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Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hallo ihr alle,
ich hoffe ich finde heute die richtigen Worte um hier ins Hinterbliebenen-Forum zu schreiben. Ich liege abends oft auf dem Sofa und da weiss ich Worte ganz genau, dann sitzte ich hier vor der Tastatur und habe den Eindruck alle Gedanken drehen sich und ich bekomme keinen vernüftigen Satz aufs "Blatt". Ich lese mich bereits seit einigen Monaten durchs Forum. Seit mein Vater starb bin ich öfters hier und lese die Beiträge von Betroffenen und versuche irgendwie Trost zu spenden. Aber ich glaube so langsam ist es an der Zeit, meine eigene Trauer zu verarbeiten. Bei mir begann das Jahr 2008 schon ganz schlecht. Am 20.01.2008 verstarb mein Schwiegervater in Spanien, d.h. schnell den Flug buchen, 8jährige Tochter bei der Mutter "parken" und sonst halt alles was dazugehört. Wir kamen in Spanien an und ich erfuhr, das dort die Verstorbenen in einem Trauerraum (hinter Glas) bis zur Beerdigung (ca. 3 Tage) aufgebahrt werden. Die ganze Familie kommt und verabschiedet sich. Meine Schwiegermutter blieb dort die gesamten 3 Tage. Anfangs fand ich es total albern vor einem Toten rumzusitzen, ich konnte nicht verstehen, warum sich die Menschen diesen Schmerz antun. Doch irgendwann während dieser Zeit fand ich die Ruhe, konnte in mich gehen und empfand dieses Ritual sehr angehnem und wichtig. Woher sollte ich wissen, das mir dieses Wissen 8 Monate später weiterhilft. Nach unserer Reise nach Spanien gab es Zwischenzeugnisse, das erste für meine Tochter und es war grottenschlecht. Erst Verdacht, spätere Bestätigung von ADS. Also auch ein Hin- und Hergerenne zwischen Arbeit, Schule und Lehrerin. Wenig später (Mitte Februar) bekam mein Vater plötzlich Magenschmerzen und ging natürlich auch nicht gleich zum Doc. Warum auch??? Er tat es sonst ja auch nicht. Das bischen Magenschmerzen, dachten wir alle. Na nach 2 Wochen Schmerzen ging er halt doch zu Arzt und es wurde ein Magengeschwür festgestellt. Er bekam dieses Medikament, doch es wurde nicht besser. Er hatte immer höllische Schmerzen und konnte nur noch auf dem Sessel sitzen, die Ärtzin verschrieb ihm daraufhin Opiat-Pflaster, die bei ihm aber leider nicht wirkten. Ich war schon ein wenig erstaunt. Opiat-Pflaster bei einem Magengeschwür??? Später erfuhren meine Mutter und wir Kinder, das die Ärtzin ihm damals schon sagte, das kann nicht nur ein Magengeschwür sein. Mein Vater sagte natürlich wieder "Was a Gschmari" (Nürbergerisch) Doch dann blieb ihm nichts anderes übrig, als Anfang April 08 ins KH zu gehen um abzuklären was los sei. Wir waren alle erst mal froh, das was gegen seine Schmerzen gemacht wird und er bald wieder gesund ist. Der Arzt im Klinikum tippte jedoch sehr bald auf die Bauchspeicheldrüse. Also wurden ganz viele Tests gemacht. Ich wusste bis zu dem Zeitpunkt nicht einmal, das es so viele verschiedene Spiegelungen gibt. Dann kam der Tag der Diagnose, BSDK im Kopf. Der Doc erzählte was von Whipple-OP, Tumormaker und ich weiss gar nicht mehr genau was noch alles. Ich konnte mit all dem nichts anfangen. Ich wusste bis dahin nicht einmal, das die Bauchspeicheldrüse so wichtig sei. Zuhause begann ich im Internet zu googlen und bin schon auf dieses Forum gestossen. Auf der Arbeit habe ich mich mit meinem Chef unterhalten und erfuhr, dass auch sein Vater an BSDK gestorben ist. Weil ich total durch den Wind war, hat er für mich einen Termin mit der hier ansässigen Hospitzberatung gemacht. Diese kam zu mir nach Hause und ich konnte Dinge, wie z. B. voraussichtliche Lebensdauer usw. erfragen. Ab dem Moment begann ich Abschied von meinem Vater zu nehmen. Mir war klar, er wird das nicht überleben. Jedoch hatte mich die Beratung auch ein klein wenig darüber aufgeklärt, was während dieser Erkrankung noch für Nebenerkrankungen auftreten können. Mein Vater hatte während seines Aufenthalts im KH plötzlich Blut gespuckt und ist umgefallen, das hat mich total umgehauen. Mein Vater 1,90 gross, immer im Leben gestanden, fällt plötzlich um??!! Mein Vater setzte alles auf eine Chemo, er hatte sogar schon davon gesprochen, wieder teilweise arbeiten zu gehen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, das er schon gesagt bekommen hatte, er hätte nicht mehr so lange zu leben. 6 Monate bis 5 Jahre. Die Standart Antwort also. Er hoffte noch so auf 2 - 3 Jahre. Also er wurde entlassen und konnte sogar wieder ein wenig essen. Bekam 2 oder 3 Mal Chemo und wurde auch 2 bis 3 mal bestrahlt. Wie alle hoffte er, der Tumor würde kleiner und damit operabel. Leider war es das einzige Mal wo er die Chemo bekam. Ca. 4 Wochen nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus konnte er plötzlich nichts mehr bei sich behalten und auch nicht mehr auf Toilette. Ich hatte nach dem Gespräch mit der Hospitzberatung schon damit gerechnet. Wieder Aufnahme im KH und es wurde diese "Umleitungs-OP" (wie genau das heisst weiss ich leider nicht). Das war im Juni 08, da war ich auch das letzte Mal bei ihm im KH. Ich erklärte ihm, das es mir richtig schlecht geht, ihn so zu sehen. Jedesmal bekam ich einen Heulkrampf nach dem anderen und musste erst mal nen Schnaps trinken. Ich habe deshalb schon manchmal schlechtes Gewissen, aber ich weiss mein Vater war nicht anderes und konnte es verstehen. Er hatte selber einen guten Freund der seit 5 Jahren aufgrund eines Schlaganfalls im Pflegeheim lebt. Er war 1 Mal da, er konnte nicht hingehen. Ich empfand unsere Gespräche als so bedrückend. Hatte er vorher davon gesprochen, was so bei ihm auf der Arbeit passiert, ging es inzwischen um Schmerzmittel, Haarausfall usw. Ich dachte ich werde wahnsinnig. War keines Gedankens mehr fähig. die Welt stand still. Ja wie gesagt, diese OP wurde im Juni 08 durchgeführt und ich besuchte ihn ein letztes Mal zuhause. Da fiel mir auf, er war total gelb. Ich sagte das ihm und meiner Mutter, aber ich glaube beide wollten es nicht sehen. Nach 1 Woche ging er zu seinem Doc, dort wurde ein Gallengangstau festgestellt. Also wieder Einlieferung KH. Erst Erweiterung des Gallenganges, 1 Woche zuhause, dann wieder KH (Ende Juni 08) und der Stand wurde gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt hat mein Vater schon nichts mehr gegessen, wurde nur noch künstlich ernährt. Ich rief jeden Tag zuhause an und meine Mutter sagte immer "ja es ist schon Ok." Das sie mich anlog um mich zu schützen erfuhr ich nach seinem Tod. Meine Psyche war ganz unten, wenn ich schlafen ging, hoffte ich er hat keine Schmerzen, wenn ich ass hatte ich schlechtes Gewissen, weil ich wusste er würde so gerne wieder Stadtwurst essen. Zuhause lief alles drunter und drüber. Mein Freund, selbst noch mit der Trauer über seinen Vater beschäftigt und Depressionen, die Tochter die im Unterricht nur rumzappelte, die Ausbildung die ich gerade begonnen hatte. Alles war zuviel. Ich kam mir vor, wie wenn ich selber mich gar nicht in meinem Körper befand. Alles war so Realitätsfremd. Ich wünschte mir nur, Abschied nehmen zu können, wie bei meinem Schwiegervater. Zuhause, ohne die Sterilität eines KH. Auch mein Vater wollte zuhause sterben. Genau 14 Tage vor seinem Tod konnte ich ihm am Telefon noch erzählen, das ich endlich den Dreisatz rechen kann. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wieviel Zeit mein Vater während meiner Schulzeit damit verbrachte mir das beizubringen und ich verstand es nie. Da musste ich erst 40 werden um diese Rechnung zu begreifen. Ich war so stolz ihm das erzählen zu können. Und so traurig seine gebrochene Stimme zu hören. Als ich auflegte heulte ich erstmal. Am Tag vor seinem Tod rief ich wie gewohnt zu Hause an, die Stimme meines Bruders klang sehr gedrückt. Ich wusste gleich, da stimmt was nicht. Später rief meine Mutter an und sagte mir, er erbricht den ganzen Tag Blut und auch beim Stuhlgang kommt nur noch Blut. Mittwoch den 08.10.2008 um 7.30 Uhr rief ich seltsamerweise morgens vor der Schule zu Hause an, Mama sagte, naja es geht schon. Später um 9.55 Uhr rief sie mich an und sagte: Der Gert (mein Vater war mein Stiefvater, den ich immer beim Vornamen nannte) ist vor 15 min gestorben. Ich war total fertig, aber irgendwie auch erleichert. Ich wusste die Qual für ihn hat ein Ende. Wir haben am Schluss doch nur noch die Zeit mit Warten auf das Unvermeidliche verbracht. Ich ging nach Hause und meine Mutter sagte, ich solle nicht erschrecken. Nein ich bin nicht erschrocken ihn so zu sehen, bei 1,90 m gerade noch 60 Kg, total abgemagert, knochig und dürr. Wir haben uns dann abgewechselt, jeder konnte bei ihm sitzen, ihn steicheln um ihm weinen. Diese Zeit des Abschiednehmens war so wichtig. 1 Std. bevor er abgeholt wurde sassen wir alle 3 vor seinem Bett. Ich glaube er hat uns für total verrückt erklärt, wenn er es sehen konnte. Wir sind eine Familie mit dem Hang zum Schwarzen Humor. Er sass da bestimmt auf seiner Wolke und sagt so: "Mei ihr habt doch nicht mehr alle Tassen im Schrank, jetzt bin ich schon Tot und ihr hockt da vor mir rum und heult." Ja und soll ich Euch sagen, wann genau er verstarb??? Ich meine damit nicht die Uhrzeit. Mein Vater hat sich während seiner Erkrankung plötzlich eingebildet, es muss eine neue Waschmaschine her. Die alte ist ihm zu laut. Mein Bruder und meine Mutter sagten, nein wir brauchen keine. Er sagt nur: "Solange ich noch was zu sagen habe, wird ne neue Waschmaschine gekauft" *grins so war er halt* Auf jeden Fall wurde eine neue Waschmaschine bestellt. Die wurde geliefert und meine Mutter musste den Lieferschein unterschreiben. Genau in den 10 min wo nur der Pflegedienst bei ihm war, starb er. Ich erfuhr dann auch, das er am abend vor seinem Tod vom Pflegedienst gesagt bekam er muss sich ins Bett legen, weil sonst seine wunden Stellen am Po nicht richtig versorgt werden können. Mein Vater hatte die letzten 7 Monate nur auf dem Sessel vorm Fernsehn verbracht und döste vor sich hin, wegen der Schmerzmittel. Meine Mutter versorgte ihn, wickelte die Beine, weil so viel Wasser in seinem Körper war, sorgte dafür dass er die Medikament regelmässig nahm. Ich glaube, in dem Moment, wo er das Wohnzimmer verlassen musste und sich ins Bett legen sollte, war für ihn klar das er jetzt sterben wollte. Er wartete bis keiner der Familie da war, sondern nur der Pfleger den er auch mochte, damit war er nicht ganz allein. Aber vor der Familie sterben??? Nein das passte nicht zu ihm. So ich habe es tatsächlich geschafft, das alles mal aufzuschreiben und fühle mich gut dabei. Ich werde wahrscheinlich später beim Lesen feststellen, was ich alles vergessen habe. Aber für mich war es erst mal wichtig, dass alles aufzuschreiben. Ich hoffe mein Beitrag war nicht zu lange und wünsche euch allen eine schöne Woche und es wäre schön, mich mit anderen Betroffenen austauschen zu können. LG Taddl |
Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hallo ihr alle,
ich hoffe ich finde heute die richtigen Worte um hier ins Hinterbliebenen-Forum zu schreiben. Ich liege abends oft auf dem Sofa und da weiss ich Worte ganz genau, dann sitzte ich hier vor der Tastatur und habe den Eindruck alle Gedanken drehen sich und ich bekomme keinen vernüftigen Satz aufs "Blatt". Ich lese mich bereits seit einigen Monaten durchs Forum. Seit mein Vater starb bin ich öfters hier und lese die Beiträge von Betroffenen und versuche irgendwie Trost zu spenden. Aber ich glaube so langsam ist es an der Zeit, meine eigene Trauer zu verarbeiten. Bei mir begann das Jahr 2008 schon ganz schlecht. Am 20.01.2008 verstarb mein Schwiegervater in Spanien, d.h. schnell den Flug buchen, 8jährige Tochter bei der Mutter "parken" und sonst halt alles was dazugehört. Wir kamen in Spanien an und ich erfuhr, das dort die Verstorbenen in einem Trauerraum (hinter Glas) bis zur Beerdigung (ca. 3 Tage) aufgebahrt werden. Die ganze Familie kommt und verabschiedet sich. Meine Schwiegermutter blieb dort die gesamten 3 Tage. Anfangs fand ich es total albern vor einem Toten rumzusitzen, ich konnte nicht verstehen, warum sich die Menschen diesen Schmerz antun. Doch irgendwann während dieser Zeit fand ich die Ruhe, konnte in mich gehen und empfand dieses Ritual sehr angehnem und wichtig. Woher sollte ich wissen, das mir dieses Wissen 8 Monate später weiterhilft. Nach unserer Reise nach Spanien gab es Zwischenzeugnisse, das erste für meine Tochter und es war grottenschlecht. Erst Verdacht, spätere Bestätigung von ADS. Also auch ein Hin- und Hergerenne zwischen Arbeit, Schule und Lehrerin. Wenig später (Mitte Februar) bekam mein Vater plötzlich Magenschmerzen und ging natürlich auch nicht gleich zum Doc. Warum auch??? Er tat es sonst ja auch nicht. Das bischen Magenschmerzen, dachten wir alle. Na nach 2 Wochen Schmerzen ging er halt doch zu Arzt und es wurde ein Magengeschwür festgestellt. Er bekam dieses Medikament, doch es wurde nicht besser. Er hatte immer höllische Schmerzen und konnte nur noch auf dem Sessel sitzen, die Ärtzin verschrieb ihm daraufhin Opiat-Pflaster, die bei ihm aber leider nicht wirkten. Ich war schon ein wenig erstaunt. Opiat-Pflaster bei einem Magengeschwür??? Später erfuhren meine Mutter und wir Kinder, das die Ärtzin ihm damals schon sagte, das kann nicht nur ein Magengeschwür sein. Mein Vater sagte natürlich wieder "Was a Gschmari" (Nürbergerisch) Doch dann blieb ihm nichts anderes übrig, als Anfang April 08 ins KH zu gehen um abzuklären was los sei. Wir waren alle erst mal froh, das was gegen seine Schmerzen gemacht wird und er bald wieder gesund ist. Der Arzt im Klinikum tippte jedoch sehr bald auf die Bauchspeicheldrüse. Also wurden ganz viele Tests gemacht. Ich wusste bis zu dem Zeitpunkt nicht einmal, das es so viele verschiedene Spiegelungen gibt. Dann kam der Tag der Diagnose, BSDK im Kopf. Der Doc erzählte was von Whipple-OP, Tumormaker und ich weiss gar nicht mehr genau was noch alles. Ich konnte mit all dem nichts anfangen. Ich wusste bis dahin nicht einmal, das die Bauchspeicheldrüse so wichtig sei. Zuhause begann ich im Internet zu googlen und bin schon auf dieses Forum gestossen. Auf der Arbeit habe ich mich mit meinem Chef unterhalten und erfuhr, dass auch sein Vater an BSDK gestorben ist. Weil ich total durch den Wind war, hat er für mich einen Termin mit der hier ansässigen Hospitzberatung gemacht. Diese kam zu mir nach Hause und ich konnte Dinge, wie z. B. voraussichtliche Lebensdauer usw. erfragen. Ab dem Moment begann ich Abschied von meinem Vater zu nehmen. Mir war klar, er wird das nicht überleben. Jedoch hatte mich die Beratung auch ein klein wenig darüber aufgeklärt, was während dieser Erkrankung noch für Nebenerkrankungen auftreten können. Mein Vater hatte während seines Aufenthalts im KH plötzlich Blut gespuckt und ist umgefallen, das hat mich total umgehauen. Mein Vater 1,90 gross, immer im Leben gestanden, fällt plötzlich um??!! Mein Vater setzte alles auf eine Chemo, er hatte sogar schon davon gesprochen, wieder teilweise arbeiten zu gehen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, das er schon gesagt bekommen hatte, er hätte nicht mehr so lange zu leben. 6 Monate bis 5 Jahre. Die Standart Antwort also. Er hoffte noch so auf 2 - 3 Jahre. Also er wurde entlassen und konnte sogar wieder ein wenig essen. Bekam 2 oder 3 Mal Chemo und wurde auch 2 bis 3 mal bestrahlt. Wie alle hoffte er, der Tumor würde kleiner und damit operabel. Leider war es das einzige Mal wo er die Chemo bekam. Ca. 4 Wochen nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus konnte er plötzlich nichts mehr bei sich behalten und auch nicht mehr auf Toilette. Ich hatte nach dem Gespräch mit der Hospitzberatung schon damit gerechnet. Wieder Aufnahme im KH und es wurde diese "Umleitungs-OP" (wie genau das heisst weiss ich leider nicht). Das war im Juni 08, da war ich auch das letzte Mal bei ihm im KH. Ich erklärte ihm, das es mir richtig schlecht geht, ihn so zu sehen. Jedesmal bekam ich einen Heulkrampf nach dem anderen und musste erst mal nen Schnaps trinken. Ich habe deshalb schon manchmal schlechtes Gewissen, aber ich weiss mein Vater war nicht anderes und konnte es verstehen. Er hatte selber einen guten Freund der seit 5 Jahren aufgrund eines Schlaganfalls im Pflegeheim lebt. Er war 1 Mal da, er konnte nicht hingehen. Ich empfand unsere Gespräche als so bedrückend. Hatte er vorher davon gesprochen, was so bei ihm auf der Arbeit passiert, ging es inzwischen um Schmerzmittel, Haarausfall usw. Ich dachte ich werde wahnsinnig. War keines Gedankens mehr fähig. die Welt stand still. Ja wie gesagt, diese OP wurde im Juni 08 durchgeführt und ich besuchte ihn ein letztes Mal zuhause. Da fiel mir auf, er war total gelb. Ich sagte das ihm und meiner Mutter, aber ich glaube beide wollten es nicht sehen. Nach 1 Woche ging er zu seinem Doc, dort wurde ein Gallengangstau festgestellt. Also wieder Einlieferung KH. Erst Erweiterung des Gallenganges, 1 Woche zuhause, dann wieder KH (Ende Juni 08) und der Stand wurde gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt hat mein Vater schon nichts mehr gegessen, wurde nur noch künstlich ernährt. Ich rief jeden Tag zuhause an und meine Mutter sagte immer "ja es ist schon Ok." Das sie mich anlog um mich zu schützen erfuhr ich nach seinem Tod. Meine Psyche war ganz unten, wenn ich schlafen ging, hoffte ich er hat keine Schmerzen, wenn ich ass hatte ich schlechtes Gewissen, weil ich wusste er würde so gerne wieder Stadtwurst essen. Zuhause lief alles drunter und drüber. Mein Freund, selbst noch mit der Trauer über seinen Vater beschäftigt und Depressionen, die Tochter die im Unterricht nur rumzappelte, die Ausbildung die ich gerade begonnen hatte. Alles war zuviel. Ich kam mir vor, wie wenn ich selber mich gar nicht in meinem Körper befand. Alles war so Realitätsfremd. Ich wünschte mir nur, Abschied nehmen zu können, wie bei meinem Schwiegervater. Zuhause, ohne die Sterilität eines KH. Auch mein Vater wollte zuhause sterben. Genau 14 Tage vor seinem Tod konnte ich ihm am Telefon noch erzählen, das ich endlich den Dreisatz rechen kann. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wieviel Zeit mein Vater während meiner Schulzeit damit verbrachte mir das beizubringen und ich verstand es nie. Da musste ich erst 40 werden um diese Rechnung zu begreifen. Ich war so stolz ihm das erzählen zu können. Und so traurig seine gebrochene Stimme zu hören. Als ich auflegte heulte ich erstmal. Am Tag vor seinem Tod rief ich wie gewohnt zu Hause an, die Stimme meines Bruders klang sehr gedrückt. Ich wusste gleich, da stimmt was nicht. Später rief meine Mutter an und sagte mir, er erbricht den ganzen Tag Blut und auch beim Stuhlgang kommt nur noch Blut. Mittwoch den 08.10.2008 um 7.30 Uhr rief ich seltsamerweise morgens vor der Schule zu Hause an, Mama sagte, naja es geht schon. Später um 9.55 Uhr rief sie mich an und sagte: Der Gert (mein Vater war mein Stiefvater, den ich immer beim Vornamen nannte) ist vor 15 min gestorben. Ich war total fertig, aber irgendwie auch erleichert. Ich wusste die Qual für ihn hat ein Ende. Wir haben am Schluss doch nur noch die Zeit mit Warten auf das Unvermeidliche verbracht. Ich ging nach Hause und meine Mutter sagte, ich solle nicht erschrecken. Nein ich bin nicht erschrocken ihn so zu sehen, bei 1,90 m gerade noch 60 Kg, total abgemagert, knochig und dürr. Wir haben uns dann abgewechselt, jeder konnte bei ihm sitzen, ihn steicheln um ihm weinen. Diese Zeit des Abschiednehmens war so wichtig. 1 Std. bevor er abgeholt wurde sassen wir alle 3 vor seinem Bett. Ich glaube er hat uns für total verrückt erklärt, wenn er es sehen konnte. Wir sind eine Familie mit dem Hang zum Schwarzen Humor. Er sass da bestimmt auf seiner Wolke und sagt so: "Mei ihr habt doch nicht mehr alle Tassen im Schrank, jetzt bin ich schon Tot und ihr hockt da vor mir rum und heult." Ja und soll ich Euch sagen, wann genau er verstarb??? Ich meine damit nicht die Uhrzeit. Mein Vater hat sich während seiner Erkrankung plötzlich eingebildet, es muss eine neue Waschmaschine her. Die alte ist ihm zu laut. Mein Bruder und meine Mutter sagten, nein wir brauchen keine. Er sagt nur: "Solange ich noch was zu sagen habe, wird ne neue Waschmaschine gekauft" *grins so war er halt* Auf jeden Fall wurde eine neue Waschmaschine bestellt. Die wurde geliefert und meine Mutter musste den Lieferschein unterschreiben. Genau in den 10 min wo nur der Pflegedienst bei ihm war, starb er. Ich erfuhr dann auch, das er am abend vor seinem Tod vom Pflegedienst gesagt bekam er muss sich ins Bett legen, weil sonst seine wunden Stellen am Po nicht richtig versorgt werden können. Mein Vater hatte die letzten 7 Monate nur auf dem Sessel vorm Fernsehn verbracht und döste vor sich hin, wegen der Schmerzmittel. Meine Mutter versorgte ihn, wickelte die Beine, weil so viel Wasser in seinem Körper war, sorgte dafür dass er die Medikament regelmässig nahm. Ich glaube, in dem Moment, wo er das Wohnzimmer verlassen musste und sich ins Bett legen sollte, war für ihn klar das er jetzt sterben wollte. Er wartete bis keiner der Familie da war, sondern nur der Pfleger den er auch mochte, damit war er nicht ganz allein. Aber vor der Familie sterben??? Nein das passte nicht zu ihm. So ich habe es tatsächlich geschafft, das alles mal aufzuschreiben und fühle mich gut dabei. Ich werde wahrscheinlich später beim Lesen feststellen, was ich alles vergessen habe. Aber für mich war es erst mal wichtig, dass alles aufzuschreiben. Ich hoffe mein Beitrag war nicht zu lange und wünsche euch allen eine schöne Woche und es wäre schön, mich mit anderen Betroffenen austauschen zu können. LG Taddl |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Jetzt ist der Thread zweimal eröffnet. Wie habe ich das geschafft. Weiss jemand wie ich den anderen löschen kann???
LG Taddl |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hey
Sei gedrückt... Wünsche Dir Frieden und die Kraft alles durchzustehn. Will Dir nur sagen Du bist nicht allein. Gruss Gabi :pftroest: |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Danke schön liebe Kaffeetante Gabi,
hilft ja manchmal schon wenn man darüber spricht. Schönen Tag noch Taddl |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hallo,
ich bin ein wenig enttäuscht, das so wenige Leute auf meinen Thread reagieren. Ich lese schon lange hier mir und habe so mitbekommen, dass ihr immer sehr viel Trost für die anderen übrig habt. Aber auf der andereren Seite weiss ich, wie schwer es ist auf so etwas zu antworten. Mir geht es so, wenn Mütter über ihre verstorbenen Kinder berichten. Da weiss ich auch nie, was ich antworten kann. Für diese Situation gibt es keinen Trost. Ich habe selber eine 21jährige und 8jährige Tochter, mir fallen da dann keine Worte ein, weil dieser Schmerz einfach unermesslich sein muss. Trotz allem, habe ich mir erhofft, mich mit anderen austauschen zu können. Auch wenn "nur" mein Vater verstarb würde ich gerne meine Trauer aufarbeiten, und mich mit anderen Betroffen austauschen. Ich weiss nicht, ob es möglicherweise meine Ausdrucksweise ist, weshalb so wenige Menschen auf meinen Eintrag eingehen. Ich bin mit dem "Schwarzen Humor" gross geworden (mein Stief-Papa war da Meister drin *grins*) und ich kann mich nicht verändern. Ohne diesen Humor, wäre ich wahrscheinlich schon in der Psychatrie. Also ich hoffe weiterhin, mit einigen von Euch Forums-Nutzern ins Gespräch zu kommen. Bis dahin LG Taddl |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hallo Taddl,
mein allerherzlichstest Beileid. Mein Vater ist am 27.9.2008 verstorben, nachdem er ein halbes Jahr an Lymphdrüsenkrebs erkrankt war. Ich habe so das Gefühl das unsere Väter sich sehr ähnlich sind. Meiner pflegte den schwarzen Humor sehr ;) Ich glaube Du darfst Dir keine Gedanken machen, weshalb noch keiner geantwortet hat auf Deinen Thread. Das kommt bestimmt noch! Es ist jedes mal immer wieder schwer auf Threads zu antworten. Ich habe keinen eigenen, aber "antworte" auf viele Threads. Ich kann aber auch nicht jeden Tag ins Forum schreiben, das zieht mich zu sehr runter. Ich halte mich aber immer auf dem laufenden und erkundige mich wie es den anderen so geht. Mir hilft dieses Forum sehr meine Trauer zu verarbeiten! Ich habe auch mein eigenes Thread bei den Lymphis, da schreibe ich ab und zu rein, wenn mir danach ist! Ich schicke Dir viel Kraft und auf bald, lg Pialotte |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Liebe Pialotte,
ich danke dir für deine Worte. Auch von mir an dich meine aufrichtigen Beileidswünsche. Ich antworte in der Regel auch nur auf Beiträge, ich bin nicht unbedingt der Forums-Typ. Aber seltsamerweise ist dieses hier, das einzige, das ich aktiv nutze. Jedoch darf ich auch nicht so lange hier lesen, weil es mir dann auch schlecht geht. Aber zur aufarbeitung meiner Trauer, dachte ich mir es ist ein guter Weg. Zuhause kann ich nicht so reden, weil mein Freund ja selber um seinen Vater trauert und seine Trauer noch weniger aufarbeiten kann wie ich. Bei ihm verstärkt es seine Depression. Mein Mutter will ich nicht vollquatschen. Sie muss auch erst alles realisieren. Obwohl sie sich schon stabilisiert hat, seit sie in Psychologischer Behandlung ist. Ja und mit dem schwarzen Humor ist das so eine Sache. :D Als mein Vater verstarb und wir Abschied nehmen durften, haben wir geweint, aber auch so Sprüche wie "Mei du machst uns jetzt aber ne Arbeit" fielen auch. Oder das wir uns vorstellten, das er uns für total irre erklärt, weil wir vor seinem totem Körper sitzen. Das war bei uns einfach schon immer so. Er hat es mich gelehrt. Obwohl ich genetisch nicht mit ihm verwandt bin, habe ich so viele Charakterzüge von ihm. Das beweist,das es nicht unbedingt darauf ankommt, der "richtige" Erzeuger zu sein. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. LG Taddl:smiley1: |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
bin grad auf deinen eintrag gestoßen...
meistens lese ich nur mit, weil ich hab "nur" meine mama verloren... bei ihr wurde bsdk im mai (genau auf meinem geb.) festgestellt. ich kann im moment gar nicht mit meiner trauer umgehen, weil ich das gefühl habe, ich nerve andere nur und ich steh eh immer als "harte" da, was aber im moment nur nach aussen ist, meine mama war auch jemand, die nie was gesagt hat, nie krank war und auch selten zum arzt ging, selbst als sie starb, machte sie noch dumme sprüche...ich weis, das sie nie was sagte, um mich zu schützen. 5 tage vor ihrem tod( es war der geb.meines mannes) sagte sie zu mir kind(sie hat nie kind zu mir gesagt) ich will die kinder noch mal sehen...wir haben dann den geb meines mannes im kh abends verbracht,und für jeden hatte sie noch was zu sagen, ich wusste das es zu ende geht,auch wenn es nicht danach aussah, sie wusste es, alle... aber keiner konnte es glauben...weil sie immer noch sprüche drauf hatte... zu meinem mann meinte sie nur , keine angst ich sterbe nicht auf deinem geb und auch nicht am we ...wie recht sie hatte.... sie fehlt mir einfach unendlich, letztendlich starb sie auch nicht an dieser ver.... krankheit sondern an einem 8 cm grossen aneurysma( was vielleicht sie ein grosses glück war) denn dadurch musste sie nicht wer weis wie leiden, das weis ich mit sicherheit, weil ich dabei war, manno soviel wollte ich gar nicht schreiben.... dabei weis ich nie was ich schreiben soll lg Tina |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hallo Taddl,
ein Monat ist vergangen, seitdem ich hier geschrieben habe! Ich bin als stiller Leser oft hier im Forum, aber dennoch kann ich nicht immer was schreiben! Wie gehts Dir mittlerweile? Wie gehts Deiner Mum, Deinem Freund?! Mein Vater ist bald 6 Monate tod. Ich denke oft an ihn... Aber immer bevor ich zu sehr abrutsche erinnere ich mich dran, dass es ihm jetzt viel viel besser geht. Es ist nicht immer einfach mit schwarzen Humor umzugehen, bzw ist er evt nciht immer angebracht. Mein Vater hat bis zum Schluss noch Witzchen gemacht, was für einige Schwestern und Ärzte mit Sicherheit nicht einfach war. Ich fand es bis zu letzt sehr gut, dass er so reagiert, aber letztendlich kann man hinter dem Humor ziemlich viel verstecken. Erstrecht mein Vater... :cool3: Mir gehts momentan ganz gut, ich glaube ich bin ganz gut gerade vor und habe alles gut verarbeitet! Aber man wird es NIE vergessen, so viel steht fest! Bei uns, im hohen Norden, Flensburg, ist heute regelrecht Frühling ausgebrochen. Viel SOnne, warm... Ich hoffe es ist auch bei Dir der Fall. Ich schicke Dir viel Kraft. Deine Pia @Teddy43: Mein Beileid auch an Dich. Ich war vorher auch nicht so der Forums Typ, aber geschrieben habe ich schon immer gerne. Seitdem ich hier im Forum bin, gehts mir sehr gut, auch mit meiner Trauer. Hier sind so viele Menschen, liebe Menschen, die Dich auffangen können, Dir zuhören und Dir antworten! Vielleicht ist es auch gerade gut mit jemanden zu schreiben, mit dem Du nicht verwandt oder befreundet bist!?! Auch Dir schicke ich viel Kraft für die kommende Zeit. Gruss Pia |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
danke pialotte
meine jüngste tochter meinte das auch, aber ich bekomme es noch nicht hin mal sehen , sie hat mir eine hp gebaut vielleicht kann ich es da erst mal begreifen lg Tina |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hallo Taddl,
da bin ich! Deine Geschichte, bzw. die Geschichte deines Vaters hat mich sehr ergriffen. Vor zwei Jahren starb meine Mutter an ihrer Brustkrebserkrankung. Sie war fast zehn Jahre krank gewesen, mit allen Höhen und Tiefen, die wir so kennen. Meine Geschwister, mein Mann, meine Tochter und ich haben mit ihr gelitten, gehofft und gekämpft. Als die Zeit des Abschiednehmens gekommen war, waren wir alle bei meiner Mutter. Es war schwer - aber auch schön. Du weißt sicher was ich meine. Ich bin froh, daß wir diese Zeit zusammen hatten, denn die war so ungeheuer wichtig für uns alle. Als mein Vater vor über dreißig Jahren an einem Herzinfarkt ganz plötzlich starb, fiel das Abschiednehmen aus. Er war erst 42 Jahre alt, als er von uns fortgerissen wurde. Das war schrecklich, unbegreiflich. Ich bin heute noch dankbar für die Zeit, die wir noch mit meiner Mutter verbringen durften. Es war ein Geschenk, so unendlich kostbar. Liebe Grüße für dich! Kerstin |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
@ Kerstin N. ich habe meinen Thread gefunden und hoffe das wir ein wenig die Möglichkeit haben uns auszutauschen und damit den ganzen Wahnsinn verarbeiten können. Du warst selber erkrankt? Ich hoffe, das es dir wieder gutgeht und möchte mich noch mal entschuldigen, wenn ich dir als Betroffener mit meinem Beitrag weh getan habe.
Schön wäre es, wenn auch andere an unserem Meinungsaustausch teilnehmen würden. Ich lese sehr oft im Forum und die Schicksale nehmen mich immer mit. Es tut mir oft nicht gut, von der Erkrankung zu lesen. Deshalb antworte ich auch sehr selten, auch weil es mir schwer fällt den Betroffenen Mut zu zu sprechen. Deshalb halte ich für mich tatsächlich das Hinterbliebenen-Forum für geeigneter. LG Taddl |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Liebe pialotte und teddy43,
ich hoffe ihr befindet euch ab und zu noch im Forum und möchte euch beiden mein Beileid ausdrücken. ich habe jetzt erst bemerkt, dass tatsächlich noch jemand auf meinen Thread geantwortet hat. Ich war Anfangs so enttäuscht, das niemand schrieb, das ich am Ende gar nicht mehr nachgeschaut habe. Uns als Familie geht es inzwischen wieder einigermaßen. Es hat sich alles wieder ein wenig eingependelt. Ich war aber nur 2 x am Grab, ich und mein Freund bepflanzen es, weil meine Mama wenig mit Pflanzen am Hut hat. Wir konnten es erst im April bepfanzen, weil da erst der Stein gesetzt wurde. Meine Mama geht es immer gießen und wenn sie wegfährt kümmere ich mich darum. Es tut sehr weh und ich streichle den Grabstein immer. Danach frage ich mich, warum ich das tue. Indirekt tuen wir glaube ich alle sowas. Ich hoffe ihr seid noch da und wir können gemeinsam unsere Trauer verarbeiten. Liebe Grüsse Taddl |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hallo Kerstin,
da mein Beitrag aus irgendwelchen Gründen 2x besteht, war ich kurzfristig irritiert. Es hatten auf den anderen Thread tatsächlich noch Angehörige geantwortet. Und ich habe auch in dem 2 Thread eine Antwort für dich hinterlassen, vielleicht sollten wir uns auf einen davon einigen :smiley1: Ich weiss genau, was du mit der Zeit des Abschiednehmens gemeint hast. Ich hatte es ja beschrieben. Ich möchte diese Zeit nicht missen. Es tut mir sehr leid, dass deine Mutter so lange krank war. Es war für dich und deine Familie bestimmt eine sehr schwere Zeit. Die muss erst mal aufgearbeitet werden. Das verrückt ist, das man irgendwann wirklich froh ist, wenn es vorbei ist. Für das erkrankte Familienmitglied und für sich selber. Mein Vater starb 21 Tage vor seinem 60. und ich war froh darüber, was hätten wir denn sagen sollen? Alles Gute und viel Gesundheit??? Ich glaube auch mein Vater war ganz froh darüber. Er wollte nicht, das wir ihn so sehen. Wie geht es euch 2 Jahre nach dem Tod deiner Mutter, hast du alles schon ein wenig verkraftet?? Taddl P.S Habe gerade im BSDK Forum gesehen, das du vor mir hier warst. Da bin ich auch noch selber schuld, dass jetzt beide Threads oben stehen. Ja die Welt des Forums ist manchmal gar nicht so einfach. |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hallo Taddl,
eienn Menshen gehen zu lassen ist schwer. Jeder hat eine andere Art sich zu verabschieden, und nur "Du" weißt wie es richtig für Dich ist. Ich finde es nicht schlimm, wennihr bei ihm gelacht und gescherzt habt. Wenn es zu euch als Familie, und deinem Paps passt. Wir haben nach der Aussegnung, und später auch bei der Urnenbeisetzung auch viel über meinen Vater geredet, und gelacht. Er war auch ein sehr lebensfroher Mensch. Ich fand es schön, so konnte ihc meinen Vater auch nachs einem Tot noch etwas besser kennenlernen. Wir hatten nämlich über viele Jahre keinen Kontakt, haben ihn genau ein halbes JAhr bevor er gehen usste erst wiedergefunden. Liebe Grüße Nicole |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hallo Taddl,
einigen wir uns darauf hier weiter zu schreiben? Erst einmal sage ich Dankeschön für deine liebe Antwort(en). Du mußt dir keine Gedanken machen, du hast mich nicht schockiert mit deinem Posting. Ich hatte vor vielen Jahren einen Riesenzelltumor, einen Knochentumor. Aber das ist schon, wie gesagt, eine ganze Weile her. Da hast du ja mehr Antworten erhalten, als du dachtest. Das ist doch gut! Meine Mutter ist im Juli schon zwei Jahre tot. Aber besonders ihre letzten Monate sind mir noch sehr lebhaft in Erinnerung. Ich werde gerne einmal ausführlicher darüber schreiben, wenn du magst. Euch allen, besonders dir Taddl, ganz herzliche Grüße! Kerstin:knuddel: |
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Hallo Taddl,
auch ich bin noch hier... Natürlich! Ist doch nicht schlimm, wenn du mal nicht hier warst. Antworten hast Du bekommen, das ist doch schön, oder!? Ich würde mich auch sehr freuen wieder mehr von Dir hier zu lesen. Also ein schönes Wochenende Taddl und allen anderen, Die Pia |
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Hallo Ihr Lieben
@Kerstin: Ja hier weiter zu schreiben wäre sehr schön, da sich ja wirklich ein paar Leute gemeldet haben. Ich bin froh, dich nicht schockiert zu haben. Ich habe diese Meinung auch noch nie in einem anderem Posting vertreten, da ich mir schon darüber bewusst bin, was es für einen Eindruck hinterlässt. Ich würde sehr gerne deine Ausführliche Geschichte einmal lesen. @Wetterhexe: Ich musste mich vorher noch nie von einem geliebten Menschen verabschieden und musste während der Erkrankung und dem Tod meines Stiefvaters diese Irrationalen Gedanken feststellen, ich dachte am Anfang ich bin nicht normal. Nach der Trauerfeier konnte ich auch lachen. Aber währenddessen habe ich geheult wie ein Schoßhündchen. Ich sah in Gedanken meinen Vater immer in dieser Kiste liegen. Bei der Urnenbeisetzung war es besser. Es ist schön, das du wenigstens noch die Möglichkeit hattest deinen Vater besser kennenzulernen und vor seinem Tod noch mal zu sehen. Ich glaube, wenn du diese Möglichkeit nicht gehabt hättest, wäre es viel schlimmer gewesen. @pialotte: Schön, dass du noch geschrieben hast. Es freut mich. Ich werde jetzt auch immer nachlesen, ob sich was getan hat. Ich hoffe, dir geht es inzwischen auch wieder einigermassen gut. LG Taddl |
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Hallo,
Vielen Dank, liebe Taddl, dass Du den Thread "reaktiviert" hast. Ich würde mich gerne dem Austausch anschliessen. Auch für mich war es der erste Abschied von einem geliebten Menschen. Und dann war es auch noch mein Papa, zu dem ich seit je her eine sehr enge Bindung hatte. Der Tod meines Vaters liegt knapp 8 Wochen zurück. Ich beginne jetzt aber erst langsam zu begreifen, was passiert ist. Ich habe meinen Papa über 10 Monate sehr eng begleitet, war diejenige, die mit zu den wichtigen Arztgesprächen gegangen ist, auf mich hat er sich die ganze Zeit verlassen. Wenn Chaos und Verzweiflung in der Familie aufkam, habe ich ihm die von ihm dringend gewünschte Ruhe gebracht. In den Wochen vor seinem Tod hat er keine medizinische Entscheidung ohne meine Meinung getroffen. Die letzten zwei Wochen war ich mit Ausnahme von 2x2 Tagen bei meinen Eltern, habe auch meiner Mama Tag und Nacht beigestanden. Als die Zeit des Abschieds kam, hat er alle Familienmitglieder "gerufen", und als dann alle eingetroffen waren, hat er alle in den Nebenraum geschickt. Nur ich durfte und sollte bei ihm sitzen bleiben. 30 Minuten vor seinem Tod hat er mir zu verstehen gegeben, dass es so weit sein wird. Wir sind dann alle zusammengekommen. Er ist verstorben mit dem Kopf auf meiner Schulter, an mich angelehnt. Mama hielt sein Hand, meine Schwester saß auch mit auf dem Bett. Wir haben danach noch 4 Stunden von ihm "Abschied" genommen. Verarbeitet habe ich die Zeit bislang nur wenig, kann nicht im Wohnzimmer meiner Eltern sein, kann nicht über die Stelle gehen, wo sein Pflegebett stand. Die Verantwortung in dieser Zeit ist für mich kaum mehr tragbar, komischerweise erst jetzt, wo alles vorbei ist. Die traumatischen Erlebnisse in seinen letzten zwei Wochen lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Ich habe das Glück, eine sehr gute Psychlogin gefunden zu haben, würde mich aber auch über den Austausch hier sehr freuen, auch wenn "es" bei mir noch so frisch ist und ich nicht weiss, ob ich schon sinnvolle und hilfreiche Beiträge leisten kann. Liebe Grüße von Kirsten. |
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Hallo Taddl,
genauso ging es mir auch, während der Aussegnung, und vor allem als der Sarg ins Auto gebracht wurde, und wir hinterherlaufen mussten, bin ich fast zusammengebrochen, der ganze Schmerz hat mich so gefangen genommen, mein Freund war völlig überfordert mit mir. Ich finde es wichtig auch fröhlich über ihn zu sprechen, Es war schön viele Geschichten zu hören. Und auch wenn amn traurig über den Verlust ist, sollte man doch das Lachen und seien Humor trotzdem nicht auch noch verliehren. Ich konnte meinen Vater in all der Zeit leider nur einmal besuchen, er wollte nicht dass wir ihn so sehen. Als es ihm richtig schlecht ging, hab ich ihn dann trotzdem besucht, und heute bin ichs ehr froh über diese Entscheidung, denn auch wenn wir nicht sprechen konnten, weil er in künstlichen Schlaf gelegt wurde, anders wären die Schmerzen zu groß gewesen, denke ich dass er es gespürt hat. Vor allem war es so, dass er eine Stunde nachdem ich gegangen bin für immer eingeschlafen ist. Grüße Nicole |
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Hallo an alle,
es ist schön, das sich so viele beteiligen. Der Thread wurde von mir ja nach dem Tod meines Vater geöffnet und nur durch ein Missgeschick heute meinerseits im BSDK-Forum, wurde ich dazu animiert wieder hier zu schreiben. @Kirsten: Ich war die ganze Zeit im BSDK-Forum stiller Mitleser, deshalb weiss ich auch von Deiner Geschichte. Ich habe sie die ganze Zeit mitverfolgt und immer gelesen wie es deinem Papa geht. Ich weiss er hat gekämpft und seine Entscheidung die Chemo abzusetzten war richtig. Er wusste genau wie meiner, wann nichts mehr möglich ist. Ich möchte dir an dieser Stelle noch einmal mein Beileid aussprechen. Wie geht es Deiner Mama inzwischen, sie wollte sich doch ganz lange nicht damit auseinandersetzten, das dein Papa stirbt? Ich hoffe sie hat es ein wenig verarbeitet. Es freut mich, dass du dich mit mir ins Hinterbliebenen-Forum gesellst. Der Tod deines Vaters ist noch sehr frisch, aber mit der Zeit wird es leichter. Und vielleicht können wir uns hier ein wenig trösten und alles verarbeiten. Anfangs habe ich vor dem Aufstehen und Einschlafen an meinen Vater gedacht. Inzwischen denke ich erst daran, wenn ich im Bus zur Arbeit sitze. Wenn ich zu Hause bei meiner Mutter bin, setze ich mich immer auf den Sessel, in dem er saß als er noch gesund war. Mein Bruder und meine Mutter können das nicht. Ich konnte jetzt auch sein Bild aufstellen. Jedoch lag es vorher 8 Wochen im Schrank. Es wurde 2005 auf Madera gemacht. Meine Mutter und er haben gerne Reisen unternommen, wo sie auch was von der Landschaft sahen. Er steht auf dem Bild auf einem Berg vor dem Gipfelkreuz. Welch eine Ironie, denke ich mir oft. Ich würde es sehr gerne meiner Signatur anfügen. Aber mein Vater wollte nicht einmal eine Todesanzeige in der Zeitung. Er wäre nicht damit einverstanden und würde mir, glaub ich, einen Ziegelstein von da wo er jetzt ist, auf den Kopf werfen. :smiley1: Ich füge mich dem, was er gewollt hätte. @Nicole: Du hast Recht, auch wenn man über den Verlust traurig ist, sollte man sein Lachen nicht verliern. Ich habe während der Erkrankung meines Vaters gelernt, ich sollte mein Leben so leben, das ich damit zufrieden bin, wenn es für mich soweit ist. Unsere Angehörigen hätten es so gewollt. Ich weiss das, weil ich es nicht anders wollte. Ich bin froh, das mein Vater eine Urnenbestatung wollte, ich kann gut nachvollziehen, wie du dich gefühlt hast hinter dem Auto herzulaufen. Mein Vater wollte auch niemanden sehen. Nur meine Mutter und mein Bruder haben ihn gesehen, als er so krank war. Aber mir hat es auch nicht gutgetan ihn so zu sehen. Ich hatte dann immer Sylvester 2007 im Kopf, da war seit 20 Jahren die ganze Familie zusammen essen. Er hat damals schon nicht mehr viel gegessen, aber das war nichts besorgniserregendes für uns. Er hatte immer sehr auf seine Figur geachtet und mich und meine Mutter als disziplinlos bezeichnet :undecided , weil wir halt ein paar Pfunde zuviel auf den Rippen haben. Bei meinem letzten Besuch sagte er, er wünschte sich ein paar Kilos mehr. Da war ich sehr betroffen und wusste auch keine Antwort darauf. Es ist wirklich schön, das ich all das was mir im Kopf rumgeht hier schreiben kann. Meine Mutter will es zum Teil nicht hören, weil sie logischerweise irgendwie abschließen muss. Und mein Freund hat noch immer genug damit zu tun, den Tod seines Vaters zu verarbeiten. Für ihn war 2008 einfach zu viel. LG Taddl |
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Hallo ihr Lieben,
schön, daß hier so viel los ist. Eure Geschichten gehen mir sehr zu Herzen. Sie sind so traurig aber auch voller Hoffnung. Meine Mutter wollte eigentlich nie, daß wir ihr so nah kommen, wie wir ihr dann doch zu Schluß gekommen sind. So lange ich denken kann, wollte sie eigentlich immer nur "ihre Ruhe" haben. Sie war sehr froh, als wir endlich alle aus dem Hause und weit fortgezogen waren. Das klingt sicher für euch sehr hart. Das war es auch. Ich konnte mich nie damit abfinden, daß meine Mutter so unnahbar und kühl ihrer Familie gegenüber war. Sie war nie besonders liebevoll oder zärtlich zu uns Kindern. Auch nicht zu unserer Tochter, ihrer einzigen Enkelin. Als ich mit Anfang zwanzig erkrankte(meine Tochter war gerade etwa ein Jahr alt), war meine Mutter nicht an meiner Seite. Sie könne das nicht, meinte sie nur. Mein Mann und ich ich mußten alleine klar kommen. Es war eine schlimme Zeit für uns. Auch als einige Jahre später meine Mutter selber erkrankte, wollte sie alles alleine durchstehen. Nur meine Schwester ließ sie an sich ran. Erst als die Krankheit zum dritten Mal auftrat - und ich wußte, daß es dieses Mal keine Hilfe mehr gab, wurde meine Mutter endlich zugänglicher. Als unsere Mutter schließlich starb, waren wir alle bei ihr. Wir haben an ihrem Sterbebett gesessen und uns Geschichten von "früher" erzählt. Wir haben zusammen gelacht und geweint und uns gegenseitig gestützt. Als meine Mutter morgens starb, waren mein Mann und ich die einzigen, die gerade wach waren. Die anderen waren kurz nach Hause gefahren um sich frisch zu machen. Nur mein Bruder saß auch noch bei uns. Wir weckten ihn, als ich sah, daß die Atmung meiner Mutter aussetzte. Es ging ganz schnell, leise und sehr friedvoll. Meine Mutter wollte nicht über das Sterben oder den Tod sprechen. Sie sagte einmal, das ließe sie nicht an sich heran. Wir haben das akzeptiert. Sie bat mich aber einen Priester zu holen, wenn ich meinen würde, daß es sehr schlimm um sie stände. Sie wollte die letzte Ölung mit auf den Weg haben. Das war ihr Wunsch. Das war ihr sehr wichtig. Meine Mutter war Katholikin. Am Tag bevor sie starb, erfüllte ich ihr diesen Wunsch. Der Arzt hatte uns zuvor berichtet, daß sich ihr Zustand sehr verschlechtern hätte. Es sei nun bald so weit. Als der Priester dann kam, wußte sie sofort was los war. Zuerst habe ich mir Vorwürfe gemacht, daß ich ihr unnötig Angst mache. Aber, als sie dann mit dem Pfarrer sprach und er sich richtig viel Zeit für sie nahm, wußte ich, daß es in Ordnung war. Danach hat sie sogar noch mit Hilfe unserer Tochter ein wenig zu Mittag gegessen. Bis nachmittags blieb sie bei Bewußtsein. Dann dämmerte sie mit Hilfe des Morphiums hinüber in einen Schlaf, der immer tiefer wurde. Manchmal frage ich mich, ob sie uns noch gehört hat, wenn wir uns Geschichten aus unserer Kindheit erzählten oder auch einmal lachten und scherzten. Gerne hätten wir ihr ermöglicht zu Hause zu sterben. Sie war noch einmal ins Krankenhaus gebracht worden, weil sie so unter Luftnot litt und man ihre Lunge punktieren wollte. Anschließend wollten wir sie wieder mit nach Hause nehmen. Aber es ist halt alles anders gekommen. Das ist meine Geschichte. |
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Als ich eben deine Geschichte laß, musste ich erst einmal schlucken und überlegen, was und wie ich dir anworte.
Dieses Gefühl, wenn die Mutter einen nicht in den Arm nimmt, kenne ich. Bei mir zu Hause war das genauso. Deshalb empfindet meine Mutter meine Trauerbewältigung auch als lästig, sie ist es nicht gewohnt Gefühle zu zeigen. Sie sagt immer, sag doch nicht immer, so war es als Gert (mein Stiefvater) krank war. Sie kann es nicht nachvollziehen, dass ich reden muss und will. Als mein Vater starb sagte die Ärztin zu ihr: "Sie und ihr Mann haben nicht viel über Gefühle geredet." Deshalb brauchte sie erst mal ein Mittel gegen ihre Depressionen, weil sie nie Gefühle zugelassen hat. Ich kenne es auch, wenn eine Mutter nur "ihre Ruhe" habe will, jedoch nicht von meiner Mutter, aber von mir. Ich habe meine 1. Tocher (sie ist jetzt 22) mit 19 Jahren bekommen und wollte auch immer nur meine Ruhe. Ich war zu jung und unerfahren und es war viel zu früh ein Kind zu bekommen. Ich weiss nicht, wie alt deine Mutter war, aber ich glaube es ist ein Generationen-Problem. "Ältere" Menschen (meine Mutter ist jetzt 63) können keine Gefühle zulassen und es ist normal für sie, das die Kinder so nebenherlaufen und alleine funktionieren. Als sie klein waren, war es genauso. Da hatte man keine Zeit für Kinder, wie es heute ist. Wir machen uns heute Gedanken wie es unseren Kinder geht, was sie empfinden, ob sie Gefühlsmässig alles schaffen und räumen ihnen sehr viel Mitspracherecht innerhalb der Familie ein. Das alles gab es bei uns nicht (also zumindestenst nicht bei mir). Ich finde es stark von dir, dass du trotz deiner Erfahrung die du gemacht hast, bist zum Schluss bei deiner Mama warst. Du wolltest ihr auch ermöglichen zu Hause zu sterben. Du hast dir nichts vorzuwerfen. Das war eine Leistung, von der ich mir nicht sicher bin, ob ich es geschafft hätte. Ich bedanke mich bei dir, das du deine Geschichte erzählt hast. Und damit bin ich dir auch dankbar, dass du mich dazu animiert hast ins Hinterblieben-Formum zu wechslen. Ich hoffe, wir können hier noch Gespräche führen, in denen wir das eine oder andere aufarbeiten, einfach indem wir darüber sprechen, was irgendwann schief gelaufen ist. LG Deine Taddl |
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Hallo Taddl,
ja, gerne können wir weiter erzählen. Ich habe zwar meinen Frieden mit meiner Mutter gemacht, aber ich denke noch sehr oft über ihr Sterben nach. Meine Mutter war fast 28 Jahre alt, als sie mich bekam. Hatte ich erwähnt, daß ich die Älteste bei uns bin? Meine Mutter hat uns Kinder alle gleich schlecht behandelt. Obwohl meine Schwester sich heute einredet, daß unsere Mutter besonders liebevoll und zärtlich war. Ich wünschte mir, das wäre so gewesen, schon wegen meiner Schwester, die sehr an meiner Mutter gehangen hat. Kann sein, daß die Leute dieser Generation eher ein wenig unterkühlt und arm an Gefühlen sind. Meine Mutter hatte auch keine einfache Kindheit. Als unsere Tochter zur Welt kam, habe ich mir geschworen, es besser zu machen. Ich wollte, daß sie weiß, daß wir sie lieben. Ich wollte nicht so werden wie unsere Mutter, die uns Kinder stets für alles verantwortlich machte, was ihr im Leben Schlechtes passiert ist(und wenn es nur um die Bügelwäsche ging, die wir produzierten). Wieviel leichter haben es Menschen, die es gewohnt sind über ihre Gefühle zu sprechen, sie überhaupt erst zuzulassen. Vor allen Dingen im Angesicht einer schweren Krankheit. Aber wenigstens konnte ich noch meinen Frieden mit meiner Mutter machen. Sie hat zwar nicht mit mir gesprochen um noch einiges klarzustellen. Aber wenigstens hat sie uns noch sagen können, daß sie uns alle liebt und wie stolz sie auf uns ist. Das war doch mal was! Aber du scheinst ja auch kein einfaches Verhältnis zu deiner Mutter zu haben. Du hast recht. Früher wurden die Kinder so mitgezogen. Kinder hatte man halt. War eben so. Gut, daß sich die Zeiten geändert haben(bei vielen Menschen hierzulande jedenfalls, muß ich mit Einschränkung hinzufügen). Ich schicke dir ganz liebe Grüße und freue mich, wieder von dir zu lesen.:winke: Kerstin |
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Im Grunde habe ich mit meiner Mutter ein sehr gutes Verhältnis. Ich telefoniere noch immer täglich mit ihr. Doch ich kann manche Dinge an ihr einfach nicht verstehen. Sie hat, wie ich es immer nenne, die "Holzhammermethode". Sie kann nicht verstehen, das mich der Tod meines Vaters in ein tiefes Loch gerissen hat.
Sie kann nicht verstehen, das ich reden will. Wenn sie etwas auf ihre Art bewältigt, ist sie nicht in der Lage, auf andere Methoden einzugehen. Sie sagt dann immer "Das ist mir unbegreiflich". Ich konnte dieses Verhältnis aber im Rahmen von Therapien ,die ich gemacht habe aufarbeiten, sodaß ich heute kein Problem damit habe und auf meine Mutter eingehen kann. Ich hatte aber schon lange damit zu kämpfen, dass meine Erziehung ein wenig lieblos war. Ohne körperliche Zuneigung. Deshalb auch bei mir, den Wunsch es bei meiner kleinen Tochter (8 Jahre) es ganz anders zu machen. Ich umarme sie, wann immer möglich. Leider will sie es in diesem Alter öfter ja nicht. Die Schulfreunde könnten es ja sehen. :lach: Na und die Grosse ist oft genervt, wenn ich sie anrufe und besorgt bin. Ich finde es aber schön, dass deine Mutter noch die Möglichkeit genutzt hat, Euch zu sagen, dass sie Euch liebt. Das war ganz wichtig. An Liebe hat es bestimmt auch niemals gemangelt. Sondern nur an der Fähigkeit, diese auch zu zeigen. Wahrscheinlich konnte sie dir während deiner Erkankung auch nicht zur Seite stehen, weil sie Angst hatte, dich zu verlieren. Leider war sie nicht in der Lage sich das selber einzugestehen, und dies überhaupt wahrzunehmen. Meine Mutter sagt auch oft, wir würden Sophie (die Kleine) zuviele Rechte einräumen. Doch auch mir ist es wichtig, Sophie unserer Liebe zu zeigen. Obwohl ich im barschen Ton des öfteren von meiner Mutter Schelte dafür bekomme. Aber das ist mir egal. Ich glaube aber, das es für dich sehr wichtig war, Frieden mit deiner Mutter zu schließen. Stelle dir mal vor, sie wäre gestorben ohne das du dazu die Möglichkeit gehabt hättest. Ich glaube, ich hätte dann an deiner Stelle, die Schuld immer bei mir gesucht. Lasse Deine Schwester in dem Glauben, sie wäre besonders behandelt worden. Es ist bestimmt wichtig für sie. Es ist besser für sie, wenn sie daran glaubt. Auch ich schicke dir ganz liebe Pfingstgrüsse, verbringe ein schönes verlängertes Wochenende mit Deiner Familie. LG Taddl :winke: |
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Hallo Taddl,:winke:
ja, die Mütter. Ein großes Thema. Ich könnte noch stundenlang philosophieren darüber. Schön, daß du dich gut mit deiner Mutter verstehst. Du hast gelernt, sie so zu nehmen, wie sie ist. Das ist gut. Ich habe das leider nie so richtig hingekriegt. Meiner Schwester würde ich den Glauben an eine "Bilderbuch-Mama" nie nehmen. Meine Tochter hat sich nur sehr gewundert, daß meine Schwester ganz andere Geschichten von zu Hause erzählte, als ihr Onkel und ihre Mutter. Daraufhin habe ich nur geantwortet: "Du kanntest doch deine Oma und weißt wie sie war. Du weißt aber auch, wie deine Tante an ihr hing. Also hör´nur zu und sag´nichts dazu." Ich wünsche dir und deiner Familie auch ein schönes Pfingstfest mit schönem Wetter und allem drum und dran! Grüße, Kerstin |
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Ja du hast Recht über Mütter könnte man ewig philosophien. Aber ändern werden wir nie etwas daran. Ich habe irgendwann akzepiert, sie ist halt so. Meine Mutter hat uns jedoch auch nie schlecht behandelt. Also ich habe es niemals so empfunden. Es stört mich nur, das sie nicht in der Lage ist auf andere Denkansätze einzugehen.
Wenn ich ihr heute erzählen will, wie sich mein Gefühlszustand seit dem letzten Jahr verändert haben. Sagt sie immer nur: Nicht schon wieder. Weinen tut sie zu Hause alleine. Ich habe sie seit dem Tod nur 3 Mal weinen sehen. Wenn ich sie frage wie es ihr geht, sagt sie immer nur: Na gut gehts mir, es muss ja weitergehen. Ich kann mir vorstellen, dass bei dir auch der Gedanke mitspielt: "Ich wollte ihr noch so viel sagen". Dieses Gefühl habe ich bei meinem leiblichen Vater, der vor 10 Jahren an Krebs verstarb. Ich hatte mit ihm eigentlich gar kein Verhältnis. Meine Eltern ließen sich scheiden, da war ich 2 Jahre alt. Er holte uns Kinder alle 14 Tage ab, aber ich kann auch nicht sagen, das da viel Gefühl rüberkam. Als er starb hat mich das irgendwie gar nicht berührt. Doch weil es mich nicht berührt hat, hatte ich auch schlechtes Gewissen, weil es doch mein Vater. Da muss man doch traurig sein, das gehört sich so. Ich habe immer das Gefühl, ich hätte sehr gerne mit ihm gesprochen, wie ich unsere Vater-Tochter Beziehung empfinde. Vielleicht wäre ich dann über seinen Tod traurig, wenn ich wüsste, wie er das alles gesehen hat. Wahrscheinlich braucht deine Schwester diesen Gedanken, um ihre Kindheit zu verarbeiten. Und es ist klar, das deine Tochter etwas irritiert ist, verschiede Geschichten zu hören. Das beste was deine Tochter tatsächlich machen kann, zuhören und nichts dazu sagen. Hast du den schon einmal versucht die Beziehung zu deiner Mutter mit psycholgischer Hilfe zu verarbeiten? Ich glaube, es ist sehr wichtig, das du nur für dich selber "reinen Tisch" machst, sonst fressen die Gedanken dich auf. So einen schönen Samstag wünsche ich dir noch, ich muss ja noch so viel erledigen, bevor ich mich auf die faule Haut legen kann :augen:. Aber anderes wird es dir auch nicht gehen.:smiley1: Bis zum nächsten Mal, liebe Grüsse Taddl |
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Hallo Taddl,
nein, das Gefühl meiner Mutter noch einiges sagen zu müssen, habe ich eigentlich nicht. Sie hätte mir sowieso nicht zugehört:). Das war nicht ihr Ding. Sie redete lieber selber. Sie war auch immer viel zu sehr mit sich selber beschäftigt, als daß sich sich um einen von uns hätte kümmern können. Ich arbeite diese Gefühle derzeit auf. Das ist gar nicht so einfach. Das ist wie ein dicker Aktenordner, der nie geschlossen werden kann, weil immer mal wieder ein Blatt hinzugefügt werden muß. So sehe ich das. Aber vielleicht wuchte ich den Ordner irgendwann ins Regal und bin dann frei, das wäre schön. Ich wünsche dir einen schönen Tag und ein schönes WE. Laß es dir gut gehn! Ganz liebe Grüße Kerstin |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Dann wünsche ich dir, dass du bald alle Aktenblätter einsortiert hast und diesen fetten Ordner ins Regal einräumst und die Schranktür zumachst. :smiley1:
Durch meine Erziehung, wo alles immer nur nüchtern betrachtet wurde, habe ich glaub ich die Fähigkeit erworben, das ganze irgendwo zu verstecken und nicht mehr rauszuholen. Ist manchmal ein Vorteil, jedoch nicht immer. Wer weiss, ob die Tür eines Tages aufspringt und mir der ganze Krempel um die Ohren fliegt. :lach2: LG Taddl |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hallo Taddl,
ja, da hast du sicher recht. Irgendwann kommt alles hoch. Aber das muß ja nicht unbedingt schlecht sein. Wie geht es dir heute, alles o. k. bei dir? Liebe Grüße Kerstin:knuddel: |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hallo Kerstin,
danke der Nachfrage, mir geht es soweit ganz gut. Habe gestern einfach einen faulen Tag gemacht. Und heute, mal sehen. Die Sonne scheint bei uns momentan noch, aber ich glaube das grau das ich da am Himmel sehe, wird irgendwann überwiegen. War gestern noch auf der Pfingstkerb :prost: und fühle mich ein wenig ....... naja unausgeschlafen :augendreh. Aber so manchmal gibt es keine bessere Stimmung, wie in einem bayrischen Bierzelt. :smiley1: Am Samstag habe ich meinen Stiefvater besucht. Es ist immer so unwirklich, wenn ich vor seinem Grab stehe und den Namen lese. Wenn ich gehen muss, weine ich immer ein wenig, doch danach ist es wieder gut. Der Schmerz wird weniger, die Trauer über den Verlust bleibt jedoch. Ich hoffe das auch bei Euch das Wetter einigermassen gut war und ihr das Pfingstwochenende genießen konntet und noch genießen könnt. LG Taddl |
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Hallo Taddl,
bei uns ist das Wetter einmalig schön, heiß und sehr sonnig. Soll auch morgen noch so bleiben. Das kann ich verstehen, daß es dir unwirklich vorkam, den Namen deines Stiefvaters auf den Grabstein zu lesen. Das geht mir bei meiner Ma auch immer so. Jahrelang hat sie das Grab meines Vaters mit liebevoller Hingabe gepflegt- und nun liegt sie selber dort. Jetzt sind sie endlich wieder vereint. Immer noch ein komisches Gefühl... Da hast du heute ja wohl einen kleinen Kater, was?:prost: Aber, da ja noch Pfingsten sind, hast du ja zum Auskurieren noch ein wenig Zeit! Wünsche dir noch einen schönen Tag! Kerstin:) |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hallo Kerstin,
ja Pfingsten ist vorbei und die Arbeitswelt hat mich wieder. *stöhn* Ich hoffe du hast schöne Pfingsttage verbracht und konntest dich auch ein wenig ausruhen und relaxen. Bei uns war das Wetter auch ganz passabel. Also nicht zu heiß, aber angenehm. Ich wollte dich mal fragen, ob du seit der Erkrankung und Tod deiner Mutter, oder vielleicht schon seit dem Tod deines Vaters auch total ängstlich geworden bist. Ich meine damit, wenn z. B. meine Tochter Bauchschmerzen hat, denke ich nicht wie jeder vernüftige Mensch, das ist eine Magen-Darm-Verstimmung, sonder ich habe dann regelrechte Panikattacken, es könnte wieder Krebs sein. Als mein Vater so krank war, sah ich ja wie schnell das Leben vorbei sein könnte, das nichts kontrollierbar ist. Und ich habe Angst, dass mir wieder der Boden unter den Füssen weggezogen wird. Mir macht das ganz schön zu schaffen, geht es dir da ähnlich???? Ich wünsche dir noch einen schönen Tag, bis zum nächsten Mal. Liebe Grüsse Taddl |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Hallo Taddl,
klar kenne ich diese Ängste auch. Aber nicht erst seit dem Tode meiner Mutter, sondern schon früher. Seit ich vor Jahren an einem Knochentumor erkrankte, habe ich heute bei jeder Kontrolluntersuchung Angst, daß wieder etwas ist. Egal, ob ich zur Krebsvorsorge zu meiner Gyn gehe oder nur zum Check Up beim Hausarzt. Auch, wenn jemand in der Familie erkrankt ist, denke ich erst einmal das Schlimmste. In Panik bin ich zwar nicht. Aber ich ertappe mich oft dabei, daß ich den größtmöglichen Ernstfall annehme. Bei meiner Mutter lag ich da leider absolut richtig. Während ich damals versuchte, sie zu einem Arztbesuch zu bewegen, wegen des kleinen Knotens in ihrer Brust, wiegelte sie lediglich ab. Als ihre Frauenärztin nichts entdecken konnte, war ich mir trotzdem sicher. Aber meine Mutter nahm mich leider gar nicht ernst. Nun ja, als sie dann endlich zur Mammographie ging, hatte der Krebs bereits den Weg in ihr Lymphsystem gefunden. Ich glaube, es geht vielen Betroffenen oder Angehörigen so, daß sie gleich hellhörig werden bei einer Erkrankung. Ich wünsche dir auch einen schönen Tag. Ganz liebe Grüße an dich! Kerstin:knuddel: |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
Liebe taddl,
gerade habe ich zum ersten Mal Deine Beiträge gelesen. Ich selbst schreibe seit 9 Wochen im Hinterbliebenenforum. Bis jetzt hatte ich aber nicht die Kraft mir auch andere Geschichten durchzulesen. Das mache ich erst seit ein paar Tagen. Ich bin 28 und auch ich habe am 01.April 2009 meinen Papa bzw.Stiefpapa verloren. Ich benutze das Wort Stiefvater so ungern. Er war und ist MEIN PAPA. Ich kann also sehr gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst. Weißt Du was mich beruhigt? Zwischen den Zeilen Deiner Einträge kann man richtig sehen, wie Du immer besser mit der Trauer umgehst. Ich habe die Hoffnung, dass es mir genauso gehen wird. Momentan -gerade mal zwei Monate nach Papas Tod- kann ich mir immer noch nicht vorstellen, dass es mir je wieder besser gehen soll. Hast Du denn Kontakt zu Deinem leiblichen Vater? Meiner wollte mich leider nie sehen und eine Woche nachdem er zu meiner Oma sagte, dass er mich doch gerne mal kennenlernen würde, ist er gestorben. Da war ich glaub ich 12. Das Schicksal hat mir dann so einen tollen Stiefvater geschickt, dass ich mich nun frage, warum es ihn mir wieder wegnimmt. Ich hatte eigentlich zwei väter und nun keinen mehr. Geht es Dir ähnlich? Ich wünsche Dir einen schönen Tag LG Irina |
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@ Kirsten: Entschuldige, dass ich jetzt erst antworte, aber wenn ich arbeite fehlt mir oft die Zeit, und wenn ich nach Hause komme, habe ich oft keine Lust mehr mich an den Rechner zu setzten. Da ich auf der Arbeit den ganzen Tag davor verbringe.
Ich hatte bei meiner Fragestellung leider vergessen, das du ja selber mal Krebserkrankt warst. Wenn ich in dem Moment daran gedacht hätte, wäre mir die Antwort von selber eingefallen. Ich wollte halt nur mal wissen, wie es anderen geht. Entschuldige bitte. Ich hoffe es geht dir gut und du hast einen guten Tag verbracht. @ Schneekugel: Auch ich musste feststellen, dass ich von meinem Stiefvater mehr habe wie ich jemals gedacht habe. Soviele Charaktereigenschaften, von denen ich früher dachte, das gibt es nur genetisch. Mein richtiger Vater ist vor 10 Jahren an Krebs verstorben. Er war das genaue Gegenteil von mir, und ich muss zugeben, das ich dessen Tod nie so bedauert habe, wie den von meinem Stiefvater. Mein Stiefvater knuddelte mit mir als ich noch klein war. Er gab mir Vertrauen. Er prägte mich. Am Grab meines richtigen Vaters war ich nur auf seiner Beerdigung, sonst nie mehr. Bei meinem Stiefvater jedoch verspüre ich die Verpflichtung hinzugehen, wenn ich weiss das meine Mutter nicht da ist. Ich pflege dann das Grab, weine ein wenig um den Verlust und dann ist gut. Als mein Stiefvater erkrankte, dachte ich ich werde wahnsinnig. Als er starb, war ich froh, das er nicht mehr leiden musste. Bei seiner Trauerfeier weinte ich sehr viel, die Urnenbeisetzung war soweit o.k. Mein Stiefvater ist seit dem 08.10.08 tot. Ich war seitdem 3x an seinem Grab, jedesmal glaube ich ich bin im falschen Film. Ich lese den Namen und glaube es noch immer nicht. Aber der Schmerz wird weniger, weil ich weiss, er wollte wollte nicht so leben, wie am Ende. Er war sein Leben lang gesund. Erst im Februar 2008 begann es mit Magenschmerzen, im April kam die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. So wie es ihm die letzten 4 Monate vor seinem Tod ging, so wollte er nicht leben. Damit tröste ich mich. Die Trauer über den Verlust wiederrum bleibt gleich. Ich versuche mir immer zu sagen, dass der Tod zum Leben gehört. Diese Meinung vertrat auch mein Stiefvater. Damit fällt es leichter. Ich muss es mir "schönreden" um damit klarzukommen. Aber es ist die Realität. Der Tod gehört zum Leben. Ich will dir sagen, auch bei dir, wird der Schmerz weniger werden. Und ich wünsche dir, das dir der Gedanke " Er ist nicht mehr da" irgendwann etwas leichter fällt. Würde mich freuen wieder von dir zu hören. Dieses Forum ist gut um seiner Trauer Worte zu geben. Liebe Grüsse Taddl |
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Hallo Taddl,
wollte dir nur einen kleinen Gruß da lassen und mal anfragen, wie´s dir so geht.:pftroest: Alles Liebe Kerstin |
AW: Was ein be****scheidenes Jahr 2008
@Taddl
Ja da bin ich noch ... allerdings meistens nur als stille leserin.. hoffe aber dir geht es soweit ganz gut, wenn es einem überhaupt gut gehen kann wenn man immer noch trauert ich komm im moment gar nicht damit klar und vermisse meine mutsch fürchterlich |
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