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Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo,
seit meiner Wiedererkrankung mache ich mir große Gedanken, über ein Thema, welches ich noch nirgendwo fand, ich meine im Detail. Möchte auch nicht pietätlos sein, über palliative Behandlung und Schmerz- therapie, etc. findet man sehr viele Infos. Gottseidank. Aber was passiert eigentlich mit mir, wenn es nicht mehr geht? Ich meine nicht die Pflege, bin Krankenschwester und habe leider schon viel gesehen. Meine Frage - nicht böse sein - woran stirbt man? An den Behandlungen, z.b. Chemo, weil der Köper oder die Organe das einfach nicht mehr schaffen? Verhungert man, weil man nichts mehr drinbehält? Oder eher an multiplen Organversagen. Stück für Stück. Eine Sepsis? Warum müssen so viele Patienten mit "hoffnungsloser" Prognose noch so leiden. Jeder Hund beim Tierarzt hat es besser und jeder, der die Todesstrafe erhält auch. Ich habe niemanden umgebracht. Ich möchte so nicht sterben. Ich habe Angst. Ich möchte es akzeptieren, aber ich habe Angst. Versteht mich nicht falsch, jeder muß sterben irgendwann, ich denke der Tod, der das Bewußtsein auslöscht und endlich ist, ist gar nicht das Problem sondern das lange Siechtum, die Schmerzen und der Verlust jeglicher Lebens- qualität. Und dann noch im Krankenhaus vielleicht? Es tut mir leid, wenn ich Euch zu nahe getreten bin, möchte niemanden Angst machen, aber ich weiß einfach keine Antworten auf meine Fragen. Wahrscheinlich gibt es keine:cry: Alles Liebe |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
hallo karla:pftroest:
tut mir leid das zu lesen.ich habe auch einen mann der bald sterben wird,speiseröhrenkrebs unheilbar und nicht zu operieren.er wird im mom palativ behandelt,also weiterhin mit chemo,ich denke mal wenn er gehen wird ,das die organe nicht mehr mit machen werden ,und das er ins koma fällt und einschläft.habe schon viele krebskranke gesehen die so eingeschlafen sind,natürlich auch zugedröhnt mit medis.denke mal ,schmerzen wird keiner beim sterben haben ,eher ein sanftes rüber gleiten,ich sage meinem mann auch immer wenn wir uns darüber unterhalten ,hab keine angst,du kommst in eine bessere welt,ohne schmerzen ,ohne leid und das er mir einen platz frei halten soll,ich will ihn ja wieder haben ,auch in einer anderen welt.hab keine angst,du bist nicht allein.keiner geht diesen weg allein.aber vielleicht gibt es doch noch hoffnung für dich ,ich drücke dir beide daumen lg edith |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo Karla,
hier nur mal ganz kurz ... Deine Frage kann man nicht mit einem Satz beantworten. Je nachdem welchen Krebs ein Betroffener hat, so verläuft auch die Sterbephase und das unterschiedliche Versagen der Körperfunktionen, welche dann zum Tode führen. Und darin ergeben sich noch einmal Unterschiede. Als Krankenschwester hast du gelernt, an was die Menschen alles sterben können, so ist es auch beim Krebs. Du kannst auf die Kardio gehen, auf die Innere, die Chirurgie ... überall erlebst du das Sterben anders, so auch auf der Onko oder Palli. |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo Ihr Lieben,
ich weiß das Thema ist heikel und Jutta, Du hast natürlich Recht, daß ich schon viel gesehen habe, aber als Schwester kriegt man eigentlich nie mit was die Ärzte auf ihre T...scheine schreiben. Ich bin halt einfach ein Typ, der es nicht schafft, es "einfach auf mich zu kommen zu lassen", auch wenn das der Lauf der Dinge ist. Und soviel zu geniesen wie es geht, denn ich weiß im Krankenhaus ist nicht mehr viel mit geniesen (Personalmangel, Stress), da kann ja keiner was dafür. Ich möchte so gerne wissen wie was auf mich zukäme und auch wenn ich zuhause immer geschimpft werde "na soweit ist es ja noch nicht, das sehen wir noch, vielleicht wirst Du ja noch 100 Jahre alt, blabla". Es ist lieb gemeint weil die Menschen einfach Angst vor dem Tod haben. Das ist menschlich. Ich aber habe Angst vor dem Sterben bzw. vor diesen schrecklichen Schmerzen, diese Entscheidungen, die man nicht mehr treffen kann, hilflosig- keit, .... Ich bin auch der festen Überzeugung, daß es für Angehörige viel viel schrecklicher ist, wenn ein geliebter Mensch gehen muß. Der Mensch der gegangen ist, ist ja gegangen und merkt nichts mehr. Die Überlebenden müssen damit weiterleben. Ist schon ein blödes Thema, was mir im Moment im Kopf rumgeistert, nicht böse sein. Hätte gerne einen Plan B , aber den gibts wohl nicht:) Vielen vielen Dank fürs Zuhören und Eure lieben Worte Alles Liebe PS: stimmt es eigentlich daß über 90% der Menschen an der Chemo (Nebenwirkungen) bei fortgeschrittenen Erkrankungen sterben, weil der Körper einfach das nicht mehr schafft? |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo Karla,
dieses Thema hat mich auch bereits mehr als einmal beschäftigt, denn ich laboriere inzwischen seit 25 Jahren mit diesem Schalentier herum. Ich wurde in diesen Jahren schon öfter als geheilt bezeichnet und mußte dann doch immer wieder feststellen, dass sich mein Krebs nur irgendwo in mir ausruhte um Kraft zu sammeln, um mir dann wieder die Kraft zu rauben. Aus dieser Situation heraus, habe ich mich auch schon einige Male mit dem Thema "Sterben und Tod" auseinander gesetzt. Dabei bin ich zu dem Schluß gekommen, dass wir unsere Zeit auf Erden mit der Geburt geschenkt bekommen und dann schon fest steht, wann wir Mutter Erde wieder verlassen werden. Die Natur ist so eingerichtet, dass alles seinen Sinn und Zweck hat und vor allem nichts verschwendet wird. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass unser Körper die Hülle für unsere Seele ist. Wenn nun der Körper nicht mehr funktioniert, streift unsere Seele diese Hülle ab und geht in der Natur wieder auf. Vielleicht liest sich das jetzt ein wenig durch gedreht, aber das ist meine Vorstellung von unserer Vergänglichkeit. Schmerzen braucht man heute beim Sterben sicher nicht mehr erleiden und ich denke, dass man genau weiß, wann es so weit ist, dass man abberufen wird. Du hast deine Kenntnisse als Krankenschwester und die daraus resultierenden Erfahrungen. Vielleicht ist es gar nicht immer soooo gut, wenn man zu detailliert weiß, wie die Abläufe sind. Ich wünsche dir, dass du deine innere Ruhe findest und dann nicht mehr nach dem Warum und dem Wie fragen musst. blueblue |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo,
ich finde es mutig und sinnvoll das Du dich mit diesem Thema so intensiv beschäftigst, ich denke das du so ein wenig mehr Sicherheit und inneren Frieden finden kannst. Da jeder Krebs und jede Therapie anders verläuft ist es schwierig im Vorwege zu sagen woran man sterben wird.Teilweise sterben die Patienten an Infektionen und nicht an der Grunderkrankung. Ich könnte mir vorstellen das es auch besonders für die Angehörigen wichtig ist sich im Vorfeld Gedanken zu machen und sich zu informieren was habe ich für Möglichkeiten, wenn es mir schlechter geht? Wo möchte ich meine letzten Tage verbringen? Meine Mutter hat mit uns leider nicht darüber gesprochen und es ging ihr sehr schnell immer schlechter und wir haben versucht alles in ihrem Sinne zu gestalten, aber es wäre sehr viel einfacher und ertragbarer für mich gewesen, wenn ich mir sicher gewesen wäre was sie möchte und was lieber nicht. Ich arbeite auf einer Kinderonkologischen station und habe schon so einige Familien in einer palliativen Situation begleitet und viele Kinder/Jugendliche haben gespürt wann sie sterben werden und es war immer sehr friedvoll und ruhig wenn sie gegangen sind. Ich wünsche Dir das du mit Deinen Ängsten in der Zukunft zurecht kommst und bin mir sicher das das die Zeit mit sich bringen wird! Alles gute und noch gaaanz viele schöne Tage Anna |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo Ihr Lieben,
danke fürs Zuhören und fürs Antworten. Blublu: genau so sehe ich es auch, deshalb ist der Tod für mich nicht so angstvoll. Wir gehen einfach wieder in den großen Kreis der Natur zurück. Energie geht nicht verloren, vielleicht werden wir mal Bäume oder Adler:) Danke, daß Ihr mit mit Euren Erfahrungen ein wenig Einblick was die medizinische Seite (Schmerzmittel, etc.) gegeben habt. Weil ich vor Schmerzen einfach am meisten Angst habe. Vielleicht, weil meine Chemo gerade mal ein paar Monate her ist und ich nie gedacht hätte, daß es solche Schmerzen überhaupt gibt. Hab naklar alles ausprobiert aber so richtig geholfen hat nichts. Und gerade weil ich Krankenschwester bin und somit auch den Vorteil hatte Ärzte, Apotheken, etc. fragen zu können, war ich doch völlig geschockt, daß wir auf den Mond fliegen können, aber unsere Schmerzmittel mir so "schwach" erschienen. Ist wahrscheinlich alles noch so frisch, meine Seele hat sich noch nicht erholt und jetzt geht der Mist wieder weiter. Ich danke Euch, ihr habt mir wieder Mut und Hoffnung gegeben, daß ich es schaffen kann. Und noch ein "makraber" Satz zum Schluß, der mich aber auch oft beruhigt: So schnell stirbt es sich auch wieder nicht, bin noch da, und umbringen kann ich mich ja immer noch!:smiley1:(nicht so ernst nehmen wie es sich anhört) Alles Liebe |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
:pftroest:guten Morgen Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute etwas vielleicht positives erzählen: Habe gestern das Ergebnis bekommen, also Knochen, Kopf, Leber alles o.k. Das mit der Lunge wußte ich ja schon nur nicht was. Sie haben eine Tumorkonferenz gemacht und sind sich einfach nicht sicher, ob es eine Meta ist oder nicht (da die doch alle supererfahren sind, dachte ich mir, das ist vielleicht ein guten Zeichen). Jetzt geht es bald in KH zur weiteren Abklärung und dann sieht man weiter. Ich bin einfach froh, wieder einen Weg, zwar steinig, zu sehen, als diese Starre im Nichts, dieses Warten. Das wollte ich Euch heute gleich erzählen. Alles Liebe und vielen Dank fürs Dasein |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Liebe Karla,
das liest sich doch wirklich sehr optimistisch, ich freue mich für dich. Du hast vollkommen recht, das Warten ist immer sehr unangenehm. ich empfinde das auch so. Halte uns bitte auf dem Laufenden und wenn du dir den Frust von der Seele schreiben willst, hast du hier immer eine Plattform. Ich wünsche dir alles Gute blueblue |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo Ihr Lieben,
vielen vielen Dank für Eure lieben Worte:) Es tut mir so gut hier sein zu dürfen. Es gibt schon wieder News:mad:Geht mir fast alles ein wenig schnell. Gestern früh kam ein Anruf ob ich zum Gespräch Thoraxchirurgie kommen, könnte, wollte mich eigentlich mal ausruhen, aber bin naklar trotzdem hin. Habe einen kleinen Herd im re. Lungenflügel ganz außen ca. 1 cm von der Wand weg, wohl erbsengroß und die Chirurgen sind jetzt ganz wild darauf den rauszuschneiden. Also gehe ich am Montag ins Krankenhaus für mindestens 1 Woche (hab die totale KRankenhausphobie, ist doch erst 1/2 Jahr her). Sch.... Aber das Positive sehe ich jetzt so, die Wartezeit hätte ich eh nicht gut rumgekriegt und ich will ja auch endlich wissen, was los ist (grusel). Ich melde mich versprochen, wenn ich was weiß. Alles Liebe |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo Karla,
lass dich mal :pftroest: von mir. Und für das Krankenhaus werd ich dir alle Daumen drücken, die ich finden kann. Und ich hoffe mit dir, dass dieser kleine Herd im Lungenflügel nichts ernsthaftes ist. Ich hatte bei meinem Rezidiv in 2008 auch 5 kleine Herde in der Lunge, 3 rechts und 2 links. Nach der Radiochemotherapie waren die aber weg oder nicht mehr zu sehen. Das trifft es wohl eher. ich habe dann im April wieder CT Becken und Thorax und bibbere jetzt schon beim Gedanken daran. Herzliche Grüße blueblue |
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Ach Babsi-zet,
wenn Du mich persönlich besser kennen würdest, dann würdest Du wissen, daß im Duden unter "Jammerlappen" mein Name stehen würde;) Und schämen brauchst Du Dich wohl wirklich nicht, ich glaub es geht los:knuddel: Ich bin keine Heldin, ich sag immer ich bin eine "Erdulderin", hab ja leider keine Wahl. Und manchmal bin ich so zynisch oder sarkastisch, daß meine Lieben nur noch den Kopf schütteln und denken ich bin total verrückt. Ist wohl meine Art mit dem Sch... umzugehen. Achja und ordinär bin ich auch noch, jawoll:tongue Und ja Du kannst uns helfen: einfach da sein:smiley1: Blueblue hab ne blöde Frage: was ist eine Radiochemotherapie, dasselbe wie eine Chemotherapie? Alles Liebe Im Ernst: mach Dir nicht soviel Gedanken, wir müssen alle unser Säckchen im Leben tragen und manche sind halt schwerer als andere, dafür kann keiner was. |
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liebe karpatenkarla,
danke, danke daß du so offen bist und so mutig. keine will hier irgendwen verletzen, es ist keine pietätsfrage, wo sonst sind ehrliche antworten zu finden. ich habe auch deine geschichte gelesen und wünsche dir und allen anderen genesung und heilung pur. angst vor schmerz und angst vor verlust, nicht loslassen können...sind das eigentliche drama. da ich dein thema noch nicht gefunden hatte, habe ich gestern unter brustkrebs folgenden text eingestellt: "hi, hab seit zwei jahren gelesen, was hier geschrieben wurde und mit euch gefühlt. jetzt bin ich verzweifelt, hoffe auf eure erfahrung und stelle euch allen die vielleicht fieseste frage: wie geht ihr mit der angst um, der angst, vielleicht viel zu früh zu sterben, der angst, daß eure süße, geliebte freundin viel zu früh sterben soll. wie kann frau damit leben, zu wissen, daß sie sterben soll, ohne dabei irrsinnig zu werden. was ist es, was dann trotzdem zum überleben, zu faszinierend unglaublichem humor auch in dieser existenziell bedrohlichen situation führt? was braucht sie genau in dieser situation: jahrelang immer und immer wieder "gekämpft" zu haben und jetzt hören zu müssen: die sch...metas wachsen wieder rasant. gebeutelt von ihrer und meiner angst frage ich euch, wie ich verstehen lernen kann. ich liebe sie und kann nicht glauben, daß wir jetzt schon loslassen sollen. grüße von arethusa" ich habe ihr versprochen, daß sie, wenn es ans sterben geht, zu hause sein wird, weil ich ebenso wie sie, KHs scheue. gibt es wen mit erfahrungen damit? gibt es dabei etwas, was ich unbedingt bedenken sollte? jetzt geht es erstmal wieder zur bestrahlung. sie ist kämpferin, und mit ein wenig glück werden wir einen langen erholsamen waldurlaub anschließen. wünsche uns allen einen wundervollen frühling ohne schmerz, damit wir unser lächeln wieder fühlen. a. |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Liebe Karpatenkarla,
mit Radiochemotherapie meine ich die Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie. @all, ich bin auch keine Heldin, ich hänge nur am Leben und möchte noch möglichst viel von meinen Enkelinnen mitbekommen. Und natürlich sieht man danach immer vieles anders. Es gibt Dinge, die einfach nebensächlich werden und andere Dinge werden plötzlich wichtig. Ich höre zum Beispiel gern den Schnee fallen, lacht mich nicht aus deswegen. Und ich liebe es, wenn mein Hund draussen herum tobt. blueblue |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo zusammen,
ich finde es von euch mutig wie ihr mit den Situationen umgeht. Mir fällt es schwer. Ich kümmere mich mit meinem Vater um meine Mutter. Sie hat ein Bronchialkarzinom. Sie wird palliativ behandelt und bekommt was gegen die Schmerzen. Ich möchte nur das meine Mutter keine Schmerzen hat und ruhig einschlafen kann. Ich weiß auch das sie nicht an der Tumorerkrankung stirbt sondern an was anderes. Es fällt mir nur schwer sie jeden Tag zu sehen. Ich weiß nur das es ihr besser geht da wohin sie geht. lg Bürli |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo an Euch!
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen für deine OP, dass es gut und schmerzlos vorübergeht - hab auch Krankenhausphobie nach meiner ersten OP - so kann ich mitfühlen, was du durchmachst. Deine Gedanken zu Sterben und Tod plagen viele von uns. Auch mich. Ich habe kein Angst vor dem Tod wohl aber vom qualvollen Sterben und auch ich möchte diesen sinnlosen Schmerzen entfliehen. Am besten ist es sich rechtzeitig mit einem Palliativzentrum in Verbindung zu setzen, um über Schmerztherapie zu sprechen und sich dort betreuen zu lassen. Die Schmerztherapie nimmt die Schmerzen und unternimmt keine oft sinnlosen und verzweifelten OPs, Bestrahlungen o.a. wenn bereits alles zu spät ist. Auch das Thema "Patientenverfügung" solltest du angehen, damit Dein Wille durchgesetzt werden kann (keine künstliche Ernährung, keine künstliche Beatmung etc.) und das Leiden verkürzt wird. Man soll noch mit klarem Verstand seine Entscheidungen treffen. Mehr kann ich auch dazu nicht raten. Ich kann keine Antwort finden, warum Menschen so leiden müssen - ich wünschte es gäbe auch für Menschen einen barmherzigen Ausweg. Danke für Deinen Beitrag. lg ed |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Absolut, ich finde auch für Menschen muss es gestattet sein, möglichst schmerzfrei aus dem Leben zu treten, wenn keine Möglichkeit mehr besteht und alles andere nur das Leiden oder Dahinsiechen verlängert.
Ein barmherziger Ausweg... Es sind unsere Haustiere, die wir lieben, besser dran. |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Mir hat das Buch von Sherwin Nuland "Wie wir sterben" viele Zusammenhänge verständlich gemacht.
Ich stand etwas unschlüssig vor der Frage, ok, weiß man ja, dass man nicht mehr in Jopi Heesters Fußstapfen treten wird, wenn man die Diagnose Krebs hat, aber wieso bringt z.B. ein 4x4 cm großer Lungentumor mit verschiedenen Metastasen einen möglicherweisen kräftigen Menschen zu Tode. Was ist das an dem Krebs, was den Menschen so oft Gewicht verlieren lässt und ihn schwächt? Naja, solche Fragen halt. Das Buch hat ein bisschen Klarheit gebracht. Viele Grüße, Triangel |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Ein liebes Hallo in die Runde,
und ja, auch mich hat diese Fragen sehr beschäftigt – das Sterben, der Tot und wenn ich daran dachte, bekam ich Angst, wirklich verdammte Angst, die einem beinahe den Atem nimmt, die einen nicht schlafen lässt, die einem die Beine weg haut. Es war eine traurige Zeit für mich und so wollte ich nicht mehr denken. Mir halfen dann die Gespräche mit meiner Therapeutin. Sie riet mir: Schaue dir genau deine Angst an. Wovor hast du Angst? Was macht dir Angst? …Genau das habe ich dann irgendwann getan. Für mich kam dabei heraus, dass ich vor dem Tod keine Angst habe; glaube ich doch, dass es da noch mehr gibt, dass meine Seele durch eine andere Tür geht. Also war dieses „Problem“ schon mal weg. Dann meine Angst vor dem Sterben direkt; wie werde ich einschlafen, meinen Körper verlassen? Hier half mir ein gutes Gespräch mit meinem Hausarzt, der mir die Angst vor Schmerzen nahm. Also war das Problem „Schmerz“ auch irgendwie nicht mehr soo groß. Aber dann kam mein Schmerz, meine Traurigkeit – meine Familie, meine Kinder … meine Träume. Hier halfen mir offene, liebe, und viele Gespräch mit meinen Kindern, mit meinem Freund ... und ein Stück Loslassen. Wenn ich heute darüber nachdenke, habe ich keine Angst mehr vom Gehen, ich bin da nur ein wenig traurig wegen derer, die hier bleiben. Und das mit meinen Träumen. Nun ich träume weiter und ich habe Wünsche, ganz konkrete Ziele, die ich unbedingt zeitlich erreichen möchte. Darüber habe ich ein Bild gemalt und sehe es mir hin und wieder an. Es gibt mir Kraft und Freude. Schließlich habe ich alle Dinge, die es zu klären gibt, geklärt und seit dem ich das alles erledigt habe, sind auch meine Gedanken darüber weg. Es gibt nichts mehr zu tun, alles ist getan worden und ja, ich brauche nun nicht mehr darüber zu grübeln, es ist einfach befreiend. So ist es ganz wichtig für mich, dass ich sehr bewusst im Hier und Jetzt lebe, genieß, lache und mich an all den schönen Dingen erfreue, die jeden Tag passieren – für mich ist mein Leben einfach schön, es ist bunt und lebenswert und das zählt für mich. Und dir liebe Katensprung stimme ich da einfach zu. Ja, es wäre schön. Zitat:
Evelyn |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
vor zwei Jahren hab ich Karpatenkarla und allen Anderen meine damalige Sicht zu Thema versucht zu schildern. Ich war voller Angst. Und das ist jetzt und heute nicht mehr nur vorweggenommen, sondern sch... real. Meine Freundin ist jetzt auf der Paliativstation (mit Abstand die beste Station zum Thema Patientenrespekt!). Zur Situation: Sie ist 46, hatte vor 10 Jahren die Diagnose Brustkrebs, war 2008 rezidiv, hat mit allen Mitteln gekämpft, schulmedizinisch, homeopathisch plus Kräuteranwendungen in Kombination mit stockkonsequentem Guo Lin Ji Gong u.v.m. Auch eine 6wöchige Fastenkur konsequent nach Buchinger usw. haben leider nicht genügend bewirkt. Im Oktober letzen Jahres wurde wegen der Knochenmetas Bestrahlung unvermeidbar. Von diesem Strahlenkater konnte sie sich nicht mehr erholen.
Übelstes Erbrechen - Schmerzen - Opiate - Schmerzmittel Stufe 3 - seit einem halben Jahr schmerzvolles Elend, seit 4 Wochen - Palli. Für ein Wochenende konnten wir Sie nach Hause holen, dann hat sie sich innerlich vom Häuschen verabschiedet. Von da an ging es ihr immer schlechter. Heute hab ich wieder ihre panische Angst gespürt. Sie will nicht sterben. Sie hat Angst, ganz allein gelassen, sterben zu müssen. Es ist, glaube ich, eine ganz unerträgliche einsame Angst, unvorstellbar bitter. Sie verliert immer mehr auch ihr Bewußtsein, ich kann Sie nur noch selten erreichen. Ich hocke einfach nur elendstraurig neben ihr und versuche die schönsten Stunden zu erinnern. Es ist eine sch...Angst, mit der keine wirklich umgehen kann. Tod und Sterben sind Tabu. Solange das so ist, werden wir uns damit weiterhin sehr elend und alleingelassen fühlen. Allen wünsche ich Besseres! arethusa @ Karpatenkarla ich hoffe Dich zu erreichen, verzeih mir meine Naivität und altkluge Ahnungslosigkeit von damals. herzl a. |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Ihr Lieben,
vor vier Tagen ist meine Freundin gestorben. Sie hatte Angst vorm Sterben, denn sie liebte das Leben. Wer will schon sterben mit 46. Sie hatte einen großartigen Psychologen, mich und sehr liebe Freunde, die die ganze Zeit bei ihr waren. Ich bin erleichtert, weil sie jetzt keine Schmerzen mehr haben muß. Und unglücklich. Ihr werdet Mut brauchen, zu fragen, was es genau ist, was Angst macht. Und dann mit Herz und Kopf entscheiden. Meine Freundin hatte immer neue Ziele und Ideen, gegen ihre Krankheit und für sich zu kämpfen. Selbst wenn sie bis an den Rand erschöpft war, wollte sie keinesfalls aufgeben. Das gab uns beiden eine unglaubliche Energie und war im Grunde der sicherste Schutz vor aufkommender Angst. Auch wenn ich jetzt völlig neben mir bin, möchte ich Euch allen danken, für die warmherzige Unterstützung, die ich hier gefunden habe. Ich drücke Euch fest die Daumen und werde noch einige Zeit hier sein, weil ich an Euch denke. Wenn eine Fragen beantwortet haben möchte, tue ich das gern. Liebe grüße von a. |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Liebe arethusa,
mein aufrichtiges Mitgefühl. Es ist schön, dass Ihr Deine Freundin bis zuletzt begleitet habt, so brauchte sie keine Angst mehr zu haben, alleine gehen zu müssen. Sie hat es bestimmt gespürt und konnte so beruhigt loslassen. Für die kommende Zeit schicke ich Dir Kraft und gute Gedanken :knuddel:. Mir hat sehr die ARD-Themenwoche zu Tod und Sterben geholfen, die vor einiger Zeit lief. Einfühlsame Beiträge, gute Themen und manchmal auch lustig. Man darf nicht zurückschauen, die alten Zeiten kommen nicht wieder, das "Warum ?" beantwortet keiner. Wir kämpfen, weil das Leben schön ist und wenn es wirklich ernst wird, ist es gut, wenn man wirklich enge Freunde hat. Geniesst jeden Tag, die Kleinigkeiten, die wir früher oft übersehen haben, seid nachsichtig mit Euch, lernt, einen Gang zurückzuschalten. In diesem Sinne wünsche ich Euch allen alles Gute :winke:. |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
danke mucki, sie fehlt mir so sehr ... a.
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AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Guten Abend zusammen
Jeder, der in dieser Gruppe bzw diesen Foren schreibt, ist mit Krankheit und Tod konfrontiert. Im Gegensatz zur Tiermedizin muss der Mensch oftmals bis zum Schluß leiden.... Palliativmedizin ist ein Segen, aber oftmals vergehet eine lange Zeit, bis diese endlich eingeschaltet wird. Intensivmedizin macht vieles möglich, ich weiß das, denn ich arbeite dort. Und deshalb stelle ich mir fast täglich die Frage, ist das noch human, was dort gemacht wird? Habt ihr eine Patientenverfuegung, wollt ihr alle Möglichkeiten für euch selbst ausschöpfen oder sagt ihr, bis hierhin und nucht weiter? Ich lehne für mich die Gerätemedizin ab, habe eine Kopie meiner Verfügung immer dabei und jeder der mich kennt, kennt auch meine Einstellung. Wie steht ihr dazu? |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Als uns ganz klar war, dass mein Mann nicht mehr viel Zeit hat, haben wir eine Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht unterschrieben. Zum Glück, denn 2 Tage später brauchten wir diese. Mein Mann sollte nicht mal 8 Tage vor seinem Tod noch eine Chemo bekommen, die lt. Aussage des Arztes "wenig bis gar nichts bringt". Wir hatten uns im Vorfeld damit beschäftigt und er hat mir klipp und klar seinen Standpunkt mitgeteilt, dass er nicht mehr als unbedingt nötig leiden möchte und auf keinen Fall solle sein Sterben länger dauern, als die Natur ihm Zeit gibt. Mein Mann war nicht mehr unbedingt in der Lage, diese Entscheidung selbst zu treffen - Gott sei dank konnte ich dank der Vorsorgevollmacht die Chemo für ihn ablehnen - er musste schon genug Qualen durchmachen. Ich hätte es nicht ertragen, ihn noch mehr leiden zu sehen.
Auch der Palliativmediziner, der dann bei uns war, nachdem mein Mann zum Sterben nach hause kam, hat sich sehr aufmerksam die Patientenverfügung durchgelesen. Ohne diese hätte er ihm ein Wasserdepot unter die Haut gelegt und ihn künstlich ernährt. Ich bin im Nachhinein froh, dass wir beides hatten. Klar, ich wollte ihn auch nicht an das verdammte Schalentier hergeben, aber sein Leiden künstlich (medizinisch) in die Länge zu ziehen...NEIN, dafür hab ich ihn viel zu sehr geliebt. Und sollte ich einmal in eine solche Situation kommen (was ich nicht hoffe), dann werde ich den selben Weg gehen...ohne medizinische Verlängerung und ohne Hinauszögern, was nicht zu vermeiden ist. |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Liebe Rika
Ich denke, ihr habt eine weise Entscheidung getroffen. 1979 starb meine geliebte Oma, eigentlich meine wahre Mama, an Bauchspeicheldruesenkrebs. Leider gab es damals noch keine Verfügung und keine Palliativmedizin. Ich war seit gut einem Jahr Krankenschwester und ausser sie zu pflegen konnte ich nichts für sie tun. Diese Situation hat mich geprägt. So wie dich die Krankheit deines Mannes. Ich wünsche dir viel Gesundheit, das Einzige, was letztendlich zählt Liebe Grüße Petra |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Ein liebes Hallo in die Runde,
und ich habe Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht unterschrieben, ebenso Testament und so gemacht. Es war mir einfach ein Bedürfnis und es hat mich befreit, als ich alles für mich geklärt hatte, war einfach der Gedankenballast zu diesen Thema weg. Ich war frei und konnte mich auf andere Dinge konzentrieren. Im Übrigen, so eine Patientenverfügung finde ich für jedermann wichtig, ob jung, alt, fit oder krank. Doch nun genug am PC gehockt, die Sonne da draußen lockt. Ich werde mich dann mal in ein Schattenplätzchen verziehen. Allen eine gute Zeit. Evelyn |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
hmmm - also ich habe noch nichts gemacht. habe zwar die vordrucke mir schon mehrmals angeguckt - aber ganz ehrlich - fühle mich damit total überfordert. man muß ja alles gaaaanz genau durchlesen.
vielleicht sollte ich das mal mit meiner hausärztin machen, wenn sie zeit hat. und ein testament? muß man das irgendwie mit einem notar machen oder da hinterlegen? ich habe echt keine ahnung. gilt handschriftlich auch oder muß es sogar handschriftlich sein? du lieber himmel - nichtmal beim thema "sterben" bleibt man vom papierkram verschont, unglaublich ;););) |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo Karpatenkarla,
ich habe die Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht auch mit meinem Hausarzt besprochen, er hat sich da wirklich Zeit genommen, zumal ich ja auch Fragen hatte. Hier mal einen Link zu der Patientenverfügung von Niedersachsen, die finde ich persönlich nicht sehr kompliziert und sie ist gut zu ergänzen. https://www.aekn.de/assets/downloadc...fuegung_hq.pdf Dann zum Testament, da gibt es aus meinen Erkenntnisstand verschiedene Möglichkeiten und es muss nicht immer Notar sein. Es genügt auch ein handgeschriebenes Testament mit Unterschrift, man kann auch den Hausarzt bitten mit zu unterschreiben oder andere Zeugen. Hier ist der Spielraum groß und es geht da wohl hauptsächlich auch um die Größe des Vermögens - um so mehr oder komplizierter die Angelegenheit werden könnte, um so ratsamer ist wohl dann auch das Hinzuziehen eines Fachmannes, sprich Notar. Du kannst ein Testament daheim aufbewahren, es beim Notar hinterlegen oder aber auch beim Nachlassgericht in eine amtliche Aufbewahrung geben - so viel ich weiß, und ich weiß da nicht all zu viel. :augendreh Deutschland und Bürokratie, das ist halt so und nein, es gibt auch für den letzten Weg keine Ausnahme, im Gegenteil. Ich habe durch den plötzlichen Tod meines Exmannes miterlebt, wie kompliziert das alles sein kann, wenn nichts geregelt ist. Schlimm war das alles. Deshalb war es für mich einfach wichtig, all das in Sack und Tüten zu haben und ... diese Gedanken erscheinen auch nicht mehr im Kopfkino, es ist geklärt. So war es jedenfalls bei mir. Ich war richtig erleichtert und frei. :) Wünsche allen ein wunderschönes Wochenende mit viel Zufriedenheit Evelyn |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
ihr Lieben,
klar, wenn wir selbstbestimmt sein wollen und die meißten von uns wollen das, haben wir eine Patientenverfügung und Vollmachtserklärung und und und... Ich wollte eigentlich nur sagen, daß vor fünf Monaten, solange ist es her, daß meine Kleine starb, die Palliativstation des Helios-Klinikums Buch (Berlin) das freundlichste und respektvollste war, was wir je im Gesundheitswesen dieses Landes erleben konnten. Diese Station gibt es noch nicht sehr lange und das gesamte Team von Dr. Gockel, alle Schwestern waren mental und fachlich so unglaublich zuwendungsbereit, aufmerksam, sensibel und freundlich, daß selbst ich Skeptikerin total fassungslos war. Wenn nichts geht, ist dort noch Lachen und Freundlichkeit und am Ende unglaubliche Emphathie. Ich finde gerade wieder zu mir, auch wenn sie mir schmerzlich fehlt. Ich wünsche allen, denen es so bitter bös ergeht, ein solch liebevolles Team. Aber eigentlich wünsch ich Euch Hoffnung und Heilung, ganz und gar. Und Mut und Kraft auch zu den außergewöhnlichsten Schritten. Ich denk an euch. Seid umarmt von a. |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
kleiner Nachtrag für Karpatenkarla:
Alles richtig was bisher geasgt wurde zum Thema Testament: Notar ist absolut nicht zwingend, egal wie hoch oder niedrig die gesamte Summe Erbschaft sein sollte. Rechtskräftig ist immer ein Testament dann, wenn es HANDSCHRIFTLICH verfasst ist, DATUM und UNTERSCHRIFT des/der Verfasserin darunter stehen. Hat bei meiner Kleinen jedenfalls so sehr gut funktioniert. Ihre Schwester hatte weniger Ärger. Zu bedenken ist: Schwestern, Brüder, Eltern haben ein Recht auf Pflichtanteile. Der wird ihnen von Rechts wegen nicht verweigert. Wenn man/frau das verhindern will, muß man/frau vorher nicht verschenken (Schenkungssteuern und Erbanteile daran), sondern rechtsgültig an jene verkaufen, die Ziel der eigentlichen Erbschaft sein sollen. Dies als kleiner Tipp. Es ist sehr gut, wenn alles vorher geklärt ist, auch wenn es mir damals sehr unwirklich und anstandslos vorkam und ich eigentlich nicht über solche Sachen sprechen wollte. Lieber wollte, daß sie lebt. Das tut sie jetzt in meinem Herzen. Lieben Gruß und alle Kraft an Euch! a. |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Guten Morgen,
die Aussage, dass Geschwister einen gesetzlichen Pflichtteilsanspruch haben, ist falsch. Liebe Grüße Husti |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Arethusa, ich drück Dich mal :knuddel: und wünsche Dir viel Kraft.
Dass Deine Kleine so in Würde und Liebe gehen durfte, wird Dir ein kleiner Trost sein. Nun mal ganz nüchtern: Gesetzlich vererbt wird immer in gerader Reihenfolge: Kinder und deren Abkömmlinge (Enkel) und deren... / wenn keine da Eltern und deren Abkömmlinge (Geschwister) und deren... Ein Erbe schliesst quasi die gesetzliche Erbfolge der anderen aus Es kann per Testament jeder gesetzl. Erbe auf das sog. Pflichtteil (1/2 d. gesetzl. Erbanspruchs) gesetzt werden, DAS gibt es aber immer Bei Immobilien ist immer ein Notar erforderlich Sonst Testament eigenhändig und handgeschrieben Bei Schenkungen gelten z. T. hohe Freibeträge, sie sind alle 10 Jahre wiederholbar Andere Erbberechtigte können aber innerhalb dieses Zeitraums ihr gesetzl. Erbteil vom Beschenkten einfordern (z. B., wenn Eltern ihr gesamtes Vermögen EINEM von mehreren Kindern schenken). Klugscheissermodus aus :D |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo guten Morgen Ihr Lieben :gaehn:
vielen Dank für die fachlichen Auskünfte von Euch bzg. Pat.verfügung, Testament und diese Betreuungsvollmacht, etc. es könnte praktisch so sein, daß mein Verlobter (nicht verheiratet) nichts erbt, aber dafür meine Eltern und Geschwister (habe keine Kinder)? Nicht, daß mir das groß etwas ausmachen würde, habe eh nichts "Wertvolles" und die Einstellung: wenn ich tot bin, merk ich ja es sowieso nicht, wer was hier noch tut. Habe nur leider den Erbstreit mit Gericht und allem bei meinen eigenem Opa und seinen Kindern, der auch vor Gericht gelandet ist, mitbekommen und das war einfach unglaublich. Naja, leider geht es um eine Immobilie - das Wort ist viel zu hoch angesetzt - Opas Haus aus den 50ern, aber wir leben da und ich möchte ja nicht, falls etwas geschieht, daß meine Eltern oder meine Schwester meinen Verlobten hier rausschmeißen und dann geht das ganze Theater schon wieder los! Wenn ich nicht dieses BRCA2-Mutation hätte ... ich habe mir schon so oft überlegt, ob mein Krebs nicht einfach auch von diesem ganzen familiärem Theater kam (seit meiner Kindheit geht es nur um Geld und dieses Haus... eigentlich unfaßbar). Und jetzt möchte meine Schwester ausbezahlt werden, verweigert jeglichen persönlichen Kontakt, labert von Teilungsversteigerung - dann doch nicht, ein ewiges hin und her seit Jahren, das würde hier den server zum Absturz bringen, haha. Nur noch dazu - da ich meinen festen Job verloren habe, da mein Arbeitgeber vor einem Jahr in die Insolvenz gehen mußte, kann ich auch niemanden auszahlen, der Krebs, etc. hat so ziemlich alle Reserven verschlungen. Aber solche Probleme haben bestimmt viele hier. Das wollte ich jetzt gar nicht so zum Thema machen, tschuldigung.:tongue Also ich denke bei diesen komischen Verhältnissen ist es am besten ich gehe zu einem Notar wegen dem Testament und die Patientenverfügung versuche ich alleine mit Hilfe des Arztes. Das mit der Vollmacht, da muß ich mich nachmal schlaumachen. Habe eine Mappe von "Escher", da steht sehr viel info drin, aber nach ein paar Sachen hab ich schon wieder keine Lust mehr und denk mir, meine Güte - nach mir die Sinnflut.;) Ich wünsche Euch einen guten und vorallem sonnigen schmerzfreien Tag in den Anfang der Woche - falls ihr noch Sonne habt! Liebe Grüße :winke: |
AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
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Durch Zufall bin ich hier gelandet und muss leider sagen,so stimmt das nicht. In dem Moment wo keine Kinder vorhanden sind haben die Eltern sofern sie noch am Leben sind einen Anspruch.Sollten beide Elternteile verstorben sein und es gibt Bruder/Schwester -Geschwister steht ihnen dieser Anteil zu. ( geltenes Recht laut Anwalt ) Testament: Muss komplett handschriftlich sein wenn kein Notar es auf gesetzt hat. Vorsicht bei einem Gemeinsamen Erbschein Wenn eine Partei quer schlägt schauen die anderen erst einmal in die sogenannte Röhre. Banken stellen sich quer und Berufen sich auf das gemeinsame Erbrecht d.h. Auszahlungen von Geld-Beträgen nur möglich wenn alle Parteien dem zustimmen. Ist aber laut Anwalt Gesetzeswiedrig ( die Banken können und müssen sogar Auszahlungen tätigen wenn ein Erbschein vorliegt ..egal ob gemeinsam oder Einzel Erbschaft ) aber die Banken interessiert es reichlich wenig und handeln so wie es ihnen beliebt. lg nemrac |
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Liebe Karpartenkarla,
geh zum Notar. Frage den, ob ein lebenslanges Wohnrecht für Deinen Verlobten möglich ist. Ihr wohnt zwar in dem Haus, aber wie ich es verstehe, hast Du noch Geschwister, die bestimmt ja Miterben sind. Hier kommst Du ohne fachlichen Rat nicht weiter ! |
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Liebe Karpatenkarla, Liebe Mucki,
ihr seid einfach prima! Die Tipps von Mucki sind goldrichtig! Ich danke Euch und wünsche Euch ganz viel Glück und Genesung! Herzlichst a. |
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:prost:
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[QUOTE=bauchspeicheldrüse13
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Der Beitrag hat mich sehr gerührt und ich denke täglich ebenso.
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