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Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo,
ich bin auf der Suche nach Informationen auf dieses Forum gestossen. Natürlich habe ich noch nicht alles durchgelesen aber schon einmal ein riesen Dankeschön an alle, die deise Seite hier mit Informationen füllen und tatkräftig mit Rat zur Seite stehen! Mein Mann hat im April 2012 die Schockdiagnose bekommen: ein etwa 12cm grosser Tumor war an seiner rechten Niere gewachsen. Wir hatten monatelang versucht herauszubekommen, was denn mit ihm nicht stimmte. Er ist sportlich (nimmt regelmässig an Schwimm-Wettkämpfen teil), raucht nicht und erst 36 Jahre alt. Er hatte gewicht verloren und war ständig mude. kein Blut im Urin, keine Schmerzen. Zu dem Zeitpunkt war ich 8 Monate schwanger. Mitte Mai, 5 Tage vor der geburt unseres Sohnes, haben sie dann die komplette Niere entfernt. Er sollte an einem Versuch teilnehmen, der vergleichen sollte, ob Sutent als prophylaktische Massnahme Metastasen verhindern kann. Als wir zum Gespräch gingen hatte mein Mann schon seit einiger Zeit schier unerträgliche Rückenschmerzen. Die Diagnose war dann recht niederschmetternd: eine 4cm grosse Metastase in der Wirbelsäule, er musste operiert werden. Im August wurde er also an der Wirbelsäule operiert, der Tumor wurde soweit wie möglich entfernt, der Rest mit Gips stabilisiert und die Wirbel werden jetzt von Schrauben festgehalten. Nachdem er davon genesen war hat er einige Sitzungen Radiotherapie bekommen um den Rücken weiter zu stabilisieren. Die hat er ganz schlecht vertragen und innerhalb kürzester Zeit massiv an Gewicht verloren da die Strahlung im die Speiseröhre verbrannt hat und er seine eigene Spucke nicht mehr schlucken konnte. Als das vorbei war hat er mit dem Sutent angefangen, das er recht gut vertragen hat. Leider hat sich beim letzten Kontroll-Scan herausgestellt, dass das Sutent schon nicht mehr wirkt - nach nur 4 Zyklen! - die Metastasen in der Lunge, in der Leber und an einem Lymphknoten sind wieder gewachsen. Seite Art Krebs ist eine besonders aggressive, das hat uns auch seine behandelnde Onkologin nochmals bestätigt. Jetzt soll er ein anderes Medikament bekommen aber die Ärzte machen uns keine Hoffnunf auf Genesung und wollen sich nicht einmal zu einer Perspektive äussern... Tja, das ist unsere Geschichte. Ich weiss nicht, ob ich mich von den tollen Ergebnissen mancher hier aufmuntern lassen sollte,n oder ob ich mich lieber auf das Schlimmste einstellen sollte...alles recht kunfus um ehrlich zu sein. Danke für's Lesen auf jeden Fall! |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo,
es tut mi Leid, dass es deinen Mann so jung, so schlimm erwischt hat. Es ist gut, dass Du auf dieser Seite gestossen bist. Gleich im ersten Thread in diesem Forum kannst du wichtige Informationen sammeln, bzgl. Kliniken, die auf Nierenkrebs speziallisiert sind. Ich hoffe, ihr seid gut betreut, d.h. in einem der auf dieser Krankheit spezilisierten Zentren. Es waere hilfrech, wenn du uns noch Informationen bzgl. der "Art" (Klassifikation) des Tumors geben koenntest. Das findest du alles in dem histopathologischem Bericht. Was wird dein Mann nun nach Sutent bekommen? Wann wurde der letzte Scan (nach Sutent) gemacht, in der letzten Sutentwoche, in der Pause? Eine Heilung gibt es fuer den metastasierten NZK nicht, jedoch kann man lange gut damit leben. Lese bitte die Mutmachgeschichten hierzu. Lasst den Kopf nicht haengen! LG Kinga |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Die Klassifikation ist pT3 N2 R0 Fuhrmann 4
der letzte Scan wurde während der Pause gemacht. Anscheinend wurde der Krebs einigermassen "in Schach" gehalten solange er das Sutent nahm um dann gleich wieder zu explodieren wobald er es für die Pause absetzte. |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Also ein G4, deswegen auch die Aussage der Aerzte, dass es sehr aggresiv ist. Die Scanns sollten meines Wissens nach in der letzten Woche gemacht werden und nicht in den Pausen. Jan, bitte revidieren, falls nicht richtig! Es ist klar, dass die Metas in den Pausen wieder wachsen, wichtig ist es zu beurteilen, wie sie sich waehrend der Einnahme verhalten.
Ich hoffe du bekommst noch Antworten (es gibt hier Einige, die Sutent nehmen). LG Kinga |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
G4? Das höre ich zum ersten mal *?*
Mache mich gleich mal schlau! Das Sutent hat er jetzt aufgehört. Am Montag wird er eine neue Behandlung anfangen. Entweder ein neues Molekül, das gerade in einer Studie getestet wird (PF-1 glaube ich), oder ein bekanntes Medikament, Afinitor. |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Kontrollbildgebungen Ende 4. Woche bringen die am besten vergleichbaren Ergebnisse bei Sutent.
Herzlich willkommen Webealu, dein Mann arbeitet mit fixierten Wirbel und unter Sutenttherapie? Respekt. Die Symptome kenn ich, waren bei mir auch so. Es kommt jetzt ein anderes Medikament nach, es sind noch einige im Schrank. Ich drücke euch die Daumen, das es anschlägt. Du schriebst, dein Mann hat erst nach der Bestrahlung mit Sutent angefangen. Wann wurden denn die Lungen und Lebermetastasen entdeckt? Direkt nach der Nieren-OP waren sie ja anscheinend noch nicht da, oder wurde nicht danach geschaut? Ist es ein Klarzeller? Eine Heilung ist im metastierten Stadium unwahrscheinlich. Man ist bestrebt eine chronische, stabile Erkrankung aus dem Krebs zu machen mit der man noch viele Jahre leben kann. Die Ärzte können euch keine Voraussage auf den Verlauf machen, sie wissen es einfach nicht. Gruß Jan |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo Jan,
ja, es ist ein klarzelliger Krebs. Die Metastasen wurden erst nach der OP gefunden. Im Mai war die OP, im Juli sollte er die präventiv-Therapie anfangen. Im Rahmen der Tests zur Vorbereitung haben sie dann die Metastasen gefunden. Vor der Nieren-OP haben sie alle möglichen Scans gemacht, von klassischem CT zu MRT und sogar PET-Scan. Da hatte man noch nichts gesehen. Allerdings ist er ja auch 2 Monate nach der OP gänzlich ohne Behandlung geblieben, das war wohl genug Zeit um zu streuen. Am schwierigsten ist die Moral: er ist von Natur aus kein sonderlich optimistischer Typ und geht immer vom Schlimmsten aus. Diese Woche hatte er auch einen Kopf-Scan, da war er sich im Vorfeld sicher, Metastasen im Gehrin zu haben (war aber nicht der Fall). Er meint auch, wenn er nicht normal leben kann wie vorher macht das für ihn überhaupt keinen Sinn. Psychologen hat er 2/3mal gesehen aber er findet das bringt ihm nichts. Er hat jetzt vor einigen Monaten Antidepressiva verschrieben bekommen, das hilft schon aber cih bin der meinung, er hat immernoch nicht realisiert, gegen wen oder was er da kämpft... |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo Webealu,
bin der meinung, er hat immernoch nicht realisiert, gegen wen oder was er da kämpft... Lass Deinem Mann genug Zeit, das zu verstehen und auch die Wahrheit, dass dieser Krebs nicht wirklich heilbar ist, sollte genug Zeit haben, bevor man sie an sich heranlässt. Heute vor genau 20 Jahren erhielt ich meine Diagnose, und ich bin sicher, wenn ich gleich alles gewusst hätte, was ich heute weiß, wäre ich schon nicht mehr unter den Lebenden. Heute aber kann ich sagen: Es lohnt sich zu kämpfen, das Leben (auch mit dem Krebs) ist schön und voller Genuss. Ich habe noch lange nicht vor, den Kopf hängen zu lassen. Ich wünsche Deinem Mann gute Ärzte und viel Freude am Leben, dann kann man auch kämpfen. Herzliche Grüße, Heino. |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Er weiss, dass der Krebs nicht heilbar ist.
Meine Sorge ist, dass er sich darauf einstellt, nur noch wenige Jahre (wenn überhaupt) zu leben. Und statt zu kämpfen und sich zu informieren wie man am besten kämpft informiert er sich über Euthanasie-Programme! Vielleicht gehört das ja zu den Phasen, die man so durchlâuft? In der Zwischenzeit weigere ich mich, aufzugeben und unser Leben dem Krebs zu opfern! Wir sind jung, sehr verliebt, haben einen wunderbaren kleinen Sohn, der eigentlich noch ein Brüderchen oder Schwesterchen bekommen sollte und einen tollen Familien- und Freundeskreis. Das sind alles gute Gründe zu kämpfen, finde ich? |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
guten Tag webelau
Jeder von uns kranken wird seinen weg finden mit der Krankheit umzugehen,der eine früher der andere dafür um so später.wir lernen mit der erkrankung zu leben,kämpfen ist wohl nicht das richtige Wort.Auch schreibst Du viel in der Ich-Form"ich will".."ich werde"etc,aber will das dein Mann auch?Du kannst ihn nur ermuntern und beistehen,mehr geht einfach nicht.Jeder Mensch ist einmalig,speziell auch bei solchen Krankheiten.Heino hat das schon richtig erklärt,ebendso wie Jan und die anderen.Ich lebe nun schon 3Jahre mit meinem metastasierten Nierentumor ohne Medikamententherapie des solchen,allerdings mit Operationen,und ich bin immer noch zuversichtlich,das ist aber bei jedem anders.Auch epfindet der eine seine Erkrankung als Last,andere sehen darin einen neuen Anfang,wichtig ist das du einen geeigneten weg findest Deinem Mann zur seite zu stehen. Grüsse Thomas |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Vielen Dank für Eure Kommentare!
Ja, vermutlich muss er seinen eigenen Weg finden und der Kreis der Familie und Freunde kann nur unterstützend beistehen. Es kann ihn ja niemand zu etwas zwingen oder an seiner Stelle wirken. Manchmal ist es einfach schwierig für mich, seinen Weg nachzuvollziehen weil wir so unterschiedlich gestrickt sind. Ich werde auf jeden Fall nochmal versuchen, ihn zu überzeugen einen Psychologen aufzusuchen. Da kann er ja auch ganz anders über seine Sorgen und Ängste reden als mit uns. Uns will er ja vor alledem schützen (seine Eltern wissen z.B. gar nicht, dass es keine Heilungsaussichten gibt und er will ihnen das auch nicht sagen). Wir hatten auch darüber gesprochen, ob wir ein zweites Kind haben sollten. er will die Entscheidung komplett mir überlassen weil er sagt, dass er das zweite Kind wahrscheinlich gar nicht mehr sehen wird. Ich bin mir da nicht so sicher. Die Frage, die ich mir stelle ist: wäre das eine gute Idee? Könnte ihm das evtl helfen oder würde ihn das mehr belasten? Er ist vollkommen vernarrt in unseren kleinen Sohn und vor dem Krebs hatten wir auf jeden Fall vorgehabt weitere Kinder zu haben. Ich will natürlich nicht einfach entscheiden, dass wir noch eines haben und dann ist er damit überfordert? Oder lebt man am besten einfach weiter als wäre (fast) nichts gewesen soweit es geht? Was sind eure Erfahrungen (generell, nicht spezifisch auf die Kinderfrage)? Zur Info: er hatte vor der Behandlung mit Sutent eine Samenspende abgegeben da wir ja wusten, dass Sutent die Gene angreift. |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Sorry, das meinte ich. Er hatte auch schon ein paar Sitzungen nur wollte er bisher nicht weiter machen. Er fand, das helfe nicht wirklich aber ich nehme doch mal an, dass man mehr als ein paar Sitzungen braucht, um wirklich zu begreifen, wie einem das weiterhelfen kann?
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AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo John, was du schreibst klingt beinahe nach Meditation, in sich gehen und Ruhe finden...hat jemand damit Erfahrung? Oder liege ich völlig daneben?
Ich finde, ein paar Tage nach der jeweiligen Schocknachricht - die braucht immer eine Weile bis sie verdaut ist - kehrt langsam wieder so etwas wie Normalität ein. Pläne für Urlaub, Veränderungen im Haus und dergleichen kommen wieder in den Vordergrund. Ist das Verdrängung oder eben der Versuche, so normal wie möglich zu leben? Wer weiss... Am Montag gehen wir zurück ins Krankenhaus. Dann soll per Losverfahren ermittelt werden, welche Therapie er bekommt. Sollte es die experimentelle Therapie sein (PD-1), würde er alle 2 Wochen intravenös behandelt werden. Sie haben von einem ständigen Katheter gesprochen, der eingepflanzt werden soll um die Venen zu schonen. Hat jemand damit Erfahrung? |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo Webealu,
ein venöser Zugang oder Port kann hilfreich sein, bei mir hat das nie funtioniert, weil sehr schnell Abwehrreaktionen auftraten. Ich möchte Dir berichten, wie es mir nach der Diagnose ging. Psychologische Hilfe habe ich nie in Anspruch genommen, ich hatte aber auch keine Zeit, in Schwermut zu verfallen: Im gleichen Jahr heirateten zwei unserer drei Töchter, 2 Enkel wurden geboren, unsere ersten Weißrussischen Kinder aus der Tschernobyl-Aktion waren 4 Wochen bei uns zu Gast, beruflich musste ich einen neuen Anfang finden... also tobte das pralle Leben um mich herum (siehe dazu auch weiter oben in den Mutmachgeschichten). Wichtig dabei war und ist, dass ich meine sehr starke Frau an meiner Seite habe. Also, mit Martin Luther sage ich: "Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen" Herzliche Grüße, Heino. |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Wow!! Wie Du sagst: das pralle Leben!!
Unser Sohn wurde 5 Tage nach der Nephrektomie geboren. So viel Papa wie er in seinen ersten Lebensmonaten hatte, haben nicht viele Kinder: er hat die ersten Monate fast ausschliesslich auf seinem Bauch verbracht :) Seine Freunde sind auch immer da, ich informiere einen ziemlich grossen Verteiler regelmässig mit Updates. Das haben wir so ausgemacht, damit er nicht 50mal am Tag das Gleiche erklären muss. Sobald die merken, dass es schwer wird sind sie da (sonst natürlich auch!). Entweder sie kommen (zum Teil aus Schweden!), oder sie verabreden sich mit ihm zum Fussball, für einen Drink in der Sonne... Sein Schwimmverein hat eine "Diamond Lane" eingeweiht, in der seine Regeln gelten, mit Band durchschneiden, Ansprache des Präsidenten und allem drum und dran. Also verstehe ich: in einerseits zur Ruhe kommen lassen, zugleich aber dafür sorgen, dass er Ablenkung bekommt um nicht zuviel Zeit zum Trübsal blasen zu lassen. |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo an alle,
wir waren gestern wieder in der Klinik. Die neue Behandlung wurde "ausgewürfelt" (natürlich denke ich nicht, dass sie bei ransomisierten Studien würfeln :) und er bekommt jetzt das neue Molekül. Es heisst kurz PD-1 und es handelt sich um einer Pahse III Studie in der die Wirkung von Afinitor gegen PD-1 getestet werden soll. PD-1 wirkt auf das Immunsystem. Im Jargon heisst das BMS-936558 vs everolimus, Protokoll CA209-025. Soviel ich verstanden habe ist das ein menschlicher Antikörper, der Krebszellen töten soll. Er muss jetzt also alle 2 Wochen in die Klinik um eine Stunde lang das Produkt intravenös verabreicht zu bekommen. Angeblich sollen die Nebenworkungen erträglicher sein als beim Sutent. In 2 Monaten soll ein Kontrollscan erfolgen, dann alle 8 Wochen. Er war in einem Raum in dem auch die Chemiotherapien verabreicht werden und die Schwester sprach die ganze Zeit von "seiner Chemio" und warnte ihn vor typischen Nebenwirkungen einer Chemiotherapie. Das war ziemlich destabilisierend aber sie hat ihn heute angerufen und gefragt wie es ihm geht also ist sie ernsthaft bemüht und wir wollen mal nicht kleinlich sein. Ich halte Euch auf dem Laufenden wie es läuft. Viele Grüsse |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo webealu,
ich drücke euch die Daumen für ein gutes Ansprechen der Therapie. Als Studienpatient bekommt ihr eine bevorzugte Behandlung und engmaschige Überwachung. Die brauchen euch. Gruß Jan |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo webealu,
habe mich erst mal schlau gemacht überPD-1 ich wünsche dir das die Therapie anschlägt. Kann einer von Euch über die Studie in der Uni Tübingen vom Nierenkrebsimpfstoff IMA901 was berichten ? GRuß Renate |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo an alle,
die Therapie verläuft bisher sehr gut. Keine Nebenwirkungen und die Schmerzen die er eine Weile hatte sich jetzt auch im Griff (mit Morphintabletten, Oxycontin 20mg nennt sich das). Wir haben sogar eine Woche Urlaub in italien für Anfang April gebucht! Meine Kollegin hat mir von einem tibetanischen Champignon erzählt, der Krebs heilen oder zumindest stoppen soll. Was es nicht alles gibt...jedenfalls hat sie mir einen auf den Tisch gestellt. Hat irgendjemand schonmal davon gehört? Ich bin mir nicht so sicher, ob wir uns das antun sollten... |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Moin
Stoppen kann der Pilz den Krebs nicht aber eventuell lindern.Meistens ist es der Shitake,oder der Maitake(Rechtschreibung wohl nicht korrekt).Ich esse wenn ich beim Chinesen bin immer eine frische Hühnersuppe mit Shitake.Ob es hilft weiss ich nicht,aber der Glaube versetzt bekanntlich Berge.Schaden kann er aber nicht. Grüsse Thomas |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hey Webealu,
das neue Zeugs BMS-936558 hat als Wirkstoff jetzt auch einen Namen bekommen: Nivolumab. Natürlich ist das Mittel als chemisch hergestellter Stoff ein(e) "Chemo". Aber es ist keine Chemotherapie im alten Sinne, denn es wirkt völlig anders, auch wenn es gewisse Ähnlichkeiten bei den Nebenwirkungen haben mag. Und Jan hat Recht: Nie wird ein Patient so intensiv betreut wie in einer Studie. Das allein könnte schon ein Grund für die Heilung sein! Die Pilze mit japanischer oder anderer Nationalität scheinen nützlich zu sein, aber eigene Erfahrung habe ich damit nicht. Wenn es um Ernährung geht, dann ist das seriöse Buch mit dem unseriösen Titel "Krebszellen mögen keine Himbeeren" (frz. Original: Lebensmittel gegen Krebs) sicher hilfreich. Denn hier haben Forscher statt chemischer Stoffe der Pharmaindustrie mit den gleichen Kriterien Lebensmittel und ihre Inhaltsstoffe untersucht und dabei erstaunliches herausgefunden. Viele natürliche Lebensmittel stärken und schützen das Immunsystem und beugen damit dem Krebs vor und verlangsamen zumindest sein Wachstum. Und auch was Thomas sagt, stimmt: "Der Glaube versetzt Berge". Buddha sagte das etwas anders: "Mit deinen Gedanken erschaffst du deine Welt". Du bist, was du glaubst. Alles Gute Rudolf |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo Rudolf,
danke für die Info. Wahnsinn wie gut Du immer informiert bist, ich hatte verzweifelt einen anderen Namen gesucht. Das Buch schaue ich mir gleich mal an, kann ja nicht schaden. Ich habe meinem Mann die Geschichte mit dem Pilz erzählt. Alleine die Sorgen meiner Kollegin um ihn fand er so rührend, dass er es gerne ausprobiert (was bei ihm ein Wunder ist). Eurer Wort in Gottes Ohr, dass die Studienteilnahme tatsächlich so viel hilft... Viele Grüsse |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Gestern Abend hatte mein Mann Schmerzen in den Beinen, wie Stromschläge. Er hat den Arzt kontaktiert, der ihn letzten Sommer an der Wirbelsäule operiert hat.
Er hat ihn gebeten,gleich heute morgen vorbei zu kommen. sie haben einen MR gemacht, er hat einer neue Metastase an der Wirbelsäule. Letztes mal war die T3 betroffen, dieses mal ist es die T2. Er wird heute nachmittag eingewiesen um dann so schnell wie möglich operiert zu werden. Anscheinend wird diese OP etwas weniger kompliziert, weil sie keine neuen Schrauben einsetzen müssn, die T2 wird von der letzten OP gehalten. Ich denke, der Monat ohne jegliche Behandlung hat wohl gereicht um die neue Metastase so weit wachsen zu lassen, dass sie auf das Knowchenmark drückt. Jetzt stellt sich natürlich die Frage was mit seiner neuen Behandlung passiert? Wird die wieder ausgesetzt werden müssen? Und was wird dann in der Zwischenzeit wo wachsen? |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo Webealu,
wie groß ist die Metastase denn??? Wenn sie nicht zu groß ist würde ich mich erkundigen, ob man sie nicht vielleicht mit Cyberknife bestrahlen kann. Das ist eine einmalige, spezielle Bestrahlung ganz gezielt, die gerade bei Metastasen in der Wirbelsäule angewandt wird. Ist mit Sicherheit nicht so belastend für Deinen Mann wie eine OP. Bei meinem Mann hat es an der Wirbelsäule super geholfen ( am Becken leider nicht weil die Metastase doch dort zu groß war). Wir brauchten die systemische Therapie nicht zu unterbrechen. Würde ich an Euer Stelle mal drüber nachdenken und mich erkundigen z.B. beim LH Liebe Grüße Sigrid |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo Sigrid,
die Metastase wurde letzten Freitag operiert, etwa 2cm gross. Es lief sehr gut, er ist viel fitter und schneller auf den Beinen als letztes Jahr. Wohl auch weil sie dieses mal keine Fixierungen einsetzen mussten weil der betroffene Wirbel von den existierenden gehalten wird. Am Freitag vor 2 Wochen haben sie als vorbereitende Massnahme eine Embolisation gemacht. Die hatte zur Folge (sagt der Arzt), dass der Tumor sich gewehrt hat. Ergebnis: 8 Liter Wasser in der Niere und natürlich Keratin-Werte, die durch die Decke gegangen sind. Das musste dann erstmal behandelt werden bevor sie operieren konnten. Was mir nicht aus dem Kopf geht: er hatte seit einiger Zeit Rückenschmerzen; Es waren nicht die gleichen wie letztes Jahr aber ich werde das gefühl nicht los, man hätte da früher mal genauer nachprüfen müssen. Sie haben ja immer CTs gemacht, die aber nicht auf die Wirbelsaule zntriert waren. Der Arzt, der ihn letztes Jahr operiert hat hat dann enldich mal ein MR gemacht wo man dann eben auch die Metastase klar gesehen hat. Das hâtte doch schon viel früher gemacht werden können/sollen?!? Soviel von uns, er ist mental besser drauf im Moment. Irgendwie ist er sich jetzt sicher, dass das die letzte OP sein wird und dass die behandlung mit dem neuen Molekül anschlagen wird. Da der Glaube ja die halbe Medizin ist bin ich darüber natürlich recht froh. Er scheint ausserdem jetzt viel aktiver werden zu wollen, inklusive Überlegungen zur Ernähung und dergelichen. Hoffentlich bleibt es dabei... Viele Grüsse Alex |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo an alle,
ich wollte mich kurz melden und mal ein Update zur Situation meines Mannes geben. Er verträgt das neue Protokoll sehr gut!! Absolut keine nennenswerten Nebenwirkungen und seit der letzten OP im April auch keine Rückenschmerzen mehr. Er nimmt Medikamente braucht aber überhaupt keine punktuellen "Hammer", die sie ihm im Falle starker Schmerzen verschrieben haben. Im Juni haben sie ihm einen Port gelegt um die Venen bei der Vergabe des neuen Medikaments (das bisher nur intravenös existiert) nicht zu sehr zu beanspruchen. Seitdem geht auch das sehr problemlos, mit Ausnahme der unendlichen Wartezeit jedes mal. Er verbringt alle 2 Wochen den ganzen Tag in der Klinik. Die beiden Scans, die er seit dem Beginn des neuen Protokolls hatte waren alle positiv: keine neuen Metastasen und die existierenden sind alle zurückgegangen. Seit einem Monat arbeitet er wieder, bisher halbtags. Letzte Woche ist er sogar wieder schwimmen gegangen (500m, für ihn als fast Profi-Schwimmer eine lächerliche Strecke aber er war sehr glücklich darüber es überhaupt wieder zu können). Das Schwimmen tat ihm wahnsinnig gut. Er sagt, er hat gespürt wie sein Rücken mit jedem Zug geschmeidiger wurde. Wir hatten ja über ketogene Ernährung nachgedacht und uns schliesslich für eine "light"-Variante entschieden: wir vermeiden Zucker soweit möglich ohne jedoch allzu drastisch zu sein. Dafür viel Gemüse, Früchte und keinerlei modifizierte Lebensmittel. Am schwierigsten fand er anfangs auf Nudeln zu verzichten, die Umstellung war ein bisschen anstrengend. Aber jetzt funktioniert es wirklich prima und wir fühlen uns beide viel besser (persönlich habe ich festgestellt, dass mir eine schnelle Umstellung auf Glukosehaltiges gar nicht mehr bekommt, ich fühle mich furchtbar nach einem Teller Sushi oder einem Stück Kuchen). Von unserer Seite also nur positives zu berichten, ich hoffe Euch geht es ähnlich! Viele Grüsse |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo Alex ...ich glaube so war Dein Name:)
Das freut mich sehr das bei Euch alles so gut klappt........das sieht doch sehr gut aus für die Zukunft:) Halt uns doch auf dem Laufenden mit der Therapie und auch mit der Nahrungsumstellung Wünsche Euch das Allerbeste....das wird schon:lach2: Ganz liebe Grüße Kiki |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo,
auch von hier mal wieder ein Update: meinem Mann ging es wie in meinem Post vom Juli erwähnt ausgesprochen gut! Die Therapie war erfolgreich, zumindest so erfolgreich wie eben geht. Heisst keine neuen Metastasen und die existierenden wachsen nicht mehr oder schrumpfen zum Teil sogar leicht. Immernoch keine nenneswerten Schmerzen im Rücken son dass entschieden wurde, die Morphintabletten abzusetzen und durch schwächere zu ersetzen. Er hatte sogar wieder angefangen, ganztags zu arbeiten, auch das funktionniere einwandfrei. Alles in allem also sehr positiv. Diesen August waren wir alle 3 für 2 Wochen auf Hawaii, ein Traum meines Mannes. Den Flug haben alle (wir haben einen 15 Monate alten Sohn) sehr gut überstanden und vor Ort war wirklich Entspannung pur angesagt. Wieder zurück zu Hause hat uns seine Ärztin zu einem Nierenspezialisten geschickt weil die Nierenwerte meines Mannes nicht gut waren. Es hiess, man wolle doch mal sehen, ob man da nicht was machen kann. Und wenn nicht sei das auch kein grosses Problem. Ja der Spezialist sah das anders: seine Niere sei auf Gefährdungsstufe 4 von 5, man müsse unbedingt sofort eine Biopsie machen da das die einzige Möglichkeit sei, genau zu wissen was zu tun sei. Gesagt, getan. Er wurde am Tag darauf im KH aufgenommen, einen Tag später wurde die Biopsie durchgeführt. Leider mussten wir lernen, dass so eine Biopsie relativ "blind" durchgeführt wird und man im Voraus nie so ganz genau wissen kann, ob man denn am Ende das richtige Stück Niere herausschneidet (unglaublich!!). In seinem Fall war natürlich ein vollkommen unbrauchbares Stück geholt woden, also musste die Prozedur wiederholt werden. Beim 2. mal haben sie es dann doch richtig hinbekommen. Das Ergebnis ist nur halb einleuchtend für mich: anscheinend greift das neue Molekül, das er zur Bekämpfung des Nierenkrebses bekommt, die verbleibende Niere an. Dazu hat er immernoch hohen Blutdruck als Nachwirkung vom Sutent, das er im April (!!!) abgesetzt hat, was wiederum auch die Niere angreift. Die Nierenspezialisten haben ihm dann eine Behandlung verschrieben, die aber wiederum kontraprodultiv zu seiner Krebstherapie ist. Heute war wieder Termin im Krankenhaus, wo er eigentlich seine Dosis dieser neuen Krebstherapie bekommen sollte. Seine Ärztin sagt, wir machen weiter wie bisher nur hat das Labor, das die Studie durchführt, eine andere Meinung gehabt und ihn eine Stunde später nach Hause geschickt. Aufgrund seiner Werte wollen sie ihm das Medikament nicht mehr verabreichen. Donnerstag hat seine Ärztin eine Besprechung mit dem Labor, dann erfahren wir vielleicht mehr. Das geht natürlich einigermassen auf die Substanz. Ich hatte zudem ein Gespräch mit seiner Ärztin. Ich hatte, glaube ich, erwähnt, dass wir unter Umständen ein 2. Kind bekommen wollen. Da wir aufgrund der Behandlung nicht auf natürlichem Wege schwanger werden dürfen (zu grosses Risiko zu Fehlbildungen und spätem Schwangerschaftsabbruch), müssen wir auf künstliche Befruchtung zurückgreifen, die wiederum nur durchgeführt wird, wenn seine Ärztin einwilligt. Unnötig zu sagen, dass mir diese Bevormundung sehr arg aufstösst aber nun...sei es drum! Während des Telefonats mit seiner Ärztin hat sie mir deutlich gesagt, dass wir - und vor allem ich - uns das genau und schnell überlegen sollen weil er statistisch gesehen noch 20 Monate zu leben hätte. Ich surfe viel und hatte natürlich die Statistiken zu seiner Klassifikation auch schon gelesen aber ich gebe zu: es von ihr zu hören hatte tatsächlich eine ganz andere "Qualität". Gott sei Dank weiss er davon nichts und dabei bleibt es auch!! |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo webealu,
sehr lange habe ich hier nicht geschrieben, nur ab und zu noch gelesen. Als ich Dein letztes Posting gesehen habe, musste ich mich aber doch mal melden. Bevor gleich hier wieder einige schreiben: Die Überlebensstatistiken sind lange überholt. Bei denjenigen, die hier schreiben, ist das natürlich der Fall. Bei meinem Mann hat die Statistik allerdings vor zwei Jahren ziemlich gut hingehauen. Ich schreibe Dir hier in so klaren Worten, weil ich mit 35 Jahren Witwe geworden bin und unser Sohn mit 8 Jahren Halbwaise. Mein Mann ist 2011 ziemlich genau 2 Jahre nach der Erstdiagnose am metastasierten Nierenzellkarzinom gestorben. Mit 43 Jahren. Trotz Sutent und allen Spezialisten. Ich will Dich nicht entmutigen, auf keinen Fall, aber man muss auch realistisch bleiben. Ich hätte mir zu keinem Zeitpunkt der Erkrankung ein weiteres Kind vorstellen können. Und jetzt im Nachhinein muss ich viel arbeiten um unseren Lebensunterhalt zu verdienen, von der Witwenrente kann kein Mensch leben. Natürlich hoffe ich, dass Dein Mann von allen neuen Medikamenten und Studien profitiert und alle Statistiken überlebt, aber das mit dem Kinderwunsch würde ich mir noch mal gut überlegen. Wenn Du auch Geschichten mit unschönem Ende lesen willst und kannst, lies Dir meinen Thread gerne durch. Gruß Marion |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo Webealu,
möchtst du an eine Statistik glauben? Dann tu es. Bekommt dein Mann nicht das "neue Zeugs" Nivolumab? Das ist ganz neu, da kann es noch keine Statistik geben! Man darf wirklich nicht die Behandlungsmöglichkeiten von heute mit denen von vor 30 Jahren vergleichen und in eine gemeinsame Statistik stecken. Zudem stecken in einer Statistik extrem kurze bis extrem lange Überlebenszeiten. Du darfst dir den schönsten Wert heraussuchen. Oder hältst du deinen Mann für einen 0815-Durchschnittstypen? Was wurde denn konkret in der Niere gefunden? Du schriebst nichts von einer Metastase. Welche Nierenwerte sind nicht gut? Es geht vermulich nicht um das Kreatinin!? Oder doch? Wie hoch ist es? Mich interessiert auch, wo ihr in Behandlung seid. Ist das ein großes urologisches Zentrum, wo man sich wirklich auskennt? Wie seiht es mit dem Einholen von Zweitmeinungen aus? Wenn Ärzte sich als Propheten versuchen, dann haben sie keine Ahnung von ihrem Fach und von Menschlichkeit. Die Verkündung eines Todesurteils steht dem Arzt nicht zu! Er sollte wissen, daß manche Patienten so etwas realisieren! Mein Arzt hatte mir 12 - 18 Monate "versprochen", vor 13 Jahren! Euch alles Gute, Rudolf |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Natürlich möchte man an Statistiken nicht glauben :) aber der Zweifel bleibt natürlich, vor allem wenn die Fortschritte so langsam sind.
Kurz nochmal der Verlauf bisher: April 2012 wurde ein 12cm Tumor an der rechten Niere entdeckt, OP im Mai (der Spezialist war vorher nicht verfügbar*nerv*), die komplette Niere wurde entfernt, inkl. des angrenzenden Ganglions (sorry, wir wohnen in Frankreich, ich versuche so gut wie möglich zu übersetzen). Damals hatten weder CT, MR nocht PET-CT Metastasen gezeigt. Klassifikation damals war pT3 N2 R0 Fuhrmann 4. Im August 2012 dann der Schock (der erste von vielen...): 4cm Metastase an der Wirbelsäule, Risiko der Querschnittslähmung durch Rückenmarkkompression, sofort OP. Anschliessen Radiotherapie der betroffenen Wirbel die er sehr schlecht vertragen hat und die eine Unterbrechung der gerade begonnenen Sutent-Therapie erforderte. Nach 4 Zyklen Sutent war der Krebs wieder gewachsen, vor allem an der Wirbelsäule. Ausserdem Knoten in der Lunge, in der Leber und Lymphknoten. Erneute Rücken-OP im April 2013. Seitdem das neue Medikament Nivolumab, das er sehr gut verträgt. Seine Kreatininwerte (ja, um die geht es) waren seit der OP im April nicht berauschend aber man hat wohl abgewartet ob sich das von alleine stabilisiert weil das evtl auch eine Nachwirkung vom Sutent sein könnte. Wir sind in einem sehr angesehenen Krebszentrum in Behandlung (Institut Gustave Roussy, in der Nähe von Paris), die sind allgemein als die besten in dem Gebiet des Nierenkrebses angesehen (also zumindest in Frankreich, wobei seine Ärztin in diesem Jahr auch Zeitweise in Boston lehren wird). Nein, mein Mann ist definitiv kein 0815-Patient! :) Zum einen weil er leider keine sonderliche Kämpfernatur ist und sich leider gerne der Hoffnungslosigkeit hingibt - im Gegensatz zu mir, die sich sagt, dass der blöde krebs keine Ahnung hat mit wem er es hier aufgenommen hat!! :) Zum anderen aber auch weil er die Therapien wirklich ausserordentlich gut verträgt. Er arbeitet ganztags und geht danach noch in seinem alten Schwimmverein trainieren...das finde ich ganz erstaunlich!! Komme ja selber nach 20:00 kaum noch vom Sofa... @Marion: vielen Dank für Deine Nachricht! Natürlich wollen alle an "das Wunder" glauben aber ich gehöre zu den Menschen, die gerne wissen was auf sie zukommen KANN und habe mir also deinen Threat genau durchgelesen (meinen Respekt an dieser Stelle!! Du bist eine echte Kämpfernatur, ich bin sehr von deinem Wissen und Deinem Mut beeindruckt!) Danach kann ich noch immer dafür kämpfen, dass es eben NICHT so kommt. Deinen Einwand zum 2. Kind werde ich mir überlegen. Bisher lautet unsere Linie, dass uns der Krebs nicht von unserem Leben und den Plänen, die wir hatten abbringen soll... |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo Webealu,
gut, daß du nochmal zusammengefaßt hast, aus den einzelnen früheren Einträgen ergab sich mir kein vollständiges Bild. Oft genug wird wohl "die Statistk" bemüht, gemeint ist aber eher "nach ärztlicher Erfahrung". So kann es, wie geschrieben, für euch wohl keine konkrete Statistik geben, aber eure Ärztin sieht natürlich das ganze Krankheitsbild, soweit man die vorliegenden Befunde so bezeichnen kann. Denn ein konkretes (sichtbares) Krankheits"bíld" scheint es nicht zu geben. Dein Mann arbeitet und geht schwimmen. Sieht wohl kaum krank aus. Schwimmen ist besonders gut in seiner Situation, denn es ist eine Aktivität des ganzen Körpers, es aktiviert alle Organe zu optimaler Funktion, die Muskeln schicken Botenstoffe (Betriebsanweisungen) an alle Organe, insbesondere wird auch das Immunsystem aktiviert, dem bei allen Krankheiten, insbesondere Krebs und Infektionen, eine wichtige Rolle zukommt. Fuhrmann 4 wird in D seit einiger Zeit G4 (für Grading) genannt. Es drückt aus, daß die Krebszelle kaum noch Ähnlichkeit mit der ursprünglichen Nierenzelle erkennen läßt. Das bedeutet leider auch eine schnelle Zellteilung = schnelles Wachstum, auch der Metastasen. (Mein Tumor hatte sich für G1 entschieden und war sehr langsam gewachsen, auch die Metastasen.) Wenn ich es richtig verstanden habe, sind auch Lebermetastasen vorhanden. Oder? Neben G4 machen mir diese die größten Sorgen. Oder ist es nur eine? Könnte man sie operieren? Ganglion (lymphatique) ist in D Lymphknoten. Und "der angrenzende Lymphknoten" (an die Niere) verstehe ich als "ein benachbarter Lymphknoten". Offenbar war nur einer betroffen. Übrigens habe ich kein Problem damit, auch mal einen franz. Fachbegriff hier zu lesen. 2 ganze Jahre in Côte d'Ivoir und franz. Bekannte haben deutliche Spuren hinterlassen. Das riesige Institut Gustave Roussy (ich habe im Internet nachgesehen) macht einen guten Eindruck. Kennst du von Dr. David Servan-Schreiber "Anticancer. Prévenir et lutter grâce à nos défences naturelles"? Oder lieber deutsch: Das Antikrebsbuch. Du weißt wahrscheinlich, daß er selbst trotz seiner Hirntumor-Diagnose mit 31 J. noch fast 20 Jahre gelebt und gearbeitet hat. Ich wüsche euch ein langes gemeinsames gutes Leben, Rudolf |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo Webalu,
ja die Statistiken, nur gut das wir nicht alle durchschnittlicher Einheitsbrei sind sondern Individuen. Wäre sonst sehr langweilig auf dieser Welt. Bei Studien ist es so, das es genau definierte Ein- und Ausschlusskriterien für Patienten gut. So kann eine schlechte Nierenfunktion der Grund für einen Ausschluss aus der Studie sein, ich kenn aber die Kriterien eurer Studie nicht. Vielleicht kann eure Ärztin eine Fortführung der Therapie außerhalb der Studie durchsetzen. Viele Grüße Jan |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Mensch Rudolf, das macht mir das Leben natürlich schon einfacher...Medizin ist ja nicht mein Spezialgebiet und dann auch noch zweisprachig, da komm' ich schon manchmal ins Schlingern...
Also Stand heute soll die Clearance auf über 30 gebracht werden (er war auf Kreatininwert 230), indem er bis Montag an den Tropf kommt. Dann gleich Montag Blutabnahme in der Hoffnung, dass das Labor akzeptiert, die Behandlung fortzusetzen. Normalerweise geht das ja nicht so schnell runter (oder rauf, je nachdem ob wir von Kreatinin oder Clearance sprechen) aber den Versuch wollen sie jetzt unternehmen, vor allem weil er während der Ferien Antibiotika gegen eine Ohrentzündung gebommen hatte, die die Werte ebenfalls beeinflussen. Sie scheinen also recht zuversichtlich, mit dem Trick durchzukommen. Er hat eine Metastase in der Leber, 19mm, aber die bewegt sich gar nicht. Beim letzten Kontrollscan meinte die Onkologin, sie könnte schon unter Umständen abgestorben sein. Aber genau wollte sie sich da nicht festlegen. Wegen der schlechten Nierenwerte werden die Scans ja derzeit ohne Kontrastmittel durchgeführt, also sind die Ergebnisse schon weniger aussagekräftig als mit, aber als Vergleich untereinander ist sie sehr zufrieden mit dem Verlauf. Mein Mann sträubt sich gegen jegliche OP, die nicht absolut dringend ist (definiere "dringend" in seiner Situation :rolleyes:). Die 2. Biopsie letzte Woche hätte er auch beinahe abgeblasen und nur sehr dringliches Einreden hat ihn dann doch noch im letzten Moment umstimmen können, also ist im Moment an eine Operation der Leber nicht zu denken. Also die positive Nachricht: sowohl seine Onkologin als auch der Nierenspezialist sind ausserordentlich mobilisiert und bereit "zu tricksen" damit er in der Studie verbleibt :) |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hi Webealu,
Metastase stagniert oder abgestorben - das hört sich doch gut an. Abgestorben wär mir lieber. Ein CT sollte man bei einer trägen Niere ohne Kontrastmittel machen, beim MRT gilt diese Einschränkung nach meiner Information nicht. Das Serumkreatinin hat ja keinen eigenen Krankheitswert, sondern wird lediglich als Maß für die Nierenfunktion benutzt. Und wenn man viel (genug oder etwas mehr - 3 Liter?) trinkt, kann man es natürlich auch beeinflussen. So bin ich auch optimistisch, daß die Infusion (welche Menge?) etwas bringt. 230 ist natürlich zu hoch. Klar kann man in Clearance umrechnen, aber dazu bin ich zu faul. Normal sind in jungen Jahren 70 - 100 . . . für 2 Nieren! Der Altersrabatt (für mich) geht bis 130. Ich habe nie über einen erlaubten Wert bei einer Niere gelesen. Dein Mann ist körperlich sehr aktiv, das stärkt, wie geschrieben, das Immunsystem. Vielleicht ist es ja am vorläufigen oder endgültigen Stillstand der Lebermetastase beteiligt. So jedenfalls fällt es mir schwer, die erwähnten 20 Monate zu akzeptieren. Nein, ich tu es einfach nicht! Bei dieser neuen Tablettenchemo ist es sehr wichtig, daß der Körper selbst auch gegen die Metastasen aktiv ist, denn die Tabletten stören nur Leben und Wachstum des Zellhaufens (Tumor, Metastase), soweit sie auf eine selbst aufgebaute Blutversorgung angewiesen sind. Einzelne Krebszellen holen sich ihre Kalorien aus benachbarten gesunden Zellen. Hier fehlt leider immer noch ein geeignetes Arzneimittel, also muß das Immunsystem ran. Und damit sind wir wieder beim Sport und allem, was ein "glückliches Leben" schafft. Weiter viel Erfolg, Rudolf |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Ha! Etappensieg von hier zu melden:
Er kam Freitag bis Montag an den Tropf, heute morgen Blutabnahme, Kreatinin auf 187. Also kann die Behandlung weitergeführt werden!! Er ist gerade in der Onkologie um die Dosis verabreicht zu bekommen (bisher existiert der Stoff ja noch nciht in Tablettenform). Er wird jetzt auch zu Hause weiterhin Kortisol über die nächsten 3 Monate bekommen um den Wert weiter zu stabilisieren oder sogar weiter zu senken. |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Da bin ich wieder, mit Nachrichten.
Heute war wieder Gespräch mit dem Nierenspezialisten. Die Kreatininwert ist auf 194 hoch, was aber nicht weiter erstaunlich oder beunruhigend ist. Er bekommt jetzt 3-6 Monate lang Kortisol und dann sehen wir, wie sich die Werte stabilisieren. Allerdings werden die Werte nach der Kortisol-Kur nicht ewig halten und irgendwann wird die Niere ihn wohl im Stich lassen weil 1/3 der verbleibenden Niere vernarbt ist. Woher ist nicht sicher. Im Klartext heisst das, dass er nur 1/3 der kompletten Nierenfunktion hat (eine Niere raus und 1/3 der verbleibenden vernarbt) und wir uns darauf einstellen können, dass das eben nicht langfristig reicht. Ob das Monate dauert oder Jahre kann uns keiner sagen. Wie bei den anderen Usern auch: irgendwas ist immer... |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo Webealu,
187 oder 194, das ist ja noch kein Unterschied, keine 4%. Meine Kreatinin-Werte schwanken zwischen 130 und 160, das sind zwar mehr als 20%, aber das hängt sehr davon ab, wieviel ich trinke. Anscheinend bildet dein Mann nicht genug Cortisol, sodaß man es (vorübergehend?) als Medikament geben muß. Normalerweise reichen 2/3 einer Niere aus für die erforderliche Leistungsfähigkeit zur Entwässerung und Stoffwechselregulierung. Und wenn nicht, kennt der Nephrologe Arzneimittel, welche die Niere ein wenig streicheln. Nicht nur Cortisol. Weiter alles Gute, Rudolf |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Mal wieder ein Update von uns:
Montag hätte mein Mann mal wieder sein neues Molekül bekommen sollen. Wurde aber abgesagt, weil seine Nierenwerte wieder unter die Decke gegangen sind: Kreatinin bei 238 - trotz Cortisol medikamentös seit September. Heute waren wir wieder beim Nephrologen, der im September die Biopsie vorgenommen hatte und die Cortisol-Therapie verschrieben hatte. Für ihn scheint es erwiesen, dass die schlechten Nierenwerte auf die Behandlung zurückzuführen sind. Seine Aussage war sehr klar: vor einigen Jahren hatte jemand mit metastasieretem Nierenkrebs noch 6 Monate vor sich, dank der neuen Therapien (Sutent unter anderem), ist die Lebenserwartung zwar gestiegen aber das geht eben unter Umständen mit einer Schädigung der Nieren (oder in seinem Fall der verbleibenden Niere) einher auch wenn die Labore das natürlich nicht hören und schon gar nicht publizieren wollen. In solchen Fällen schliessen sie lieber die Risiko-Patienten aus der Studie aus. Die Alternative lautet heute: Molekül absetzen und mit einer funktionnierenden Niere in absehbarer Zeit sterben weil der Krebs gewinnt oder Molkül weiter nehmen und in absehbarer Zeit an die Dialyse-Maschine kommen weil die Niere nicht mitmacht. Er empfielt stark die zweite Variante. Er hat heute nochmal Blut abgenommen und wird das von seiner Seite nochmal analysieren um zu sehen, ob nicht evtl. doch ein Messfehler vorliegt (oder sonstiges). Je nachdem was die Resultate sagen wird entschieden ob über das kommende Wochenende nochmal Cortisol intravenös verabreicht wird um die Werte zu senken. |
AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36
Hallo Webealu,
nach längerer Zeit bin ich wieder auf deine/eure Geschichte gestoßen. Soviel wird hier geschrieben, daß das ältere leicht vergessen wird. Wie geht es euch jetzt? Nebenbei: Labore lese ich als Laboratoires = Arzneimittelhersteller, Molekül, molécule als Arzneimittel. Ich wünsche das Gute zu hören, das ihr euch wünscht. Bonne chance Rudolf |
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