Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Krebs-Kompass-Forum seit 1997 (https://www.krebs-kompass.de/index.php)
-   Darmkrebs (https://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=13)
-   -   Rektumkarzinom und nun ? (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=42614)

Nokl 05.11.2009 12:52

Rektumkarzinom und nun ?
 
Guten Tag,

ich weiss eigentlich gar nicht genau, was ich fragen soll, weil ich mir unendlich viele Dinge nicht erklären kann:

Hier meine kurze Geschichte:

Ich habe seit einer langen Antibiotikumtherapie vor ca. drei Jahren desöfteren mit Verdaungsproblem zu tun gehabt. Habe diese aber mit probiotischen Joghurts etc. zunächst einigermassen in den Griff bekommen. Seit Dezember vergabgenen Jahres wurde es allerdings immer schlimmer, so dass ich teilweise 10 x am Tag auf die Toilette rennen musste, immer nur wenig, unförmiger Stuhl oder Winde mit Schleimabgang.
Nun bekam ich Anfang August einen periproktischen Abzess, der sich kurz vor dem Weg ins Krankenhaus öffnete. Ich versuchte diesen Abzess mit Hilfe einer Heipraktikerin zu behandeln. Zunächst auch recht erfolgreich, bis sich dann daneben ein neuer Abzess bildete. Die begleitende (kontrollierende) Hausärztin
gab mir zunächst Antibiotika, was die Beschwerden kurzzeitig minderte. Allerdings nach weiteren zwei Wochen, sagte auch Sie mir, ich müsse das im Krankenhaus chirurgisch behandeln lassen. Da sie mich in ein Krankenhaus, ohne Spezialisten schicken wollte, zog ich es vor, noch am gleichen Tage einen Darmspezialisten zu kontaktieren. Zwei Tage später hat dieser mich dann operiert. Er hat den Abzess (sparsam) eröffnet und eine Fistel sondiert.
Sparsam deshalb, weil er lt. eigenen Worten " da noch etwas gefunden hat", wobei er sich der Malignität nicht klar war. Er nahm Gewebeproben und gestern das Ergebnis: Adenokarzinom des Rektum.
Nun sollen in 14 Tagen noch Untersuchungen stattfinden (CT und Koloskopie)
Momentan hat er mir noch jede Menge Antibiotikum gegeben, damit die abzessbedingte Entzündung endlich verschwindet.
Ich sitze nun hier vorm Rechner, mache mir Gedanken wie, kann ich noch weiterleben, kann ich gesund werden, was wird mit meiner Familie, was kommen noch für Qualen auf mich zu und letztlich auch, was kann ich tun, um die nötige Kraft zu erlangen, alles bevorstehende zu ertragen.

Ich bin 50 Jahre jung, habe die letzten drei Monate fast 20 kg abgenommen und bin sehr kraftlos.
Werte aus dem Pathologischen Bericht: G2 / SM1 mehr weiss ich leider noch nicht.

hope38 05.11.2009 15:32

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hallo Nokl:winke:!
Willkommen bei uns.
Tut mir Leid, daß Du diese Sorgen hast:(

Zunächst einmal mußt Du nun leider Geduld haben und die Untersuchungen abwarten, dann wird entschieden, wie weiter therapiert wird. Oftmals werden nämlich Rektum-Karzinome zunächst bestrahlt und chemotherapiert, um sie dann schonender entfernen zu können. Häufig schließt sich daran noch eine sog. adjuvante Chemotherapie an, zur Sicherheit sozusagen.

Daß Deine Welt nun Kopf steht und Du viele Fragen ohne Antworten hast, das verstehe ich nur zu gut. Alles wird auf einmal in Frage gestellt und auch die Sorge um das Leben, um das Weiterleben, steht plötzlich im Raum.
Es wird sicher Zeit brauchen, bis Du Deinen Weg gefunden hast, aber das wirst Du. Ganz sicher. Und hier haben wir ein offenes Ohr für Dich, ganz sicher.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch die Früherkennung der Angehörigen, also zB der Eltern, Geschwister und auch der Kinder.

Kurz zu mir: Ich bin im Jahr 2006 an einem Rektum-Karzinom erkrankt und habe alle Therapien und die OP hinter mir. Habe alles recht gut vertragen und kann heute sagen, daß es mir eigentlich gut geht! Ich war damals 38 und habe auch Familie, Kinder und einen Mann. Deswegen kann ich Deine Sorgen sehr gut verstehen!

Also, wenn Du Fragen hast, dann frage:)
Bis bald,
hope

Nokl 06.11.2009 08:38

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Danke Hope, für die freundliche Antwort.

Geduld ist leider nicht eine meiner Tugenden, werde sie aber wohl lernen müssen.
Das doofe ist, man selbst ist irgendwie ohnmächtig, kann nichts wirklich selbst beeinflussen. Ich mache mir Sorgen wegen des anstehenden CT. Wer weiss, was die da noch alles finden? Auch das Vertrauen in einen Arzt fällt mir schwer? Wer weiss, wieviel Erfahrung der hat? Ich möchte nicht zum Spielball werden, sondern das Geschehen soweit wie möglich in meinem Sinne beeinflussen können. Mache mir auch Gedanken, warum die Schwellung trotz Antibiotika seit zwei Tagen nicht aus meiner Pobacke verschwindet. Die ist teilweise hart wie Stein. Auch habe ich gelesen, dass die unbehandelte Überlebenszeit zwischen drei und 12 Monaten liegt. Da ich nicht weiss, wie lange das bei mir nun schon gärt, frage ich mich, wieviel Zeit mir überhaupt noch bleibt, um auf diese ganzen Untersuchungen zu warten. Eine Woche nach der anderen verstreicht.
Achso, drei Kinder habe ich im Übrigen.

hope38 06.11.2009 09:18

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Guten Morgen Nokl!
Ja, ich nicke beim Lesen Deines postings!
All diese Gefühle, die Du durchlebst, die kenne ich und sicher die allermeisten von uns. Genau dieses Ausgeliefertsein ist so schlimm. Ich habe viele Jahre mein Leben in der Hand gehabt, habe mich über all den Druck von außen (immerhin ist es in Deutschland leider nicht rosig, wenn man sich entschließt, viele Kinder zu haben:( ) hinweg gesetzt und mein Leben gestaltet. Und dann kam der Krebs. Von dem Moment an war ich nicht mehr Handelnder, sondern Behandelter. Deswegen kann ich das sehr gut verstehen.
Ein anderer Ansatz wäre jetzt, zu sagen, daß man versucht, ein Vertrauen aufzubauen und sich durch diese Zeit von Fachpersonal begleiten läßt. Das mag zunächst schwierig sein, aber woher soll auch dieses sichere Gefühl kommen, wenn doch die eigene Welt in Scherben liegt? Auch das braucht Geduld!
Ein Darmkrebs ist in aller Regel ein langsam wachsender Tumor. Deswegen denke ich, es ist im Rahmen und vertretbar, daß Du noch ein paar Tage bis zum CT warten sollst. Bei mir fingen die Therapien 3 Wochen nach der Diagnose an.
Du wirst nun sicher ganz viel lesen über Statistiken und Überlebensraten. Ich habe da schnell Abstand von genommen und mir beigebracht, daß für mich nur MEIN Weg gilt. Und ich tue mein Bestes:)

Da Du 3 Kinder hast, solltest Du mit dem Onkologen auch besprechen, wann für sie der richtige Zeitpunkt für eine Spiegelung wäre. Meistens geht man davon aus, daß es in dem Alter wäre, in dem Du erkrankt bist minus 10 Jahre. Bei mir müßten meine Kinder mit 28 etwa zur Kontrolle.

Und Dein Gewebe sollte auch auf HNPCC untersucht werden, da Du noch jung bist. Das wäre meiner Meinung nach ganz wichtig!

Nun gilt es: Schritt für Schritt!
Alles Gute für Dich und auch Deine Frau, die ganz sicher sehr betroffen ist davon sowie für Eure Kinder!
Liebe Grüße,
hope

Nokl 06.11.2009 09:32

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Guten Morgen,

einen Onkologen habe ich bisher noch nicht kennengelernt. Alles spielte sich bisher in der Proktologie ab. Die haben mich untersucht, den Abzess operiert als Belegärzte in einem Krankenhaus (eigene Station), mir die Diagnose mitgeteilt und letztlich die nächsten Untersuchungen CT und Koloskopie in die Wege geleitet. Gestern hat mir übrigens meine Hausärztin gesagt, wenn man wie bei mir den Tumor (oder wie auch immer ich mir das vorstellen muss?) mit dem Finger tasten kann, ist das nicht gut.
Ich glaube in der Proktologie Praxis bei mir, gibt es keine Onkologen.

hope38 06.11.2009 09:36

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hallo Nokl!
Hm, wie meint die Ärztin das? Ich meine, wenn der Tumor so gewachsen ist, daß man ihn tasten kann, dann ist das eben so. Es kann allenfalls so sein, daß sie meinte, er sei sehr dicht am Schließmuskel. Den Tumor, den ich hatte, konnte man auch tasten.
Ist bei Dir ein gutes Krankenhaus in der Nähe, das sich mit Operationen von Darmkrebserkrankungen auskennt? Das finde ich sehr wichtig.
Wenn das CT und die Koloskopie gemacht sind, wird die Therapie geplant und dann wirst Du auch den Onkologen kennenlernen.
Ich weiß nun nicht genau, wo Du wohnst, aber hier sind immer viele Betroffene, die Dir sicher eine gute Klinik in Deiner Nähe empfehlen können. Gerade beim Rektum-Karzinom ist das Können des Chirurgen das A und O.

Viele Grüße,
hope:winke:

Nokl 06.11.2009 09:51

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Ich wohne in der Nähe von Hannover.

rosarotmeliert 06.11.2009 11:10

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hey:winke:,
auch mich hat/hatte es im letzten Dezember, genau zwischen Weihnachten und Silvester erwischt. Am 2. Januar die Diagnise Rektum-Ca., Mitte Januar OP plus künstlichem Darmausgang = Stoma, von März bis Juli Chemo, keine Bestrahlung, im Septemer Rückverlegung des Darm also Stoma wieder weg. Nun hatte ich letzte Woche meine erste Nachsorgeuntersuchung. Wenn also nichts mehr in den nächsten Monaten/Jahren auftaucht hatt ich zwar ein schlimmes Jahr, aber es ist/war eine absehbare Zeit, die man wirklich wegstecken kann. Wenn du Fragen hast oder du dir einfach mal Luft machen möchtest, nur zu, immer raus damit. Ich weiß genau wie du dich fühlst!!! Fühl dich gedrückt , einen lieben Gruß Katja (43 J., verh., 2 Kinder)

Nokl 06.11.2009 11:58

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Danke für die Antwort, Katja.

Wurde bei Euch der Krebs frühzeitig entdeckt und hat er gestreut?

Gruss und alles Gute Nokl

Ritter1 06.11.2009 14:09

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
HAllo Nokl,

ich kann mich rosaromeliert nur anschließen.
Ich habe meine Diagnose 09/2008 erhalten !

Gerd

Nokl 06.11.2009 15:19

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Lieben Dank Jutta und Ritter.

Das mit dem Vinzenzkrankenhaus habe ich auch schon überlegt.
Ich weiss nur nicht, wie meine derzeit behandelnden Ärzte (die mit einer
anderen Klinik zusammenarbeiten) darauf reagieren. Ich weiss nicht, ob man einfach so wechseln kann und damit auch die Kompetenz der derzeit behandelnden Ärzte in Frage stellt.

gruss nokl

hope38 06.11.2009 15:27

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hallo Nokl!
Deine Bedenken kann ich verstehen, Du möchtest die Ärzte nicht brüskieren. Wenn Du aber über diese Bedenken hinaus weiterdenkst, kommst Du dazu, daß es um DICH und DEIN Leben und DEINE Gesundheit geht! Und nur das zählt.
Lasse doch die Untersuchungen in der Klinik machen, lasse Dir aber jetzt schon alle Behandlungsunterlagen für Deine Akte aushändigen und dann kannst Du doch mit dem Befund in das von Jutta empfohlene KH gehen. Wirklich wirklich, es ist enorm wichtig, in einem spezialisierten Krankenhaus diese Operation durchführen zu lassen!

Viele Grüße,
hope:winke:

Nokl 06.11.2009 15:59

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Nein, die geplanten Untersuchungen sollen bei den Ärzten ambulant durchgeführt
werden, nicht in einem Khs.
Kann ich mir dann einfach so meine Unterlagen geben lassen und mich beim Vinzenz vorstellen? Ohne erneute Untersuchungsodyssee?

teddy.65 06.11.2009 16:18

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hallo Nokl,

auch von mir ein Willkommen in dieser Runde.

Von mir kann ich dir berichten, dass meine Diagnose sich in 2 Tagen zum 5ten mal jährt. Auch bei mir war der Tumor sehr nah am Schließmuskel und alles andere als klein. Den hätten die Ärzte nicht nur früher tasten können, nein...eigentlich auch müssen. Doch da ich damals erst 39 Jahre jung war, dachte anfangs keiner der Ärzte an eine bösartige Erkrankung.Ich habe dann die Chemo- und Strahlentherapie gemacht und bin im Februar 2005 operiert worden. Das war alles kein Spaziergang, doch seit dem bin ich Tumorfrei :D

Solange bei dir kein CT oder MRT durchgeführt hat, wird dir niemand sagen können ob der Tumor schon gestreut haben könnte. Allein die Größe sagt noch nicht alles.

Ich kann mir schon vorstellen, dass wiederholte Untersuchungen anstehen könnten, wenn du das KH wechselst, da viele Ärzte sich ein "eigenes Bild" machen möchten. Das finde ich auch gut, es sollte dich nicht abschrecken.

Leider habe ich mich damals in einem kleinen KH behandeln lasse, was nicht immer optimal lief, da ich dort schon in vielerlei Hinsicht eine Ausnahme war. Mit dem Wissen von heute würde ich anders entscheiden und lieber ein ein großes KH mit entsprechend erfahrenen Ärzten wechseln.

Alles Gute!

hope38 06.11.2009 16:25

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Entschuldige, Nokl, das hatte ich wieder vertüddelt. Ja, dann lasse die Untersuchungen bei den Ärzten machen und gehe dann in das Krankenhaus mit den Befunden. Ich denke, daß die meisten Untersuchungen dann ja schon gelaufen sind, Ergebnisse vorliegen und das wird sicher im KH reichen. Wie teddy.65 schon schrieb, wird vielleicht das eine oder andere nochmal nötig sein, aber auch das würde ich als zweitrangig ansehen.

Laß das alles am Besten erstmal sacken und triff dann eine Entscheidung, wie Du vorgehen willst!

Bis bald,
hope

Elisabethh.1900 06.11.2009 16:44

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Liebe Nokl, die Ärzte sind verpflichtet, Dir von allen durchgeführten Untersuchungen Kopien der jeweiligen Befunde auszuhändigen. Dazu gehören z.B. Laborwerte, CT oder MRT, Darmspiegelung etc.Laß Dir die Bilder vom CT oder MRT auf eine CD brennen.

Es gibt entsprechende Anordnungen der Ärztekammern. Die Arztpraxis ist berechtigt, von Dir Gebühren für die Kopien zu erheben.

Ich würde Dir empfehlen, den Behandlungsvorschlag Deiner jetzigen Ärzte anzuhören und danach noch eine Zweitmeinung einzuholen. Lass Dich in einem zertifizierten Darmzentrum behandeln, zumal wenn Du eins in der Nähe hast!

Elisabethh.

Ritter1 06.11.2009 18:00

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hallo Nokl,

mein Hausarzt schickte mich zum Gastroenterologen der eine Darmspiegelung durchführte.
Der machte dann sofort eine Sono und fand keine Metas in der Leber.
Ein Woche später, Montags, war ich zu Vorstellung in einem großen Klinikum
( Tübingen ) : Da gings dann flott zur Sache :
Montags CT ( war schon Freitags vom Hausarzt angemeldet worden )
Dienstags 2. Koloskopie ( Die Tübinger wollten selber nochmals überprüfen )
Mittwochs Vorstellung bei den Onkologen.
Donnerstags Ausführliche Besprechung mit einem Arzt der an der frühmorgendlichen Diskussion meines "Falles" teilgenommen hatte. Terminierung der nächsten Schritte.
So ähnlich sollte es auch bei Dir gehen.

Gruß Gerd

Nokl 06.11.2009 18:16

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Lieben Dank allen,
für die guten Tipps.

Ihr schreibt von mrt, sono, blutwerten etc.

Das hat mir bisher noch niemand angetragen. Lediglich CT und Koloskopie.
Ich meine, die Ärzte, die mich grad behandeln haben sicher einen guten Ruf in der Gegend hier und sind auch überorts bekannt. Wenn ich mir allerdings vorstelle, mein Operateur führt die Zusatzqualifikation der Proktologie seit drei Jahren. Wieviele gleichgelagerte Fälle hat er wohl schon behandelt?

Kann man sich denn auch im zertifizierten Krankenhaus eine Zweitmeinung einholen, die Leute kennenlernen und such dann entscheiden?
Ich möchte nicht vom Regen in die Traufe wandern, wenn Ihr wisst was ich meine.

Flash_Petra 07.11.2009 11:44

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hallo Nokl,

ich war in der End- und Dickdarmpraxis am Aegi.
vor meiner Diagnose Analkarzinom wurde getastet und eine Biopsie an 3 Stellen entnommen und ein CT in einer Praxis am Marstall gemacht.
Von dort aus wurde ich dann an die Radio und Onkologische Abteilung in der MHH überwiesen.

Dort wurde ich dann noch gynäkologisch untersucht, Sono und auch noch Blutwerte.

Es dauerte nicht lange und ich habe in der MHH dann auch meine Behandlung begonnen.
Persönlich kannich sagen, dass ich mich dort sehr gut aufgehoben fühl(t)e.
Ich wußte gar nicht, dass das Vinzenz eine eigene Abteilung hat.

Du kannst mit Deinen Unterlagen immer zu anderen Ärzten gehen und Dir eine Zweitmeinung einholen.
Da ich bei Dir einen Unsicherheitsfaktor spüre, würde ich das auch auf jeden Fall tun.

LG

Petra

Nokl 07.11.2009 21:17

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Danke Petra,

das hilft mir ein wenig weiter.

Gruss
Nokl

Nokl 08.11.2009 19:40

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Sind hier im Forum auch "Leidensgenossen", die Erfahrungen mit einem Rektumkazinom haben?

Yosie 08.11.2009 23:24

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hallo Nokl,

erst einmal trotz des traurigen Anlasses ein herzliches Willkommen hier. Hier bist du mit deinen Fragen und Ängsten gut aufgehoben.

Bei mir wurde im Februar 2008 auch ein Rektum-Ca diagnostiziert. Ähnlich wie bei dir hatte ich auch einige Zeit vorher länger Antibiotika und Schmerzmittel nehmen müssen, und meine Darmprobleme zunächst darauf geschoben. Mit 46 Jahren hatte ich und auch mein Hausarzt nicht mit dieser Diagnose gerechnet.

Meine erste Diagnose erhielt ich im örtlichen Krankenhaus, dort wurde eine Darmspiegelung, Ct, Sono, Blutwerte und ein Lungenröntgen veranlasst. Der dortige Arzt war ehrlich und sagte mir, da mein Tumor dicht am Schließmuskel sei, wäre eine Op schwierig, und ermunterte mich eine Zweitmeinung einzuholen.

Letztendlich habe ich mir dann nicht nur eine Zweit- sondern auch noch eine Drittmeinung eingeholt. Da war kein Arzt böse, sondern man hatte großes Verständniss.

Meine Behandlung habe ich darum auch gesplittet, Bestrahlung und Chemo in einer Uniklinik mit neusten Erkenntnissen auf diesem Gebiet. Und die anschließende Op in einem anderen Krankenhaus von einer Professorin mit großer Erfahrung in der Proktologie.

Bisher bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Ich habe mir von Beginn an einen Ordner mit allen Befunden angelegt. Immer gefragt, selbst beim Blutabnehmen, ob ich Kopien bekomme, und konnte so allen Ärzten immer die schon gemachten Untersuchungen zeigen. Habe dafür auch bisher niemals etwas zahlen müssen, manchmal muss man allerdings hartnäckig bleiben, wenn Befunde nicht gleich vorliegen. Oder beim Hausarzt nachfragen, der bekommt ja auch die Berichte.

Gruss Yosie

Nokl 09.11.2009 09:10

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Danke Yosie
und toll, dass Du mit dem Ergebnis Deiner Behandlung zufrieden bist.
Das macht mir doch etwas Mut. Hat jemand vielleicht auch ne Idee, wie ich schnell wieder zu Kräften komme? Ich habe schon soviel abgenommen in den letzten dreu Monaten. Fast 20 kg schon (obwohl ich vorher sicherlich zu dick war).
Gruss
Nokl

teddy.65 09.11.2009 09:15

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Guten Morgen Nokl,

hier ist eine deiner Leidensgenossen. Wie du in meiner Signatur lesen kasst ist es bei mir nun schon 5 Jahre her, dass ich mir diese Gedanken machen musste, die du nun hast.

Mit wurde bereits mit der Diagnose gesagt, dass ich ein endständiges Colostoma bekommen würde. Anfangs war das ein großer Schock, doch bis zur OP hatte ich Zeit genug mich über das Thema schlau zu fragen und zu lesen.

Inzwischen gehört das nun zu meinem Alltag und ist für mich ok.

Wenn du Fragen hast, dann kannst du sie hier gerne stellen, oder auch eine PN an mich schicken.

teddy.65 09.11.2009 09:19

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hallo Nokl,

hast du schon von der hochkalorischen Zusatznahrung gehört? Nach der Op habe ich diese lange Zeit zusätzlich getrunken, da mir einfach der normale Hunger fehlte. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten der Nahrung. Wenn du googels findest du schnell Hersteller dieser Produkte. Ich habe mir damals von eingen Muster zusenden lassen, damit ich vorkosten konnte.

Vielleicht ist das ein Tipp mit dem du etwas anfangen kannst?

hope38 09.11.2009 10:40

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hi Nokl!
Ach, ich dachte, Du meinst mit "Leidensgenossen" männliche Erkrankte:rolleyes: Denn ich hatte ja auch ein Rektum-Karzinom und auch recht tief sitzend.
Wann ist denn Dein CT Termin? Das Warten ist sicher sehr schlimm. Bei mir waren es nach der Diagnose und den weitergehenden Untersuchungen wie Lunge-Röntgen, Endosonographie und MRT nur 3 Tage.

Zum Gewichtsverlust kann ich so nichts sagen, da solltest Du mal mit einem Arzt sprechen. teddy hat Recht, es gibt da spezielle Nahrung. Wäre sicher nicht verkehrt.

Liebe Grüße,
hope

Nokl 09.11.2009 12:13

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Was bedeutet tief sitzend bitte? Ich kann mit diesen ganzen Fachbegriffen noch nicht viel anfangen. Bei mir kann der Arzt das Karzinom ertasten. Ist das dann tiefsitzend? Wie muss ich mir so ein Karzinom überhaupt vorstellen? Ist das ein Geschwür? So wie ein Polyp oder ist durch die kranken Zellen ein Loch in meiner Darmwand oder ähnlich? Was bedeutet für mich G2? Habe gelesen mässig differenziert /low Grade, aber was heisst das? Sry für die vielleicht doofen Fragen.

Gruss
Nokl

hope38 09.11.2009 12:56

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hei Nokl!
Es gibt keine doofen Fragen! Nur ein informierter Patient kann doch auch die richtigen Entscheidungen für sich treffen. Hut ab, daß Du Dir so viele Infos suchst!

Ja, tief sitzend bedeutet, daß das Karzinom (ich kürze es mal mit Ca ab) sehr tief im Mastdarm sitzt. Bei mir war es zu tasten so wie bei Dir. Die OP konnte trotzdem Schließmuskel erhaltend gemacht werden, da der Tumor vorher durch die Bestrahlung und Chemo geschrumpft wurde. Es muß meines Wissens 1 cm gesundes Gewebe stehenbleiben, um ein Stoma nur zur Entlastung zu bekommen.
Der Tumor kann in der Tat aussehen wie ein Geschwür. Der, den ich bei mir sah, war irgendwie glatt an der Oberfläche und irgendwie glasig, ekelig. Er entsteht im Laufe von Jahren (man schätzt so 5 bis 10 Jahre) aus einem Polypen, der aus irgendeinem Grund mutiert und eben entartet. Der Tumor wächst dann nicht nur in den Darm hinein, sondern mit seinen quasi "Fangarmen" infiltriert er das umliegende Darmgewebe, das Fettgewebe und könnte dann unerkannt in andere Organe einwachsen.
Die meisten Tumore im Rektum sind G2, das ist ein mäßiger Aggressionsgrad. Dh, man kann von einem langsameren Wachstum ausgehen. Es gibt die Stadien G1 bis G4.
Frag´ruhig, das ist ganz wichtig!

Viele Grüße,
hope

Flash_Petra 09.11.2009 13:45

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Huhu,

Zitat:

Es gibt die Stadien G1 bis G4.
Bei mir steht Gx

Nicht klar abgegrenzt, da der Krebs in einer Wucherung sitzt/saß.

Kann mir jemand mehr zu Gx schreiben?

Auch spieckt ab und an meine Blase beim Wasser lassen. Meistens nur dann, wenn sie nicht richtig voll ist. Bei voller Blase habe ich gar keine Probleme.

hope38 09.11.2009 13:57

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hallo Petra!
Gx müßte bedeuten, daß man nicht genau sicher ist, welches G es ist. Ich kenne das nur von M, da haben manche Mx stehen, weil man nicht weiß, ob Metastasen da sind.

Dir alles Liebe,
hope

Nokl 09.11.2009 14:40

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Danke Hope für die umfassende Info. Bin ich wieder etwas schlauer.

So wie ich das jetzt verstanden habe, sitzt das Ding irgendwo am Analausgang und je nachdem wie gross das ist, sollte man versuchen es zu schrumpfen, damit man vlt. kein Dauerstoma benötigt.

LG
Nokl

hope38 09.11.2009 14:41

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Ja genau, so wird es sicher gehandhabt.

Aber alles Weitere wird man Dir dann bald erzählen. Am Besten, Du schreibst Dir alle Fragen auf, die Du hast. Man vergißt das sonst in der Aufregung.

Einen Aktenordner so wie Yosie ihn hat, habe ich auch. Da ist jede Blutuntersuchung drin;) und alle anderen Befunde.

Liebe Grüße,
hope

Nokl 09.11.2009 16:14

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
So einen Ordner werde ich mir auch mal zulegen.
Kann man den behandelnden Arzt denn einfach so nach der bisherigen Akte fragen?

teddy.65 09.11.2009 17:45

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hallo zusammen,

mäßig differenziert - ist von Vorteil, denn das spricht in der Regel gut auf eine Chemo an. Nicht differenziert wäre für eine Chemo nicht so gut, denn dann wären die (nicht differenzierten) Tumorzellen den gesunden Darmzellen zu ähnlich und die gesunden sollen bei einer Chemo ja nicht bekämpft werden.

Du kannst von allen Unterlagen, welche dich betreffen, Kopien bekommen. Man muss halt danach fragen, denn von allein macht dir kein Arzt eine Kopie.

Das mit dem einen Zentimeter ist so nicht in meiner Erinnerung, sorry hope.... Soweit ich das nich weiß, müssen nach dem inneren Schließmuskel noch mind 3-4 cm gesundes Gewebe vorhanden sein, an dem wieder angenäht werden kann. Der Tumor wird inkl. 1 cm gesundem Gewebe entfernt. Bei mir fing der Tumor ca 4 cm ab innerem Schließmuskel an, was dann nicht für eine Schließmuskel erhaltende OP reichte.

Sollte ich nun Mist geschrieben haben, so korrigiert mich bitte!

Bei einem Rektum-Ca ist es die Regel, dass vorab eine Chemo- und Strahlentherapie gemacht werden. Bei weiter oben sitzenden Tumoren ist das nicht immer notwendig.

So einen Aktenordner, gefüllt mit allen möglichen Untersuchungsergebnissen, den haben wir wohl alle irgendwann angelegt. Da kommst so einiges zusammen mit der Zeit.

Nokl 09.11.2009 19:56

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Vielen lieben Dank Sabine.

Ich werde von Stunde zu Stunde schlauer, durch Eure Antworten.

Danke sehr

hope38 09.11.2009 20:09

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Heee Sabine;)!
Wahrscheinlich hast Du Recht, 1cm ist wohl der Schnittrand, der sauber sein sollte, oder? Aber komisch, bei mir war der Tumor bei 5 cm, dann war es auch knapp.
Und meinst Du, daß immer beim Rektum-Ca vorbehandelt wird? Ich kenne mindestens 2 Menschen, bei denen das nicht so ist. Da wurde der Aspekt "verdächtige Lymphknoten" als Ausschlag für die Behandlung genommen.
Ja, Nokl, Du kannst Dir immer alles aushändigen lassen. Es sind Deine Unterlagen. Ich bin jetzt aber nicht sicher, ob man Dir evtl Kopierkosten in Rechnung stellen darf?

Tschüüüß,
hope

teddy.65 09.11.2009 20:28

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Huhuu Leena-hope :remybussi

sicherlich ist die Entscheidung für oder gegen eine Chemo- und Strahlentherapie vor der OP abhängig vom Tumorstadium. Ab einem T3 wird in der Regel dazu geraten, nicht wahr?

@ Nokl,
hast du in denn schon in Erfahrung bringen können was bislang diagnostiziert wurde? Es freut mich, das wir dir hier ein wenig helfen können.

hope38 09.11.2009 20:41

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hei Sabinchen:)
Ja, kann auch sein, daß das Stadium den Ausschlag gibt. Hm, ich bin da nicht ganz sicher, wonach das so geht;)

Liebe Grüße:knuddel:
hope

Yosie 10.11.2009 07:50

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Hallo,

ihr habt Recht, bei T3 ist Vorbehandlung Standard, ansonsten wird im Einzelfall entschieden. Vor der Behandlung hatte ich die Einstufung T2 und kein Lymphknotenbefall, es wurde aber durch die Nähe zum Schließmuskel der Versuch unternommen den Tumor zu schrumpfen. Pathologisch ergab sich nach der Op doch ein T3 und 2 Lymphknoten waren befallen.

Wieviel gesundes Gewebe bis zum Schließmuskel vorhanden sein muss, hängt auch ganz entscheidend vom Operateur ab. In der Wald- und Wiesenklinik meiner ersten Diagnose sagte man mir ganz klar, dass sie nur mit endständigem Stoma operieren könnten. Bei mir war es sehr grenzwertig, aber meine tolle Professorin hat es geschafft mit 1,5 cm auszukommen, und was das entscheidenste war R0 (Nokl, also im Gesunden, d.h. die Schnittränder waren gesund) zu operieren. Im Schnitt liegt die Grenze heute wohl so bei 3 - 4 cm.

Nokl 10.11.2009 08:25

AW: Rektumkarzinom und nun ?
 
Ich weiss leider noch nicht mehr. Das einzige was ich weiss, Adenokarzinom des Rektum, G2 und das man es ertasten kann. Die anderen Untersuchungen CT und Coloskopie stehen noch aus. Wer weiss, was da noch alles gefunden wird?
Habe die grössten Bedenken.

LG
Nokl


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:51 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.