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schleiereule7 30.10.2011 22:01

Sie wird immer dünner!
 
Hallo!

Ich war schon einmal hier angemeldet, weiß aber nicht mehr unter welchem Namen. Ist einige Zeit vergangen.

Meine Mutter hatte 2008 im Feburar eine Darm OP 7cm wurden entfernt, der Krebs hatte schon die Lymphdrüsen befallen und so bekam sie Chemo mit Tabletten und Bestrahlungen. August 2008 wurde das beendet und es sah gut aus. Im Januar diesen Jahres nun ist der Tumormaker zu hoch, wieder Untersuchungen. Darm war ok, Gebärmutter auch, aber dann 2 Tumore in Lunge und 2 in der Leber. Seit dem Chemo mit Tabletten, der Arzt sagt, Bestrahlungen wären in dem Alter sinnlos. Nun wird sie immer dünner. Von früher 57 Kilo auf nun 43. Ich hab das Gefühl, es geht zu Ende. Sie hat auch ständig Schmerzen in den Knochen, ob sich da noch Tumore befinden haben wir nicht mehr überprüft. Wozu auch. Sie kann kaum noch Treppen gehen oder Berge, das schafft sie alles nicht mehr. Hinzu kommt die Überlegung ob sie und mein Vater in ein Heim oder betreutes Wohnen ziehen sollten.

Habt ihr Erfahrunge mit Krebs und Gewichtsverlust? Sie will auch nichts mehr essen.

Danke und einen schönen Abend!

Sonja212 31.10.2011 09:36

AW: Sie wird immer dünner!
 
Hallo liebe Schleiereule!

Das mit deiner Mama tut mir sehr leid. Ich habe meine Mama letztes Jahr im Oktober im Alter von 58 Jahren auch an diesen scheiß Krebs verloren.
Meine Mutter hatte keinen Apettit mehr und sie konnte nichts behalten was sie gegessen hatte. Sie hat auch einiges abgenommen aber dadurch dass meine Mama eher dicker war und sie auch im Bauch ein Gewächs hatte wurde mir das erst am Totenbett bewusst, wie dünn sie war. Meine Mama ging auch noch ins Pflegeheim weil sie Sauerstoff braucht, sie bekam keine Luft mehr. Sie war dort aber nur 2 Nächte, dann wollte sie ins Krankenhaus und dort verstarb sie dann leider auch.
Darf ich fragen wie alt du bist und deine Mama?

Ich wünsch dir ganz viel Kraft für diese schreckliche Zeit!

Alles Liebe, Sonja

schleiereule7 31.10.2011 18:06

AW: Sie wird immer dünner!
 
Hallo Sonja,

danke für deine Antwort. Meine Mutter ist 76 wird im April 77 und ich bin 41. Ich hatte nie ein gutes Verhältnis zu ihr. Aber es schockt mich dennoch. Ich war heute, weil ich mir wegen der Tabletten Gedanken gemacht habe, beim Onkologen, der sie seit 4 Jahren behandelt. Als ich ihm erzählt habe, dass sie von Anfang August bis heute über 6 Kilo abgenommen hat, war er entsetzt. Er hat mir dann auch ganz deutlich gesagt, dass es vorbei ist. Am 16.11. hat sie einen Termin zur Kontrolle, dann wird er die Medikament einstellen und ihr nur noch ein Schmerzmittel geben und etwas für den Appetit. Er hat mir gesagt, dass wir die Zeit jetzt nutzen sollen, weil er ihr nur noch 6 Monate gibt. Es ist schon seltsam, wenn man weiß, dass es einfach vorbei ist. Einen Menschen, den man sein Leben lang kannte wird in kürzester Zeit nicht mehr da sein. Wie gesagt, unser Verhältnis ist und war immer sehr angespannt, wir hatten lange Zeit gar keinen Kontakt, aber da wusste ich immer, sie sind noch da.

Sie kann keine Treppen mehr gehen, weil sie keine Luft bekommt, sie ist schlapp, müde und lustlos, sie hat keinen Appetit mehr. Der Arzt sagt, dass die Leber die Arbeit nicht mehr übernehmen kann und dadurch der Körper nicht mehr entgiftet wird. Es wird dann über kurz oder lang zur Vergiftung im Gehirn kommen und dann wird sie immer verwirrter werden. Er könne ihr nur noch helfen, dass sie keine zu großen Schmerzen hat. Sonst gäbe es nichts mehr.

Ich wusste länger, dass es schlecht aussieht, aber es war immer noch so eine kleine Hoffnung, aber jetzt weiß ich es ist vorbei.

schleiereule7 31.10.2011 20:10

AW: Sie wird immer dünner!
 
Ich frage mich den ganzen Tag, wie geht man mit so etwas um??? Meine Mutter hat mir viel schlimmes in meinem Leben angetan, dennoch bleibt sie meine Mutter.

Elisabethh.1900 31.10.2011 22:13

AW: Sie wird immer dünner!
 
Liebe Schleiereule!

Es ist gut, dass Du das Forum gefunden hast, ich möchte Dich begrüßen, auch wenn Du Dich aus sehr traurigem Anlaß angemeldet hast.

Zitat:

Ich frage mich den ganzen Tag, wie geht man mit so etwas um??? Meine Mutter hat mir viel schlimmes in meinem Leben angetan, dennoch bleibt sie meine Mutter.
Ich bewundere Dich, dass Du Dich, trotz der schlimmen Erlebnisse, um sie kümmerst, ebend weil es Deine Mutter ist. Kannst Du ihr verzeihen, Frieden schließen, damit sie es leichter hat, loszulassen?
Viele Frauen und Männer, die ihre Kinder, aus welchen Gründen auch immer, schlecht behandelt haben, kämpfen damit ihr Leben lang. Etwas anderes kann ich Dir zur Zeit nicht schreiben, vielleicht kannst Du Dich einmal beraten lassen, z.B. bei einem Psychologen? Ich denke, man muss sich auch genauer kennen, um etwas raten zu können, dass dann wirklich hilft.
Die "Frauenselbsthilfe nach Krebs" führt eine Onlineberatung durch, wenn Dir dies lieber ist oder Du nicht so schnell einen Termin bekommst.

Zitat:

Am 16.11. hat sie einen Termin zur Kontrolle, dann wird er die Medikament einstellen und ihr nur noch ein Schmerzmittel geben und etwas für den Appetit. Er hat mir gesagt, dass wir die Zeit jetzt nutzen sollen, weil er ihr nur noch 6 Monate gibt.
Wenn ich Deinen heutigen Beitrag richtig verstanden habe, hat der Onkologe Deine Mutti schon längere Zeit nicht mehr gesehen. Dann zu äußern, es ist vorbei und eventuell noch 6 Monate zu leben, dies ist sehr hart und zieht einem den Boden unter den Füßen weg.
Es kommt darauf an, welche Medikamente Deine Mutti jetzt nimmt, alles so radikal an einem Tag (16.11.2011) abzusetzen, wie er sagt, ist auch nicht gut.
Wie lange Deine Mutti noch bei Dir sein wird, kann auch der beste Mediziner nicht vorhersagen. Das wichtigste wird jetzt sein, dass sie so schmerzfrei wie möglich ist.

Zitat:

Hinzu kommt die Überlegung ob sie und mein Vater in ein Heim oder betreutes Wohnen ziehen sollten.
Es ist sicherlich günstiger, wenn Deine Eltern in ihrer Wohnung bleiben und durch einen ambulanten Pflegedienst unterstützt werden. Es gibt Dienste, welche sich auf die Betreuung von Menschen in der letzten Lebensphase spezialisiert haben. Die Kranken-und Pflegekasse übernimmt hierfür die Kosten.

Liebe Schleiereule, ich hoffe, dass ich Dir mit meinen wenigen Zeilen ein Stück weiterhelfen konnte! Bitte melde Dich wieder, wir versuchen uns hier gegenseitig zu helfen.

Hier ist noch die URL der "Frauenselbsthilfe nach Krebs" http://www.frauenselbsthilfe.de
Onlineberatung:http://www.beranet.de/extern/about/?id=328&in=popup

Tschüß!

Elisabethh.

Jobeth 01.11.2011 06:14

AW: Sie wird immer dünner!
 
Hallo Schleiereule,

zum Thema Gewichtsverlust und Ernährung hat mir unsere hiesige Tumorberatungsstelle einen kurzen Beitrag/Film vom NDR-Fernsehen geschickt. Vielleicht kann dieser Ansatz helfen, den Gewichtsverlust zumindest zu stoppen. Aber wenn deine Mutter nicht essen mag, ist das natürlich ein Problem.

Mit meiner Mutter und mir ist das ähnlich. Sie war für mich als Kind nicht da, ich aber jetzt für sie. Ich wünsch dir viel Kraft dafür!

Jutta 01.11.2011 10:39

AW: Sie wird immer dünner!
 
Hallo Schleiereule,

die Anzeichen deuten auf die letzte Phase der Krankheit hin, da gibt es nicht mehr viel als Unterstützung zur Erleichterung des nun kommenden Abbaus der Organe. Ein Umzug in ein betreutes Wohnen wird bei diesem Zustand ein zusätzlicher Abfall bedeuten, da er sehr anstrengend ist. Jetzt ist es an der Zeit alles nur bequehmer und weniger anstrengend für sie zu machen.

Nun ist der Arzt gefordert, um, wenn er der Ansicht ist, noch intravenöse Nährlösungen zu geben. Zudem evtl. auftauchende Schmerzen auszuschalten.

schleiereule7 01.11.2011 12:41

AW: Sie wird immer dünner!
 
Danke für eure lieben Worte und den Beitrag vom NDR. Fand das mit dem Fett höchst interessant, weil ich immer dachte, dass Fett schlecht ist.

Ich hab meinen Eltern verziehen, aber ich kann das nicht vergessen. Bin auch seit Jahren schon deshalb in psychologischer Behandlung und sowohl der Neurologe, als auch mein Therapeut raten mir seit Jahren zu einem Rückzug von meinen Eltern.

So überraschend kam das mit der Meinung des Arztes nicht. Wir waren im Februar dort und er hat mir damals, als meine Mutter kurz nicht anwesend war schon gesagt, dass er nicht glaubt, dass sie ihren 77 Geburtstag noch erlebt. War sie dabei, dann hat er anders geredet. Es kam durch die Tabletten auch zur Verkapselung der Tumore. Sie sind auch recht winzig, die in der Lunge nicht mal 1 cm und die in der Leber noch geringer. Er hat mir gestern aber gesagt dass es keine Rolle spielt, ob sie verkapselt sind oder nicht. Sie entziehen dem Körper die Kraft und bei einem Menschen im Alter meiner Mutter ist das erheblich schwieriger, als bei einem jungen Menschen. Sie war im August das letzte mal da und da hat er meiner Schwester auch schon Andeutungen gemacht, dass es nicht mehr lange geht. Konnte oder wollte er aber nicht genauer, da meine Mutter dabei war. Jetzt werden bestimmt einige sagen, man darf die Frau nicht belügen. Meine Mutter will die Wahrheit gar nicht hören. Selbst wenn man sie ihr sagen würde, würde sie nach 2Sekunden über etwas anderes reden. Das ist zum Teil altersbedingt, zum Teil war sie immer ignorant gegen alles was um sie vorging.

Mir ist wichtig, dass sie nicht leiden muss. Auch wenn sie uns im Leben viel leiden hat lassen, ich will das umgekehrt nicht.

Den Namen der Medikament habe ich vergessen, leider. Sie bekam, auf Grund ihres Gewichtes 3 Tabletten morgens und 2 abends. Das war schon an der Untergrenze. Der Arzt hat mir gesagt, dass man bei alten Menschen nicht mehr die volle Dosis fährt.

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, wie es wird, wenn sie nicht mehr da sind. Egal wie das Verhältnis ist oder war, sie waren ja immer irgendwie "da".

schleiereule7 03.11.2011 18:27

AW: Sie wird immer dünner!
 
Ich habe meinem Vater heute gesagt, dass meine Mutter stirbt. Das setzt mir alles so extrem zu. :(

Kessiham 03.11.2011 22:22

AW: Sie wird immer dünner!
 
Liebe Schleiereule,
es ist sicher eine ganz schwere Zeit, auf die Ihr alle da zugeht. Ich wünsche Dir dafür viel Kraft und bewundere Dich, dass Du Dich so um Deine Mutter sorgst.
Ich werde auf Grund der Krankheit meiner Mutter (auch Darmkrebs mit Lymphknoten- und Lebermetastasen, auch Tablettenchemo) in absehbarer Zeit in eine ähnliche Situation geraten, allerdings mit dem Unterschied, dass wir eine sehr innige und liebevolle Beziehung zueinander haben und nun auch noch Alzheimer diagnostiziert wurde.
Da ich beruflich mit Krebspatienten zu tun habe, möchte ich Dir ein paar Ideen "mit auf den Weg" geben - vielleicht kannst Du eine davon für Euch gebrauchen:
Gegen den Gewichtsverlust kann man mit Zusatznahrungen etwas tun. Ist Deine Mutter bei einer Ernährungsberatung gewesen? Viele Onkologen haben eine Zusammenarbeit mit Ernährungsberatern, die die richtige Zusatznahrung ("Astronautenkost") ermitteln kann. Die gibt es dann unter Angabe der Diagnose auf Rezept vom Hausarzt oder Onkologen. Das hilft zwar nicht gegen den Krebs, gibt aber noch eine Weile Kraft.
Lasst Euch vom Onkologen beraten, wann und wie ein Leben in der gewohnten Umgebung ggfs. bis zum Tod möglich ist. Er kann in der Endphase eine "SAPV-Verordnung" ausstellen - das ist eine spezielle ambulante Palliativversorgung. Das sind schon ganz besondere Pflegedienste, die dann mit Palliativmedizinern zusammen die Patienten zu Hause betreuen, Symptome und Schmerzen lindern.
Erkundigt Euch mal, ob es bei Euch s.g. "Brückenschwestern" oder "Palliativlotsen" gibt. Diese helfen Patienten und ihren Angehörigen in der Endphase durch Gespräche, Hilfestellung beim Dazuholen von benötigter Hilfe u.s.w. - sie sind wahre Engel- glaube mir! Das wird Euch gut tun.
Und zu guter Letzt: Versuche mit Deiner Mutter gemeinsam einen Strich unter die Vergangenheit zu machen. Zeig' ihr, wenn Du ihr verzeihen kannst (verzeihen ist ja nicht gleichbedeutend mit vergessen). Es wird ihr die letzten Monate/Tage/Stunden erleichtern.
Nun fühl Dich gedrückt - wir können mehr aushalten als wir denken. Und - vergiss Deinen Vater in dieser Situation nicht! Sei auch für ihn da, wenn Du kannst.:pftroest:

schleiereule7 04.11.2011 22:46

AW: Sie wird immer dünner!
 
Hallo Kessiham und danke für deine lieben Worte. Vieles von dem was du schreibst, hab ich noch nie gehört. Werde mich aber danach erkundigen.

Das schlimmste in der ganzen Situation für mich ist, dass ich sie nicht mal in den Arm nehmen kann. Das hat mit meiner Vergangenheit zu tun. Mir fällt Nähe generell schwer, aber bei meinen Eltern extrem.

Ich wünsche auch dir und deiner Mutter ganz viel Kraft in der schweren Zeit.
:pftroest:

schleiereule7 24.03.2012 17:54

AW: Sie wird immer dünner!
 
Lange war ich nicht mehr hier. Es ist so viel geschehen in der Zeit. Meine Eltern gehen ab Montag in ein Pflegeheim, weil die Betreuung und Versorgung daheim einfach nicht mehr gewährleistet ist.

Meine Mutter wiegt noch 38 Kilo, es ist schrecklich. Die Lebermetastasen saugen ihr die letzte Kraft aus. Mein Vater ist durch seine Leberzirrhose kaum noch in der Lage sich auf den Beinen zu halten. Ständig fällt er und dann ist meine Mutter alleine. Der Arzt hat mir gesagt, dass sie höchstens noch 4 Wochen hat, dann wird sie bettlägrig sein, dann wären sie völlig hilflos. Den Sommer werden sie laut Arzt beide nicht überstehen. Also nehmen wir jetzt Abschied und versuchen ihnen die restlichen Tage so angenehm und einfach zu machen, wie wir es können. Denn auch wir sind am Rande unserer Kräfte angelangt.

mucki53 25.03.2012 03:02

AW: Sie wird immer dünner!
 
Liebe Schleiereule,
gut, dass Du psychologische Unterstützung hast, das wird Dir hoffentlich die Kraft geben, weiter durchzuhalten.
Bewundernswert, dass Du Dich trotz allem um Deine Eltern kümmerst.
Ich :knuddel:Dich unbekannterweise mal ganz fest und schicke Euch meine guten Gedanken.
Liebe Grüsse
die mucki

Jamila05 25.03.2012 11:47

AW: Sie wird immer dünner!
 
Liebe Schleiereule
Ich möchte dir schreiben,denn genau wie du habe ich meine Mama in ihren letzten Monaten begleitet....Unser Verhältniss war so schlecht das ich mich manchmal über mich selbst wundere....
Gerade in den letzten 3 Monaten habe ich ihr wortlos verziehen, das sie zugeschaut weggeschaut und ignoriert hat was mir angetan wurde...

Sie hat gelitten und aushalten müßen das ich, ihre Tochter, für sie da bin und ihr genau das gebe, was sie nicht fähig war zu geben...

Ich habe sie die letzten Monate nochmal richtig dolle lieben und schätzen gelernt...
Habe sie in den Arm genommen, sie geküsst, ihr aus dem Bett in den Rollstuhl geholfen und umgekehrt, habe sie gefüttert als nichts mehr ging...Habe ihr das Gesicht sauber gemacht, als sie sich vollkleckerte,ihr den Latz gewechselt,sie einfach so gepflegt wie es jeder Mensch verdient, wenn er seine letzte Reise antritt.
Sie konnte den letzten Harry Potter noch sehen, das war ihr größter Wunsch.
Und ich ,ich durfte dabei sein sie begleiten und mich mit ihr freuen das sie dass noch geschafft hat!

Ich möchte dir sagen das ich dich toll und stark finde, möchte dir wünschen dass du für sie so da sein kannst, wie du es eben kannst und das du ihr auf ihrem letzten Weg die Stütze und Hilfe bist die sie nicht fähig war,für dich zu sein.
Ich wünsche dir unglaublich viel Kraft und den Mut dich zu verabschieden.
Ich gehe gerade heute zu der Gedenkfeier des Hospiz, in dem sie am 4.9.2011 um 20.15 Uhr mit 52 Jahren gestorben ist...Sie war allein...aber das spiegelte nur ihr Leben wieder...

Pass gut auf dich auf und sei dir gewiss, das ich auch wenn ich nicht den Hauch einen Ahnung habe, wer du bist, an dich denke und dir ganz viel Kraft schicke...
Alles liebe für dich und deine Mama
Jamila05
P.S. Darf ich noch fragen wer "ihr" ist?

schleiereule7 25.03.2012 19:30

AW: Sie wird immer dünner!
 
Danke für eure lieben Worte. Ich musste jetzt gerade weinen, weil ich im Moment seelisch wirklich am Ende bin und mich eure Worte bewegen.

Wir, das sind meine älteste Schwester und ich. Die mittlere kümmert sich nicht um meine Eltern, hat den Kontakt abgebrochen, will nichts davon hören und wohnt auch 500 km entfernt.

Ich glaube, man kann gar nicht beschreiben, was in einem vorgeht, in solch einer Situation

Danke Jamila05, es ist schön zu hören, dass es auch ander gibt, die dazu bereit sind. Ich ernte überwiegend Unverständnis in meiner Umgebung. Viele sagten mir, ich sei blöd, dass ich so etwas tue. Für mich ist es einfach menschlich und ich möchte bei allem was geschehen ist sie nicht alleine lassen. Verzeihen, wenn auch nie vergessen, aber niemals verbittern.

Jamila05 25.03.2012 19:40

AW: Sie wird immer dünner!
 
Ich weiß nicht ob du Kinder hast..

Meine zwei Mädels sind 8 und 10 und mein Junge 2

Meine 1o jährige ist selber auch an Krebs erkrankt und war sehr eifersüchtig darauf das ich so viel Zeit bei meiner Mutter verbrachte...(Wohl auch bei ihr aber eben nicht mehr den ganzen Tag.)

Tja und was soll ich dir sagen..
Als meine Mama starb sagte meine Tochter zu mir:

"Ach, Mama wenn du eines Tages stirbst werde ich jeden Tag bei dir sein,so wie du bei deiner Mama"

Das ist was zählt, gesehen zu werden...Die Menschen die dich nicht verstehen und dein Gefühl und Bedürfniss nicht teilen, gehören wenn du mich fragst, aussortiert...

Halte uns auf dem laufenden und achte auf deine Grenzen,das ist so wichtig!!!

schleiereule7 25.03.2012 20:37

AW: Sie wird immer dünner!
 
Danke Jamila05, das werde ich. Das mit deinem Kind ist ja schrecklich. Wie geht es dir und ihr denn damit???

Ja, ich habe eine Tochter und auch um ihr zu zeigen, dass man vergeben muss, tue ich das.

Das schrecklichste, was ich mir vorstellen kann, ist mein Kind zu verlieren, ich bin täglich dankbar, dass mein Kind gesund ist.

Ich denke an euch und hoffe deiner Kleinen geht es bald wieder gut :knuddel:

Jamila05 26.03.2012 19:50

AW: Sie wird immer dünner!
 
Ich sag es mal so....Wir haben ein Jahr hinter uns das wir alle glaub ich lieber aus dem Kalender streichen wollen....
Doch die Angst vor allem, was noch nicht da ist, ist uns ins Gesicht geschrieben.

Meine große tapfere Maus redet nicht und will nur ganz selten was zum Thema hören...
Ich naja was soll ich dir schreiben....neben meiner Mama habe ich meine Tochter gepflegt,ganz selberverständlich und klar...

Kraft?
Habe ich gerade keine mehr....
Und doch geniesse ich, dass die Sonne sich endlich wieder blicken lässt und Lara sage und schreibe, ihren ersten Sonnenstich schon hinter sich hat.

Sie ist wieder ganz die alte und das lässt mich hoffen....
Doch die Angst bleibt...
Danke für die Umarmung und ich schicke eine zurück und du nimmst sie dir einfach wenn du sie gerade ertragen kannst...

Ganz liebe Grüße und schreib mir ruhig auch wenn du dich einfach nur mal auskot... magst
Liebe Grüße
Jamila05

schleiereule7 26.03.2012 20:41

AW: Sie wird immer dünner!
 
Ich habe meine Eltern heute ins Pflegeheim begleitet. Erst einmal für 3 Wochen als Kurzzeitpflege. Aber sie haben mir gleich gesagt, sie bleiben nicht. Also habe ich mich dann heute nebenbei noch mit einer Pflegeagentur in Verbindung gesetzt und mit denen einen Termin abgemacht. Mal sehen wie der läuft.

Liebe Jamila, das hört sich alles sehr kraftraubend an :pftroest: Ich wünsche dir so sehr, dass dein Kind gesund wird. Ich kenne das zwar nicht selbst und bin dafür dankbar, aber meine Nichte ist auch schwerst krank. Sie hat Mukoviszidose und wartet mit ihren knapp 28 Jahren auf die zweite Spenderlunge. Sie läuft seit Monaten mit ihrem Sauerstoffgerät herum, weil sie nicht genug Luft bekommt. Es ist schlimm so etwas mitanzusehen.

Dir und allen, die es gebrauchen können ganz viel Kraft. :)

Jamila05 27.03.2012 10:17

AW: Sie wird immer dünner!
 
Liebe Schleiereule...:winke:
Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht deine Mama und vieleicht sogar dein Papa in einem Hopiz unter zu bringen?

Meine Mutter sagte von allein in ein Pflegeheim zu wollen doch diesen Gedanken habe ich ihr gleich aus ihrem Kopf geschlagen....
Zu viele Patinten auf zu wenig Personal und zu wenig zuwendung...

In einem Hospiz ist das ganz anders...
Viele Ehrenamtler, Krankenschwestern aber eben auch nur die nötigste medizinische Versorgung...
Schmerzstillend und so...
Essen frisch gekocht,Lhymphdrainagen ,Musik, einfach menschlich und schön...
Hmmm ich weiß nicht ob so was für dich überhaupt in Frage kommt und doch wollt ich es dir schreiben....

Liebe Grüße an dich
Jamila :knuddel:

schleiereule7 30.03.2012 14:37

AW: Sie wird immer dünner!
 
Hallo Jamila05 und danke für deinen Rat. Ich habe mich gleich mal umgesehen. Es gibt in unserer Nähe ein Hospiz, allerdings weiter weg, als das Heim wo sie im Moment sind. Das Heim ist auch recht schön, aber es wird wohl im Hospiz eine andere Betreuung sein. Ich habe auch mit dem Hospiz telefoniert. Die haben die Möglichkeit Leute vor Ort zu schicken, die bei solchen Fällen begleiten, aber auch "nur" 2 mal am Tag für einige Zeit. Was meine Eltern brauchen ist eine Vollzeitbetreuung, aber leider sind sie sehr stur. Zur Zeit sind sie zur Probe in dem Heim. Das gefällt ihnen nicht, was ich verstehen kann. Einen alten Baum verpflanzt man nicht. Also habe ich mich gestern mit einer Pflegeagentur getroffen und die haben mir ein recht gutes Angebot gemacht. Die haben Pflegerinnen aus Rumänien. Für 2 Personen wollen sie nicht ganz 2000 Euro, was ich wirklich gut finde. Meine Eltern müssten das selbst zahlen, dazu eben noch die Unterhaltung von Haus und Lebensmittel usw. Das will mein Vater nicht, sei ihm zu teuer. Das Heim kostet das doppelt, das will er auch nicht, ist ja noch teurer. Er will nach Hause und alles soll so sein wie früher, aber den Wunsch kann ihm keiner Erfüllen.

Im Moment bin ich nur noch fertig, weil ich mich teilen muss zwischen Job (da gibts auch nur Streß, Ärger und Mobbing), meinem Haushalt, meinem Kind, dem Haushalt meiner Eltern (Wäsche mache ich auch noch und kümmere mich ums Haus und alles andere), den Besuchen im Heim und dann noch ihren Wünschen, die ich eben nicht erfüllen kann.

Ich hab ihnen so oft gesagt, dass sie die Tage genießen sollen, die sie noch haben, aber es ist sinnlos. Dann lügt mich meine Schwester noch an, die sich mal eben in den Urlaub verzogen hat und mich einfach hat stehen lassen. Sie hat dann auch noch gesagt, sie wäre länger weg, obwohl sie heute schon zurück kommt, nur um sich noch freie Tage zu erschummeln und aus der Affaire zu sein.

Letztendlich können nur meine Eltern entscheiden, was sie wollen. Sie sind ja nicht entmündigt und ich kann und ich will ihnen diese Entscheidung auch nicht abnehmen, weil ich einfach müde bin und die Kraft nicht habe.

Jetzt muss ich auch gleich wieder zu ihnen und es graut mir schon jetzt, was da wieder alles kommt :sad:

Liebe Jamila auch an dich ganz viel Kraft:knuddel: und einen schönen Start ins Wochenende

:)

mucki53 30.03.2012 22:22

AW: Sie wird immer dünner!
 
Liebe Schleiereule,
das hört sich alles ziemlich schwierig an. Dass Du fertig bist, glaube ich gerne, Du kämpfst ja an allen Fronten.
Sprich mal Tacheles mit Deinen Eltern, denn wenn Du auch noch abbaust, haben sie keinen mehr, der sich so für sie einsetzt.
Sicher ist es schwer, einzusehen, dass man alleine nicht mehr zurecht kommt, aber das müssen sie, denn gegen sie für sie zu agieren, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das mit der Pflegeagentur klingt doch ganz gut und sie könnten zuhause bleiben.
Dir wünsche ich ganz viel Kraft und drück Dich mal aus der Ferne :knuddel:

sunny47 30.03.2012 22:33

AW: Sie wird immer dünner!
 
Liebe schleiereule,
es gibt in Deutschland einen Gesundheitsdienst, der patienten mit schweren Tumorerkrankungen betreut. Speziell ausgebildete Krankenschwetsern kümmern sich um künstliche ernährung und auch um eine Schmerztherapie.
Wenn du Fragen dazu hast schick mir bitte eine PN.
lg sunny

gatowman 31.03.2012 10:45

AW: Sie wird immer dünner!
 
Liebe Schleiereule,

ich hab nicht alles genau gelesen, wenn ich es Recht verstanden habe, dann hat deine Mutter einen Dickdarmkrebs, der bereits metastasiert ist?? In die Leber?
Wenn ja dann ist das ein Krebs, der sehr schlecht auf Chemo anspricht, ich habe meine Frau vor 15 Jahren daran verloren, musste dann meine beiden kids allein aufziehen (damls 1 1/2 und 8 Jahre). Meine Frau ist dann an der zerstörten Leber, an der Blutvergiftung sozusagen langsam eingeschlafen, da die Leber die Giftstoffe nicht mehr abgebaut hat. Es hat "nur" ca 1/2 Jahr gedauert. Es war und ist bis heute furchtbar.
Ich kann dir auf Heilung leider keine Hoffnung machen und mich den Vorrednerinnen anschießen, so schnell wie möglich ins Hospiz, bevor du und dein Kind auf der Strecke bleiben, denn das hilft niemanden mehr.
Ich schicke dir Kraft von mir, denn trotz eigener Erkrankung kann ich dir welche abgeben.

Gruß gatowman

schleiereule7 31.03.2012 11:32

AW: Sie wird immer dünner!
 
Vielen Dank an euch alle für eure lieben Worte und Wünsche.

Ja, meine Mutter hat Krebs mit Metastasen. Sie wurde im Februar 2008 operiert, 7 cm und 10 Lymphknoten wurden entfernt wovon 7 befallen waren. Letzten Oktober wurde die Chemo, nach einem zweiten Versuch eingestellt. Der Arzt hat mir gesagt, dass sie in etwa noch 6 Monate hätte. Das wären seine Erfahrungswerte. Und es sieht so aus, als ob er recht hätte. Mein Vater hat auch Leberzirrhose, nach Jahrzehnten des Tabletten Missbrauchs und Alkoholkonsums. Wenn er auch kein Trinker war, aber die Kombi macht es eben. D.h. sie werden beide im Grunde vergiftet, weil die Leber nicht mehr arbeitet.

Die Pflegeagentur hat auch Nachteile. Sie ist zwar legal, hab mich bei Gericht erkundigt, aber mir machen Sprachbarieren und zwischenmenschliche Probleme Gedanken, meine Eltern sind extrem schwierig. Sie haben eine Art und Ausdrücke, da stellen einem sich die Haare zu Berge und da ist nicht für jeden Auszuhalten. Hinzu kommt, dass natürlich die Rente nicht reicht. Also für die Agentur schon, aber sie müssen ja auch noch leben. Sie haben noch Erspartes und ein Haus, aber nun ist auch die Angst, was ist, wenn das Ersparte aufgebraucht ist. Zwar könnten sie noch gut 2 Jahre davon leben und ich gehe, so traurig das ist, nicht davon aus, dass sie die Zeit noch haben. Das haben mir die Ärzte gesagt, aber was wenn doch??? Das Sozialamt zahlt dafür nicht.

Ich hab ihnen nun alle Möglichkeiten aufgezeigt, entscheiden müssen sie selbst. Sie sind nicht entmündigt und ich kann sie zu nichts zwingen. Allerdings schiesst meine Schwester immer wieder dazwischen. Sie hilft erst seit Weihnachten, ich mache es seit 4 Jahren. Nun will sie schon nicht mehr. Erst war sie für die Agentur, jetzt ist plötzlich dagegen. Vordergründig wegen des Geldes, worüber ich mir auch Gedanken machen, aber in Wirklichkeit will sie nichts mehr machen. Kann ich auch verstehen, sie ist krank und hat eine schwerst kranke Tochter. Sie hat auch gemerkt, dass wir mit der Agentur immer noch sehr viel Arbeit haben. Auch, wenn noch eine Bekannte meiner Mutter und das Hospiz helfen. Meine Mutter will aber auf keinen Fall im Heim bleiben. Meine Schwester meint, das Heim wäre billiger, was nicht stimmt, das Heim kostet das Doppelte, wie die Agentur, aber da kommen eben noch Kosten für Lebensmittel, Haus usw. dazu. Allerdings bleiben die Kosten fürs Haus auch, wenn sie im Heim sind, weil man das nicht von heute auf morgen verkaufen kann.


Fragen über Fragen, ich drehe mich im Kreis.

Euch allen noch einmal danke für die Antworten und Ratschläge. Viel Kraft Euch allen bei Euren Sorgen und Problemen. Es tut immer wieder gut, dass man mit all dem nicht alleine ist. Schönes Wochenende :winke:

schleiereule7 03.04.2012 21:50

AW: Sie wird immer dünner!
 
Jetzt hat sie auch noch einen dicken Tumor an der Schulter :embarasse

Ich wünsche ihr, dass sie es bald hinter sich hat!

Jamila05 03.04.2012 22:06

AW: Sie wird immer dünner!
 
Ich drück dich liebe Schleiereule....:pftroest:
Mehr kannich leider nicht tun...
In gedanken immer wieder bei dir
Jamila05

schleiereule7 04.04.2012 14:25

AW: Sie wird immer dünner!
 
Dank dir Jamila und auch dir weiterhin viel Kraft :knuddel:

schleiereule7 15.04.2012 20:55

AW: Sie wird immer dünner!
 
Meiner Mutter gehts täglich schlechter. Gestern ist sie total augeflippt und wollte aus dem Pflegeheim weglaufen. Sie hat auch seit einigen Tagen ein Flimmern in den Augen, sieht bunte Punkte, ähnlich der Aura einer Migräne. Dazu kommen plötzliche starke Kopfschmerzen und morgens starke Übelkeit. Wir vermuten, dass sie Hinrmetastasen hat :embarasse

Leider haben wir aber keine Gewissheit und auch keine Erfahrungen.

Elisabethh.1900 15.04.2012 21:23

AW: Sie wird immer dünner!
 
Liebe schleiereule,

mir tut es sehr leid, dass es Deiner Mama so schlecht geht. Es kommt in den Heimen öfters einmal vor, dass jemand weg laufen möchte.

Dies kann unterschiedliche Gründe haben, manche verkraften die Umstellung nicht, die so ein Umzug ins Heim mit sich bringt. Viele Bewohner leben in einer eigenen Welt. Gerade das Zusammensein mit alten, dementen Menschen kann sehr belastend sein. Hinzu kommen noch die viele Probleme, die es in Pflegeheimen nun einmal gibt.

Bekommt Deine Mutti Schmerzmittel? Gerade wenn sie höher dosiert werden, sind Verwirrtheit und Übelkeit typische Nebenwirkungen.

Es wäre sicherlich günstiger, wenn Deine Mutti ihre letzte Lebenszeit im Hospiz verbringen könnte.

Liebe Grüße an Dich!

Elisabethh.

schleiereule7 15.04.2012 21:38

AW: Sie wird immer dünner!
 
Danke Elisabeth1900 für deine Antwort.

Sie bekommt zwar Schmerzmittel, aber die helfen nicht mehr. Der Arzt wird ihr in der nächsten Woche ein Schmerzpflaster machen. An das Hospiz hatten wir auch schon gedacht, aber sie will bei meinem Vater bleiben, der ebenfalls im Pflegeheim ist, er hat Leberzirrhose im Endstadium. Sie teilen sich dort ein Zimmer.

Ich habe große Angst vor dem was da noch kommen wird, das was ich über Hirnmetastasen gelesen habe ist nicht gerade schön

Jamila05 16.04.2012 11:46

AW: Sie wird immer dünner!
 
Liebe Schleiereule....

Ich sende dir weiterhin viel Kraft und hoffe so sehr das du gut auf dich achtest und nicht zerbrichst unter der Last...
Und wenn du es doch tust, Menschen da sind die gut auf dich achten können und werden....

Ich denke wirklich viel und oft an dich
Jamila05:knuddel:

schleiereule7 16.04.2012 21:16

AW: Sie wird immer dünner!
 
Danke Jamila05 ich denke auch oft an euch und wünsche auch euch ganz viel Kraft :knuddel:

Es ist immer wieder schön, wenn man weiß, dass man nicht alleine mit solchen Dingen ist.Auch wenn es "nur" hier im Forum ist :winke:

Jamila05 25.04.2012 14:50

AW: Sie wird immer dünner!
 
Liebe Schleiereule....

Wie geht es dir?
Wie geht es deiner Mama?
Wie geht es deinem Vater?

Was machst du um es dir mal gut gehen zu lassen?
Liebe Gedanken an dich
Jamila05
:knuddel:

schleiereule7 08.06.2012 17:40

AW: Sie wird immer dünner!
 
Hallo Jamila05 und alle Anderen


mir gehts im moment mal so mal so. Der Arzt sagt, es geht kontinuierlich mit meiner Mutter bergab und die Pfleger im Heim sagen, es dauert nicht mehr lange. Sie isst seit 3 Tagen gar nichts mehr. Und hat, wie ich denke, noch einmal 3-4 Kilo abgenommen. Dürften noch so 34 Kilo sei, wenn überhaupt. Das wird laut Schwestern in den nächsten Tagen soweit sein, dass sie nur noch im Bett liegt und dann die Organe versagen. Ich wünsche ihr, dass es jetzt schnell geht. Sie hat nur noch Schmerzen, trotz Morphium und Schmerztropfen.

Mein Vater macht gerade Inventur im Heim. Heute Nacht war die Frau aus dem Büro bei ihm und hat ihm gesagt, er muss alles aufschreiben, was in seinem Zimmer ist und er muss die Klingel am Bett abschrauben. Seit dem sitzt er am Tisch und schreibt auf. Die Klingel darf keiner anfassen. Und er regt sich auf, weil meine Mutter das auch machen muss, die das aber nicht mehr hinbekommt.

Mir fehlen einfach die Worte. Ich wünsche ihnen, trotz allem was sie schlimmes mit uns gemacht haben, dass das bald vorbei ist. Das ist kein Leben mehr.

Wie geht es dir Jamila05??? Ich war lange nicht hier, mir fehlte einfach die Kraft. Wünsch dir ein schönes Wochenende :pftroest:

schleiereule7 12.06.2012 09:53

AW: Sie wird immer dünner!
 
Gestern hat mir der Arzt gesagt, dass er ihr keine 3 Wochen mehr gibt. Ich bin froh, wenn es zu Ende ist und sie keine Schmerzen mehr hat.

schleiereule7 12.06.2012 16:06

AW: Sie wird immer dünner!
 
Heute war es ganz schrecklich. Als ich ins Heim kam, gegen 11 heute morgen,lag sie im Bett, kaum ansprechbar. Sie hatte nichts gegessen. Ich habe dann mit dem Pflegepersonal gesprochen und die sagten mir, es ging dem Ende entgegen. Meine Schwester kam dann auch noch.

Heute Mittag war es ein wenig besser. Sie bekommt Tavor wegen der Angst und weil sie keine Luft bekommt. Ich habe Angst, dass sie ersticken muss, das wäre ein grausamer Tod. Es hat auch den Anschein, dass sie Fieber bekommt.

Hoffentlich ist sie bald erlöst

Elisabethh.1900 12.06.2012 16:41

AW: Sie wird immer dünner!
 
Liebe Schleiereule,

ich erlaube mir, Dich ganz still zu umarmen.

Für die kommende Zeit wünsche ich Dir ganz viel Kraft, Du bist eine großartige Frau.

Tschüß,

elisabethh.

Jamila05 12.06.2012 21:42

AW: Sie wird immer dünner!
 
Ganz still bei dir schicke ich Kraft und sonnige Momente die dich erfüllen....

So sehr wünsche ich deiner Mama das sie es nun bald geschafft hat..
es muss schrecklich sein daneben zu stehen und nichts machen zu können..

Kannst du sie anfassen?
Sie streicheln?
Erzählst du ihr von deinem Tag?

Ach man liebe Schleiereule wie gern würd ich dir beistehen und dir sagen können das es bald aufhören wird....

Ich find dich toll und wenn du das Bedürfniss hast mal quatschen zu wollen bin ich gern bereit dir meine Nummer zu geben.....

Pass weitzer irgeendwie gut auf dich auf und schaff dir Inseln...

Viele Gedanken an dich
Jamila

schleiereule7 12.06.2012 21:52

AW: Sie wird immer dünner!
 
Danke euch Beiden für die tröstenden Antworten :winke:

ich hab heute viel geweint :weinen: Und ich habe sie heute das erstemal seit Jahren angefasst. Saß auf ihrem Bett und hab ihre Hand gehalten. Viel reden ist nicht. Ich hab ihr gesagt, dass das, was war nicht mehr wichtig ist. Ich glaube, dass ihr das gut getan hat. Ich will, dass sie in Frieden gehen kann und nicht mit dem Gedanken, dass ich ihr böse bin. Das tue ich auch für mich, für meinen Seelenfrieden, ich möchte nicht verbittert werden. Und es ist das Einzige, was ich tun kann.

Viele "ichs", aber ich weiß im Moment nicht wie ich es besser beschreiben kann.

Danke liebe Jamila für dein Angebot. Vielleicht werden wir das mal machen :) Wie gehts euch?? Auch an dich ein :knuddel:


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