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du fehlst so sehr...
Hallo ihr Lieben,
Nun bin ich also auch hier gelandet..... Mein über alles geliebter Sigi ist am 30. November nach langem Kampf auf die große Reise gegangen (wer mehr dazu lesen möchte findet die ganze lange Geschichte unter: http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48285 ) Bisher ging es mir relativ erträglich: mal so - mal so. Die Erleichterung, dass er nach diesen harten letzten Monaten nun nicht mehr leiden muss half mir wenigstens halbwegs über die letzten 30 Tage. Ich habe nun schon 2 besondere Tage allein verbracht. Am 9. Dezember hätten wir unseren 30. Hochzeitstag gefeiert - ich habe mit seinem Foto angestoßen und ihm gesagt, was er doch für ein guter Ehemann war. Weihnachten ging auch ganz gut - ich habe ganz bewusst den Heiligen Abend allein zu Hause verbracht, genau so wie wir es zu zweit immer gemacht haben und ich war zwar traurig, aber gleichzeitig auch dankbar für unsere gemeinsame Zeit. Aber heute ist alles ganz anders. Dieser letzte Tag des Jahres 2012, welches für uns so viel Leid bereit gehalten hat, ist für mich schlimmer als alle bisherigen Tage, seit mein lieber Mann nicht mehr bei mir ist: Heute ist der letzte Tag unseres letzten gemeinsamen Jahres - morgen ist 2013 - morgen beginnt ein Jahr, das er nicht mehr erleben darf... Es wird mein erstes Jahr werden, welches ich ohne meinen geliebten Sigi verbringen muss, keine einzige Minute dieses neuen Jahres kann ich mehr mit ihm teilen - das macht mich so unsagbar traurig.....:cry: Liebe Grüße an euch alle und ein erträgliches, gesundes neues Jahr für euch Edith |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
ich weiß, ich kann nichts tröstendes schreiben, daß den Verlust erträglicher macht... Aber ich wollte hier nicht einfach nur lesen und wieder zuklicken, ohne etwas zu schreiben... Ich kann nur erahnen, wie schwer es dir fällt, in die Zukunft, in das neue Jahr mit Zuversicht und Hoffnung zu schauen, denn es ist unendlich traurig, den Partner zu verlieren... ich habe in diesem Jahr meinen über alles geliebten Papi verloren, er starb im April, und für uns ist jeder Tag ohne ihn schlimm... Ab heute Nacht fängt auch für uns ein Jahr an, das er nicht erlebt, in dem er nicht mehr bei uns ist, und es tut weh... Aber gleichzeitig erinnern wir uns mit ein wenig Wehmut und auch ein wenig Freude an die vielen Jahre, die wir mit ihm hatten, die erlebnisse die wir mit ihm teilten, die kann uns nämlich keiner nehmen! Meine kleine Tochter weinte vor Weihnachten sehr viel, weil sie sich so sehr wünschte, der Opi käme zurück, und es fiel mir schwer sie zu trösten, denn auch ich hätte diesen Wunsch nach einem letzten Mal Weihnachten mit ihm zu feiern... aber es ist die traurige Realität, daß wir mit dem verlust leben müssen, wir lernen daß es auch ein Leben ohne ihn gibt... Ich wünsche Dir fürs kommende Jahr, daß du liebe Menschen in deiner Nähe hast, die dich auffangen, dich trösten, dir zuhören und dich weinen lassen... und die dich auch wieder ins Leben zurückbegleiten, dir helfen und für dich da sind! Alles Liebe, pass auf dich auf! Tina |
AW: du fehlst so sehr...
Da bist Du ja !
Liebe Edith, das kommende Jahr wird Eines von hoffentlich noch Vielen sein. In diesem kommenden Jahr wird alles zum ersten Mal passieren, jeder Jahrestag, jede Feier die Du besuchst, egal was. Alles ohne IHN. Das ERSTE Jahr ist tatsächlich ein TRAUERJAHR- aber auch in den Jahren, den vielen Jahren die noch kommen, wirst Du immer wieder mal "innehalten" und "nach"fühlen. Ein ganz wichtiger Lebensabschnitt liegt hinter Dir , muss erst mal bewältigt werden. Du hast unendlich viel geleistet,Du hast den Verfall gesehen, Du weisst es ging nicht mehr. Und natürlich darfst Du traurig sein. Ich bin auch traurig an solchen Tagen, diesen besonderen Tagen...da besonders. Wie gut dass dein Mann dich hatte. Und Du ? Du hast ihn für immer sicher...ihm kann nichts mehr passieren..er ist bei dir und will sicherlich dass es Dir gut geht in deinem weiteren Leben.. Ich nehme Dich mal in den Arm, und halte Dich ein wenig.... |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith ,
Ich fühle wie du, erlebe wie du. Meiner Tochter Lisa und mir fehlt unser Jürgen. Wir zünden dann eine Rakete an und lassen diese steigen. Wir hoffen diese steigt bis zum Himmel Und erreicht unsere Liebsten. Ich schicke dir ein dickes Kraftpaket und ganz Liebe Grüße. Im Herzen tragen wir unsere Lieben ist bei Uns. Liebe Grüße Grit mit Lisa fest an der Hand und unseren Kämpfer fest im Herzen Und meine Geliebte Oma trage ich bei mir |
AW: du fehlst so sehr...
Hallo Edith,
ich kann dich auch nur "online" in den Arm nehmen. Ich bin heute ebenfalls an Silvster alleine, da mein Mann im KH ist. Die Gedanken sind ähnlich wie bei dir. Bei mir sind sie in die Richtung "sehr wahrscheinlich UNSER letztes Silvester und wir sind nicht zusammen". Ich bin in dem Loch gefangen, was will uns 2013 antun :weinen: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs mit vielen Metastasen. Ich hoffe du hast gute Freunde / Familie, die dich auffangen. LG Carmen |
AW: du fehlst so sehr...
Hallo Edith,
im Moment kann dich nichts trösten, ich drück dich mal ganz fest und sende dir liebe Grüße:pftroest:. Ich denke oft an dich. Monika |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
ja es ist schwer, ich kann dich so gut verstehen. Du wirst noch einige schwere Tage erleben, aber sind wir Frauen nicht die Starken? Wir haben an der Seite unserer Lieben mit ihnen gekämpft , gehofft , gelitten und sind zurückgeblieben. Für uns wird es immer schwer sein! Es erging mir genau wie dir, die erste Zeit war ich erleichtert, das dieses Leiden aufgehört hat und jeder Monat der verging war anders. Ich durchlief ein Chaos an Gefühlen. Aber glaube mir, wir sind damit nicht allein. Ich wünsche dir für das neue Jahr viel Kraft! Lg sunny:pftroest: |
AW: du fehlst so sehr...
Zitat:
jaa...das letzte gemeinsame Jahr ging zu Ende - auch ich habe das damals genau so empfunden. Es hängt ja auch ein gemeinsames Leben dran! Diese "Tage" werden immer wieder kommen...Geburtstag, Hochzeitstag, ehemalige "Rituale" an Feiertagen. Nichts ist mehr, wie es war! Ich wünsche Dir trotzdem einen guten Start in 2013 mit Erinnerungen an eine gute Zeit...die das Herz schmerzen lassen aber auch manches Lächeln in Deinem Gesicht aufleuchten lassen! LG :knuddel: Morgana |
AW: du fehlst so sehr...
Hallo ihr Lieben,
Nachdem ich mich bei den Angehörigen verabschiedet hatte, wollte ich erst nicht wieder schreiben, wollte nur noch manchmal im KK lesen und ansonsten versuchen, ganz alleine mit allem fertig zu werden. Aber es geht nicht, und darum habe ich mir gestern meinen ganzen Kummer von der Seele geschrieben und siehe da: meine guten Engel, die mich schon bei den Angehörigen begleitet haben, sind sofort wieder zur Stelle und trösten mich auch hier. Und noch ein paar neue Engel dazu.... Ich bin euch so unendlich dankbar für euren Trost, der mir schon so oft geholfen hat. Wenn ich eure Beiträge lese, muss ich noch mehr weinen, aber es befreit ungemein. Danke, dass ihr für mich da seid - ich weiß sehr genau, dass ihr alle ein eigenes Päckchen zu tragen habt und schätze eure Hilfe umso mehr. Euch allen ein gesundes neues Jahr und danke für alles. Edith |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
allein alles zu bewältigen wird sehr schwer! Die Last, die wir tragen wird weniger-wenn wir sie teilen! Herzliche Grüße:pftroest: sunny |
AW: du fehlst so sehr...
hallo Edith, ich kann dich nur in den arm nehmen, dich ganz fest halten und drücken. Ich denke so oft an dich.
lg gitti |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
auch ich erlebte das erste Weihnachten, den ersten Jahreswechsel zum ersten Mal ohne meinen lieben Mann. Nun sind es vier Monate her seit seinem Tod, genauso wie seit dem Tag der Diagnose. Es stimmt, Trost empfindet man wirklich beim Austausch mit den Menschen, die ähnliches durch- und erlebt haben. Dieses schreckliche Gefühl, das in einem brennt, dieser Schrecken, die Erkenntnis, die einen immer wieder ohne Vorwarnung ganz nach unten zieht: Vorbei, vorbei, es ist vorbei, es ist alles einfach vorbei. Nie mehr wird es so, wie es war. Die Sehnsucht, die Wehmut, das Bedauern bleiben aber. Fragen, viele Fragen kreisen im Kopf. Dennoch - ein anderes Leben beginnt, vielleicht aber auch ein Aufbruch. Wir haben uns auch verändert durch das, was wir hinter uns haben. Hinter mir liegen 36 Jahre, die ich mit meinem Klaus teilte, es würden in diesem ersten Jahr ohne ihn auch 30 Ehejahre geworden. So fühle ich mich wie du und viele andere hier in diesem Forum - irgendwie amputiert, halbiert. Dennoch, liebe Edith, wird auch in uns wieder etwas nachwachsen, ganz allmählich und unsere Lieben wären mit Recht beruhigt und so stolz auf uns, weil wir diesem neuen Leben gewachsen sein werden. Die Liebe, die Dankbarkeit, das gemeinsame vollbrachte Leben werden uns dabei stützen. Herzlichst eine ebenso unendlich traurige, aber auch entschlossen zuversichtliche Dickie |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
Da bist du endlich wieder! Hab so oft an dich gedacht, wie es dir wohl geht, wie du die Feiertage erlebst.... Nun hast du - wie ich vorletztes Jahr - die ersten schweren Tage hinter dich gebracht. Ich kann mich noch dran erinnern, wie schwer das war (und manchmal auch immer noch ist). Leider ist das aber auch ein Tal, durch das wir allein schreiten müssen, um heilen und alles verarbeiten zu können. Dafür sende ich dir gern ein frisches, neues, dickes Kraftpaket, damit du das Jahr 2013 durchstehen kannst. Ich denke oft an den Satz, den du mir damals über meinen Mann geschrieben hast und möchte ihn dir zurüchschenken: wenn Sigi nun von oben auf dich herunterschaut, dann sagt er bestimmt und voller Stolz: was hatte ich für eine tolle Frau! Und das stimmt!!!!! Alles Liebe Sandra |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
ich habe bisher nicht bei dir geschrieben... Ich möchte dich aber wissen lassen, dass es mir sehr, sehr leid tut, dass du dich von deinem Sigi verabschieden musstest. Du hast so gekämpft mit ihm gemeinsam, du hast ihn in dieser schweren Zeit so liebevoll begleitet. Dein Verlust muss unerträglich sein. Da fehlen einfach die Worte, denn es gibt keine Worte, die das ermessen können. Alles erdenklich Liebe wünsche ich dir und ich hoffe, dass dieses Forum bzw. seine Schreiber/innen dir einen gewissen Halt geben können! Miriam |
AW: du fehlst so sehr...
Grüß dich Edith,
es ist kein wirklicher Trost zu wissen, dass es irgendwo auf dieser Welt einen Menschen gibt, der genau an dem gleichen Tag wie du, zur gleichen Zeit, den gleichen Schmerz verspührt... aber vielleicht ist das "geteilte Leid" die Gewissheit, dass du nicht alleine bist, und niemals sein wirst - auch wenn dein Sigi aus dieser Welt gegangen ist. Der Jahreswechsel war auch bei mir der fürchterlichste Tag.... genau so wie du deine Empfindungen beschreibst, was du geschrieben hast... auch die Gefühle der Tage, Wochen vor Silvester, deine kurze Beschreibung von Heilig Abend ... zumindest dachte ich beim Lesen "jemand fühlt wie ich" ... Zitat:
Verbundene Anteilnahme und stille Grüße Ayslinn |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
zu gut kenn ich deine Situation... ohne dich zu kennen. Wir sind gefangen in unserer Trauer und was uns heute richtig erscheint lässt morgen schon wieder einen bitteren Nachgeschmack und zig Fragezeichen hinter... aber hier bist du immer richtig... und jeder der einen Verlust erlebt hat weiß wie schwer der Weg zurück ist... ins Leben, dieses Leben von innen heraus, bejahend und den eigenen Weg finden müssend... ohne das Altvertraute und gleichzeitig mit. Mir helfen die Worte von R.M.Rilke sehr, ... immer wieder "bete" ich sie und deshalb schreib ich sie hier, vllt. als kleines, von ganzen Herzen angereichtes Hilfsmittel. Habe Geduld gegen alles Ungelöste in deinem Herzen und versuche, die Fragen selbst lieb zu haben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forsche jetzt nicht nach Antworten, die dir nicht gegeben werden können, weil du sie nicht leben kannst und es handelt sich darum alles zu leben. Lebe jetzt die Fragen - vielleicht lebst du dann allmählich ohne es zu merken in die Antwort hinein. Innige Herzumarmung Sjarissa |
AW: du fehlst so sehr...
Hallo ihr Lieben,
Ganz herzlichen Dank an jede einzelne von euch für eure lieben Gedanken und Worte, sie sind Balsam für meine Seele. Ich war heute in einem sogenannten "Trauercafe", das ist eine Einrichtung, die bei uns einmal im Monat vom Hospizdienst angeboten wird. In einem geschützten Raum (bei uns im Pfarrzentrum) treffen sich einfach Leute, die trauern, ganz egal, wie lange der Todesfall schon zurück liegt. Wir waren heute 7 Trauernde und 2 Hospiz-Trauerbegleiter und ich muss sagen, es hat mir sehr gut getan und ich werde Anfang Februar wieder dorthin gehen. Eine Frau war dort, die hat ihren Mann Ende September mit 45 Jahren an einen ganz aggressiven Krebs verloren - es blieben ihnen vom Zeitpunkt der Diagnose nur 8 Wochen. Und ein alter Mann, sicher über 80 Jahre hat mich - nachdem ich unsere Geschichte in groben Zügen erzählt habe - von Herzen darum beneidet, weil ich mich von meinem Mann verabschieden konnte. Seine Frau ist vor 1,5 Jahren nach einer ganz schweren Blutvergiftung ganz plötzlich ins Koma gefallen und nach 10 Tagen gestorben. Und das schlimmste für ihn war, dass er mit ihr kein Wort mehr reden konnte - es kam keine Reaktion mehr von ihrer Seite. Jedenfalls ist mir wieder ganz klar geworden, wie viel Leid um uns herum ist und wie vielfältig die Trauer doch ist und es tröstet mich einmal mehr, dass ich die letzten Wochen so intensiv mit meinem Sigi zusammen sein konnte und dass es nichts gab, was noch offen war zwischen uns. Ich wünsche euch eine gute Nacht und einen - trotz allem - schönen Sonntag. Liebe Grüße Edith |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
ich habe vorhin noch an dich gedacht - schön, dass du mit dem Trauercafe eine Anlaufstelle gefunden hast, zum "Verstehen" und "Verstanden werden". Ich habe meine Mutter nach dem Tod meines Vaters auch zu so einem Kurs in der Pfarrei "hingeschleppt", sie wollte erst nicht, aber nachher hat es ihr gut getan. Allerdings nicht so sehr die Leute, die daran teilnahmen sondern eher die beiden Betreuer. Aber das ist ja letztendlich egal, Hauptsache es bringt ein bisschen was. Ich denke an dich, Monika |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
du hast Recht: es gibt unzählig viele Arten der Trauer - und bei aller unfassbaren Grausamkeit, die hinter uns liegt, ist es ein großes Glück, dass der Abschied von unseren Lieben möglich war. Es hätte auch anders sein können. Ich habe vor einiger Zeit eine Email meines Mannes gefunden, in der er schrieb, dass er gerade in dieser furchtbaren Zeit seiner Krankheit die wohl glücklichste Zeit seines Familienlebens erfahre. Seine Familie wäre großartig, sein ganzer Halt. Wir wären mit uns im reinen, so schrieb er. Ich musste so weinen. Was für ein nachträgliches Geschenk an uns ... Gerade heute bin ich immer wieder von der Traurigkeit überwältigt, kann es nicht fassen. O Gott, er fehlt mir so sehr! Auch ich werde bald in eine Trauergruppe gehen. Schon einmal habe ich eine Aktion des Hospiz´mitgemacht, es hatte mir sehr gutgetan. Alles Gute für dich, Edith. Herzlichst Dickie |
AW: du fehlst so sehr...
Hallo ihr Lieben,
8 Wochen schon..... Und immer noch so unwirklich. Ich habe ständig das Gefühl, dass er gleich zur Tür herein kommt, irgendwie habe ich noch nicht realisiert, dass er jetzt wirklich für immer weg sein wird. Er ist so präsent in unserm Haus und ich beginne langsam an meinem Verstand zu zweifeln. Wenn ich irgendwo hin gehe, sage ich ihm wohin und wann ich wieder komme. Und wenn ich dann wieder da bin, erzähle ich ihm alles was ich ihm auch früher erzählt hätte - genau so, als ob er noch immer auf dem Sofa liegen und zuhören würde. Wenn ich schlafen gehe, küsse ich sein Bild im Wohnzimmer bei seinem "Altar" und wünsche ihm eine gute Nacht. Und im Schlafzimmer steht neben meinem Bett das gleiche Bild und da mache ich das selbe nochmal. Wenn ich weg gehe, lasse ich das "kleine Licht" im Wohnraum brennen und das Radio läuft weiter - er hat es immer gehasst, wenn es totenstill war. Und wenn ich mal jemanden mit bringe, bringe ich es kaum über's Herz NICHTS zu seinem Foto zu sagen, wenn ich den Wohnraum betrete, aber ich glaube nicht, dass mein Besuch das verstehen könnte......:o Gestern war ich zum ersten Mal bei einer Veranstaltung der Senioren bei uns in der Gemeinde. Da kann man ab 50 hin und nachdem mein lieber Mann gestorben ist, habe ich mir gedacht, das kann nicht schaden wenn ich ein paar neue Kontakte habe und habe mich dort angemeldet. Und irgendwie war ich dann am Abend richtig zornig. Da waren so viele ältere und ganz alte Ehepaare und das tat soooo weh. Warum durften wir nicht miteinander alt werden? Warum die anderen, aber nicht wir.....? Und jetzt ist er 8 Wochen tot und ich muss - sofern ich nicht auch krank werde - noch 20 oder 30 Jahre OHNE IHN leben. Das ist im Moment nicht vorstellbar für mich. Er fehlt mir so sehr - seine Sorge um mich, seine Zuverlässigkeit, seine Zärtlichkeit, seine Liebe, die ich jeden Tag ganz tief gespürt habe. Das Leben ist so ungerecht. Aber wem erzähle ich das alles - es geht euch ja allen ganz genau gleich. Darum schreibe ich meine Gedanken auch lieber hier, ihr versteht mich - meine Freunde meinen es zwar gut aber irgendwie haben sie das Gefühl, dass es mir ja eh schon ganz gut geht - nur weil ich ihnen nicht ständig etwas vorheule. Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und liebe Gedanken an eure Verstorbenen. Liebe Grüße Edith |
AW: du fehlst so sehr...
liebe edith..
8 wochen.. das ist echt noch keine zeit um mit dem schweren verlust deines geliebten mannes klar zu kommen. und hab keine angst, du schnappst nicht über. was meinst du, wieviele hier ständig im gespräch mit ihren verstorbenen sind? ich rede auch immer wieder mit meiner mami. aber ich habe nicht mit ihr unter einem dach gewohnt und sie ist in meiner wohnung nicht so präsent wie dein mann bei dir. du trauerst so, wie du trauern willst. bleib dabei. es ist ok. es ist alles noch so frisch und du bist noch mitten in der verarbeitung. ich wünsch dir ein schönes wochenende und schöne gespräche mit deinem lieben mann. fühl dich lieb gegrüßt von tine |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith, :knuddel:,
Jaa...es sind 8 Wochen seit dem Tod Deines Mannes! Erst...und leider... schon 8 Wochen....die sich zählen lassen. Nein, Dein Verstand ist völlig ok. Das ist völlig normal bei Menschen, die trauern, weil sie den "nächst stehenden Menschen" verloren haben. Ich erinnere mich für "Dich gern" mal...ich stehe nun fast bei 4 Jahren und 5 Monaten ohne meinen Mann: Ich komme nach Hause und gucke auf dem Weg bis zur Haustür, ob in der Wohnung Licht brennt. Ich komme in die Wohnung und lausche, ob ich da ein "Atmen" höre. Ich werfe einen Blick ins Schlafzimmer...vielleicht schläft er da noch. Viel Platz auf der Couch trotz Miezen...ich sitze auf einer "Pobacke"...nach rechts gelehnt...wo real ja nun Platz ist. Ich komme vom Einkaufen zurück und rufe: "Ich bin wieder da!" Ich erzähle ihm, was ich erlebt habe... Ich gucke Fernsehen...Fußballergebnisse und sage in Richtung rechts neben mir: "Reg Dich nicht auf, war halt ein doofes Spiel!" Ich ruckele mich im Bett zurecht...selbstverständlich auf die linke Seite und vermisse...den sanften "Gegendruck". ---- Oh jaa...kenne ich gut, den Blick auf ältere Menschen, die miteinander unterwegs sind, miteinander geniessen können - für die es "gewohnt" normal ist...gemeinsam einkaufen zu gehen oder in der Sonne ein Eis zu essen? Warum...diese Frage...ist nicht zu beantworten...es ist so! Es ist so schwer und der bittere Geschmack, dass man nicht mehr sein Leben gemeinsam teilen kann ist schlimm - doch es half mir, einfach "Stopp" zu sagen...bevor die Gedanken "feindlich wurden" gegen Menschen, die anders leben durften. --- Jaa...das ist nicht vorstellbar, weiter zu leben (wie geht Leben ohne ihn???). Stimmt - auch ich finde, dass das Leben ungerecht ist! --- Liebe Edith...Du bist am Anfang eines schweren Weges...Trauer, tut weh...bringt einen ganz tief runter...man krabbelt ein bißchen vorran...und dann schlägt die Trauer wieder zu. Hab Geduld mit Dir...irgendwann wird es "pünktchenweise" Licht in dem dunklen Tunnel geben...es ist hart und es dauert...und das ist gut so...weil schließlich der geliebte Mensch für uns so wichtig, so "richtig" war...dass wir nicht einfach "Klappe zu" damit abschliessen können! Heule, wüte, klage hier - es gibt immer Menschen, die verstehen können :weinen::weinen::weinen:. :remybussi von mir + http://www.animaatjes.de/bilder/b/blumen/42.gif Morgana |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
DU bist völlig normal:) Mein Vater ist seit 9 1/2 Jahren tot - und ich rede immer noch mit ihm. Und meine Mutter - sie waren 44 Jahre verheiratet - macht das noch mehr als ich. Wenn sie z. B. zum Friedhof geht - und denkt dass sie keiner hört - sagt sie: "Hallo - hier bin ich!" Jeder geht damit um wie er meint, da gibt es kein Richtig oder Falsch - und das ist gut so. Ich kann es auch gut verstehen, dass du "ein paar dumme neidische Gedanken kriegst", wenn du andere Paare siehst, denen eine lange Ehe beschieden ist. Umso mehr schäme ich mich gerade, haben mein Mann und ich uns heute doch dauernd gezofft... Bis dann, Monika |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith! Ich habe bei dir immer still mitgelesen! Es tut mir so leid, ich wünsche mir, dass für dich die Sonne auch bald wieder scheint!
Viel Kraft und liebe Grüße Nina |
AW: du fehlst so sehr...
Hallo ihr Lieben,
Erstmal vielen Dank für eure mitfühlenden Worte - besonders in deinen Worten - liebe Morgana - finde ich mich wieder. Und dir wird es heute wahrscheinlich auch so gehen wie mir jetzt: am Valentinstag, am Tag der Liebe fühle ich mich noch verlassener als sonst. Dabei haben wir den Valentinstag nie gefeiert, er ist spurlos an uns vorüber gegangen, wir haben nie Wert darauf gelegt. Aber heute höre ich schon den ganzen Tag im Radio nette Menschen, die ihrem geliebten Partner liebe Grüße, Dankesworte und Liebesbezeugungen schicken und jedesmal gibt es mir einen Stich mitten ins Herz. Ich könnte ja einfach abschalten, aber fast habe ich das Gefühl, dass ich mir das anhören MUSS. Und zu allem Unglück ist nun auch noch meine alte Tante gestorben und heute Abend ist die Totenwache, am Samstag dann die Verabschiedung. Nicht, dass ihr Tod besonders schlimm ist für mich: sie war 97 Jahre alt und immer gesund und munter, bis sie am Montag praktisch von einer Minute auf die andere gestorben ist. Was könnte es schöneres geben für das Lebensende? Aber es ist die Angst, dass bei diesen Trauerfeiern wieder alles hoch kommt und meine Trauer um meinen geliebten Mann mich überwältigen wird. Und trotzdem werde ich hingehen, ich bin es ihr schuldig. Sie war immer meine Lieblingstante. Da muss ich einfach durch, diesen Weg kann mir niemand abnehmen. Aber es wird verdammt schwer werden. Ihr Lieben, trotz allem Leid, das uns verbindet, wünsche ich euch einen schönen Valentinstag und allen, die ihren geliebten Partner noch haben möchte ich ans Herz legen, ihn heute ganz besonders zu drücken und lieb zu haben - es kann so schnell vorbei sein. Liebe Grüße Edith |
AW: du fehlst so sehr...
Zitat:
Ich weiß, wie der Muttertag immer für mich ist seit meine liebe Mami nicht mehr lebt - das gibt mir eine ganz kleine Ahnung davon, wie der Valentinstag für Dich ist... :pftroest: Ich wünsche Dir sehr, dass die Trauerfeier Deiner Tante nicht zu hart wird! Alles Liebe, Anja |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
Jaa,,,ich kann es verstehen...Valentinstag... Ok...Du wirst "brutal" an die Liebe erinnert... Jaa...das ist am "14.02." gerne Thema im Radio... Ja, Ja, Ja...ist auch Kommerz...kaufen...mit dem Fokus auf "Liebe".... .... Hmmm...ich höre es dann...auch immer wieder...im Radio...sehe Beiträge im Fernsehen...Valtentinstag..."Beiträge"...von glücklichen Paaren...die...huch...einfach "glücklich" sind... Gucke ich mir an...:rolleyes: Und ich kann...inzwischen schmunzeln...Ah jaa...da denke ich z.B. (total unangenehmes Thema für die auf dem "Bildschirm" gezeigten Paare:eek:)...Ich hatte zum Valentinstag 2007...Kopf beschwert nach unten...dieses Plüschherz (Schlaufe dran!) mit der Aufschrift "I love you" entdeckt und spontan gekauft...Das Ding habe ich ordentlich "desinfiziert" und dann an den "Galgen" seiner (heftigen) stationären Chemo gehängt! War doch Valentinstag und ...er lag im Krankenhaus! Ja, Edith, höre es Dir an...ob dieser Tag für Euch "wichtig" war oder nicht...egal...die Liebe zählt...und die Erinnerungen! Da steht Dir nun der Abschied von Deiner Tante bevor...hochbetagt...friedlich gestorben...Jaa, das ruft nochmals wieder die Erinnerung an den Tod Deines Mannes hervor...das "fehlende Gleichgewicht"... Ja...Du wirst das schaffen, Abschied zu nehmen, weil Du genau weißt, was Abschied heißt! Ich hatte Irene...Cousine meiner Schwiegermutter...die mir in der schweren Zeit als mein Mann auf Intensiv lag...täglich telefonisch, rücksichsvoll zur Seite gestanden hatte...täglich morgens um 05:00 bei offenem Fenster, zu jeder Jahreszeit...Gymnastik...93 Jahre alt geworden.... Oh ja, gerne schliesse ich mich Deinem Wusch an: [I]"Ihr Lieben, trotz allem Leid, das uns verbindet, wünsche ich euch einen schönen Valentinstag und allen, die ihren geliebten Partner noch haben möchte ich ans Herz legen, ihn heute ganz besonders zu drücken und lieb zu haben - es kann so schnell vorbei sein."[/I] So soll es sein! LG Morgana |
AW: du fehlst so sehr...
Hallo ihr Lieben,
Ich bin gerade am Koffer packen. Morgen früh mache ich mich für 1 Woche auf nach Ägypten, um dort in unserem Lieblingshotel nach lieben Erinnerungen zu suchen. Ich freue mich darauf und bin gleichzeitig unendlich traurig, weil ich nun nur noch einen Koffer packen muss und niemand da ist, mit dem ich die Vorfreude auf den Urlaub teilen kann. Und weil ich immer daran denken muss, dass er - als wir das letzte Mal dort waren - noch gesund war und eine lebensbedrohliche Erkrankung jenseits unserer Vorstellungen lag. Ich habe ein ganz sonderbares Gefühl in mir. Einerseits die freudige Erwartung, ihn und mit ihm die schönsten Zeiten in unserem gemeinsamen Leben wieder zu finden und gleichzeitig Angst davor, was diese Erinnerungen in mir auslösen werden. Ich habe keine Angst vor den Tagen - da werde ich schwimmen, schnorcheln und lange Strandwanderungen machen, aber ich fürchte mich vor dem Abend. In diesem Hotel sind zu 90 % ältere Ehepaare, die das gemeinsame Abendessen genießen und reden und lachen - genau wie wir das auch immer gemacht haben. Nur dass ich jetzt allein dort sein werde und den anderen beim genießen, reden und lachen zusehen muß. Und mich immer wieder fragen werde, warum gerade uns das nicht mehr vergönnt ist.... Ich hoffe, ich werde damit umgehen können und es wird nich allzu schmerzhaft für mich werden - aber ich kann einfach nicht anders: ich muß dorthin und mich den Erinnerungen stellen. Ganz liebe Grüße an alle Mitleser und eine gute Zeit für euch Edith |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith! Ich wünsche dir eine wunderschöne Woche! Ich denke schon, dass es nicht einfach für dich werden wird aber ich weiß und ich kann es nachfühlen, dass du dich da hingezogen fühlst! Ich wünsche dir einen "guten" Herzschmerz, der bei dir vieles aufarbeiten lässt!
Auch ich habe so eine Reise vor, waren mit Papa als er noch gesund war in Kroatien. Möchte unbedingt dort hin, kann es mir jetzt noch nicht vorstellen, es ist noch zu frisch aber ich sehne mich danach und werde es auch tun! Pass auf dich auf und geh deinen Gefühlen nach, die sind richtig! Liebe Grüße Nina |
AW: du fehlst so sehr...
liebe edith.
ich wünsche dir eine gute zeit in ägypten.. genieß das gute wetter dort :-) ich hoffe, du kannst dort so aufarbeiten, wie du es dir vorstellst. ich ziehe den hut vor dir.. allein dort hinzugehen.. alle achtung. das zeigt doch, was für eine starke frau du bist :-) laß es dir auch gut gehen... es sei dir so sehr gegönnt. drückerle von tine |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
ich finde es auch sehr mutig, dass Du Dich dem stellen willst. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass die Erinnerung an die schönsten Zeiten in eurem gemeinsamen Leben Dir gut tut. Und dass Du Sonne, schwimmen, Strandspaziergänge auch genießen kannst. Alles Liebe, Anja |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith, ich wünsche Dir auch von Herzen eine wunderschöne Woche. Ich habe gleich nach Dieters Tod Urlaub gemacht, an dem Ort, an dem wir glücklich waren. Es war schön und traurig zugleich. Ägypten war auch ein Ort an dem er sich wohl gefühlt hatte. Bin damals mit meinem Sohn hingeflogen, er hat gleich Freunde gefunden, aber ich war halt eben ein Singel, und sehr alleine, rings rum Paare, es ist schon frustran und sehr traurig. Aber man lernt mit der Zeit mit dem Schmerz zu leben.
Gruß Ilonka |
AW: du fehlst so sehr...
Hallo ihr Lieben,
Da bin ich wieder - zurück aus meinem ersten "Single-Urlaub" - gesund und um eine wertvolle Erfahrung reicher: ich bin allein zurecht gekommen! Doch der Reihe nach: Im Hotel angekommen habe ich mich zuallererst über ein riesengroßes Zimmer mit 2!!! Doppelbetten für mich allein gefreut und dann festgestellt, dass es genau dasselbe Zimmer ist wie wir es bei unserem ersten Besuch in diesem Hotel vor 5 Jahren hatten, nur 2 Stockwerke höher. Was für ein Zufall bei über 400 Zimmern im Hotel. Dann bin ich zum ersten Abendessen in den Speisesaal geschlichen und habe sofort gemerkt, dass noch fast das gesamte Personal da ist wie vor 3 Jahren bei unserem letzten gemeinsamen Urlaub dort. Ich hab mich an irgend einen freien Tisch gesetzt und unser Lieblingskellner ist sofort erfreut auf mich zugelaufen, hat mir die Hand geschüttelt, mich herzlich willkommen geheißen und gefragt, wo mein Mann ist. Und dann sind die Tränen schon gelaufen und ich habe ihm gesagt, dass ich allein hier bin, dass mein Mann leider nie wieder kommen wird, weil er vor 3 Monaten gestorben ist. Der nette Kellner war total entsetzt und konnte irgendwie nicht damit umgehen. Er hat nur gemurmelt, dass es ihm leid tut und dann ist er vom Tisch gegangen, hat einen jungen Kollegen geschickt und in den nächsten 60 Minuten einen großen Bogen um meinen Tisch gemacht, was mir sehr weh getan hat. Und dann habe ich festgestellt, dass ich offensichtlich der einzige Single-Gast in diesem Hotel bin, denn ich habe die ganze Woche nur Paare und Familien gesehen. Dass wohl nicht viel Alleinreisende dort sein werden, habe ich allerdings schon vorher gewusst, das ist eben kein Clubhotel, sondern eines für ältere Ehepaare. Nun jedenfalls habe ich mich total verlassen und einsam gefühlt und war an diesem Abend froh, dass ich nur 1 Woche gebucht habe. Ich bin nach dem Essen auf mein Zimmer und hab mich in den Schlaf geheult. Am nächsten Morgen wurde ich auf meinem Balkon von strahlendem Sonnenschein, milder Temperatur und einem atemberaubenden Ausblick aufs Rote Meer empfangen. Ich habe versucht, dass alles nicht nur mit meinen Augen, sondern auch mit den Augen meines Mannes zu sehen und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er wirklich da ist, was mir ein warmes Glücksgefühl beschert hat. Dann bin ich zum Frühstück gegangen und siehe da: "unser" Kellner hatte sich wieder gefangen, hat mich gleich an einen freien Tisch geleitet und hat sich fortan den ganzen Urlaub rührend um mich gekümmert, wenn gleich er auch mit keinem Wort mehr von meinem Mann gesprochen hat. Trotzdem habe ich mich durch seine Fürsorge fortan sehr viel wohler gefühlt im Speisesaal - allein unter lauter glücklichen und vielleicht auch nicht so glücklichen Paaren. Ab dem 3. Tag habe ich dann angefangen, den Urlaub zu genießen. Bis auf einen bewölkten Tag war die ganze Woche wunderbares Wetter mit Temperaturen zwischen 28 und 31 Grad und 23 Grad warmem Meer, welches zum Schwimmen und Schnorcheln eingeladen hat. Ich habe sehr ruhige Tage verlebt, viel gelesen, lange Strandwanderungen gemacht und habe ganz bewusst Erinnerungen herauf beschworen. Ich bin die gleichen Wege gegangen wie mit ihm, habe den Tagesablauf so gestaltet wie mit ihm, habe alles so gemacht, als ob er mit dabei wäre. Ich habe 2 Liegen unter meinen Sonnenschirm gezogen und habe mich wie immer auf die auf der rechten Seite gelegt. Und mehr als einmal habe ich - nachdem ich nach einem kurzen Strand-Nickerchen erwacht bin - als erstes zur anderen Liege hinüber geschaut um zu sehen, was er gerade macht, um dann - von einem schmerzhaften Stich ins Herz getroffen - wieder zurück zu sinken und eine Träne aus dem Augenwinkel zu wischen. Aber es war sehr heilsam für mich. Ich hatte immer das Gefühl, dass er da ist und wie auch zuhause habe ich ihm ständig alles erzählt und ihn an allem teilhaben lassen. Und ich habe zuhause noch extra einen Plexiglas-Fotorahmen gekauft, damit ich auch im Urlaub sein Foto neben mein Bett stellen kann. Und jeden Abend, wenn ich das Foto zu mir genommen und ihm einen Gute-Nacht-Kuss gegeben habe, ist ein ganz warmes Gefühl durch mich hindurch geströmt und hat mich glücklich gemacht und mir erstaunlich erholsamen, guten Schlaf gebracht. Und gegen Ende der Woche hatte ich dann plötzlich die Gewissheit, dass ich es durchaus noch einige Tage so aushalten würde, weil ich eine ganz starke Verbundenheit mit ihm an diesem für uns ganz besonderen Ort gespürt habe. Und so kann ich jetzt - wieder glücklich zuhause gelandet - mit Gewissheit sagen, dass ich froh bin, dass ich diese Reise gemacht habe. Es hätte mich nie in Ruhe gelassen, wenn ich meinem Bauchgefühl nicht gefolgt wäre. Jetzt habe ich gesehen und gespürt, dass es zwar viel schwerer geworden ist, aber dass es immer noch schön ist und dass er mich nie verlassen wird. Er hat mich nach Ägypten begleitet und er wird mich überall hin begleiten - und das macht mich glücklich :1luvu: Liebe Grüße Edith |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
oh-je-mine, ich möchte nicht, dass du denkst, ich wollte dir nicht schreiben! ICH HABE EINFACH NICHT DEINE BEITRÄGE GESEHEN! Weißt du, ich bin im KK eigentlich gar nicht / kaum mehr unterwegs. In den lettzen Wochen war ich nur zufällig hier und las seitdem nur bei Moni und Christel. Liebe Edith, ich freue mich, dass dein Bauchgefühl dich nicht betrogen hat und du mit einem guten, liebevollen Gefühl wieder daheim bist. Ich verstehe dich so sehr. Ich habe bis vor kurzem auch unentweg mit meinter Ma geredet; bei jeder Gelegenheit. Allerdings ist der Verlust des Partners noch etwas anderes. Vergleichen mag ich es nicht, weil die Beziehungsform ja eine andere ist. Du wirst noch viele "erste Mal ohne ihn" in diesem Jahr erleben, aber du hast die Gewissheit, "ohne ihn" "nur" leibhaftig. Seine Liebe, Deine Liebe, die kann nicht vergehen. Er hat dich geprägt, so wie du ihn und deshalb ist er ein Teil von dir und wird es immer sein. Und wenn man weiß, dass man alles für den Liebsten getan hat - so wie du es getan hast - den aller größten Liebesbeweis auf Erden gegeben hat - dann bekommt man auch ein Gefühl von Ewigkeit. Ich habe eine Therapie angefangen, um mit dem Tod meiner Ma klar zu kommen. Verrückterweise hat mich meine Lungenentzündung erst dazu gebracht, besser mit ihren Tod umzugehen, aber das ist eine andere Geschichte. Ich wünsche dir alles Liebe und dass es dir gut geht. Und zwar von ganzen Herzen!:1luvu: |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
ich habe gerade deine Reiseschilderung gelesen und bin ganz gerührt und freue mich riesig für dich! So schwer es auch ist, solche bedeutenden Orte allein zu besuchen, es kann auch heilsam sein und gut tun. Dir hat es gezeigt, dass dein Mann dich immer begleiten wird. Wo auch immer du bist, er ist an deiner Seite. Und du hast für dich festgestellt, dass du es aushalten kannst: alle euren Erinnerungen und all diese glücklichen oder auch weniger glücklichen Paare um dich herum. Du kannst unglaublich stolz auf dich sein!!! Und es ist wunderbar, dass du wieder die Schönheit all dessen wahrnehmen konntest. Ich wünsche dir von Herzen, dass dieser Urlaub noch lange in dir nachklingt und dass du dieses Gefühl von Verbundenheit immer abrufen kannst, wenn es dir nicht gut geht. Liebe Grüße Miriam |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
wie oft habe ich an dich gedacht. Oft am Tag bist du in meinen Gedanken. Ich bin sehr froh, dass dein Urlaub so war, wie du es die vorgestellt hast! Und du hast in einem recht: dein Mann wird immer um dich herum sein! Ich habe, nach fast zwei Jahren, auch noch das Gefühl, dass mein Mann da ist, wenn ich an ihn denke. Oft rede ich in Gedanken mit ihm. Vor kurzem habe ich sogar endlich mal wieder von ihm geträumt. Es war so schön, die vertraute Liebe und Geborgenheit zu fühlen! Ich bin mir sicher, dass er wirklich "zu Besuch" da war! Man lernt wirklich, es auszuhalten, ohne den Geliebten zu sein. Einfach weil man ja auch muss. Es wird natürlich immer wieder Zeiten geben, wo du weinen musst, dir alleine vorkommst und deinen Mann herbei sehnst. Das hat sich bei mir auch nicht verändert. Die Abstände dazu jedoch werden allerdings Stückchenweise größer. Liebe Edith, ich wünsche dir weiterhin viel Kraft! Du bist eine tolle, starke Frau und kannst stolz und dankbar über den Weg sein, den du mit deinem Mann beschritten hast! Dein Mann sieht das bestimmt genauso! Alles Liebe Sandra @M10: Liebe Moni, auch ich wurde mit fast 37 Witwe. Ich wünsche dir ebenfalls viel Kraft für deinen weiteren Weg! Es ist nicht einfach, allein ins Leben zurückzugehen, aber machbar. Ich sende dir ein dickes Päckchen Kraft! |
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Liebe Moni,
Danke für deinen lieben Beitrag. In diesem Forum erfährt man wirklich supertolle Unterstützung! Mir hat es damals sehr geholfen, da der Umkreis nicht immer nachvollziehen konnte, was man so gerade durchlebt. Und es hilft mir, obwohl es fast zwei Jahre zurückliegt, immer noch. Lass dir Zeit in der Verarbeitung. Du musst jetzt noch nicht soweit sein, mit dem Tod deines Mannes "normal" umgehen zu können. Das verlangt niemand. Und auch nach länger Zeit kann dich das Gefühl der Ohnmacht, Einsamkeit und des Vermissens einholen. Das ist absolut legitim. Immerhin geht es um den Mann, den du geheiratet hast, der somit was Besonderes ist!!! Mein Freundeskreis hat mir auch sehr gut durch die tiefe Phase geholfen. Ich glaube, ich hab mich ca. 1 Jahr wie unter einer Glocke gefühlt. Erst nach dem ersten Todestag ging es komischerweise besser, weil ich dennoch das Gefühl habe, dass mein Liebster bei mit ist und auf mich aufpasst. :) Glaub mir, jeder hat seinen eignen Weg zurück in die Sonne. Aber irgendwann kannst auch du wieder Lachen und dich mit Dankbarkeit an die Zeit mit deinem Mann erinnern! Ich möchte meine jedenfalls nicht für mein Leben missen. Kopf hoch und wenn was ist, kannst du mir gern schreiben! Liebe Grüsse Sandra |
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Hallo ihr Lieben,
Es rührt mich sehr zu sehen, wie sehr ihr alle mitgefühlt und an mich gedacht habt in meinem Urlaub und dass ihr euch mit mir darüber freut, dass mir dieser Urlaub gut getan hat. Liebe Undine, Du musst dich doch nicht entschuldigen bei mir. Ich hatte nie das Gefühl, dass du mir nicht schreiben willst - du hast dich ja auch ein paar Mal per email bei mir gemeldet und ich weiß auch, dass du dich aus dem KK weitgehend zurück gezogen hast. Das Ganze soll ja nicht in eine Verpflichtung ausarten, dass du - nur weil wir uns schon so lange "kennen" - meine Beiträge kommentieren musst. Ich freue mich sehr, wenn du mir schreibst und wenn du gerade eine "Edith-Auszeit" hast, dann bin ich ganz gewiss nicht böse :remybussi: Und wenn du mir mal die "andere Geschichte" erzählen magst, würde ich mich freuen. Liebe Miriam, Vielen lieben Dank für deine herzlichen Worte. Du bist hier überall so präsent und findest für jeden ein liebes Wort, hast für alle Trost bereit und kannst dich in jeden hinein fühlen. Du hast so einen liebevollen Schreibstil, der einfach nur gut tut in der Seele. Schön, dass es so nette Menschen wie dich gibt :knuddel: Liebe Sandra, Ich denke auch oft an dich. Und ich habe - als ich meinen Urlaub gebucht habe - auch an dich gedacht: daran, dass du an Weihnachten nach dem Tod deines Mannes alleine verreist bist und ich habe mir gedacht: Sandra hat das geschafft - ich werde das auch schaffen. Es freut mich zu hören, dass du dich deinem Mann immer noch so verbunden fühlst, denn ich wünsche mir für mich nichts sehnlicher, als dass diese Verbundenheit immer so bestehen bleiben wird. Ich möchte diese Nähe immer spüren, mein ganzes Leben lang - egal, wie lange es noch dauern und was es für mich noch bereit halten wird. Wir wollten zusammen alt werden. Das hat uns das Schicksal leider verwehrt - aber ich hoffe, dass ich in Verbundenheit zu ihm alt werden kann, dann ist es ein bisschen weniger schwer. Schön, dass du immer wieder zu mir findest :remybussi: Liebe Moni, Bei dir ist es ja auch noch ganz frisch - was sind 11 Wochen! Ich freue mich, dass ich dir - zusammen mit Sandra - mit meiner Geschichte Mut machen konnte, dass auch du deinen Weg gehen wirst. Und du wirst ihn gehen, ich bin überzeugt davon - es bleibt uns ja auch gar nichts anderes übrig. Du schreibst, dass du Respekt hast vor unserer Leistung, so lange für unsere Männer da gewesen zu sein. Weisst du, das kann man nicht planen und nicht voraus sehen, aber es war einfach so, dass die Kraft da ist, wenn man sie braucht. Auch wenn ich oft an meine Grenzen gekommen bin - die Kraft war immer da, unerschöpflich und unerklärlich. Mein Mann ist ja auch nur gut 3 Wochen vor deinem gegangen - es ist also auch nicht viel länger her und auch noch sehr frisch. Der große Unterschied zu dir besteht jedoch darin, dass mein Mann bereits 3 Jahre krank war und 2 Jahre davon gegen den Krebs gekämpft hat. Und spätestens Anfang Oktober 2011 - als der Krebs nach der zuerst erfolgreichen Therapie wieder da war - ist mir klar geworden, dass er diesen Kampf verlieren wird. Ich wusste, wohin der Weg führt und hatte deshalb über ein Jahr Zeit, mich darauf vorzubereiten. Somit habe ich bereits mit der Trauerarbeit begonnen, lange bevor mein Mann mich verlassen musste. Diese Zeit fehlt dir. Du hast zwischen Diagnose und Tod deines Mannes nur 5 Wochen gehabt, jetzt noch 11 Wochen dazu - das sind gerade mal 16 Wochen, knappe 4 Monate! Ich glaube, diese Zeit habe ich damals gebraucht, bis ich überhaupt kapiert habe, wie krank mein Mann ist! Aber du bist auf dem richtigen Weg. Du willst nach vorne blicken, du bist davon überzeugt, dass du es schaffen wirst und du wirst es schaffen! Vertrau deinem Bauchgefühl und mache alles, wozu es dich innerlich hin zieht - ganz egal, was deine Umgebung dazu sagt. Vertraue nur auf dein Gefühl - es wird dir ganz bestimmt zeigen, was dir gut tun wird. Und bleib geduldig. Die Rückschläge kommen mit schöner Regelmäßigkeit und holen dich immer wieder zurück auf den Boden, wenn es dir mal eine Zeitlang gut gegangen ist. Aber die Trauer ist ein Wellental und wir bestimmen den Abstand der Wellen nicht, die kommen und gehen wie sie wollen. Und noch etwas: auch ich kenne diesen körperlichen Schmerz, dass ich ihn nicht mehr umarmen kann. Aber ich habe sein Kopfkissen bei mir im Bett und jetzt umarme ich eben dieses Kopfkissen und schlafe daran angelehnt. Es ist zwar nur ein schwacher Ersatz, aber es fühlt sich trotzdem gut an. Jedenfalls besser, als mit leeren Armen einzuschlafen..... :pftroest: Ganz liebe Grüße an euch alle Edith |
AW: du fehlst so sehr...
Liebe Edith,
bei der Beschreibung Deines Urlaubs traten mir die Tränen in die Augen. Ich finde es so schön, dass Du die Tage genießen konntest trotz des Schmerzes und vor allem, dass Du die Nähe Deines lieben Mannes so deutlich spüren konntest! Ich finde es wirklich sehr mutig, dass Du die Erinnerungen so heraufbeschworen hast und es freut mich sehr, dass das Erlebnis insgesamt heilsam war. Alles Liebe, Anja |
AW: du fehlst so sehr...
Für meinen geliebten Sigi zum Geburtstag....
http://www.youtube.com/watch?v=qPKJMonh50Q :1luvu::cry::1luvu::cry::1luvu::cry::1luvu: |
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