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Strunki 13.09.2010 02:30

Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo an alle,
heute möchte ich ein Thema ansprechen, das mich seit längerer Zeit beschäftigt. Ich zitiere einen Satz, den eine Betroffene hier in diesem Forum geschrieben hat ...
Zitat:

Zitat von BarbaraO (Beitrag 940567)
je länger die Erstdiagnose zurückliegt, desto schlimmer wird diese Angst.

Diese Aussage kann ich doppelt und dreifach unterschreiben.
Meine ED war 2006. Ich bin nun im 5. Jahr Nach OP und Therapie und leide unter der fast permanenten Angst, Metas zu bekommen. Hatte auch schon mehrmals Fehlalarm (2x Knochen, 1x Leber). Ein Brustkrebsspezialist hat mir einmal ein Diagramm gezeigt, auf dem man erkennen konnte, wie gering das Rückfallrisiko (in Prozentzahlen) nach 5 Jahren ist, ein Rezidiv zu bekommen oder zu metastasieren. Und das war eine geringe Prozentzahl. Und trotzdem habe ich Wahnsinnsängste, dass wieder was kommt, obwohl mit jedem Jahr die Prozentzahl weniger wird. Die Angst vor den Untersuchungen ist am schlimmsten. Ich drehe da jedes Mal am Rad und bin wie paralisiert. Sehe schon den Blick der Ärzte, die mir eine schlechte Nachricht überbringen werden....Außenstehende können das gar nicht nachvollziehen. Sie meinen, dass ich nach vier Jahren das Gröbste geschafft hätte und endlich mal positiv nach vorne schauen soll. Sie verstehen nicht, dass die Ängste immer noch mein Leben bestimmen und mich daran hindern, wieder so fröhlich und unbefangen zu sein wie vor der Diagnose.
Ich kenne viele Betroffene, die mit mir in Therapie waren oder die ich aus der Reha kenne. Die meisten davon haben mit der "BK-Geschichte" abgeschlossen und wundern sich, warum sich meine Gedanken immer noch um den Krebs drehen und ich bei jedem Zipperlein das Schlimmste vermute. Nun frage ich mich, ob es nicht vielleicht doch am Lesen im Krebsforum liegt, dass die Ängste schlimmer geworden sind. Ich habe hier von Fällen gelesen, die mit dem gleichen Ausgangsbefund wie ich Metas bekommen haben. Und irgendwie hat sich in meinem Kopf manifestiert, dass mir das genauso ergehen kann bzw. ergehen wird. Wie empfindet Ihr das? Geht Euch das genauso?

holiday1978 13.09.2010 09:06

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Zitat:

Zitat von Strunki (Beitrag 955581)
Nun frage ich mich, ob es nicht vielleicht doch am Lesen im Krebsforum liegt, dass die Ängste schlimmer geworden sind. Ich habe hier von Fällen gelesen, die mit dem gleichen Ausgangsbefund wie ich Metas bekommen haben.

Liebe Strunki,

ich kann das unterschreiben...was Du hier geschrieben hast.
Und JA...ich glaube...es hat auch was mit dem Forum zu tun, dass die Ängste schlimmer werden. Denn den MEISTEN hier geht es leider nicht so gut...
Ich habe aber LIVE ;) ein paar Frauen kennengelernt, die sogar zwei unterschiedliche Krebsarten überlebt haben...und schon seit JAHREN ohne Metas bzw. ohne Rückfall leben. Es gibt diese Frauen....ganz viele sogar.

Hier hat mal ein junges Mädel geschrieben. Sie ist nur wenige Monate nach mir erkrankt. Die Tumordaten waren fast identisch...ausser, dass mein Tumor sich noch schneller geteilt hat...bzw. gewachsen ist. Auch vom Alter her sind wir fast gleich.
Bei beiden wurden 16 Lymphknoten entfernt...alle waren frei. Sie hat Gehirnmetas. Ich bin (noch) gesund.
Ich kenne dieses Mädel nicht, aber es hat mich wahnsinnig runtergezogen und ich habe sehr geweint, als ich Ihre Diagnose erfahren habe.
Und auch heute denke ich oft an sie....ich weiß leider gar nicht, wie es ihr jetzt geht :(

Ich habe erst (fast) 2 Jahre nach ED hinter mir...BK kann ich theoretisch nicht mehr bekommen (beide Brüste sind nun weg)...aber was ist mit Metas?
Bei meiner ED haben die Ärzte förmlich nach Metas gesucht...und waren sehr erleichtert keine gefunden zu haben....
Ich glaube diese schreckliche Angst wird uns immer begleiten.
Ich versuche auch immer nur bestimmte Threads zu verfolgen...und manche lese ich gar nicht. So versuche ich wenigstens ein bißchen Abstand zu gewinnen.

Schicke Dir viele liebe Grüße, DU BIST NICHT ALLEIN MIT DIESEN ÄNGSTEN UND PROBLEMEN :pftroest:

Holiday

suze2 13.09.2010 11:54

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
liebe strunki, nein alleine bist du nicht - wirklich nicht.
ich bin jetzt (wieder) in psychologischer beratung wegen der ängste.
nach 5einhalb jahren!
und kaum ein wehwehchen, das mich nicht zu einem arzt/ärztin führt. vorbei der gedanke: "das wird von allein gut"... so viel bei ärzten war ich im leben nicht wie in den letzten jahren: ob kreuzweh, muttermal oder warze...

aber: ich glaube, es gibt kaum keine frau, die mit der "BK-geschichte" wirklich abgeschlossen hat - ich zumindest kenne keine. und auch die, bei denen es länger her ist und die (so wie ich) noch im forum sind, das sagt doch auch, dass man sich damit beschäftigt - als teil der eigenen vergangenheit. deswegen glaube ich auch nicht, dass das lesen hier die angst vergrößert oder verkleinert - für mich jedenfalls nicht.
ich hab übrigens 2 BK-bekannte, die von sich sagen, dass sie kaum mehr an BK denken, allerdings haben beide seither massive ängste, eine hatte schon zwei stationäre aufenthalte, sie würde aber felsenfest sagen, dass das nicht mit dem BK zu tun hat. aber der krebs hat die angst gebracht...

holiday, ich hab das von der jungen frau auch gelesen. hat mich auc traurig gemacht.

glaube aber ned, dass es timmt, dass es den meisten hier ned so gut geht - viele sind eben in der ersttherapie und ziehen sich danach zurück. sicher es guibt auch die, die metastasen haben, aber es sind sicher gerade hier im BK forum nicht die meisten. außerdem: das sage ich mir manchmal: auch diese leben und versuchen, das beste draus zu machen. klingt jetzt vielleicht blöd, aber ich habe von einigen beiträgen dieser frauen einiges gelernt, sozusagen über das leben.

lange hab ich auch geschaut, ob es eine frau gibt mit gleichem ausgangsbefund wie ich, die gesund ist - aber das hat natürlich keinen sinn und ich machs auch nicht mehr.

wir haben die chance, gesund zu bleiben.
und alle ängste - so versuche ich es - sind teil meines lebens, es hilft ja nix. und jetzt, ich hab das schonmal geschrieben, gehts darum, dass ich "mit vollen hosen freude am leben hab".

alles liebe
suzie

Strunki 13.09.2010 12:00

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Liebe Holiday,
danke für Deine Antwort :); Du hast mir mit Deinem Beitrag das Gefühl vermittelt, nicht alleine mit meiner Panik/Ängsten vor Rezidiven/Metas zu sein. Das Schicksal der jungen Frau, die Du erwähnst, hat mich auch sehr mitgenommen, weil ich den Thread damals verfolgt und auch ihre Homepage besucht hatte. Wenn man die vielen verschiedenen Verläufe - ob gut oder schlecht - so in diesem Forum verfolgt, bekommt man das Gefühl, als ob es sich hier um Russisches Roulette handelt. Den einen erwischt es wieder, leider oft auch nach mehr als fünf Jahren, die andere kriegt gar nix und manche trifft es kurz nach Diagnose. Die meisten Betroffene wissen vielleicht gar nicht mehr, was es heisst unbeschwert und lebensfroh zu sein. Aber genau da möchte ich wieder hinkommen. Ich habe gedacht, je länger ich gesund bin, umso schneller wird wieder alles wie früher. Doch da geht die Rechnung nicht so auf, wie ich erhofft habe. Würde mich freuen, wenn hierzu noch andere Betroffene sich melden:megaphon:. Schliesslich sitze ich ja nicht alleine im Boot...

Roesi01 13.09.2010 12:26

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo an alle,
mir geht es genauso. Ich kann kaum abschalten die Angst begleitet mich immer.BK Diagnose Juli 2008 (keine Metas). Man schließt die Therapie ab und ist dann erstmal "gesund". Ich denke es liegt daran das man weiß es wurde alles grad kontrolliert. Vor jeder Nachsorge drehe ich fast durch:eek:
Bei mir kommt auch noch schlimme Migräne (durch Zoladex?) dazu.
Ich komme mir schon blöd vor meinem Doc davon zu erzählen.
Vor kurzem war ich in der Klinik die mich behandelt hat im Rahmen einer Studie.
Die Sation, der Park..........Wege die ich 100 mal gegangen bin......Ängste die ich dort schon hatte. Am liebsten hätte ich geweint. Durch die AHT hab ich nen Depri.:confused:
Schön das man sich hier wenigstens austauschen kann.
GlG Karin

mara43 13.09.2010 12:52

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Liebe Stunki,
meine Erstdiagnose war 2007 leider von Anfang an mit Metastasen. An die Kontrolltermine kann man sich gewöhnen - dachte ich. Aber so einfach ist das nun wirklich nicht und auch bei mir wächst die Angst, dass alles bedrohlicher geworden ist. Wichtig ist, dass wir wenn möglich eine gute Freundin mitnehmen, die mit uns bibbert, und das vor allem bei dem Gespräch mit dem Onkologen. Und inzwischen "gönne" ich mir an diesem Tag irgendwas Schönes um mich zu belohnen, das ich das mal wieder geschafft habe.
Dir und mir wünsche ich auch zukünftig alles Gute!!!!!
Liebe Grüße
Mara

czilly 13.09.2010 15:06

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo strunki und auch alle anderen!

Ja, leider hat mich der Titel Deines Threads auch sofort angesprochen. Genau dieses Paradoxon beobachte ich nämlich auch...

Als ich vor zwei Jahren mit den Therapien und der AHB durch war, war ich zunächst absolut davon überzeugt, dass ich jetzt alles hinter mir habe und Krebs für mich eigentlich nur noch insoweit ein Thema ist, dass ich ihn HATTE. Genau genommen habe ich sogar eigentlich schon unmittelbar nach der OP – also noch vor der Chemo und den Bestrahlungen – gesagt (und auch gedacht!): „Ich hatte Krebs“, denn schließlich hatte man den ja nun gerade entfernt. Ich habe mir auch relativ zügig – für meine Begriffe sogar noch nicht mal schnell genug – den Port wieder entfernen lassen, weil ich den ja schließlich nicht mehr brauche...

Ich DENKE auch heute noch so, aber ob ich auch so FÜHLE...?!
Das, was Suzie sagt, nämlich...
Zitat:

Zitat von suze2
"... so viel bei ärzten war ich im leben nicht wie in den letzten jahren: ob kreuzweh, muttermal oder warze...

... stelle ich bei mir nämlich mit Erschrecken auch verstärkt fest. Ich sag mir zwar immer, das ist ist bestimmt nichts, aber trotzdem...- das soll sich doch lieber mal ein Arzt ansehen, man kann ja nicht wissen... Bei neuen Ärzten lasse ich da am Telefon auch schon mal gerne das Wort „Krebspatientin“ fallen, um möglichst schnell an einen (letztlich immer beruhigenden) Termin zu kommen.

Und so ganz langsam macht sich das Gefühl in mir breit, genau das auch zu sein und immer zu bleiben: eine „Krebspatientin“. Eine, bei der immer die Angst mitschwingt, da könnte eben doch was sein, eine, die nie mehr nur an völlig harmlose Erklärungen denkt...

Ich habe in der letzten Zeit auch oft gedacht, dass das auch etwas mit diesem Forum zu tun haben könnte, und mir überlegt, ob es mir wirklich gut tut, mich jeden und jeden Tag auf diese Weise mit dem Thema Krebs zu beschäftigen. Dabei halte ich es auch schon wie Holiday:
Zitat:

Zitat von Holiday1978
Ich versuche auch immer nur bestimmte Threads zu verfolgen...und manche lese ich gar nicht.

Ganz liebe Grüße,
Czilly

Birgit64 13.09.2010 15:51

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo Strunki,

wie dir geht es sicherlich vielen hier. Meine Diagnose ist über 7 1/2 Jahre her und ich habe mich irgendwie daran gewöhnt. Normalerweise gehe ich zu den Untersuchungen ganz entspannt, obwohl ich auch schon ein paar Fehlalarme hatte, die erst einmal den Puls in die Höhe getrieben haben. Bei mir kommt mitunter die Angst hoch, wenn ich höre oder lese, dass wieder jemand nach vielen Jahren an Metastasen erkrankt ist. Vor ein paar Monaten hörte ich von einer ehemaligen Nachbarin, die vor kurz vor mir erkrankt und eine deutlich bessere Prognose hatte und nun an Leber- und Lungenmetastasen leidet. Dann frage ich mich auch, wielange das bei mir noch gutgeht. Andere, wie meine Mitpatientin aus dem KH hatte bei besserer Ausgangslage nach 2 Jahren Knochenmetastasen und ist knapp vier Jahre nach der Diagnose verstorben.
Ich habe gelernt, solche Dinge nicht mehr zu sehr an mich heranzulassen und eine gewisse Gelassenheit entwickelt.
Gleichwohl bin ich, wie viele der Meinung, dass auch mich das Thema nie ganz loslassen wird. Die Kunst besteht wohl darin, wie man damit umgeht.

Freundliche Grüße

Lilli 40 13.09.2010 18:26

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo ihr Lieben,
mir geht es ähnlich. Je nach eigenem Befinden lese ich hier bewußt eine Zeit lang nicht. Es erschreckt mich, wieviele Frauen mit vielleicht günstigerer Prognose schon irgendwie wieder betroffen sind. Vor der Nachsorge steigt die Spannung, bei Zipperlein sitzt ein Männlein im Hinterkopf. Manchmal kann ich es nicht fassen, daß schon so viel Zeit vergangen ist, ohne Katastrophenbefunde für mich. Muß jetzt nur noch alle 6 Monate zur Kontrolle. Wieder ein Schritt weiter. Ich mache Entspannungsübungen, bewege mich viel, weil ich da gut abschalten kann. Habe auch festgestellt, wenn ich insgesamt mehr angespannt bin durch Beruf oder Familie, sind auch die Ängste eher vorhanden. Ich wünsche uns Allen etwas Gelassenheit und natürlich gute Nachsorgebefunde.
Liebe Grüße Lilli, die eigentlich Eva heißt:winke::winke:

muri 13.09.2010 19:59

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo,

meine Erstdiagnose liegt nun auch schon über 2 Jahre zurück. Eigentlich versuche ich die Angst nicht an mich ranzulassen, was mir aber leider auch nicht immer gelingt.

Meist kurz vor den Nachsorgeterminen gehts los, werde dann unruhig und hibbelig, und bin froh, wenn ich den Termin hinter mir habe und die Praxis wieder von außen sehe.

Ich glaub man darf sich einfach nicht so sehr mit anderen Frauen vergleichen. Auch wenn sich die Diagnosen ähneln und jemand wieder erkrankt, muß es ja nicht zwangsläufig so sein, daß ich auch wieder erkranke. Oder wenn jemand eine schlechtere Prognose hat, sagt das glaub ich nichts darüber aus, ob es diejenige eher erwischt.

Momentan hangel ich mich von Nachsorge zu Nachsorge, und bin froh, wenn alles ok ist. Gibt mir dann zumindest für die nächsten 3 Monate ein besseres Gefühl. Durch die Krankheit hat man leider ein Stück "Leichtigkeit" verloren, so wie vorher kann man wohl nicht mehr sein. Vielleicht wird es mit der Zeit etwas besser.

Alles Gute!

Gruß, muri

Susi04 13.09.2010 21:08

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo Ihr Lieben,

bei mir sind es jetzt 4,5 Jahre seit der Erstdiagnose.(ductal invasiv li.) Als ich mit alles Therapien durch war, ein Jahr später traf mich dann eine erneute Diagnose. Diesmal war ein lobuläres Ca in situ re. Zwei verschiedene Krebserkrankungen in einem Jahr, dass muss man nicht haben.

Tja, die Angst. Zeitgleich mit mir war eine gute Bekannte erkrankt. Ihre Prognose war eigentlich besser, vor einen Jahr starb sie.

Ich denke, ich habe gelernt mit der Angst umzugehen. Ich kann die Angst zeitweise ausblenden, "zeitweise". Dann aber ist doch doch da, ohne dass ich mir selber das erklären kann.
Ich habe mich damit abgefunden, dass ich damit leben muss.

Ähnlich verhalte ich mir hier bei verschiedenen Threads. Einige lese ich nicht nicht. Das ist vermutlich eine Art Selbstschutz.

Ganz verzichten möchte ich auf das Forum nicht, denn hier sind Freundschaften entstanden.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand der nicht betroffen ist, wirklich verstehen kann, wie wir uns fühlen.
Ich finde es sehr beruhigend, dass so viele "bekannte" Personen hier ähnliche Ängste haben.

Da müssen wir wohl durch.

Liebe Grüße
Susi

Silia 13.09.2010 21:30

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo an Alle,
mir geht es eigentlich genau wie Muri. Allerdings muß ich sagen, daß auch ich trotz guter Ausgangs-Prognose immer wieder mal von Ängsten "überfallen" werde. Daß diese weniger wären, wenn ich nicht mehr hier lesen würde, glaube ich nicht.
Mich berührt es, wenn ich von einer Mitkämpferin, die etwa zur gleichen Zeit wie ich ihre ED bekam, lesen muß, daß es ihr schlechter geht, und ich freue mich mit denjenigen, die über "Erfolge" berichten können. Ich lese vielleicht nicht mehr soviel wie zu Beginn, aber immer noch regelmäßig.
Als mir meine Kollegin von ihrer Schwiegermutter, die eine absolut identische Diagnose wie ich hatte, berichtete, daß sie nun nach 9 Jahren in der anderen Brust ein Ca. hat, war ich schon etwas geschockt. Allerdings denke ich, daß Alter und Lebensumstände auch zu einem "anderen" Verlauf führen können.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Abend
Silvia

Löwin69 13.09.2010 21:33

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo Ihr alle,denen es so geht wie mir auch,
ich kann mich in all dem wiederfinden was ihr geschrieben habt,mir geht es genauso.
Meine Diagnose liegt jetzt genau drei Jahre zurück und die Angst ist immer da,normal an irgnedetwas vieleicht harmlosen zu erkranken geht nicht mehr,hinter jedem kleinen Wehwehchen steckt der Gedanke an Metastasen,Wiedererkrankungen oder neuen Tumoren.Ich muss mich regelrecht selbst zwingen,einfach nur zu denken das es auch etwas anderes als Krebs sein könnte.Das Schlimmste ist das sich manchmal der Gedanke breit macht(den ich aber versuche schnell wieder zu verdrängen)umso länger der Abstand der Diagnose wird,
"es ist schon so lange gut gegangen,wie lange wird es noch gut gehen"

Liebe Grüsse
Tina

mascha2600 14.09.2010 09:00

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Guten Morgen meine Lieben !
Auch bei mir ist es so, dass die Angst immer größer wird, je mehr Zeit verstreicht.
Denn auch bei meiner verstorbenen Mutter war es so, dass nach der Erstdiagnose 10 Jahre verstrichen, bis der Super-Gau eintrat. Leider habe auch ich diese verfluchten Statistiken bzw. die "Schaubilder" ganz genau studiert. Und die Kurve, die das Verhältnis zwischen Zeit und Remission darstellt, macht mir angst.
Glücklicherweise kann ich den Gedanken an eine Wiedererkrankung häufig (aber nicht immer) recht gut verdrängen. Auch den KK besuche ich nicht mehr täglich, weil ich festgestellt habe, dass mir das ständige Beschäftigen mit der Krankheit einfach nicht gut tut (wie Czilly schon so treffend schrieb).
LG Chris:)

Ilse Racek 14.09.2010 11:20

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo Ihr Lieben :winke:

"Die ständige Beschäftigung mit der Krankheit" hat natürlich nicht nur negative Auswirkung :rolleyes:

:megaphon: manche Patienten stellen auf positive Weise ihr Leben um :)

:megaphon: Manche Patienten sind in Alltagsfragen gelassener als vor der Erkrankung :)

:megaphon: Manche Patienten wissen dann verstärkt zu schätzen, dass sie liebevolle
Angehörige haben :)

und nicht zuletzt:

:megaphon: Manchen Patienten hilft es sehr, wenn sie bei neuen Verdachts-
momenten Rat und Hilfe aus dem Forum bekommen :knuddel:


Das heißt für mich:
Eine maßvolle Beschäftigung mit der Krankheit schützt mich auch ein wenig vor dem heil-losen Schrecken, wenn ich vielleicht eines Tages vor der Tatsache stehe, dass ich den Krebs doch nicht "besiegt" habe :rotenase:


Eine betroffene Freundin sagte mir 'mal, das Wörtchen "besiegt" sei Originalton "BLÖD-Zeitung" :D


Lieben Gruß :winke: :winke:

nina romana 14.09.2010 14:35

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo Ihr Lieben!!


Ich war gerade 5 1/2 Wochen mit meinen Kids im Urlaub und ich hab nicht einmal weinen müssen- mir ging es gut!!
Ich hatte meinen Laptop daheim gelassen und das war gut so!
Jetzt hab ich vor lauter Neugierde, wie es so einigen aus dem Forum ergangen ist wieder gelesen und schwups ist die Angst, die Traurigkeit und das unendliche Leid, dass ich für andere mitempfinde wieder da!
Ich kam mir noch vor kurzem seelisch so stabil vor-trotz Krebs!
Aber das kann auch am Wetter liegen?:confused:
Ich hab mir am Atlantik ein Surfbrett gekauft und konnte zum Ende unseres Urlaubs stehen eine Welle reiten:)
Und jetzt bekomme ich wieder diese Panik: schafft es mein Mann die Kinder alleine groß zuziehen, ich hab keine Lebensversicherung ( Hirntumor mit 20 ) und ich würde meiner Familie so gerne Geld hinterlassen, ja und wo will ich beerdigt werden und und und.........
Ratschläge über positives Denken ertrage ich nur noch von Gleichgesinnten. Ich hab es schon früher gehasst, wenn mir Leute, die keine Kinder haben etwas über Kindererziehung erzählen wollen:smiley11:

Liebe Grüße

und wenn Ihr Euch entscheidet eine Bank auszurauben- ich bin dabei:smiley1:

monkeponke 23.09.2010 13:59

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo Strunki,

ich kann Dir zustimmen, dass es mir ebenfalls so geht. Je weiter die Erstdiagnose zurückliegt, desto mehr beschäftige ich mich mit dem Thema Krebs und dem Thema Angst!!

Aber ich glaube nicht, dass dies etwas mit dem Lesen im Forum zu tun hat!!

Ich habe z.B. gemerkt, dass ich immer hier bin, wenn die Gedanken mich nicht mehr loslassen. Wenn ich hier lese oder Themen reinstelle, dann gibt mir dals Trost. Trost ganz normal zu sein, die gleichen Ängste und Gedanken zu haben wie viele von uns hier. Natürlich gibt es auch Außnahmen und es gibt Powerfrauen, die da drüber stehen.

Ich gehöre nicht zu den Powerfrauen, sondern bin eine Kämpferin mit Tagen an denen alles gut läuft und Tagen an denen plötzlich Gedanken auftauchen wie aus dem Nichts (dem Off, hihi) und mich für ein paar Tage fesseln.
Diese Gedanken kann ich nicht mit meinem Umfeld teilen, weil dieses meistens mit Phrasen abblockt wie ...man du lebst doch .... du siehst doch gut aus ... genieße doch dein Leben und laß solche Gedanken....!

Als ob man solche Gedanken einfach lassen kann!!
Ich schreibe dann wie du hier einen Thread und manchmal bekomme ich richtig tollen antworten mit echten Gefühlen von Gleichgesinnten. Manchmal bekomme ich auch antworten wie im Alltag, aber dass ist auch legitim, jeder blockt wenn er Angst hat bei bestimmten Themen.

Jedoch ich möchte mich meinen Ängsten stellen und so die Angst in Schach halten und bisher gelingt es mir recht gut.

Ich finde es gut, dass du deine Angst mit uns teilst. Ich kann dir nur sagen mir geht es auch so.

Ich habe Angst wie es weitergeht, wenn ich nach fünf Jahren als geheilt gelte?

Wie geht es Dir wenn du alle Deine Antworten liest? Geht es Dir besser oder brauchst du erst eine Zeit um alles zu verdauen??

Monkeponke :pftroest::pftroest:

BillyGirl 23.09.2010 15:40

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo Strunki und alle anderen:)

Ein interessanter Thread ist das hier, komischerweise habe ich ihn ausgerechnet heute gefunden, als ich nach langer Zeit mal wieder etwas schreiben wollte und Euch allen ein paar Grüße hierlassen wollte.

Heute hatte ich mal wieder einen Nachsorgetermin, es ist alles in Ordnung!
Aber die Gedanken, die mir heute morgen vor der Untersuchung im Kopf herumgegangen sind, haben mir das Gegenteil einreden wollen. Zumal ich an zwei Menschen denken musste, die es leider nicht geschafft haben, diese Krankheit zu besiegen.

Es ist normal, vor so einem Termin Angst zu haben...es ist normal, dass Menschen mit einer Krebserkrankung Angst vor Metas haben. Ich kann nicht sagen, dass die Angst im Laufe der letzten Jahre schlimmer wurde, aber das, wovor ich Angst hab, hat sich verändert. (Erst war es das Rezidiv, jetzt sind es Metas...)

Es gibt Tage, an denen ich auch über meine Angst sprechen muss, und es gibt in meinem realen Leben nur eine Person (die nicht selbst erkrankt ist), mit der dies möglich ist.
Alle anderen reagieren genau, wie Monkeponke es beschrieben hat...nicht so viel drüber nachdenken usw.
Aber das Reden hilft mir dann auch, die Angst wieder in eine Schublade zu packen und wegzusperren...damit sie nicht mein Leben bestimmt!

Ich glaube, es gibt nur wenige Menschen, die nach einer Krebserkrankung mit diesem "Thema" abgeschlossen haben. Es wird immer ein Teil unseres Seins bleiben, aber es darf nicht unser Leben bestimmen.

Das teuflische (und Angst einflößende) ist, dass eine Krebserkrankung nicht zu beeinflussen ist.
Das belastet mich sehr!!! Ich würde alles dafür tun, nicht wieder zu erkranken!

Ich wünsche Euch allen eine gute, beschwerdefreie Zeit! ;)

Herzlichst

Paddy

monkeponke 23.09.2010 15:57

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo Billgirl,

ich weigere mich zu glauben, dass unsere Krebs
erkrankung nicht zu beeinflussen ist..

Ich glaube, dass der individuelle Lebensstil hin beeinflussen kann, vielleicht nicht heilen, aber verbessern. Es gibt sogenannte Wunder von Menschen mit Krebs, die ihn besiegten und erzählten, dass sie z.B. einfach nur an irgendetwas glaubten, Gott, tanzen, Sport etc. und sich selbst nicht erklären konnten, wieso es ihnen so gut ginge und der Krebs verschwand oder sich verkleinerte etc.

Lebensstil verbessern, damit meine ich jetzt nicht materielles (kann vielleicht auch helfen), sondern eine Verbesserung durch innere Einstellung. Ich z.B. versuche meine Ernährung zu verbessern oder mit Wissen meine Angst im Zaum zu halten. Angst nimmt Lebenqualität wenn sie mein Leben übernimmt oder ich sie verdränge und sie mich im Unterbewusstsein steuert.

Ich bin durch Krebs z.B. viel mutiger im Leben geworden!!!

Ich traue mich z.B hier fremden Menschen zu outen und dass bis in das tiefste meiner Seele und ich traue mich anderen zu antworten, obwohl sie nicht meiner Meinung sind. Dass macht mich stolz und ich fühle mich gut dabei und habe das Gefühl nicht alleine zu sein.

Wie ist den deine Untersuchung ausgegangen!!!

Monkeponke:pftroest:

BillyGirl 23.09.2010 17:18

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Es war alles o.k....:)

Meinen Lebensstil und meine Einstellung vielen Dingen gegenüber habe ich auch geändert...das hilft mir, zufrieden zu sein.
Aber es gibt keine Garantien, das der Krebs nicht wiederkommt! Genau, wie man keinem Menschen, auch wenn er noch so "gesund" lebt, garantieren kann, dass er dann keine Krebserkrankung bekommt.:cool:

Herzliche Grüße
P.

monkeponke 25.09.2010 02:21

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo Dendrit,

geht es dir gut?! Hast du auch mit immer tieferen Ängsten zu kämpfenß

gina-lisa 25.09.2010 10:16

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
hallo strunki,

meine erstdiagnose war 1996 - mir gehts bis heute gut !

ich kann deine ängste teilweise verstehen, wenn meine jährliche
kontroll-mammographie ansteht und ich dort im wartezimmer sitze - dann kommt angst auf.
ich denke das ist normal !

ansonsten bestimmen ängste nicht mein leben, da ich ein positiv denkender mensch bin.


hier im kk liest man wirklich schlimme schicksale -
ich bin froh, dass ich damals nicht auf ein solches forum gestoßen bin -
es hätte mich sicher runtergezogen !
jedenfalls in meiner akuten krankheitsphase....

ansonsten finde ich es toll,
dass es so foren gibt wo man sich gegenseitig hilft, mut zuspricht
und auch tolle ratschläge bekommt.
ich bin durch zufall hier gelandet, hatte nach was ganz anderem
gegoogelt und mich dann spontan angemeldet.
ich dachte, ich kann vielleicht der ein oder anderen ein wenig
mut machen.
doch ich muss gestehen, dass ich hier nicht dauernd lesen kann,
dass macht mich manchmal ganz schön fertig :(




liebe strunki, du bist bereits im 5. jahr !!!
das ist doch wirklich *super* tolle voraussetzungen....
mach dich nicht verrückt....
irgendwelche zipperlein hat jeder
nicht hinter jeder ecke lauert das krebmonster.


das kölsche grundgesetz sagt;

Et kütt, wie et kütt...... und
Et hätt noch immer jot jejange



beschäftige dich bitte nicht jeden tag mit dem thema krebs - such die schönen dinge im leben !!!!
ich drücke dir die daumen dafür...... ;)




in diesem sinne wünsche ich dir und allen mitbetroffenen ein schönes wochenende
und alles liebe

gina-lisa

Strunki 25.09.2010 11:25

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Liebe Gina-Lisa,
vielen Dank für Deinen optimistischen Beitrag. Und alle anderen, die sich hierzu geäußert haben, vielen Dank!
Gina-Lisa - ich kenne zwar Deinen Ausgangsbefund nicht, aber ich freue mich sehr für Dich. Nach so langer Zeit kannst Du das Thema Krebs wohl endgültig abschliessen. :prost: Natürlich ist es super, dass ich im fünften Jahr bin. Doch in diesem Krebsforum zieht sich meiner Meinung nach ein pessimistischer roter Faden durch, der da heisst: Nach 5 Jahren ist man noch lange nicht geheilt und chronisch krank ist man nach der BK-Diagnose sowieso. Ich fühle mich aber gar nicht chronisch krank. Stehe seit Anfang 2007 wieder voll im Berufsleben und leide auch nicht groß an den NW von Tamoxifen oder der Menopause mangels fehlender Eierstöcke. Nur die Angst vor Metas macht mir zugegebenermassen - mal mehr mal weniger stark - zu schaffen. In dem BZ, wo ich operiert und behandelt wurde, bin ich auch auf Betroffene gestossen, die nach 5 Jahren Metas bekamen. Das hat mich ganz schön runtergezogen. Hier im Forum trifft man viel zu häufig auf solche Schicksale. Doch wäre es vielleicht auch mal gut zu wissen, wieviele von den insgesamt an BK Erkrankten nach 5 Jahren noch Metas kriegen. Dazu werden keine Zahlen genannt. Hier macht man es sich irgendwie zu einfach. Dann kommen nämlich solche Sprüche, dass man von einer Heilung auch nach 5 Jahren nicht ausgehen kann usw. Ich finde es daher ganz toll und aufbauend, dass sich jemand wie Gina-Lisa meldet und 'mal eine klare Ansage macht. Dass man nämlich geheilt werden kann und wieder ganz gesund wird. Genau das hoffe ich nämlich auch für mich und alle anderen, die ihre Therapie beendet haben und mit dem Thema Krebs abschliessen möchten. Mit dem Lesen und Schreiben im Forum gibt man aber deutlich zu erkennen, dass man sich noch viel zu sehr mit der Krankheit beschäftigt. Und genau da werde ich ansetzen müssen. Euch allen viel Glück und weiterhin alles Gute
Strunki

ängel 25.09.2010 11:26

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Ich kann die Angst verstehen, das wird man wohl nicht ganz los.
Nach Abschluss der Therapie 2008 bin ich erst mal in ein tiefes Loch gefallen. Nach Met. wurde nicht gesucht und ich fand mich völlig einsam und verlassen. Da stiess ich dann auf dieses Forum und das hat mich wieder aufgerichtet. Weil es der einzige Ort ist wo ich mit Menschen über meine Sorgen und Ängste sprechen kann, die mich verstehen.
Sicher liest man von vielen denen es noch viel schlechter geht und man denkt, du bist ja noch gut dran. Und dann liest man auch von Leuten, die 5 Jahre und noch mehr auch mit schlechter Prognose geschafft haben.
Und als ich gerade wieder vorwärts geschaut habe und nicht in jedem Pieks Met. sah kam das Rezidiv.
Nun bin ich ja wieder in Therapie und ich habe das Gefühl man sorgt sich um meinen Krebs und da lässt man alles laufen.
Morgens aufzuwachen und abens einzuschlafen mit dem Gedanken: ich habe Krebs, wird wohl nie vergehen.
Ich bin froh dass es dieses Forum gibt!!!
Ängel

Engel der Kinder 26.09.2010 18:47

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Zitat:

Zitat von czilly (Beitrag 955769)
Und so ganz langsam macht sich das Gefühl in mir breit, genau das auch zu sein und immer zu bleiben: eine „Krebspatientin“. Czilly

NEIN NEIN NEIN !! Dagegen währe ich mich.:aerger: ICH WILL NICHT MEIN LEBENLANG ALS KREBSPATIENTIN GESEHEN WERDEN ODER MIC:aerger:H SO DEFINIEREN LASSEN...( Wie du an meinem Einspruch erkennen kannst, macht mir deine Aussage sehr Angst!):megaphon: KREBS IST KEINE CHRONISCHE KRANKHEIT !DAMIT PASTA!!!

gina-lisa 26.09.2010 18:54

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
ich kann mich dem nur anschließen ;)


gruß
gina-lisa

Engel der Kinder 26.09.2010 19:01

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
DANKE DASS ES NOCH JEMANDEN GIBT, DER DIESE MEINUNG MIT MIR TEILT!!!:prost:

gilda2007 26.09.2010 19:09

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Meine Ärztin schärfte mir bei Erstdiagnose wiederholt ein, dass ich "Krebs habe" aber nicht "krebskrank" sei (da neben eines befallenen Lymphknotens keine Metas). Daran halte ich mich :)

Ich finde es übrigens unfähr zu sagen, man darf nicht jammern, nur weil man keine Metas hat und die anderen ja ein schwereres Los zu tragen hätten. Es ärgerte mich schon während der Chemo, dass meine Freundinnen mir nicht ihre "kleinen" Alltagssorgen erzählen wollten, weil ich ja viel Schlimmeres durchmachen müsste. Es gehören doch alle Sorgen zum Leben, die großen wie die kleinen. Und manchmal können 1000 kleine einen auch fertig machen, da darf man auch mal jammern (vielleicht nicht so laut ;)).

Birgit64 26.09.2010 19:12

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Zitat:

Zitat von Engel der Kinder (Beitrag 961417)
KREBS IST KEINE CHRONISCHE KRANKHEIT !DAMIT PASTA!!!

Sowas nennt man wohl Vogel-Strauß-Technik. Aber wenn's hilft?!

Freundlicher Gruß

Ortrud 26.09.2010 19:14

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Hallo Birgit,

ähliches wolte ich auch gerade schreiben. Du warst einfach schneller.

Engel der Kinder 26.09.2010 19:57

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Wie ihr meint! Ich halte mich an meinen Onkologen und der hat das gesagt- Krebs ist keine chronische Krankheit,außer man hat metas, dann schon. Wann darf man sich nach eurer Meinung dann als gesund betrachten?? Ich meine Volksgesund, wie jede/r andere auch ( der noch nicht Krebs hatte)? Nie wieder??? Und wenn ich übermorgen an einem Blutgerinsel sterbe, bin ich dann als Krebspatient gestorben oder als eine vermeintlich "Gesunde" die ein Blutgerinsel hatte? :rolleyes:

gilda2007 26.09.2010 20:04

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Zitat:

Zitat von Engel der Kinder (Beitrag 961469)
Und wenn ich übermorgen an einem Blutgerinsel sterbe, bin ich dann als Krebspatient gestorben oder als eine vermeintlich "Gesunde" die ein Blutgerinsel hatte? :rolleyes:

Ich glaube, das ist dir dann auch egal ;)

Engel der Kinder 26.09.2010 20:12

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Gilda es geht mir nur darum, dass ich von den damen wissen möchte ab wann frau sich als Gesunde bezeichnen kann, wenn man ja eh "chronisch krank" ist wenn man Brustkrebs hatte. Was sagst du sonst dazu?:cool:

Birgit64 26.09.2010 20:12

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Zitat:

Zitat von Engel der Kinder (Beitrag 961469)
Wann darf man sich nach eurer Meinung dann als gesund betrachten??

Ich glaube nicht, dass es um eine persönliche Meinung geht. Es gibt einen Unterschied zwischen gesund und geheilt. Ich fühle mich gesund, aber nicht geheilt. Denn mein Originalzustand wurde nicht wieder hergestellt und die Nachwirkungen der Therapie machen mir auch nach 7,5 Jahren noch zu schaffen. Und ich kenne eben viele Frauen, die nach 7 oder mehr gesunden Jahren an Metastasen erkrankt sind. Waren die nun geheilt oder gesund?
Ich denke, dein Onkologe steht mit seiner Meinung recht allein auf weiter Flur. Es hat sich mittlerweile allgemein durchgesetzt, dass BK als eine chronische Erkrankung anerkannt wird.
http://www.pflegewiki.de/wiki/Chronische_Krankheit
http://www.innovations-report.de/htm...cht-10979.html
Und nicht umsonst gibt es auch für Brustkrebs ein DMP-Programm.



Freundliche Grüße

Engel der Kinder 26.09.2010 20:18

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Danke jetzt fühl ich micht echt besser:(:(:(
Gut dann heisst das meine total Remision(nach dritter Chemo) eh nix heißt:embarasse:cry::cry:
Zahlt mir wer die nächsten 10 Stunden Psychologin die ich jetzt brauch ?!:cry:

BarbaraO 26.09.2010 20:43

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Zitat:

Zitat von Engel der Kinder (Beitrag 961479)
Zahlt mir wer die nächsten 10 Stunden Psychologin die ich jetzt brauch ?!:cry:

Meinst Du, dass das reicht?:undecided

Nicht sichere Grüße

gilda2007 26.09.2010 20:44

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Zitat:

Zitat von Engel der Kinder (Beitrag 961472)
Gilda es geht mir nur darum, dass ich von den damen wissen möchte ab wann frau sich als Gesunde bezeichnen kann, wenn man ja eh "chronisch krank" ist wenn man Brustkrebs hatte. Was sagst du sonst dazu?:cool:

Zitat:

Zitat von Birgit64 (Beitrag 961473)
Ich glaube nicht, dass es um eine persönliche Meinung geht.

Genau so ist es: Chronisch krank heißt nichts anderes als unheilbar. Das bedeutet, es ist nach heutigem Stand der Medizin nicht möglich, die Krankheit so zu behandeln, dass sie nicht wiederkommt. Aber das sagt ja nichts über den Verlauf einer Krankheit aus. Ich habe MS, aber so gut wie keine Einschränkungen, die BK-Erkrankung macht sich durch die Nebenwirkungen der Therapien bemerkbar, nicht durch die Krankheit selbst.

Zitat:

Zitat von Engel der Kinder (Beitrag 961479)
Danke jetzt fühl ich micht echt besser:(:(:(
Gut dann heisst das meine total Remision(nach dritter Chemo) eh nix heißt:embarasse:cry::cry:

Was willst du hören? Es ist doch nicht alles oder nichts, s. o.? Dein BK spricht auf die Behandlung gut an, also hast du gute Chancen auf einen positiven Verlauf der Krankheit. Warum hängst du dich an solchen Begrifflichkeiten auf? Nicht alle, die chronisches Asthma haben, sind eingeschränkt, während andere nicht die Treppe hochkommen. Du bist immer ein Individuum mit individuellem Krankheitsverlauf. Da ist es völlig egal, was die Statistiken sagen, ob du es chronisch oder geheilt nennst etc.

Violetta 26.09.2010 22:02

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Moin Moin,
verfolge eure schreiberei schon eine ganze weile. Bin ich hier in der mupped-show? Ich "hatte" BK, schon nach der ersten chemo verkrümmelte sich der eumel von 4,6cm auf 2,9cm u.s.w. bis schließlich nichts mehr da war. Da sagte ich bereits, ich hatte BK! Nach Chemo, OP, Bestrahlung und AHB (nie wieder) arbeite ich wieder voll. Lies mich sowieso nie wegen ner Erkältung oder sonstiger Arschgebrechen krank schreiben. Habe auch keine Angst vor den Untersuchungen, denn es kommt, wie es kommt. Genieße jeden Tag ohne immer zu grübeln, was kommen könnte. Ich schrieb hinter AHB nie wieder, weil da Leute waren, die meinten, alles besser zu wissen, dass es ihnen schlecht geht, die nur jammerten und alle runter zogen. Nach der AHB ging es mir schlechter als während der Chemo mit Taxotere. Alle aus meiner Chemo-Gruppe sind wohlauf, es geht ihnen gut, weil sie wie ich nach vorne schauen. Ich war drei Jahre nicht mehr im KK, aber es hat sich nichts geändert! Toleranz ist hier teilweise tabu. Ihr denkt so und Engel denkt so. Ich kann nicht verstehen, dass man einem Menschen so die Hoffnung nehmen kann.
Euch alles Liebe und positive Gedanken:1luvu:

Engel der Kinder 26.09.2010 22:33

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Ja ja Wort könne sehr viel Macht haben! Das solltet ihr genauso gut wissen ! gerade in der akuten Phase der Erkrankung kann jedes Kleine Wort über Himmelflug oder tiefes Loch entscheiden. Gut nach eurer Definition, habe ich trotzdem keine "chronische" krankheit weil mir geht es jetzt genauso wie vor der Therapie ( Chemo, Bestrahlung, Herceptin; Antihormonth) Körperlich SEHR GUT also. Hab null einschränkungen- obwohl ich auch keine lymphe mehr habe. Der seelische Zustand ist ein anderes Kapitel, weil durch diese sch..Krankheit hab ich seelische Leiden- aber wer hat das nicht nach ein sind einer solchen Diagnose?? Meine(unsere) Kindlichen Seele sind einfach schass beleidigt und enttäuscht vom Leben und den eigenen Körper.
Und danke danke Violetta für deine Geschichte!! Positives ist wie Balsam für die Seele- noch eine NICHT chronisch Kranke!! Vielen Dank
mit lieben Grüssen:remybussi

gina-lisa 27.09.2010 09:19

AW: Je länger die Erstdiagnose, umso größer die Angst?
 
Zitat:

Zitat von Strunki (Beitrag 960705)
Liebe Gina-Lisa,
vielen Dank für Deinen optimistischen Beitrag. Und alle anderen, die sich hierzu geäußert haben, vielen Dank!
Gina-Lisa - ich kenne zwar Deinen Ausgangsbefund nicht, aber ich freue mich sehr für Dich.

hallo strunki,

diesen beitrag habe ich vor 2 jahren geschrieben...
ich habe ihn mal für dich rausgesucht ;)

http://www.krebskompass.de/forum/sho...562#post584562



gruß
gina-lisa


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