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Eithne_1982 21.04.2011 12:05

Hilflos und traurig
 
Hallo meine Lieben,

einige von euch kennen mich ja schon aus diversen anderen Themen. Ich bin schön läger hier und weiß um die Bitte, nicht einfach so neue Themen zu eröffnen.
Ich bin seit heute an einem Punkt, wo ich denke "Ich kann nicht mehr" und hoffe hier einen Raum zu finden mit Trost, Zuspruch und Ideen. Meine Mama hat Krebs. Ich schreibe bewußt nicht Darmkrebs, obwohl damit alles angefangen hat, aber inzwischen hat er sich vermehrt. Ich könnt die Entwicklung in meiner Signatur nachlesen.
Zuletzt wurden bei ihr zwei SIRT durchgeführt, weil die Chemo nicht mehr wirkte. Bis heute morgen war sie für die Voruntersuchung zur 3. SIRT im Khs. und kam mit einer Mörderdiagnose wieder. Neubildung im Darm. Neubildung in den hepatischen Gallengängen, weiterhin Funde in der Leber. Sie sagte nur "Wenn das stimmt, dann geb ich auf!"
Seit dem zitter ich die ganze Zeit. Ich versuche die Maske zu wahren und ihr Mut zu machen, aber ich kann langsam nicht mehr. Allerdings kann ich ihr doch auch nicht sagen "Ja, du hast Recht, du hast keine Chance"

Ich bin einfach rat- und hilflos und kann es nicht glauben. Ich weiß, dassich damit nicht alleine bin und dass es leider leider leider schon vielen vor mir so ging, aber für einen selber ist es eben dann doch immer das erste Mal. Es geht ihr doch so bombig, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das anders wird und steht hilflos vor einem riesen Hügel, den es zu erklimmen gilt

Alpenveilchen 21.04.2011 14:38

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna,

ich hatte die Geschichte Deiner Mutter immer mitgelesen und weiss auch, wie Ihr um den SIRT gekämpft hattet. Es tut mir so leid für Deine Mutter, dass sie sich heute diese niederschmetternde Diagnose anhören musste.

Sehen die Ärzte diese neue Diagnose nun als Anlass, die dritte SIRT-Behandlung nicht mehr durchzuführen? Versuche Deine Mutter zu trösten und Euch auf das zu konzentrieren, was die Ärzte nun zur weiteren Vorgehensweise vorschlagen. Ich denke, wenn Ihr es irgendwie schafft, ist es immer besser, sich auf die Behandlungen und Möglichkeiten zu konzentrieren als auf die Krankheit. Die Krankheit strahlt sozusagen eine Kraft aus, die einen runterzieht. Die Behandlungen dagegen ziehen einen in Form von Hoffnungen und Möglichkeiten hoch. Verstehst Du, wie ich das meine?

Du schreibst, Deiner Mutter geht es ansonsten recht gut zur Zeit. Früher, bevor es die heutigen Apparate für Untersuchungen gab, hätte man von diesen Neubildungen gar nichts gewusst. Es ist traurig, wenn einem dieses vermehrte Wissen um den eigenen Zustand nun zum Verhängnis wird.

Ich - und viele, viele andere hier auch - sind in Gedanken bei Dir und Deiner Mutter. Ich wünsche Dir ganz, ganz viel Kraft, um Deine Mutter nun wieder aufzubauen und zum Weiterkämpfen zu ermutigen.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen

Eithne_1982 22.04.2011 15:38

AW: Hilflos und traurig
 
Ich bin jetzt total verwirrt. Gestern abend noch spät rief unser Hausarzt an. Er ist ein Freund der Familie und sehr bemüht, auch wenn er eben "nur" Hausarzt ist und von Chemo, Strahlen etc auch nicht viel mehr Ahnung hat als so mancher hier im Forum ;-) Er meinte, wir hätten das in unserer Panik falsch verstanden und er hätte extra noch mal bei der Ärztin angerufen und nachgefragt, um ganz sicher zu sein. Die Diagnose, die auf dem Entlassungsbericht stünde, wäre die ursprüngliche Diagnose und würde nichts über den Ist-Zustand aussagen. Unsere Nachfrage nach den Gallengängen beantwortete er dann, dass es nur um die Kennzahlen hinter der Diagnose ginge und das die für de Versichung wären. und da die im Khs im Stress waren, ahben sie nur copy&paste gemacht und die Gallengänge nciht rausgenommen, wie sonst immer.
Glauben tu ichs noch nicht, der Schock und die Angst sitzen erstmal zu tief. Aber andererseits haben sie ja auch kein neues CT gemacht (woher sollen sie es sonst wissen) und machen am Dienstag die dritte SIRT ganz normal (die sie ja nicht machen dürften, wenn irgendwo außer in der Leber was wäre).
Ich versuche also, meine Nerven erstmal zu beruhigen und Ostern zu genießen. Sorry für das Chaos und die Schrecknachricht. und ein ganz ganz dickes DANKE an dich, Alpenveilchen. Für's Dasein und die lieben Worte :knuddel:

Alpenveilchen 22.04.2011 17:36

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna,

ich halte ganz fest die Daumen, dass alles so ist, wie der Hausarzt es beschrieben hat. Es klingt ja doch recht logisch. Nur gemein, wie ausgesetzt man als kranker Mensch den gestressten Ärzten ist. Ich finde so ein Fehler - oder besser gesagt so eine Schlamperei mit den Gefühlen todkranker Menschen und ihrer Angehörigen - ist nicht verzeihlich.

Ich wünsche Euch nun endlich schöne Ostertage und viel Erfolg am Dienstag bei der SIRT-Behandlung.

Ganz liebe Ostergrüsse
vom Alpenveilchen

Eithne_1982 22.04.2011 18:38

AW: Hilflos und traurig
 
Danke. Genau das, was du über die Ärzte schreibst, denke ich auch. Sie haben ihr ja den Brief auch einfach gegeben, ohne etwas dazu zu sagen. Die müssen sich doch denken können, dass man da einen Herzinfark kriegt. Aber so wie ich Krankenhausärzte bisher erlebt habe, halte ich es echt für möglich, auch wenn ich es kaum zu hoffen wage. Aber irgendwie schwanke ich grade wieder zu "Wut" um. Wut darüber, dass man doch immer nur einer von vielen (Patienten) ist.

Elisabethh.1900 23.04.2011 23:18

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna!

Als ich Deine letzten Beiträge las, hat es mir total die Sprache verschlagen. Es ist einfach unglaublich, wie man Euch in Angst und Schrecken versetzt hat. Du bist schon viele schwierige Schritte mit Deiner Mutti gegangen und nun das. Es ist gut, dass es noch solche Ärzte, wie den Hausarzt Deiner Mama gibt, der sich noch einmal, darum bemühte und den Irrtum aufklären konnte.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie, dass Ihr Euch inzwischen von dem großen Schrecken erholt habt und ein geruhsames Osterfest verbringen könnt.

Liebe Grüße, auch an Deine Mutti!

Elisabethh.

Eithne_1982 24.04.2011 10:56

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Elisabethh., liebe Mitleser,

ich wünsche euch allen frohe Ostern. Ich hoffe, ihr könnt alle das schöne Wetter genießen und euch über die freien Tage schön erholen.

Mein Schock der letzten Tage setzt sich so langsam und ich blicke nach vorne. Mir fehlen noch immer die rechten Worte, um zu beschreiben, wie ich mich fühle. "Hilflos und traurig" trifft es irgendwie ganz gut, auch wenn es ursprünglich anders gemeint war. Jetzt ist es mehr ein "ausgeliefert sein". Dann ist das noch diese Wut über die Ärzte, aber inzwischen auch wieder die Hoffnung und die Freunde, dass doch alles besser ist, als befürchtet.

Ich bin kein gläubiger Mensch im Sinne der Kirche, aber ich denke grade viel über Ostern nach. Die Auferstehung, die Überwindung des Todes. Mir ist klar, dass jeder von uns sterblich ist, aber was Mama angeht, so sage ich jetzt "Noch nicht!" Wir kämpfen weiter. Generationen von Krebskranken und Angehörigen hoff(t)en auf DIE Entdeckung in der Krebsforschung. Irgendwann muss sie ja mal kommen ;-)

fee73 24.04.2011 16:12

AW: Hilflos und traurig
 
dir alles gute!!!!

Eithne_1982 25.04.2011 08:42

AW: Hilflos und traurig
 
danke, dir auch

rosarotmeliert 26.04.2011 12:38

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Eithne!
Auch mir (uns) ist soetwas vor ein paar Tagen passiert. Es wurden Sachen in den Raum geworfen, von es muss jetzt schnell gehen, wieder Chemo, ich könnte von der Chemo sterben, fraglich ob Sie überhaupt hilft usw., (mir wurde gerade nach Darmkrebs eine Lungenmetastase entfernt). Ich war der Meinung und hatte es so verstanden, dass alles soweit Ok ist, die Metastase raus (eher ein einzelnes Überbleibsel nach Chemo vor 2,5 Jahren, noch klein uns ehr langsam gewachsen,nun mit Sicherheitsabstand entfernt, also alles im gelb/grünen Bereich!). Auf dem PEt-CT keinerlei weiteren Metastasen oder Krebsteile! War gerade dabei mich von der OP zu erholen. Ein Arzt, der nicht an der Tumorkonferenz teilgenommen hat und mich am Entlassungstag zuhause anrief und mich drei Tage später zu einem Gespräch über wietere Vorgehenswiese herbestellt hat, hat meine ganze Familie so durcheinandergebracht, dass mein Mann Tabletten genommen hat, meine Mama nur noch geheult hat und auch meine Söhne völlig fertig waren und ich dachte nun, das wars jetzt! Habe mir dann weil mir alles so komisch vorkam erst eine Zweitmeinung einer Ambulanten Krebsklinik eingeholt und dann meinen Onkologen kontaktiert, was dies alles bedeutet. Entwarnung, alles zurück wie vorher, keine Chemo, alles gut, kein Grund zur Panik. Ich bin durch diesen Anruf und das danach folgende Gespräch um Jahre gealtert, mein Vorfreude auf den Frühling, quasi erloschen. Auch wenn ich jetzt weiß, alles soweit OK, habe ich noch immer das Gefühl als hätte ich tonnenweise Adrenalin intus und es bleibt eine bitterer Nachgeschmack und auch die Unsicherheit, wieso meinte der Arzt dieses und verschweigen Sie einem etwas??? Die Ärzte wissen gar nicht was sie da anrichten! Fühl dich gedrückt, Katja

Eithne_1982 26.04.2011 15:19

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Katja, ja das wissen die Ärzte wirklich nicht, was sie einem da antun. Schön, dass bei dir soweit alles gut ist, ich drücke ganz ganz feste die Daumen, dass es so bleibt.

Meine Mama sollte heute morgen um 7h im Krankenhaus zur dritten SIRT kommen. War sie auch. Um 10h kam dann der Anruf "Hol mich ab, die SIRT-Kugeln sind nicht aus Australien geliefert worden." Neuer Termin, 3.5.! *grrr* Weiß da überhaupt noch einer was er tut? Die hatten schon den Blasenkatheter gelegt und das Schmerzmittel gegeben. Essen für heute und morgen war schon bestellt. Immerhin: Die Ärztin kam an udn hat sich bei der Visite (also vor allen anderen) entschuldigt, dass sie uns so einen Schrecken eingejagt hat. Unser Hausarzt (Freund der Familie) hatte sie ja darauf angesprochen und einen Kollege, der sich mit ihm die Praxis teilt, hatte die Ärztin zufällig bei einem Osterfeuer getroffen. Der hatte davon gehört und ihr auch noch mal gesagt, dass sie da echt Mist gebaut hat *g* Naja, sie hat Mama dann aber auch noch mal bestätigt, dass wirklich nirgends was ist, sonst dürften sie die SIRT ja nicht machen und dass es echt nur die drei kleinen Metas in der Leber sind.

Jetzt feiern wir Do erstmal schön Mamas Geburtstag. Waren ja schon etwas traurig, dass sie den im Khs verbringen sollte...

Euch allen eine schöne Woche!

rosarotmeliert 26.04.2011 18:16

AW: Hilflos und traurig
 
Dann feiert mal schön! Ich habe mich erstmal bei einer Psycho-Onkologin ausgekotzt und die hat auch gemeint, was der Arzt gemacht hat, ginge wohl gar nicht! Sie hat ihn angerufen und ihm erklärt was er da für eine Lawine ausgelöst hat. Er meinte nur, er wüsste ja nicht dass gleich alle so am Rad drehen würden.... Sehr einfühlsam, was??!! Die Ärzte kennen sicher niemanden persönlich der schon mal in einer solchen Situation war. Für die ist das halt Alltag und nur ein Job! Sorry, bin wohl immer noch wütend! Ich wünsche dir jedenfalls das ihr alle wieder zur Ruhe kommt, denn auch die Psyche spielt eine große Rolle. Genießt das tolle Wetter und lasst es euch gut gehen!!!! Gruß, Katja

Eithne_1982 20.05.2011 18:40

AW: Hilflos und traurig
 
Einen Monat ist der Schock jetzt her und noch einen weiteren Monat bis zum CT, bis wir wissen, ob der ganze SIRT-Stress etwas gebracht hat. Die Anspannung beginnt langsam zu wachsen. Sorry, dass ich mich lange nicht gemeldet habe, ich habe selber grade einen Krankenschein hinter mir, meine Lunge macht ein bisschen Ärger (kA wieso).
Mama beäugt sich und ihren Körper jeden Tag skeptischer, je näher das CT kommt, und wird genauso skeptisch und möglichst unauffällig von uns beäugt. Manchmal hat sie Probleme, dass ihr Fleisch nicht schmeckt. Das war auch bei ihrer Leber-Krebs-kranken Freundin so im Endstadium, weswegen sie manchmal in Panik verfällt, doch heute hab ich ihr Hackbällchen gemacht und die haben wunderbar geschmeckt. Gestern gab's ein Stimmungstief, heute hat sie Bon Jovi-Konzertkarte gewonnen und alles ist super ;-)
Die Berg- und Talfahrt geht also stetig weiter, wobei wir uns wohl grade eher auf einem Paß befinden

@Katja: wie gehts dir und deinem Schrecken? Schon verdaut?

Eithne_1982 13.06.2011 17:36

AW: Hilflos und traurig
 
Morgen ist also wieder CT-Tag. Mir geht's richtig schlecht, habe jede Nacht Albträume vor lauter Angst, was da jetzt wieder raus kommt...
Also, bitte alle ganz ganz feste die Daumen drücken :-)

Alpenveilchen 13.06.2011 18:26

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna,

die Daumen sind gedrückt. Alles, alles Gute für Deine Mutter, dass beim CT nichts gefunden wird!!!

Viele liebe Grüsse
vom Alpenveilchen

Eithne_1982 13.06.2011 18:40

AW: Hilflos und traurig
 
"Nichts" wäre schon sooo toll, dass ich das gar nicht zu hoffen wage. Ich hoffe einfach, dass sich die Metas verkleinert haben durch die SIRT. Vielleicht, dass der an der Arterie weg ist, so dass sie die anderen beiden operieren können. Oder... Ach ich weiß langsam nicht mehr, was ich eigentlich hoffe. Ich hoffe eigentlich nur, dass das Ergebnis Mama nicht entmutigt

Und: DANKE !!!

Eithne_1982 14.06.2011 13:03

AW: Hilflos und traurig
 
Aaaalso *tief Luft hole*

Die Metas waren im CT noch sichtbar, allerdings um rund ein Drittel verkleinert. Der Dok sagte, dass er im CT nicht erkennen könne, ob sie noch aktiv oder vernarbt seien, das wäre nur über ein MRT erkennbar. Er möchte jetzt in der Tumorkonferenz eine OP vorschlagen, glaubt aber, dass die Ärzte das nicht machen (wegen der Verteilung und Wegen der einen direkt an der Arterie) Aber vorschlagen kostet ja nichts. Ansonsten Verlaufskontrolle und nächster Termin am 12. 8., d.h. wir können erst mal unseren Konzertsommer genießen

Alpenveilchen 14.06.2011 20:22

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna,

herzlichen Glückwunsch zu Eurem doch eher beruhigenden CT-Ergebnis. Ich wünsche Euch sehr, dass die Ärzte einer OP zustimmen. Wenn sie es doch wenigstens versuchen würden! Das mit der Aorta stelle ich mir - als Laie - schwierig vor. Man möchte ja auch nicht, dass durch die Operation Krebszellen losgelöst werden und sich dann im Eilstrom mit dem Blut überall im Körper verteilen. Trotzdem wäre es schön, wenn die Ärzte den Krebs einfach von Deiner Mutter entfernen könnten.

Ganz liebe Grüsse und eine hoffentlich etwas entspanntere Sommerzeit
wünscht Dir und Deiner Mutter
das Alpenveilchen

Eithne_1982 14.06.2011 20:40

AW: Hilflos und traurig
 
Danke :-)

Ja, das mit den losgelösten Krebszellen ist Mamas größte Sorge, darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Meine Hoffnung ist jetzt eher, dass die Metas vernarbt sind und sich einfach nicht mehr mucken ;-)

Eithne_1982 17.06.2011 11:30

AW: Hilflos und traurig
 
Gestern kam der Anruf, sie wollen operieren. Mama hat Angst und sich erst einmal Nachdenk-Zeit erbeten. Die hat sie bis Ende Juni, da geht's ins MRT...

Ich würde mich wahnsinnig freuen, hier vielleicht den ein oder anderen Erfahrungsbericht bezügl. der Leber-OP zu lesen. Mama meinte, man bräuchte mind. ein halbes Jahr, um sich davon zu erholen und wir zwischenzeitlich ganz aufgequollen und gelb...!?!

Eithne_1982 03.07.2011 15:58

AW: Hilflos und traurig
 
heute morgen hab ich noch im anderen Thema (Lebermetastasen) geschrieben, wie schlecht gerade alles ist. und nun? Unser befreundeter Hausarzt hat angerufen und gesagt, dass Mamas Leber keine Nährstoffe mehr aufnehme. Ist das jetzt das Ende? Der point of no return? Ich habe gelesen, dass es Möglichkeiten der Dialyse gibt, um die Zeit bis zu einer Transplantation zu überbrücken, aber bei ihr kommt eine Transplantation ja nicht in Frage, bringt die Dialyse dann was? Sie soll wohl morgen den Arzt anrufen und dann ein paar Tage stationär ins Krankenhaus. Wer weiß was? Ich fühl mich als wäre der Kampf verloren

Elisabethh.1900 03.07.2011 21:28

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna!

Es tut mir leid, zu lesen, dass bei Deiner Mutti wieder neue Komplikationen aufgetreten sind und Ihr erneut um sie bangen müßt.

Zitat:

Ich habe gelesen, dass es Möglichkeiten der Dialyse gibt, um die Zeit bis zu einer Transplantation zu überbrücken, aber bei ihr kommt eine Transplantation ja nicht in Frage, bringt die Dialyse dann was?
Zur Problematik der Leberdialyse findet man einige Webseiten, wo entsprechende Angebote sind. Ich denke, das Beste ist, Du erkundigst Dich selbst bei den verantwortlichen Ärzten, wie die Aussichten sind, dass Deine Mutti behandelt werden kann.

Ich kann nachvollziehen, dass Deine Mama inzwischen der Mut verlassen hat, weitere Behandlungen durchzuführen. Bei diesen schweren Erkrankungen ist es immer schwer zu essen und zu trinken, solche Erfahrungen habt Ihr in den vergangenen Wochen immer wieder machen müssen. Besteht die Möglichkeit, dass sie parenteral, also per Infusion ernährt wird, damit sie nicht weiter abbaut?


Diese Links habe ich gefunden und hoffe, dass ich Dir ein Stück weiterhelfen kann:

1.)http://www.ambulante-leberdialyse-muenchen.de/

2.)http://www.hepanet.de

Ich wünsche Euch viel Kraft!

Elisabethh.

Eithne_1982 11.07.2011 13:01

AW: Hilflos und traurig
 
Meine Mama ist gestern im Krankenhaus, in das wir sie wegen starker Schmerzen brachten, friedlich eingeschlafen, im Glauben, heute behandelt zu werden, und heute morgen einfach nicht mehr aufgewacht

Alpenveilchen 11.07.2011 13:53

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna,

was für ein Schock!!! Damit war nun wirklich nicht zu rechnen! Erst einmal ganz schnell herzliches Beileid. Sei ganz lieb gedrückt und ich wünsche Dir alle Kraft der Welt, diesen Schock erst einmal zu verarbeiten.

Ganz, ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen

KerstinJ. 12.07.2011 12:04

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna,

es tut mir sooo unendlich leid! Fühl Dich ganz fest von mir gedrückt!:pftroest::pftroest::pftroest:

Grüße

Kerstin



PS: Die E-Mail die ich Dir geschickt habe, kam leider wieder zurück?!

life62 12.07.2011 14:12

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna

ich habe still mitgelesen und bin gerade sprachlos!!

Mein herzliches Beileid. Ich wünsche Dir viel Kraft.

Liebe Grüsse
life62

Eithne_1982 12.07.2011 21:53

AW: Hilflos und traurig
 
Dank euch. Realisiert habe ich das alles noch nicht. Wir waren heute beim Bestatter und haben alles in die Wege geleitet, aber trotzdem fühl es sich so an, als käme sie jeden Moment aus dem Krankenhaus.

Morgen ist "unser" Bon Jovi Konzert. Darauf hat sich sooo gefreut und es war ihr großes Ziel dahin zu gehen. Wir hatten sogar schon Informationen eingeholt, wie wir das mit Rollstuhl bewerkstelligen können. Als sie merkte, dass sie es wahrscheinlich nicht schafft (wegen der vermeintlichen Gallenentzündung), da hat sie mir das Versprechen abgenommen, dass ich trotzdem gehe. Ich hab jetzt alles verabredet, mein Cousin kommt mit, damit ihr Platz nicht leer bleibt, aber ich weiß noch nicht, wie ich das überstehen soll, ich heule ja jetzt schon Rotz und Wasser.

Ich bin euch so dankbar, dass ihr da wart und da seid (Kerstin, ich weiß einfach nicht woran das mit der Mail liegt)

Elisabethh.1900 12.07.2011 22:03

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna!

Tief traurig und betroffen habe ich heute die Nachricht vom Tod Deiner Mutti gelesen.
Da in dieser Situation Worte nicht trösten können, erlaube ich mir, Dich still zu umarmen!
Für die kommende Zeit wünsche ich Euch Gottes Segen und viel Kraft!

In stiller Trauer!

Elisabethh.

Eithne_1982 20.07.2011 18:32

AW: Hilflos und traurig
 
Hallo, wollte euch mal wieder ein Lebenszeichen schicken. Mir gehts nicht so gut, so langsam realisiere ich alles, auch wenn ichs immer noch nicht glauben kann. Freitag ist die Beerdigung :weinen:

Alpenveilchen 20.07.2011 20:31

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna,

wir denken ganz fest an Dich (und Deine Mutter):pftroest:.

Alles Liebe
vom Alpenveilchen

Schweiz 22.07.2011 11:31

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Eithne_1982, wir denken, dass kein Wort und keine Geste die Leere nach dem Verlust eines geliebten Menschen in uns füllen kann. Wir haben für den geliebten Menschen gekämpft, gehofft, gebangt und haben ihr von unserer Kraft gegeben. Aber das unschätzbarste Gut, was wir geben konnten (und auch jetzt noch geben können), ist unsere Liebe. Wir haben dem geliebten Menschen das Gefühl geschenkt, dass wir sie lieben und sie uns unermesslich wertvoll sind und immer sein werden. Deine Mami hat dies gefühlt und ist garantiert unheimlich stolz auf Dich! Das ist meine Tochter und ich bewundere sie für ihre Stärke!
Alles Liebe, Schweiz

Alpenveilchen 22.07.2011 20:36

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna,

ich musste heute viel an Dich denken. Ich hoffe sehr, dass Ihr eine Beerdigung im Sinne Deiner Mutter gestalten konntet, eine Beerdigung, die alle lieben Wünsche und Gedanken zu ihrer Person auffangen und allen Trauergästen vermitteln konnte.

Ich weiss, das das Loch in Eurer Mitte trotzdem unendlich schmerzlich ist.

Alles, alles liebe
vom Alpenveilchen

Eithne_1982 23.07.2011 07:36

AW: Hilflos und traurig
 
Ja es war eine "schöne" Beerdigung, wenn man sowas sagen kann (?). Teile der engsten Familie sind schon zu uns nach Hause gekommen und haben meinen Papa und meinen Bruder mit zum Friedhof genommen. Papa wäre nicht in der Lage gewesen, Auto zu fahren und mein Bruder hat keinen Führerschein. Ich selber bin mit meinem Freund und unserer Hündin (die Autofahren gar nicht mag) gelaufen. Ich kam dadurch quasi nicht durch den Haupteingang, sondern durch den Hintereingang, der sich auf einem Berg befindet. Schon als ich den Berg hinunter kam, sah ich eine riesige Menschenmenge und war total überwältigt: So viele Leute! Und da war es erst zwanzig vor. die Menge hat sich dann, bis wir als Trauerzug zum Grab gegangen sind, noch einmal ungefähr verdoppelt, ich würde so um die 80 Trauergäste schätzen. Am Grab hatten dennoch glücklicherweise alle mehr oder weniger Platz. Dann wurde "Nur zu Besuch" von den Toten Hosen gespielt, wie Mama es immer wollte und der Trauerredner hielt eine wirklich, wirklich tolle Rede. Das sagte hinterher jeder, es war also nicht nur subjektiv... Danach hatten wir ein Kaffeetrinken im engsten Familien-und Freundeskreis.
Es war schon wirklich schwierig und hart, aber ich muss sagen, dass mir der Abschied am 11. 7. im Krankenhaus schwerer fiel und es mir, abgesehen von einigen, heftigen Tiefpunkten einigermaßen gut geht

KerstinJ. 23.07.2011 09:09

AW: Hilflos und traurig
 
Meine liebe Edna,

das hört sich für mich sehr ergreifend an! es "freut" mich, das die Beerdigung so war, wie es sich Deine Mum vorgestellt hat!
Deine Mum wird sicher vom Himmel aus zugesehen haben und war, wie so oft, stolz auf Dich!!!! :remybussi

Ich wünsch dir von Herzen, das Du nach vorne schauen kannst, und die Zeit, die Wunden heilen kann!!!!

AAAACHTUNG!!!! Mein Kraftpaket kommt mit schwung, nicht das es Dich umhaut!!!!;)

Ganz liebe Grüße

Kerstin

sternchen2190 23.07.2011 10:43

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna, ich weiss gar nicht was ich schreiben soll....wo ich doch genau weiss wie es dir im Moment geht.:cry:
Ich hatte erst gestern wieder die Kraft in meinen Thread zu schauen, und habe schockiert dein Posting gelesen.
Es tut mir so leid, und ich weiss nichts kann dich wirklich trösten!:cry
Ich versuche mir nur immer und immer wieder zu sagen das jetzt dieses endlose Leiden vorbei ist.
Unsere Mamas müssen nun keine Angst mehr haben vor irgendwelchen Operationen, oder Ct's, Mrt's und keiner kann sie mehr quälen mit schmerzvollen Untersuchungen usw usw...

Leider hilft das auch nur bedingt, und manchmal in bestimmten Momenten ist der Schmerz schon fast körperlich.....es tut so weh...

Ich drück dich....:cry:
Anja

rosarotmeliert 23.07.2011 17:55

AW: Hilflos und traurig
 
Es tut mir wirklich sehr leid!!!!!!!!!! LG, Katja

Eithne_1982 26.07.2011 18:56

AW: Hilflos und traurig
 
Ich bin regelrecht sprachlos. Ihr seid alle toll, danke :-) :knuddel:

Gestern war ich bei Take That und Robbie hat unsere ganze Mädelsgruppe zum flennen gebracht, weil er "Angels" allen verstorbenen Eltern widmete. "Remember your Mamas love you, will always be there and protect you" - ich glaube den Satz werde ich lange nicht vergessen. Mama sollte bei dem Konzert eigentlich dabei sein, sie hatte auch ein Ticket. Und irgendwie hab ich das Gefühl, dass sie da war

Alpenveilchen 26.07.2011 19:25

AW: Hilflos und traurig
 
Liebe Edna,

ja, manchmal schaffen es Artisten, eine Konzerthalle zum Tempel werden zu lassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Deine Mutter da war. :1luvu:

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen

Eithne_1982 31.07.2011 22:48

AW: Hilflos und traurig
 
Morgen ist wieder Montag. Der dritte seit Tag X. Das heißt auch, dass ich meine Mam heute vor drei Wochen das letzte mal lebend gesehen habe. Begreifen kann ich es noch immer nicht, es ist als wäre sie zur Kur oder im Urlaub, es ging so schnell zum Schluss. Sie fehlt mir so ungemein. Ich schaue noch immer regelmäßig hier im KK vorbei, als wenn ich endlich hier die Lösung finden würde, wie ich sie retten kann. Aber es gibt keine Rettung mehr. Ich hoffe sooooo sehr, dass irgendwann ein Mittel gefunden wird, was alle Menschen von dieser bösen, schlimmen, zerstörerischen Krankheit heilen wird.

dackeljanny 01.08.2011 01:56

AW: Hilflos und traurig
 
hallo,
ich bin ja erst ganz neu dabei und hoffe auf ein wenig Unterstützung.
Meine Mutter hat auch Darmkrebs, nach Op dann alles gut. 3 Jahre später Metas in der Leber, durch Koagulation wieder alles gut - Hoffnung, dass nun Ruhe ist.
Im Frühjahr ist sie gestürzt und von dem rechten Arm wurde ein CT gemacht. Die Röntgenassistentin hat mich auf 4 Metas in dem Lungenabschnitt aufmerksam gemacht, den man dabei sah. Da meine Mutter nicht denkt, dass der Krebs nochmal wieder gekommen ist, habe ich nichts davon gesagt.
Nun hat sie einen starken Husten. Sie hat während des Atmens ein starkes "Ziehen", was sie doch sehr quält.
Es schmeckt ihr nichts mehr, auch mag sie kein Fleisch mehr essen (wie beschrieben), sie wird immer weniger.
Ich denke, dass der Tod nicht mehr weit ist. Wie kann ich ihr alles leichter machen???
Sie will heute zum Hausarzt gehen, er soll etwas gegen den Husten tun. Oh Gott, was wird er machen? Kann er was tun? Wird sie Blut husten, wird sie ersticken?
.
Meine Mutter ist 87,5 Jahre alt, lebt noch allein, ich bin aber täglich bei ihr.
Ich habe ihr versprochen, dass ich mich fürsorglich um sie kümmere.
Das ist mir ein großes Bedürfnis.
Ich bitte so dringend um eventuelle Antworten.
Liebe Grüße Ingrid


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