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claudiaexner@hotmail.de 27.03.2009 00:06

Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo
seit einer Woche weiß ich, dass ich Brustkrebs habe (B5b) als erstes erfolgt die Entfernung der Wächterlymphe, dann 8 mal Chemo, dann die große OP und dann noch Bestrahlung.
Ich habe einen Sohn von 8 Jahren, der das ganze Getuschel mitbekommt, aber keine Ahnung hat, was eigentlich wirklich los ist. Dass mit der Mama etwas nicht stimmt und diese jetzt zu Hause ist, hat er begriffen aber die Tragweite nicht.
Am Wochenende wollen wir Ihm erzählen was los ist.
Hat jemand Erfahrung?
Wir sagt man es am Besten?
Habt Ihr Bücher in denen man nachlesen kann, wie Kinder es am besten Verkraften?

Warte auf Antwort
Eure Jenicl

claudiaexner@hotmail.de 27.03.2009 00:15

GeparQuinto
 
Hallo,
soll an dieser Studie teilnehmen, hat jemand schon Erfahrung damit?
Warte auf Antwort
Eure Jenicl

claudiaexner@hotmail.de 27.03.2009 00:18

Chemo bei Brustkrebs
 
Hallo,
werde in ca 3 Wochen mit der Chemo beginnen (8x3).
habt Ihr Tipps wie man diese am besten bewältigen kann?
Brauche Eure Antworten!!!!!!!!!!!!!!
Bis dann Jenicl

Äpfelchen 27.03.2009 00:29

Du schaffst das
 
Liebe Jenicle,

erst einmal, ich hoffe Dein Nick ist nicht Deine echte Emailadresse, das könnte ein Fehler sein, anfangs hatte ich auch in den Kontaktdaten eine Emailadresse angegeben und bekam dann blöde mails.

Ich habe keinen BK sondern Lymphknotenkrebs seit 2007. Meine Jüngste war damals 14 und ich hab es auch tagelang mit mir rumgetragen und wusste nicht wie ich es anpacke. Gut sie ist älter als 8 gewesen, dennoch war es der Hammer.
Ich habe sie unter 4 Augen gesprochen und ihr reinen Wein eingeschenkt.
Natürlich nicht volle Breitseite, auch nicht betont dass es nun mal eine lebensbedrohliche Erkrankung ist. Das wissen die Kinder unterschwellig sowieso.
Ich habe versucht immer ehrlich zu sein, nichts ist schlimmer als Ungewissheit und die Fantasie eines Kindes ist ohnehin schlimmer als die Realität.
Meine Tochter hat sich selbst die Schuld daran gegeben, das konnte ich gar nicht verstehen und sie hat es mir auch lange nicht gesagt.
Eine psychotherapeutische Begleitung ist meines Erachtens wichtig, nach 1 Jahr war sie bereit dazu und wir haben es nicht bereut.
Vielleicht kannst Du Kontakt zu einer Kinderpsychologin aufnehmen und ein Infogespräch führen. In der Klinik gibt es auch in der Regel Psychoonkologen, die evtl. eine Idee haben. Ich hatte auch die Lehrer informiert.
Ich würde in einen gutsortierten Buchladen gehen und nachfragen oder schau mal hier, ich habe bei amazon gesucht.

"Mama hat Krebs - mit Kindern die Krankheit begreifen"

oder dieses hier: "Wann kommst du wieder Mama? Ein Bilderbuch über Krebs"

und dies hier scheint sehr gut zu sein: "Mein wunderschöner Schutzengel - Als Nellys Mama Krebs bekam: Eine Erzählung für Mütter und Kinder"

Leider habe ich kein Buch gefunden in dem es um einen Jungen geht.

Alles Liebe für Dich, ich drück Dir alle Daumen :winke:
Beate

Äpfelchen 27.03.2009 00:34

AW: Chemo bei Brustkrebs
 
Hallo nochmal,

es ist übrigens nicht nötig für jede Frage ein neues Thema zu eröffnen, das gibt ein heilloses Durcheinander. Am besten bleibst Du von Anfang in demselben und somit ist Deine Geschichte auch immer nachvollziehbar.

Liebe Grüsse
Beate

Kerstin66 27.03.2009 01:02

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo Jenicle,

bei mir war es Anfang 07 als ich meine Diagnose bekam. Meine Kinder damals 4und 6 Jahre alt. Es stand bei mir von Anfang an fest: Chemo, beidseitige Ablatio und Bestrahlung. Die Kinder vor allem mein ältester hat es sicherlich schon direkt in der ersten Woche gemerkt, daß da was nicht stimmt und das Wort "Krebs" sicherlich auch aufgeschnappt. Ich habe mit Ihnen auch direkt gesprochen, allerdings sehr vorsichtig und aufbauend. Die Zuversicht, das Mama sicher wieder gesund wird war vor allem für meinen 6jährigen sehr wichtig. Im Kindergarten und in der Schule wurden die Erzieherinnen und Klassenlehrer auch direkt informiert da die Kinder mit ihren Freunden darüber sprechen.

Den Tag der Chemo und die darauf folgende "schlechte" Woche habe ich mit Hilfe meiner angereisten Mutter dann gut gemeistert. Die Kinder konnten ihren gewohnten Tagesablauf dann weiter führen. Auch Freunde zu Besuch kommen.
Mein Mann geht zur Arbeit, kein Grund zur Sorge.

Als die Haare ausfielen, durften beide mir diese dann ausreissen und am nächsten Tag zum Gaudi beider meine neue Perücke aufsetzen. Bei der OP konnten sie mich am 3 Tag besuchen und fanden es gut, daß der "Krebs" nun sichtbar weggeschnitten ist. Bestrahlung hatte ich vormittags und war am Mittag wieder zu Hause. Die ist den Kindern glaube ich nicht bewußt geworden.

Am wichtigsten war für uns das offene Gespräch darüber. Meine Kinder hatten unbewußte Ängste und da war es gut, wenn sie mal bei mir schlafen konnten.
Auch heute ist es manchmal ein sensibles Thema für meinen heute 8jährigen. Da ich Knochenmetas habe ist es für mich und meine Familie auch noch nicht ausgestanden.

So, daß wurde nun recht ausführlich. Ich drücke Euch die Daumen das ihr es schafft "gut" darüber zu sprechen.

Alles Liebe Kerstin

claudiaexner@hotmail.de 27.03.2009 01:14

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Danke, Du hast mir sehr geholfen. Bei unserem Sohn seht Krebs gleich mit dem Tod. Wir wollen versuchen Ihn sachte an das Thema heranzuführen. Für Dich und Deine Familie alles Gute.
Deine Jenicl

Kerstin66 27.03.2009 01:23

AW: Chemo bei Brustkrebs
 
Hallo Jenicle,

laß die Chemo auf dich zukommen. Nebenwirkungen sind bei jeder Frau anders sowie auch jeder Zyklus andere auftreten lassen kann. Bei mir wurde 2x gewechselt und ich fand immer die erste als schlimmste da ich mich mit den Nebenwirkungen erst mal neu sortieren mußte. Meine Hausapotheke ist darüber ziemlich groß geworden. Es gibt viele wirkungsvolle Sachen die zumindestens etwas lindern können. Bei konkreten Fragen findest Du in diesem Forum neh Menge an Tipps.

Deine Perücke: billig oder teuer?

Das hängt von deinen Ansprüchen an, du solltest dich mit ihr Wohlfühlen. Vielleicht die Gelegenheit die Wunschlänge und Haarfarbe mit oder ohne Locken mal auszuprobieren. Sie wird wenn Du dich für eine entscheidest für ein ca.1 Jahr deine Begleitung sein.

Meine habe ich immer ausser Haus aufgesetzt, damit die Kinder nicht blöd angesprochen werden. Zu Hause hatte ich eine leicht Baumwollmütze mit so einem schönen Tuch dran. Mußte ich einfach überstülpen, fertig. Im Sommer im Garten auch mal ohne alles. Die Mütze mit dem Tuch fand meine Tochter superschön und hat sie mir oft versteckt damit sie diese im Kindi aufsetzen konnte.

So, vielleicht hilft dir das schon etwas auch im Gespräch mit deinen Jungen. Wenn Du dich daran gewöhnt hast und offen bist sehen die Kinde eine Glatze oder eine Ablatio nach kürzester Zeit auch nicht mehr.

Alles Liebe, Kerstin

Äpfelchen 27.03.2009 11:36

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Guten Morgen,

mir ist gerade eingefallen, dass Du Anspruch auf eine Haushaltshilfe hast, das geht über die Krankenkasse.
Bei uns im Lymphiforum hatten wir letztes Jahr eine Frau die hatte leider 2 Krebs zu erledigen und auch 2 kleine Kinder (ich glaube 1 und 7) und die Hilfe war bald sehr beliebt bei den Kindern weil die so leckere Eierpfannkuchen machen konnte.

Zur Perücke:
Ich selbst habe mir nie eine besorgt. Mich hätte so ein Fiffi gestört.
Ich habe div. Tücher und Mützchen. Gehe aber am liebsten oben ohne, leider ist das derzeit recht kalt und ich trage sogar n der Wohnung und im Bett Mütze.
Ich kenne verschiedene Frauen die sich ihre Perücke im Theaterbedarf haben machen lassen, die sehen einfach richtig echt und klasse aus.
Wer sich nur das Kassengestell leisten kann (ich z.b.) hat eben nur das Kassengestell und ich finde man sieht das auch.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit des Draufzahlens, dann bekommt man was Besseres. Wenn ich unbedingt eine haben wollte, wär ich zum Theater gegangen.

Liebe Grüsse
Beate

Eleve 27.03.2009 12:45

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo,

gibt es in der Klinik oder bei der Krebshilfe Psychoonkologen? Die helfen bei diesem Thema sehr gut weiter.

Viele Grüße,
Eleve

alicajulia 27.03.2009 12:58

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo....

ich bin schon der Meinung, dss man den Kindern diese Situation sanft und behutsam vermitteln sollte.

Denn auch wenn es anfangs keine sichtbare Erkrankung ist, verändern wir uns alle, nicht durchgehend, aber ichhabe viele Momente in Errinnerung, wo es mir seelisch einfach nicht so gut gin und ich sicher bin, wenn meine Töchter ( 10+13) davon nicht gewusst hätten, sie hätten es zumindest gespürt, dass etwas anders ist.

Krebs bedeutet für die Kinder meist Tod, solange man sie nicht vom Gegenteil überzeugt. Insofern habe ich meinen Töchtern beiden davon erzählt.

Das die Kinder dennoch große Verlustangst bekommen ist völlig normal, zumal ich auch nicht mit dem Vater meiner Kinder zusammen lebe. Mama ist halt die erste Bezugsperson.

Aber wenn man den Kindern nicht von dem Krebs erzählt, wie sollen sie dann begreifen, dass es einem manchmal nicht so gut geht...wie soll man die Krankenhaus aufenthalte rechtfertigen????

Es wäre eine Lüge, den Kindern dann etwas anderes zu erzählen.

Zumal, jeder der Kinder hat, Kinder sind sehr anstrengend, und diese Krankheit erfordert auch Rücksichtnahme der Kinder und um diese Rücksicht auch ausüben zu können müssen sie schon wissen warum soll ich Rücksicht nehmen.

Meine Töchter sind im Grunde serh lebhaft und ich habe in den letzten 4 Monaten zwei Mmädels kennengelernt, wie ich sie vorher noch nie gesehen haben. Lieb und rücksichtsvoll bis heute.

Vor 3 Tagen erhielt ich den Befund, dass ich *GESUND* bin. Und als ich dieses meinen Töchtern berichtet habe, habe ich erst gemerkt, was denen für ein Stein vom Herzen und von der Seele gefallen ist.

Es ist sicher eine sehr sehr starke Belastung für die Kinder, was man auf keinen Fall unterschätzen soll.

Ich wünsche allen, dass sie mit Ihren Kinder nach dieser schweren Zeit ein Fest feiern können....wenn Mama wieder gesund ist !!!

Janny1966 27.03.2009 14:20

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo Jenicl,
mein Sohn ist im Dezember 9 geworden, einen Monat nach meiner Diagnose. Das Wort Krebs haben wir anfangs vermieden, die Krankheit selbst aber ehrlich geschildert (Knoten, OP, bei mir Entfernung der Brust, Chemo). Ich hatte große Angst wie er auf die fehlende Brust reagieren würde oder auf den Haarausfall. Alles unbegründet. Mein Sohn findet, dass ich nach wie vor die schönste Mama der Welt bin und hat keinerlei Berührungsängste. Mittlerweile weiß er, dass ich Krebs habe. Da es sich bei mir aufgrund von Metastasen um eine unheilbare Krankheit handelt, setze ich mich mit ihm auseinander, wenn ER Fragen stellt und versuche sie kindgerecht zu beantworten. Grundsätzlich versuche ich in Gegenwart meines Sohnen immer optimistisch zu sein und sage ihm, dass ich alles mache, um wieder gesund zu werden.
Gruss Janny

alex7 27.03.2009 14:30

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo Jenicl

Ich kann Dir nur von meinen Erfahrungen berichten und hoffe Du kannst damit etwas anfangen!
Als ich vor 2,5 meine Diagnose bekam, waren meine Töchter 7 und 2 Jahre alt! Auch wir haben überlegt (grad auch bei der Großen), wie bringen wir es den beiden schonend bei! Für mich war ganz wichtig ehrlich zu sein, allerdings soweit wie möglich ohne große Angst zu machen!
Schonend erzählt, was mit mir passiert und warum, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlten!
Natürlich ist das alles individuell und jeder kennt sein Kind am Besten!
Ich wünsche Dir, daß Du für Dich/Euch den besten Weg findest!
Und ganz viel Kraft die kommende Zeit zu meistern!!
LG Alex

Janny1966 27.03.2009 14:47

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo Jenicl,
mein Sohn ist im Dezember 9 geworden, einen Monat nach meiner Diagnose. Das Wort Krebs haben wir anfangs vermieden, die Krankheit selbst aber ehrlich geschildert (Knoten, OP, bei mir Entfernung der Brust, Chemo). Ich hatte große Angst wie er auf die fehlende Brust reagieren würde oder auf den Haarausfall. Alles unbegründet. Mein Sohn findet, dass ich nach wie vor die schönste Mama der Welt bin und hat keinerlei Berührungsängste. Mittlerweile weiß er, dass ich Krebs habe. Da es sich bei mir aufgrund von Metastasen um eine unheilbare Krankheit handelt, setze ich mich mit ihm auseinander, wenn ER Fragen stellt und versuche sie kindgerecht zu beantworten. Grundsätzlich versuche ich in Gegenwart meines Sohnen immer optimistisch zu sein und sage ihm, dass ich alles mache, um wieder gesund zu werden.
Gruss Janny

Vegi01 27.03.2009 15:05

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo Jenicle,

gehe doch mal auf die Seite www.Komen.de Dies ist eine Info-Seite und Komen kümmert sich um Brustkrebsvorge, Früherkennung usw. Komen veranstaltet auch den Lauf "Race for the Cure". (weißt Du wahrscheinlich alles schon)
Also auf dieser Seite kannst Du Broschüren bestellen oder als Pdf-Datei runterladen. Es gibt verschiedene. Aber vor allem zwei besonders für Kinder. "Was ist nur mit Mama los". Und "Papierkette" Eine Geschichte einer Familie. Vielleicht kann Dir dies helfen.
Ich wünsch es Dir sehr. Es ist schlimm neben dem eigenen Kummer um sich selbst sich so große Sorgen zu machen um die Kinder. Und meine sind schon groß (26 und 20) ... aber trotzdem, gerade meine Tochter war soooooo traurig.
Ich wünsche Dir alles Liebe, Kraft, Mut, Kampfgeist und auch eine große Portion Optimismus und Humor.

Vegi

Susi04 27.03.2009 16:25

AW: Chemo bei Brustkrebs
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Hallo Jenicl

Keine Angst vor einer Perücke, auch die "Kassengestelle" sind heute ganz ok.

Ich kann dir nicht sagen, was deine Kasse zahlt, ich musste jedesfalls nur
10 € dazuzahlen.
Du brauchst dann aber noch Pflegemittel, die nicht ganz billig sind, dafür aber sehr sparsam im Verbrauch.

Ich habe meine bei direkt beim Hersteller gekauft, der einen großen Laden bei uns in der Nähe hat.
Wichtig ist, dass du in einen dafür spezialirsierten Laden gehst.

So sah ich mitten in der Chemo aus:

Anhang 15687

Obwohl meine Kinder deutlich älter waren als deine, habe ich mich sehr schwer getan es ihnen zu sagen.
Damals habe ich noch alleine gelebt, beide waren noch in der Ausbildung und ich hatte ziemlich heftige Zukunftsängste.
Mein jetziger Partner, den ich damals schon kannte hat mich dann dabei unterstützt.

Ds meiner Mutter zu sagen habe ich meinem Bruder und meiner Schwägerin überlassen. das nimmt sie mir heute noch übel.

Liebe Grüße
Susi

Löwin 27.03.2009 17:33

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
hallo Jenicl,

Meine Tochter ist im März 11 Jahre alt geworden. Es war auch eine meiner größten Sorgen, wie ich Ihr die Diagnose erkläre.
Das Wort "Krebs" haben mein Mann und ich am Anfang bewußt vermieden.
Wir erklärten Ihr mit umschreiben Worten: Bösartige Zellen, die wegoperiert werden. Die Chemo dient der Zerstörungen evtl vorhandener bösartiger Zellen.
Natürlich war Sie sehr traurig.
Wir haben uns dazu entschlossen, immer der momentanen Situation nach zu reagieren und das war gut so.
Die Lehrer haben wir informiert.
Jetzt liegt nur noch eine Chemo vor mir.
Es ist richtig, Kinder verbinden Krebs immer mit Tod.
Inzwischen hab ich Ihr erklärt, daß Krebs nicht gleich Krebs ist.
Also, meine Meinung ist, man sollte schon ehrlich sein, aber in Schritten, nicht gleich zuviel und dann immer vor oder nach einem weiteren Schritt der Behandlung, darüber sprechen.

Ich wünsche Dir alles Liebe

Löwin

sprotte 27.03.2009 19:39

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo Jenicl,

Wenn du in der uni-Frauenklinik in Kiel in Behandlung bist, kannst du dich bei der Psycho-Onkologin beraten lassen.Ich habe dort gute Erfahrungen gemacht.

Ich habe meiner Tochter (12 J.) Schritt für Schritt alles erklärt. Dabei hinkte ich immer einen Schritt hinter den tatsächlichen Informationen hinterher. "Ich werde operiert, man weiß jedoch noch nicht, ob der Knoten gut- oder bösartig ist". So konnte sie sich schon mal mit dem Gedanken befassen, was wäre wenn...
Dann nach der OP:
"Er könnte bösartig sein, vielleicht bekomme ich Chemo", obwohl die Diagnose schon feststand usw.

In der Zwischenzeit konnte ich dann auch zur Ruhe kommen und klare Gedanken fassen.

Mein Buchtipp von Sylvia Broeckmann: Plötzlich ist alles ganz anders- wenn Eltern an Krebs erkranken.

Kinder sind stärker, als wir es ihnen zutrauen. Sie nehmen es uns übel, wenn wir ihnen nicht die Wahrheit sagen. Allerdings sollte man die Informationen kindgerecht verarbeiten, und nicht mit sämtlichen Einzelheiten aufwarten.
Auch stehe ich der Einstellung einiger Vorschreiberinnen kritisch gegenüber, nicht den Begriff "Krebs" zu verwenden. Ich hätte Sorge daß mein Kind von anderen erfährt, daß es sich um Krebs handelt.

Liebe Grüße, und ihr schafft das schon!
Martina

sandra090774 27.03.2009 19:56

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo ! Mein Sohn war 2 als ich Krebs bekam und er war noch zu klein um mit ihm darüber zu reden , allerdings stellt er jetzt mit 5 Jahren Fragen , vor allem , weil meine Mutter wieder an Krebs erkrankt ist . Er denk allerdings das dieser Krebs ähnlich wie das Tier ist und er hat auch eine Geschichte dafür , wie ich meinen Krebs bekommen habe , ich war als Kind am Meer und habe einen Krebs verschluckt und dieser mußte aus meiner Brust operiert werden . Wir gehen heute locker mit dem Thema um , aber das hat auch lange gedauert , bis wir an diesen Punkt kamen , aber ich finde es wichtig mit den Kindern darüber zu reden , denn sie bekommen ja die ganze Behandlung mit und haben auch Angst . Mein Sohn war in der Akutphase der Chemo bei einer Tagesmutter ( zahlte die Krankenkasse), die haben ihn gut abgelenkt,das war hilfreich für mich , da ich in der Zeit mich nicht so zusammenreißen mußte . Vielleicht ist das eine Option für Dich . Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute . LG Sandra

SOS TANJA 27.03.2009 20:13

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo Jenicl !
Bin 2004 an Lymphdrüsenkrebs erkrankt. Unser Sohn war damals 6 Jahre. Erst haben wir nur gesagt das ich krank bin aber nach ein paar Tagen hat er zu mir gesagt er weiß das ich Krebs habe. Wir haben dann seine Fragen so gut es ging Kindgerecht beantwortet.
Wegen der Chemo ich denke das es nicht bei jedem gleich ist bzw. sein muß. Ich hab versucht immer positiv zu denken auch wenn es nicht immer leicht war. Aber ich bin Optimist. ;)

Liebe Grüße
Tanja :winke:

Birgit49 28.03.2009 01:18

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo Jenicl,

meine Kinder waren 13 und 15, als ich erkrankt bin. Von Anfang an habe ich offen über meine Erkrankung geredet, auch dass es sich um Krebs handelt. Fragen habe ich ehrlich beantwortet, ohne die Kinder mit zuvielen Details "zuzuschütten". Meine Ängste und Sorgen allerdings habe ich mit Erwachsenen (Partner, Freunde) besprochen, nicht mit den Kindern.

Monate später habe ich meine Kinder gefragt, was sie damals empfunden haben. Beide sagten übereinstimmend, sie hätten keine Angst gehabt, da ich selber so normal und optimistisch über meine Erkrankung und die jeweilige Behandlung geredet hätte. So konnten auch tränenreiche Ausbrüche der Oma wieder relativiert werden ("Quatsch, die stirbt doch nicht!").

Ich halte es auch für problematisch, das Wort KREBS auszuklammern. Meine Kinder haben mich gerne und oft in der Klinik besucht (sie lag sozusagen auf dem Schulweg ), ebenfalls in der onkologischen Reha. Spätestens dort hätten sie mitgekriegt, um welche Krankheit es sich handelt. Schlimmstenfalls führt Verschweigen und Heimlichtuerei zu einem Vertrauensbruch, das wollte ich nicht riskieren.

Alles Gute für dich, ich bin sicher, du findest einen kindgerechten Weg ...

Birgit

KarinaW 28.03.2009 04:07

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Ich habe meine Diagnose im Okt 2007 bekommen, da waren meine Kinder zwischen 11 und 1 Jahr alt. Die Kleinen haben wir nicht mit der Diagnose belastet, aber meine beiden Toechter (damals 10 und 11) haben schon etwas mitbekommen. Sie kannten das Wort "Krebs" allerdings auch, wussten, dass es toedlich verlaufen kann, denn die Schwester meine Mannes ist kurz nach meiner Diagnose an BK gestorben. Da war dann nichts mehr mit Schoenreden.

Ich war in einem tollen Krebs-Zentrum in Behandlung, da durften die Kinder mitkommen. Sie sahen dort, dass es viele Menschen mit Krebs gibt, die ganz "normal" aussahen, dort ihre Infusionen bekamen usw. Das Personal hat meinen Kindern den "Aufenthalt" dort so positiv wie nur moeglich gestaltet, sie erinnern sich noch immer gerne daran.

Meine Chemo hat mich nicht sonderlich mitgenommen, entsprechend konnten wir unser "normales" Leben weiterleben, ich war weiterhin Mutter, kochte, spielte Chauffeur usw. Dadurch konnten die Kinder wohl besser damit umgehen, denn alles ging ja weiter wie bisher.

Alles Gute wuensche ich dir:remybussi

Alles

Jenicl 28.03.2009 11:36

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Zitat:

Zitat von Eleve (Beitrag 704184)
Hallo,

gibt es in der Klinik oder bei der Krebshilfe Psychoonkologen? Die helfen bei diesem Thema sehr gut weiter.

Viele Grüße,
Eleve

Hallo Eleve,
danke für den Tipp, habe in der Klinik angerufen und einen Termin vereinbart.
Viele Grüße
Jenicl :knuddel:

Ullala 28.03.2009 18:58

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Also, ich kann aus eigener Erfahrung nur für Offenheit den Kindern gegenüber nur empfehlen.

Natürlich muss man Infos altergemäß vermitteln; man kann ja mit einem Sechsjährigen nicht so reden wie mit einem 14jährigen.

Den Tod als solches zu thematisieren finde ich nur insofern nötig, als dass es eben KEINE Zwangsläufigkeit ist, dass man an Krebs stirbt.

Ich lebe seit vier Jahren mit Krebs und gelte als unheilbar; trotzdem geht der normale Alltag ja irgendwie weiter und je selbstverständlicher der Krebs dazugehört, umso besser.
Man darf diesem Arschloch auch nicht zuviel Sonderstatus einräumen!
Es gibt eben Tage, da ist Mami nicht so fit und gut drauf - das gibt es aber auch bei anderen Krankheiten, ja, selbst bei "Gesunden".

Und verstecken der "appen Brüste" gibt es bei uns auch nicht.
Ich bin eben jetzt so und peu à peu habe ich meine Tochter damit konfrontiert.
Sie kommt jetzt in die Pubertät und ich habe ihr gesagt, dass sie eben bald für den schönen Busen in der Familie zuständig ist.
Was langfristig für sie daraus wird, weiß ich natürlich nicht - aber das weiß man eh' nie.

Viel Liebe und Offenheit sind unser Rezept und ich hoffe (ganz eigennützig), dass das noch lange so bleibt!

Jutta-1411 28.03.2009 20:03

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo Jenicl,

hatte für meine damals 12-jährige Tochter eine tolle Broschüre bekommen (ab 8 Jahren), die ich auch im www für Dich gefunden hab:

http://www.kinder-krebskranker-elter...age%202008.pdf

Es gibt aber auch ein tolles Buch für kleinere Kids:
"Als der Mond vor die Sonne trat" (ISBN 3-9805815-8-6)

Im Übrigen kann ich Dir auch nur empfehlen offen mit Deinem Sohn zu reden und auch immer mal wieder was kindgerecht zu erklären, ohne dass er danach fragt.

Liebe Grüße und ein großes Kraftpaket für die kommenden Monate
Jutta :winke::winke::winke:

conny h. 28.03.2009 23:09

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo Jenicl,

ich stand als ich die Diagnose bekamm vor dem gleichen Problem wie Du. Ich weiß jetzt nicht bei welcher Krankenkasse du bist bei der Techniker gibt es die Broschüre "Mama was hast Du?". Die ist von der Rexrodt von Fircks geschrieben und hat mir sehr gut geholfen es meiner Tochter (damals 6 Jahre) zu erklären was los ist und was noch alles passiert.

Ganz liebe Grüße
Conny

Jenicl 28.03.2009 23:17

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Hallo Conny, :knuddel:
danke für den Tip mit der Broschüre, ich bin bei der TKK und werde diese gleich am Montag anfordern.
Vielen Grüße
Jenicl

haus77 02.04.2009 12:42

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
hallo jenicl,
ich hab vor einem jahr die diagnose bekommen und mein sohn war 4 jahre alt.wir sind sehr offen mit dem thema umgegangen und haben ihn schonend aufgeklärt und auf seine fragen reagiert.
ich bin sicher, für uns war es der richtige weg und für meinen sohn war die verarbeitung auch wichtig.er weiss auch das man an krebs sterben kann,aber er weiss auch das es bei mir noch kein thema ist.er spielt auch arzt und seine "patienten" haben auch oft krebs.
was für mich etwas seltsam ist,das er auch in der kita sehr offen darüber redet und viele wissen das ich nur eine brust habe und eine glatze hatte.aber es ist für ihn gut so offen darüber zu reden.meine erkrankung soll kein anlass für ihn sein sich schlecht zu fühlen oder zu schämen oder nicht darüber reden zu dürfen.
wenn es mir schlecht geht ist er eine super ablenkung und er holt mich in die realität zurück.
so,das sind meine erfahrungen zu diesem thema.alles gute für dich und deine familie.
lg daniela

Kellerkind 02.04.2009 15:09

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Liebe Jenicl,

das tut mir leid, daß Du in dieser Situation bist. Ich bekam die Diagnose DCIS, also Krebs-Vorstufe, Okt.2008 und wir haben 2 Kinder, Tochter mit 23, Sohn mit 10.

Der Tochter hab ich es nach Weihnachten erzählt, was sehr schlimm war. Wie ich mit dem Sohn umgehen sollte, wußt ich nicht. Wußte nur, wollte ihm nicht das gleiche zumuten wie der Tochter. Habe ihm dann - zwischen Tür und Angel - gesagt, daß ich ins KH müsse, weil da was wär, was da nicht hingehört.

Ok, für ihn. Als ich dann nach der Vorstationären heimkam, mit Drähten markiert und Verbänden, hab ich ihm schon erzählt, was sie warum gemacht haben.
Dann war auch das ok für ihn. Im KH auch alles ok, da ich mich relativ normal verhielt.

Nun dachten wir, daß damit alles erledigt wäre. Bis die Diagnose kam, nicht im gesunden entnommen und Amputation drohte. Da konnt ich nicht mehr, bin zu einer psycho-onkologin gegangen.

Und wir sprachen über die Kinder, wobei ich erklärte, nur ausführlich mit der Tochter gesprochen zu haben. Auch über die Entscheidungsfindung zu Aufbau etc. Und sie sagte: und der Sohn? Und ich so, ja, noch zu klein und warum belasten und so wenig Infos wie möglich. Und da hat sie bald die Hände überm Kopf zusammengeschlagen und mir auch das Buch von Sylvia Broeckmann: Plötzlich ist alles anders...empfohlen. Dort ist je nach Alter der Kinder aufgeführt, welche Information wichtig sind. Und das hat mir die Augen geöffnet.
Und hab dann sofort mit dem Sohn gesprochen, auch über die Amputation und was man wie machen wird. Also eher vom medizinischen Aspekt, damit der auch sieht, was die Ärzte heute alles schon können.

Und da der Sohn auch mal mitkriegte, daß ich bei Nachbars heulte, konnt er nun verstehen, warum. Habe auch das Wort Krebs, aber dennoch Vorstufe, gesagt. Das ist wichtig. Und daß ich daran nicht sterben werde. Habe auch seiner Lehrerin und den Horterziehern Bescheid gesagt, damit sie auf ihn achten können, falls was wär.

Nun ist die Amputation vorbei, bin seit 1 Woche zuhause, und für den Sohn geht alles weiter wei bisher. Er hat auch überhaupt keinen Klemmer mit irgendwas. Leidet nicht, weint nicht, also ganz normal. Was süß war, er erzählte mir, daß seine Lehrerin kam und ihn fragte, ob die Mami schon in der Klinik war. Und ein Schulfreund fragte ihn, was sie von ihm wollte. Und der Sohn: meine Mami hat ne Vorstufe von Krebs aber das ist heilbar.
Und er erzählt niemandem was davon, er ist sehr loyal. Aber das ist uach sein Wesen.

Also ich kann nur empfehlen, daß ihr das Wort Krebs nennt. Er hört mehr, als Ihr glaubt. Und wenn er von anderen etwas aufschnappt, ist das ein Vertrauensbruch für ihn.

Für uns ist die Informationswelt jetzt OK. Habe auch gelernt, daß die große NICHT als Entscheidungsfinder herhalten darf. Nur als Info-Nehmer.

Hoffe, das hilft Dir ein bißchen. Viel Glück wünsche ich Euch und eine gute Genesung.
Liebne Gruß,
das Kellerkind

hallo.susi 03.04.2009 00:14

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
genau die frage hatte ich auch, meine beiden sind 1 und 5 jahre alt. seit ein paar tagen weiß ich, dass ich bk habe und die große weiß nur, dass ich krank bin.... muß ja auch ständig zum arzt. .... sie meint, dass sie auch doll bauchweh hat....:smiley1:

ein paar tipps habe ich mir jetzt schon aus euren antworten genommen, vorallem die links und buchtipps. mal schauen, ob die was sind.

interssant fand ich auch den tipp mit der tagesmutter und evtl. einer haushaltshilfe, bin allerdings privat versichert.... so nicht schlecht, aber bei kinderbetreuung oder mutter-kind-kur stellen die sich quer... man versichert sich schließlich nicht, wenn man kinder hat....:huh:

war jetzt allerdings etwas erschrocken, als ich las, dass die haare etwa 1 jahr lang fehlen, .... ähm dachte immer nur während der chemo und ein paar wochen danach???

lg susi

habe gerade online ein bilderbuch gekauft "Wann kommst du wieder, Mama?" für kinder ab 4 jahre.... werde es der großen nach der op im krankenhaus schenken und gleich vorlesen, sie liebt bücher.

hallo.susi 03.04.2009 00:39

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
dein beitrag macht mir mut,
das krebs-zentrum wo du warst, bist du dort immer nur einen tag hin oder wart ihr dort länger? mein problem ist nämlich, dass ich so gut wie allein mit den kindern (1+5) bin und angst habe nach der chemo tagelang flach zu liegen....

lg susi

Äpfelchen 03.04.2009 00:46

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Zitat:

Zitat von hallo.susi (Beitrag 707640)
mein problem ist nämlich, dass ich so gut wie allein mit den kindern (1+5) bin und angst habe nach der chemo tagelang flach zu liegen....

Hallo Susi,

mit so kleinen Kindern hast Du ein Recht auf eine Haushaltshilfe, die sich z.b. auch um die Kinder kümmert. Sprich mal mit der Kr.kasse, oder Deinem behandelndem Arzt. Auch der soziale Dienst im Kr.haus könnte Ansprechpartner sein. Bei uns im Lymphiforum war letztes Jahr eine Frau ebenfalls mit so kleinen Kindern (und die hatte sogar einen Mann, der aber berufstätig war) und die hatte so ein Glück mit ihrer Hilfe.

Liebe Grüsse
Beate

Äpfelchen 03.04.2009 00:49

AW: Wie erzähle ich es meinem Kind?
 
Ups, eben entdeckt, dass Dir ja schon erzählt wurde...Haushaltshilfe etc... naja doppelt gemoppelt :tongue

Ich habe div. Chemos bekommen, mir wurde gesagt dass ich alle Haare verlieren würde. Mal hat es gestimmt und mal nicht. Aktuell habe ich zwar eine Glatze, aber auch das Gefühl, dass unter der Chemo doch schon wieder ein Flaum wächst.
Halb so schlimm finde ich.

Lieben Gruss
Beate


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