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-   -   Ich habe Angst und bin so hilflos (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=39045)

claudiqml 19.04.2009 10:28

Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Ich bin Angehörige, mein Vater Diagnose seit 08/2008 nicht kleinzelliges Lungenkarzinom II. Oberlappen, ED 08/08, cT3 N0 M0 (überwiegend plattenepitheilal, auch gering adenoid, G3 (H 32640/08) (was auch immer das heißen mag)

bisher: Bestrahlung linker Oberlappen (5x), Abbruch bei Pleurakarzinose (Plattenepithelkarzinom, hohe prollferativer Aktivität [G3]

dann 5 Zyklen Chemo

Osteoporose-Sinterungsfraktur (Operation im März 2009)

Aktuell: CTx: Tumorprogress, 2. Line Kurs 1

Wiederaufnahme der Chemo Anfang April 2008

-------------------------------------------------------------

Ich habe eine Sch...Angst und kann mit meiner Hilflosigkeit nicht wirklich umgehen. Es gibt Tage, da geht es ihm richtig gut (immer verhältnismäßig im Bezug auf die Krankheit) und dann wieder kann er nicht gerade laufen, ihm ist permanent schwindelig, er hat die Schleimhäute im Mund durch die Chemo kaputt, aufgrund dessen isst er nicht...... ichhabe ihm schon eine Tinktur besorgt, er sagt, es ginge etwas besser.....

Meine Mutter fragte im vergangenen Monat die Ärztin nach den Aussichten, sie sagte "wenn sie mich im August 2008 gefragt hätten, hätte ich gesagt: noch 1 Jahr" (bei Patienten von 40-80 Jahren)

Mein Vater ist 73.......

wenn ich daran denke, muß ich immer weinen..... wir wohnen in einem Haus, sodaß ich meine Mutter unterstützen kann, wenn sie mich ruft, sie ist mit der Situation auch überfordert, kann aber darüber nicht sprechen.........

Ich hatte auch schon im Internet nachgelesen, also traf mich die Aussage der Ärztin nicht ganz so unvermittelt, obwohl ich gehofft hatte, der Zeitraum wäre länger, aber meine Mutter und mein Bruder haben beide den Kopf in den Sand gesteckt. Die Hoffnung, dass die Ärztin sich geirrt hat, vielleicht hat er doch noch Jahre?!

Ich liebe meinen Vater über alles, will, dass es ihm gut geht und er lange lebt, natürlich schmerzfrei.......... ich für mich denke, ich kann es besser verarbeiten, wenn ich darüber spreche und es nicht in mich reinfresse.......

Mein Bruder sagt garnichts, meine Mutter sagt, ich kann auch bald nicht mehr.

Wer kann mir die Diagnose übersetzen?

jutta50 19.04.2009 11:15

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,

versuch bei den Ärzten herauszufinden was er als 1.line Chemo bekommen hat und was er jetzt bekommen soll. Manche der gesundheitlichen Probleme deines Vaters kommen sicherlich auch von der Chemo. Von anderen Patienten bekommst du hier Tipps, was bei welcher chemo hilfreich sein kann um die NW abzupuffern.
Bei meiner Mutter hätten wir vor einem Jahr nichts darauf gegeben, dass sie letztes Ostern noch erlebt. Aktuell geht es ihr besser als vor einem Jahr. dieses Auf und Ab...daran muss man sich gewöhnen.
Gitta aus Nürnberg (user) hat übrigens auch ein Plattenepithelcarcinom. Vielleicht magst du da mal etwas lesen.


lg
Jutta

claudiqml 19.04.2009 11:52

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
30.03.09: CTx: Tumorprogress
02.04.09: 2. line Kurs 1 Gemcitabin 1000 mg/qm KOF Tag 1, 8, WH 22

Wiederaufnahme am 09.04.09 Tag 1 des 2. Zyklus 2. Linie Gemcitabin

so steht es im Bericht für den Hausarzt

Häsi 19.04.2009 15:23

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,

leider kann ich Dir beim Übersetzen der Diagnose nicht wirklich weiterhelfen. Allerdings möchte ich Dir eine ganz große Portion Kraft, Mut und Zuversicht schicken!!!

Mein Papa hatte auch ein Plattenepithelkarzinom und er hat die ärztlichen Prognosen deutlich übertroffen. Niemand vermag zu sagen, wie die Krankheit genau verläuft... solange er so einen liebevollen Halt in seiner Familie findet, wird ihm das im Kampf bestimmt viel Energie und Kraft geben.

Trau Dich die Ärzte mit Fragen zu löchern und wenn Euch was nicht klar ist, auch zu hinterfragen. Ansonsten wirst Du hier auch immer jemanden finden, der ein offenes Ohr und/oder Antworten auf Deine Fragen hat.

Alles Liebe
Häsi

Gitta aus Nürnberg 19.04.2009 16:46

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Hallo Claudia,
hier ist nun mein Bericht

Plattenepithelkarzionom T3 N2 M0 rechts zentral, lokal inoperabel

Erstdiagnose 08/2005
8 Kurse Chemo Gemzitabin/Carboplatin
05/2006 Tumorprogress
05/2006 komb. Radio/Chemo 39 Bestrahlungen 2 Kurse Cisplatin/Etoposid
03/2007 Tumorprogress
03.2007 Tarceva .............ich hoffe noch einige Zeit.

Also diese Aussage mit 1 Jahr habe ich noch nicht gehört und ich möchte sie auch nicht nachlesen. Manchmal ist es besser ich bin etwas unwissend.

Kannst in meinem thread mein Leben mit dieser Diagnose ein bißchen nachlesen. Ein sehr, sehr schönes Leben mit einer guten Lebensqualität.

Während der Chemos ging es mir sehr schlecht, ich war bettlägrig. Also mein Zustand war auch oft mehr als bedenklich. Auch mit Tarceva kommt es öfter einmal zu Problemen, aber ich lebe.
Also bitte, einfach weiter machen. Lasse deiner Mutter und deinem Bruder wissen, dass es wirklich Menschen mit dieser Diagnose gibt, die mehr als ein Jahr Zeit haben. Eigentlich habe ich das Gefühl, es geht immer noch etwas. Es ist noch Luft. Ich bin 50 Jahre alt und habe eine kleine Tochter 8 Jahre. Es wird noch weiter gehen, bin ich recht zuversichtlich.

Freilich bin ich schwerbehindert. Kann aber mich gut bewegen, es geht halt alles langsamer, mit einem "gesunden" kann ich nicht mithalten, lege ich eben einen niedrigeren Gang ein.

Alles Gute
Gitta

jutta50 19.04.2009 19:56

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Zitat:

Zitat von claudiqml (Beitrag 714798)
30.03.09: CTx: Tumorprogress
02.04.09: 2. line Kurs 1 Gemcitabin 1000 mg/qm KOF Tag 1, 8, WH 22

Wiederaufnahme am 09.04.09 Tag 1 des 2. Zyklus 2. Linie Gemcitabin

so steht es im Bericht für den Hausarzt

Liebe Claudia,

ich weiß ich bin penetrant...aber was hat denn dein Papa als erste Chemovariante bekommen? Vermutlich Platin und irgendwas dabei?

Also ihr seid jetzt im 2. Zyklus. Nach dem 3. Zyklus wird üblicherweise ein Stagin gemacht. Wenn die Chmeo nicht wirken sollte, könntet ihr vermutlich wechseln zu Alimta oder Tarceva bzw. hier wäre wichtig zu wiseen was er als erstes bekommen hat.
Wartet das Staging ab und macht euch bewusst, dass diese Chemo nicht die letzte Option ist.

Vielleicht kann gitta noch was schreiben, welche Nw sie so hatte bei dieser Chemo und was ihr geholfen hat?

Lg
Jutta

Gitta aus Nürnberg 19.04.2009 20:07

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,
ich bekomme die Nebenwirkungen nicht mehr zusammen. Sprich mich einfach darauf an.

Ich konnte kaum mehr laufen, mein Rücken tat so furchtbar weh. Hunger hatte ich immer, aber oft einen Bläschenausschlag im Mund. Ein Jahr durfte ich kein Auto fahren, Schwindelanfälle. Es war so ich bin einfach immer umgefallen, ohne Vorwarnung. Einfach sehr schwach und große Atemnot. In der Sonne kann ich mich immer noch nicht richtig aufhalten, kommt der Schwindel immer noch.
Es gibt aber für alles ein Mittel, bitte frage hier einfach danach.

Ich habe diese Zeit mit den Chemos so verdrängt, mir fällt es erst wieder ein, wenn du mich fragst.

Verstopfung war auch sehr schlimm und schmerzhaft. Aber jeder Mensch verträgt die Chemo anders, also ich will euch auch keine unnötige Angst machen. Frag einfach immer.

Bis bald
Gitta

claudiqml 20.04.2009 14:36

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Hallo Gitta,

ich habe mal aufgeschrieben, was im Arztbrief steht, vielleicht wird jemand hier daraus schlau, also:

25.08.08 - Bestrahlung linker Oberlappen (5x 2,0 Gy bis 44 Gy), Abbruch bei
Pleurakarzinose (Plattenepithelkarzinom, hohe proliferative
Aktivität [G3]
09.10.08 - 1. Zyklus Tag 1 Carboplatin (AUC 2,5)/ Vinoreibin (25 mg/m²) Tag
1 + 8, Wdh. Tag 22
16.10.08 - Tag 8 Carbo (AUC 2,5)/ VRB (25 mg/m²)
04.11.08 - 2. Zyklus Tag 1 VRB (25 mg/mm²)/ Carbo (AUC 2,5)
11.11.08 - 2. Zyklus Tag 8 Carbo (AUC 2,5)/ VRB (25 mg/mm²)
26.11.08 - 3. Zyklus Tag 1 mit CARBO AUC2/ VRB15
03.12.08 - 3. Zyklus Tag 8 Carbo (AUC 2,5)/ VRB (25 mg/mm²)
15.12.08 - CT-Thorax: MR, MRT-Hirn: keine Metastasen
16.12.08 - 4. Zyklus Tag 1 Carbo (AUC 2,5), VRB 25 mg/mm² (erhöhte
Dosis, da kein Tag 8)
07.01.09 - 5. Zyklus Tag 1 Carbo (AUC 2,0), VRB 20 mg/mm²
14.01.09 - 5. Zyklus Tag 8 Carbo (AUC 2,0), VRB 20 mg/mm²
29.01.09 - Kurs 6 Tag 1 Carbo (AUC 2,0)/ VRB 20 mg/qm KO
05.02.09 - Kurs 6 Tag 8, unklare Veränderungen von BWK 6 und BWK 7:
Osteoporose-Sinterungsfrakturen?
06.02.09 - Pamidronat 90 mg als Kurzinfusion
06.03.09 - fieberhafter Bronchialinfekt - Pamidronat 90 mg als Kurzinfusion
17.03.09 - OP Wirbelsäule - gut verlaufen - Gewebeprobe - kein Krebs

30.03.09 - CTx: Tumorprogress
02.04.09 - 2. line Kurs 1 Gemcitabin 1000 mg/qm KOF Tag 1, 8, Wh. 22

Wiederaufnahme am 09.04.09 zum Tag 8 Gemcitabin (Labor, Pamidronat 90 mg als Kurzinfusion),

22.04.09 - Tag 1 des 2. Zyklus 2. Linie Gemcitabin (Labor, Rö.-Thorax links)

so steht es im Arztbericht.....

d.h. am Donnerstag muß er wieder zur Chemo ins Krankenhaus.....


Zeitweise konnte mein Papa auch kaum laufen, er hatte das Gefühl, jemand zieht an Kopf und Oberkörper und dieser Teil d. Körpers war schneller als der Rest. Wir mußten ihn festhalten, damit er nicht fällt. Sein Rücken tut ihm weh, er hat usschlag im Mund (oder offene Stellen), er hat kaum Hunger, ist müde.... schwindelig, unruhig, Verstopfung ist für ihn auch ein Problem...

Du hast Recht, für alles gibt es ein Mittel...... jedoch was für das eine gut, ist für das andere schlecht.....gestern, als ihm wieder so schlecht war, habe ich nach Rückfrage in der Notapotheke MCP-Tropfen gegeben, danach ging es besser.....

Ich will ja auch alles richtig machen, meine Mutter entlasten und dass er keine Schmerzen hat .....

es ist schln, das Gefühl zu haben, mit den Sorgen nicht allein zu sein..... aufschreiben hilft.... und Antworten bekommen noch mehr....

drück Euch alle, die Ihr mir antwortet..... :knuddel:

lG
Claudia



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Zitat:

Zitat von Gitta aus Nürnberg (Beitrag 714981)
Liebe Claudia,
ich bekomme die Nebenwirkungen nicht mehr zusammen. Sprich mich einfach darauf an.

Ich konnte kaum mehr laufen, mein Rücken tat so furchtbar weh. Hunger hatte ich immer, aber oft einen Bläschenausschlag im Mund. Ein Jahr durfte ich kein Auto fahren, Schwindelanfälle. Es war so ich bin einfach immer umgefallen, ohne Vorwarnung. Einfach sehr schwach und große Atemnot. In der Sonne kann ich mich immer noch nicht richtig aufhalten, kommt der Schwindel immer noch.
Es gibt aber für alles ein Mittel, bitte frage hier einfach danach.

Ich habe diese Zeit mit den Chemos so verdrängt, mir fällt es erst wieder ein, wenn du mich fragst.

Verstopfung war auch sehr schlimm und schmerzhaft. Aber jeder Mensch verträgt die Chemo anders, also ich will euch auch keine unnötige Angst machen. Frag einfach immer.

Bis bald
Gitta


dani33 20.04.2009 22:23

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,
das tut mir Leid das es auch Dein Vater getroffen hat.
Ich hoffe das diese Chemo anschlägt und hilft.
Falls Du konkrete Fragen hast, dann kannst Du die ruhig stellen.
Hier wird Dir bestimmt geholfen.
Alles Liebe und viel Kraft, wünsch ich Dir
Dani

dani33 22.04.2009 05:29

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Luebe Claudia,
ich schicke Dir einen lieben Gruß
und auch viel Kraft vorbei!
Wünsche Deinem Vater auch viel Durchhaltevermögen,
das er die Chemo gut verträgt!
Und das die Chemo auch wirkt!
Alles Liebe
Dani

claudiqml 22.04.2009 14:40

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Es ist alles so bitter.....

so, wie momentan die Medikamente eingestellt sind, geht es meinem Papa den Umständen entsprechend gut. Er klagt nicht über Schmerzen, bekommt Schmerztropfen und nur 1 Morphium abends und kann somit besser am Leben teilnehmen und ist nicht den ganzen Tag "benebelt".

Gestern und heute hat er im Garten auf dem Hof mit einem Kärcher das Moos entfernt, so wie es in seiner Kraft stand. Jeden Tag nur ein kleines Stückchen. Mittags ist er dann völlig fertig.

Sitzt am Mittagstisch, stochert im Essen, aber heute hat er meines Erachtens ganz gut gegessen..... der Teller war ziemlich voll......nach einem halben Teller hatte er keinen Hunger mehr. Meine Mutter sagte, er solle aufessen, damit sie sich nicht umsonst dahin gestellt hätte, um zu kochen.

Ich sitze dann stumm dabei, mein Vater tut mir leid. Er hört ja nicht auf zu essen, weil er meine Mutter ärgern will. Ich bin der Meinung, er hat ganz gut gegessen. Die "Schimpfe" meiner Mutter liessen ihn, als sie rausging, anfangen zu weinen.

Das tut mir so weh, mit anzusehen und ich kann doch nicht immer dazwischen gehen.......

So kommt zu der Sorge auch noch die Hilflosigkeit über das Verhalten meiner Mutter (ich verstehe ja, dass sie sich nur Sorgen macht und aus Liebe so handelt, aber sie soll nicht immer meckern, das habe ich ihr auch gesagt)

Wer hat mit solchen Situationen Erfahrung? Ich weiß damit nicht umzugehen......

Ob ich die Ärztin mal befrage, ob es an der anderen Chemo liegt, dass ihm Essensgeruch plötzlich zuwider ist? Oder kennt das jemand, das Gefühl, Geruch in der Nase = satt???

Hilflose Grüße
Clauida

BirgitF 22.04.2009 16:54

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Hallo Claudia,

ja, ich kenne das auch...

Bei meinem Vater war es so, dass er den Geruch beim Fleischanbraten überhaupt nicht mehr "abkonnte". Schon bevor wir die Diagnose hatten. Und ich hab das schon von mehreren Krebspatienten gehört...

Dann war es auch so, dass er satt war, wenn er gefüllte Teller gesehen hat. Er war dann aber eher so einer, dass er mit Mutti gemeckert hat, dass sie so "viel" auf die Teller getan hat (es waren normale Portionen...). Wir haben mit den Ärzten und auch den Helfern vom ambulanten Hospizdienst darüber gesprochen. Sie kennen das Problem auch... Sie wissen essen oftmals zu Streitigkeiten bzw Unmut führt. Aber unsere Lieben können ja gar nichts dafür, dass sie einen Widerwillen verspüren. Deshalb kann man dem doch aus dem Weg gehen.

Vll kannst Du mit Deiner Mutter sprechen, dass sie von sich aus nicht so viel auf die Teller "packt" (mein Vater aß höchstens ein 5tel einer Kinderportion...)? Nachnehmen geht doch sicher problemlos. Dann ist der "Streitpunkt" doch ausgeräumt. Beide brauchen sich nicht zu ärgern oder zu grämen. Vll klappt das ja?

Ich drücke Euch fest die Daumen, dass Ihr eine Lösung, die gut für Euch alle ist, findet. Die Energien sind an anderer Stelle wahrscheinlich viel sinnvoller eingesetzt...

Liebe Grüße
Birgit

claudiqml 23.04.2009 09:56

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Sicher brauchen wir die Kraft an anderer Stelle, aber ich denke, wenn die Nerven blank liegen, kommt das vor.....

heute ist er wieder zur Chemo...... wir sind so durcheinander...... das Krankenhaus rief an, wo mein Papa bliebe, wir waren fest der Überzeugung, der 22. ist Donnerstag :mad:

also heute mit einem Tag Verspätung....... hoffentlich ist ihm danach nicht wieder so schlecht und hoffentlich pumpen sie ihn dort nicht mit soviel Schmerzmittel voll....... 3x Saft und 1x Morphium am Tag reichten zu Hause aus....... da war er auch, seinen Umst#änden entsprechend, aktiv am Tag dabei......

Der Spruch ist schön:

:) Halte dein Gesicht in die Sonne, dann bleiben die Schatten hinter dir. :)

In diesem Sinne schönen Tag für alle, die an meinen Papa und mich denken und an die ich denke....

liebe Grüße
Claudia





Zitat:

Zitat von BirgitF (Beitrag 716395)

Hallo Claudia,

ja, ich kenne das auch...

Bei meinem Vater war es so, dass er den Geruch beim Fleischanbraten überhaupt nicht mehr "abkonnte". Schon bevor wir die Diagnose hatten. Und ich hab das schon von mehreren Krebspatienten gehört...

Dann war es auch so, dass er satt war, wenn er gefüllte Teller gesehen hat. Er war dann aber eher so einer, dass er mit Mutti gemeckert hat, dass sie so "viel" auf die Teller getan hat (es waren normale Portionen...). Wir haben mit den Ärzten und auch den Helfern vom ambulanten Hospizdienst darüber gesprochen. Sie kennen das Problem auch... Sie wissen essen oftmals zu Streitigkeiten bzw Unmut führt. Aber unsere Lieben können ja gar nichts dafür, dass sie einen Widerwillen verspüren. Deshalb kann man dem doch aus dem Weg gehen.

Vll kannst Du mit Deiner Mutter sprechen, dass sie von sich aus nicht so viel auf die Teller "packt" (mein Vater aß höchstens ein 5tel einer Kinderportion...)? Nachnehmen geht doch sicher problemlos. Dann ist der "Streitpunkt" doch ausgeräumt. Beide brauchen sich nicht zu ärgern oder zu grämen. Vll klappt das ja?

Ich drücke Euch fest die Daumen, dass Ihr eine Lösung, die gut für Euch alle ist, findet. Die Energien sind an anderer Stelle wahrscheinlich viel sinnvoller eingesetzt...

Liebe Grüße
Birgit


jutta50 23.04.2009 21:33

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,

dieselbe chemovariante hat meine Mutter als 1 line auch bekommen und bei deren Versagen wurde bei ihr auf Tarceva gewechselt.

Also neben der im Moment verabreichten Variante sind weiter absolut übliche chemos Alimata, Tarceva, Taxotere oder Avastin+Platin. Das sind die, die mir so spontan einfallen.


Die NErven liegen bei allen Beteiligten blank in so einer Situation. Ich wünsche dir, dass sich die Lage nach einem hoffentlich guten ersten Staging wieder etwas entspannt.
Lg und alles gute für das erste Staging
Jutta

dani33 28.04.2009 03:57

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,
ich lasse Dir einen lieben Gruß da,
schicke Dir viel Kraft!
Alles Liebe
Dani

claudiqml 28.04.2009 21:13

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Hallo Dani,

das ist sehr nett von Dir, Kraft kann ich wirklich gebrauchen :)

Ich wei, mein Vater meint gewisse Sachen nicht böse, er kann einfach nicht anders.....

Wir möchten grillen, er möchte Hähnchen, wenn wir beginnen wollen, möchte er nichts mehr, weil er sich nicht wohl fühlt......

also grillen wir allein, mir bricht es das Herz, aber er will mich ja nicht ärgern.... ich liebe ihn so sehr....

momentan geht es ihm den Umständen entsprechend und mir damit auch...

liebe Grüße
Claudia


Zitat:

Zitat von dani33 (Beitrag 719007)
Liebe Claudia,
ich lasse Dir einen lieben Gruß da,
schicke Dir viel Kraft!
Alles Liebe
Dani


dani33 29.04.2009 00:51

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,
ich drück die Daumen, dass der Appetit bald wieder kommt!
Chemo verändert die Geschmacksnerven.
Kenne ich auch noch sehr gut,
teilweise zwei mal was gekocht,
damit meine Mutter zu kräften kam.
Ich hoffe Deine Kraftreserven können aufgefüllt werden.
Alles Liebe
Dani

claudiqml 29.04.2009 21:01

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Ich danke Euch allen für die lieben Wünsche. Morgen muß mein Papa wieder ins Krankenhaus. Besprechung und Chemo.

Man hat ein MRT vom Kopf gemacht, weil er über Schwindel klagte und die linke Seite geröntgt. Ich hoffe, dass es gute Nachrichten gibt.

Momentan ist ihm oft übel, gestern hat er gebrochen... ich gebe ihm dann MCP Tropfen (20 St.), dann läßt die Übelkeit nach......

Morphium wurde auf 30 mg reduziert, reicht völlig aus in Verbindung mit den 3x40 Tropfen Schmerzmittel......

Ich bin im Moment voller Zuversicht und auch ziemlich "kraftvoll", hoffentlich verläßt mich die Kraft nicht......

Liebe Grüße und einen angenehmen Abend wünscht Euch
Claudia

claudiqml 17.05.2009 21:49

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Die Chemo war erfolglos bzw. schlägt nicht mehr an.

Die Ärzte haben beschlossen, 2 Monate Bestrahlung zu machen, an jedem Werktag..... ich habe so eine Angst, dass er die Zeit nicht übersteht, die Ärztin bei der ersten Bestrahlungszeit hat gesagt, dass die Patienten, wenn, nicht am Lungenkrebs, sondern an den Nebenwirkungen o.ä. wie Lungenentzündung sterben können. Mein Papa hustet so schlimm, die Ärztin verschrieb Codeintropfen..... unser Hausarzt sagt, die solle er aber nur nehmen, wenn es nicht anders geht, weil sie den auswurf bremsen...... das, was er abhusten kann, soll aber raus..... ich ertappe mich dabei, dass ich ihn mehr als genau beobachte .... ich bin so voller Angst......

auf meine Nachfrage per mail bei der Chefärztin bekam ich die Info, dass es nur noch eine Linderung der Schmerzen für ihn gibt, da es vorkommt, dass nach 2 Zyklen die Chemo nicht mehr wirkt..... und sein Zustand ist Ausdruck der Krankheit und wir müssen immer mit dem Schlimmsten rechnen....

ich empfinde es als schlimm, nicht zu wissen, inwieweit er nun über seinen Zustand Bescheid weiß bzw. die Ärtin hat gesagt, sie dächte, dass er es weiß..... es hat ihm aber keiner gesagt und das ist sicher auch besser so.... meine Mutter, mein Bruder und ich und auch unser Hausarzt glauben, da mein Papa sehr labil ist, dass er die harte Wahrheit, so wie ihn die Ärzte kundtun, nicht wissen muß,

Als er im Krankenhaus war, hat ein Arzt seinem Bettnachbarn gesagt, dass er am nächsten Tag nach Hause geschickt wird, weil man nichts mehr tun kann..... dieser Mann war so geschockt und traurig und hat wohl nachts geweint und mien Papa mit........

deshalb soll er die Hoffnung behalten, dass ihm die Bestrahlung hilft, wieder gesund zu werden.....

meine Tochter hat ihn gefragt, wie es ihm geht und er hat gesagt, es wäre ihm schon besser gegangen, aber bald ginge es ihm wieder besser.....

da muß ich dann kräftig den Kloß im Hals runterschlucken und die Tränen unterdrücken.....

alles besch.......

traurige Grüße
Claudia

dani33 18.05.2009 03:02

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,
ich wünsche das Dein Vater nicht Leidet.
Das die Bestrahlung gut anschlägt,
damit die Lebensqualität wieder erhöht wird.
Gegen die Bestrahlungsnebenwirkungen, hilft Ananas sehr gut,
das ist Entzündungshemmend und auch gut gegen die Schwellungen.
Meine Mutter hat nebenher Wobenzym eingenommen,
weil das Telpita ( was sie verschrieben bekam ) nicht geschmeckt hat.
Aber Ananas tief gefroren und Selen abends, helfen noch am Besten.
Salbeibonbons sind auch noch gut.
Alles Liebe und viel Kraft wünscht
Dani :remybussi

claudiqml 19.05.2009 13:34

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Zitat:

Zitat von dani33 (Beitrag 728289)
Liebe Claudia,
ich wünsche das Dein Vater nicht Leidet.
Das die Bestrahlung gut anschlägt,
damit die Lebensqualität wieder erhöht wird.
Gegen die Bestrahlungsnebenwirkungen, hilft Ananas sehr gut,
das ist Entzündungshemmend und auch gut gegen die Schwellungen.
Meine Mutter hat nebenher Wobenzym eingenommen,
weil das Telpita ( was sie verschrieben bekam ) nicht geschmeckt hat.
Aber Ananas tief gefroren und Selen abends, helfen noch am Besten.
Salbeibonbons sind auch noch gut.
Alles Liebe und viel Kraft wünscht
Dani :remybussi

Hallo Dani,

danke für Deine Info. Was und wofür ist Wobenzym bzw. Telpita und Selen? :confused:

Nachdem ich gestern bald geplatzt wäre vor lauter Wut über die Bürokratie und unser Gesundheitssystem, geht es mir heute wieder besser und ich habe mich abgeregt.

Mein Papa hustet ganz doll und es geht ihm nicht so gut....... täglich 2 Stunden Fahrt zur Bestrahlung ist auch noch zusätzlich anstrengend, aber er ist dann zu Hause in seinem bekannten Umfeld, das finde ich für ihn gut.

Also gestern zur Bestrahlung und da hatte er bei der Ärztin einen seiner Hustenanfälle, worauf die Ärztin sagte, da müßte er aber was gegen tun. Ja das wolle er ja auch, deshalb wäre er ja auch in der Lungenklinik, sagte er ihr. Nach der Bestrahlung wurde er auf Anweisung der Strahlenärztin zum Röntgen geschickt und danach mit dem Röntgenbild nach Hause mit dem Hinweis, er solle seinen Lungenfacharzt ambulant aufsuchen.

Ich habe mich vielleicht aufgeregt, weil er doch im Krankenhaus direkt zum Lungenfacharzt hätte gehen können. Nein, das wird nicht bezahlt, weil er nicht stationär aufgenommen ist.

Beim Lungenfacharzt war kurzfristig kein Termin möglich. Also habe ich versucht, die Bürokratie zu umgehen, habe mit Krankenhaus, Lungenfacharzt, Krankenkasse und Hausarzt telefoniert......

letztendlich war es dann so, dass der Lungenfacharzt eine Überweisung schrieb für die Untersuchgung beim Lungenfacharzt im Krankenhaus, wofür er allerdings eine Überweisung vom Hausarzt zu seiner Praxis benötigte.

Nachdem der Hausarzt die Überweisung zum Lungenfacharzt geschrieben hatte, habe ich beim Lungenfacharzt die Überweisung zum Lungenfacharzt im Krankenhaus geholt, da nur eine Überweisung eines Lungenfacharztes das Krankenhaus zur Abrechnung berechtigt. Dann habe ich einen Termin im Anschluß an die Bestrahlung beim Lungenfacharzt in der Lungenklinik gemacht, die Taxe in Kenntnis gesetzt, dass sie länger warten muß und der Tag war um mit Telefoniererei und Fahrerei und Unverständnis.... :augendreh

da frage ich mich, was machen Kranke oder ältere Menschen, die keine Kinder haben oder jdn., der sich um sie und ihre Angelegenheiten kümmert?

Heute morgen sind meine Eltern ins Krankenhaus, dort war nach der Bestrahlung der Termin bei der Ärztin, die meinen Papa dann stationär für einen Tag aufgenommen hat und dann eine Bronchoskopie angesetzt hat, um die Ursache herauszufinden......

da kann man nur sagen..... "es geht doch....." warum muß es immer so schwierig sein?

jetzt hoffe ich, dass nicht noch mehr schlechte Nachrichten kommen, ich habe das Gefühl, ich bin permanent auf der Flucht und komme nicht zur Ruhe, weil ich mir auch um alles Gedanken mache und Sorgen......

nur muß ich gleich noch einmal zum Hausarzt, weil mein Papa für die Aufnahme im Krankenhaus eine Einweisung des Hausarztes benötigt ....

da kriegt man doch einen Anfall.......

liebe Grüße
Claudia

dani33 20.05.2009 06:34

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,
diese liebe Bürokratie macht einen das nicht einfacher.
Hab auch oft gedacht, das man aufgeschmissen ist,
wenn man sich nicht auskennt oder hilflos ist.
Das was ich Dir Vorgeschlagen habe, ist dafür,
das die Nebenwirkungen nich so schlimm werden,
von der Bestrahlung.
Bei meiner Mutter hat das Wunderbar,
mit der gefrorenen Ananas geklappt,
tat ihr nach der Bestrahlung richtig gut.
Ich wünsche Dir und Deinem Papa,
nur das Beste!
Alles Liebe
Dani :pftroest:

Gitta aus Nürnberg 02.06.2009 15:15

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Hallo Claudia.

Wie geht es euch? Habe schon lange nichts mehr von dir gelesen, gib doch vielleicht kurz einmal einen klein "piep".

Bis bald
Gitta

claudiqml 06.06.2009 16:13

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Die Bestrahlung war nicht erfolgreich........ das CT zeigte, dass der Tumor und die Metastasen gewachsen sind.

Die Chefärztin hat mit der Strahlenärztin beschlossen, noch 5 Bestrahlungen und danach Tablettenchemo.... meine Mutter hat "Taceba" aufgeschrieben, aber ich finde es beim googlen nicht. Kennt jemand das Mittel und kann darüber berichten?

Vielleicht heißt es doch anders. Das Medikament muß der Lungenfacharzt aufschreiben, kostet wohl sehr viel, über 3500 EURO....

ich muß dann mit der Krankenkasse telefonieren, ob es übernommen wird.......

Du siehst, es sieht besch.... aus...... meine Mutter hat sich total gut im Griff, zumindestens zeigt sie ihm ihre Angst nicht, obwohl sie jetzt doch gesagt hat, dass sie Angst hat.....

Meinem papa ist schlecht, er ißt nicht...... ist durcheinander, kann keine Zusammenhänge erfassen, gibt merkmürdige Antworten.....

wenn es nicht so traurig wäre, könnte man drüber lachen......

Du hast Recht, ich bin da für ihn, er ist so unbeholfen und hilflos, ich liebe ihn so.....

es ist schön, zu wissen, dass es hier Menschen gibt, die man zum Erfahrungsaustausch, als Tröster oder einfach so zutexten kann

.... ich wünsche allen ein schönes WE

Claudia

Michael Wilhelm 06.06.2009 16:21

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Guten Tag Claudia,
ich bin mir sicher, Deine Mutter meinte Tacerva. Gleich das zweite Thema auf dieser Seite.

Michael Wilhelm

jutta50 06.06.2009 20:46

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,

Tarceva wird meines Wissens nach (inzwischen) von jeder Krankenkasse problemlos gezahlt.

Liebe Grüße
Jutta

dani33 06.06.2009 21:13

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,
Tarceva wird von der Krankenkasse übernommen.
Ich hab Dir ja schon per PN geschrieben.
Drücke Dich und wünsche Dir viel Kraft.
Alles Liebe
Dani :pftroest:

rote rose 09.06.2009 18:03

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
hallo claudiqml,
ich habe deine geschichte gelesen und wünsche dir und deiner familie viel kraft.mein vater hat auch lungenkrebs und im moment geht es ihm nicht so gut.eine op wäre zu riskannt,sagen die ärzte. chemo hat er hinter sich,bestrahlung ist jetzt 4 wochen her.die lympfen am hals sind sehr dick und ihm schmerzen die gelenke.wenn jemand weiß was was das bedeutet,wäre ich sehr dankbar.
liebe güße

dani33 10.06.2009 10:00

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,
ich lasse Dir liebe Güße da,
hoffe das es Deinem Vater etwas besser geht.
Nimmt er jetzt das Tarceva ein?
Ich drück Dich ganz lieb.

Liebe Rose,
das kann so vieles sein, am Besten den Arzt fragen,
bevor man sich noch mehr Gedanken macht.
Wünsche Dir auch viel Kraft.

Alles Liebe
Dani

claudiqml 10.06.2009 21:07

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Hallo Dani,

nein er nimmt noch kein Tacerva, da er noch bis Monat Bestrahlungen bekommen soll. Allerdings wurde mein Vater heute wieder ins Krankenhaus eingeliefert, weil es lt. Bestrahlungsarzt aus ärztl. Sicht nicht zu verantworten ist, dass er zu Hause ist. Er hat wie gesagt keinen Appetit, keine Kraft, ist müde, schlapp ...... meine Mutter sagt, sein Blick ist anders......

Im Krankenhaus hat man festgestellt, dass er noch immer eine Entzündung im Körper hat, er liegt jetzt am Tropf mit Antibiotikum..... eine Bluttransfusion ist aber wohl nicht nötig, lt. Blutbild. Da er ja keinen Appetit hat, fragte meine Mutter die Schwester, ob der Arzt "Astronautennahrung" verordnen muß, sie sagte, nein, das können wir ihm auch so geben.

Heute abend hat meine Mutter angerufen, man hat ihm aber nichts gegeben. Auch hat niemand darauf geachtet, dass er um 15.ooh sein Morphium und die Schmerztropfen nehmen muß. Wenn man als Angehöriger sich nicht darum kümmert, die Schwestern haben keine Zeit, Muße, ich weiß auch nicht....

Also werden wir morgen Energy Drink mit ins Krankenhaus nehmen und es ihm selbst geben, wenn es dort niemand tut.......

Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie mein Vater abbaut....... von 3 Gabeln Gemüse kann ein Mann nicht existieren, da muß er ja abbauen und durch die Bestrahlungen und Chemos wird er ja auch nicht wirklich gestärkt....

Heute hat man dann noch Röntgen, EKG und den üblichen Wahnsinn gemacht und am Freitag haben wir ein Gespräch mit den Chefärzten der Pneumologie und Radiologie......

Ich habe so eine schreckliche Angst, allerdings möchte ich nicht, dass er leidet. Er weint viel und schaut so traurig, ich denke, auch er weiß, wie es um ihn steht. Er hat einen alten Freund, der die gleiche Krankheit hat...... mit ihm spricht er darüber und sagt auch, schön, dass ich mit Dir darüber sprechen kann (das weiß ich von meiner Schwiegermutter, die den Freund als Nachbarn hat).

Mit uns, seiner Familie, spricht er darüber nicht, was uns die Sache nicht gerade leicht macht. Er will uns und wir wollen ihn schonen.....

Er hat mich vorgstern in den Arm genommen und mir gesagt, dass er dankbar ist, für das, was wir tun und getan haben.... ich habe ihm gesagt, dass wir ihm dankbar sind und ich ihn liebe und wir haben beide geweint......

wenn ich das jetzt niederschreibe, muß ich auch weinen, aber es tut mir auch gut.........

meine Mutter ist so tapfer und zeigt nach außen keinerlei Traurigkeit, sie macht es mit sich im stillen Kämmerlein ab........ ich habe auch riesige Angst um sie.....

nachdem wir heute nachmittag aus dem Krankenhaus gefahren sind, hat mein Papa so fest geschlafen, dass er den Harndrang verschlafen hat....... kein Problem, ihn umzuziehen (ich hoffe, die Schwestern haben es auch getan, wir waren ja nicht mehr da)

hat jemand Erfahrung damit?

claudiqml 10.06.2009 21:16

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Hallo Rose,

danke für Deine lieben Worte, auch ich wünsche Dir/ Euch viel Kraft...... schmerzende Gelenke und müde Glieder hat mein Papa auch, ich werde die Ärzte am Freitag danach befragen......
Leider hat er auch dicke Beine, das Herz schafft es nicht, das Blut durch die Lungen zu pumpen und deshalb setzt sich das Wasser in den Beinen ab, sagt der Arzt, wenn ich ihn richtig verstanden habe.

Weiß jemand was zu Wasserablagerungen zu sagen?

ICH HABE SO EINE SCHEISS ANGST !!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich drück Euch alle und wünsche uns allen Kraft und baldige Besserung für unsere Patienten......

:knuddel::knuddel:
Claudia

Zitat:

Zitat von rote rose (Beitrag 739426)
hallo claudiqml,
ich habe deine geschichte gelesen und wünsche dir und deiner familie viel kraft.mein vater hat auch lungenkrebs und im moment geht es ihm nicht so gut.eine op wäre zu riskannt,sagen die ärzte. chemo hat er hinter sich,bestrahlung ist jetzt 4 wochen her.die lympfen am hals sind sehr dick und ihm schmerzen die gelenke.wenn jemand weiß was was das bedeutet,wäre ich sehr dankbar.
liebe güße


dani33 10.06.2009 21:20

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,
es ist eine schwierige Zeit für Euch alle,
ich wünsche Dir Durchhaltevermögen und
drücke für Freitag die Daumen, für das Gespräch.
Ich kann nur schreiben, das ich hoffe, das Dein Vater nicht leiden muß.
Die Schwestern müssen doch auch Astronautenkost organisieren können!
Probiert es mal mit den Hipp- Glasern aus, schmeckt ihm vielleicht besser.
Alles Liebe
Dani

rote rose 11.06.2009 17:55

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
hallo claudiqml,
danke das du mal nachfragen möchtest.das glaube ich dir,das du eine scheiß angst hast.wünsch dir für freitag viel kraft und gute nachrichten.

liebe grüße

claudiqml 12.06.2009 21:46

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Hallo,

ja, Astronautenkost gibt es auch durch die Schwestern, wenn man hartnäckig genug ist. Ich habe meinem Vater jetzt 4 Geschmacksrichtungen mit ins Krankenhaus genommen, damit der was hat, wenn er möchte.

Aber es hat sich so rapide verschlechtert......

Die Ärztin hat uns heute gesagt, dass sie keine weitere Therapie mehr machen, weil die Metastasen nicht zu stoppen sind und sich in den letzten 3 Wochen so rasend schnell verbreitet haben .... :( ich könnte meine Trauer und Hiflosigkeit rausschreien...... :(


Der Zustand ist so schlecht, die Ärztin wartet noch nächste Woche ab und teilt uns dann mit, ob wir noch über einen Hospizplatz nachdenken müssen ...... er wurde heute in ein Zimmer nahe dem Schwersterzimmer verlegt und es wird keinen weiteren Patienten bei meinem Vater geben.... das sagt doch alles......

warum mein geliebter Papa?

Er kann kein Wasser mehr halten, bzw. merkt nicht, wenn er muß, er redet wirres Zeug, fragte heute die Schwester, ob sie bescheuert sei und wollte, dass mein Bruder die Polizei holt, weil im Kühlhaus was war und er Möbel vergleichen muß....... völlig wirres Zeug.......

Lieber Gott, laß ihn nicht so lange leiden, auch wenn ich meinen heißgeliebten Papa gern so lange wie möglich behalten möchte..... aber in einem lebenswerten Zustand.......

ich bin völlig am Ende mit meiner Kraft....... jetzt auf den Tod zu warten ist grausam......

heul



Zitat:

Zitat von dani33 (Beitrag 740234)
Liebe Claudia,
es ist eine schwierige Zeit für Euch alle,
ich wünsche Dir Durchhaltevermögen und
drücke für Freitag die Daumen, für das Gespräch.
Ich kann nur schreiben, das ich hoffe, das Dein Vater nicht leiden muß.
Die Schwestern müssen doch auch Astronautenkost organisieren können!
Probiert es mal mit den Hipp- Glasern aus, schmeckt ihm vielleicht besser.
Alles Liebe
Dani


dani33 13.06.2009 09:35

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,
ich kenne Deine Situation, es tut mir sehr Leid.
Tröstende Worte gibt es leider nicht.
Ich hoffe mit Dir, das Dein Vater nicht lange leiden muß,
Schön das Du bei Ihm sein kannst,
ich weiß es ist schwer " Loslassen zu müssen "
Aber aus Liebe zu Ihnen, tun wir das!
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen,
für die kommende Zeit.
Die Warum- Fragen, kann ich Dir leider auch nicht beantworten,
Ich nehme Dich einfach in den Arm,
bin in Gedanken bei Dir.
Alles Liebe
Dani :remybussi

claudiqml 14.06.2009 22:12

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Hallo Dani,

ich war heute wieder bei meinem Dad...... er redet wirres Zeug, sagt, er wäre so mißtrauisch und überall würde man belauscht, er würde nur leise sprechen können, damit ihn niemand hört, der Arzt wollte ihn gestern nach oben holen, aber er wollte nicht.......

mein Vater liegt in der obersten Etage .... ????

Für mich sah er heute nicht so aus, als wenn er sterbenskrank wäre.

Allerdings hat er dicke Beine und Füße und die Zehen des linken Fußes waren komisch blau/rötlich......

Ich habe ja auch keine Erfahrung. Woran merkt man denn, wenn ein Mensch bald "gehen" muß?

Heute hat er zum ersten Mal mir gegenüber geäußert, dass er Angst hat.

Was antwortet man darauf? Wie geht man mit dem bevorstehenden Tod um?

Traurige Grüße
Claudia

dani33 14.06.2009 22:38

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe Claudia,
ich kann Dir nicht sagen, wie lange Dein Papa noch lebt,
jeder hat seinen eigenen Verlauf,
man entwickelt aber ein Gespür als Arzt und als Krankenschwester,
rede mit den Ärzten.
Einen geliebten Menschen so zu sehen, schmerzt unheimlich.
Habe das alles auch erlebt, kann Dir sehr gut nachempfinden.
Ich hoffe Dein Papa hat keine Schmerzen und muß nicht leiden.
Ich habe meiner Mama gesagt, das ich sie verstehen kann,
das sie Angst hat. Ich konnte sie beruhigen, indem ich bei Ihr war
und Ihr gesagt habe, das ich bei ihr bleibe. Das ich auf sie aufpasse.
Instinktiv machst Du das richtige,sei es auch nur wenn Du seine Hand hälst.
Ich wünsche Dir viel Energie.
Alles Liebe
Dani :pftroest:

rote rose 16.06.2009 20:49

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
hallo zusammen,
ich brauche dringend erfahrene hilfe,bin total verzweifelt.....nach einer ct wurde meinem vater gesagt,das er wasser in der lunge hat.was bedeutet das?außerdem schmerzt ihm das ohr,er hat einen geschwollenen lympfknoten am hals und die schulter schmerzt ihm.mach mir sorgen,das der lungenkrebs gestreut hat.:weinen:kann mir jemand bitte weiter helfenßwas bedeutet das alles????????????

dani33 16.06.2009 20:59

AW: Ich habe Angst und bin so hilflos
 
Liebe rote Rose,
habe Dir eine PN geschickt.
Alles Gute
Dani :remybussi


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