst und nur trauerst. Auch wenn es dann noch nicht sooo lange her ist, aber versuch an Sie zu denken und mach es für Sie.
Es wird bestimmt schön.

LG Sünje

gitti 25.01.2009 19:20

AW: Abschied
 
Hallo Susanne!

Das ist es ja:man sagt immer so dahin,dass das Leben weitergeht...

Aber irgendwie ist es doch auch so.

Ich denke oft:Was würde meine Mutter jetzt zu mir sagen,wie ich das oder das machen soll.Meistens fahre ich ganz gut damit;).

Vorhin waren mein Mann und ich im Haus meiner Eltern,das war wieder sehr schwer,alles muss irgendwann,irgendwie mal"weg".

Auch den Steinmetz musste ich anrufen wegen einer Gravur.Ich habe eine halbe Stunde mit dem Telefon in der Hand gesessen und geweint,bis ich dort wegen der Inschrift für den Stein anrufen konnte.

Aber meine Mutter musste das in der Art auch damals machen,als mein Vater starb.

Und die Leute:wir wohnen hier auf dem Dorf,ich lass sie reden,alle!

Das ist mir sowas von Wurscht.

Lieben Gruss von Brigitte.

Sünje 25.01.2009 19:49

AW: Abschied
 
Liebe Brigitte,

ich denke das die Leute immer nur solange reden bis sie selbst mal in der Situation sind. Und wenn Sie nicht so sensibel sind, bitte, dann sollen sie aber eine gewisse Akzeptanz aufbringen für die Menschen die halt sensibel sind und sich nicht sooo leicht damit tun.

Deine Mutter würde wahrscheinlich sehr stolz auf Dich sein das Du es geschafft hast und für Sie eine wunderschöne Inschrift in Auftrag gegeben hast.

Nimm Dir die Zeit die DU jetzt brauchst, nicht die Nachbarn etc. Es war DEINE Mutter und DU darfst jetzt trauern...

Ich nehm Dich ganz doll in Arm... :knuddel:

Sünje

gitti 25.01.2009 20:28

AW: Abschied
 
Liebe Sünje!

Danke für Deine lieben Worte:),tut gut.

Habe grade mit meiner grossen Tochter aus Berlin telefoniert,:sie sagt das Gleiche wie Du:tongue.

So,jetzt gehe ich noch die Abendrunde mit unseren Hunden.

Wünsche Dir (Euch) ein ruhige gute Nacht.

Liebe Grüsse von Brigitte.

Sünje 16.02.2009 06:43

AW: Abschied
 
Hallo liebe Brigitte,

mein Papa ist jetzt bei Deiner Mama. Er ist gestern Abend gegen 18.00h friedlich eingeschlafen.
Die passen jetzt alle beide auf uns alle auf.

LG Sünje

gitti 16.02.2009 07:22

AW: Abschied
 
Oh,Sünje,das tut mir leid.

Ich drück Dich,mein herzliches Beileid!

Ich habe viel an Dich gedacht in den letzten Tagen.

Viel Kraft für die naechsten Tage:pftroest:.

pialotte 23.02.2009 12:14

AW: Abschied
 
Liebe Susanne,
ich möcht auch noch mein herzliches Beileid aussprechen.
Ich hoffe es geht Dir gut?!

Fühl Dich gedrückt,
LG Pialotte

Susanne1969 23.02.2009 15:50

AW: Abschied
 
Hallo Pialotte

Vielen Dank für Deine Nachricht, ja es geht mir gut :)

Manchmal habe ich das Gefühl dass ich es noch gar nicht wirklich begriffen habe dass meine Mama nicht mehr bei uns ist. Ich bin froh dass ich von ihr Abschied nehmen konnte, auch wenn ich damals an ihrem Spitalbett noch nicht wusste dass es das letzte Mal ist....

Gerade heute habe ich mir erlaubt Dich zu zitieren ;), in Ypsi's Thread wo es um ihren Papa geht.

Mein Vater kommt zum Glück auch gut zurecht:) Er hat nun schon einige fixe Termine die einmal pro Monat stattfinden. Ich bin sehr dankbar dass sich so viele Leute um ihn kümmern und er sich nicht nur zu Hause verkriecht.

Liebe Grüsse
Susanne

Susanne1969 16.03.2009 13:12

AW: Abschied
 
Hallo zusammen

Mein Vater war heute beim Hausarzt zum Routinecheck und danach haben sie den Krankenhausbericht meiner Mama angeschaut....

Sie hatte ÜBERALL Metastasen:eek: Lunge, Leber, Wirbelsäule, Kopf, Brustbein:eek:
Vor 10 Monaten hatte sie Chemo wegen den Lungenmetastasen und vor 7 Monaten wurde das Brustbein bestrahlt. Die Tumore sind verschwunden und ein paar Monate später war alles wieder vorhanden:confused:

Sch... krebs :lipsrseal

Aber ich weiss dass es meiner Mama nun viel besser geht an dem Ort wo sie jetzt ist. Davon bin ich überzeugt:)

Alles Liebe
Susanne

Susanne1969 17.12.2009 15:20

AW: Abschied
 
:sad:
Bald ist es 1 Jahr her dass meine Mama gestorben ist. Ich kann es immer noch nicht so recht glauben wie die Zeit vergeht. Auch wenn man meint dass die Welt stehenbleibt, das Leben geht weiter und zieht einem unaufhörlich mit.

Am 6.12. ist mein Vater gestorben, für uns alle sehr überraschend. Ich habe noch nicht ganz begriffen was in den letzten 2 Wochen passiert ist und bin sprachlos.

Ich tröste mich mit dem Gedanken dass meine Eltern nun wieder zusammen sind.


Liebe Grüsse
Susanne

Antiironie 18.12.2009 17:46

AW: Abschied
 
Liebe Susanne,

mein Beileid. Es tut mir leid das jetzt auch noch dein Papa gestorben ist.

lg Anja

Susanne1969 19.02.2015 14:54

AW: Abschied
 
Nach über 5 Jahren habe ich meinen Thread hier wieder gefunden.

Unglaublich wie die Zeit vergeht.

Wenn ich meine Zeilen (auch im Blasenkrebs-Forum) nochmals lese kommt es mir so vor als ob ich damals den Ernst der Lage nicht wirklich erkannt habe. Oder irgendwas "in mir" hat mich mit einem "Schleier der Naivität" bedeckt:rolleyes:
Es war eine sehr intensive Zeit in der ich endgültig erwachsen worden bin.

Meine Eltern sind nach all dieser Zeit immer noch gegenwärtig, auch wenn ich nicht mehr jeden Tag an sie denke.

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.
Immanuel Kant


Liebe Grüsse
Susanne


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