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Ich habe solche Angst um meinen Paps
Hallöchen,
ich bin schon eine Weile hier im Forum angemeldet und schreibe nun selbst mal meine Sorgen und Gedanken auf. Ich bin 32, verheiratet und habe 2 Kinder im Alter von 3 Jahren. Warum hab ich mich angemeldet? 2005 erfuhren wir, dass mein Papa einen Nierentumor hat. Ihm wurde die halbe Niere entfernt, dann kamen so viele Behandlungen (Bestrahlung, Chemo, Stammzellentransplantation etc). Mein Papa hat ein Multiples Myelom, soweit ich weiss ist das relativ selten. Mittlerweile sind meine Familie und ich am Ende unserer Kräfte angekommen. Meinem Papa geht es zwar den Umständen entsprechend gut und er muss zum Glück nur ambulant behandelt werden, aber er hat sich so verändert. Ich kenne meinen Papa gar nicht mehr. Ich kann mir nur schwer vorstellen, was er gerade durchmacht, wenn er mit niemandem spricht. Mein Papa war immer schon sehr verschlossen und hat eigentlich kaum seine Gefühle gezeigt, aber es wird immer schlimmer. Das er Krebs hat haben wir nur durch Zufall erfahren und welche Art von Krankheit habe ich nur mit Mühe und Not rausbekommen. Er erzählt rein gar nichts, man kann mit ihm nicht reden. Wenn man ihn was fragt, wird er ausfallend und verlässt einfach den Raum. Geschweige denn darf man in seiner Gegenwart weinen oder über seine Ängste und Gefühle sprechen. Vor allem aber habe ich mittlerweile auch Angst um meine Mama. Sie war wegen der ganzen Situation dieses Jahr bereits im KKH. (War nah an einem Schlaganfall dran) Am Wochenende hat er sie angeschrien, sie sei schließlich an allem schuld - hallo? Wieso soll meine Mama schuld an seiner Erkrankung sein? Sie hat sich immer für ihn aufgeopfert und hat ihn mal über alles geliebt. Sie hat wieder so geweint, er ist immer so gemein zu ihr. Sie hat zu mir gesagt: "weisst du ich hab ihn immernoch lieb, aber wenn das so weiter geht ziehe ich aus" Das hat mir das Herz zerrissen. Meine Eltern haben in den 35 Jahren, die sie mittlerweile verheiratet sind , so viele Schicksalsschläge erleben müssen und das soll nun der Rest sein? Ich hatte mit so gewünscht, dass wir noch goldene Hochzeit oder mehr feiern. Sie sind ja erst 62 und 54, das wäre doch eigentlich kein Problem oder? Ich weiss mittlerweile echt nicht mehr was ich noch tun soll. Mit meinem Papa kann ich nicht reden, an den komme ich nicht mehr ran und wie ich meiner Mama noch Mut machen soll weiss ich auch nicht mehr. Ich kann auch meinem Papa keine psychologische Betreuung nah bringen, da denkt er wir wollen ihm was schlechtes. Er ist auch so empfindlich. Ich liebe meine Eltern alle beide von ganzem Herzen und würde ihnen so gerne helfen, aber ich weiss nicht mehr wie. Liebe Grüße Jäcky Kann mir jemand von einen Rat geben? Ich bin mit meinem Latein jetzt am Ende. |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Jäcky,
nun kenne ich auch Deine traurige Geschichte. Mann, so viele Jahre habt Ihr damit schon zu kämpfen, das ist hart für die ganze Familie. Mein Vati hat anfangs auch jede Hilfe oder Unterstützung abgelehnt. Er wollte auch nicht, dass jemand mit den Ärzten spricht oder sogar bei den Befundgesprächen dabei ist. Heute glaube ich, dass er das alles verdrängen wollte oder ihm das ganze Getue darum sogar lästig war. Bis heute kann er schlecht Hilfe annehmen, sogar jetzt wo es ihm schon so schlecht geht. Hilfe war und ist bestimmt immer ein Zeichen für Schwäche in seinen Augen. Er war immer der, der anderen geholfen hat. Je mehr Hilfe er nun braucht, desto deutlicher wird ihm sein Zustand. Ich weiß leider auch nicht, wie man dann an ihn herankommen kann. Die Veränderungen, die Du an Deinem Vater entdeckt hast, sind sicher auch ein Zeichen seiner eigenen Verzweiflung oder Wut auf die besch... Krankheit. Wenn er jemandem die Schuld geben kann, macht es das vielleicht leichter für ihn, damit umzugehen. Sei einfach weiter für ihn und Deine Mutti da. Vielleicht kannst Du Dir ja mit Deiner Mutti gemeinsam Hilfe holen und mal mit einem Psychologen sprechen. Auch ambulante Hospizdienste betreuen Angehörige von unheilbar Kranken. Leider habe ich keine guten Ratschläge für Dich. Aber ich denke, dass so eine lange Krankheit die ganze Familie verändert. Jeder hat seine Ängste und Sorgen, seine Wut, seine Verzweiflung. Oft werden dann Dinge gesagt, die gar nicht perönlich gemeint sind und doch in dem Moment verletzen und weh tun. Läcky, ich wünsche Dir viel Kraft und umarme Dich. Liebe Grüße Carla |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Jäcky,
ach Mensch, das ist ja auch eine furchtbare Situation... Ich denke, wenn Dein Papa nicht bereit ist, sich helfen zu lassen, musst Du das akzeptieren. So schwierig das für Euch ist - ich denke, er hat ein Recht darauf zu entscheiden, dass er über die Krankheit nicht reden will... Aber es ist natürlich nicht OK, wenn er ausfallend wird und Deiner Mutter so ungeheure Vorwürfe macht! Ich weiß nicht, ob es möglich wäre, ihm das so zu sagen? (Also ich hätte meinem Vater das nicht so sagen können...) Vielleicht könntest Du ihm einen Brief schreiben? Deine Mama unterstützt Du ja schon, indem sie mit Dir reden kann! Gäbe es eine Chance, dass ihr mal etwas zusammen unternehmt, damit sie immer mal kleine Auszeiten hat? Das ist wirklich schlimm, wenn zu dieser grauenhaften Krankheit auch noch solche Spannungen kommen. Leider ist es ja oft so, dass die Kranken sich auch verändern und teilweise gemein und ungerecht werden - einfach, weil sie mit ihrer furchtbaren Situation überhaupt nicht klar kommen... Ich wünsche Dir sehr, dass sich eine Entspannung der Situation ergibt! Alles Liebe,:pftroest: Anja |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Anja,
dankschön für deine lieben Worte. Ich versuche öfter, meine Mama einfach mal raus zu holen. Morgen abend gehe ich mit ihr essen und ab und zu fahren wir beide mal nen ganzen Tag bummeln und quatschen und shoppen ein wenig. Das schafft ein wenig Ablenkung. Zum Glück kann ich immer mit meiner Mama ganz offen reden, das ist anders wie bei Paps. Gestern war für mich mal wieder ein Tag, an dem ich mit der Situation völlig überfordert war. Freitag war mein Papa zur Punktion (Ergebnis ist wohl noch nicht da, keine Ahnung ob es stimmt er hat uns schon so oft angelogen), meine Mama hat Wochenende wieder so geweint, weil er so gemein war. Ich saß dann beim Abendbrot da und mir sind nur so die Tränen gelaufen. Mein Mann war ganz mitfühlend. Das schlimme ist, über meinen Papa ärger ich mich dass er nix erzählt und ich bekomme meine Sorgen meinem Mann gegenüber auch nicht raus. Den einzigen, denen ich mein Herz richtig ausschütte seid ihr. Ja meinen Papa nen Brief schreiben habe ich vor langer Zeit schonmal versucht, als wir den Verdacht hatten, dass er Krebs hat. Da habe ich wirklich meine ganzen Gedanken und Vermutungen aufgeschrieben. Als ich dann bei meinen Eltern drüben war, hat er nur gesagt "Es ist wirklich alles in Ordnung, wenn ich krank wäre würde ich es euch doch sagen" Soviel dazu. Ich habe manchmal den EIndruck, er verdrängt selber wie krank er ist. Und wenn wir ihn darauf ansprechen und mit ihm reden wollen ist es so nah und wirklich. Liebe Carla, auch Dir dankschön für Deine nette Mail. Ich werd heute mal im Internet forschen und gucken, ob es sowas wie eine Selbsthilfegruppe für Angehörige bei uns gibt. Ansonsten werde ich mal mit Mamas und Papas Hausarzt sprechen, dass er meine Mama mal auf Kur schickt. Sie ist ja inzwischen auch krank und hat Diabetis und chronischen Bluthochdruck bekommen. Aber im Gegensatz zu ihm, gibt sie ihm keine Schuld daran. Ganz Liebe Grüße Jäcky |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Jäcky,
das ist schön, dass Du mit Deiner Mama so offen reden kannst und ihr immer mal wieder etwas zusammen unternehmt. Das ist für Deine Mama bestimmt ungeheuer kostbar! Ich kann mir so gut vorstellen, wie Du Dich in so einer Situation fühlst, wenn Deine Mama so weint, Du aber Deinen Papa ja auch nicht ändern kannst (als meine Eltern noch lebten, habe ich solche Situationen auch oft erlebt - allerdings ohne diese furchtbare Krankheit noch dazu...):pftroest: Ich denke, Du hast absolut Recht, dass Dein Papa seine Krankheit verdrängt und es viel zu real würde, wenn er darüber reden würde... Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und Gute, Anja |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Anja,
ja ich bin für meine Mama natürlich auch immer da. Ich würde aber auch so gerne für meinen Papa da sein, aber er lässt mich ja nicht. Aber wie soll ich mit der Situation, dass meine Mama gesagt hat, dass sie sich ne Wohnung sucht wenn das so weiter geht. Ich kann es fast nicht ertragen, sie beide so zu sehen. Mein Papa, dem es immer schlechter geht und meine Mama, die an seiner verbalen Agressivität zerbricht. Sie haben sich doch beide mal so geliebt. Könnt ihr mir einen Tipp geben, wie ich zwischen den beiden vermitteln kann? Liebe Grüße Jäcky |
AW: Ich habe solche Angst
hallo Jaecky
versuche deine Mutter dazu zu bringen sich selbst in psychologische behandlung zu begeben. Dort kann sie sich aussprechen und muss sich dann innerlich auch keine Vorwürfe machen das sie dich zu sehr belastet. Ich kenne deinen Vater nicht aber vielleicht hilft dir das eine oder andere meiner Gedanken um mit der situation klar zu kommen. Bei deinem Vater hilft es nicht auf der emotionalen Ebene zu sprechen. Da blockt er ab. Das ist sein Weg um mit der Krankheit fertig zu werden. So schwer es auch ist, ihr müßt es akzeptieren. Das was ich machen würde ist, wenn er deiner Mutter ungerechtfertigte Vorwürfe macht, Klartext reden und ihm klar die Grenzen aufzeigen. Auch eine Schwere Erkrankung ist kein Freifahrtschein. Ihn ganz klar fragen, was er ihr vorwirft. Fragen ob er das richtig findet wenn er deine Mutter angreift. Vielleicht ist das ein Weg um ihm klar zu machen das es so nicht geht. Eine Möglichkeit wäre vielleicht auch, du holst ihn mal alleine ab. Unternimmst mal etwas mit ihm was erimmer schon mal machen wollte und dann würde ich ihm ihn bitten mal nur zuzuhören und sich das gesagte durch den Kopf gehen zu lassen. Dann ruhig und sachlich ihm sagen was er mit seinem Verhalten mit euch macht. Sagen das es euch verletzt, sagen das ihr euch mehr Sorgen macht wenn ihr nicht geau wisst was Sache ist, usw. Nur nicht mit Vorwürfen und Tränen sondern gelassen bleiben auch wenn es noch so schwer fällt. alles Gute für euch silverlady P.S. hier gibt es noch mehr Leute mit multiplen Meyelom. Such dochmal danach , die haben bestimmt auch noch mehr Infos für dich |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Jäcky,
mir ist beim Lesen gerade eingefallen, dass ich mit meinem Vati letztens eine ähnliche Situation hatte. Als er noch in der Klinik lag, habe ich ihm öfter etwas mitgebracht. Kirschen oder so was. Er sagte dann oft, nicht so viel. War aber kein Problem eigentlich. Als meine Mutter ihm dann mal Kirschen mitbrachte, hat er sie total angefaucht, dass sie ihm nicht immer so viel Obst mibringen soll. In einem Ton, das war schon heftig. Am nächsten Tag habe ich ihn dann darauf angesprochen, als wir alleine waren. Dass er sich im Ton vergriffen hat und wir alle doch nur sein Bestes wollen. Ja, er hat das auch eingesehen. Auch wenn er sich nicht bei Mutti entschuldigt hat, aber ich greife mittlerweile ein, wenn so eine Situation wieder entsteht. Da uns ja nicht mehr viel Zeit bleibt, ist es ganz wichtig, nicht mit so einem schlechten Gefühl zu gehen. Es könnte dann immerhin die letzte Erinnerung sein. Ihr habt ja hoffentlich noch mehr Zeit. Aber ich denke auch, dass psychologische Hilfe wirklich wichtig wäre. Und immer wieder versuchen, es ganz vorsichtig anzusprechen. Ich kann Dich so gut verstehen. Man sitzt immer zwischen den Stühlen, weil man ja beide Elternteile lieb hat. Und dieser Zoff macht einen wirklich fertig. Ich umarme Dich. liebe Grüße Carla |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Carla,
ich bin heute abend mit meiner Mama zum Essen verabredet. Ich werde mich mal vorsichtig rantasten und gucken was sie meint. Ein bisschen Angst hab ich schon, ich führe diese Gespräche nicht gern. Außerdem steh ich dann gern als Bumann da. Ich werd ihr auch nahe legen, dass es so nicht weiter gehen kann. Hab ich noch gar nicht erzählt: Meine Schwester wohnt mit ihrem Mann und meiner schwerbehinderten Nichte auch mit im Haus. Und für die opfert sich meine Mama auch so auf, da ja meine Schwester nicht kann sagt sie. Und dann kommt auch von ihr nur Undankbarkeit und böse Worte, z.B. hast du für Alina (meine Nichte) die Wäsche immernoch nicht gewaschen? Mir platzt jetzt bald der Kragen, meine Schwester ist 27 und es gibt viele Menschen die behinderte Kinder haben und ein relativ normales Leben führen. Es wird Zeit dass meine Schwester auszieht. In einer behinderten gerechten Wohnung wären sie viel besser aufgehoben. Ich denke das ist auch ein Grund warum mein Papa oft so ist wie er ist. Immer muss nur auf die Kleine Rücksicht genommen werden (sei leise sie schläft, sie muss jetzt essen bloß nicht sprechen und und und) Meine Schwester lebt da in einem Schlaraffenland und bekommt alles gemacht. :megaphon: Ich finde es reicht, meine Eltern haben ein eigenes Leben verdient. Ich denke dann wird es besser mit Ihnen, natürlich langfristig gesehen (ich hoffe, sie haben noch genügend Zeit - ich glaube es aber nicht) Nun heute Abend werde ich jedenfalls den Bumann spielen und das Thema ansprechen auch auf die Gefahr hin, dass sie mir böse sind. So geht es jedenfalls nicht weiter. Liebe Grüße Jäcky |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Jäcky,
ich finde es toll, dass Du den Mut hast, auch der "Bumann" zu sein! Die Situation mit Deiner Schwester und dem behinderten Kind ist natürlich eine heftige zusätzliche Belastung! Ich drücke Dir die Daumen, dass Du ein positives Gespräch mit Deiner Mama hast. Liebe Grüße,:winke: Anja |
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Oh Mann,Jäcky, das sind ja wirklich schlimme Verhältnisse. Deine Mutter opfert sich für die anderen auf und die machen es sich bequem.
Ich wünsche Dir viel Kraft und dass Du die richtigen Worte findest heute abend! Mir ist gerade so in den Sinn gekommen, dass die schroffe Reaktion Deiner Eltern vielleicht auch daher kommt, dass sie eigentlich genau wissen, dass Du recht hast und es nur selber noch nicht zugeben können. Oftmals reagieren Menschen sehr heftig und abweisend, wenn sie die Wahrheit ins Gesicht gesagt bekommen. Die Wahrheit tut ja auch meistens sehr weh. Ich denke auf jeden Fall an Dich heute abend. Ganz liebe Grüße Carla |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Carla,
liebe Anja, dankeschön für Euer Mutmachen. Also ich hatte gestern ein sehr ausführliches Gespräch mit meiner Mama. Da ich nicht wusste, wie ich anfangen sollte habe ich ihr die Mails von hier zum lesen gegeben. Sie hat so geweint. Dann hab ich sie gefragt, wann sie endlich mal anfangen möchte zu leben? Es war wirklich ein tolles Gespräch. Ich glaube so offen haben wir noch nie miteinander gesprochen. Obwohl ich mit ihr schon immer über alles reden konnte. Ich hab ihr auch gesagt, dass ich Bange hatte, wieder der Bumann zu sein. Sie sagte ich sei das auf keinen Fall. War sehr erleichternd. Ich hab dann auch mit ihr besprochen, dass meine Schwester zu hause ausziehen muss. Sie wohnen zu fünft in einem Haus und gehen sich gegenseitig total auf die Nerven. Sie hat mir sofort recht gegeben. Da war ich echt baff. Ich dachte, ich bin wiedermal gemein und habe da Vorstellungen, die absurd sind. Aber das ist gar nicht so. Wahnsinn. Den nächsten Schritt, den ich nun machen muss, ist das Gespräch mit meiner Schwester zu suchen. Das wird allerdings ein hartes Stück Arbeit. Ich erkenne nämlich so viel von meinem Papa in ihr und über ihn hab ich Euch ja schon einiges erzählt. Aber Schritt für Schritt. Ich hab auch zu meiner Mama gesagt, (weil sie ja letzte Woche sagte sie sucht sich allein ne Wohnung wenn das so weiter geht) wenn sie der Meinung ist, das sie mal raus muss weil es absolut nicht mehr geht, soll sie ruhig für ein paar Wochen in eine Pension ziehen um auchmal zu sich selbst zu finden. Das hat ja nicht gleich mit Ausziehen zu tun, aber sie hat dann auch mal Zeit zur Ruhe zu kommen. Ist das schlimm, das ich ihr den Vorschlag gemacht hab? Ich mach mir doch auch Sorgen um meine Mama. Sie fand den Vorschlag jedenfalls gut und sagte, dass sie ja hier ist wenn was sein sollte. Wir wohnen ziemlich ländlich und es sind zu meinen Eltern, Geschwistern und uns nur 5 Min. mit dem Auto. Und dann waren wir noch in unserem Brauhaus gemütlich Abendessen und haben ein Radler getrunken. :prost: Es war so gemütlich und heute bin ich wirklich froh, dass ich gestern wirklich mal ganz in Ruhe meine Meinung gesagt hab. Ihr seht, Euer Daumen drücken hat geholfen. Daaaaannnnkkkeeeschön Nun steht der nächste Schritt an. Ganz liebe Grüße Jäcky :winke: |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Jäcky,
das ist ja toll. Da hast Du genau den richtigen Weg zu Deiner Mutter gefunden. Glückwunsch. Auch für Deinen Mut. Ich drücke Dir weiterhin die Daumen, dass Du auch in den nächsten Gesprächen so stark und überzeugend sein wirst. Halte fest zu Deiner Mutti. Und wenn sie eine zeitlang in einer Pension wohnt, ist das doch ok. Das kann mal für alle anderen sehr lehrreich und für Deine Mutti vielleicht sogar erholsam sein. Viel Kraft weiterhin und alles Liebe. Carla |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Carla,
dankschön für Deine lieben Worte. Ob das mutig war, weiss ich nicht. Ich kann nur sagen ich hatte ein bisschen Bammel vor dem Gespräch. Ich hoffe nur, das meine Schwester einsichtig ist und selber erkennt, dass es so nicht weiter gehen kann. Es ist eine Belastung für alle in jeglicher Hinsicht. Das wird aber schwierig, denn Sie ist ziemlich stur und auch schnell eingeschnappt. (halt wie mein Paps) Aber ich denke, wenn Sie genau überlegt, wird sie ein Einsehen haben. Das mit der Pension heisst ja auch nicht, dass sie meinen Papa verlässt. Da kann sie auch mal wieder Kraft tanken um dann wieder für ihn da zu sein. Es ist schon alles ziemlich belastend für uns alle. Mich macht das auch alles so traurig und manchmal sooo wütend, dass es diese scheiss Krankheit gibt. :aerger: Heute vormittag saß ich auf Arbeit vor meinem PC und hab ne CD gehört, da sind mir schon wieder die Tränen gekommen. Draußen wars grau und das Lied war so traurig. Da musste ich mir wieder selber sagen, mensch reiss dich zusammen und mach deine Arbeit. Zum Glück ist meine Kollegin gerade im Urlaub. Das macht mich dann auch noch wütend, das ich mich da nicht unter KOntrolle hab. Ist echt ärgerlich. :megaphon: Liebe Grüße Jäcky |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Jäcky,
das freut mich sehr, dass Du so ein gutes Gespräch mit Deiner Mama hattest! Hast Du wirklich toll gemacht!! Und ich fand das auch sehr mutig... Ich finde Deinen Vorschlag mit der Pension gut - ich kann mir gut vorstellen, dass das eine entlastende Vorstellung für Deine Mama ist, das als Ausweg zu haben. Und mit so einer räumlichen Trennung können ja vielleicht alle ein bißchen zur Besinnung kommen. Ich wünsche Dir auch für Dein Gespräch mit Deiner Schwester alles Gute - finde ich wirklich toll, wie Du Dich da engagierst! Das ist echt nicht einfach... Dass Du Dich mal nicht unter Kontrolle hast, ist völlig OK... Ich war auch immer jemand, für den Selbstbeherrschung sehr wichtig war - in dem Jahr, als meine liebe Mami krank war, habe ich oft im Büro gesessen und die Tränen liefen... Und auf der Straße oder in der Bahn zu heulen, ist für mich inzwischen völlig normal... Alles Liebe und Gute,:winke: Anja |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Anja,
dankeschön für Deinen lieben worte. Es ist schön zu wissen., dass das was ich denke und bereit bin zu unternehmen nicht ganz absurd ist. Vor dem Gespräch mit meiner Schwester hab ich mehr Bange wie bei meiner Mama. Mal sehen, habe mich aber heute schon informiert. Bei der Wohnungsgesellschaft ob behindertengerechte Wohnungen frei sind, ob man diverse Zuschüsse bekommt z.B. Wohngeld und hab auch bei der ProFamilia nachgefragt, was sie für Möglichkeiten hat. Sieht jedenfalls alles ganz gut aus. Ich werden versuchen ihr das irgendwie schmackhaft zu machen und so rüber bringen das es auch für Sie das Beste ist und ihr keine Vorwürfe machen. Mal sehen, fahre nachher rüber und gucke mal ob sich das heute ergibt. Dann haben meine Eltern auch die Möglichkeit wieder mehr Ruhe ins Haus zu bekommen. Wenn sie sich dann wirklich mal auf die Nerven gehen können sie sich dann beide in verschíedenen Räumen zurückziehen. Das ist im Moment völlig unmöglich. Das mit der Pension fand mein Mann auch ne tolle Idee. Er hat auch gesagt, weil meine Eltern nicht so gut finanziell bestückt sind und mein Mann ganz gut verdient, dass wir das dann bezahlen werden. Da ist er wirklich toll obwohl er selber genug mit seiner Familie zu tun hat. Naja ich bin auch ein Mensch, der sich gern unter Kontrolle hat und ärgere mich dann selbst über mich, wenn mir dann die Tränen kommen und ich es nicht aufhalten kann. Liebe Grüße Jäcky |
AW: Ich habe solche Angst
Hallo ihr lieben!
So nun möchte ich mal wieder ein bisschen schreiben. Ich hatte mit meiner Schwester am Freitag ein langes Gespräch. Es war wirklich super und ich hab auch versucht, die richtigen Worte zu finden. Ist mir glaube ich gelungen. Sie war erstmal ein bisschen baff als ich sagte ich such ne Wohnung für Euch. Aber dann haben wir beide in RUhe gesprochen. Sind einfach mit dem Auto ein bisschen umher gefahren und waren noch ein Eis essen. Sie sagt, es ist ein großer Schritt. Aber den muss sie endlich tun, es wird Zeit und es sind nur 5km bis in unser kleines Städchen. Es kann so nicht weiter gehen. Die machen sich alle gegenseitig kaputt. Vor allem ist das für meine Eltern eine totale Belastung. Die Beziehung der beiden hat bereits so gelitten, das ich manchmal denke es wäre besser, wenn sie beide getrennter Wege gehen würden. Es tut mir so weh, sie beide so zu sehen. Tja, mein Papa hat Freitag wieder kein Wort gesprochen. Außer mit seinen Enkelchen. Wenigstens was. Mein Julian fragte beim Kaffee "Opi bist du denn immernoch krank?" Kinder nehmen eben darauf keine Rücksicht, ob er sprechen will oder nicht. Er hat nur gesagt, na ein bisschen. Wie soll mein Kleiner sowas auch verstehen er ist ja erst 3. Nach dem Kaffee hat mein Erik dann zu ihm gesagt, "Opi weisst du eigentlich wie lieb ich dich habe?" Da sind mir gleich die Tränen in die Augen geschossen, konnte es aber verstecken, er hats nicht mitbekommen. Sonst wäre wieder Theater gewesen. Er hat sich glaub ich sehr gefreut und hat auch gesagt das er ihn auch lieb hat. Solche Worte benutzt mein Papa sonst nie. Es muss ihn sehr berühert haben. Aber um meine Mama mach ich mir auch Sorgen. Sie gefällt mir gar nicht, sie sieht so schlecht aus. Ich weiss, ich müsste sie aus ihrem tiefen loch rausholen aber ich weiss nicht wie? Vielleicht sollte sie doch eine Zeit zu Hause raus. Aber ist es wirklich das Richtige? Wenn man immer gehört hat, das sich Paare trennen wo jemand so schwer krank war, hab ich immer gedacht: das kann doch nicht wahr sein, jetzt lässt derjenige den anderen im Stich. Ist das wirklich so? Ich weiss es nicht. Ich mache mir um beide solche Sorgen und will mich auf keine Seite schlagen, ich hab sie doch beide unheimlich lieb. Aber ich kann doch auch nicht zugucken, wie sie beide zu Grunde gehen????? Das ist echt verwirrend für mich. Ich sitze immer zwischen den Stühlen! :shocked: Liebe Grüße Jäcky |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Jäcky,
das freut mich sehr, dass das Gespräch mit Deiner Schwester gut gelaufen ist! Toll, dass Du das geschafft hast, das so zu formulieren, dass Deine Schwester Deine Argumente annehmen konnte. Du sagst, Du müsstest Deine Mama aus dem tiefen Loch rausholen, das sehe ich nicht so. Das wirst Du nicht können - das kann sie letztendlich nur selber... Du tust so viel: Bist für sie da, verbringst positive Zeit mit ihr, ergreifst ja sogar die Initiative, ganz konkret diese verfahrene Situation zu ändern - mehr geht wirklich nicht! Das wird für Deine Mama auch eine riesige Hilfe sein - trotzdem ist es eine unerfüllbare Aufgabe, Deine Mama aus dem Loch rauszuholen, Du kannst ihr nur ein Seil zuwerfen (und das hast Du definitiv!). Es ist wirklich so schlimm, wenn zu dieser furchtbaren Krankheit auch noch solche Konflikte dazu kommen und ich kann gut verstehen, wie Dich das belastet! Jetzt solltest Du Dir aber auch mal einen Augenblick Zeit nehmen, Dir auf die Schulter zu klopfen - es ist wirklich toll, was Du geschafft hast!! Ich wünsche Dir sehr, dass die Veränderungen, die Du angestoßen hast, von den anderen aufgenommen werden und bald positive Auswirkungen zeigen! Alles Liebe,:pftroest: Anja |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Jäcky,
ich finde es toll, dass Du mit Deiner Schwester so reden konntest. Du bist eine starke und mutige Frau. Ich hoffe sehr, dass Du wirklich etwas bewirkt hast und Deine Schwester dann tatsächlich auszieht. Die anderen Konflikte wirst Du alleine sicher nicht lösen können. Da müssen schon alle mitmachen, vor allem Deine Eltern selber. Ich denke schon, dass so eine lange Krankheit wie bei Deinem Vati die ganze Familie extrem belastet. Nicht nur der Krebskranke selber, sondern irgendwie ist die ganze Familie mit krank. Schön, dass die Enkel ihren Opa mal aus seiner Sprachlosigkeit geholt haben. Kinder tun das einfach und hinterfragen es gar nicht erst. Vielleicht kannst Du das ja auch ganz bewußt nutzen? Einfach immer mal die Enkel zum Opa "schicken". Ich wünsche Dir viel Kraft, damit Du weiter für Deine Familie so stark sein kannst. Lass Dich mal ganz doll drücken. Liebe Grüße Carla |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Carla,
liebe Anja wow, sowas hat noch nie jemand zu mir gesagt. Dankschön. :o Ich denke aber nicht, dass ich so stark und mutig bin. Heute ist ein Tag, an dem ich mal zufrieden mit mir bin. Muss dazu sagen das kommt nicht allzuoft vor. Gestern hatte ich einen wirklich schönen Abend mit meiner Schwester. Sie war hier um mir die Haare färben. Wir konnten wieder richtig schön quatschen. Sie haben sich entschieden, jetzt auszuziehen. Ich freue mich sehr darüber, denn vielleicht können meine Eltern dann endlich ein relativ "normales" Leben führen, wenn mein Papa nicht immer Rücksicht auf andere nehmen muss. Auch meine Mama kann sich dann einen Bereich schaffen, in dem sie sich zurückziehen kann wenn ihr danach ist. Und das gleiche gillt für meinen Paps. Wenn sie sich mal wieder nicht verstehen, können sie sich ein wenig aus dem Weg gehen und sind aber immernoch da. Das freut mich wirklich. :rotier2::rotier2::rotier2: Ich fühle mich aber trotzdem immer, als wär das nicht genug, was ich für meine Familie tue. Über meinen Bruder ärgere ich mich im Moment sehr. Er verbringt mit meinen Eltern so gut wie keine Zeit. (außer an Geburtstagen) Das kann ich überhaupt nicht verstehen und mich macht das sauer. Gut er sitzt im Rolli und kann auch nicht so wie er gern möchte, aber kann er denn meine Eltern nicht mal zum Kaffee einladen oder so? Sie wohnen nichtmal 5 KM auseinander. Er ist immer nur darauf bedacht, Party zu machen. Er ist doch 36 und müsste eigentlich doch wissen, was wichtig ist im Leben oder? Aber da hänge ich mich jetzt nicht auch noch rein. Das muss er selber wissen. Ich jedenfalls versuche mit meinen Eltern so viel Zeit wie möglich zu verbringen, das hab ich so entschieden. Muss er selber wissen. Meine beiden Zwerge möchte ich eigentlich nicht dazu benutzen, Opa auszufragen. Diese ganze sch.... möchte ich so weit wie möglich von ihnen fern halten. Sie sollen kInder sein und nicht schon in dem Alter mit solchen Sachen konfrontiert werden. Oder war das so gemeint, dass sie nur opa zum quatschen bringen sollen? ja das ist gut, machen sie ja schon. Sie quatschen ihn voll ohne Rücksicht, ob er will oder nicht. Das ist immer niedlich. Die beiden reden sowieso den ganzen Tag ohne punkt und komma. :lach2: Ganz viele liebe Grüße Jäcky :winke: |
AW: Ich habe solche Angst
hallo Jäcky,
ja, die Zwerge sollst Du natürlich nicht zum Ausfragen benutzen. Ich meinte das wirklich so, dass sie den Opa einfach mit ihrer kindlichen Unbekümmertheit ablenken und ganz normal mit ihm umgehen. Wir als Erwachsene machen uns immer zu viele Gedanken, Kinder reden drauflos und tun einfach, was ihnen gerade in den Sinn kommt. Mit ausnutzen meinte ich das eher so: wenn Du mal wieder gar nicht an Deinen Vati rankommen kannst oder einfach nicht weißt, was Du sagen sollst, dann sind die Kinder vielleicht der Schlüssel, um die Situation ein bißchen aufzulockern. Und ja, Du bist mutig und stark. Es gehört schon sehr viel Mut dazu, diese ganzen Dinge anzusprechen und dann auch noch die richtigen Worte zu finden. Ich bin mir sicher, dass Du das sehr gut gemacht hast. Sonst würde Deine Schwester jetzt nicht ausziehen. Du hast offensichtlich den richtigen Draht zu ihr gefunden. Mit Deinem Bruder, das ist wirklich schade. Mein Bruder, der ja letzte Woche noch kurz hier war, und mit unserem Vati nicht so wirklich eine innige Beziehung aufbauen konnte, ihn auch oft nicht im richtigen Ton angesprochen hat (Vati war dann sehr abweisend zu ihm), dem tut es heute leid. Er kann es nicht mehr ändern. Eine neue Chance gibt es für ihn nicht. Letzte Woche hätte er noch alle Möglichkeiten gehabt und nun ist es vorbei. Liebe Grüße Carla |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Carla,
heute ist wieder so ein Tag, an dem ich mich am liebsten verkriechen möchte. Liegt wahrscheinlich am Wetter, es ist total oll draußen. Im Büro habe ich mir vorhin mal wieder Rockmusik angemacht, um ein bisschen meine Gedanken zu verdrängen. Ich finde das mit meinem Bruder auch sehr sehr schade. Ich hoffe, er wird es nicht irgendwann bereuen. Aber darum kümmere ich mich nicht auch noch. Das muss er selber wissen, er ist ja alt genug. Ich habe meiner Schwester schon versprochen sie beim Umzug zu unterstützen und die Behörden mit ihr zusammen abzulaufen (wg. behindertengerechter Wohnung und Zuschüssen und sowas), dann muss ich noch unsere Küche machen, wir haben uns eine neue bestellt und unsere kann dann meine Schwester komplett für ihre Wohnung haben. Wird auch wieder viel Arbeit. Und dann noch die Besuche bei meinen Eltern. Da hab ich genug zu tun. Und meine Familie möchte ja auch noch was von mir haben. Morgen ist wieder Oma-Opa-Tag, wie jeden Freitag. Ich hoffe, es wird wieder schön und mein Papa ist gut drauf. Ich werde was Schönes zum Abendessen vorbereiten, dann machen wir es uns gemütlich. Meine Jungs freuen sich schon. Am Samstag denke ich einfach mal an mich. Ich fahre mal ganz allein mit meinem Mann zu Ikea ein bisschen shoppen. Die Jungs bleiben bei unserer Tagesmutter und freuen sich schon, dass sie bei ihrer Tina Mittagsschlaf machen können. Ist das sehr egoistisch von mir? Mein Mann und ich verbringen im Moment sehr wenig Zeit miteinander, da hab ich mir mal einen Tag nur für uns allein gewünscht. Wir arbeiten zwar in der gleichen Firma (er ist mein Chef :lach2:) aber das ist ja nicht das selbe. Gestern war meine Mama hier und wir haben nen Stadtbummel gemacht. Ich hab ihr erzählt, das meine Schwester auszieht. Das sind ihr die Tränen in die Augen geschossen. Nun musste ich ihr das wieder schmackhaft machen, das sie dann endlich mehr Ruhe haben. Nun das noch wieder. Sie hat ein bisschen Angst davor, mit Papa alleine zu sein. Ich hab versucht ihr die ein bisschen zu nehmen. Ich hab gesagt, dass sie dann ja sowieso den ganzen Tag arbeiten ist und wenn er den ganzen Tag alleine ist, freut er sich doch wahrscheinlich wenn sie von der Arbeit kommt und er nicht mehr allein ist. Ich wünsche mir es jedenfalls so. Gestern war ich noch ganz doll wütend. Sie hat mir erzählt, dass mein Paps ne Abdeckung für den Schornstein machen will und das er auf dem Dach umher gekraxelt ist. Na hallo gehts noch? Das ist Sache eines Schornsteinfegers und er rennt totkrank auf dem Dach rum? Oh das macht mich so wütend :megaphon::megaphon::megaphon: Was wenn er runterfällt? Oder legt er es drauf an? Ich kann das auch wieder nicht einordnen. Wenn ihm langweilig ist und er nix zu tun hat, soll er doch Sachen machen, die ihm nicht schwer fallen. Aber auf dem Dach umher laufen ist, finde ich, definitiv verkehrt. Ich kann ihn manchmal überhaupt nicht verstehen. Nun hab ich auch schon wieder nen halben Roman geschrieben, aber heute hab ich wieder mehr auf dem Herzen. Liebe Grüße Jäcky |
AW: Ich habe solche Angst
Liebe Jäcky,
bei Dir ist ja echt viel los und alles auf einmal. Es ist überhaupt nicht egosistisch, wenn Du Dir mit Deinem Mann mal einen schönen Tag machst. Das ist sogar sehr wichtig, wenn Du mich fragst. Gerade in dieser Zeit, wo wir so viel für andere tun, bleiben die eigenen Partner oft auf der Strecke. Nimm Dir ruhig diese kurze Auszeit und genieße den Tag. Tja, und Deine Mutter? Auf der einen Seite ist das Zusammenleben mit so vielen im Haus eine große Belastung aber auf der anderen Seite kann ich auch ihre Sorgen verstehen. Sie muss sich sicher erst an diesen Gedanken gewöhnen. Ich hoffe sehr, dass sie bald auch die Vorteile erkennt, wenn Ihr das mit einem Raum für sie allein schön einrichtet. Da kann sie sich dann wirklich mal zurückziehen und zur Ruhe kommen. Und Dein Vater kraxelt auf dem Dach rum? Unglaublich. Kein Wunder, dass Du Dir da Sorgen machst, dass ihm was passieren könnte. Kann sein, dass er Euch allen zeigen will, dass er ja gar nicht so krank ist. Oder aber, dass er jetzt noch etwas machen will, so lange er es eben noch kann. Für meinen Vati war es sicher auch das Schlimmste, zu erkennen, dass er viele Dinge nicht mehr machen kann (oder durfte). Er wollte vor 4 Wochen sogar noch Autofahren! Ich konnte so auch nicht mit ihm darüber reden. Es ihm einfach auf den Kopf drauf zu sagen: das kannst Du nicht mehr. nee, das ging gar nicht. Damit hätte ich ihm bestimmt jeglichen Lebensmut genommen. Zu erkennen und es dann auch zu akzeptieren, was eben alles nicht mehr geht, muss ganz hart für ihn gewesen sein. Er wollte ja auch bis zum Schluss immer wieder aufstehen. Ich hoffe, dass Deinem Vati nichts passiert und Du vielleicht irgendwann die Chance hast, mit ihm vernünftig zu sprechen. Ich habe das Gefühl, er blockt das alles ab. Wenn man es ausspricht, wird es plötzlich so real und wahr. Liebe Grüße Carla |
AW: Ich habe solche Angst
Es ist überhaupt nicht egosistisch, wenn Du Dir mit Deinem Mann mal einen schönen Tag machst. Das ist sogar sehr wichtig, wenn Du mich fragst. Gerade in dieser Zeit, wo wir so viel für andere tun, bleiben die eigenen Partner oft auf der Strecke. Nimm Dir ruhig diese kurze Auszeit und genieße den Tag.
Hallo liebe Jacky, glaub mir es tut echt mal gut aus so einer situation auch ein mal an sich und deine Fam. zu denken den bei inen dreht sich die welt weiter grad bei deinen Kindern und für die brauchst du auch Kraft...du weist doch ist die Mutti traurig sinds die kinder ist das kind traurig ist es die Mutti auch ;) lasst es euch gut gehen wenigstens für einen Tag und danach kannst du wieder für deine Eltern da sein :pftroest: |
AW: Ich habe solche Angst
Hallo ihr Lieben,
liebe Nadi, ja, das habe ich auch gedacht und deshalb habe ich mit meinem Mann entschlossen, diesen Tag gemeinsam zu genießen. Mal ohne die Jungs. Das ist für uns auch mal gut. Wie geht es dir und deiner Familie? liebe Carla, ja ich kann meine Mama natürlich auch verstehen, sie war noch nie mit meinem Papa allein. Bei uns war immer Leben im Haus. Meine Großeltern haben sogar noch mit im Haus gewohnt. Ich versuche ja auch ihr das schön zu reden. Ich hab ja gesagt, das es die erste Zeit sicher komisch sein wird, aber sie wird anfangen es zu genießen. Niemand mehr der sagt, mach mal die Sachen oder schäl mal Kartoffeln o.ä. Sie kann dann mit meinem Papa machen was sie will, wenn sie beide dann der Meinung sind heute gibt es mal kein Mittag wir essen spät Frühstück ist das ok. Ich freue mich so für die beiden, das endlich Ruhe einkehrt. Meine Mama wünscht sich schon lange einen Hund, dann kann auch sie sich mal ihren Wunsch erfüllen. Ich hoffe nur, dass es meinem Paps noch lange genug gut geht, damit er es auch schön finden kann. Ja, also was meinen Papa da geritten hat, das er auf dem Dach rum klettert weiss ich auch nicht. Ich weiss nicht, vielleicht will er sich selbst etwas beweisen. Meine Schwester hat erzählt, dass er sich so überanstrengt hat, das abends sein halbes Unterhemd voll Blut war. Er ist Bluter und das Loch von der Spritze hat nicht aufgehört zu bluten. Warum macht er sowas? Soll ich das stillschweigend hin nehmen oder soll ich ihn drauf ansprechen? Bei meinem Paps ist das wirklich so, das er alles abblockt. Und je mehr man gegen etwas sagt umso sturer ist er und macht es dann erst recht. Er ist so ein Dickschädel. Liebe Grüße Jäcky |
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Ja? :remybussi das ist schön man brauch auch mal was anderes auch wenns blöd klingt :o
bei uns gehts so einigermassen hab heute Antideprissiver bekommen zum ersten mal und hab die seltesten nebnwirkungen bekommen die es bei den Tabletten gibt und das auch noch während der Arbeit :augendreh man gings mir nihct gut... aber gute nachrichten mein Papa hatte am 18.07 CT und der krebs ist seid Januar immer noch weg :grin: nur noch Narbengewebe :twak: er hat es ihm gegeben :grin::grin::grin: hoffe nun für euch das aller beste liebe jaecky :remybussi:remybussi:remybussi:remybussi:remybussi |
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kann ja gut sei das dass dein Papa nicht war haben will und euch still und heimlich ohne gefühle zu zeigen, zeigen will damit ihr euch keine sorgen machen sollt und denken : oh papa gehts wieder gut?
mein papa ist eher so das er über alles bis ins klinste detail erzählen will das macht us alle so fertig :weinen::augen: |
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Liebe Nadi,
man das ist ja toll. Ich freue mich für Euch!!! :knuddel::knuddel::knuddel: Das mit den Tabletten ist ja nicht so toll. Bei mir ist sowas auch immer, ich bekomme auch immer das seltenste oder eben Zwillinge obwohl keiner bei uns welche hat. Wir waren auch immer anders als andere. :shy: Ich freue mich schon auf Samstag. Nur wir 2 allein. Bitte versteht das nicht falsch, ich liebe meine Kinder über alles, aber mein Mann und ich haben schon so lange nicht mehr allein was unternommen. Und vielleicht schaff ich es, ein bisschen abzuschalten, auch wenn mich der Kaufrausch packt :smiley1: Ich wäre da schon ein bisschen froh, wenn mein papa uns was erzählen würde. Das ist lieb, dass du uns das Beste wünschst. Aber ich denke nicht, das es bei uns gut ausgehen wird. Ich glaube, ich weiss es ja nicht genau, dass meinem Papa nicht mehr viel Zeit hat. Er wird auf jeden Fall nicht mehr gesund. Aber es ist lieb von Dir. Ganz liebe grüße Jäcky |
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Hallo ihr lieben,
jetzt bin ich vom Oma-Opa-Nachmittag zurück und total verwirrt. Ich hatte heute soooo einen schönen Nachmittag wie schon lange nicht mehr. Mein Papa was heut so lieb und hat den ganzen Nachmittag mit meinen zwei Lieblingen gespielt und Türme gebaut und so was. Versteht mich nicht falsch, darüber freue ich mich sehr. Aber was ist heut los? :confused::confused::confused: Er war heut so lieb, hat mich zur Begrüßung und zum Abschied umarmt und war auch zu meiner Mama eigentlich ganz nett. Meine Mama sagt, es geht jetzt ca. 2 Tage so. Was ist das??? Gestern war er wieder beim Arzt, kann er wieder irgend ein Resultat bekommen haben? Man sagt ja immer die Menschen blühen nochmal auf, bevor sie gehen. Kann das jetzt der Fall sein? Oh ich hab so Angst, kann es denn nicht immer so sein, wie es heute Nachmittag war. Alles war so normal, so in Ordnung. Ich weiss nicht, nennt es Vorahnung oder sowas, aber ich hab da ein ganz schlechtes Gefühl im Bauch. Kann mich auf den Tag mit meinem Mann morgen nicht mal richtig freuen. Und wir wollten es doch so genießen. Mir hat heute jemand geschrieben, es könnte seine Veränderung mit einer Hirn-Meta zu tun haben. Das hat mich sehr stutzig gemacht. Er muss im August zum CT (Nieren und Kopf, wegen sein Nierentumor vor 6Jahren). Könnte man das dann dort sehen, oder sind die im CT nicht immer zu erkennen? Ich bin heut wieder völlig kopflos und steh total neben mir. In einem Moment könne ich mich kaputt lachen und im nächsten Moment wieder in Tränen ausbrechen. Vielleicht fang ich nun selber an durchzudrehen. Ich hatte mir gestern eine Broschüre von einem Tageshospiz hier bei uns angesehen. Wäre denn sowas etwas für ihn, oder sind da Menschen die sich nicht mehr allein versorgen können? Ich hab doch überhaupt keinen Plan, und bin so unwissend entschuldigt bitte? Was braucht man denn dort und was machen die denn da? Vielleicht könnt ihr mir ein bisschen auf die Sprünge helfen? Ganz liebe Grüße Jäcky |
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Liebe Jaecky,
freue Dich doch einfach, dass Dein Vater so lieb war, insbesondere zu Deinen Kindern. Das letzte "Aufblühen" vor dem Tod kommt ja wirklich erst im richtigen Endstadium, wenn wir im Prinzip nur noch liegen und nicht vorher. Versuche Dich jetzt erst einmal zu freuen. Vielleicht hat er ja durch seine Krankheiten auch Einsichten gewonnen und ist deswegen netter geworden. Liebe Grüsse vom Alpenveilchen |
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Liebe Jäcky,
ich kann Dein Gefühlschaos gut verstehen. Aber bitte, bitte, genieße heute den Tag. Es ist wichtig, dass Du diese Auszeit mal hast, denn auch Du brauchst neue Kraft für Dich, Deine Kinder und besonders für Deinen Vater. Selbst wenn es dieses letzte Aufblühen wäre, ich denke nicht, dass heute etwas Schlimmes passieren wird. Vielleicht lebt Dein Vati auch einfach bewußter, so lange er es eben noch kann. Sein Enkel machen ihm bestimmt viel Freude. Jeder fröhliche Moment ist so wichtig für ihn und für Euch alle. Denn diese Momente, daran wirst Du Dich immer erinnern, dass es in einer so schweren Zeit eben auch ein winziges Stückchen Glück gibt. Selbst als ich wußte, dass meinem Vati nur noch wenige Tage blieben, habe ich seine Freude gesehen, als er die neue Uhr bekam, als er seinen älteren Enkel erkannt hat, als wir draußen im Park waren, er die Sonne und den Wind spüren konnte. Diese fiese Krankheit läßt einen so mißtrauisch werden. Aber wir können nur den Weg gehen, der uns vorgegeben ist und neben den vielen Schmerzen eben auch mal die schönen Augenblicke genießen. Liebe Jäcky, ich hoffe, Du hast heute wirklich einen netten Tag mit Deinem Mann. Vielleicht hat Dein Vater auch eine gute Nachricht beim Arzt bekommen? Wer weiß. Ich wünsche Dir weiterhin sehr viel Kraft. Liebe Grüße Carla |
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Hallo ihr lieben,
ihr habt Recht, ich sollte mich einfach freuen, dass er gestern so gut drauf war. Er hat auch viel gelacht, das hat mich gefreut. Ich kann mich noch nicht so richtig dran gewöhnen, im hier und jetzt zu leben. Ich war immer ein Mensch, der voraus geplant hat und Pläne noch und nöcher geschmiedet hat. Es ist schwierig, den Hebel umzulegen. Der Tag mit meinem Mann war heute wunder wunderschön. Wir hatten so viel Spaß, haben gelacht und viel Geld ausgegeben :lach2::lach2::lach2: Er sagte zu mir, also Jäcky wenn du schon mal rauskommst, dann machst du mich noch arm. Dann haben wir beide herzlich gelacht. (Es war natürlich lieb von ihm gemeint) Erst hatten wir uns schöne Möbel bei Ikea ausgesucht, dann zur Info und reservieren lassen - tja die sind nicht am Lager. Na klasse dachte ich, fängt ja gut an. Aber in einem anderen Stadtteil waren sie da. Wir also wieder ins Auto und quer durch Berlin gefahren, mit den ganzen Baustellen und dem Verkehr furchtbar. Ich hasse die Großstadt, diese ganze Hektik - mit sowas kann ich nicht umgehen. Jedenfalls haben wir dort erstmal gleich alles eingesackt, außer auf andere Stühle mußten wir ausweichen, aber trotzdem schön. Dann sind wir gemütlich essen gegangen und nochmal ganz in Ruhe durchgelaufen. Was soll ich sagen, es kam noch das und das und das dazu. Wir hatten soviel Freude, haben uns auch an kleinkram wie Kerzen gefreut. :rotier2::rotier2::rotier2: Dann waren wir noch in einem Shoppingcenter und dann nach Hause. Unsere beiden Süßen hatten auch einen ganz tollen Tag und super viel Spaß. Nun sitz ich hier und bin fix und alle. Ich glaube heute kann ich mal super gut schlafen. Nun hab ich aber ganz schön viel geschrieben tut mir leid :lach2: Liebe Grüße Jäcky |
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Liebe Jäcky,
das ist toll, dass Du einen so guten Tag hattest. Ich freue mich für Dich. Ich hoffe, Ihr habt viel Spaß an den neuen Möbeln. Ich wünsche Dir eine gute Nacht und träum was Schönes. Liebe Grüße Carla |
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Hallo ihr Lieben,
heute hat meine Mama mir wieder einmal ihr Herz ausgeschüttet. Ich hatte mich Freitag über die Stimmung meines Papas zu früh gefreut. Seit Samstag ist es wieder schlimm mit ihm. Manchmal denke ich, er tut nur immer so, wenn wir freitags da sind. Sonntag war meine Mama ihre Mama (also meine Oma) mit ihrem Lebensgefärten da und mein Paps hat sich wiedermal unmöglich benommen. Hat meine Mama schlecht gemacht, wo er nur konnte, ist ihr ständig ins Wort gefallen und solche Sachen. Er schafft es noch, auch den letzten Besucher zu vertreiben. Ich weiss nicht, was ich noch machen soll. Auf der einen Seite tut er mir natürlich auch leid aber dann ist wieder auf der anderen Seite meine Mama. Sie hat es im Moment so schwer. Bei meiner Schwester ist es ja absehbar, da es ja nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sie ne Wohnung hat. Aber dann ist meine Mama mit meinem Papa ganz allein. Und dann, wird es wirklich besser? Hab ich richtig´gehandelt, dass ich meine Schwester zu ausziehen bewegt hab? Hält das meine Mama dann aus? Es wirft wieder alles so viele Fragen auf, ich bin so am zweifeln. Da hat ja der schöne Samstag und die Stimmung am Freitag nicht lange angehalten. Klasse. Liebe Grüße Jäcky |
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Oh Mann, Jäcky, das ist wirklich schlimm.
Diese Stimmungsschwankungen können aber auch eine "Nebenwirkung" des Krebes sein. Das hat uns jedenfalls der Palliativ-Arzt meines Vater so erklärt. Oft richtet der Krebs eben viel mehr Schaden bei dem Menschen an, als man so auf den ersten Blick sehen kann. Dass Dein Vater nicht darüber spricht oder Du ihn eben auch nicht darauf ansprechen kannst, macht das alles natürlich noch schlimmer. Ich drücke Dir die Daumen, dass es wirklich besser wird, wenn Deine Mama eine Rückzugsmöglichkeit bekommt. Liebe Grüße Carla |
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Liebe Carla,
es ist immerwieder schön, Deine Mails zu lesen. Und dankschön für Deine PN - hat mir sehr gut gefallen. Werd ich mir ausdrucken und einrahmen und zu Haus und im Büro aufhängen, dann hab ichs immer vor Augen. Vielleicht hilfts ein bisschen. Ich hoffe wirklich, das ich alles in die richtigen Bahnen gelenkt habe und das meine Eltern auch allein miteinander zurecht kommen. Bin da ein wenig optimistisch. Da mein Papa ja Invalidenrentner ist, ist er dann den ganzen Tag allein und freut sich vielleicht, wenn sie dann abends von der Arbeit kommt. Ich wünsche mir es so sehr, dass sie die Zeit die sie noch miteinander haben, geniessen können. Das Leben ist doch eh schon kurz und schwer genug, da muss man es doch wenigstens genießen oder? Nachher kommt meine Mama wieder zum Kaffee vorbei. Sie hat keine Lust im Moment nach der Arbeit gleich nach Hause zu fahren. Schlimm nicht wa? Zum Glück wohnen wir nur 5 Minuten mit dem Auto weg, da kann ich wenigstens für sie eine Anlaufstelle sein und meine beiden Zwerge freuen sich schon, dass Omi vorbei kommt. Aber es tut mir weh. Ich würde mich mehr freuen, wenn sie sich freut nach Hause zu kommen und würde dann lieber zu meinen Eltern rüber fahren und sehen wie gut sie sich verstehen. Ist denn das wirklich zu viel verlangt, ich weiss nicht warum der da oben zulässt dass zu dieser scheiß Krankheit auch noch die psychische Belastung kommt. Das macht mich echt traurig. :cry: Ganz liebe Grüße Jäcky |
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Liebe Jäcky,
ich denke, dass es für Deine Mama ganz wichtig ist, Dich zu haben und zu Dir kommen zu können, wenn sie nicht weiß wohin. Du bist ihr eine große Stütze in dieser schweren Zeit. Sie kann dann mal aus der schwierigen Situation zu Hause raus und wird bei Dir gut aufgenommen und hat mit den Enkeln bestimmt auch ein bißchen Abwechslung und schöne Momente. Vielleicht bist Du im Moment ihre Sonneninsel, wo sie wieder Kraft tanken kann. Ich verstehe Dich sehr gut, was Deine Eltern anbetrifft. Ich hätte mir auch gewünscht, dass meine Eltern liebevoller oder wenigstens verständnisvoll miteinander umgehen. Leider war das die letzten Jahre nicht möglich. Meine Mutter merkt nie, wenn sie Anderen mit ihrer verletzenden Art weh tut. Bs zum Schluss hatte sie kein Verständnis für die Situation meines Vaters, für seine Probleme (wie die Inkontinenz usw.). Du kennst ja unsere Geschichte. Sie hat mir sogar mal vorgehalten, dass ich meinen Vati in der Klinik vor ein paar Wochen soooo verwöhnt hätte und sie dann zu Hause mit ihm wieder die Probleme hätte usw. Verwöhnt, weil ich ihm mal Kirschen mitgebracht habe oder eine Bratwurst vom Grill, die er so geliebt hat und weil ich eben jeden Tag bei ihm war. Für mich einfach selbstverständlich. Ich bin sehr froh, dass ich das alles so gemacht habe! Heute kann ich es schließlich nicht mehr. Sei einfach weiter für Deine Eltern da. Und gib die Hoffnung nicht auf, dass Du vielleicht auch Deinen Vati irgendwann erreichen kannst. Ich glaube nicht, dass Du etwas falsch machen kannst, wenn Du ihnen zeigst, dass Du immer für sie da bist und sie sich immer auf Dich verlassen können. Ich sende Dir ganz liebe Grüße aus dem sonnigen Norden. Carla |
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Hallo Jäcky,
nun habe ich mir mal deine ganze Geschichte durchgelesen, ebenso in dem anderen Thread! Da ich selber Angehörige einer inzwischen leider an Krebs verstorbenen Mutter bin, sowie Angehörige eines an Krebs erkrankten Mannes, kann ich deine Gefühle sehr gut verstehen. Aber so geht es sicherlich jedem hier im Forum. Es sind Gefühle und Gedanken, die man nicht steuern kann. Allerdings stellen sich mir ein paar Fragen. War dein Vater eventuell schon immer so, wie du ihn jetzt beschreibst? Nur das er eben vorher seiner Arbeit nachging und mehr außer Haus war? Du hast ihn ja selber als "schon immer sehr verschlossen" beschrieben. Vielleicht fällt es nun einfach mehr auf. Auch sein "aufbrausendes Wesen". Hat deine Mutter eventuell schon immer bei deinem Vater nachgegeben, um des lieben Friedens willen? Das ist ja häufig so bei Frauen, dabei schließe ich mich nicht aus. Vielleicht fällt es jetzt einfach nur verstärkt auf, da deine Eltern nun den ganzen Tag beisammen sind. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Dann habe ich mir so für MICH überlegt, wie ich es damals empfunden hätte, wenn meine Kinder sich in meine Ehe eingemischt hätten (es ist nicht böse gemeint, aber so liest es sich für mich). Wenn meine Kinder Partei für meinen Mann oder mich ergriffen hätten und zwar ganz offensichtlich. Oder wenn eines meiner Kinder den Auszug des anderen Kindes in die Wege geleitet hätte. Ich wäre ziemlich wütend geworden, ebenso mein Mann. Jeder soll doch sein Leben leben! Natürlich sollte eine Familie gerade bei einer solchen schrecklichen Krankheit ganz fest zusammenhalten und für einander dasein. Aber du hast dein Leben und deine Eltern führen ihr Leben. Ich hoffe es kommt nicht ganz so negativ herüber, wie es sich für mich gerade liest, denn irgendwie kann ich mich nicht besser ausdrücken. Versuche einfach, etwas ruhiger an die Sache heranzugehen. Auch für dich. Viele Grüße, Sanne |
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Liebe Sanne,
es ist nicht schlimm, seine Meinung zu sagen, damit kann ich umgehen. Ich bin ja auch dankbar, wenn ich die Meinung anderer höre auch wenn sie mal nicht meiner entspricht. Nun zu deinen Fragen: Zitat:
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Ich bín ein Mensch, der eigentlich immer Frieden in der Familie haben möchte. Ich würde für meine Familie alles tun und das wissen sie auch und das war bis jetzt kein Problem. Und ich denke, das ist das Richtige. Wie schon gesagt, ich kann mit einer anderen Meinung umgehen und finde es überhaupt nicht schlimm. Wie sagt man immer so schön, die Wahrheit tut eben weh :smiley1: Sorry ist ein bisschen viel geworden, aber ich wollte Deine Fragen gerne beantworten. Hoffe Du hast nicht aufgegeben. :lach2: Liebe Grüße Jäcky |
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Hallo ihr Lieben,
gestern war meine Mama hier und wir hatten einen schönen Nachmittag. Waren mit meinen 2 Lieblingen bummeln und haben zu Hause noch schön Kaffee getrunken. Sanne ihre Mail hat mich doch etwas verunsichert und ich hab Mama nochmal ganz direkt gefragt, ob ich zuweit gehe und mich mehr zurückhalten soll. Sie hat nein gesagt und dass sie froh drüber ist, dass ich mich um so viel kümmere, um allen irgendwie ein schöneres Leben zu bereiten. Gestern hat sie erzählt, das mein Papa am Sonntag als meine Oma da war, irgendwie ganz wirres Zeug erzählt hat. Das beunrúhigt mich schon sehr. Kann es denn sein, das sein Gehirn wirklich nicht in Ordnung ist. Oh man was kommt denn noch, ich kann mir nicht vorstellen (so schwer es mit ihm im Moment auch ist) das er vielleicht bald nicht mehr da ist, hab Angst das er dann allein ist und Angst hat, wenn es soweit ist. Ich kann doch nicht jede Minute bei ihm sein? Ich hab so Angst vor diesem Moment. Dann hat sie noch erzählt, das er den Mülleimer kaputt gemacht hat. Er ist wohl gegen gekommen, hat er gesagt. Aber er ist so kaputt (der steht an der Treppe, wo es zum Dach hoch geht, ich hatte ja erzählt dass er auf dem Dach rumgekraxelt ist) als ob er die Treppe ein Stück oder vielleicht ganz (er lässt ja nicht zu ihn halb nackt o.ä. anzusehen) runter gefallen ist. Was soll ich nur machen. Er begreift einfach nicht, dass er totkrank ist und nicht mehr auf dem Dach rumlaufen kann (sowas ist doch Aufgabe eines Schornsteinfegers, das würde ich nichtmal einem gesunden Menschen machen lassen, es ist doch so gefährlich) Heute ist wieder ein Tag, da sitz ich hier und heul nur so rum. Zum Glück bin ich allein, mein Mann ist arbeiten und die Jungs machen Mittagsschlaf. Da bekommts keiner mit. Liebe Grüße Jäcky |
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