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lake1881 30.11.2012 18:45

ausreichende Diagnostik?
 
Hallo an alle,

bei meinem Vater (63J) wurde vor ca zwei Wochen nach einer Biopsie ein wenig diff. glanduläres Prostatakarzinom festgstellt. Die Gleason scores betragen einmal 7 und bei den restlichen 5 positiven Biopsien 8. DER PSA liegt bei ungefähr 300. Diese Woche hatte er ein CT vom Abdomen und ein Knochenszinti, heute war dann die enttäuschende Besprechung. Das CT scheint ok (also ohne Befund), aber die Szinti zeigt viele auffällige Stellen, bei denen aber nicht klar ist ob es Metastasen oder deg. Veränderungen sind. Der Radiologe meint wohl, dass es eine Metastase an der Schulter gibt, worauf der Urologe meinte, das glaubt er nicht, das wäre eine ungewöhnliche Stelle??? jetzt stehen erneute Röntgenbilder und ein CT vom Thorax an, allerdings erst in 10Tagen! was haltet ihr davon, ich hab jetzt viel von PET CTs gelesen, wäre das eindeutiger? so langsam vergehen die Wochen und ich denke es sollte mal mit einer Behandlung los gehen, der Urologe meinte aber, dass das nicht geht bevor nicht klar ist ob Metastasen vorliegen. mein Vater hat seit der Biopsie auch starke Schmerzen im Rücken,Schulter und den Beinen, meint aber, dass er eine Wirbelblockade hat. Ich wäre dankbar von euren Erfahrungen zu hören!
LG Tanja

Hansjörg Burger 01.12.2012 10:08

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo Tanja,

leider deuten diese Werte auf einen fortgeschrittenen Prostatakrebs hin, den man wahrscheinlich in erster Linie mit einer Hormontherapie behandeln wird.

Wenn Knochenmetastasen vorliegen, dann kommt noch eine Bisphosphonattherapie für die Knochen und eventuell eine Bestrahlung der Knochenmetastasen in Frage.

Das sind aber alles palliative (lindernde) Maßnahmen. Von einer kurativen (heilenden) Therapie wie OP und/oder Bestrahlung wird man in diesem Stadium leider absehen müssen. Allerdings kann man auch in diesem Stadium den Prostatakrebs noch Jahre lang in Schach halten.

Hier erfahren Sie mehr über die Behandlung des fortgeschrittenen und metastasierten Prostatakarzinoms:

Prostatakrebs II Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom:

http://leitlinienprogramm-onkologie....atakrebs_2.pdf


Alles Gute für Sie beide!

Hansjörg Burger

lake1881 01.12.2012 13:50

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Danke für die Antwort.
ich habe eben auch die Befürchtung, dass es schon weit fortgeschritten ist, der behandelnde Urologe tut das aber alles so ab und mein Vater denkt, dass seine Schmerzen nichts mit dem Krebs zu tun haben. und wie gesagt gibt es die nächsten Untersuchungensergebnisse erst in 2 Wochen und ich weiss nicht ob das alles einfach viel zu lange dauert und man nicht besser mit einer Therapie anfangen sollte??? Der Urologe meinte aber, wenn es zu einer OP kommt (weil keine Metastasen da sind) dann wäre eine Vorbehandlung schlecht.Da ich ihm aber nicht traue, weiss ich auch nicht ob ich mich jetzt auf die Suche nach einem anderen Arzt machen soll?oder doch erstmal die anderen Untersuchngen abwarten? Das warten ist einfach zu ätzend:mad:!
LG Tanja

Hansjörg Burger 01.12.2012 15:25

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo Tanja,

da hat der Urologe recht. Eine Vorbehandlung mit einer Hormontherapie sollte man vor einer Op nicht machen.

Da ein Prostatakrebs in der Regel langsam wächst, wird die Zeit für die Diagnostik ausreichen.

Ihrem Vater steht es aber frei, sich beispielsweise an einem Prostatakarzinomzentrum eine zweite Meinung einzuholen, was in seinem Fall bestimmt besonders sinnvoll ist.

Hier finden Sie ein Zentrum in Ihrer Nähe:

http://www.krebsgesellschaft.de/wub_...te,120895.html

Gruß

Hansjörg Burger

lake1881 01.12.2012 17:13

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Ja danke, ich habe bereits eines ausgesucht. Jetzt weiss ich wenigstens, dass meine Gedanken und Planungen richtig sind. Mein Vater möchte warten bis die Untersuchungen vorbei sind, aber dann werden wir wohl auf jeden Fall einen Termin in Heidelberg machen, von dieser Uniklinik halte ich persönlich sehr viel und sie haben auch ein Prostatazentrum mit modernster Ausstattung und auch mit klinischen Studien. Vielleicht war jemand schonmal dort?
LG Tanja

Hansjörg Burger 02.12.2012 11:16

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo Tanja,

Heidelberg ist für eine Zweitmeinung bestimmt eine gute Adresse.

Vernünftig ist es auch, erst, wenn die Untersuchungsergebnisse vorliegen, dort hinzugehen.

Da Ihr offensichtlich aus unserem Raum stammt, möchte ich Euch zu den Treffen der SHG Prostatakrebs Rhein-Neckar einladen.

Das nächste Treffen am 4.12.2012 findet ausnahmsweise in der Universitätsmedizin Mannheim, Theodor-Kutzer-Ufer, im Großen Hörsaal um 19 Uhr statt.

Thema ist zwar die Brachy-Therapie, die bei Deinem Vater vermutlich nicht mehr in Frage kommt, aber vielleicht profitiert er in der Diskussion und in der Begegnung mit anderen Betroffenen.

Das übernächste Treffen findet wieder am 5.2.13, 19 Uhr im Diakoniekrankenhaus Mannheim-Lindenhof statt und ist ein reines Gruppentreffen mit Thementischen (Neubetroffenen, div. Therapien, Nebenwirkungen etc.).

Herzliche Grüße

Hansjörg Burger

lake1881 02.12.2012 12:06

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo zurück!

Sicherlich eine gute Idee, leider ist mein Vater momentan körperlich nicht in der Lage an einem Treffen teil zu nehmen. Da ich leider etwas weiter weg wohne und erst wieder zu den nächsten Untersuchungsterminen anreisen werde, schaffe ich das leider auch nicht. Danke trotzdem,

LG Tanja

lake1881 13.12.2012 17:01

AW: ausreichende Diagnostik?
 
UPDATE!

Hallo!
so wir hatten jetzt wieder ein CT vom Thorax und Röntgen von der LWS! Was ich da wieder erlebt habe, ist wirklich unglaubig, aber ich will mich hier nicht auslassen. Fazit: sie vermuten stark, dass es Metastasen in der Schulter und in einem Wirbel gibt. Sind sich aber nicht sicher. Jetzt waren wir heute beim Urologen, der hat auch nur wiedergegeben, dass sie sich nicht sicher sind. Da mein Vater ja Schmerzen hat und seit 4 Wochen jetzt schon zehn kilo abgenommen hat, geht er auch davon aus, dass es Metastasen gibt, wobei er eine Metastasierung in der Schulter für sehr unüblich hält.

Er hat jetzt die Therapie für ein fortgeschrittenes PC eingeleitet, d.h. er bekommt jetzt nächste Woche Eligard und Zometa (auf Nachfrage von mir). Er meint, dass in 3 Monaten dann ein vergleichendes CT gemacht wird, wenn es dann Metastasen sind, müssten diese zurück gehen, wenn nicht wird eine Biopsie von der Schulter entnommen. Stellt sich dann raus, dass er keine Metastasen hat, wird er operiert. Ich weiss nicht was ich davon halten soll, ich bin froh, dass die Therapie startet, aber ob es die richtige ist?

Wir haben am 27.12. einen Zweitmeinungstermin in HD (der Urologe findet HD übrigens inkompetent), aber wir machen das jetzt trotzdem. Allerdings hat er ja dann schon die Spritze und Infusion bekommen.

Was haltet ihr von der Sache?

LG Tanja

Sophia65 13.12.2012 20:11

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo Tanja,
ich antworte dir mal. Ich bin Angehörige und bei meinem Vater wurde im April bei einer Prostata-Op Prostatakrebszellen gefunden, ebenfalls mit Gleason Score 8. Auch der PSA - Wert blieb weiterhin bei so um die 20.
Der behandelnde Urologe war der Meinung, dass man abwarten und den PSA-Wert kontrollieren sollte.
Ich war bei dem Befund eigentlich der Meinung, dass man zumindest mal nachschauen sollte (Knochenszinti und CT-Thorax-Abdomen), ob und wie weit die Erkrankung fortgeschritten sein könnte.
Da weder der Urologe noch mein Vater das wollten, wurde auch nichts gemacht...
Im Oktober stieg dann der PSA Wert auf 60 .
Ich habe mit meinem Vater einen Onkologen aufgesucht und dieser hat dann auch die nötigen Untersuchungen veranlasst mit dem ERgebniss, dass der Prostata-Ca in die Knochen gestreut hat. Mein Vater ist 84 Jahre alt.
Auch er wird jetzt mit Bisphosphonaten (Zometa) für die Knochen alle 4 Wochen als Infusion und Eligard (Bauchspritze) als Anti-Hormon-Therapie.
Diese Behandlung scheint STandard zu sein bei fortgeschrittenen Prostatakrebs und entspricht auch den Leitlinien. Ich habe den Onkologen auch auf eine ev. Bestrahlung angesprochen, aber diese möchte er ev. dann einsetzen können, wenn eine Anti-Hormontherapie nicht oder nicht mehr wirkt.
Mein Vater hatte bereits die erste Behandlung und nun wird regelmäßig der PSA -Wert kontrolliert. ER hat die Infusion und die Spritze ganz gut vertragen.
Zu Zometa kann ich dir noch folgendes raten, da ich selbst Brustkrebs hatte und die Infusionen zur Vorbeugung damals erhalten habe.
Es ist besser, sie sehr langsam einlaufen zu lassen (mindestens 1 Stunde), weil dann mit weniger Nebenwirkungen zu rechnen ist.
Es ist auch sinnvoll vor Beginn einer solchen Bisphosphonat-Behandlung die Zähne kontrollieren zu lassen und größere Baustellen in Ordnung zu bringen, denn eine , wenn auch nicht so häufige Nebenwirkung, sind Kiefernekrosen.
Unter einer solchen Therapie sollte man wenn möglich keine invasiven Zahnbehandlungen durchführen oder nur sehr kontrolliert.
Ich denke eine zweite Meinung ist sicher sinnvoll.
Ich wünsche deinem VAter und dir alles Gute und schöne Weihnachten.
Grüße
Sophia

lake1881 14.12.2012 09:26

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo Sophia,

danke für deine Antwort. Es ist gut zu hören, dass dein Vater die Behandlung gut verträgt. Ich mache mir nämlich Sorgen, dass es ihm evtuell noch schlechter geht und das über die Weihnachtszeit, wenn natürlich sein behandelnder Urologe Urlaub hat! Der Urologe meinte zu uns, dass die Infusion 1h dauert, desewegen nehme ich an, dass das dann langsam läuft.

Einen Zahnarzttermin habe ich Ihm jetzt vor dem Infusionstermin ausgemacht, hat aber der Urologe nicht darauf hingewiesen. Ich hoffe, dass der Zahnarzt sich mit sowas auskennt.

Wegen Bestrahlung der Metastasen, hab ich jetzt gar nicht gefragt, da bisher aber die Metastasenfrage nicht 100%ig geklärt ist, wird das, denk ich, zum jetztigen Zeitpunkt keine Option sein. Mal sehen wie die Zweitmeinung zu der ganzen Situation ausfällt.

Habt ihr mal begleitend alternative Substanzen, wie Granatapfelextrakt oder eine Misteltherapie probiert?

LG Tanja

Sophia65 16.12.2012 20:35

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo Tanja,
ich hoffe, dass die Zweitmeinung in Heidelberg hilfreich für euch sein wird und dass dein Vater die Therapie auch gut verträgt.
Was die Bisphosphonate /Zometa noch angeht, wird der Onkologe meines Vaters im Blut auch kontrollieren, ob genug Calcium und Vitamin D vorhanden ist, denn dies ist wichtig, damit die Bisphosphonate auch optimal in die Knochen eingebaut werden können und so die Knochen aufbauen.
Der Urologe meines Vaters hatte die Situation eher verharmlosend dargestellt (das waren ganz wenige Zellen, das wächst ganz langsam etc. ), deshalb hat mein Vater bisher nicht über zusätzliche alternative Therapiemöglichkeiten nachgedacht.
Von der Wirkung von Granatapfel habe ich gehört und mit meinen Vater auch darüber gesprochen und er wird es jetzt auch damit versuchen, den Verlauf zu bremsen.
Euch wünsche ich alles Gute, vielleicht wirst du ja mal über den weiteren Verlauf Bericht erstatten.
Bis dahin herzliche Grüße
Sophia

lake1881 29.12.2012 14:02

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Update II

Hallo an alle,

ich wollte mal wieder berichten was es neues gibt. Wir hatten ja unseren Zweitmeinungstermin in HD und die Ärztin war wirklich sehr nett und hat sich recht viel zeit genommen. Sie meinte, dass die Behandlung richtig läuft, dass man aber, wenn die Schmerzen recht stark sind schon mit einer Chemo beginnen sollte. Da mein Vater aber momentan mit den Schmerzmitteln ganz gut klar kommt und zu ihr meinte, dass er damit eigentlich nahezu schmerzfrei ist, kann man damit auch noch warten. Da es wohl wirklich ungewöhnlich und schwirig ist die Metastasendiagnostik zu machen, wurde sein Fall ins NCT für eine Tumorboard-Besprechung weitergegeben. was ich auch gut finde. Den Termin haben wir aber noch nicht.

Aber: es gab noch ein MRT der LWS (was ursprünglich von Hausarzt wegen seinen "Rückenschmerzen" angedacht war und da war das Ergebnis niederschmetternd. das Becken, sowie die ganze Wirbelsäule soll jetzt doch voller Metastasen sein. Und das Knochenmark sieht "aufällig" aus und es muss abgeklärt werden, ob noch eine "hämato/onkologische" Erkrankung vorliegt. was ein Schock und die Ärztin in HD meinte eben auch, dass man das unbedingt abklären muss. Deswegen hat sie gleich Blut abgenommen und mir gestern gesagt, dass schon einige Werte aus dem Rahmen fallen, sie aber nicht beurteilen kann, ob dass im Zuge des metastasierenden Prostatkarzinoms ist, oder ob noch was anderes da ist. Also brauchen wir jetzt einen Termin beim Hämato/Onkologen.
Jetzt sind seit gestern die Beine von meinem Vater etwas geschwollen und da ein Nierenwert aus dem Rahmen fällt, hoffe ich jetzt nicht, dass da noch irgendwas schlimmes kommt!
Hat jemand von euch Erfahrung oder auch gesagt bekommen, dass das Knochenmark "auffälig" ist? Haben sich eure Blutwerte (wenn ja welche?) unter Therapie oder allgemein stark verändert oder verschlechtert?Ich meine er nimmt ja auch nen haufen Medikamente, dass man da auch dadurch vielleicht Wassereinlagerungen hat?
Ich würde mich, wie immer, über eure Meinungen freuen.

ein kleines Trostpflaster, nach 1 Woche Therapie ist der PSA-Wert von über 300 (vielleicht war er auch schon höher, das war vor 6 Wochen) auf 100 zurück gegangen. Die Ärztin meinte, das wäre sehr gut.
ich hoffe, dass es bei dem PC bleibt und nicht noch eine leukämische Erkrankung dazu kommt, irgendwie ist mir da dann das PC lieber;)

ich wünsche euch ne gute Zeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Alles Liebe,
Tanja

Sophia65 29.12.2012 19:08

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo Tanja , :engel:
tut mir leid zu hören, dass sich die Diagnostik bei deinem VAter etwas schwierig gestaltet und ihr immer noch nicht genau wisst, was los ist.
Mein Vater hat ja auch in die Knochen metastasierten Prostata-Ca und dies konnte im Knochenszintigramm und MRT der WS festgestellt werden. Außer dem erhöhten PSA-Wert gab es auch keine abweichenden Blutwerte.
Mehr kann ich dir dazu leider auch nicht sagen und ich hoffe für euch, dass es bei dem Prostata-Ca bleibt und nicht noch was anderes hinzukommt.
Ich wünsche euch trotz allem alles Gute für das kommende Jahr und denke, wir werden hier wieder von dir hören. Bis dahin LG
Sophia
P.S.
Ich habe dir eine private Nachricht geschrieben.

2Silvia5 30.12.2012 10:45

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Liebe Tanja,
Ich bin immer wieder verblüfft welche Ähnlichkeit die Erkrankung deines und meines Vaters haben. Mein Vater hat auch eine Metastase in der Schulter, wobei der behandelte Arzt nichts von einer ungewöhnlichen Stelle gesagt hat. In der LWS ist auch eine Metastase. Der Onkologe sagte, wir sollen eine Bestrahlung solange wie möglich wegschieben, da dies die Blutwerte ganz stark beeinträchtigt. Leider ging es aufgrund der Schmerzen nicht mehr. Also wurde er Bestrahlt.... Nun haben wir den Salat mit den schlechten Werten :(
Aber ich denke zur Zeit dass es für Papa so besser ist. Seine Schmerzen sind nun erträglich bei 2-3 von 10. Seinen Morphinbedarf nimmt er Abends und Morgens. Vor der Bestrahlung hat er ihn ungefähr alle 5 Stunden gebraucht.
Weisst du denn welche Werte bei denem Vater genau verändert sind? Uns wurde empfohlen viele rohe Tomaten zu essen. Dort sind viele "freie Radikalfänger" enthalten. Ob es jedoch was bringt kann ich dir leider nicht sagen :/

So wie dein Vater, hat meiner auch viel Zuversicht und schiebt zämtliche Schmerzen oder Wehwehchen auf andere Ursachen. z.B dass er sich was eingeklemmt hat oder dass er sich überanstrengt hat. Ich finde das auch gut so! So hat er noch Hoffnung und Kämpft dagegen an. Er ist sehr sehr tapfer! Und da bin ich wirklich stolz auf ihn!

lake1881 30.12.2012 11:47

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo,

hihi, wenn ich das meinem Vater mit den Tomaten sage;-) er hasst Tomaten.
ja das mit der Bestrahlung ist so ne Sache. Die Ärztin in HD hat gemeint, dass es schon wichtig ist für die Knochen, aber da ja immer noch nicht so richtig festgelegt ist, wo Metastasen sind, gestaltet sich das eben schwierig.
Ich muss morgen mal im NCT anrufen und nachfragen, ob wir schon einen Termin haben und ob es da bezüglich nen Hämato/Onkologen oder ne Meinung von einem, was neues gibt.

macht es alle gut und danke für eure Anteilnahme!

Tanja

lake1881 03.01.2013 12:07

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Blutwerte

Hallo an alle,

ich habe jetzt die Blutwerte von meinem Vater.
alle Leberwerte (Gamma-GT, GOT, GPT, AP) sind recht hoch. Die Erys, Thrombos,Basophile, Hämatokrit,HB) alles zu niedrig.

Hat jemand von euch auch ein verändertes Blutbild? ich mach mir nämlich Sorgen ob da noch eine Leukämie im Gange ist oder ist das mit Knochenmetastasen und/oder unter Therapie "normal"?

LG Tanja

Heribert 03.01.2013 13:11

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo Tanja
Zitat:

Zitat von lake1881 (Beitrag 1162482)
alle Leberwerte (Gamma-GT, GOT, GPT, AP) sind recht hoch. Die Erys, Thrombos,Basophile, Hämatokrit,HB) alles zu niedrig.

Um hierauf eine schlüssige Antwort geben zu können, würden die jeweiligen Werte hilfreich sein. Außerdem ist das immer unter Bezugnahme der zur Zeit laufenden Medikation gegen den Krebs zu sehen.

Erhöhte Gamma-GT, GOT und GPT sind Zeichen eines Umbauprozesses in der Leber, was sowohl durch Metastasen als auch durch Medikamente ursächlich sein kann. Erhöhte Werte der AP können auf Umbauprozesse in den Knochen hinweisen.

Wenn das Blutbild, vor allem die Erys und das Hb in den Keller geht, wird das auf die Schädigung in den blutbildenden Organen zurück zu führen sein, wass einerseits durch Metastasen möglich ist und andererseits von zytologisch wirkenden Medikamenten kommen kann.

Also bitte genaue Angaben der Blutwerte!

Gruß Heribert

lake1881 03.01.2013 16:21

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo,

also hier die abweichenden Werte:

AP- 878
Basophile- 0
calcium i.S- 2.03
GGT- 134
GOT- 70
GPT- 71
Erys- 3.85
Hb- 11,6
Hkt- 34.9
thrombos- 131


es wurden auch die Blutvorläuferzellen gefunden, ich weiss aber nicht wie da die Normwerte sind. (metamyelozyten 3%, Myelozyten 5%, Normoblsten 7%, Promyelozyten 3%)
Im MRT zeigt sich das KM Signalverstärkt und in so Anhäufungen.
Ich weiss, dass Diclofenac die Leberwerte beeinflusst, ich weiss alllerdings nicht in welchem Maße. Lebermetastasen hat er (eigentlich) keine.
Müsste nicht bei Knochenmetastasen das Calzium sehr hoch sein?
ich hoffe uns bleibt eine KM-Punktion erspart...

Viele Grüße,
Tanja

Heribert 03.01.2013 19:30

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo Tanja,

die Erhöhung der AP geht sehr häufig mit Umbauaktivitäten von Knochenmetastasen einher, was aber bei isoliert erhöhter Gamma-GT ungewöhnlich wäre.
Andererseits passen die restlichen leicht erhöhten Leberwerte zu einem lebertoxischen Geschehen durch Medikamente, wie z.B. Diclo; Eligard und Zometa tun ihr übriges dazu.

Insgesamt sehe ich die Leberwerte als relativ harmlos an, was nicht heißt, dass sie nicht engmaschig beobachtet werden sollten.
Das rote Blutbild ist zur Zeit etwas grenzwertig worauf vor allem das erniedrigte Hämoglobin hinweist. Wenn die Ursache nicht bei einem Eisenmangel zu suchen ist, würde ich diese Werte noch dem Eligard und Zometa zuordnen.

Wenn Interesse von vollständigen Arzneimittel-Fachinfos und selbst keine Möglichkeit besteht, bitte per PN bei mir nachfragen.

Gruß Heribert

2Silvia5 04.01.2013 13:15

AW: ausreichende Diagnostik?
 
unser arzt sagte uns, dass Erytrozytenkonzentrate erst bei einem HB von 8 gegeben werden. mein papa hatte einen HB von7 und der wird nächste woche wieder kontrolliert. wenn er nicht angestiegen ist wird eine knochenmarkkarzinose vermutet :( kann man da irgendwas behandeln bei der diagnose??

Heribert 04.01.2013 13:37

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo Silvia
Zitat:

Zitat von 2Silvia5 (Beitrag 1162697)
unser arzt sagte uns, dass Erytrozytenkonzentrate erst bei einem HB von 8 gegeben werden. mein papa hatte einen HB von7 und der wird nächste woche wieder kontrolliert. wenn er nicht angestiegen ist wird eine knochenmarkkarzinose vermutet :( kann man da irgendwas behandeln bei der diagnose??

Im Falle von Tanjas Vater muss man sich also in diese Richtung noch keine Gedanken machen.

Bei einer Knochenmarkkarzinose fehlt plötzlich die Blutbildung aus dem Knochenmark und kann tatsächlich nur durch Ery-Konzentrate oder ggf. durch EPO abgefangen werden. Eine lokale Strahlentherapie wäre nur möglich, wenn dadurch nicht die blutbildenden Organe vollständig zerstört würden. - Geht also nicht!

Die therapeutischen Möglichkeiten sind sehr begrenzt und gehören in die Hände eines Hämatho Onkologen.

Herzliche Grüße
Heribert

lake1881 04.01.2013 16:26

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo,

ja also die Blutwerte sind vor der Gabe von Eligard und Zometa genommen worden. Das mit der hämatologischen Systemerkrankung kam nach dem MRT auf, weil da explizit auf das aufällige KM verwiesen wurde.

Am Montag ist der Termin beim Urologen und ich hoffe, dass da dann auch der Bericht aus HD, mit den Blutwerten dabei ist. Ich werde euch berichten, was der Urologe dazu meint.

Bis dahin ein schönes WE,

Tanja

lake1881 07.01.2013 16:31

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Update III

so wir kommen gerade vom Urologen, aber erstmal von vorne:
Heute morgen hat die Hämato/Onkologie aus HD angerufen und gemeint, dass ein Termin für die Sprechstunde nicht notwendig wäre. Kurze Erleichterung. Er soll aber in die urologische Tumorsprechstunde kommen (was wollen die jetzt auch noch machen?) Ich werd da morgen mal nachfragen...

Beim Urologen: erstmal musste ich mir wieder anhören, dass HD nicht kompetent ist und dass er im Tumorboard in Mannheim ist und das dann da besprochen wird:eek: jedesmal dieses sich selbst darstellen nervt mich echt. Leider ist aus HD immer noch kein Arztbrief gekommen, was jetzt auch nicht gerade toll ist. Er meinte zu den Blutwerten, dass es normal ist, bei einem Tumor, dass die Erys usw runtergehen, da aber auch Vorläuferzellen gefunden wurden, ist er auch der Meinung, dass man das engmaschig kontrollieren muss. Da seine Blutwerte vor der Therapie gemacht worden, wird jetzt nächste Woche vor der 2ten Zometagabe nochmal ein Blutbild gemacht und geschaut, ob die Werte sich unter Therapie verändert haben.
Das nächste Problem sind ja die geschwollenen Beine von meinem Vater, er meint, dass er seinen Kardiologen dringend aufsuchen sollte:confused:

Die Diagnostische Runde geht auch noch weiter: da das MRT für die LWS jetzt wohl am genausten war, wird jetzt noch eins von der BWS und der Schulter gemacht, um jetzt endgültig vielleicht mal die Metastasenfrage zu klären. ich hab dann wegen der Bestrahlung der Metas nachgefragt und er meinte, bei vielen Metastasen wird nicht bestrahlt wir, weil die Fläche dann zu gross ist. Stimmt das? ich dachte, dass hilft vielleicht auch in sachen KM und Blutbildung?

Noch eine andere Frage: mein Vater war jetzt etwas enttäuscht, weil er wieder krank geschrieben wurde und er wohl meinte, dass er dann auch wieder arbeiten gehen kann um etwas Normalität zu haben. Ich finde ja er sollte seine Zeit nutzen, aber das arbeiten war ihm immer sehr wichtig. Hat jemand von euch wieder angefangen zu arbeiten?
ich mein, mit seiner Medikation, darf er ja nichtmal Auto fahren, ich weiss nicht wie er arbeiten will, aber wenns ihm so wichtig ist? Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße,
Tanja

frohsinn 07.01.2013 18:12

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Zitat:

Zitat von lake1881 (Beitrag 1163284)
Er soll aber in die urologische Tumorsprechstunde kommen bei vielen Metastasen wird nicht bestrahlt wir, weil die Fläche dann zu gross ist. Stimmt das? Hat jemand von euch wieder angefangen zu arbeiten?

Hi Tanja, als ebenfalls Angehörige eines Pk-Patienten würde ich dies so bestätigen. Bei meinem Mann wurde die Bestrahlung ebenfalls nicht mehr in Erwähnung gezogen, er erhält wie dein Vater die monatliche Zometa und Firmagon (dein Vater Eligard) Auf Grund der Metastasen seit Mai 2012Chemotherapie ( Docetaxelinfusionen)
Frage doch bitte mal in der Onkosprechstunde nach den der Filgrastiminjektion: regt das Knochenmark zur Bildung von Blutzellen an ...nachzulesen bei google- Onmeda -Filgrastim Wirkungsweise- Wir haben immer 2 Injektionsspritzen hier zu Hause, der Onkologe gibt sie euch mit ,ruft an wenn die Blutwerte so im Keller sind und du kannst sie ihm, oder er sich selber spritzen.Ähnlich wie Thromboseinjektion in die Bauchfalte.
Die andere Frage nach dem arbeiten gehen...Dazu kann ich sagen, daß Männe in seiner Bestrahlungszeit ( da war er 49 Jahre) und ohne Metas, gerade ins Hamburger Model gegangen ist und somit täglich nur 4 Stunden arbeiten mußte....Er hat es als gut empfunden endlich wieder unter Leuten zu sein. Durch die Medis die er jetzt bekommt könnte er es aber nicht mehr, er ist körperlich geschwächt und braucht lange Erholungsphasen. Von daher denke ich mir das dein Paps ,wenn er meint er sei gut drauf ,ruhig seiner Tätigkeit nachgehen sollte ....Er wird es dann schon selbst einschätzen können wenn es ihm zu viel wird ....
Liebe Tanja...ich wünsche euch Kraft und eine Therapie die deinem Paps alles gut überstehen lässt.
Morgen ist mein Männe auch wieder beim Onkologen zur Blutkontrolle....
Lg , die Frohsinn

Heribert 07.01.2013 18:33

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo Tanja,

das Tumorboard in Mannheim ist eine interdisziplinäre Einrichtung der UMM und sicher die richtige Stelle um das Krankheitsbild Deines Vaters umfassend beurteilen zu können. Auch die Aussage, dass multiple Metastasen nicht bestrahlt werden können ist richtig. - Knochenmetastasen werden eigentlich nur bestrahlt wenn sie große Schmerzen verursachen oder sich daraus Knochenbrüche entwickeln können.

Der Arbeitswille Deines Vaters ist verständlich und dagegen ist im Prinzip nur dann etwas einzuwenden, wenn durch die Wirkung der Medikamente andere Mitarbeiter oder Kunden gefährdet werden könnten. Leider ist es so, dass die Medikation die körperliche Fitness sehr schnell beeinträchtigt. Man weiß aber auch, sportive Menschen vertragen diese Therapien besser.

Gruß Heribert

lake1881 08.01.2013 09:52

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo an alle,

erstmal DANKE für eure Ratschläge, netten Worte und der Anteilnahme:engel:

Heute ist erstmal die Verwirrung komplett: ich habe gerade in HD angerufen um mal nachzufragen, warum da noch ein Termin vereinbart wurde. Nach einigem weitervermitteln bin ich dann in der Radiologie gelandet, weil er nämlich da einen Termin hat für ein Aufklärungsgesprch für die Strahlentherapie:confused: WIESO? keine Ahnung. Also ich weiss echt nicht mehr was ich davon halten soll. Hingehen, ja, nein, doch Strahlentherapie?, erstmal am 28ten noch ein MRT. Leider bekommt man ja keine Infos und der behandelnde Arzt wird auch nicht informiert. Wir waren ja eigentlich "nur" für die zweite Meinung in HD. Ist das normal, dass das dann solche Kreise zieht? Irgendwie sind wir, glaub ich, alle nur noch abgenervt und haben keine Lust mehr. ich glaub bis zur nächsten Zometainfusion nächste Woche wird erstmal gar nix gemacht...

Liebe Grüße,
Tanja

Hansjörg Burger 08.01.2013 11:08

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo,

ich würde an Eurer Stelle das Beratungsgespräch in der Strahlentherapie HD wahrnehmen.

Gruß

Hansjörg Burger

2Silvia5 09.01.2013 06:23

AW: ausreichende Diagnostik?
 
liebe Tanja ich würde mich auch Beraten lassen! Unser Arzt hat uns aber geraten die Bestrahlung so weit rauszuzögern wie möglich, weil dadurch das Blutbild massiv verändert wird. Auf Grund von stärksten schmerzen wurde Papa dann doch am Beckenknochen bestrahlt und nun sind, wie vorhergesagt, die Blutwerte im Keller. Wobei ich auch sagen muss, dass gerade im Beckenknochen die Blutbildenden zellen gehäuft vorkommen.

Irgendwie finde ich, dass die Ärzte in deinem Fall ganz schön meinungsflexibel sind... ich versteh das nicht?!

lake1881 31.01.2013 16:10

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Update-das nächste: zurück aus HD

so, heute war die nächste Odysee an der Reihe.

der Strahlentherapeut meinte zur Begrüssung (nach 1,5h Wartezeit), ich glaub sie sind hier falsch. Ja das ist uns auch schon klar, aber da wir keine Auskuft bekommen haben und hier ein Termin vereinbart bekommen haben, wollten wir jetzt mal persönlich hören was läuft. Nach einem hin und her telefonieren meinte er dann, dass mein Vater eine Knochenmarkbiopsie brauch :boese:
ne,ne, meinte ich usw. auf jeden Fall wurden wir dann an die Hämato/Onkologische Ambulanz weitergereicht. Nach 2 h Wartezeit kam dann der nächste sehr nette Arzt zu uns, der uns wieder fragte, was wir hier machen. Nachdem das Szenario nochmal erklärt wurde, hat dieser jetzt entsprchende Blutuntersuchungen eingeleitet um ein Plasmazytom auszuschließen. Ich hoffe, dass dann das Hämato/Onkologische Fragezeichen verschwindet und wir uns wieder uneingeschränkt dem PC widmen können.
Mein Vater ist soweit stabil, die Blutwerte waren etwas schlechter, mal sehen wie die nächsten sind, bzw, was der Hämato/Onkologe noch rausfindet.
Morgen müssen wir aber erstmal wieder zu seinem Urologen.

achja beim letzten MRT der BWS (welches es jetzt noch gab) sieht wieder die Knochenstruktur nicht gut aus aber auch nicht klassisch wie Metastasen. also alles immernoch unüblich und die Schilddrüse ist jetzt auch auffälig und mit Knoten übersät. Ich schätze, dass wir bald noch nen neuen Facharzt kennen lernen:undecided

ich wünsch euch allen: Alles Gute und bis bald!

Tanja

lake1881 09.07.2013 19:06

AW: ausreichende Diagnostik?
 
Hallo!

leider muss ich mich wieder hier melden und um euer Rat bitten:(
nach knapp 6 Monaten geht es meinem Vater wieder so schlecht wie am Anfang und sein behandelnde Arzt hat ihm heute gesagt, dass er mit der Chemo beginnen soll...und am Do gehts los, aber erstmal etwas zurück:
nach Beginn der Behandlung mit Zometa und der Hormonblockade ging es meinem Vater wieder richtig gut, sein PSA war (angeblich) auf 2 zurück gegangen. nach weiteren 3 monaten geht es ihm jetzt wieder sehr schlecht mit sehr vielen Schmerzen. Daraufhin hat er talidin bekommen, hat erst auch gewirkt aber dann auch nicht mehr. Der PSA ist jetzt auf 150 angestiegen und er baut sehr ab: Gewichtsverlust, ziemliche Probleme mit Magen/Darm und Schmerzen. Jetzt soll es erstmal los gehen mit Taxotere, aber auf eine sanfte Art??? ich war leider nicht beim Gespräch dabei, aber es ist jetzt erstmal 1- 43d Zyklus, einmal die Woche angesetzt. ist das normal? die bisherige Therapie soll weiterlaufen, da das Testosteron immernoch unten ist.

Was sind eure Meinungen dazu oder Erfahrungen? Gibt es wirkliche alternativen zur Chemo?

LG Tanja


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