Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Krebs-Kompass-Forum seit 1997 (https://www.krebs-kompass.de/index.php)
-   Forum für Hinterbliebene (https://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=38)
-   -   Ich bin so traurig, hilflos, wütend (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=58550)

Niddi 26.02.2013 10:41

Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Liebe Forumsteilnehmer,
ich versuche meine Geschichte, bzw. die Geschichte meiner Mutter kurz zu halten und hoffe das jemand der ähnliche Erfahrungen hat mir einfach etwas beistehen kann.
Meine Mutter ist am Sonntag erlöst worden.
Vorausgegangen sind meiner Meinung nach drei Jahre des Sterbens.
Es begann 2009. Sie fing an Gewicht zu verlieren. Alle Wünsche von meiner Familie und mir sie möge doch einen Arzt aufsuchen wurden abgelehnt (sie hat panische Angst vor Ärzten und hat dies nicht für nötig gehalten). Mein Großvater ist wo sie sehr jung war an einem Hirntumor gestorben, das hat sie sehr traumatisiert.
Der Gewichtsverlust wurde so stark das sie seit Weihnachten nicht mehr laufen konnte, mehrfach zusammen brach - aber keinen Arzt wollte. Letzten Sonntag hat mein Vater, der sie die ganze Zeit pflegte, stark bluten aus dem Unterleib im Bad gefunden und endlich den Notarzt gerufen.
Zu der Zeit war sie noch bei Bewußtsein, ließ aber alles über sich ergehen.
Im Krankenhaus wollte sie nicht, das wir ihre Diagnose erfahren. Nachdem sie bewußtlos wurde hat der Arzt uns das mitgeteilt was ich immer wußte Krebs im Endstadium.
Nicht mehr wirklich feststellbar welche Art. Er geht davon aus das sich der Tumor im Beckenraum entwickelt hat (Gebärmutter hatte sie wegen unregelmäßigen Blutungen mit 30 entfernt bekommen), ob nun aus dem gynäkologischen Bereich, oder aus dem Bindegewebe oder von wo anders sei nicht mehr feststellbar. Jendenfalls hatte sie einen riesigen Lebertumor, die Leber zersetzte sich, davon wohl die Entzündung, der Eiter, das Blut und der Geruch. Mir ist das so schlimm, ich fühle mich so schuldig, ich bin ihr so böse.
Der Arzt meinte das sie das schon länger gewußt hat.
Sie hatte doch bestimmt so Schmerzen und ich konnte einfach nichts gegen ihren Willen zun. Wir waren die letzen Monate so gemein zueinander, weil wir ihr nichts recht machen konnten und das tut mir so leid. Das sie sich nicht von uns verabschieden wollte tut mir so leid. Das sie so leiden mußte bricht mir mein Herz. Das sie einfach weg ist ertrage ich nicht. Es ist einfach zuviel.
Das ich jetzt selber Angst habe an Krebs zu erkranken.
Ich habe Angst das mein Vater das nicht mehr schaft.
Wieso hat sie mir es nicht gesagt?

fraunachbarin 26.02.2013 11:12

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
liebe niddi..
mein herzliches beileid.es tut mir so sehr leid, daß du so schlimmes erleben mußtest.
ich kann deine wut sehr gut nachvollziehen. doch ändern kannst du nichts mehr. du wirst mit der zeit lernen, damit umzugehen.
deine mutter hat sich für diesen weg entschieden. es war ihre krankheit und sie konnte wahrscheinlich nicht anders. sei ihr nicht böse. jeder hat seine ganz eigene art mit dem krebs umzugehen. mag sein,daß sie es schon selber geahnt hat, aber nicht wahrhaben wollte. meine mami wollte auch nie über die krankheit sprechen. das fiel oft schwer. aber wir kinder haben dies akzeptiert.
jetzt kommt erstmal die zeit der trauer.. laß es zu... diese zeit ist wichtig.
schreib dir hier, wenn du möchtest, alles von der seele.. es wird dir bestimmt gut tun.
ich wünsche dir ganz viel kraft für die kommende schwere zeit.
stille grüße von tine

Niddi 26.02.2013 11:44

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Danke für die lieben Worte von Dir,
ich weiß das sie das alles mehr oder weniger so gewollt hat. Das ich an der Situation auch nichts ändern kann auch. Aber sie so auf der Intensivstation liegen zu sehen röchelnd und schon weit weg bricht mir einfach das Herz.
Wie ich sehe musste Deine Mutter auch erst vor kurzer Zeit gehen. Und das sie am Sonntag Geburtstag hatte.
Wie hast Du damit umzugehen gelernt?
Wie hast Du verzeihen (auch Dir selbst) gelernt?

MissMabel83 26.02.2013 13:47

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Hallo Niddi,

tut mir echt Leid für Euch. Wenn diese Krankheit so "plötzlich" über einen hereinbricht meint man wie betäubt zu sein. Habe meine Mutter auch verloren, aber wir konnten reden und uns verabschieden.
Deine Mama konnte das nicht, vielleicht weil sie dachte sich und euch zu schützen. Das geht aber nicht. Du musst dir keine Vorwürfe machen dass es manchmal schwierig war- ist doch klar wenn man merkt dass ein Mensch den man liebt immer schwächer wird und sich nicht helfen lassen will/kann. Da ist man mit den Nerven am Ende. Deine Mama wäre bestimmt nicht nachtragend. Sie hat die Qualen hinter sich und du Erinnerungen die du rausholen kannst wann du magst. Du brauchst Zeit. Rede viel über das was dich bedrückt- am besten auch mit der Familie oder Verwandschaft. Mir hilft das immer.
Stiller Gruß Carolin

Niddi 26.02.2013 14:27

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Hallo MissMabel83,

ich fühle mich wie gelähmt. Kann nix Essen, nicht schlafen, nicht denken. Fühle mich so hilflos, wie gelähmt.
Mein Vater fing vorhin bitterlich an zu weinen weil er das so schlimm empfand das sie sich nicht von mir verabschiedet hat.
Sie hat sich von niemandem verabschiedet.
Ich möchte nur noch schreien.
Ihr letzter Geburtstag war am 23.12., an dem hat mein Vater solchen Krach provoziert das er abgesagt wurde, Weihnachten und Sylvester waren schon die Hölle für sie. Und die letzten drei Wochen konnte sie nur noch getragen werden.
Sie war so sehr abgemagert, so sehr.
Die Stationsärztin meinte sie wäre von Kopf bis Fuss verkrebst.
Warum hat sie sich das angetan?
Es macht mich so traurig wenn ich Eure Erlebnisse lese, sie haben alle gekämpft. Alle.
Meine Mutter nicht, sie hat es noch nichtmal versucht. Nichtmal für uns.

MissMabel83 26.02.2013 14:36

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Liebe Niddi,

diese Last die deine Mama in sich hatte- ich meine sie konnte nicht darüber reden. Sie hatte vielleicht eine Vermutung und Angst vor der Wahrheit. Das ist eine enorme Belastung. Ich würde nicht sagen sie hat nicht gekämpft. Sie war ganz besonders tapfer. Sie war deine Mama. Dass dein Papa am Boden ist ist doch ganz verständlich. Überall gibt es mal Streit- aber das heißt auch dass man Interesse hat am Anderen. Und Eure Situation war gespannt durch die Ungewissheit. Macht Euch keine Vorwürfe- dass bringt nichts. Es tut sehr weh- weil man erst danach die Zeichen deuten kann. Aber alle machen mal Fehler. Die letzten Wochen meiner Mama- da fallen mir im Nachhinein auch Dinge ein die ich heute als falsch bezeichne. Aber jeder gibt sein bestes- auch Ihr.
Deine Mama konnte sich nicht mehr verabschieden weil die Kraft restlos verbraucht war denke ich. Redet miteinander und habt Verständnis. Darf ich fragen wie alt du bist?

Lieber Gruß:knuddel:

Niddi 26.02.2013 14:39

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Liebe MissMabel83,
natürlich darfst Du fragen. Ich bin 36, fühle mich aber im Moment wie ein kleines allein gelassenes Kind. Meine Mutter war 63, als sie an ihrem Hochzeitstag starb.

MissMabel83 26.02.2013 14:44

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Eine Mama bleibt eine Mama- die kann man nicht ersetzen.
Ich versteh dich sehr gut.

Niddi 26.02.2013 15:03

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Irgendwie fühle ich mich besessen wissen zu müssen was die ursprüngliche Krebsart war. Ich weiß das konnte nicht mehr festgestellt werden und sicherlich war es für sie unwichtig.
Krebs war für sie nicht existent. Früher sagte sie immer ich bekomme sowas nicht und wenn, dann erfährt das niemand. Sie hat unter dem Krebstod meines Opas so gelitten, sie sprach auch vor ihrem Tod immer wieder von ihm.
Er hatte einen Hirntumor, litt fast zwei Jahre durch die Behandlung, obwohl es von Anfang an aussichtslos war, dar war sie fast 18.
Sie wollte sowas nie.
Aber war es nicht irgendwie genauso. Drei Jahre Gewicht, Kraft und Lebenswillen verliehren, gepflegt werden müssen. Angst verbreiten. Ich hätte es gerne gewußt, sie war neben meinem Mann die wichtigste Bezugsperson. Sie hat mir noch nichtmal Bescheid gesagt als sie anfing zu bluten, und das muss schon Wochen so gegangen sein.
Ich hoffe so, daß wenn ich anfange ihre Sachen durchzuschauen noch irgendeine Art von Notiz oder einen Abschiedsbrief finde. Aber ich glaube es nicht.
Ich kann immer nur weinen wenn ich alleine bin, oder wenn mein Mann da ist. Selbst beim Bestattunsunternehmer nicht.
Wo immer sie jetzt ist ich hoffe sie ist erlöst und wir finden auch eine Form der Erlösung.

MissMabel83 26.02.2013 15:37

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Da hat deine Mama sich daran gehalten. Sie hat es verdrängt weil sie Angst davor hatte. Sie hat es bei ihrem Opa gesehen. Versteh ich total gut. Wenn ich den Leidensweg meiner Mama sehe und mir vorstelle bei mir könnte sowas kommen- da will ich auch nix von hören. Dass du alles genau wissen willst ist doch verständlich. Ich würde heute gerne noch Akteneinsicht haben- aber was bringts mir? Ich denke ständig darüber nach was alles hätte anders gemacht werden müssen- ändert es etwas? Manchmal muss man die Dinge nehmen wie sie kommen. Es wird dir bestimmt bald- wenn genügend Zeit verstreicht- besser gehn. Du schreibst dass deine Mama neben deinem Mann die wichtigste Person war- dass ist doch was ganz tolles. Freu dich so eine Mama gehabt zu haben. Manch habe eine und doch keine- verstehst Du? Kopf hoch!:knuddel:

Cellkeeper 26.02.2013 15:38

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Liebe Niddi,

Ich kann sehr gut nachvollziehen wie du dich fühlst, auch meine Mama hat mir alles verheimlicht und nun bin ich endlos wütend, traurig und am schlimmsten ist, dass ich mich nicht von ihr verabschieden konnte ... immer hat sie so getan als hätte sie nur ne Erkältung ... sogar ein paar Stunden vor ihrem Tod hat sie mir noch eine SMS geschickt, dass sie sich später meldet, weil sie jetzt Röntgen muss und dann redet sie ein bisschen mit mir, etc ... und dann auf einmal war sie weg, einfach so, ohne dass jemand bei ihr war, ohne dass ich sie ein letztes Mal gesehen hab, das belastet mich sehr und jetz im Nachhinein wenn man sich mit all diesen Dingen beschäftigt fühlt man sich noch schlechter, weil man das Gefühl hatte, man hat diese Person im Stich gelassen, man hätte schon eher so viel mehr tun können und vielleicht so ein Ende nicht zugelassen ... ich hab jetzt über ein halbes Jahr hinter mich gebracht, aber mein Leben geht von Tag zu Tag näher dem Ende zu ... *fühl dich geknuddelt Niddi*

Niddi 26.02.2013 16:05

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Liebe Cellkeeper,
Als ich Deine Worte "Meine Mama war immer eine eher „festere“ Frau. Ich mochte sie wie sie aussah, aber vor mir lag plötzlich ein Häufchen Elend. Von 95 kg runter auf 38 kg … ich sah sie lange an, versuchte meine Mama zu erkennen … ich konnte es nicht fassen, mir kamen die Tränen sie so zu sehen!"
Musste ich so weinen genauso war es bei mir, nur durfte ich bei dieser Entstehung anwesend sein.
Im tiefsten Inneren wußte ich bei allem was wir das letzte Jahr taten, oder was ich für sie tat, das sie bald sterben wird. Ich habe ihr letztes Adventskalenderpäckchen aufgehoben, was sie noch mit letzter Kraft für ihr "großes" Kind gebastelt hat. Ich habe es nicht ausgepackt.
Und das aller schlimste für mich ist, daß ich vor ein paar Wochen eine Mittelohrentzündung hatte und SIE hat mich bedauert mich.
Sprich bitte nicht vom Ende, ich zumindest weiß nicht was da kommt.
Du sprichst mir mit dem was Du sagst so aus dem Herzen.
Meine Mutter hat uns, als sie im Krankenaus noch bei Bewußtsein war weggeschickt, weggeschickt, war dabei noch gemein zu uns. Kein ich liebe Dich kein paßt mir auf Euch oder die Tiere auf.
Wir sind dann am nächsten Tag nochmal hin, gegen ihren Willen. Da lag sie dann schon auf der Intensivstation. Da war nichts mehr. Die Frau die da lag hatte nichts mehr von meiner Mutter. Ich habe dann beschlossen zu gehen, ich konnte da einfach nicht sitzen. Die Ärzte hatte uns sowieso kaum Hoffnungen gemacht, daß sie diesen Tag überleben würde, also habe ich mich von ihr verabschiedet, sie gestreichelt und ihr gesagt sie mäge bald einschlafen, dann sieht sie vielleicht auch ihren Vater, ihre Mutter und ihre geliebten Tiere wieder und bin gegangen.
Nachmittags rief mich der Arzt an, das sie es geschaft hätte.
Zwei Tage die mein Leben komplett geändert haben.
Seit dem habe ich kaum geschlafen, kaum gegessen, bin immer noch krank und so unsagbar alleine.
*fühl dich geknuddelt zurück*

Cellkeeper 26.02.2013 16:27

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Oh Niddi *in den Arm nehm*

Mein Papa war 1 Stunde vor ihrem Tod noch bei ihr, und er erzählt es mir immer wieder, denn auch vor ihm hat sie immer stark getan - sie sagte zu ihm wortwörtlich als er sie zum Abschied traurig ansah: "Warum schaust du so, ich sterbe schon nicht, so einen Gefallen tu ich dir sicher nicht, nächste Woche bin ich wieder fit und wir gehen in die Stadt auf einen Kaffee"

Mein Papa war noch nicht mal daheim, als der ANruf aus dem Krankenhaus kam, dass sie soeben verstorben sei ... seither ist eine Welt zusammengebrochen ... ich wusste natürlich, so wie sie aussieht, das ist nicht normal, ich hab sie nicht wiedererkannt, aber ich hab ihr trotzdem immer geglaubt, warum sollte die eigene Mutter einen anlügen, wenn sie mir immer wieder erzählt hat, dass ist nichts schlimmes, die Ärzte machen nur ein paar Tests, dann gehts ihr wieder gut ... :weinen:

Ich hab sie eine Woche vor ihrem Tod besucht ... sie wollte nie, dass ich sie besuche, sie meinte immer, ich müsse jetzt nicht extra kommen, und als ich sie sha wusste ich auch warum sie nich twollte, dass ich sie so sehe ... ich erkannte si enicht wieder, auch meine Mama war etwas kräftiger, dick, fröhlich ... aber da lag sie vor mir, 31 kg, sie sah aus wie ein kleiner Golum, mir kamen die Tränen, sie war so schwach, dass sie nicht mal länger als 5 Minuten pro Tag wach sein konnte ... ich hab mir damals gedacht: Gott, warum tust du meiner Mama das an, ich will nicht dass sie leidet und dann ist sie eine Woche später verstorben und seither hab ich das Gefühl, dass es meine Schuld ist, weil ichs mir gewünscht habe, weil ichs gedacht habe :weinen:

Niddi 26.02.2013 16:50

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
"Gott, warum tust du meiner Mama das an, ich will nicht dass sie leidet und dann ist sie eine Woche später verstorben und seither hab ich das Gefühl, dass es meine Schuld ist, weil ichs mir gewünscht habe, weil ichs gedacht habe."
Genauso habe ich auch gedacht, aber ich finde da bis jetzt nichts Falsches dran. Es war zu diesem Zeitpunkt für sie und ich glaube auch für uns die einzige Lösung.
Ich würde die Welt tun um sie wieder umarmen zu können, aber für sie würde ich ihr nie wieder eine Rückkehr in solche Schmerzen in solch einen Zustand wünschen.
Ich habe mal irgendwo gelesen, daß in unserer westlichen Kultur trauern viel mit Egoismus zu tun hat. Und das glaube ich auch. Denn ICH will sie zurück und wieder hier haben, ICH würde gerne die Sachen und Worte ändern die ich gemacht und gesagt habe, ICH möchte weder Weihnachten noch Genurtstag ohne sie feiern, ICH wollte das alles so nicht.
Aber mich hat auch keiner gefragt und ich glaube sie auch nicht als sie Krebs bekommen hat.
Meine Vorstellungen waren immer, daß wenn jemand den ich so sehr liebe Krebs bekommt, daß ich ihn beim Gehen beistehen und helfen kann. Das wollte ich, aber nicht sie.
Für mich wird die Zeit des Heilens beginnen wenn ich sicher gehen kann das sie verbrannt ist und ihr kleiner zerfallener Körper nirgendwo mehr in der Kühlung liegt.
Mein Vater sagte das es ihr dort bestimmt nicht gefällt weil es so kalt ist und sie es doch imer so warm mochte, ich habe ihm daraufhin geantwortet das sie es bald ganz warm hat.
Ich, und da kommen wir wieder zum Egoismus, muß jetzt einfach funktionieren. Und wenn es so ist.
Fühl Dich gedrückt und glaube mir unsere Mütter wollten so Sätze, wie Schuld oder Verantwortung für sie nicht von uns hören. Jetzt muß ich es nur noch selbst glauben.

shelly 1 26.02.2013 16:58

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
:weinen: oh das ist alles so traurig, ich hoffe das ich meinen Vater noch ein wenig bei mir behalten darf... ich kann es ja jetzt kaum aushalten, was soll das werden wenn er nicht mehr ist.:weinen: fühlt Euch gedrückt und ich wünsch euch ganz viel Kraft!!!

Tiina 26.02.2013 17:09

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Liebe Niddi,
es tut mir so leid, dass Deine Mutter gestorben ist! Und die Umstände machen es Dir noch viel schwerer, das zu verkraften...
Ich kann sehr gut verstehen, dass Du Dich wie ein kleines verlassenes Kind fühlst, ich kann auch gut verstehen, dass Du wütend bist, weil Du keine Chance hattest, Dich um Deine Mutter zu kümmern, Dich zu verabschieden.

Leider war Deine Mutter durch den Tod ihres Vaters so traumatisiert, dass sie es nicht anders konnte... Wahrscheinlich wollte sie Euch das ersparen, was sie damals durchleiden musste... Leider hat sie es damit eher schlimmer für Euch gemacht...

Ich kann sehr gut verstehen, dass Du mehr über ihre Krankheit wissen möchtest - auch ich habe noch lange Zeit nach dem Tod meiner Mami (Sie ist vor über 2 Jahren an Lungenkrebs gestorben.) Studien über Lungenkrebs gelesen. Ich glaube, dass ist der verzweifelte Versuch, dieses Unbegreifliche irgendwie zu verstehen.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Deinen Frieden schließen kannst mit Deiner Mutter und allem, was geschehen ist!
Anja

Niddi 26.02.2013 17:27

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Liebe shelly 1,
vielen lieben Dank, ich hoffe ganz doll das Du Deinen Vater noch noch ganze lange hast, drücke ihn von mir und sage ihm immer das Du ihn liebst.

Niddi 26.02.2013 17:32

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Danke liebe Tiina, danke an alle,
ihr habt alle das schon erlebt und seid so aufbauend und lieb. Und ich weiß das ich das überstehen werde oder muss, sie hätte das so gewollt. Außerdem werde ich geliebt, auch wenn ich das im Moment nicht zurück geben kann, aber ich weiß das es so ist.
Habt ihr einen Tip wie ich besser schlafen kann? Habt ihr da Erfahrungen, wäre sehr dankbar, sobald ich die Augen zu mache geht das Kopfkino wieder los.

Cellkeeper 26.02.2013 17:45

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Mir hat man Passedan verschrieben. Gegen leichte Depressionen und Schlafstörungen, gibt es rezeptfrei in der Apotheke - mir hat glaub ich vor allem geholfen, dass mich mein Partner so unterstützt hat und mit mir geredet hat und versucht hat sich in mich reinzufühlen.

MissMabel83 26.02.2013 18:34

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Bei der Beerdigung meiner Mutter hat der Pfarrer vom letzten Besuch bei Mama erzählt. Als sie über den Tod sprachen sagte meine Mama: Wir glauben doch als Christen dass es danach weitergeht. Daraufhin fiel ihm ein Satz von Astrid Lindgren ein:

Wie schön muss es erst im Himmel sein wenn er von Außen schon so schön aussieht!

Ich fand das ganz toll und voller Hoffnung!

fraunachbarin 26.02.2013 18:46

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
liebe niddi..
du frägst, wie ich gelernt habe, damit umzugehen. und wie ich mit schuldgefühlen umgehe.
nun, zum einen muß ich dir sagen, daß ich anfangs natürlich sehr viel geweint habe um meine mami.was auch gut war. was mir auch sehr gut getan hat, war das drüber reden. über das erlebte, über den schmerz, über die verzweiflung. mein partner war immer für mich da, verstand mich auch, da er seine mutter auch vor 6 jahren durch krebs verloren hat. auch das schreiben hier, war bzw ist für mich sehr wichtig. es tut gut, denn wir sitzen hier alle im gleichen boot.. im boot der trauer.
meine mami ist jetzt 4 monate nicht mehr da und die tränen werden weniger. ich fange langsam an, damit frieden zu schließen. das endgültige zu akzeptieren. aber jeder hat da sein eigenes tempo.
schuldgefühle habe ich nur, weil ich nach ihrem tod sofort gegangen bin und nicht noch eine zeit mit ihr war. aber ich begreife, daß wohl zu dem zeitpunkt es nicht anders für mich machbar war. und daß ich es eh nicht ändern kann.
ich fange an, dankbar zu sein. für was auch immer.. es ist einfach dank in mir.
zum schlafen bekommst du rezeptfrei in der apo was. das wird dir gut tun und du findest auch mal entspannung.
ganz liebe grüße von tine

nala1810 26.02.2013 18:52

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Liebe Niddi;

ich kann dir gut nachempfinden wie du dich fühlst, zwar wusste ich das meine Mum Krebs hatte aber zwischen Diagnose und Tod lagen nur 2 Monate, auch ich kam lange nicht über ihren Tod hinweg, obwohl ich die letzen 2,5 Tag nicht von ihrem Sterbebett wich. Es waren noch so viele Worte unausgesprochen gerne hätte ich ihr noch so viel gesagt.

Meine Ärztin hat mir damals StangylTropfen verschrieben, die gegen leichte Depressionen sind. Gerade vor kurzem als sich ihr Todestag zum erstenmal jährte musste ich diese wieder nehmen.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft

Liebe Grüße
Nala

Niddi 26.02.2013 20:12

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Was ich auch so schlimm empfand, daß meine Mutter die letzte Zeit bei jedem Bißchen anfing zu weinen. Das Getränk war nicht kalt genug, sie fing an zu weinen. Ich habe ihr was erzählt was sie nicht hören wollte, sie fing an zu weinen, etc. Das fand ich unerträglich, habe dann auch manchmal nicht sehr nett reagiert. Schade.

Tiina 27.02.2013 08:36

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Liebe Niddi,
das ist auch unerträglich... Ich kann mir gut vorstellen, dass Du Dir jetzt deshalb Vorwürfe machst, aber in der Situation war es eine völlig normale Reaktion, auch mal nicht so nett zu sein...

Ich wart einfach beide in einer unerträglichen Situation... :pftroest:
Alles Liebe,
Anja

Niddi 27.02.2013 15:13

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Wann hört das auf das ich warte das sie mich anruft?
Ich finde es im Moment unerträglich nicht mit ihr zu sprechen.
Was macht ihr in der Zeit, die ihr sonst mit euren Engeln verbracht hättet?
Mein Hirn ist immer noch gelämt.
Kann nicht mehr weinen.
Suche immer noch nach einer Art Abschiedbrief.
Ich vermisse sie so sehr und ich weiß Euch geht es allen ganz genauso und ihr habt es geschafft oder seit noch im Genesungsprozess mit Euch selbst.
Das hier hilft mir unbeschreiblich fühlt Euch alle unbekannterweise umarmt.

nala1810 27.02.2013 17:41

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Ach Niddi;

ich denke das Warten hat nie ein Ende. Mein Bruder der heute Geburtstag hat wartete auch auf Mamas Anruf, nach über einem Jahr.

Natürlich gibt es manchmal Sachen die NIE ausgesprochen wurden, auch ich hätte ihr gerne noch soviel gesagt, manches unausgesprochene oder gesprochene Wort manche Gedanken in denen ich ihr auch nicht immer nett gesindt war - All das ist wie Weg. Ich denke deine Mum wird da wo sie jetzt ist Wissen das du nicht immer alles so gemint hast wie du es sagtest.

Liebe grüße fühl dich umarmt

Nala

fraunachbarin 27.02.2013 18:14

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
liebe niddi..
du arme maus.. das ist doch noch alles so frisch. erwarte bitte jetzt noch gar nichts von dir und deiner trauer. alles, was du jetzt durchlebst, ist völlig normal. auch daß du grad nicht mehr weinen kannst. du hast schlimmes erlebt und das muß sich erstmal setzen. überfordere dich also bitte nicht.
meine mami ist jetzt vier monate weg und ich hab immer noch manchmal das gefühl, sie anrufen zu müssen um ihr was zu erzählen. wie du siehst, ist das ein langer prozess. jetzt kommt wahrscheinlich erst noch die bestattung, die auch nochmals kraft kostet.
schön, daß dir das schreiben hier gut tut.
liebes umärmerle von tine

shelly 1 27.02.2013 20:03

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
liebe Niddi, danke für deine tröstenden Worte, ich bin in Gedanken immer bei dir... und deine liebe Mami schaut bestimmt von oben runter und ich glaube sie hätte es nicht gewollt das es dir so schlecht geht... du wirst deine zeit brauchen , aber irgendwann wird für dich wieder die sonne scheinen..... :knuddel: Ich nehme immer Schlaf und Nervensaft von MelMschmer ist rein pflanzlich..:knuddel:

Niddi 28.02.2013 10:01

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Wieder ein Tag ohne sie.
War eben einkaufen und bin von einer Bekannten nach ihr gefragt worden. Ich habe so gezittert und geweint. Soweit wie ich dachte, bin ich wohl noch nicht.
Letzte Nacht habe ich das erste Mal etwas geschlafen - vor Erschöpfung. Heute bin ich zu Hause, morgen gehen wir zu meinem Vater und helfen ihm die Wohnung umzuräumen. Noch nicht ihre Sachen.
Mein Mann möchte mir gerne ein Schlafmittel verabreichen, aber das Kopfkino geht dadurch doch nicht weg.
Wenn mein Zustand sich bis nächste Woche noch nicht geändert hat, spreche ich mit meiner Hausärztin drüber, habe sowieso einen Termin.
Danke hier zu schreiben hilft mir, denke ich.

Bellarina 28.02.2013 10:51

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Liebe Niddi!
Grad eben hab ich deine Zeilen gelesen und mich überfiel eine große Traurigkeit. Ich kann mir vorstellen wie schlimm das ist, wenn die geliebte Mama einem nichts über ihren schlechten Zustand erzählt. Man fühlt sich sicher schuldig und auch sehr hilflos. Meine Mama ist auch erst am 2.1.2013 gestorben, nach einem Jahr schlimmen Kampf gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs. Meine Mama hat zwar viel mit mir darüber gesprochen, aber glaube mir, auch mich plagen Schuldgefühle und Hilflosigkeit. Schuldgefühle, weil ich, als meine Mama gestorben ist, furchtbar krank geworden bin, und sie nicht mehr besuchen konnte, weil ich ihr nicht helfen konnte und sie sterben musste und weil auch gegen Ende das eine oder andere Wort nicht hätte sein müssen. Hilflos fühle ich mich vor allem, weil ich gegen all das was meiner Mama passiert ist, einfach nichts tun konnte, ich musste zusehen, wie sie immer dünner wurde und am Ende optisch rein gar nichts mehr von meiner Geliebten Mama geblieben ist. Und auch jetzt, nachdem sie weg ist, fällt es mir nicht leicht ohne sie, ich möchte sie immer noch ständig anrufen, vermisse ihre Anwesenheit ständig und kann es nur sehr langsam kapieren, dass sie nie mehr bei mir sein wird und mich in den Arm nehmen wird.
Quäle dich bitte nicht so, deine Mama wollte dich wahrscheinlich schützen, sie hat es sich dadurch für sich selber leichter gemacht, vielleicht hätte sie mit deinen Tränen und deiner Trauer erst recht nicht leben können. So hat sie dich immerhin auch fröhlich erlebt und ohne Belastung. Und auch wenn du vielleicht von Anfang an gewusst hättest, was deine Mama hat, vielleicht wäre es dir so ergangen wie mir. Ich habe ein Jahr gekämpft wie eine Löwin, hab ständig versucht ihr irgendwie zu helfen, die perfekte Heilung zu finden, aber schließlich hab ich gemeinsam mit ihr den Kampf verloren. Ich war gegen Ende sowas von kaputt und wurde dann auch krank, weil mein Körper nicht mehr konnte. Es hat mir alles nichts geholfen.
Aber jetzt versuche ich Tag für Tag zu meistern, was auch mal recht gut mal weniger gut, funktioniert. Was mir besonders gut hilft, ist dieses Forum, dadurch fühle ich mich so gut eingebettet, in eine Gemeindschaft, die alle das gleiche Schicksal hat. In deinem Fall, würde ich auf jeden Fall schnell mit deinem Arzt sprechen, damit du etwas Ruhe finden kannst, denn nicht schlafen zu können ist pure Folter.
Lass dich von mir drücken, und ich wünsche dir von Herzen, dass du bald Schalf und Erholung finden kannst, deiner Mama geht es dort, wo sie jetzt ist, gut, da bin ich mir sicher. Es ist daher auch wichtig, dass du nun auf dich schaust. Lg Bellarina

Tiina 01.03.2013 10:50

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Liebe Niddi,
habe gerade Tränen in den Augen... meine Mami hieß auch Marianne und ist auch 1939 geboren...

Bei mir ist es über 2 Jahre her und es wird langsam besser... bei Dir ist alles noch so frisch - klar, dass Du da noch nicht sehr weit sein kannst...

Viel Kraft für diese harte Zeit,
Anja

Niddi 01.03.2013 20:22

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
@Tiina
Liebe Anja, herzlichen Danke für Deine lieben Worte.
Ich war so fertig beim Erstellen der Signatur das ich meine Mutter doch glatt 10 Jahre älter gemacht habe. Ihr hätte das sicherlich gefallen.

Niddi 02.03.2013 15:08

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Heute vor einer Woche wurde meine Mutter ins Krankenhaus eigeliefert.
Heute habe ich fast nicht geweint und konnte das erste mal fast normal essen.
Heute ist ein so schöner, sonniger Tag, der hätte ihr bestimmt gefallen.
Heute vor einer Woche begann eine neue Zeitrechnung.
Heute hat das Kopfkino etwas nachgelassen, ich weiß Du bist jetzt eingeäschert, wie Du es wolltest.
Heute ist der erste Samstag ohne Dich.
Und ich weine doch.

fraunachbarin 03.03.2013 11:11

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
weine.. liebe niddi..
weine deinen schmerz raus. es ist doch erst eine woche her.
ich umarm dich
tine

Niddi 04.03.2013 17:42

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Hallo ihr Lieben,
habe es heute fertig gebracht meiner amerikanischen Gastmutter, die selber seit Jahren Brustkrebs hat, von meiner Mutter zu erzählen.
Ich will einfach von ihr erzählen, wenn sie es nicht selbst gemacht hat, fühle ich mich ihr ein Stück näher.
Heute war wieder ein "normaler" Tag, alles ging seinen Ablauf wie immer.
Meiner Mutter hätte das Wetter gefallen.
Die von ihr überalles geliebten Märzenbecher blühen, leider auch ohne sie.
Ich habe ein paar Zweige in die Wohnung geholt, das hätte ihr gefallen.
Mein Vater hat sich glaube ich etwas gefangen, er plant, redet mit mir, vielmehr als früher,trifft sich mit seinen Briefmarkenfreunden und hat gerade Fertiggerichte für sich entdeckt :rolleyes:. Nicht das ich nicht auch für ihn gelegentlich koche. Ich bewundere ihn, so allein in der Wohnung, ich könnte das nicht, doch er will bleiben.
Doch sie fehlt, zu jedem Gegenstand finde ich eine Geschichte mit ihr. Und sie ist einfach weg, sie wird nie wieder da sein.
Der Krebs war immer ein Bestandteil der Geschichte meiner Mutter, jetzt gehört er auch zu mir.
Ich habe beschlossen sowohl mit meiner Hausärztin, als auch mit meiner Frauenärztin zu sprechen.
Außerdem werde ich die Krankenakte meiner Mutter aus dem Krankenhaus anfordern.
Hat irgendjemand von Euch schonmal Haare gespendet?
Ich kenne dies aus den USA und würde das auch hier gerne machen.

@fraunachbarin (tine)
Du hast eine so liebevolle Art mit Dir unbekannten Menschen umzugehen, Du bist ein wahres Geschenk.

Tiina 05.03.2013 11:41

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Ach liebe Niddi,
ich kann Dich so gut verstehen... In meinem ersten Frühjahr alleine kamen wir auch die Tränen, als ich die ersten Schneeglöckchen gesehen habe, weil meine Mami und ich quasi immer einen Wettstreit hatten, wer die ersten Schneeglöckchen sieht, weil wir die beide so mochten. Eine liebe Freundin aus dem Forum sagte dazu, dass da meine Mami jetzt immer gewinnen würde, weil sie die aus dem Himmel natürlich früher sieht...

Es ist schön, dass Du Dinge tust, die Deiner Mutter gefallen hätten, dass Du von ihr erzählst...

Ich wünsche Dir, dass Du ihre Nähe spürst und Dir das ein kleiner Trost sein kann in Deinem Schmerz...
Alles Liebe,
Anja

fraunachbarin 05.03.2013 13:39

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
danke, liebe niddi, für das kompliment.
ich hab in meinem leben schon sehr viel erlebt, es waren auch schwere schicksalsschläge dabei. irgendwann stand ich dann vor der entscheidung:
entweder zerbreche ich dran oder ich wachse dadurch.
so hab ich mich für letzteres entschieden. mit den jahren habe ich gemerkt, daß ich durch meine erfahrung anderen menschen helfen kann. so bin ich in die ganzheitliche lebensberatung eingestiegen. viele tränen die vor mir fließen, habe ich selber schon geweint und kann mich dadurch gut in mein gegenüber versetzen. mittlerweile bin ich dankbar für meine vergangenheit. so hatte sie trotz viel leid auch gutes.
so ist es auch hier. die tränen der trauer sind mir mittlerweile sehr vertraut und ich will gerne.. wenn auch nur durch worte... helfen. und wenn mir das gelingt, fühle ich mich reich. ja, ich sehe das als reichtum und bin glücklich damit.
ich wünsche dir, daß du die schöne sonne ganz intensiv genießen kannst. nimm sie auf als zeichen des lebens. unsere lieben strahlen mit der sonne zu uns herunter :-)
liebes drückerle von tine

nala1810 05.03.2013 13:59

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Liebe Niddi;

mir geht es auch nach einem Jahr noch so. Heute als ich nach der Arbeit zum Auto lief, sagte ich ganz leise zu meiner Mum:"schau wie toll die Sonne scheint, endlich wird es Frühling, alles erwacht aus dem Winterschlaf."
Sie hat den Frühling genauso geliebt wie ich. Und in diesen Situationen fühle ich mich ihr ganz besonders Nahe.

Liebe Grüße
Nala

Niddi 06.03.2013 11:23

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Ihr seid alle so lieb,
was mich im Moment so schmerzt ist, dass ich ihr beim Gehen nicht bei gestanden habe, sie nicht gehalten habe, so wie sie es immer mit mir tat. Ich weiß sie wollte das nicht, aber es schmerzt dennoch.
Ihr hattet alle Zeit Euch an den Gedanken Krebs zu gewöhnen, geahnt oder befürchtet habe ich es auch, aber es hat mich überfahren.
Außerdem tut es so weh, weil sie für mich einfach weg ist, ich beneide jeden der glauben kann. Ich kann es im Moment leider nicht.

Tiina 06.03.2013 13:15

AW: Ich bin so traurig, hilflos, wütend
 
Liebe Niddi,
ich kann das gut nachempfinden, habe auch so meine Probleme mit dem Glauben...

Trotzdem habe ich ein paar Mal (viele Monate nach dem Tod meiner Mami) intensiv das Gefühl gehabt, dass sie in meiner Nähe war und das hat mich sehr getröstet.

Es ist eine sehr schwere Zeit - und dadurch, dass es so abrupt kam, dass Deine Mutter sich nicht hat unterstützen lassen von euch, ist es noch schwerer...
Es ist OK, wenn Du weinst und schreist vor Schmerz - und wenn keine Tränen kommen, ist das auch OK. Tu das, was am erträglichsten für Dich ist...

Alles Liebe,
Anja


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:27 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.