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04.12.2003 22:26

mum
 
war zuhause.mein behinderter bruder ist seid ein paar tagen sehr ruhig.wieviel merkt er?meine mum lag den ganzen tag und spuckte sehr viel es ist so schlimm mit anzusehen wie sie leidet und man nicht helfen kann.was kann ich bloss tun.mein dad ist so hilflos,ach wenn mir doch jemand helfen würde.die ganze bahnfahrt habe ich nur geweint.wo ist die gerechttikeit?wie geht alles weiter?wir brauchen sie.

05.12.2003 02:03

mum
 
Hallo Elisabeth 2

es ist einfach schwierig auf Deine Beiträge einzugehen, da Du jedesmal einen neuen Thread aufmachst. Bitte schreibe doch einmal in einem weiter !!!!! Das heißt, das Du praktisch immer wieder in einem Thread auf "Antwort" klickst. Erstens kannst Du dann auch lesen, was andere dazu geschrieben haben, so wie ich jetzt, Kannst darauf eingehen oder eben neues von Deiner Mutter schreiben.

aber wenn Du jedes mal einen Thread mit der gleichen Überschrift aufmachst, kommen hier wirklich alle Leser/Innen und Schreiber/Innen vollkommen durcheinander, mal davon abgesehen, das andere Threads kaum noch zu lesen sind.

Scroll jetzt mal die Leiste ein wenig runter. Bis ans Ende meines Beitrages ( praktisch unterhalb meines Beitrages) Dann siehst Du ein großes freies Feld - dort steht Antworten drüber.
Immer, wenn Du etwas über Deine Mutter schreiben möchstes - schreibst du da rein. so ergibt sic ein längerer und zusammenhängender Thread ( Beitrag), den man/frau auch verfolgen kann und weiß - worum es genau geht.

Ich wünsche dir und Deiner Mutter alles Gute
elisabeth

05.12.2003 02:20

mum
 
Hallo elisabeth

es tut mir leid, das es Deiner Mum so schlecht geht. Aber es gehört eben auch irgendwann einmal im Leben dazu, einen Menschen - den man liebt, gehen zu lassen. Es ist schwierig, wenn die Zeit dazu gekommen ist.
Es geht da nicht um Gerechtigkeit. Diese Frage haben sich bestimmt schon viele hier gestellt. Ich für meinen Teil habe diesen Fragen aufgegeben, denn sie führen zu keinen Antworten.
Im Gegenteil, sie bringen einem immer und immer wieder in ein Gedankenkarusell - denn es wird keine Antwort darauf geben.

Habt ihr schon einmal daran gedacht, euch Hilfe zu holen? Es gibt ambulante Hospizeinrichtungen ? Sie helfen und unterstützen den Kranken aber eben auch den Angehörigen, den letzten Weg gemeinsam zu gehen. Eure Mutter braucht jetzt eure Hilfe - es geht jetzt nicht mehr darum, das ihr sie braucht ! Sie hat ihre Aufgabe erfüllt. Es wäre schön, wenn sie noch eine ganze Weile leben dürfte, bei euch sein dürfte. Auch ohne eine Aufgabe. Und das wünsche ich euch sehr. Aber wenn es nur ein einziges Leiden ist, dann würde ich meinen Angehörigen wünschen wollen, das sie eben möglichst bald diese Reise antreten darf. Denn kein Mensch wünscht sich doch, den anderen leiden zu sehen. Das jedenfalls werde ich mir am ende meines Leben so wünschen wollen. Und ich hoffe, das es meine Familie, meine Freunde auch so sehen werden.

alles Gute
elisabeth

05.12.2003 08:28

mum
 
danke an elisabeth.ich bin ein wenig computer neu.aber du hast mir geholfen.

05.12.2003 09:08

mum
 
Liebe Elisabeth!

Habe eben Deine diversen Einträge gelesen. Es tut weh, wenn man so leidet wie Du. Ich selbst habe in den vergangenen Wochen gleiches Leid erfahren. Nur das es nicht meine Mutti ist, sondern mein Papa. Vor 2 1/2 Wochen ist er ganz ruhig eingeschlafen, allerdings war er im Krankenhaus. Papa hatte Prostatakrebs, der hat vor gut 4 Jahren angefangen. Im letzten Januar wurde er nochmals operiert. Eigentlich ging es ihm immer gut, außer die letzten Wochen. Seit Mitte Oktober ging's ziemlich rapide bergab. Zu allem Unglück bekam er am Vorabend seiner geplanten Krankenhauseinlieferung noch einen Schlaganfall und war rechtsseitig gelähmt.

Er hat uns vorher schon gesagt, dass er sich wünscht, sterben zu können. Papa wäre im nächsten Februar 89 Jahre alt geworden. Es ist ein Trost für meine Mutti, meine Schwester und mich, dass er ein schönes langes Leben hatte und nicht lange leiden musste. Er wollte gerne noch mit einem "Bananendampfer" nach Südamerika fahren. Aber da er schon so alt war, hat die Reederei seine Anfrage abgelehnt.

Ich bin sicher, dass er jetzt dorthin unterwegs ist. Ich glaube, dass irgendetwas von uns übrig bleibt und wir uns alle wiedersehen.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie die Kraft, Abschied nehmen zu können und drück' Dich ganz herzlich

Ulrike

14.12.2003 11:48

mum
 
am 11.12 ist meine alles geliebte mum unsere super omi eingeschlafen.vier tage ist sie gestorben!!!!sie hatte grosse schmerzen und einen starken lebendskampf.doch am ende lag sie lächelt und schön wie eine fürstin da.ich denke immer noch es ist ein traum,die letzten beiden nächte hatte ich panik.mitte der woche wird sie beerdigt.kann ich das schaffen??????????

14.12.2003 12:31

mum
 
Hallo elisabeth

tut mir leid für Dich, das jetzt schnell gegangen ist. Auch wenn man dann weiß, das die Omi keine Schmerzen mehr hat, dort wo sie jetzt ist - tut es einfach weh, einen lieben Menschen zu verlieren. Aber dennoch - na klar schaffst Du das in der nächsten Wwoche. Es ist der Abschiedstag für Dich und Deine Omi.
Das geht eigentlich immer - irgendwie ganz automatisch.
Die Trauer ist wichtig - aber wichtig ist auch, das Du daran denkst - das Deine Omi ganz bestimmt möchte - das Du Dein Leben weiterlebst. Es ist schwer, solche Gedanken zuzulassen.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.

viele Grüße
elisabeth

ich weiß aber auch, das es immer wieder Zeiten gibt, wo man an seine Aangehörigen mehr denkt. Wo die Trauer dann auch nach Jahren sehr goss ist. für mich ist der Dezember auch ein schlimmer MOnat. Nächste Woche hätten zwei meiner Geschister Geburtstag. Der eine Bruder starb vor über 29 Jahren, mit erst 20 Jahren. Meine andere Schwester starb vor 6 Jahren, mit 38 Jahren. Auch wenn es schon so lange her ist, fallen mir diese Tage dann schwerer. Aber man darf es zulassen.

14.12.2003 15:20

mum
 
ich möchte mich entschuldigen wenn man versteht das es meine oma ist nein es ist meine liebe mum. am mittwoch wird sie zu grabe getragen und ich habe angst

14.12.2003 17:46

mum
 
Hallo Elisabeth

du brauchst Dich doch nicht daf+r entschuldigen, wenn ich etwas falsch gelesen habe. Davon mal abgesehn ist es eigentlich in diesem Fall auch kein grosser Unterschied. für manche Menschen ist die Omi genauso wichtig, wie die Mutter :-)
alles Gute für Dich
elisabeth

14.12.2003 20:48

mum
 
Liebe Elisabeth,

Fühl dich ganz fest in den Arm genommen! Es tut so weh, einen geliebten Menschen zu verlieren und deshalb fällt es schwer, Worte des Trostes zu finden. Ich weiss nicht, was ich dir schreiben soll, nur dass ich dich in meinen Gedanken halte(vor allem auch am Mittwoch) und ich dir ganz viel Kraft, Licht und Wärme sende, damit du an den dunkelen Tagen einen Hoffnungsschimmer sehen kannst und an den kalten Tagen nicht frierst.
Alles Liebe! Evi

14.12.2003 23:17

mum
 
sitze hier und habe angst ins bett zu gehen.letzte nacht dachte ich,ich sei im bett bei meiner mum.ich versperre mich jedem telefongespräch.ist das richtig.drüber nachzu denken das ich warten muss bis dienstag...........
in der nacht vor ihrem heimgang hat meine mum gesagt,mit schwerer zunge,was machen die da oben am loch,ich hab einen engel gesehn.oh,wie war sie klein und schwach,ich hoffe ich kann bald alles niederschreiben,alles von der letzten woche.wir alle sind stolz das wir voneinander mit ihr abschied genommen haben,auch unser behinderter bruder.und sie hat alles bewusst miterlebt.die süsse.nun brauchen wir auch die kraft für dad.er ist so stark und stolz auf alle seine kinder die rund um die uhr dort waren.wir können stolz aufeinander sein.Sie wäre es!!

15.12.2003 21:47

mum
 
nun geht der montag dem ende zu.ich habe wieder angst ins bett zu gehen.letzte nacht habe ich wieder geträumt.meine kleinen hatten heute ein pianokonzert.ich hatte mich gut im griff.morgen hat die grosse 11 ein konzert in der kirche.die zweite10 hat weihnachtsfeier kann ich dort hingehen?dann ist schon mittwoch und unsere mum wird zu grabe getragen.so wie es im moment aussieht kommen alle 14 enkelkinder 3-16 mit.ich hoffe das dad viel kraft hat.ich habe den ganzen tag gewühlt und sortiert.x-mas werden wir dort sein.alle jahre haben wir uns am ersten dort zum julklapp mit gemeinsamen essen getroffen...............es wird ein grosses loch.
hoffe die nacht wird ruhig.elisabeth2

21.12.2003 10:43

mum
 
mittwoch haben wir mum zu grabe getragen.was für ein schwerer tag.so unwirklich.es war eine sehr bewegende trauerfeier.wie soll bloss alles weitergehen?ich kann es alles nicht verstehn.ich fühle mich wie im traum.
meine kids leiden schrecklich.ich sehe sie ständig vor mir.mein dad ist stark.

22.12.2003 18:51

mum
 
kann mir jemand sagen,ob es normal ist wenn man so schnell gereizt ist wie ich im moment?VIELES FÄLLT MIR VIEL SCHWERER.auf x-mas habe ich keine lust.muss es aber für meine drei kleinen machen.im letzten jahr hatte mum noch für alle 14 enkelkinder mühsam dicke socken gestrickt und nun soll alles so schnell vorbei sein,ich kann es nicht glauben.am 24 soll ich arbeiten.dann ist es genau eine woche her das wir hinter ihrem sarg hergegangen sind.wie soll bloss alles weitergehen.

Trude63 23.12.2003 23:19

mum
 
Liebe Elisabeth,
ich finde es herzergreifend, wie du hier frei von der Seele weg schreibst. Vielleicht hilft Dir ja schon das bewußte In-Worte-Fassen, etwas besser mit deiner Situation zurecht zu kommen. Solange Du schreibst, ist es Dir nicht egal, was noch kommt im Leben. Meistens fehlen mir die Worte, um Dir eine "kluge" Antwort zu schreiben. Ob mir das nun ausgerechnet heute gelingt? Da bin ich mir nicht so sicher. Aber ich will Dir einfach sagen, dass ich mit Dir fühle und in Gedanken oft bei dir bin.
Liebe Grüße und ein paar schöne Stunden mit Deinen Kleinen wünscht Dir Britta.

24.12.2003 22:38

mum
 
x-mas ist vorbei und es war so anders.ich stand neben mir und habe mich beobachtet.meine grosse 11 wollte erst nicht mitfeiern.ich höre jetzt schon den ganzen abend(kids im bett)MUSIK mit kopfhörern.(celin dion) könnte alles abbauen.habe meine alten tagebücher rausgeholt.ach,wie schlecht ging es mum schon so lange 14JAHRE! wie muss sie gelitten haben,was hat sie gewusst und uns nicht gesagt.ich halte es nicht aus.morgen fahren wir zu dad und gehen aufs grab.
ICH VERMISSE SIE.mein stern.

27.12.2003 17:40

mum
 
Hier möchte ich euch allen das wunderschöne gedicht aufschreiben,das meine mum so geliebt und über das sie auch noch kurz vor ihrem tod mit uns gesprochen hat.
Spuren im Sand
Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
VOr dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streifenlichter gleich,Bilder aus meinem Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fussspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.

Als ich das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war,blickte ich zurück.Ich erschrack,als ich entdeckte,das an vielen Stellen meines Lebendsweges nur eine Spur zu sehen war.Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herr;Herr,als ich anfing dir nachzufolgen,da hast du mir versprochen auf allen meinen Wegen bei mir zu sein.Aber jetzt entdecke ich,dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.Warumhast du mich allein gelassen,als ich dich am meisten brauchte?

Da antwortete er:Mein liebes Kind,ich liebe dich und werde dich nie alleine lassen,erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,da habe ich dich getragen.

Dies las meine ältester Bruder auf der Beerdigung vor........

29.12.2003 23:12

mum
 
Ich kann nicht glauben,das ich jetzt ohne mum weiterleben soll.Ich habe zwar meine eigene Familie aber ich war so oft mit meinen kleinen bei ihr.ich bekomme so liebe Briefe,aber das hilft mir nicht über meinen Schmerz,nachts kann ich nicht schlafen und am Tage sind meine Gedanken ständig bei ihr.Und ich merke auch wie schnell ich reitzbar bin hoffentlich legt sich das bald.Was soll ich machen eine Gesprächstherapie?Es ist so schrecklich.

01.01.2004 10:48

mum
 
Das neue Jahr,und allen von Euch viel schönes und vor allen Dingen Gesundheit und Kraft.Ich hoffe das es mir mit meinen Gedanken bald besser geht.

05.01.2004 16:43

mum
 
Nun ist das neue Jahr 5 Tage jung,ich weiss nicht was es mir bringt,habe vor dem Ungewissen Angst.Abends versuche ich ein zuschlafen und habe ständig das Gesicht meiner Mum vor mir von den letzten Tagen,ach wie hilflos hat sie oft geschaut.Jezt frage ich mich oft,warum habe ich sie nicht ständig im Arm gehalten,warum habe ich nicht meine Tränen vor ihr gezeigt?Aber eine meiner Schwestern meinte man soll versuchen sich zusammen zu reissen.Als meine jüngste Schwestern mal vor Mum weinte, sagte Mum:Lass das weinen,deine Tränen machen alles noch schlimmer???????????Bestimmt hat sie unseren Kummer und Schmerz gesehen sie kannte uns so genau.Lange bevor man sah,ich gesagt hatte, das ich mein drittes Kind erwarte,wusste sie es schon-sagte sie mir später!!!Einmal in ihren leben ist sie geflogen,zu mir und meiner Familie,als ich in den Staaten lebte,ach wie war die Zeit schön:ich musste sie nicht teilen mit meinen Geschwistern,und meine drei nicht mit 11 anderen Enkelkindern.Wie sehr hat sie uns alle geliebt.Wie schwer muss ihr Abschied von uns an diesen besagten Dienstag gewesen sein.Was hat sie noch alles mitbekommen bis Donnerstag früh.Sie war bis zum Ende bei klaren Verstand.Wann wird es ein Ende geben mit diesen besch...Krebs.Gestern haben sie Bilder vom Mars gezeigt!!!!!!!!!!!Es ist so unwirklich.Ist alles nur ein bösser Traum und ich kann nicht aufwachen??

05.01.2004 21:32

mum
 
Liebe Elisabeth,
ich kann dir so nachfühlen. Der Tod meines Papas ist nun schon 4 Monate her. Ich liege oft stundenlang wach im Bett und sehe immer wieder die letzten Momente. Es tut so weh. Es gibt Momente da bricht alles auf einem ein, als wäre es erst jetzt passiert. Ich kann es immer noch nicht verstehen. Bei mir war zuerst eine Ohnmacht da, ich konnte nicht weinen. Wenn ich nun zu Ruhe kommen laufen mir die Tränen nur so herunter, ich kann es nicht ändern. Ich möchte trauern, aber meine Mitmenschen nicht belasten. Es ist alles so schwer. Ich bin im Gedanken bei dir.
Liebe Grüsse faith

06.01.2004 09:11

mum
 
Liebe Elisabeth2 !

Es braucht einfach Zeit -
viel Zeit .
Sei geduldig mit Dir .

Liebe Grüsse
biba

07.01.2004 13:37

mum
 
Kennt ihr das auch?Kollegen,FReunde die sagen:Ist ja auch besser für sie?Wie habt ihr darauf reagiert?
ich weiss doch auch das es schön ist das sie keine schmerzen mehr hat---------aber ich habe keine mum mehr.Sie ist unwiederbringlich.Ich denke so oft vielleicht hätte man noch etwas machen können/müssen.

07.01.2004 14:44

mum
 
Hallo elisabeth

manchmal hört sich das, was Freunde sagen auch hilflos an. Aber ich habe schon sehr häufig viele Menschen verloren, die mehr sehr, sehr nahe stehen / standen - und ich selber sage mir genau diese Worte ebnso.
Es mag sich hart anhören, aber als meine Schwester endlich ihre Reise angetreten hat ins Regenbogenland ( vor 6 Jahren - mit 38 Jahren), oder auch meine Mutter damals. Ich war einfach nur froh und erleichtert das ihre Schmerzen, ihr Leiden jetzt endlich vorbei sind oder waren. Ich kann mich damit trösten ( oder es tröstet mich eben, wenn mich dann jemand daran erinnert ! ), das es eben so ist, wenn sie sagen: " Das es ihnen dort, wo sie jetzt sind, einfach besser geht. "
Manchmal ist es die Hilflosigkeit des Anderen, andererseits ist es genau das, was man immer wieder vergißt, wenn die Trauer um einen Menschen zu groß wird.
Für mich kommt es drauf an, " Wer " es sagt und "wie" es gesagt wird.
Es ist schwer, jemanden loszulassen. Es ist Dein gutes Recht traurig zu sein und Trauer zu leben, Elisabeth.
Aber es ist eben genauso wichtig zu sehen, das das Leben im hier und jetzt stattfindet und weitergeht. Ich bin mir sicher, das Deine Mum nicht möchte, das Du das vergißt. Ihr werdet Euch irgendwann wiedertreffen.
Als meine Mutter damals starb, war ich knapp 20 Jahre alt. Hatte 12 Monate vorher meinen 1 Jahr älteren Bruder verloren. Und es gab da noch 2 Jungen, die waren 11 und 12 Jahre alt, meine jüngsten Geschwister. Die brauchten mich einfach . Also war ich nicht nur die grosse Schwester, sondern auch ein bißchen Mutterersatz. Für den Kleinen war ich das eh seit seiner Geburt - und das hatte ich meiner Mutter schon Jahre vorher versprochen, das ich sie nie in Stich lassen würde, wenn ihr etwas passiert. Denn mein Vater hatte zwar Kinder in die Welt gesetzt, nur das Vater sein nie gelernt oder auch versucht zu lernen.

Was hättest Du anders machen können elisabeth? Sie war krank und Du hast sie gepflegt. Leider ist eines das sicherste, was es auf ERden gibt. Wenn ein Mensch geboren wird, wird dieser Mensch irgendwann einmal sterben müssen.
Natürlich hätte man immer etwas anders machen können. Nur ob das dann besser gewesen wäre, ist die andere Frage.

Ich weiß nicht, ob ich Dir einen Tip geben darf - oder Dir sagen, was ich mache, wenn ich arg traurig bin.
Ich jedenfalls versuche mich dann immer an die schönen Dinge zu erinnern. An die Momente, wo wir gelacht haben - wo wir einfach an nichts dachten. Keine Sorgen, keine Krankheit - eben die schönen Momente - ohne Wenn und Aber abrufen.
Es gab in meinem Leben nur sehr wenige solcher Momente. Um so schöner ist es, diese dann im Geiste vor mir abzurufen.

Schreib dir doch mal die schöne Dinge auf, an die Du dich erinnern kannst. Und wenns dann arg traurig ist, lies sie Dir duch. Trauer darf immer sein, weinen auch - und lachen ebenfalls. Sind nämlich alles Gefühle, die uns erst zu Menschen machen.

Alles Gute

elisabeth

08.01.2004 11:19

mum
 
ach,es ist schön zu sehen,lesen das da draussen einige unbekannte an mich denken.aber es hilft mir nur kurz.jeden morgen frage ich mich wie lange ich es noch ohne schlaf aushalte.heute morgen hatte ich ein grosses kreislaufproblem.mein mann(wir verstehen uns super)meinte heute morgen ich wäre ein morgenmuffel und das jeden tag stärker.welch wunder.montag habe ich einen arzttermin und einen termin im hospiz,für trauerbewältigung,weiss nicht ob es hilft,werde es aber versuchen.gehe ja auch schon wieder arbeiten,aber auch das ist nicht so einfach habe kundenkontakt(modebereich).werde am wochenende zu meinen dad fahren,ein wenig kochen sauber machen und meiner schwester die möglichkeit geben nach hause zu gehen.meine mum hat es geliebt wenn ich ihnen etwas im wok gezaubert habe.hoffe es fällt mir am samstag nicht schwer.ach es ist alles so unwirklich,könnte schreien,ganz laut!!!!!!!!!!sie glaubte an ein leben nach dem tod,sie wird sich jetzt im himmel um meine nichte kümmern die vor 16 jahren verstarb.sie werden auf uns niederschauen das glaube ich.meine kids beten täglich für ihre omi.meine grosse 11 hüllt sich in die decke die meine eltern ihr zur geburt schenkten,die beiden andern wollen nur noch die selbstgestrickten socken tragen,es macht alles so traurig.

08.01.2004 12:05

mum
 
Hallo elisabeth,
die beim Hospiz können dir sicherlich bei deiner Trauer helfen. Mein Papa ist in einem Hospiz gestorben und die Schwestern haben sich ganz toll um uns gekümmert. Die haben dort eine Menge Erfahrung und werden besonders geschult. Mir hat es damals sehr gutgetan mit ihnen zu reden, einfach weinen zu dürfen. Es arbeiten dort (auch viele ehrenamtlich)ganz wunderbare Menschen, die etwas ganz besonderes ausstrahlen.
Alles Liebe
Faith

10.01.2004 16:13

mum
 
nun bin ich doch zuhause geblieben,vielleicht morgen zum kaffee??ich bin müde lustlos ach es ist so unwirklich,selbst wenn ich mich in ihren glauben versetzen will und denke das es ein leben nach dem tod gibt,es dort warm,hell und schön ist finde ich keinen trost.meine schwester sagte eben es ist alles so schrecklich,ihre schuhe,ja alle dinge von ihr liegen irgendwo.sie hatte sich einen langen traum vor vier monaten erfüllt:eine neue küche!!!so gut wie gar nicht konnte sie darin kochen,backen uns verwöhnen was sie so gerne und immer tat.unsere gute.ach, wie soll es bloss weiter gehen.es ist ungaublich schwer sich damit auseinander zu setzen...........

11.01.2004 09:27

mum
 
in der zweiten nacht die meine mum starb,versuchten wir den notdienst zu rufen.es lief ein musikband!!!!!!!!!!!!ich habe das gefühl dort einen brief hin zu senden,einfach für mein gewissen.ist das richtig?ich weiss es ist zu spät,aber vielleicht kommt ein anderer patient auch einmal in diese situation.wir mussten hilfe vom 20 kilo. entfernten kh holen.und das nachts um drei.

12.01.2004 08:02

mum
 
gestern im elternhaus gewesen.so viele erinnerungen,das es schmerzt.im moment geht es auch mit der pflege von meinen behinderten bruder,alle sind mal dran.ich versuche anfang feb.eine woche urlaub zu nehmen.unser dad 77 kann das nicht alleine,aber er sagt jetzt was wir zu tun haben,er ist eigentlich in einer guten verfassung.wenn er sich unbeobachtet fühlt sieht man seinen schmerz.jetzt kommt die frage auf,wer geht ins elternhaus.das ist alles keine leicht zeit.alle tun sich schwer etwas zu verändern,aber es muss sein.sollen es wirklich schon vier wochen sein das sie leise ging?es kann doch nicht wahr sein.sie fehlt..............

12.01.2004 15:17

mum
 
war im hospiz.hatte ein gepräch,es hat gutgetan.man legte mir aber nah 2-3 mon.zu warten,mit gesprächtherapie,aus erfahrung weiss man das dann die zeit beginnt,wo man hilfe am nötigsten hat.werde ich es so lange aushalten?dann soll die zeit beginnen wo man bewusst merkt.da fehlt jemand ganz liebes.....ach wie ist alles schwer..............

13.01.2004 10:49

mum
 
meine jüngste machte heute morgen im bett nach, wie omi tot im bett gelegen hat,auf meine frage :war das schön? sagte sie: nein traurig.ach wie soll es witergehen?

14.01.2004 22:12

mum
 
Hallo Elisabeth,

Deine Worte tun mir in der Seele weh.
Ich finde, wenn ein Mensch Hilfe braucht, und die brauchst Du ja auch jetzt, ist es nicht schön, zu hören bekommen, dass man in 3 Monaten damit beginnen sollte.

Wo Du schon mittendrin stecktst, steht mir noch bevor. Ich liebe meine Mutter auch über alles. Sie ist auch mein ein und alles, neben meinen beiden Kindern.

Habe auch für mich beschlossen, dass ich gaaanz dringend Hilfe brauche.

Meine Mutti lebt noch, doch sie hat eine so schwere Krankheit. Die Lebenserwartung ist gering.

Ich habe jetzt schon das Gefühl durchzudrehen.

Es ist bestimmt gut, wenn man sofort Hilfe bekommt.

Ich wünsche Dir ganz viel davon.

Liebe Grüße

Lotte

15.01.2004 08:24

mum
 
heute hat meine grosse geburtstag,und keine omi kann anrufen,kommen das ist traurig..............

liebe lotte vielen dank für deine lieben zeilen.was hat deine mutter?möchtest du dadrüber schreiben?ich habe schon vor dem tod meiner geliebten mum viel darüber geredet,ach ja vielleicht hilft es ein wenig aber die lücke kann keiner schliessen(soll auch niemand anders)sie ist nicht zu ersetzen.alles erinnert an sie.es scmerzt so sehr.
dir wünsche ich kraft.es gibt auch immer hoffnung.versuche viel zeit mit ihr zu verbringen.freue mich von dir zu hören.
elisabeth2

15.01.2004 21:36

mum
 
Liebe Elisabeth,

meine Mama hat Bauchspeicheldrüsenkrebs....

Meinen Papa hab ich verloren, da war ich sieben Jahre alt. Seitdem hänge ich sehr an meiner Mutti. Geschwister, mit denen ich mein Leid teilen kann hab´ich leider auch nicht.

Ich kann Dir so nachempfinden. Bei dem Gedanken, dass meine Ma nicht mehr da sein soll, könnte ich durchdrehen.

Bin nun selbst seit 5 Wochen krank geschrieben. Sehe mich überhaupt nicht i. d. Lage zu arbeiten. Da ich auch Kundenkontakt habe, geht es garnicht. Wäre ja auch keinem geholfen, wenn ich ein Heulkrampf nach dem andern bekomme.

Ich finde es schön, wie Du Dir alles von der Seele schreibst.
Das hilft bestimmt.

Habe Morgen einen Termin bei einer Therapeutin. Das hilft vielleicht, wenn ich mich mal jemandem öffne. Denn die Menschen sind mir so fremd geworden. Habe das Gefühl, dass
mich eh keiner versteht. Somit habe ich mich verschlossen, und schreibe mir alles im Forum von der Seele.

Das mit den Kindern ist auch so eine Sache. Meine Mama war auch auf jedem Geburtstag und die Kinder hängen auch sehr an ihr.
Das wichtigste für Deine Kinder ist, das Du mit ihnen redest, da spreche ich aus Erfahrung. Kurze Zeit, nachdem mein Vater gestorben ist, starb auch meine liebe Oma an Magenkrebs. Ich hing auch sehr an ihr.Da war ich zehn. Und ich konnt mit niemandem reden. Als Kind verarbeitet man anders.Meine Mama wollte ich nicht belasten. Somit frisst ma alles in sich rein.
Für meine Kinder versuch ich dazusein. Auch wenn es mir noch so weh tut drüber zu reden, ich versuche ihnen jede Frage zu beantworten.

Nichts ist mehr wie es war. Meine Ma hat auch auf die Kinder aufgepasst, während ich gearbeitet habe. Es wird nie wieder jemanden geben, bei dem meine Kinder sich so wohl fühlen werden.

Elisabeth, ich denk an Dich.

Wahrscheinlich bin ich Dir auch garnkeine Hilfe mit meinem ganzen Leid, aber Du bist nicht allein.

Liebe Grüße

Lotte

16.01.2004 18:33

mum
 
liebe lotte
ich wünschhe dir viel kraft und stärke.ich denke an dich.elisabeth

habe heute gearbeitet denke immer es lenkt ab,ja vielleicht ein wenig aber ich denke ständig an sie,abends gehe ich spät ins bett, und lese noch lange.morgens muss ich wegen der kids früh hoch,anschauen im spiegel darf ich mich nicht....
ach wäre sie noch da.ich hätte ihr so viel zu erzählen.ich würde einiges anders machen.es tut weh.

17.01.2004 16:46

mum
 
Mein Gott , hier ist der Krebs-Kompass und KEIN Trauerbewältigungs-Seminar .
Elisabeth , Du bist sehr egoistisch . Meinst Du , nur Du leidest ??? Hoffentlich hast Du noch "Kraft" übrig für Deine Kinder .

17.01.2004 17:33

mum
 
Hallo gast,leider gibt es noch menschen mit weniger gefühlen??!!für meine kids habe ich die kraft.und ich denke jeder trauert anders.dir weiter viel kraft.
elisabeth2

17.01.2004 23:16

mum
 
Gast, wir befinden uns im KK, ein Forum dass auch eine Rubrik beinhaltet die sich Angehörigenforum nennt.
Da wird evtl. auch mal über was anderes geredet als der sch....
Krebs.

Und jeder bewältigt seine Trauer anders. Der eine redet, in welcher Form auch immer, der ander schweigt, und frißt in sich hinein.

Elisabeth, Du bist nicht allein! Ich glaube es geht jedem so, dass er hinterher denkt, er hätte alles anders machen können.

Du hast bestimmt alles richtig gemacht, aus dem Bauch heraus gehandelt.Es ist verständlich, dass man an sich zweifelt.
Doch es bringt nichts.

Wenn Du möchtest, können wir ja auch mal mailen.

Meine Email: anprodi@web.de

Liebe Grüße

Lotte

Trude63 18.01.2004 14:22

mum
 
liebe elisabeth2,
"gast" stänkert überall, da hilft nur ignorieren. ich finde deine beiträge sehr offen geschrieben. ich hoffe, dass dir das schreiben hilft, den verlust deiner mutter täglich wieder zu verkraften. schreib weiter, es gibt viele, die mit dir fühlen.
ich wünsche dir weiterhin viel kraft und ein gutes jahr für deine familie,
gruß britta.

18.01.2004 17:32

mum
 
Danke lotte,danke britta.
Ich glaube jetzt auch da hatte sich jemand verirrt.Allen hier kraft und eine schöne woche.
elisabeth2


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