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Anna2 09.09.2011 01:31

Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Ihr Lieben,

ich möchte mich vorerst für dieses tolle informative Forum bedanken und habe eine etwas seltsame Frage.

Höchstwahrscheinlich steht mir in den nächsten Tagen oder Wochen eine Brust-OP bevor.

Es wurde Anfang des Jahres Mikrokalk bei einer Mammographie festgestellt, welcher sich bei einer weiteren Mammographie im August progredient zeigte.

Auch war er nun in der Sono sichtbar.

Deswegen hatte ich gestern eine Stanzbiopsie, wo ich nächsten Freitag das Ergebnis der Untersuchung erfahre. Vorher bekomme ich ein MRT.

Nun meine eigentliche Frage.

Ist es möglich eine Brust-OP auch in örtlicher Betäubung vorzunehmen?

Ich habe eine totale Vollnarkosen-Phobie mit Todesangst.

Zudem habe ich einige Risikofaktoren, welche die Vollnarkose negativ beeinflussen könnten.

Die Ärztin im Brustzentrum sagte, es sei untypisch, diese OPs unter Lokalanästhäsie durchzuführen.

Untypisch... Heißt das auch unmöglich?

Wer von euch hat solch eine OP schon in örtlicher Betäubung duchführen lassen?

Wie ist eure Erfahrung diesbezüglich?

Lieben Dank im Voraus für die Schilderung eurer Erfahrungen.

Liebe Grüße
Anna2 :rotier2:

Ilse Racek 09.09.2011 07:50

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Anna :winke:


Du teilst sicher mit vielen Menschen die Befürchtungen bezüglich einer Vollnarkose und ich habe auch einige kennengelernt, die davor mehr Angst hatten als vor der erschreckenden Prognose Krebs :undecided:

Sicher lassen sich einige Deiner Bedenken in Arzt-Gesprächen ausräumen, denn Gynaekologen, Onkologen und Chirurgen haben durchaus umfangreiche Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Risikofaktoren.

Ich will gar nicht langatmig anführen, was alleine bei meiner Schwester (Darmkrebs) und mir (Brustkrebs) berücksichtigt werden muss, wenn wir sozusagen "unters Messer" und/oder Chemo- und BestrahlungsZyklen inkaufnehmen müssen.

Angefangen von Herzerkrankungen über schwere Medikamenten-Allergien bis zu Phobien haben mir auch MitPatientinnen viel Bedenkliches berichtet.

Meine persönliche Erfahrung mit örtlicher Betäubung begrenzt sich auf die Implantation sowie dann nach einigen Monaten erfolgende Entfernung eines Ports - das war zwar erträglich, aber mit Sicherheit "nicht ganz ohne eine gewisse Aufregung" :rolleyes:


Alles Gute für Dich

mit herzlichen Grüßen :winke:

ampitu 09.09.2011 08:01

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Liebe Anna

Ich denke nicht, dass eine solche Operation in Teilnarkose möglich ist, denn es ist nicht unbedingt ein "kleiner" Eingriff. Bei Angst vor einer Vollnarkose, Übelkeit etc. gibt es heute sehr gute Medikamente die man bereits vor einer Operation einnehmen kann.
Auf jeden Fall solltest Du unbedingt vorher mit Deinem Arzt über Deine Ängste und über die Riskofaktoren sprechen.

Liebe Grüsse
ampitu

Survivor 09.09.2011 08:29

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Anna,

ich glaube nicht das dies möglich ist, da während der OP eine Schnellschnitt-Gewebeprobe in die Pathologie geschickt wird und das Ergebnis abgewartet wird, bevor man weiter operiert. Dabei wird u. a. auch festgestellt, ob sich der Krebs in die Milchgänge verzweigt hat und welche Art der OP notwendig ist (brusterhaltend, Ablatio...). In dieser Zeit liegt die Patientin wartend auf dem OP-Tisch und zwar in Vollnarkose.

Wenn bei Dir alles schon abgeklärt ist und Du nur einen kleinen Tumor hast, der sehr günstig liegt und keine weiteren Herde oder Verzweigungen vorhanden sind, könnte es vielleicht gehen. Das kann Dir aber nur Dein Arzt sagen.

Gruß von Survivor

Kimmy07 09.09.2011 09:47

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Ich bin ja kein Experte auf diesem Gebiet, könnte mir aber vorstellen dass es möglich ist, einen Teil der Brust über eine Nervenblockade auszuschalten. Allerdings habe ich selbst immer alle OPs in Teilnarkosen vermieden. Ich stelle es mir sehr unangenehm vor, den ganzen OP-Ablauf wach unter einem Tuch liegend, mitzubekommen. Vielleicht hilft Dir ein Erfahrungsgespräch mit einem netten Narkosearzt oder Freunden die schon eine Vollnarkose hatten?

lieben Gruss,
K.

Parvati 09.09.2011 10:23

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Mir geht es wie Kimmy, ich stelle es mir grauenhaft vor, den ganzen Verlauf der Operation mitzubekommen, die Gespräche der Operateure zu hören etc.
Mich hat schon das Legen des Ports enorm gestresst. Das ist ja eigentlich eine kleine Sache, aber das alles mitzubekommen fand ich furchtbar. Und um wie viel schlimmer wäre das bei einer Brust-OP! Dann sehr viel lieber eine Vollnarkose.

lg
Parvati

Annedore 09.09.2011 11:28

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Liebe Anna,

mir wurde einmal vom Chirurgen von einer örtlichen Betäubung abgeraten (Entfernung eines Knotens im Nacken) mit dem Argument: das Gewebe schwillt an durch die betäubende Spritze und es kann für den Arzt dadurch schwierig werden, die verschiedenen Gewebestrukturen zu erkennen.

Da es bei Mikrokalk schon an sich schwierig ist, diesen bei einer Op. richtig zu finden, würde ich lieber von einer örtlichen Betäubung Abstand nehmen damit die Ärzte besser arbeiten können.

Viele Grüße
Annedore

micha54 09.09.2011 11:51

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Anna,

ich denke, Du bekommst (zumindest auf Wunsch) sowohl bei örtlicher als auch bei Vollnarkose ein Beruhigungsmittel, und nach meiner Erfahrung geht einem danach alles am ... vorbei.

Die Angst vor der Vollnarkose hat evtl. was mit dem Kontrollverlust zu tun, es ist sicher wichtig, Vertrauen zum Op-Team zu haben und sich beruhigt dem was da kommt auszuliefern. Kann das der Fall sein ?
Machst Du Dir in diesem Sinne Sorgen ?

Sprich doch mal mit deinen Ärzten darüber, ob die Dir helfen können.

Gruß,
Michael

remeni 09.09.2011 12:29

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
ganz unabhängig davon, ob es möglich wäre, würde ich zur Vollnarkose raten.
Ich habe eine Augen OP in Teilnarkose mitgemacht und diese Erfahrung ist weit schlimmer als der Kontrollverlust bei Total Anästhesie.

Klar bekommt man eine LmaA Spritze vorher, so dass man sich kaum noch bewegt und auch das Denken und die Reflexe sind stark eingeschränkt. Man versteht nicht, was die Ärzte sagen, bzw. es kommt als Brei/Kaudawelch zeitverzögert im Kopf an. Es fühlt sich an, als wenn man stark betrunken/high ist, wo die Sinneseindrücke überhaupt nichts mehr mit der Realität zu tun haben. Dies empfand ich als viel stärker belastend, viel mehr ausgeliefert sein.

man versucht, seinen Arm zu bewegen, weil man irgend wie spürt, der liegt nicht bequem und bis man findet, wie man den Kontakt zu seinen Arm herstellen kann und die Bewegungsinfo dahin schickt, vergehen Minuten oder auch Stunden. Irgend wann kommt was zurück, dass sich der Arm nicht bewegen lässt. Stunden später fragt man sich, warum sollte sich der Arm auch bewegen lassen. Wieder ewig später: ach jaaaa, der liegt unbequem...
Das Zeitempfinden ist so verlangsamt, dass alles eine Ewigkeit dauert.

Dagegen bei einer Vollnarkose bekommst du auch eine LmaA Spritze vorher, du versuchst noch auf dem Weg zum OP Raum den Weg mitzuverfolgen, oder unter den bekittelten Menschen ein Gesicht oder deinen Operateur zu finden, wenn dir was erzählt wird, ist das alles absolut in Ordnung und du nickst alles ab und dann ist das Licht aus! Im Nächsten Moment!!! wachst du wieder auf, bist in deinem Bett in deinem Zimmer, spürst einen engen Verband und schläfst erst mal wieder ein. Und fertig!

Sprich mit dem Anästhesisten, dass er dir genau erklärt, was während der Narkose passiert, wie er dich überwacht. Angst entsteht oft aus Unwissenheit.

Du hats genug zu tun, um die OP selber zu verarbeiten und die Diagnose überhaupt und was alles noch kommen mag. Da musst du dich nicht mit traumatischen Erlebnissen/Erinnerungen während der OP belasten.

Alles Gute für dich.

Ute30 09.09.2011 14:04

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Anna2

Ich wünsche Dir, dass sich eine für Dich gut verträgliche Lösung finden lässt.

Herzlich,
Ute

Tati P. 09.09.2011 14:20

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Anna,

ich kann deine Angst vor Narkosen absolut nachvollziehen. Ich bin die Schlodderbüx vor dem Herrn, wenn es um jegliche Nadeln oder Messer beinhaltende Untersuchungen geht.
Ich war noch nie im Krankenhaus und noch nie ernsthaft krank. Bis man mir vor 2 Wochen eröffnete, dass ich Brustkrebs habe.
Seitdem wurde ich 2 mal operiert und einmal davon wurde unter örtlicher Betäubung der Port für die Chemotherapie gelegt.
Ich kann Dir nur dringendst raten: Nimm jede sich Dir bietende Möglichkeit zur Vollnarkose mit.
Mich hat immer abgeschreckt, dass die mich gleich 2 Tage da behalten wollten, wenn ich mich für die Vollnarkose entscheide. Aber diesen Horror der OP (und den Port legen war nur ein relativ kleiner Eingriff) will ich NIE NIE wieder erleben.
Ich werde künftig keine Vollnarkose mehr ausschlagen und jeden Pups (entschuldigt den Ausdruck) voll ausgeknockt durchführen lassen. Das will ich nicht nochmal erleben.

Letztlich musst Du die Entscheidung für Dich selber treffen, jeder geht mit solchen Situationen um. Ich habe seit dem Eingriff unter örtlicher Betäubung jede Nacht Albträume, dass ich festgeschnallt im OP liege und ganz viele Leute um mich herum stehen, die alle auf mich einreden und mich aufschneiden wollen.

Bei der Vollnarkose habe ich nur den Pieks der Spritze mitbekommen und danach war ich schon weg. Dankenswerter Weise hat mir die Ärztin das Schlafmittel schon auf dem Zimmer gegeben, sodass ich nichtmal mehr mitbekommen habe, wie ich in den OP kam.
3 Stunden später bin ich aufgewacht, wie jeden Morgen, als sei nichts gewesen.
Besser geht's nicht.

Ich wünsche Dir alles alles Gute!

Parvati, ich kann Dir nur zustimmen, das Portlegen fand ich auch schlimm, schlimm, schlimm.
Die Ärztin fordert die Schere, danach hört man ein... reißendes, brutzelndes Geräusch, da musste ich schon würgen. Dann fragte sie nach dem Venenhaken... Hallooooo... VENENHAKEN??? Ich will das nicht hören und mir schon gar nicht vorstellen was das ist und was sie damit macht! Sie musste mich mehrfach ermahnen still zu liegen, weil ich so am Schlottern und Zittern war. Das waren die längsten und schlimmsten 55 Minuten meines bisherigen Lebens. Und die winzige Diszepam Tablette hatte NULL Wirkung. Ich war einer Panik nahe.

Nov06 09.09.2011 17:07

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo,

ich würde auch die Vollnarkose jederzeit wählen.

Bei meiner Portentfernung im vorigen Jahr war´s der Horror die OP mitzuerleben. Mein Port lag 4 Jahre und erst ging die OP auch ganz gut voran, aber dann hat die Chirurgin den Port nicht raus bekommen und ich hab ihre Nervosität und Hektik miterlebt, das war sowas von furchtbar, da auf dem OP-Tisch zu liegen und mitzukriegen, dass es nicht so läuft, wie es laufen soll.
Nee danke, niiiiiiiiiee wieder!
Zum Glück kam dann ein erfahrener Chirurg und hat die Sache in den Griff gekriegt, aber mir hat das Erlebnis gereicht.

Die Vollnarkose ist wirklich nicht schlimm, ich hatte in meinem Leben schon...8 Stück...und die der letzten Jahre waren total gut verträglich, vor 20 Jahren, da sah´s noch anders aus, da war mir schon total schwindelig und übel aber die letzten Vollnarkosen...in den letzten 4,5 Jahren, die waren alle völlig unkompliziert.

Also keine Angst! Du schaffst das! Ich denke eher, dass es nicht zu schaffen ist, wenn oben im Brustbereich einer rumschnippelt und du die ganze Zeit alles mitkriegst und unter einem sterilen Tuch mit dem Kopf liegen muss....so ist das nämlich, wenn da oben was gemacht wird.

Lieben Gruß

Kirsten

Anna2 09.09.2011 23:04

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Ihr Lieben,

erst mal recht vielen Dank an euch alle.:)

Mit so vielen Antworten habe ich jetzt gar nicht gerechnet.

Um noch mal auf den Grund meiner Ängste vor der Vollnarkose zu kommen...

Die Angst ist eigentlich nicht wegen evtl. Übelkeit oder so, sondern einfach deshalb, weil ich Angst habe, evtl. nicht mehr aufzuwachen.

Meine "liebe" Schwieger.....r brachte mal den echt netten Spruch:

"Wenn du nicht mehr aufwachst, das merkst du gar nicht."

Damals stand eine Ohren-OP an, welche ich dann aber wieder abgeblasen habe, auch wegen schlechter Verbesserungschancen nach der OP. Das Hören hätte sich höchstwahrscheinlich nicht dadurch verbessert.

Aber dieser Spruch hatte mir damals echt zugesetzt und vor allem ihre Unsensibelkeit.

Ich hatte in meinem Leben auch schon mehrere OPs, auch mit Vollnarkose. Die meisten als Kleinkind und zwei im Erwachsenenalter.

Und jedes Mal diese Horror-Angst bis hin zur Panik bzw. Todesangst.

Die Anästhesieärztinen hielten mich damals sicher für einen schwierigen Patienten.
Diese Situationen waren echt schlimm für mich.

Deswegen wollte ich gern, wenn es möglich ist, jede weitere OP mit örtlicher Betäubung vornehmen lassen.

Vor einigen Jahren hatte ich mal eine Haut-OP, wo ein Lipom am Oberschenkel entfernt wurde.
Diese war auch nur in örtlicher Betäubung und ich fand es nicht schlimm, auch wenn ich die Gespräche der Ärzte und Schwestern gehört habe oder auch sehen konnte, wie sie meine Gewebsproben auf einem Tisch zurecht schnitten.

Das war mir immer noch lieber als eine Vollnarkose.

Sicher ist es angenehm, von Allem nix mit zubekommen und aufzuwachen als wäre nix gewesen.

Aber was ist, wenn ich nicht mehr aufwache? Davor habe ich ja Angst.

Ich war heute bei meinem Rheumadoc, welcher auch von dem Krebsverdacht erfuhr usw..

Er sagte auf meine Frage hin, dass es schon möglich sei, eine brusterhaltende OP unter örtlicher Betäubung durchzuführen.

Ich kann ihn nächste Woche, wenn ich das Ergebnis der Biopsie erfahre, anrufen.

Vielleicht kann ich ihn bitten, mir eine Art Attest auszustellen, dass eine Vollnarkose für mich auf Grund diverser organischer Probleme nicht ratsam ist.

Das werde ich machen und hoffe, dass er mir dabei hilft.

Vielleicht lassen ja dann die Ärzte bzw. Anästhesisten mit sich reden.

Sicher, falls es ein größerer Eingriff werden sollte, wobei vielleicht die gesamte Brust entfernt werden müsste, wird es wohl in Lokalanästhesie nicht möglich sein. Ist mir schon klar.

Aber das will ich erst mal nicht hoffen.

Sorry, ist etwas lang geworden.

Nochmals lieben Dank für eure netten Worte und eure interessanten Erfahrungen.

Liebe Grüße
Anna:rotier2:

Jule66 09.09.2011 23:14

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Zitat:

Zitat von Anna2 (Beitrag 1059316)

"Wenn du nicht mehr aufwachst, das merkst du gar nicht."

Liebe Anna,
genau mit diesem Satz bekämpfe ich meine Ängste vor einer OP.
Ich hatte in den letzten 2 Jahren 6 OP`s mit vollnarkosen.
Wenn mich vorher Ängste überkamen,habe ich genau so gedacht,dass ich dann eben nicht mehr aufwache und gut ist.
Ich finde diesen Satz gar nicht unsensibel,da ist -meiner Meinung nach-etwas wahres dran.
So sind die Menschen eben unterschiedlich.
Ich bevorzuge eindeutig die Vollnarkose-auch ich habe den Port unter Lokalanästhesie bekommen:eek:-nie wieder.
Vielleicht gehts ja bei Dir mit einer lokalen betäubung.
Alles Gute,Jule

Anna2 09.09.2011 23:30

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Liebe Jule,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Sicher hat man dann wohl keine Schmerzen oder so, wenn man nicht mehr aufwacht. Man bemerkt es nicht.

Aber ich möchte ja doch noch ein Weilchen leben. Von daher kann ich diesem Satz keinen positiven Sinn abgewinnen.

Diese Ungewissheit macht mich eben kirre, was ist nach der Narkose? Werde ich wieder wach?

Das macht mich total panisch, zumal ich ja auch einige Risikofaktoren habe.

Ggf. würde ich, falls die Ärzte nicht auf mein Anliegen eingehen, mir alle Unterlagen aushändigen lassen und mich wo anders operieren lassen.

Da müsste ich halt noch vorher recherchieren, welche Kliniken es unter Lokalanästhesie durchführen.

Liebe Grüße
Anna:)

Anna2 10.09.2011 00:54

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Liebe Emma,

vielen Dank auch für deine mutmachenden Worte.

Ja, du hast schon recht. Normaler Weise dürfte nix passieren bei der Narkose. Ich glaube dir, dass die Anästhesisten erfahren und kompetent sind.

Aber dennoch, die Angst ist nicht weg zu bekommen, leider.

Ich werde natürlich auch einige Befunde mit nehmen, aus denen evtl. Risikofaktoren hervor gehen und mit den Ärzten darüber reden.

Auch habe ich das Thema bereits schon bei meinem ersten Besuch im Brustzentrum bei der Oberärztin angesprochen.

Naja, ich werde sehen, wenn ich dann nächsten Freitag wieder hin gehe, wo ich auch mein Biopsieergebnis erfahren soll.

Zur Zeit geht es mir so psych... nicht gerade gut. Was ist, wenn die gesamte linke Brust ab muss?

Gedanken über Gedanken, die man sich macht.

Auch heute, als der Rheumadoc so geschockt über meine Verdachtsdiagnose war.... Das hatte mir auch ziemlich zugesetzt, obwohl er mir dann auch wieder versucht hatte, Mut zu machen...

Liebe Grüße
Anna:)

Ilse Racek 10.09.2011 08:28

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Liebe Anna :winke:


Du hast so viele vernünftige aber auch emotionale Antworten bekommen - da wundert es mich wirklich, dass Du immer noch mit dem Gedanken einer "Teilnarkose" spielst :rolleyes:

Wenn Deine Ärzte tatsächlich auf Dein Anliegen eingehen sollten kann ich Dir nur wünschen, dass Du nicht - wie von einigen Useren sehr anschaulich beschrieben - STUNDENLANG die Dialoge der Ärzteschaft und das "Handwerken" bewusst ertragen musst.


Alles Gute :pftroest:

mit herzlichen Grüßen :winke:

Dolphin 10.09.2011 23:51

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Ich frage mich beim Lesen dieses Freds die ganze Zeit, ob denn das Risiko die OP nicht zu überleben statistisch gesehen tatsächlich geringer ist, wenn sie statt in Vollnarkose in örtlicher Anaesthesie durchgeführt wird....:cool:
Man sollte nicht glauben, dass Nervenblockaden oder Lokalanaesthesien risikolos sind. Und Sterben kann man ja nicht nur durch die Narkosen, auch die OP birgt Risiken. Ich führe meine Gedanken mal lieber nicht weiter aus, sonst läßt du dich vielleicht gar nicht mehr operieren. Ich denke du solltest mit einem verständnisvollen und erfahrenen Anaesthesisten alles Für und Wider diskutieren und abwägen, dann wirst du sicher die richtige Entscheidung treffen.
Alles Gute ;)

remeni 12.09.2011 12:00

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Zitat:

Zitat von Anna2 (Beitrag 1059316)
Aber was ist, wenn ich nicht mehr aufwache? Davor habe ich ja Angst.

ich bleibe bei meiner Aussage: Unwissenheit macht Angst.
Also stellt sich die Frage für dich: wie viel Prozent aller Patienten sterben während einer OP aufgrund der Vollnarkose????
Sind es 0,00000irgendwas% oder 0,x% oder x% oder xx%?

Ganz auf die Schnelle habe ich mal gegoogelt und diese Aussage gefunden
(darf ich den Link hier einstellen?)
http://www.operieren.de/content/e3224/e10/e15/e20/e25/

"Das Risiko, an einer Narkose zu sterben, liegt heute bei 0,008 bis 0,009% und ist damit kaum größer als im wachen Zustand.
Ein etwas erhöhtes Narkoserisiko haben sehr alte kranke Patienten und sehr kleine Kinder."

micha54 12.09.2011 12:37

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Anna,

manchmal verstehe ich hier die Ängste der Betroffenen nicht - so wie bei Dir.
Solltest Du nicht viel größere Angst haben, an Deiner Erkrankung selbst zu sterben als an der Narkose ?

Ich habe übrigens mal eine Kohnenmonoxidvergiftung gehabt, war praktisch schon hinübergeschwebt, und ich empfand das als sehr angenehm. War das eine Nahtoderfahrung ? Keine Ahnung.
Aber seitdem habe ich keine Angst mehr vorm Tod.
Aber natürlich habe ich riesige Angst vorm Sterben.

Wenn Du also aus der Narkose nicht aufwachst ? Dann weißt Du das ja nicht, wo ist das Problem ?

Überleg Dir bitte auch, was Du machst, wenn in der lokalen Betäubung was passiert und Du alles mitbekommst - nicht schön, wenn man sowas regungslos mitbekommt, sich nicht wehren kann. Und das kann ja auch böse enden, das willst Du dann aber vielleicht garnicht wissen....

Liebe Grüsse,
Michael

Calypso 12.09.2011 12:52

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Anna,

also ich bin auch ein Narkose-Angsthase, ich finde den Gedanken unerträglich, so völlig die Kontrolle zu verlieren. Deshalb finde ich persönich die Aussage, wenn man während der Narkose stirbt, merkt mans nicht, nicht besonders hilfreich, jedenfalls nicht für mich.

Mir hilft es, wenn ich den Anästhesisten vorher kennenlerne (es ist nicht immer der, der die Aufklärung macht! Also besser fragen!). "Meine" haben meine Angst immer sehr Ernst genommen, schon allein das fand ich erleichternd. Ich bekam vorher (mit wild klopfendem Herz) meine LmaA- Tabletten, und bei der OP-Vorbereitung kam der Anästhesist immer sehr feundlich zu mir, strich mir nochmal übern Arm, fragte mich, woran ich den gerne denken würde beim "Einschlafen" und ähnliches. Auch mein Gynäkologe kam in den Vorbereitungsraum und sprach nochmal mit mir. Das alles hat mir meine Angst wirklich weitgehend genommen.

Sprich auf jeden Fall mit den Ärzten!

Und zu deiner Frage, was ist, wenn die Brust ganz weg muss: Dann ist sie weg, ganz knallhart gesprochen. Du musst zwar vorher nicht einwilligen, aber wenn du Narkose-Angst hast, solltest du das tun. Sonst gibts eine zweite OP. Da du auch bei der Lokalanästhesie Beruhigungsmttel bekommst, werden sie dich auch da bei der OP nicht fragen - wo liegt also der Unterschied?

Ich hoffe, du triffst die richtige Entscheidung.

Calypso

Loewe62 12.09.2011 21:08

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Ich würde nie nie nie die Brust-OP in örtlicher Betäubung machen lassen!!!

Also wenn ich meinen OP-Bericht lese, was da alles gemacht wurde...

Wenn ich das bewusst mitkriegen würde, würde ich sofort ohnmächtig!

Außerdem wird man bei einer brusterhaltenden OP mehrfach aufgesetzt, um die Formung der Brust zu begutachten.
Der Arm wird extrem nach hinten gelagert, um die Lymphknoten zu entfernen.
Dann, wie bereits beschrieben, die Warterei auf die Befunde...
Willst du das alles mitkriegen???

Nein, dann lieber, wie von Calypso beschrieben, gegen die Angst angehen.

Ich habe keine direkte Angst vor der Narkose, aber ich versuchte mir anfangs immer vorzustellen, wie das ist, in Narkose zu sein. Aber das kann man sich ja nicht vorstellen. Irgendwie ist das vielleicht doch eine Art Angst... Aber durch einige OPs habe ich mich jetzt dran gewöhnt. Und spätestens,wenn man die Lmaa-Tablette hat, ist alles okay...

Survivor 12.09.2011 23:14

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Melde mich nochmal mit einem Beitrag.

Vor vielen Jahren habe ich eine OP in Lokalanästhesie machen lassen und war entsetzt darüber, dass sich die Ärzte und Schwestern über den letzten Urlaub unterhalten haben. Damals waren die Ro..x-Uhren groß in Mode und auch darüber hat man sich ausgetauscht. Ich habe mich nicht getraut, die Ärzte zu unterbrechen und hatte große Angst, dass sie sich gar nicht auf die OP konzentrieren.

Ich rate nochmals dringend von örtlicher Betäubung ab.

Grüße von Survivor

Ingrid 13.09.2011 12:37

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Also, ich habe vor meiner ersten Brust-OP mein Testament gemacht und hatte unglaubliche Angst vor der Narkose (mein Vater hat mal nur mit sehr viel Glück ein Narkose-Problem überlebt). Ich hatte ebenfalls einige Risikofaktoren. Da ich noch nie eine Narkose bekommen habe, war u.a. völlig unklar, ob ich das Mittel vertragen würde.

Aber es wäre ohne Vollnarkose nicht möglich gewesen - Entfernung des Krebses, Entfernung des Wächsterknotens, anbohren von rechtem und linkem Hüftknochen. Die OP hat 1,5 Stunden gedauert - ich glaube, ich hätte einen Rappel bekommen, wenn ich wach gewesen wäre.

Karin S 13.09.2011 15:53

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Anna,
ich kann nur Parvati zustimmen (herzliche Grüße an dieser Stelle!), am 24.08. habe ich die erste Vollnarkose meines Lebens bekommen und hatte davor auch Bauchgrummeln. Vor der OP habe ich bei örtlicher Betäubung 2 Drahtmarkierungen in meinen Mops geschoben gekriegt und fand das echt eklig. Zwischen der Markierung und der eigentlichen OP wurde ich nochmal für 2 Stunden ins Krankenzimmer geschoben und mir liefen die ganze Zeit die Tränen runter vor lauter Bammel. Dann bekam ich endlich eine Beruhigungstablette, wurde in den OP geschoben und eine ganz liebe Narkoseschwester hat mir die Narkosespritze gegeben, mich ganz lieb an den Wangen gestreichelt, mir gesagt, ich soll mir was schönes vorstellen... und schon war ich weg. 3 Stunden später war auch alles schon vorbei.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man ohne Vollnarkose ruhig liegen bleiben kann, damit die Ärzte richtig arbeiten können. Zu mir sagte die Radiologin schon bei der Markierung, ich soll nicht so rumzappeln und wir wollen doch alle "schöne" Narben, die man später möglichst wenig sieht. Das geht bestimmt besser unter Vollnarkose.

Wie immer Du Dich entscheidest, ich wünsch Dir alles Gute. Karin

nene 13.09.2011 17:14

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Einmal Teilnarkose beim Kaiserschnitt.....never!!!!!!!!! again.

Bin im letzten Jahr 3x voll betäubt gewesen, und würde es bei größeren Sachen immer wieder machen.
Letzte Woche sagte die Narkoseärztin: ich verspreche, wir passen gut auf dich auf und schlaf schön. Sie strich mir über die Wange und weg war ich.

Liebe Grüße
Nene

Anna2 18.09.2011 04:48

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Calypso,

lieben Dank für dein Verständnis. Ich denke, es ist gar nicht so selten, dass man Angst vor der Vollnarkose hat.

Und was den zitierten Spruch betrifft... Schließlich hängt man ja am Leben, zumindest ist das bei mir so und ich denke mal auch bei den meisten.

Hallo an euch alle,

lieben Dank nochmals auch für eure Antworten und Empfehlungen.

Nun ja, die Angst vor der Vollnarkose ist nicht weg zu bekommen, ich kanns nicht ändern, auch wenn ich wollte. Dazu noch diverse Risikofaktoren.

Mittlerweile konnte ich nun mit der Operateurin und dem Anästhesisten reden, sie sind mit einer Lokalanästhesie einverstanden.

Das hat meine Angst vor der anstehenden OP nun doch ein wenig verringert.

Einmal kam hier die Frage, ob ich vor der Vollnarkose mehr Angst habe als vor der eigentlichen Diagnose.

Sicher habe ich auch auf Grund der Diagnose Angst, auch vor dem weiterem Verlauf. Ganz klar.

Die letzten Tage waren daher schlimm...

Am Freitag konnte ich das Ergebnis der Biopsie und des MRTs erfahren:

Duktales Carzinom in situ, Komedotyp, High Grade.

Es ist eine Segmentresektion, ggf. mit einem Rotationslappen geplant.

Die Ärztin berichtete mir, dass sie z.B. bei einer älteren Patientin unter Lokalanästhesie die gesamte Brust entfernt hat.

Es gab keine Probleme durch die Narkose oder Schmerzen etc..

Von daher bin ich noch immer guter Hoffnung, dass das bei einer Segmentresektion auch klappt.

Sie sagte auch, dass ich eine Sedierung bekommen werde.

Von daher merkt man ja nun auch nicht den gesamten Hergang der OP.
Die OP soll ca. eine dreiviertel Stunde dauern.

Alles in Allem hätte ich mir eine "schönere" Diagnose gewünscht. Aber ich muss halt versuchen, das Beste draus zu machen und habe daher einer sofortigen OP zugestimmt.

Euch alles Gute und
liebe Grüße

Anna:)

Chia 18.09.2011 08:44

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Anna,

jetzt bin ich schon ein wenig baff......

Ich heisse Chia und um meine eigenen Nerven ein wenig zu entlasten, lese ich meistens nur in den Foren.

Meine eigene Diagnose erhielt ich im Januar 2010, brusterhaltende OP Anfang Feb 2010 und dann das volle Programm.

Auch ich habe damals meinen Gyn nach einer OP in Teilnarkose gefragt (allerdings nicht wegen Narkoseangst, sondern weil ich am Anfang noch neugierig war...später war es mein Wunsch, nicht mehr aufwachen zu wollen - hat mein gyn aber vereitelt...egal) er hat mir aber gesagt, dass dies bei einer solchen OP nicht gemacht wird, da man dabei künstlich beatmet wird.

Haben sich deine Aezte dazu nicht geäussert???


L.G. und viel Glück,
sowie allen ein schönes Weekend

Chia

Anna2 18.09.2011 15:59

Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Chia,

lieben Dank für deine Antwort. :)

Wie meintest du das mit dem "Nicht mehr aufwachen wollen"?

Die künstliche Beatmung wird ja meines Wissens nur gemacht, wenn man eine Vollnarkose bekommt, da dann auch Muskel erschlaffende Medikamente gegeben werden und man dadurch nicht selbstständig atmen kann.

Aber bei einer Teilnarkose kann man ja atmen, da nur die zu operierende Stelle betäubt wird und man ggf. eine Sedierung bekommt.

Aber ich werde die Ärzte noch mal fragen, ob man vorsorglich nachbetäubt wird oder ob ich mich trotz der Sedierung ggf. äußern kann, falls ich Schmerzen habe bzw. etwas merke.

Was mir auch noch durch den Kopf geht, ist das Thema Eigen- bzw. Sofortblutspende.

Ist bei Brust erhaltenden OPs eigentlich die Gefahr groß, einen größeren Blutverlust zu bekommen und damit auf Transfussionen angewiesen zu sein?

Das muss ich auch noch erfragen. Aber da hätte ich vielleicht schon Wochen vorher spenden müssen, was dann eingefrohren wird.

Bei einer früheren OP hatte ich mal eine so genannte Sofortspende gemacht, direkt vor der OP und bekam dann zum Ausgleich NaCl-Lösung.

Hm, alles nicht so einfach.

Liebe Grüße
Anna:)

Hallo Emma,

hm, da hat deine Freundin ja ganz schön was durchgemacht. Aber von solchen Fällen habe ich auch schon in den Medien gehört.

Die Vorstellung ist der Horror, sich auf Grund der Muskelerschlaffung nicht artikulieren zu können, und das wo man alles merkt, Schmerzen hat oder nicht schläft.

Was meine OP betrifft, sagte ja die Ärztin, dass ich eine Sedierung bekomme.

Also würde ich ja NIX von den Gesprächen der Ärzte oder der OP mit bekommen.
Sicher wird doch so eine "Wand" aufgebaut, dass man im Zweifelsfall nicht alles sieht, hoffe ich doch zumindest.

Bei zwei Magenspiegelungen hatte ich schon eine Sedierung, auch wenn da die Dosis wegen der kürzeren Zeitdauer geringer war.

Aber ich hatte da definitiv NIX von der Spiegelung mit bekommen und das wo sie einem ja dann in der Speißeröhre bzw. im Magen herum "fummeln".

Also von daher glaube ich schon, dass man bei Sedierung nix mit bekommt, zumindest kein Erinnerungsvermögen mehr hat.

Aber dennoch habe ich Riesenangst, wobei die Angst mir durch die Möglichkeit der Teilnarkose schon etwas genommen werden konnte, zumindest die Angst, nicht mehr aufzuwachen.

Liebe hoffnungsvolle Grüße
Anna:)

Chia 19.09.2011 10:34

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Anna,

das "nicht mehr aufwachen wollen" meinte ich genauso, wie ich es gesagt hatte.
Auch meine Anästhesistin wusste dies..... - aber meine Aerzte haben nicht mitgespielt.

Erklärung meines Gedankenganges:
Ich habe 4 Kinder zwischen 9 und 17 Jahren, einen Mann, der zwar lieb ist -aber leider selber mit meiner Diagnose damals (und heute) nicht zurecht kam.
Es war keiner zum reden da......man will ja nicht immer darüber reden aber gerade am Anfang wollte ich oftmals viele Gedanken ansprechen und auch loswerden......ging aber in meiner Familie nicht.
Mein Mann: physisch anwesend, psychisch leider nicht; meine Eltern über 70 und ca. 900km von hier entfernt;Kinder ...nein......;und so gute Freunde habe ich hier nicht.

Ich habe zu diesem Zeitpunkt dann einfach an alles gedacht, was noch kommen könnte.......und wollte dies weder meiner Familie zumuten, noch hatte ich das grosse Bedürfnis alles alleine durchzustehen.

Aber nun ist das alles im Februar 2Jahre her - und wenn ich dunkle Gedanken und Aengste bekomme, kann ich immer zu meinem Gyn, der auch jetzt noch für mich da ist - nicht nur für die Nachkontrolle.

`Tschuldigung, ist sehr lang geworden.


Mir ist schon klar, dass es zu einer künstlichen Beatmung nur bei einer Vollnarkose kommt, aber mein Arzt sagte mir damals, dass eine Brust-OP nur unter Vollnarkose gemacht wird und brachte die Lunge dann noch mit ins Spiel so von wegen "die wäre sehr nah".

So, jetzt zu etwa schönerem: ich "darf" in die Arbeit.....

Liebe Grüsse an alle,
Chia (Marina):winke:

Anna2 19.09.2011 22:39

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Hallo Marina,

danke für deine ehrliche Antwort.
Hm, also hatte ich es schon so verstanden, wie du es angedeutet hattest in deinem vorherigen Beitrag.

Tut mir sehr leid, dass du keine bzw. nur wenig seelische Unterstützung bzw. Verständnis von deiner Familie bzw. deinen Bekannten bekommen konntest.

Leider bin ich in einer ähnlichen Situation, aber nicht nur was meine neue Diagnose (Ca) betrifft, sondern auch in anderen Dingen, die ich so in meinem Leben erleben "durfte".

Bei meinem Freund ist es ähnlich, was Verständnis betrifft. Man kann mit ihm die Dinge oft nur oberfllächlich abhandeln.

Darum überlege ich auch schon länger, mich mal an eine sehr gute Psychologin zu wenden, wenn mir nicht der Mut fehlen würde und ich wüsste, an wen ich mich da wenden kann.

Naja, jetzt steht erst mal die OP an. Bin froh, wenn diese erst mal erfolgreich geschafft wurde und dann hat die Sache, wie der weitere Verlauf sich gestaltet.

Das macht mir schon alles Angst.

Habe heute mit meinem Internisten telefoniert, welcher mir auich alles Gute gewünscht hat.

Er meinte auch, auf meine Frage wegen der Lokalanästhesie, dass es für mich so besser sei und nicht so risikobehaftet, da ich ja auch andere Vorerkrankungen habe, die den Rachenraum usw. betreffen.

Naja, werde auf jedem Fall noch mal eingehend mit der OÄ und dem Anästhesisten reden, damit ich auch einigermaßen beruhigt und sicher in die OP gehen kann.

Liebe Grüße
Anna:)

Chia 21.09.2011 11:31

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Liebe Anna,

hoffe, ich habe dich nicht zu sehr erschreckt...

ich wünsche dir für deine OP alles, alles nur erdenklich Gute, du wirst es schon schaffen.
kennst du denn nun deinen genauen Termin?

Vielleicht habe ich es überlesen, aber darf ich dich fragen, wo du her kommst?

Würde mich freuen, wieder mal etwas von dir zu hören....

Tja, Männer sind schon wundersame Geschöpfe, aber wehe sie haben mal was - und sei es nur ein kleiner Schnupfen (ist dann bestimmt schon eine halbe Lungenentzündung).
Ich habe mal geäussert "wenn Männer die Kinder bekommen würden, wäre die Menschheit bereits ausgestorben.." - auf manche trifft`s zu.


Liebe Grüsse,
Marina:winke:

Anna2 27.09.2011 14:08

AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
 
Liebe Marina,

herzlichen Dank für deine lieben Wünsche.:)

Leider konnte ich dein Poting erst heute lesen, da ich gestern (Mo.) erst aus dem Krankenhaus kam.

Nun habe ich die OP endlich hinter mir, zum Glück.

Du fragst, wann ich den OP-Termin habe/hatte. Am Do, den 22.09.

Es ist alles sehr gut verlaufen und meine Angst war fast unbegründet.

Und das Wichtigste... Es wurde in Lokalanästhesie durchgeführt und

ich hatte NIX gemerkt, zumindest keine Schmerzen während der OP.

Die Arztgespräche haben mich nicht gestört. Sicher ist es ja wichtig, dass die Operateurin Anweisungen etc. an ihre Kolleginnen geben muss. Aber über Urlaubsreisen etc. wurde nicht erzählt. Und wenn, hätte es mich auch nicht gestört.

Ich hatte eine Sedierung, konnte dennoch die Augen auf machen und sprechen, mich also äußern, falls ich ein Problem, wie Schmerzen etc. gehabt hätte.

Durch die Sedierung war auch die Angst gelindert und auch die Nervösität war weg.

Es wurde eine Art Vorhang vor meinem Gesicht aufgebaut, mit einem Gestell, an dem Tücher hingen, so dass ich auch NIX von der OP und dem "Geschnippsel" mit bekam.

Die OP-Ärtzin fragte mich auch öfters, ob es noch geht oder ob ich Schmerzen habe. Sie sagte auch manchmal, was sie grad macht, wie z.B. dass das "Ding" nun draußen ist und sie nochmals eine Betäubungsspritze gibt etc..

Von der Sedierung habe ich mich schnell wieder erholt, da sie kurz nach der OP mit der Wirkung aufhörte. Das fand ich auch gut, weswegen ich dann schon wieder kurz danach "normal" wach war.

Auch die Anästhesisten waren sehr nett und haben sich meiner angenommen. Es wurde einen Tag vor der OP alles mit ihnen besprochen und auch vor der OP gab es nochmals ein Gepräch, auch mit der Ärztin.

Es war auch abgesprochen, dass man notfalls während der OP die Vollnarkose einleiten würde, falls notwendig. Aber das war zum Glück nicht nötig.

Druckverband kam einen Tag später runter, so dass ich nun noch die Pflaster seit der OP dran habe.

Die OP nannte sich: Segmentresektion mit Rotationslappenplastik.

Der Rotationslappen wurde deshalb gemacht, da auch von der Haut etwas entfernt wurde und die Brust dann wohl keine schöne Form mehr gehabt hätte bzw. die Wundheilung auch erschwert gewesen wäre.

Diese Woche habe ich dann den Nachsorgetermin, wo ich auch den histologischen Befund der OP erfahren werde.

Es kann durch aus sein, dass sich das

duktale Ca in Situ dann als

invasives duktales Ca in Situ entpuppen kann. Aber das will ich mal nicht hoffen.

Dann steht noch Bestrahlung an, wenn die Wunde verheilt ist.

Naja, wie dem auch sei, mir ist erst mal ein Riesenfelsbrocken vom Herzen gefallen, dass ich die OP so gut überstanden habe.

Aber die Angst vor dem weiteren Verlauf bleibt natürlich.

Was mir noch einfällt... Heute rief mich eine Sozialmedizinische Mitarbeiterin des Krankenhauses an im Bezug auf Schwerbehinderung und Reha.

Das wollen wir dann bei meinem Termin besprechen.

So, ich hoffe, es ist nicht zu lang geworden.

Ich hoffe, dir geht es den Umständen entsprechend gut.

Alles Liebe und

liebe Grüße

Anna:)


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