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Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Ich habe kein passendes Thema dazu gefunden, deshalb möchte ich es hiermit mal beginnen. Die ganze Zeit über hatte ich keine Probleme mit Erschöpfung oder starker Müdigkeit, doch in letzter Zeit geht es mir immer häufiger schlecht. So bin ich müde, oftmals abgeschlagen und kann mich zu nichts wirklich durchringen. Wenn meine Physiotherapeutin da war, geht es mir etwas besser, weil sie mich dazu anregt, etwas zu tun. Oftmals hilft es mir auch, wenn ich an der frischen Luft war, aber nicht immer.
Kennt ihr diese Erschöpfungszustände? Was tut ihr dagegen und wie erlebt ihr das alles? |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Ich wusste erst gar nicht dass es sowas gibt, bis man mich von Freunden darauf gestossen hat. Habe mir eine DVD und ein Hefchen schicken lassen und festgestellt dass das bei mir auch zutrifft.
Beim Primärtumor kam ich gar nicht richtig daraus raus und jetzt hats mich auch wieder. Sehr müde, schaffe 2 max 3 Geschäfte, kann mich nicht konzentrieren, kann keinen Stress hanteren etc. Aber besonders ist die Müdigkeit. Wenn ich am Vormittag etwas besonders stressiges tue, auf Kinder aufpassen, einkaufen, Behördengänge, viel Hausarbeit, Besuch, sacke ich nachmittags total zusammen. Ich gehe jeden Tag spazieren, habe mir beim Primärtumor Kräuterblut gekauft aks Saft und Tabletten, habe Vitamin-C-Tabletten genommen, jetzt ein Gehband gekauft und gehe am Nachmittag und ehrlich gesagt, nicht gemerkt dass es half. Aber vielleicht lag es auch daran dass der neue Tumor in mir wieder wuchs. Irgendwie fühle ich mich wie ein Hamster der läuft und läuft und nicht weiterkommt. |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo....
ja, dieser Zustand ist schlimm. Immer müde und nicht können....und wenn ich kann, habe ich keine Lust. Ich habe nach den Chemo angefangen mit Sport. Das hält die Gedanken zusammen und lenkt ab. Ich mache ein begleitetes Lauftraining und Karate. Da kann ich mich auspowern soweit es meinen Zustand während der BEstrahlung zulässt. Die Bestrahlungen machen mich nämlich auch schlapp und müde... ich will es einfach nicht nur zulassen..... Gruß FM |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo Ihr Lieben,
das Fatique Syndrom war die schlimmste Nebenwirkung der Chemotherapie und der Bestrahlungen. Da ich während der ganzen Behandlungszeit arbeiten musste, fand ich dies entsetzlich. Soviel Disziplin wie in dieser Zeit, habe ich meinem Körper noch nie abverlangt. Aber es geht. Viel trinken, leichte Kost. Bei fettiger Kost und Chemo gelangt die Leber an ihr Limit und man wird noch müder. Bewegung in der Freizeit, die einem Spaß macht. Mein Mann und ich haben mit einem Tanzkurs angefangen. Aber zu allem muss man sich erst einmal aufraffen. Es ist sehr schwer, aber es geht. Viel mehr kann man glaub ich nicht machen. Da muss man einfach durch. Alles Liebe Petra |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
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AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo,
ja gut erklärt in dem Link. Genau das würde auch meine Schwäche erklären. Aber zeig das Ding mal einem Arzt, der schaut das an, wie das siebte Weltwunder, der kennt das nicht. Und was so alles im Net steht . . . . . Dann denke ich wieder, soll das alles normal sein, mute ich mir zuviel zu, aber ich sehe doch bei anderen, welche unser Erkrankung nicht haben, dass es bei denen anders ist, die können noch viel mehr ohne gleich schlapp zu machen. Gruss Altmann |
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Hallo Altmann,
ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch Onkologen gibt, die Fatigue nicht ernst nehmen oder gar nicht kennen. Solltest du so einen haben, würde ich sofort wechseln. Ich habe auch gute Erfahrungen mit Sport an der frischen Luft gemacht. Hinterher bin ich lange nicht mehr so müde. Und schlafen kann ich dann abends auch besser. Die Tips in dem link finde ich sehr gut, auch was das schlafen angeht. Mein Doc sagte mal, ich muss aufpassen, dass ich nicht zu viel Ruhe habe - und er hatte irgendwie Recht. Am schlimmsten war es an so grau-trüben Wochenenden, an denen ich auf dem Sofa rumlag um zu lesen, und dabei immer wieder eingeschlafen bin. Das mache ich jetzt nur noch ganz selten. Grüßle Calypso |
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Hallo,
das ist ja schon seltsam dass der Arzt Fatigue nicht kennt. Das was Calypso geschrieben hat find ich gut, aufpassen, dass man nicht zuviel ruht. Ich war ja vor kurzem auf einen Patiententag zum Thema Krebs und Sport. Dort betonten sie ebenfalls wie wichtig Sport/Bewegung ist. Also, sich nicht überfordern, aber sich bewegen oder falls es möglich ist richtig sporteln. Ich bin bis jetzt jeden Tag rausgegangen. Wenn das Wetter trüb und grau ist einfach eine Runde spazieren gehen, jeden zweiten Tag mache ich mein Sportprogramm. Schau mal in den Thread Brustkrebs und Sport, da haben viele Frauen geschrieben was sie sportlich machen. Vielen hilft das sehr gut. Such dir, die für dich richtige sportliche Betätigung und versuche noch jemanden ins Boot zu holen. Zu zweit läßt sich Schweinehund besser bekämpfen. Alles Liebe Namaste |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo!
Meine Chemo ist inzwischen schon ein Weilchen her, AHT läuft noch. Ich mühe mich aber immer noch mit der verstärkten Müdigkeit ab. Es ist nicht so schlimm, dass ich gar nichts machen könnte, diese Zeiten hielten zum Glück nur kurz an und sind längst wieder vorbei. Aber es ist längst nicht so wie früher (1€ fürs Phrasenschwein). Nach einem normalen Arbeitstag bin ich geschafft, nach einem stressigen k.o. und nach einem Nachtdienst kann man mich eigentlich entsorgen. Dazu kommt noch, dass ich mir jeden möglichen Infekt aufschnappe. Seis Magen-Darm-Virus, Erkältung,... Im Moment nehme ich seit 3 Wochen Antibiotika wegen einer Zahnwurzel- bzw. Kieferentzündung, im Sommer hatte ich Ähnliches schon mal. Von Sport kann im Moment keine Rede sein, spazieren gehen, bisschen Yoga und das wars auch schon:cry:. Und seit der Zeitumstellung ist es auch längst dunkel, wenn ich aus der Arbeit komme. Zum joggen im Dunkeln kann ich mich motivieren, diese Bewegung macht an sich schon Spaß. Aber spazieren gehen ohne die Umgebung zu sehen ist irgendwie doof. Zur Trainingstherapie gehe ich normalerweise 2x/Woche, aber das ersetzt mir die Bewegung draussen nicht... Ich hoffe nur, dass diese Müdigkeit weniger wird, wenn jetzt die Wirkung der GnRH-Analoga langsam ausläuft. LG Gledi |
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Zitat:
Jetzt zwinge ich mich, 6 Tage die Woche mindestens 30 Minuten zu laufen, auch wenns dunkel ist und Schnee liegt. Wenn nicht das, dann wenigstens radeln oder Schwimmen. Bisher hab ich das weitgehend durchgehalten, aber ich kann mich manchmal nur mit dem Wissen motivieren, dass ich mich nach der Bewegung besser fühle. Die Überwindung, etwas zu machen und nicht nach 5 Minuten nur noch zu gehen, ist riesig, ich brauche allein dafür mehr Energie als früher für ein 6-Stunden-Radtraining. Trotzdem- es lohnt sich. viel Hoffnung, dass das nochmal besser wird, habe ich nicht, denn die Behandlung wird ja immer weitergehen, und eigentlich bin ich ja derzeit mit Zometa und Tamoxifen noch bei den NW-ärmeren Medis. |
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Calypso, dein letzter Beitrag könnte wortwörtlich auch von mir sein.
Und eigentlich sollte ich fit und gesund sein, nach bestem Wissen und Gewissen tumorfrei, mit tip top Blutwerten... Geht euch das eigentlich auch so, dass ihr keine Muskulatur bzw. Kraft aufbauen könnt? Ich habe da so einige Yogaübungen, die ich gerne wieder können würde - aber ich bin teilweise heute noch dort, wo ich vor 1 Jahr war, obwohl ich fast täglich übe. Vor allem die Arme haben keine Kraft. Wenn ich mehr mache bekomme ich Schmerzen, aber keine Muskeln. Ganz ähnlich beim Rennrad fahren... früher war es überhaupt kein Problem, bis Windstärke 4 Gegenwind zu fahren. Im Moment würde mich das muskulär umbringen, bei so einem Wind ist der kurze Weg zum Supermarkt weit genug und der fällt normalerweise nicht unter Soprt. Ich habe med. Trainingstherapie in der Reha und zuhause versucht, davon habe ich aber überwiegend Schmerzen und absolut steife Muskeln bekommen:(, und dadurch ist mir auch die Freude daran abhanden gekommen. Liebe Grüße, Gledi |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo, ich leide nun schon seit ca 3,5 Jahren an Fatigue. Das Fatigue war auch da bevor ich wusste was mit mir los ist. Unendliche Müdigkeit hat mich geplagt, gefolgt von Lustlosigkeit. Habe aber immer gedach es kommt von meiner Schwangerschaft... Tja der BK hat mich dann eines besseren belehrt. Nun nach 3 Jahren habe ich wieder angefangen mit einer Art Wiedereingliederung. Ich hatte Glück eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu haben welche mit zwar einen Gutachter schickte aber dann ohne Probleme bezahlt hat und mir die nötige Zeit lässt richtig gesund zu werden. Mein Gyn hat mich zu Beginn auch super unterstüzt und mich ernst genomen. Er hat mir Woche für Woche neue Aufgaben gegeben. Mal alte Freunde treffen und meine Sozialen Kontakte wieder aufnehmen, ins Fitness Studio gehen, lesen... und nun arbeiten, aber nur 15 Stunden (1 Tag arbeiten , 1 Tag frei...)und wenn ich die gut hinbekomme dann reden wir über mehr. Ist echt toll wenn einen der Doc ernst nimmt und gut unterstützt. Er ist der festen Überzeugung das jeder Mensch ein eigenes Thempo hat alles zu verarbeiten und man dem Körper und der Seele die nötige Zeit geben muss das alles zu verarbeiten und ich bin Ihm sehr dankbar für seine Unterstützung.... Hoffe ich konnte was brauchbares beitragen.
Liebe Grüße und alles Gute Spekulazius |
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Zitat:
Ansonsten hatte ich dieses Fatique wohl den Sommer über. Gepaart mit Hitzewallungen durch chemobedingte Menopause und Affenhitze des ungarischen Sommers konnte ich nicht länger als ne halbe Stunde an irgend was dran bleiben. Sei es Bastelarbeiten, Hausarbeit, lesen,,, lernen ging gar nicht. Ich war müde, antriebslos. Jetzt seit September fühle ich mich spürbar besser, die Hitzewallungen haben deutlich nachgelassen, wahrscheinlich bin ich hormonmäßig fertig umgestellt. Doch Kraft habe ich nicht. Was heben, ziehen, Gartenarbeit - schaff ich nicht. Ich stehe daneben wie das Prinzesschen und kriege es nicht gestemmt. Meine geistige Konstitution hat sich gebessert, Vokabellernen klappt wieder besser, auch das Erfassen von Zusammenhängen, lange und komplizierte Artikel.. Ich habe aber immer versucht, jeden tag rauszugehen und früh schlafen zu gehen, keinen Mittagsschlaf, nicht üppig essen, eher immer leicht am Hungergefühl sein, sehr viel trinken. So wurde es wohl besser. |
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Zitat:
Kann ich genauso unterschreiben, wie ihr das schildert!!!! Endlich komme ich mir nicht mehr so hypochondrisch vor! Ich kann machen was ich will, ich habe keinen Trainingseffekt. Dabei konnte ich mich letztes Jahr nach OP und während/nach Bestrahlung noch ganz gut verbessern, bis auf 53 min/10 km. Das war gegenüber früher im gesunden Zustand auch nix, aber jetzt wäre ich froh, wenn ich wenigstens das noch könnte. Genau das ist das Gefühl - ich kann keine Muskulatur aufbauen. Früher hab ich schon Muskeln bekommen, wenn ich eine Hantel nur angeschaut habe ;) was mich bewog, kein Krafttraining zu machen. Ein paar Wochen Schwimmtraining, und man konnte es sehen. Jetzt dagegen - auch radeln bewirkt nicht, dass da ein Kraftzuwachs in den Oberschenkeln kommt. Kein Druck da, nichts. Mein Doc nimmt mich sehr Ernst, hat mich zur Leistungsdiagnostik geschickt. Ergebnis: Ich habe 170 % der Leistungsfähigkeit, die in meinem Alter Durchschnitt wäre. Toll. Der Leistungsdiagnostiker hat in den Befund geschrieben, dass meine Selbstwahrnehmung nicht in Ordnung wäre. Hahaha. Das ist eben realtiv. Wenn man früher Marathon gelaufen ist, und jetzt muss man trotz erheblich langsamerem Tempo nach 10 min die erste Gehpause einlegen, dann ist das einfach frustrierend. Blutwerte Top. Trainingszustand Top. Und ich fühle mich schlapp. "Sie sind eben kein gesunder Mensch mehr" sagte der zu mir, na, das weiß ich selber. Habe jetzt gelesen, dass Cyclophosphamid sehr schädlich für die Muskulatur ist. Ist bei mir aber schon über 8 Jahre her - und dazwischen war es ja auch viel besser. Ich schiebe es derzeit aufs Tam, vielleicht ist das einfach eine Nebenwirkung, die "normalen" Frauen garnicht auffällt, weil sie halt vorher nicht so fit waren. Aber grade Muskelaufbau hat ja auch viel mit den Geschlechtshormonen zu tun, und wer weiß schon, wie da ein Antiöstrogen wirkt? Bei vielen Frauen wird so eine NW wohl auch unter den viel deutlicher fühlbaren NWs wie Hitzewallungen oder Gewichtszunahme versteckt, aber die üblichen NWs habe ich nicht. Ach ja, mein Doc hat mich (bin fast-Vegetarierin - alledings schon viele Jahre) auch mal darauf hingewiesen, dass ich vielleicht mehr Eiweiß bräuchte. Hat aber auch nix genützt. |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo!
Normalerweise mag ich ja keine Promi-Stories aber einmal habe ich ein Interview mit einer auch sehr jung an BK erkrankten Weltklasseschwimmerin gelesen. Sie sprach darin auch davon, dass sie zwar gesund ist aber nach 3 Längen im Becken völlig geschafft, ohne auch nur ansatzweise das Trainingstempo von früher zu schwimmen. Sie trainiert jetzt jugendliche Schwimmerinnen, die gerne mit ihr um die Wette schwimmen würden, aber sie weiß das das im Moment so nicht geht. Meine Gyn nimmt mich eigentlich auch sehr ernst, aber von Sportmedizin hat sie leider keine Ahnung, ist so gar nicht ihr Gebiet. Beim einzigen nicht-orthopädischen Sportmediziner der näheren Umgebung war ich, aber das war ein Reinfall... Sinngemäß nacherzählt soll ich froh sein, dass ich noch lebe und keine Metas habe. Danke, bin ich auch, und wie! Aber ich würde mich auch gerne halbwegs wie eine normale 32jährige fühlen und benehmen. Wenn ich das nächste Mal eine Fortbildung in Berlin habe mache ich mir glaube ich einen Termin bei Dr. D. in der Charite. Der hat auch Achim Achilles fit bekommen;) Nur, um extra für 1 Arzttermin dort hin zu fahren ist mir Berlin zu weit weg. LG Gledi |
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Hallo, ihr Lieben!
Na, dann möchte ich auch mal von meinem "Zustand" schreiben. Ich habe keine Chemo gehabt, aber die Strahlentherapie hat mir ziemlich zugesetzt. Nach zwei Wochen Bestrahlungszeit war ich schon müde, nach vier Wochen bin ich kaum noch vom Sofa hochgekommen. In der anschließenden Reha konnte ich wieder Substanz aufbauen. Dazu möchte ich anmerken, dass ich immer gerne Sport gemacht habe. In den ersten Monaten nach der Reha bin ich schön regelmäßig ins Fitnessstudio geganden und meine Kondition hat sich weiter verbessert, so dass ich schon die Hoffnung hatte, an alte Zeiten anknüpfen zu können. Sechs Monate nach Therapieende habe ich wieder angefangen Vollzeit zu arbeiten. An einigen Tagen bin ich davon so erschöpft, dass ich mich sofort hinlege und für eine Stunde fest einschlafe. Dann rappel ich mich so langsam wieder hoch. Bis September habe ich es trotzdem geschafft regelmäßig Sport zu machen. Allerdings eher in Richtung Gesundheitssport. Nicht so wie früher volle Kanne. Seit einiger Zeit finde ich mich immer mehr damit ab, dass meine sportliche Leistungsfähigkeit mehr und mehr geringer wird. Vor drei Wochen war ich zum Wandern. Kein Vergleich mehr zu früheren Jahren. Leider! Ich habe zur Zeit das Gefühl, dass das Tamoxifen für meine eingeschränkte Leistungsfähigkeit verantwortlich ist. Seit zwei Monaten leide ich auch wieder verstärkt unter Gelenkschmerzen (Füße und Knie). Außerdem wache ich fast jede Nacht auf, weil mein linker Arm (ist nicht die operierte Seite!) wie eingeschlafen ist. Oft muss ich aufstehen, da die Schmerzen in der linken Hand im Liegen nicht zu ertragen sind. Bin nur froh, dass wir im Moment so ein super sonniges Wetter haben. Ansonsten würde ich vom Sofa überhaupt nicht mehr hochkommen. So schaffe ich es wenigstens spazieren zu gehen. Früher wäre ich Rad gefahren oder gelaufen. Zwei sportliche Veranstaltungen ziehe ich aber jede Woche durch, einmal gehe ich zum Jazzdance und das zweite mal zum Yoga. Obwohl Jazzdance für mich mittlerweile die ultimative Herausforderung ist. Aber wir sind so eine nette Gruppe und die sozialen Kontakte möchte ich auf keinen Fall missen. Beim Yoga bemerke ich auch eine zunehmde Verschlechterung der Beweglichkeit in den Knie- und Fußgelenken. Trotzdem ist Yoga für mich noch immer die besten Methode in eine andere Welt hineinzugleiten. Ich wünsche mir, dass ich nicht noch mehr abbaue und gar keine Lust mehr habe, noch irgendwelche Dinge zu unternehmen. Daher habe ich einen Termin in der Naturheilkunde in der Essener Klinik vereinbart. Vielleicht haben die noch ein paar Tipps für mich. Liebe Grüße, Atom |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Als ich noch nicht wusste dass es Fatigue gibt habe ich mich immer gewundert warum ich nicht wieder auf die Beine komme und keine Kräfte mehr habe.
Ich habe das Gefühl, ich bin durch das Rezidiv gar nicht richtig wieder zu Kräften gekommen und immer müde. Habe einen immensen Energieverlust. Fühle mich wie ein Hamster im Laufrad. Ich kam mir auch schon wie ein Hypochonder vor und bin in der Beziehung froh dass es eine Erklärung gibt und ich auch nicht die Einzige bin der es so geht. |
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Hallo Leidensgenossinnen!
Inzwischen geht der Thread hier etwas auseinander, denn zwischen der typischen "Fatigue" und der Tatsache, dass man keinen Muskel- bzw. Konditionsaufbau trotz Training hat, sind vielleicht zwei paar Stiefel. Die bleierne Schwere ist ja inzwischen eine voll anerkannte NW. Aber die sportliche Seite wird oft etwas belächelt. Damit beschäftigen sich die Onkologen halt nicht, was ich auch irgendwie verstehe, es ist eigentlich ein Luxusproblem. Mein Doc nimmt es sehr ernst, macht sich auch Gedanken darüber, aber alle Versuche, meine Leistungen wieder etwas zu verbessern, sind bisher gescheitert. Es nervt mich halt auch deswegen, weil mein Freundeskreis sehr sportlich ist, und ich jetzt in meiner Laufgruppe nicht mehr mitkomme, bei den Bergtouren müssen sie auf mich Rücksicht nehmen bzw. ich hab keinen Spaß daran, weil ich es kaum schaffe. Nützt mir ja nichts, wenn ich den Berg hoch komme, aber dann so hinüber bin, dass ich mit der Abfahrt Probleme habe. Jetzt bin ich schon froh, dass ich damit nicht so ganz allein bin. Wobei ich sagen muss, ich gelte ja medizinisch als unheilbar wegen Knochenmetas. Da denkt man ja selber - "was für ein Glück, dass ich überhaupt noch alleine gehen kann ohne Rollator". Oder noch krasser - froh sein, dass man überhaupt noch da ist. Da meine Metas derzeit nicht wachsen, meine Bestrahlungen bei mir überhaupt keine Nebenwirkungen verursacht haben (mal von den Verbrennungen abgesehen) und die Chemo schon ewig her ist - ich kann es einfach nur dem Tam zuordnen. Wobei ich die ersten Monate ja noch ganz gut dabei war, was den Muskelaufbau angeht. Aber dann hab ich über 1 Monat nichts gemacht (Urlaub, andere OP) - und seitdem geht nichts mehr. Es kommt mir vor, als wäre alles, was weg ist, weg, lässt sich nicht mehr rantrainieren. Gledi, vielleicht kannst du mir mal ne PN schicken, wo du da evtl. in Berlin hingehst? Wollte schon lange mal wieder Freunde in Berlin besuchen... Bin auch für alle anderen Tips dankbar. Am Willen, mich aufzuraffen liegt es jedenfalls nicht! viele Grüße Calypso PS Janine Pietsch hab ich mal persönlich getroffen, weil sie im gleichen Verein schwimmt, wie ein Bekannter von mir. Sie kommt auch nicht so recht hoch, das stimmt, sie denkt aber, dass es vor allem noch die nachwirkungen der Chemo sind. ist aber auch schon wieder ein Weilchen her, keine Ahnung, wie es ihr jetzt geht. |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
hallo,
ich versuche immer, jeden Tag an die frische Luft zu gehen und ein Stück spazieren zu gehen. Zur Zeit kann ich mich aber zu nix richtig aufraffen. L-Carnitin hilft dagegen ein wenig. Auch ab und zu ein Stück Schweinebraten :rolleyes: oder anderes Fleisch scheint zu helfen- deshalb habe ich mein vegetarisches Leben teilweise wieder aufgegeben. LG Brita |
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es ist die angst unterzugehen wenn ich nichts tue...auf grund dessen sehe ich zu soviel als möglich zu tun...
ich bin sicher noch lange nicht da wo ich früher war - erhebe derzeit aber auch nicht den anspruch...und dennoch - manche dinge die dringendst erledigt oder angegangen werden müssten mag ich gar nicht anfangen und schieb sie vor mir her... ich mache viel sport und dennoch passt meine frühere kleidung nicht mehr...ein gefühltes marshmellow läßt grüßen! habe heute ein absolutes paar lieblingsstiefel aussortiert, weil meine beine mittlerweile einfach nicht mehr hinein passen wollen...ein luxusproblemchen; vor allem weil ich für mich ja weiss, dass mir die AHT hoffentlich dabei hilft, dem krebs ein schnippchen zu schlagen!...und dennoch - ich bin nicht depressiv laut docs...sehe aber zu situationen die mich anöden, einfach weil sie für mich keinen sinn mehr machen nach allem was ich in den letzten 14 jahren erlebt habe, möglichst komplett aus dem weg zu gehen... es fällt mir derzeit schwer mich auf neue menschen einzulassen oder generell zuzuhören, weil ich keine jammergeschichten von leuten mehr hören mag, die eigentlich keinen nennenswerte probleme haben oder aber so schwerwiegende haben, dass ich mich ganz klein fühle und mir meine sprache verloren gegangen ist... die narben an meinem körper stören mich nicht groß, klar, sie sind nicht schön, ich kenne schlimmeres, aber in meinen gedanken und meinen träumen ist dieses scheissgeschwür in meinem kopf von dem ich nicht weiss wie ich es wegbekommen soll... ich lebe gerne, fühle gerne! jetzt, in diesem augenblick fühle ich mich wie am ersticken...da ist niemand der mich in den arm nimmt und die gedanken und ängste die sich in der nacht auftun mit mir zusammen verscheucht...dieses gefühl mag ich nicht! das jahr vor der diagnose war ich extrem müde...ich bin mir ganz sicher, dass der krebs da in mir ordentlich herumgefuhrwerkt hat! und heute bin ich irgendwie auch immer wieder mal schnell müde...lange nicht mehr so ausgeprägt...und für heute nacht steht ohnehin eine schlaflose nacht an...:) vieles ist leichter geworden in den vergangenen monaten, dafür bin ich sehr dankbar...und dennoch ist elementares grundsätzlich verändert, scheint verloren!!! ich war immer eher introvertiert, selbstbewußt, stark für meinen sohn mit dem ich mein leben ohnehin ein stück weit am rande der gesellschaft führe...ich vermisse die leichtigkeit oder das vertrauen dahinein, dass trotz allem nochmal alles "gut" werden wird... ich habe mir zur aufgabe gemacht ganz vieles von dem zu tun, was ich für mich in den letzten jahren vermisst habe...das gibt mir kraft und unseren alltag so normal als möglich zu leben! gehe neue wege, probiere neues aus, entdecke mich neu... |
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Frollein, du Liebe, am liebsten würde ich gern jetzt und sofort an deiner Tür klingeln, dich in den Arm nehmen und dir ganz lange -bist du selbst davon überzeugt bist- zuflüstern, dass alles, alles gut wird!!!!!!!!!!!!
Fühl dich -wenn du magst- virtuell in den Arm genommen von Conny |
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Hallo frollein...
Du sprichst mir aus der Seele.....Und ich kenn diese blöden Nächte. Ich lerne mich auch nochmal neu kennen. Ich stelle so viele neue Seiten an mir fest, die jahrelang vergraben waren.....Das ist nicht immer nur schön aber ich bin so oft überrascht und es macht mir viel spass mich wahrzunehmen. Ich habe auch ein paar Menschen aussortiert, das war zwar schmerzhaft aber unglaublich befreiend. Erst hab ich gedacht 'oh Gott, jetzt bin ich ganz allein' ist aber nicht so. Nachdem die Trottel und Runterzieher mal weg waren war viel mehr Platz für positive Gedanken und Menschen. Ich habe wieder zu mir gefunden und auch wenn ich immer wieder mal ne scheiss Nacht habe, weiß ich, morgen geht es wieder aufwärts. Nach regen kommt Sonne :1luvu: Ich umarme dich sehr feste du tapfere Kriegerin. Du machst das grossartig. Vergiss nicht : alles wird gut :pftroest: Herzlichst claudi |
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Hallo ihr zwei Beiden!
Vielen Dank für Eure Umarmung...ich bin gerade sehr berührt von Euren Worten... Ich wünsche Euch eine gute Nacht und allen die heute Nacht nur schwer in den Schlaf finden viel Mut und Kraft! Nicole |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Gute Nacht wäre schön, ja. :rolleyes:
Ist aber mal wieder nicht und das geht jetzt schon fast 10 Jahre so. Hallo, mich haben Ärzte jahrelang getröstet, es würde besser. Erst hieß es: ein Jahr nach der Chemo ist man wieder die alte. Dann hieß es 3 Jahre, ich solle Geduld haben. Danach hieß es, spätestens nach 5 Jahren sollte es geschafft sein. Geschafft habe ich gar nichts. Ich quäle mich immer noch mit der Schlaflosigkeit rum. Ich bin immer noch Dauermüde. Ich bin immer noch unglaublich schnell erschöpft. Sport? :shocked: Ich bin ja schon froh, wenn ich den Haushalt halbwegs (halbwegs!) schaffe; mit ganz vielen Pausen zwischendurch. Oft schaffe ich nur die Hälfte (Kochen und spülen, Ende). Ich MUSS warten, bis der Körper signalisiert: Heute ist ein guter Tag, du hast HEUTE mehr Kraft. Dann lege ich los und erledige all das, was ich sonst nicht erledigen kann. Das sind so 2 bis 3 Tage im Monat... viel zu wenig, um von einer Normalität zu reden. :shy: Depressiv bin ich nicht, ich lache gerne und oft und bin auch gut drauf. Ich habe mich mit der Situation mehr oder weniger abgefunden (mal mehr, mal weniger) und gestalte den Tag so, wie mein Körper ihn zulässt. Mein Mann ist dagegen fit wie ein Turnschuh und geht täglich etliche km mit dem Hund. Er geht auch einkaufen und erledigt viel, was ich nicht schaffe. Ein Luxus, den natürlich nicht alle Betroffene haben. Im Übrigen habe ich Tam, Arimidex und Femara genommen. Femara nehme ich immer noch. Alle 3 Medis haben die Fatigue weder verschlimmert noch verbessert. Deshalb kann ich keinen Bezug zwischen diesen Medis und der Fatigue herstellen. Auch die Bestrahlungen haben keine großen zusätzlichen Müdigkeits- und Erschöpfungszustände hervorgerufen. Nach fast 10 Jahren Fatigue habe ich mir meine eigene Theorie "gebastelt". Natürlich nur meine EIGENE, jeder reagiert ja anders auf Behandlungen. Für mich steht fest: 1. Die Chemo (Epirubicin, Taxol) hat das Schlafzentrum unwiderruflich geschädigt 2. Die Fatigue ist eine Folgemischung aus Schlaflosigkeit und daraus resultierender Dauermüdigkeit und Erschöpfungszuständen. 3. Fatigue ist etwas, was sich weder wieder von alleine regeneriert noch irgendwie regenerieren lässt. Man kann den Körper etwas (!) unterstützen, in dem man viel an die frische Luft geht (ich sitze eher dann auf einer Bank) oder oft die ganze Wohnung durchlüftet. Dem Körper DIE Pausen gönnen, nach der er verlangt. Nichts mit Gewalt erreichen wollen, danach liegt man um so länger flach. Viel Obst und Gemüse ist ja sowieso klar. Viel mehr geht nicht bei Fatigue. Außer... man überfordert seinen Körper pausenlos; zwingt ihn zu Leistungen, die er eigentlich nicht erbringen kann und zwingt sich zu einer Tagesform, zu der er nicht bereit ist. Diese letzten Varianten habe ich auch alle durch. Besser geworden ist die Fatigue trotzdem nicht; nur schlimmer. Allen Geplagten gilt mein vollstes Mitgefühl! LG Norma Diagnose Brustkrebs Nov. 2001 Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann |
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Hallo Norma,
ja toll was Du da schreibst, ich erkenne mich wieder. Mein Nachbar hatte auch alle möglichen Chemos OP´s und Therapien, aber der macht nicht schlapp, der rennt die Berge hoch. Bin ich echt erstaunt. Soll das jetzt wirklich nur Frauen so gehen, hängt doch alles mit dem Frau sein zusammen? Ja und das mit den Medis, hast Du es ausprobiert oder wie kommst du darauf, dass es nicht mit dem Tam etc. zusammen hängt. Ich nehme das zwar alles nicht, aber trotzdem platt. Nach einer grösseren Belastung, die ich früher mit links gemacht hatte, bin ich nach 2 Stunden derart kaputt, dass ich keinen Tropfen Blut mehr gebe. Ich hatte mich nur noch aufs Sofa gelegt. Da ist mir Angst ge- worden. Wie soll das weiter gehen, wir werden doch auch nicht jünger. Ich nehme immer so eine Vitamin-Bombe und hoffe, dass die etwas hilft, zumindest bilde ich mir das ein. Gruss Altmann |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo Altmann,
dass mein Mann -trotz Chemo- so fit ist, führe ich (nach Rücksprache mit dem Onkologen) darauf zurück, dass es einen enormen Unterschied macht, WELCHE Chemo verabreicht wurde. Bei Darmkrebs ist es natürlich eine andere Chemo als bei Brustkrebs. Mein Mann hat auch keine Kopfhaare verloren; die wurden nur etwas dünner, das war´s. Warum ich die Chemo als Auslöser der Fatigue betrachte und keine Verbindung zu Anti-Hormonen sehe? Ganz einfach: Die Anti-Hormon-Therapie begann erst Monate nach der Chemo. Reihenfolge: Neoadjuvante Chemo, Op, adjuvante Chemo. Das nahm fast ein Jahr in Anspruch und die Fatigue war voll im Gange. Dann kamen die Bestrahlungen. Noch müder als vorher wurde ich durch die nicht. Danach kam Tam... und außer bisschen viel schwitzen und Knochenschmerzen spürte ich keine Veränderung an der Fatigue. Auch nicht unter Arimidex oder Femara. Es gab einfach keine weiteren Sympthome. Deshalb meine feste Überzeugung: Bei MIR war der Fatigue-Auslöser die Chemotherapie. Herzliche Grüße Norma Diagnose Nov. 2001 Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann |
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Du sprichst mir aus der Seele, Norma.
Wie ist das mit arbeiten bei dir? Ich hatte zwischenduch ab und zu mal ein Praktikum oder jetzt eine Arbeitsprobe und war immer vollkommen geschlaucht. Zu der Erschöpfung kommen Koncentrationsschwierigleiten und Schmerzen in den Füssen dazu. Weder meine Allgemeinärztin, noch die Vers.kasse können verstehen dass es mir so schlecht geht. Ich soll arbeiten. Nur meine Onkologin hat mich verstanden. Dazu kommt dass ich immer denke dass meine Nachbarn und Bekannten auch nicht verstehen dass ich nicht arbeiten kann. |
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Einen guten Morgen Euch allen.
Seit es den Thread gibt lese ich mit. Jetzt meine ich, auch wenn ich als Mann hier Seltenheitswert habe; mich melden zu müssen. An der Uhrzeit seht ihr, dass ich die gleichen Probleme habe, nur das die Ursache/Auslöser nicht festzumachen ist. Kurz: Alter bei der Diagnose 57 OP Mundbodenkarzinom September 2007 mit Teilentfernung der Zunge und totaler Neck-Dissection links/rechts. Chemo und Bestrahlung abgelehnt, sondern engmaschige TU-Nachsorge gewählt. Mehrere Nachoperationen Es muss also auch ein Auslöser durch die Krebserkrankung selbst geben. Ich glaube, bei mir sind die Symptome nach der zweiten oder dritten OP aufgetreten. Nachts schlaf ich 3-4 Stunden, tagsüber garnicht. Das Gefährliche, ist ein durch Erschöpfung ausgelöster Sekunden-Schlaf. Dadurch und durch Konzentrationslosigkeit ist keine Arbeit mehr möglich. Mehrere Versuche der Wiedereingliederung (angestellter Architekt) waren Erfolglos. Ich wurde mit voller EU-Rente in das „Rentendasein“ geschickt. Auf der anderen Seite ist eine Hyperaktivität gegeben, nach der Devise: -Heute, heute es gibt kein Morgen.- Meine Fatigue wirft also die Theorie, das der Auslöser die, Chemo oder die Bestrahlung sein muss über den Haufen. Auch die Medikamente können es nicht gewesen sein. Ich versuche tagsüber so oft wie möglich an der frischen Luft zu sein. Nachmittags kommt die Müdigkeit ohne Vorwarnung. Ich habe das Autofahren fast vollständig eingestellt. Die Lebensqualität ist enorm eingeschränkt. Lt. den Ärzten ist keine Besserung zu erwarten. Im Gegensatz, zur immer und überall negativ eingestellten Frau Altmann, kennen alle meine Ärzte Fatigue. Der Link von Namaste hilft leider auch nicht weiter. Meine Frage ist: Wer kennt Fatigue, ohne Chemo und Bestrahlung? Ich wünsche euch eine gute Restnacht und einen schönen Mittwoch. „Der schlaflose Boebi“ |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
*winkt in die Runde*
Viele liebe Gruesse, da ich noch Neuling hier bin, (erst im Oktober 2011 von meiner Brustkrebserkrankung erfahren), habe ich erstmal gegoogle was eigentlich *Fatigue* heisst. Wenn ich einmal mein Krankenbild ansehe und einige Monate zurück blende, meine ich, bereits solche Anzeichen gehabt zu haben. Nach dem Aufstehen fühlte ich mich noch fit. Zwei Stunden später kam es vor, dass ich urplötzlich von einer Sekunde auf die andere von einer Erschöpfung heimgesucht wurde. Ich war so kaputt, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte und mich hinlegen musste. Danach ging es wieder, aber diese Erschöpfungszustände traten immer wieder dann auf, wenn ich sie am wenigstens gebrauchen konnte. Ob auf der Arbeit oder daheim. Und das mehrmals am Tag. Zusätzlich habe ich gefroren wie ein Schneider, was sonst nicht meine Art ist. Ich nehme schwer an, dass mein Körper bereits wusste was mit mir los war. Und diese Müdigkeit signalisierte *Du bist krank - Geh zum Arzt*. Doch alle Blutuntersuchungen waren in Ordnung. Aber die ERschöpfung wurde immer intensiver. Ich bekam gute Ratschläge, kürzer zu treten. Und zu ruhen, wenn mir danach ist. Ausruhen... ein guter Tipp, aber.... mal ehrlich gestanden, ich habe mehr gepennt, wie in den Jahren zuvor. Ausgeruhter konnte keiner mehr sein, wie meine Person. Ich finde, es ist keine Erschöpfung im üblichen Sinne. Ich empfinde eher, dass in meinem Körper eine Kreatur haust, die mich aushöhlt und auffressen will. Und *Fatigue* ist ein Randerscheinung davon. Wünsche euch einen ruhigen Tag noch. Dyara |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo Dyara,
so sehe ich es auch schon fast. Bei mir war es auch so, dass bereits vor der Diagnose diese Erschöpfungs- zustände auftraten, vor allem bei Belastung. Es ist durchaus denkbar, dass das wirklich mit der Krebserkrankung zusammen hängt. Aber anderer- seits liest man dann immer von Frauen, welche das eben nicht haben und sich super fit und nicht krank fühlen. Und Boebi, wenn alles positiv wäre, würde ich hier nicht schreiben. Wir sind doch hier alle auf negativ, positiv wäre geprahlt. Also ich kann dieser Krankheit nichts Positives abringen. Gruss Altmann |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
ûbrigens, meine Ärzte wissen wohl sehr gut was Fatigue ist, aber haben das Word noch nicht einmal in den Mund genommen und, ausser der Onkologin, die mich nun nicht mehr behandelt (weil ich fertig behandelt wurde), versteht hier keiner was das für mich bedeutet.
Manchmal kann man nicht alles positiv sehen. |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo Altmann,
Du fängst schon wieder, wie in den anderen Foren herumzujammern. Wenn alle auf negativ wären hätte der Krebs gewonnen. Wer sich in die Ecke setzt und jammert ist schon tot. Ich kann dem Krebs weiß Gott nichts Positives abgewinnen, aber ich zeige ihm jedenfalls meine noch eigenen Zähne und versuche trotz aller Widrigkeiten, dem Leben die noch vorhandenen guten Seiten abzugewinnen. Das war es für mich, mehr werde ich Dir nicht mehr Antworten. An alle Anderen: Ich hoffe in diesem Thread auch für mich Hilfe zu bekommen und werde versuchen mich auch hier, wie in der „Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom“, einzubringen. Boebi |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo Boebi :winke:
Dass Du als Fußnote Texte von Louisan und Einstein sozusagen "zusammenbringst" finde ich echt drollig ;) Aber, vielleicht passen ja diese "Aphorismen" besser zum o.a. Titel, als Manche/r annehmen möchte :confused: :winke: |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Trotz allem ist das Leben schön!
Für mich selbst finde ich Schönheit in den kleinen Dingen des Lebens und Alltags...wenn ich manches Mal darüber jammern mag, dass manches derzeit so schwer zu sein vermag, erinnere ich mich daran, was ich mir im letzten Jahr in den schwersten Stunden gewünscht habe: "Meinen ganz normalen Alltag zu leben!" Und den habe ich wieder... Für mich ist es aber auch etwas besonderes Kraft aus Dingen zu schöpfen wie einem banalen Spaziergang, meiner Lieblingsmusik zu lauschen, Konzerte zu besuchen, tobenden Kindern beim Lachen zuzuschauen, dem Wind zu lauschen der den Bäumen seine Geschichten aus aller Welt flüstert, einen Sonnenuntergang wie gestern Abend zu bestaunen und so vieles andere. Evtl mag sich manch einer nun denken:" Na, der gings noch nicht schlecht genug!". Der irrt ganz sicherlich! MIR gibt es Kraft. Jammern ist auch mal gut und schön, aber dann gilt es auch wieder alles zusammenzusammeln um mich und weiterzumachen. Meiner Freundin hatte ich während ihrer Chemozeit, als die Angst riesengroß war, den Rat gegeben, jeden Tag so zu leben als wenn es der letzte ist. Da müssen keine Abenteuer drin stecken; einfach der ganz normale Wahnsinn. Und ja, dass es möglich ist das sie an diesem ***********krebs sterben wird. Aber die Zeit bis dahin mit Leben zu füllen, denn nur der eine Tag zählt, angefüllt mit dem was einem wichtig ist. Wenige Tage vor meiner Diagnose ist sie gestorben, an den Rat den ich ihr damals gab, halte ich mich noch heute! Ich will kein verbitterter Knochen werden...:twak: Wertschätzung ist mein Zauberwort! |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo,
habe gerade einen interssanten Beitrag zu Fatigue gelesen. Aber vielleicht wissen das die Betroffenen schon selbst. Darin steht, dass angenommen wird dass ein Zusammenhang besteht zwischen einer durch die Chemotherapie bedingten Blutarmut und Fatigue gibt. Eisenmangel ist einer der wichtigsten Gründe für Blutarmut. Ich glaube es ist ganz wichtig Fatigue nicht mit einer Depression zu verwechseln. Ich wünsche allen die von Fatigue betroffen sind, dass sie viel Kraft schöpfen können, sich entspannen können,wie Frollein schreibt, mit Spaziergängen, Musikhören, Reden, Lesen. Lg Namaste |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo Namaste,
da ist sicherlich etwas dran. Nur wie Dyara und Boebi geschrieben haben, war das Problem mit dieser alles durchdringenden Müdigkeit auch bei mir ein Jahr vor der Diagnose sehr prägnant geworden. Da hat kein noch so viel Schlafen geholfen der Müdigkeit beizukommen - zusätzlich das ich mich auf die banalsten Dinge nicht mehr konzentrieren konnte, weil mein Hirn bis zur Fahrlässigkeit gestreikt hat. Tatsache ist, dass ich bei allen Blutspendeterminen in diesem Jahr wieder Nachhause geschickt wurde und kein Mittelchen geholfen hat, meine Blutwerte in der Richtung zu wuppen. Heute sind meine Eisenwerte so gut wie noch nie, auch wenn ich mich nahezu vegetarisch ernähre...:) Euch allen ein schönes WE... |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo,
@Frollein: ja habe ich schon gelesen. Aber ich habe auf einem Patiententag gehört, dass Fatigue einen Erschöpfungszustand und eine Müdigkeit bezeichnet, die ausschließlich eine Nebenwirkung der Chemo bezeichnet. Dass Dyara und Boebi bereits ein Jahr vor der Diagnose bereits ein Problem mit Müdigkeit hatten kann ich gut nachvollziehen, aber das wird dann nicht als Fatigue bezeichnet. Es grüßt euch Namaste |
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Ich denk mal die Müdigkeit und Erschöpfung vor der Diagnose kommt vom Krebs selbst.
Ich kann mich sehr gut erinnern an einen Nachmittag als ich total erschöpft von der Arbeit nach Hause kam und mich auch noch um den Besuch kümmern musste, der sich für den Sommerurlaub einquartiert hatte. Das war der Krebs. |
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Ja, so ähnlich ist das Ängel...eine Krebserkrankung kann durch die Umbauprozesse einem Körper so viel Energie entziehen, dass sich Müdigkeit schon vor der Behandlung bei einigen Patienten zeigt...
Es gibt sehr unterschiedliche Formen von der Fatigue nach dem was mir gesagt wurde oder bekannt ist. Es gibt die Form die Namaste angesprochen hat - also die Art, die Anhand der Behandlung einer onkologischen Erkrankung ausgelöst wird. Fatigue begleitet aber auch viele andere schwerwiegende Erkrankungen, also nicht nur Krebserkrankungen. Von ihrem Erscheinungsbild ist sie oftmals ähnlich einem burn-out. Das wurde bei mir in dem Jahr vermutet, konnte dann aber nicht bestätigt werden, ebenso wurde eine Depression ausgeschlossen. Also hiess es letzten Endes: schwerwiegender Erschöpfungszustand! Die Ursache wurde darauf zurückgeführt, dass ich unter permanentem Stress stand. Letzten Endes kann man es sehen wie man will, was das Ganze ausgelöst hat. LG |
AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?
Hallo an alle in diesem Thread,
es gibt dazu auch eine eigene Plattform - deutsche Fatigue-Gesellschaft -wer mag, kann sich da ja mal genauer umsehen: http://www.deutsche-fatigue-gesellsc...illkommen.html MfG Gitti |
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