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erich55 09.05.2013 17:35

Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,
am 30.04.2013 vormittags hatte meine Frau wegen Gewichtsverlust (Normalgewicht war 42 kg bei 153cm Körpergröße, im Moment sind es 37 kg) und Schluckbeschwerden eine Magenspiegelung.

Nachmittags rief ihre Ärztin an und sagte, dass es nicht gut aussehe. Es wurde für den 03.05.2013 ein Gespräch vereinbart.

Bei diesem Gespräch wurde die Diagnose der histologischen Untersuchung besprochen.

Ergebnis:
"Es handelt sich um ausgedehnte Formationen eines exulcerierten plattenepithelialen Karzinoms bei deutlichen Anisonukleosen, hyperchromatischen Kernen und fokal fassbare Verhornung.
Desmoplastische Stromareaktion.
Der Gesamtaspekt entspricht somit einem mäßig differenzierten infiltrativ wachsenden Plattenepithelkarzinoms vom Malignitätsgrad G2."

Daraufhin wurde von der Ärztin sofort ein stationärer Aufenthalt im Klinikum Dortmund angeraten. Es konnte kurzfristig ein Termin für den 06.05.2013 festgemacht worden.

In der Klinik wurden sofort ein CT, eine Sonografie der Speiseröhre und der Luftröhre gemacht und weitere Untersuchungen vorgenommen. Morgen soll meine Frau erst wieder nach Hause kommen.

Es wurde vorgeschlagen, sofort eine ambulante kombinierte Strahlen- und Chemotherapie über eine Dauer von 8 Wochen zu beginnen. Die erforderliche OP soll dann in ca. 3 Monaten erfolgen.

Somit fängt nun für uns eine schwere Zeit an.


Gruß

Erich

Nicole13 09.05.2013 19:20

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich!
Herzlich Willkommen in diesem Forum. Du bist hier sehr gut aufgehoben, dies vorneweg.
Es tut mir leid, daß Deine Frau auch an dieser schrecklichen Krankheit erkrankt ist. Die Diagnose bei meinem Freund ist nun knapp 6 Wochen her. Ich weiß genau, wie Du Dich fühlst....
Er hat gestern Abend seine 2. Chemo beendet. Liegt im Knappschaftskrankenhaus in Bochum, also wahrscheinlich bei euch um die Ecke.
Er hat die Chemo allerdings stationär bekommen, liegt seit fast 4 Wochen dort.
Wenn alles gut läuft, kommt er Montag erstmal nach Hause.
Wenn man die Diagnose "Speiseröhrenkrebs" erfährt, bricht erstmal eine Welt zusammen. So ging es mir. Meinem Freund auch. Es dreht sich nur noch alles um dieses Thema. Ich habe hier immer die bewundert, die damit schon so "locker" umgehen können, im Krankenhaus lag einer, der hatte im Jahr 2005 die Diagnose Darmkrebs. Er kam regelmäßig zu Kontrolle. Bei der jetzigen war der Tumormarker erhöht. Und er nahm es so locker, als hätte der Arzt zu ihm gesagt, er habe eine Erkältung. Für mich unfassbar.
Möchte Dir damit sagen, daß am Anfang, alles ganz schrecklich ist. Ich habe jeden Tag geheult, wußte nicht mehr, wie ich mit allem fertig werde.Langsam ist der Krebs zum "Alltag" geworden. Er gehört jetzt zu unserem Leben und wir haben ihm den Kampf angesagt. Es bedeutet also nicht, daß alles hoffnungslos wird.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit, die werdet ihr auf jeden Fall brauchen. Und sei immer für Deine Frau da. Ich fahre jeden Tag ins Krankenhaus. Weiß immer nicht so wirklich, was mich dann wieder erwartet. Jeder Tag ist anders. Und die Gefühle fahren jeden Tag Achterbahn.
Oft halte ich nur seine Hand und er schläft etwas. Aber das reicht ihm dann schon. Die Anwesenheit zählt dann einfach nur.
Und hier im Forum kann man sich auch mal auskotzen, wenn es brennt. Das finde ich ganz schön.
Also, sei stark....

Bis bald. Nicole

Ute50 17.05.2013 10:00

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

bei meiner Mutter ist auch Speiseröhrenkrebs festgstellt worden.
Meine Mutter bekommt über 5 Wochen Chemo und Bestrahlung, dh.
1. Woche Chemo und Bestrahlung, 2-4 Woche Bestrahlung, 5. Woche Chemo und Bestrahlung. Die 5. Woche soll meine Mutter aber ins Krankenhaus, weil es dann noch einmal richtig heftig werden soll. Empfehlung der Ärztin.
Meine Mutter hatte in der 1. Woche während der Chemo und Bestrahlung auch noch eine Chemopumpe, die ist sie jetzt Gott sei Dank los. Sie hat die ganze Zeit viel gelegen und ihr war vom Magen her ganz kodderig übergeben musste sie sich aber nicht. Die Tabletten gegen die Übelkeit haben leider nicht geholfen aber gestern ging es ihr richtig gut. Sie war so wie immer. Wir genießen die Tage an denen es ihr gut geht und sind verstärkt für sie da an den Tagen an denen es ihr nicht so gut geht. Ich habe viel Angst vor dem was noch auf uns zukommen wird.

Ich wünsche Deiner Frau, dass sie alles gut übersteht und Euch beiden viel Kraft.

LG Ute

erich55 17.05.2013 14:48

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Ute,

wir waren heute zur Vorbesprechung wegen der Chemo. Vorgestern war der Termin wegen der Strahlentherapie, mit dem Ergebnis, dass eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie mit anschließender OP durchgeführt werden soll. Der erforderliche Port für die Chemo wurde gestern ambulant eingesetzt.

Die Behandlung geht jetzt mit 28 Bestrahlungen und jeweils 5 zusammenhängenden Tagen Chemo (erste und fünfte Woche stationär) los. Erster Strahlentermin ist der 24.05.2013, die Chemo beginnt für eine Woche am 27.05.2013.

Jetzt wollen wir erst noch die freien Tage genießen.

Frohe Pfingsten

Erich

erich55 31.05.2013 21:55

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,

meine Frau hat die erste Bestrahlung am 24.05.2013 bekommen und die stationäre Chemo für eine Woche vom 27.05.2013 bis zum 01.06.2013 mit Cisplatin und 5-FU bekommen.

Es sind bis heute keinerlei Nebenwirkungen eingetreten.

Die Diagnose zu Beginn der Behandlung war:
Auswärts gesichertes Ösophaguskarzinom (Plattenepithelkarzinom, G2) von
25 28 cm ab ZR, uT3 N+ cM0, Stadium IIIA nach UICC.

Morgen wird meine Frau aus der Klinik entlassen. Die Bestrahlung wird für drei Wochen täglich an Werktagen weiter durchgeführt. Danach erfolgt der zweite Chemozyklus wieder für fünf Tage stationär, kombiniert mit weiterer Bestrahlung.

Wir wollen hoffen, dass weiterhin keine oder nur geringe Nebenwirkungen auftreten.

Bis dann


Erich

Baujahr70 01.06.2013 10:22

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

ich drücke euch alle Daumen das die erforderlichen Behandlungen sowie die OP genauso reibungslos und erfolgreich wie in meinem Fall laufen.
Die Diagnose und der Behandlungsablauf bei deiner Frau ist meinem sehr gleich. Ich wurde im Januar nach der OP als "Gesund" - Krebsfrei entlassen.
Verbring so viel aktive Zeit wie möglich mit deiner Frau. Frische Luft, Bewegung und gutes Essen steigern die Fitness - um nach der OP schnell wieder auf die Beine zu kommen.
Ein paar Reserven beim Körpergewicht sind für die Zeit nach der OP auch ganz gut.
Ich wünsche euch alles Gute.

LG

Stefan

Ute50 01.06.2013 19:49

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,
es freut mich zu hoeren, dass es Deiner Frau so gut geht.
Meine Mutter geht am 03.06. ins Krankenhaus und da bekommt sie dann noch einmal Chemo/Chemopumpe und Bestrahlung. Meine Mutter fuehlt sich kraftlos und ihr ist immer uebel und kodderich hiinzukommt, dass sie zwar Appettit hat aber nur kleine Mengen zu sich nehmen kann. Wir hoffen so sehr, dass die Kraft nach Ende der naechsten Woche bald zurueck kommt.

Hallo Stefan,
wie ist es dir waehrend der ganzen Phase so ergangen?Lag dein Tumor auch im unteren drittel?

Fuer Euch beide alles Gute.

Baujahr70 02.06.2013 12:06

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Ute,
der Tumor war bei mir auch im unteren Drittel (Plattenepithelkarzinom, 35 - 43 cm ab Zahnreihe - uT3 N+ (paraösophageal, zoeliakal) M0).
Nach der Endosonographie waren meine Schluckprobleme verschwunden. Ich vermute durch das Instrument wurde die Engstelle in der Speiseröhre geweitet. In der ersten Woche der Chemo- und Strahlenbehandlung ging es mir recht gut. Dann folgten die auch bei deiner Mutter aufkommenden Nebenwirkungen - Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Durchfälle und bei mir zudem Apetitlosigkeit sowie dieser eklige Metallgeschmack. War schon teilweise sehr anstrengend - aber dank meiner Frau habe ich diese Zeit ganz gut überstanden. Das ist auch das Wichtigste bei einer solchen Erkrankung - einen oder mehrere Menschen an seiner Seite zu wissen, die motivieren und unterstützen. Das bist DU bei deiner Mutter und Erich bei seiner Frau - also nicht verzagen, bleibt Stark, es kommen sicher wieder bessere Zeiten.

Alles Gute für euch.

LG Stefan

erich55 09.06.2013 10:00

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,

meine Frau hat nun die ersten zehn von 28 Bestrahlungen hinter sich gebracht. Damit fangen jetzt auch die ersten gravierenden Nebenwirkungen an, die da sind; zunehmende Schluckbeschwerden, Entzündung der Speiseröhre und der Mundhöhle.

Die einwöchige Chemo hat sie gut vertragen, bis auf eine Entzündung unter der Zunge, die ihr immer noch Beschwerden bereitet. In zwei Wochen beginnt dann der zweite einwöchige Zyklus.

Bei der morgigen Bestrahlung wird sie den behandelnden Arzt nach Möglichkeiten der Linderung fragen.

LG

Erich

Ute50 10.06.2013 10:27

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

habe noch ein Rezept von meiner Cousine die letzten Jahr an Brustkrebs erkrankt ist für eine Mundspülung, diese Mundspülung hat bei meiner Mutti auch gut geholfen. Diese muss man sich extra in der Apotheke anmischen lassen.

1,48 g Menthol
24,63 g Myrrhentinktur
24,63 g Tormentilltinktur
24,00 g Salbeitinktur
24,00 g Kamillentinktur
Dosis:
5 -15 Tropfen auf 2 Eßlöffel Wasser

Herzliche Grüße
Ute

erich55 23.08.2013 17:49

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,

ich möchte heut nur ein kurzen Überblick geben.

Nachdem meine Frau die Bestrahlung und Chemo fast ohne Komplikationen überstanden hat, stand für heute die große "Zwei-Höhlen-OP" an.

Nach einem ausführlichen Vorgespräch waren sich die Chirurgen vor drei Tagen noch nicht sicher, ob die OP eventuell in zwei Phasen durchgeführt werden sollte. Hierbei sollte erst die Speiseröhre komplett entfernt werden und nach ca.7 -9 Tagen der Magenhochzug realisiert werden.

Wegen des jetzt schon geringen Gewichts meiner Frau von 37 kg und der trotzdem guten körperlichen Verfassung hat sich der Chefarzt jedoch dazu entschieden, die OP selbst durchzuführen und den Eingriff in einer OP zu realisieren.

Heute morgen um 7:30 Uhr begann die OP und dauerte bis 15:15 Uhr. Danach kam meine Frau auf die Intensivstation.

Um 17:00 wurde ich von dem mitoperierenden Oberarzt angerufen, dass die OP sehr gut verlaufen ist. Es brauchte keine Bluttransfusion vorgenommen werden. Der Arzt sagte mir, dass er 10 Min. vor dem Gespräch mit mir nochmals auf der Intensivstation war und meine Frau schon in der Aufwachphase ist. Sie hat schon auf sein Ansprechen reagiert.

Auf meine Frage, ob ich schon heute oder besser erst morgen früh mein Frau besuchen sollte, meinte er, dass es sinnvoller wäre, erst den Übergang von der künstlichen zu der eigenen Atmung abzuwarten, da dieser Vorgang für viele Patienten doch mit etwas Stress verbunden sein kann.

Ich hoffe dass alles Andere, also die Heilung, die AHB und die Nachsorge auch einen so guten Verlauf nimmt und hoffe, dass meine Frau und ich auch diese Nacht etwas beruhigter schlafen werden

Liebe Grüße

Erich

dreibein 23.08.2013 20:10

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

das klingt ja schon mal ziemlich gut! Ich wünsche Euch alles Gute und Deiner Frau gute Besserung und rasche Erholung! Schon in wenigen Tagen wird es sicherlich beachtliche Fortschritte geben.

monika100 23.08.2013 21:24

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

vor fast 4 Jahren stand ich an der Stelle, wo du nun stehst. Da lag mein Mann über 10 Std. "unterm Messer". Daher weiss ich sehr wohl, wie belastend das alles ist, auch für den Angehörigen.

Ich wünsche deiner Frau alles Gute und dass sie bald wieder zu Kräften kommt.
Und wenn sie mal an einen Punkt kommt, wo es nicht gut läuft, dann sag ihr sie soll durchhalten, es lohnt sich, es kommen auch wieder bessere Zeiten.

LG Monika

Baujahr70 24.08.2013 10:42

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

es freut mich sehr, dass Deine Frau die Vorbehandlung überstanden hat und die große Operation gut verlaufen ist. Ich Drücke Euch weiterhin alle Daumen.

erich55 26.08.2013 18:41

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,

keine so guten Nachrichten.

Gestern nachmittags habe ich meine Frau auf der Intensivstation besucht. Da war sie schon nicht mehr so aktiv wie am Vortag.
Als ich heute wieder kam, hat mich der Chefarzt der Intensivstation abgefangen und gesagt, dass bei meiner Frau gerade eine Kontrolluntersuchung stattfindet.
Man hat sie gestern Abend schon in ein künstliches Koma versetzen müssen. Daraufhin habe ich ein Gespräch mit dem Chef der chirurgischen Abteilung gehabt.

Fakt ist:
1. Die Lungenfunktion ist aus unerklärlichen Gründen zusammengebrochen, soll sich aber wieder stabilisiert haben.
2. Es besteht die Gefahr, dass die "neue Speiseröhre" an der Nahtstelle nicht ausreichen durchblutet wird. Zur Kontrolle wurde der Schnitt am Hals wieder geöffnet und die Nahtstelle der Speiseröhre kontrolliert. Sollte sich das bewahrheiten, wird umgehend der Magenhochzug wegen der Gefahr einer Blutvergiftung wieder entfernt und gewartet, bis sich meine Frau erholt hat. Danach neue OP. Dann wird aus dem Dickdarm ein Stück entnommen und als Speiseröhrenersatz eingesetzt.

Es bleibt nur zu hoffen, dass alles gut geht und ich meiner Frau morgen auch zu ihrem Geburtstag beglückwünschen kann.

LG

Erich

monika100 26.08.2013 20:20

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

nicht so schöne Nachrichten.

Mist...., ich hoffe dass alles gut wird.
Sende dir und deiner Frau ganz viel Kraft.

Monika

isogrifo 27.08.2013 07:58

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Erich, ich drücke deiner Frau und dir alle Daumen!

LG

Gio

Judi 27.08.2013 21:31

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Ich drücke euch auch alle Daumen das alles gut wird

erich55 30.08.2013 10:42

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,

meine Frau ist immer noch im künstlichen Koma. Ihr Kreislauf hat sich auch stabilisiert.

Gott sei dank hat sich die Durchblutung der Nahtstelle seit dem künstlichen Koma stabilisiert. Nach einer Spiegelung wurde mir gesagt, dass die Speiseröhre an der Naht "dicht" ist.

Heute soll zur künstlichen Ernährung eine Magensonde in Verbindung mit einer weiteren Spiegelung gelegt werden.

Ab morgen soll außerdem das Schlafmittel reduziert werden und die Aufwachphase eingeleitet werden, um zu sehen, ob eine eigenständige Atmung funktioniert. Sollte dies noch nicht zufriedenstellend funktionieren, wird eine Tracheotomie, umgangssprachlich auch Luftröhrenschnitt genannt, zur weiteren Beatmung vorgenommen.

Es gilt also weiter abzuwarten!


LG

Erich

erich55 04.09.2013 10:59

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,

hier nun wieder ein kleiner Bericht über den Zustand meiner Frau.

1. Sie befindet sich noch immer im künstlichen Koma (12. Tag)
2. es ist noch eine Lungenentzündung dazugekommen
3. es wurden Keime im Blut gefunden, die nun schon mit dem dritten Antibiotikum behandelt werden
4. Fieber pendelt zwischen 38 und 39,4 Grad
5. Das Setzen einer Ernährungssonde hat im zweiten Anlauf funktioniert

Heute hat man mir gesagt, dass nun wieder ein Versuch unternommen wird, die Aufwachphase und die eigenständige Beatmung einzuleiten. Sollte die Eigenatmung noch nicht klappen, wird doch noch ein Luftröhrenschnitt durchgeführt werden.

Gestern habe ich mir eine Kopie der pathologischen Untersuchung geben lassen. Daraus geht hervor dass keine Krebszellen mehr nachweisbar sind.

Hier das Ergebnis:

"Ausdehnung nach TMC 2010: ypT0 N0(0/7) Pn0 R0 V0 L0.
Es sind keine Tumorzellen mehr nachweisbar. Somit ist von einer kompletten Response (CR) entsprechend einem Grad 1a nach Werner und Höfler auszugehen."

Es ist jetzt nur noch zu hoffen, dass meine Frau gut aus dem Koma geholt werden kann, denn dann haben sich die ganzen Strapazen doch noch gelohnt.


Gruß

Erich

erich55 11.09.2013 21:28

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,

jetzt ist schon wieder eine Woche um, in der das Hoffen weitergegangen ist. Das künstliche Koma und die künstliche Beatmung wurde bis Sonntag komplett Aufrechterhalten.
Seit Montag wurde das Narkosemittel kontinuierlich reduziert, so dass meine langsam aufwacht. Sie scheint mich heute wohl erkannt zu haben.
Am Dienstag wurde die künstliche Beatmung so eingestellt, dass meine Frau selbstständig über den Tubus, aber mit maschineller Unterstützung atmet. Heute wurde der Tubus entfernt, so dass meine Frau eigenständig atmen muss. Langsam scheint es was zu werden.
Leider kommt über die Bauchdrainage immer noch ca. 800 bis 1300 mL Flüssigkeit am Tag. Der Chefarzt, der meine Frau auch operiert hat, hat angedeutet, dass sich eventuell eine Lymphfistel im Bauchraum gebildet hat. Sollte diese sich nicht von allein verschließen, ist eine neue, kurze OP erforderlich. Dies aber erst dann, wenn meine Frau sich stabilisiert hat.

Es scheint also jeden Tag etwas weiter in die positive Richtung zu gehen.


Gruß

Erich

monika100 11.09.2013 23:03

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

es tut mir echt leid, dass diese ganze Geschichte bei deiner Frau so komplizeirt verläuft.

Ich drück euch die Daumen, dass es nun endlich jeden Tag ein bisschen mehr aufwärts geht.

LG Monika

Itzibitzi_ 12.09.2013 20:05

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

auch wenn sich der Weg zur Genesung als sehr steinig erweist, freue ich mich über die kleinen, aber positiven Schritte, die Ihre Frau nun macht :) Nun geht es wohl endlich bergauf!

Sie sind sicherlich darauf stolz, dass Ihre Frau eine solche Kämpferin ist ... und Ihre Frau kann sich glücklich schätzen, einen solchen Partner an ihrer Seite zu haben.

Ich bin mit meinen Gedanken bei Ihnen beiden, glaube fest daran, dass Ihre Frau wieder auf die Beine kommt und wünsche Ihnen viel Kraft und Durchhaltevermögen.

Liebe Grüße!

erich55 14.09.2013 14:06

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,

am Mittwoch verschlechterte sich die Eigenatmung meiner Frau wieder Rapide. Darauf hin wurde eine Röntgenaufnahme des Throrax gemacht. Hier war nur die linke Rippen- und Lungenleiste zu sehen.
Danach wurden unmittelbar zwei Drainagen in den Thorax gelegt, damit die Flüssigkeit aus dem Brustbereich abfließen kann.
Innerhalb von zwei Stunden flossen ca.700 ml an Flüssigkeit ab. Eine erneute Röntgenaufnahme zeigte dann die rechte Lungenseite schon zu Hälfte an.
Eine weitere Aufnahme am Donnerstag zeigte, dass sich beide Lungen/ Rippenflügel wieder klar abzeichneten.
Zur Atmungsunterstützung hatte meine Frau dann zusätzlich eine Art "Raumfahrerhelm" (meine Bezeichnung) auf, der mit Überdruck betrieben wurde.
Trotzdem wurde ich gestern morgen von der Intensivstation angerufen, dass ein Luftröhrenschnitt unumgänglich ist und man meine Einwilligung haben möchte. Diese gab ich umgehend.
Bei meinem Besuch gestern Nachmittag war meine Frau dann schon sehr wach und konnte sich mit Gesten verständigen.
Mein morgendlicher Anruf heute ergab, dass meine Frau die Nacht gut überstanden hat.
Gleich mache ich mich wieder auf den Weg nach Dortmund in die Klinik und hoffe, dass langsam weitere Fortschritte zu sehen sind

Gruß

Erich

monika100 14.09.2013 18:44

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

deine Frau nimmt aber auch sämtliche Komplikationen mit, die es gibt.
Ich wünsche euch so sehr, dass es nun endlich wirklich aufwärts geht.

Übermittel deiner Frau (unbekannterweise) Grüße von mir und sie soll den Kopf hoch halten.

LG Monika

Itzibitzi_ 21.09.2013 19:21

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

wie geht's Deiner Frau?

Ich denke an Euch und schicke viel Kraft!

Ganz liebe Grüße!

erich55 21.09.2013 20:10

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,

es gibt positives und negatives zu berichten.
Erst zum Positiven:

Das künstliche Koma wurde nach dem Luftröhrenschnitt langsam beendet. Meine Frau erkennt mich und kann seit zwei Tagen auch über die Sprachkanüle mit mir etwas reden. Sie scheint ziemlich stabil zu sein.

Nun zum Negativen:

Die Lymphfistel hat sich nicht verschlossen, sie verliert täglich zwischen 1000 und 1400 ml durch die Bauchdrainage. Da meine Frau vor der OP schon nur 36 KG wog und nun die ganze künstliche Ernährung im Prinzip nur im Durchlauf ist, also nicht dem Körper zur Ernährung zugeführt wird, muss mit einer weiteren Gewichtsreduzierung gerechnet werden.
Der Chefarzt hat meiner Frau und mir gestern mitgeteilt, dass eine OP in der nächsten Woche (Dienstag oder Mittwoch) ansteht. Wenn nicht operiert würde, konnte der Gewichtsverlust auch zum Organversagen und damit zum Tode führen.
Des weiteren hat sich an der Nahtstelle am Hals eine Speichelfistel gebildet. Damit die austretende Flüssigkeit nicht an die Wunde am Hals und an dem Luftröhrenschnitt gelangt, wurde ein "Stoma-Beutel" angebracht. Das heißt, dass die Nahtverbindung der künstlichen Speiseröhre an einer Stelle undicht ist.

Jetzt heißt es also wieder abwarten und stark sein.


Gruß

Erich

monika100 21.09.2013 21:11

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

Mensch, ihr habt aber was zu ertragen, das ich echt ganz schön viel.

Ich denke an euch und sende deiner Frau und dir eine Riesenportion Kraft rüber.

Monika

dreibein 21.09.2013 21:22

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

ich kann mich Monika nur anschließen und Euch viel Mut und Glück wünschen!

Itzibitzi_ 22.09.2013 09:49

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Lieber Erich,

ich hatte wirklich gehofft, dass es nun endlich richtig bergauf geht. Ihr beide müsst ja ein riesiges Paket schleppen.

Wissen die Ärzte denn, weshalb die Fisteln kommen? Die scheinen momentan am meisten Ärger zu bereiten ... oder sehe ich das falsch? Werden diese bei der OP nächste Woche dann entfernt?

Wie geht es Dir in der ganzen Situation? Hast Du gute Freunde oder Familie, bei denen Du Dein Herz ausschütten kannst?

Ganz liebe Grüße - ich denke an Euch!

Judi 28.09.2013 19:51

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo erich,
wie gehts den inzwischen bei euch? wie geht es deiner Frau?
Hoffe inzwischen besser. Drück euch die Daumen.

Ingrid1952 03.10.2013 23:12

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich!

Ich hoffe, Deine Frau hat die Vorbehandlungen schon überstanden und vielleicht auch schon die OP. Bei mir ist die OP 2 Jahre her, hatte aber vorher schon 6 Monate zwei Brustskrebs-Ops mit Chemos und Bestrahlungen. Alles Liebe und Gute - Ingrid

erich55 05.10.2013 11:30

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,

besten Dank für die guten Wünsche, sie scheinen nun doch etwas zu bewirken.

Gestern waren es genau sechs Wochen seit der OP und drei Wochen seit dem Beginn der Aufwachphase aus dem künstlichen Koma.
Wie ich ja schon schrieb, war die zweite OP zum Verschließen der Lymphe erfolgreich.

Jetzt bleiben noch drei offene Baustellen.

1. Es ist immer noch die Speichelfistel am Hals vorhanden.
2. Sie leidet seit fast 10 Tagen an Durchfall.
3. Bei einer weiteren Spiegelung der Speiseröhre am 30.09.2013 wurde eine starke Verengung an der oberen Nahtstelle festgestellt. Der Arzt kam mit dem normalen Endoskop (für Erwachsene) nicht in die Speiseröhre, es wurde daher mit einem Endoskop für Kinder die Untersuchung durchgeführt. Das Kinderendoskop hat einen Durchmesser von 6 mm.
Wegen der Enge wurde eine mehrmalige Bougierung (mechanische Dehnung / Weitung) angeordnet. Die Erste wurde am Dienstag, die Zweite gestern durchgeführt. Eine Weitere wurde für kommenden Dienstag terminiert. Wenn das Bougieren erfolgreich abgeschlossen ist, soll auch der Tubus aus der Luftröhre entfernt werden. Frühestens dann ist mit einer Verlegung von der Intensivstation auf die normale Chirurgische zu rechnen.

Die künstliche Ernährung geschieht noch immer über eine Sonde direkt in den Dünndarm. Heute soll meine Frau erst mal eine passierte Kost versuchen. Wenn sie den Brei dann schlucken kann, ist auch schon wieder etwas gewonnen.

Seit drei Tagen soll meine Frau auch mal aufstehen und sich für eine knappe Stunde in einen Sessel setzen, damit der Kreislauf wieder besser in Schwung kommt.

Ich hoffe, dass die leichte Besserung nun kontinuierlich weiter geht.

Ich werde über den weiteren Verlauf berichten und wünsche Euch ein geruhsames Wochenende.


Erich

Judi 05.10.2013 11:45

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
hallo erich,
Das hört sich doch schon mal etwas besser an. Ich drücke euch alle Daumen das sie bald auf die chirugie verlegt wird und das es dann langsam aufwärts geht. schönes Wochenende

Baujahr70 05.10.2013 13:34

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

die vielen Komplikationen nach der Operation Deiner Frau sind für Euch beide hoffentlich bald überstanden. Jetzt kann es nur noch besser werden - Denk an das ermutigende Untersuchungsergebnis der Pathologie. Es soll Dir immer wieder die erforderliche Kraft geben, damit Du Deiner Frau in diesen schweren Tagen tapfer zur Seite stehen kannst und Ihr zusammen danach noch sehr viel schöne Zeit miteinander verbringen könnt. Ich wünsche Euch dafür weiterhin alles Gute und drücke, auch wenn es langsam schmerzt, ganz fest alle Daumen.

monika100 05.10.2013 15:43

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

auch von mir die allerbesten Wünsche für eine baldige Genesung deiner Frau.

Ihr habt nun schon so viel geschafft, haltet weiterhin die Ohren steif,

LG Monika

katuscha111 12.10.2013 22:16

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich!
Ich wollte fragen, wie es Ihrer Frau geht.
Meine Mama kämpft auch zur Zeit mit den OP-Komplikationen...

LG
Katharina

erich55 13.10.2013 12:25

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo,

schon wieder ist eine Woche um, aber es sind kleine Fortschritte zu vermelden.
Vor vier Tagen wurde der Luftröhrenschnitt rückgängig gemacht. Die Eigenatmung funktioniert z.Z. ohne Probleme.

Am Donnerstag wurde meine Frau nach sieben Wochen Intensivstation auf ein Überwachungszimmer der Chirurgie verlegt.

Ein selbstständiges Aufstehen oder Gehen ist noch nicht möglich, daher weiter noch der Blasenkatheder. Die Übelkeit kommt auch noch in unterschiedlichen Abständen.

Die Nahtstelle der neuen Speiseröhre am Halsansatz wurde schon dreimal bougiert (gedehnt), ist nicht so angenehm. Der nächste Termin dafür ist am 22.10.2013. Die Speichelfistel bringt noch die meisten Sorgen.

Die künstliche Ernährung erfolgt weiter, es gibt aber schon zusätzlich passierte Speisen. Meine Frau sagte schon, dass sie kein Püree mehr sehen kann, wenn sie wieder zu Hause ist.

Für die kommende Woche ist ein Gespräch mit dem Sozialen Dienst bezüglich der REHA anberaumt, an erster Stelle haben wir die Klinik Nahetal in Bad Kreuznach gesetzt, an zweiter Stelle folgt Bad Neuenahr-Ahrweiler und dann Horn Bad Meinberg.

Dann ist uns aufgefallen, dass meine Frau grundsätzlich vom Chefarzt betreut und behandelt wird, obwohl sie kein Privatpatient ist. Beide Operationen wurden auch von ihm durchgeführt. Dadurch ist auch für uns nur ein Ansprechpartner gegeben. Ich glaube, dass dies auch nicht alltäglich ist und dafür möchten wir uns auch bedanken.
Noch ein schönes Wochenende


Erich

dreibein 13.10.2013 13:24

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

na klingt ja nach kleinen Schritten in die richtige Richtung. Ich hoffe sehr, daß es auch weiter vorwärts geht und für Euch bald ein wenig Entspannung eintreten kann.

Die Nahetalklinik kann ich aus eigenem Erleben nur empfehlen. Auch in unserer mittlerweile auf ca. 15 Betroffene angewachsenen Selbsthilfegruppe sind mehrere Kolleginnen, die dort waren und ebenso angetan waren wie ich.

Angelie2909 29.10.2013 08:42

AW: Plötzlich Speiseröhrenkrebs
 
Hallo Erich,

ich bin noch nicht so lange hier in diesem Forum.
Mein Mann kämpft seit Mai letzten Jahres gegen den Speiseröhrenkrebs.
Erst sah alles gut aus. Jetzt im September wurden Metastasen in der Lunge festgestellt und der Tumor scheint wieder zu wachsen.Jetzt geht alles wieder von vorn los.

Es ist für mich immer schön wenn man liest das es bei anderen Aufwärts geht.Das gibt mir wieder Hoffnung das es auch bei uns weiter gehen kann.

Wie geht es denn deiner Frau? Hat sie die Reha schon gemacht?
Und wie geh es dir?

Liebe Grüße
Angelie


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