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Mit welchem Verlauf ist zu rechnen?
Ich habe mich hier aus traurigem Anlass angemeldet - wie wohl alle hier.
Mein Vater ist 62 und durch eine Ultraschalluntersuchung wurde bei ihm ein 7cm grosser Tumor an der (linken?) Niere diagnostiziert. CT gemacht, Lungenröntgen ebenfalls, alles soweit ohne Befund. Wie schon einige Betroffene hatte mein Vater bis dato keine Beschwerden. Laut den Ärzten sieht der Tumor 'gut' aus, schön abgegrenzt. Der Spezialist, der ihn operieren sollte meint aber, dass bei der Grösse eher die ganze Niere entnommen werden muss. Ich habe noch keine Ahnung was genau auf dem Befund steht, wieweit die anliegenden Anlagen betroffen ist. Überhaupt weiss ich sehr wenig, weil mich meine Eltern nur sehr spärlich mit Informationen versorgen. Die Diagnose ist nun zwei Wochen her. Laut meinem Vater soll der Arzt zu ihm gesagt haben, der Tumor sehe gutartig aus - wobei ich, nach zahlreichen Internet-recherchen ehrlich wenig Hoffnung hege, dass dies bei der Grössenordnung auch der Fall ist. Mein Vater sollte eigentlich gestern operiert werden. Er hat den Termin abgesagt, auf Januar verschoben, weil er die Feiertage unbedingt mit der Familie verbringen will (ich bin seine einzige Tochter, mein Vater lebt förmlich für seine Enkelkinder - und ich lebe nicht in Europa). Kein Appell an seine Vernunft hat geholfen, er will sich den 'Traum' erfüllen und zu uns mit meiner Mutter fliegen. Mein Mann und ich sind sehr verzweifelt. Nicht nur, dass uns die spärlichen Informationen förmlich auffressen, dann auch noch die lange Wartezeit auf seine Behandlung. Ich werde versuchen, den behandelnden Oberarzt anzurufen (kann ja leider nicht einfach so vorbei kommen), in der Hoffnung, dass er mich aufklären kann. Wahrscheinlich wird er mich auf seine Schweigepflicht hinweisen, aber versuchen muss ich es dennoch. Hat jemand schon von einem so grossen Tumor gehört, der dann tatsächlich nur gutartig war? Wenn es denn ein bösartiger Tumor ist, ist in zwei Monaten schon mit Metastasen zu rechnen? Vielen Dank schon mal für eure Antworten! |
AW: Mit welchem Verlauf ist zu rechnen?
Hallo Bluederwisch,
herzlich willkommen. Wir sind alle keine Hellseher, wir können den Verlauf nicht vorhersagen, dies ist alles Spekulation. Es tut mir leid das es deinen Vater getroffen hat und du ihm aufgrund der Umstände schwer helfen kannst. Wenn der Arzt sagt der Tumor sieht "gut" aus, schön abgegrenzt, meint er wahrscheinlich damit das der Tumor noch auf die Niere begrenzt ist und nicht in umgebendes Gewebe eingewachsen ist. "Gutartig" bedeutet, diese Tumorart ist nicht in der Lage zu Metastieren. Dieses Urteil kann man aber nur nach einer pathologischen Untersuchung des Gewebes zweifelsfrei feststellen. Die allermeisten Tumore auf der Niere sind nicht "Gutartig", unabhängig von der Größe. Ob der Tumor in 2 Monaten Metastasen entwickelt oder nicht ,kann man nicht vorhersagen. Wurde denn schon zum jetzigen Zeitpunkt Metastasen ausgeschlossen (Lungen-Röntgen reicht nicht)? Hat dein Vater noch andere Schwierigkeiten oder warum ging er davon aus bis Weihnachten nicht wieder fit für einen Flug zu sein. Normalerweise dauert der Krankenhausaufenthalt bei einer Nierenentfernung 7-12 Tage, danach schließt sich evtl. noch eine Anschlußheilbehandlung an, wenn der Patient möchte (3 Wochen). Oder wohnt ihr in einer Gegend, in die man mit gesundheitlichen Handycaps nicht hinreisen sollte? Sollte es ein Nierenzellkarzinom sein und es sind keine Metastasen nachweisbar, folgt nach der Entfernung des Tumors keine Chemotherapien oder Bestrahlung wie man es von anderen Krebsarten her kennt, weil diese Therapien beim Nierenkrebs nicht wirklich funktionieren. Eltern möchten ihre Kinder nicht mit Problemen belasten, deshalb rücken sie oft nur spärlich bis gar nicht und sehr spät mit Informationen heraus. Das genau dieser Umstand ihre Kinder noch stärker belastet ist ihnen in der Regel nicht bewusst. Vielleicht können sie dir ihre Befunde ja auch auf irgend einem Wege schicken, damit ihr euch ein Bild verschaffen könnt. Viele Grüße Jan |
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Hallo BlueDerwisch,
ich kann nur wiederholen, was Jan schon geschrieben hat, und das tu ich mit Nachdruck. Möchte dein Vater seinen Abschiedsbesuch bei euch machen? Einen "gutartigen" Nierenkrebs gibt es nicht. Zwar gibt es einen, der keine Metastasen bildet, aber der wächst und wächst und wächst und wächst und wächst und wächst und wächst . . . Ist das gutartig? Aber über so einen hat hier seit 10 Jahren niemand geschrieben. Ja, "schön abgekapselt" sehen alle Nierenkrebse aus. Glatte Oberfläche . . . Aber dahiner steckt eine geschlossene Gesellschsft von Millionen, nein Milliarden von Krebszellen. Und wenn sie mal ein paar Zellen verlieren, dann geht das nicht durch die äußere Hülle, sondern über die Blutgefäße oder Lymphbahnen innerhalb der Niere. Es ist sehr gut möglich, daß der Tumor noch keine Metastasen gebildet hat. Es ist sehr gut möglich, daß er noch keine Metastasen gebildet hat, daß er aber morgen damit anfängt. Die wird man auch Weihnachten noch nicht sehen. Es ist sehr gut möglich, daß er Metastasen gebildet hat und man sieht sie noch nicht. Es ist sehr gut möglich, daß er Metastasen gebildet hat und man sieht sie im Röntgen nicht, würde sie aber im CT sehen. Lungenmetastasen sieht man beim Röntgen frühestens ab 1 cm, beim CT ab 2 - 3 mm! Also erstmal CT machen lassen. Und wenn der Arzt das nicht will, dann gibt es einen anderen, der sich besser auskennt. Und das Krankenhaus sollte groß genug sein, um ausreichend Erfahrung mit dem NZK zu haben. Zweifellos wächst das NZK eher langsam, aber sooooooo langsam auch wieder nicht. Wenn dein Vater sich heute operieren läßt, dann ist er doch Weihnachten wieder einigermaßen fit! Da ist es egal, ob er dann nach Berlin oder Singapur oder Mexiko fliegt. Und ggf. seid ihr ja auch Neujahr noch dort, wo ihr jetzt seid. Panikmache? Nein Aufklärung! Alles Gute und einen klaren Kopf wünscht Rudolf |
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Rudolf und Jan, vielen Dank für eure Antworten.
Der Flug (Langstreckenflug) wäre 2 Wochen nach der Operation gewesen, und der Prof der meinen Vater operieren wird hat ihm gesagt, dass er das nicht gut heissen kann. Es wird wohl andere Komplikationen geben, über die ich leider nicht am Laufenden bin. Es sei die Rede von einem Krankenhausaufenthalt von 3-4 Wochen mit anschliessender Behandlung-Überwachung von 3 Monaten, 6 Monate soll mein Vater nirgends hinfliegen. Und ja, dieser ,Abschiedsbesuch' ist wirklich ein sehr grosser Wunsch von meinem Vater. Wir haben ihm vorgeschlagen, nach Europa zu fliegen, damit er sich operieren lassen kann. Das will er nicht, er will mit seinen Enkeln toben und nicht ans Bett gebunden sein. Auch wenn das für uns so unvernünftig erscheint... Bei meinem Vater sind CT und anschliessend Röntgen gemacht worden. LAut meinem Vater ohne Befund (wobei ich mittlerweile an dieser Information zweifle). Seitens der Ärzte ist mein Vater sehr gut aufgehoben, und das Krankenhaus, wo er operiert werden soll, oder besser gesagt der dort leitende Oberarzt-Prof hat auf diesem Bereich Erfahrung. Mein Vater ist dorthin geschickt worden, mit dem Kommentar, dass wenn jemand es schaffen kann, bei der Tumorgrösse noch etwas von der Niere zu rette, dann dieser Arzt (meine Eltern leben in Österreich, also guter medizinischer Standart). Ich bin euch dankbar, dass ihr mir die (so harte) Wahreit sagt. Es tut sehr weh, wir wissen noch immer nicht, wie wir damit umgehen sollen, aber immerhin kann ich mich auf das Folgende vorbereiten. So wie es mir mein lieber Papa weiss machen will, dass man einfach das Ding rausschneidet und gut ist, so wird es nämlich nicht sein. Er hat Krebs, und wird mit Krebs leben lernen müssen, genauso wie wir. Ich werde versuchen, morgen mehr aus meinem Vater herauszubekommen, und von ihm die Einwilligung bekommen, dass mir der Prof Informationen zu seinem Zustand geben kann. Ich brauche einfach Gewissheit, egal wie sehr diese schmerzt. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als dieses Kopfkino, vielleicht falsche Hoffnungen... |
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Liebe Bluederwisch,
ich bin auch noch sehr neu hier und habe keine Erfahrung mit der Krankheit, glaube aber mich ein wenig in Deinen Vater eindenken zu können, Betonung liegt auf ein wenig. Ich erlebe im Moment einige up and downs, so in der Richtung: das ich endlich bin, wusste ich, aber das es vielleicht schneller geht als gedacht, damit muss ich mich auseinandersetzen und auch abfinden. Andererseits sag ich mir, ich habe so vieles im Leben gepackt, das packe ich auch. Ich habe zwei Söhne und einen Enkelsohn, und wie Jan schon geschrieben hat, sind wir Eltern schon so gepoolt, die Kinder schonen zu wollen. Bis zur Diagnose habe ich die Kinder "hingehalten" mit einem warten wir es ab, wir machen uns doch nicht schon vorher einen Kopp. Dann habe ich es den Kindern gesagt, und ja im Moment sieht es doch wirklich bei mir gut aus. Ob es so bleibt, dass weiß niemand. Werden sich Metastasen bilden, oder sind gar schon welche da? Niemand wird das genau wissen, wenn es noch nicht untersucht wurde. Ich kann aber Deinen Vater verstehen, dass er Weihnachten so unbeschwert wie es irgendmöglich ist mit Euch, seiner Tochter, den Enkelkindern und auch seinem Schwiegersohn feiern möchte. Vielleicht möchte er auch dort mit Euch vor Ort richtig reden? Vielleicht werden jetzt noch MRTs oder CTs gemacht und dann kann er etwas dazu sagen? Das weiß ich nicht, dass weißt Du nicht, dass weiß er ganz allein. Es stürmt in dieser Zwischenzeit von Beschwerden bis zur Diagnose soooo viel auf einen ein, und manchmal kippt die Befindlichkeit von einer MInute zur anderen. Und niemand kann meine Entscheidungen die ich hinsichtlich meiner Krankheit treffe, treffen und sicherlich versteht auch niemand was in mir vorgeht. Ich verstehe es ja selber manchmal nicht. Ja, wir wollen unsere Kinder schützen, ihnen nicht zur Last fallen, und treffen dadurch manchmal einsame Entscheidungen, die sie nicht nachvollziehen können. Aber diese Entscheidungen treffen wir nach bestem Wissen und Gewissen, auch wenn wir wissen: gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Ich hoffe, mein Beitrag drückt aus, was ich sagen möchte. Ich möchte Dich auch nicht belasten und auch nicht traurig machen. Ich wünsche Dir, Deiner Familie und auch Deinem Vater noch viele wunderschöne Zeiten die ihr noch genießen könnt, und dass er merkt, auch mit dem Krebs gibt es noch ganz, ganz viele Glückmomente, wo man merkt, es lohnt sich zu kämpfen/sich zu arangieren oder sich sogar damit einzurichten, ich weiß nicht wie ich das genau beschreiben will, weil ich selbst noch nicht weiß wie ich den Krebs annehmen werde. Alles Liebe und Gute Euch und glaubt daran, dass ihr es als Familie packt. Diaboli |
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Danke dass du das mit mir teilst, Diaboli.
Es hilft mir, diese Perspektive zu sehen. Aus Liebe zu meinem Vater muss ich seine Entscheidung respektieren...es ist noch alles sehr frisch. Wir haben diese Diagnose vor zwei Wochen bekommen. Ich finde es schön, dass du sagst, dass man trotz Krebs noch viele Glücksmomente erleben kann. Für diese werden wir sorgen, ich hoffe dass der Aufenthalt hier meinem Vater Energie geben wird, den Kampf anzugehen und nicht aufzugeben. Ich werde euch auf dem Laufenden halten, sobald ich mehr über die Diagnose weiss. Nochmals danke für eure Antworten und Informationen! |
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Hallo Bluederwisch und Diaboli,
das gleitet mir hier zu sehr in Endzeitstimmung ab. Es ist tatsächlich so, wenn der Tumor herausoperiert ist gilt man als geheilt. Es folgen danach Nachsorge Kontrollen mittels Bildgebung in kurzen Abständen (alle 3 Monate) um bei evtl. auftretenden Metastasen oder Rezidiven gleich reagieren zu können. Bei den meisten Patienten kommt da aber allerdings nichts mehr nach. Bei bereits vorhandenen Metastasen sieht das etwas anders aus. Gehen wir davon aus, was wir wissen, es sind keine Metastasen da, so ist mit der Entfernung des Tumors erst einmal alles gepackt und danach wird unter Kontrolle normal weitergelebt. Also Kopf hoch Jan |
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Wenn das ein Tumor ist, dann ist Zeit ein Faktor den man nicht ausser acht lassen sollte. Irgendwann platzt ein Tumor und dann ist es alles anderes als einfach.
Platzt der Tumor und ist er bösartig, hast du Methasthasen und der Rest des kurzen Lebens ist wirklich schei..... Da kann das gut das letzte Weihnachten sein. !!! Ins Krankenhaus und die Niere raus - und wenn man Glück hat was das. Ich habs in 7 Tagen aus dem Krankenhaus geschaft und bin seit 12 J geheilt (mit kleinem Rest-Risiko). Und die Nachsorge ist zweimal im Jahr..... Es sind nur 3 Tage Schmerzen die man mit Schmerzmittel weggedröhnt bekommt. Danach nur noch beim lachen..... Tumor sieht gut aus ? noch. Bei 7 cm ist der ganz schon groß und reif. Und das er gut aussieht - ist noch lange nicht gutartig. Geh zum nächsten Urologen lass dich beraten, und wenn du meist zum Übernächsten. Keiner wird : Warten wir mal ab sagen Mein hat mich am selben Tag der Diagnose in Krankenhaus geschickt und am nächsten war die OP. Klaus |
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Lieber Jan,
Du hast vollkommen Recht, sehen wir es positiv. Das wollte ich auch klarmachen, ich hoffte das auch hinzubekommen. Ich persönlich, und das ist nur meine eigenen Meinung, finde es nicht sooo gut, wenn hier gesagt wird, raus, sofort ins Krankenhaus. Ich glaube grundsätzlich daran, dass die Ärzte verantwortungsvoll damit umgehen, gelegentlich noch ein wenig Zeit zu geben. Seien die Gründe auch für Außenstehende nicht immer nachvollziehbar. Ich habe hier gelesen, und ich glaube sogar, dass Du das sinngemäß geschrieben hast jeder Krebs, jedes NZK ist einzigartig oder besser ausgedrückt anders. Und jeder Betroffene muss seine Entscheidung letztendlich allein treffen. Ich wollte der Threaderöffnerin einfach Mut machen und sie möge docj ihrem Vater vertrauen, er wird wissen was er tut- Entschuldigung, wenn das anders rübergekommen ist. Ich finde es gut, hier eine Plattform zum austausch gefunden zu haben, aber mutmaßungen wie und wann behandelt wird, können wir doch hier gar nicht äußern. Meine Meinung. Liebe Grüße Diaboli |
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Jan - Du hast sicher recht, ich will mich nur auch auf das Schlimmste vorbereiten können...Mir hilft es, der traurigen Wahrheit ins Gesicht zu sehen, denn alles, was besser kommt, wird für uns wie ein Geschenk des Himmels sein.
Klaus - Ich wünschte mein Vater würde es so machen, ich wünschte er wäre so vernünftig, aber wie ich schon geschrieben habe, so hat er eine andere Entscheidung getroffen. Ich weiss nun etwas mehr, mit dem Prof werde ich nach der OP sprechen können. Der Krebst ist T3a, N0 M0 soweit man das sagen kann. Wobei das CT jetzt nur für den Bauchraum gemacht wurde, Lunge doch nur Röntgen. Wir werden das CT von der Lunge nachholen - aber erst nach dem 'Urblaub' von meinem Vater hier. Vorher will er nichts machen lassen. |
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Liebe bluederwisch,
probleme über große entfernungen ohne rechtes wissen darüber sind deprimierent und frustrierent, ich kenne das. Die frage ist ja, handelt dein vater leichtfertig oder ist seine entscheidung die operation zu verschieben letztendlich ohne komplikation. Hast du den eindruck er hat angst vor der opereration, was ja durchaus normal ist und ist so leichter zu seiner begründung gekommen? Evtl. gäbe es für dich die möglichkeit über seinen hausarzt an informationen zu kommen. Auch würde der krankenhausarzt seinem kollegen auf nachfrage schon eher seine einschätzung darlegen. Mit ein wenig diplomatie muss ja die ärztliche schweigepflicht in diesem fall umschifft werden. Ist dein vater ganz allein oder sind freunde oder verwandtschaft in der nähe. Sollte er euch jetzt besuchen, müsste er unbedingt vorher alles mit seiner krankenkasse abklären. Lieben gruss |
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Ich glaube grundsätzlich daran, dass die Ärzte verantwortungsvoll damit umgehen, gelegentlich noch ein wenig Zeit zu geben
Zeit muss dir der Krebs geben - und dem bist du sche... egal. Ich frage mich was man den Wissen will, um zu entscheiden. Die Angst sollte man auch Angst nennen. Tumor in Niere - Niere raus. Da gibts keine andere Option - und vor allen nicht "warten" Mein Vati hatte eine andere schwere OP und hätte sich für "nichts tun "entschieden. Da wäre sein sicherer Tod gewesen. Ich hab den so was von in den Ar... getreten. War bei Arzt dabei und habe alles hinterfragt was er in Demut von den Weisskitteln nicht fragen wollte. Jetzt ist er geheilt - und hat noch viele Jahre vor sich. Aber entscheiden muss man selber. Nimm in in die Hand, Besuche eine urologische Station und sprech mit jemand bei dem man zu spät dran war. Das wird durch warten nicht besser - sondern schlimmer. Die Niere raus ist wirklich nicht schlimm |
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Update: ich habe die Zeit am Wochenende genutzt, um mit meinem Vater ausführlicher zu sprechen.
Er ist sich der Tragweite der Diagnose bewusst, und hat lange mit dem Prof gesprochen. Obwohl die Entwicklung des Tumors bis anfang Januar nicht abzusehen ist, so stehen die Chancen, dass nichts weiter wächst, dennoch gut. Wir müssen einfach daran glauben. Wenn der Tumor schon irgendwo versteckte Metastasen gebildet hat, dann ist es eh schon zu spät. Und das Risiko, dass sich in der Zwischenzeit Metastasen bilden, geht mein Vater ein. Für ihn wird das Entfernen der Niere weitreichende Konsequenzen haben, er wird seine Lebensgewohnheiten drastisch umstellen müssen. Er ist sich dessen bewusst. Auch der Tatsache, dass er dann vielleich nicht mehr mit seinen Enkeln wild herum toben kann (=Sturzrisiko). Dass er sie die nächsten Monate nicht auf den Arm nehmen kann. Das mögen für einige völlig belanglose Gründe sein, aber für meinen Vater bedeutet es die Welt, dieses Weihnachten normal mit seinen Enkeln verbringen zu können. Er braucht es, für ihn wird das die Energie und der Motivationsschub sein, sich all der Behandlung zu unterziehen. In allen schweren Momenten wird er davon Kraft tanken können. Und es ist SEINE Entscheidung. So wie du das vorschlägst, nierenweg, so geht das nicht, so kann ich das nicht machen. Das würde ihm das Herz brechen. Ja es kann sein, dass ihm der Krebs nicht genug Zeit gibt. Mein Herz wird daran sicher brechen, aber ohne Vorwürfe, weil mein Vater mit der Entscheidung glücklich war. Und darum geht es doch, oder? Aber ich will erstmal keine Schwarzmalerei betreiben. Es besteht laut dem Prof eine reelle Hoffnung das sich der Tatsachenstand nicht verschlimmert, das nehmen wir so hin, alles andere wird sich zeigen. Ich werde euch auf dem Laufenden halten! LG Blue |
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Hallo Blue,
genau, es ist seine Entscheidung, die er für sich abgewogen hat. Diese Entscheidung haben wir alle hier zu akzeptieren. Verständliche Gründe hat er dazu ja. Welche weitreichende Folgen der Nierenentfernung sollen für deinem Vater denn in Frage kommen, damit er sein Leben radikal umstellen muss. Dein Vater ist doch noch recht jung, so sollte er die OP recht gut wegstecken. Ein Krankenhausaufenthalt von 3-4Wochen ist schon sehr lang und nicht üblich bei einer Nierenentfernung. Auch die anschließende Behandlungsüberwachung von 3 Monaten ist mir unbekannt, aber vielleicht wird das in Österreich anders gehandhabt. Oder hat dein Vater noch andere Baustellen. Bei mir wurde ein T4 (22cm) entfernt, war nach 12 Tagen wieder aus dem Krankenhaus und bin nach weiteren 4 Wochen in Urlaub gefahren (gut nicht geflogen). Außer das ich nicht mehr arbeite, habe ich mein Leben nicht besonders umgestellt. Ich tu und lasse weiterhin was mir Spaß macht, auch auf die Gefahr hin hinterher 2-3Tage in den Seilen zu hängen. Viele Grüße Jan |
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Lieber Jan,
Mein Vater hat keine guten Lebensgewohnheiten, meiner Meinung nach die reinste Katastrophe für jemanden, der nur eine Niere haben wird (von Krebs spreche ich erst gar nicht): 1. Er trinkt viel zu wenig. Am Tag 2-3 Kaffee, am Abend sein Bierchen. Wasser oder Kräutertees nie, ausnahmsweise mal eine Limo. 2. Mein Vater raucht, und das nicht wenig. 3. Beim Arbeiten isst mein Vater kaum oder gar nicht (ist unterwegs als Fahrer). Ihm wird es schon schwer fallen, sich anzugewöhnen 2-3 L am Tag zu trinken und das Rauchen aufzuhören (oder zumindest deutlich zu reduzieren). Gut, das mit dem Essen bekommen wir hin, wenn er estmal nicht arbeitet. Da er kurz vor der Rente steht, werden wir gucken, ob er wegen eine (Schwer)behinderung nicht gleich zu Hause bleibt. Andere Baustellen hat mein Vater nicht (hat mir zumindest versichert), er wird mindestens 10-12 Tage im Krankenhaus bleiben, bei kleinster Komplikation eben länger. Anschliessend soll Physio gemacht werden, 3 Monate nichts über 5kg heben (=Dauer der Physio). Nach der OP dann noch ausführliche CTs. LG Blue |
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Zitat:
Was im umkehrschluss wahrscheinlich bedeutet, dein vater möchte momentan gar nichts wissen. Das wird die angst vor der operation sein. (hatte ich auch) Deine mutter scheint ja leider in dieser sache keinen einfluss auf ihn zu haben. Gibt es sonst jemanden in der nähe der einfluss auf ihn nehmen könnte und ihm erzählt, eine nierenoperation ist nicht das ende der welt. Normalerweise wird ein 62 jähriger nach einer nieren op auch keine drei monate physio bekommen, bestenfalls, wenn er es wünscht, 3 wochen reha. Als tochter und zusätzlich weit weg ist das idr. immer ein problem, das ist meist so gelagert. Ein sohn hat es da leichter, der sagt, hör mal, mit dem wissen was du und ich jetzt von deiner niere haben, kannst du doch nicht zu uns kommen. Diese belastung für dich weit weg von deinem krankenhaus und letztendlich auch für uns, wenn da was passiert. Du läßt dich jetzt bitte operieren und danach seid ihr ganz herzlich eingeladen, basta. Lieben gruss |
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Wer hat denn so nen Sch... erzählt.
Mein Niere ist seit 12 Jahren weg. Ich habe danach geraucht und trinke so viel wie ich will. Da muss man weder Rücksicht nehmen, noch irgendwas beachten. Wir brauchen die Niere seit der Steinzeit nicht mehr. Und ich wurde nach 7 Tagen entlassen, auf die Reha habe ich verzichtet (gut ich war 30). Keine 3 Wochen nach OP habe ich einen Umzug gestemmt. Das schlimmste war 6 Wochen nicht baden zu dürfen. Ich versteh weder dich noch Vati. Die 5 Jahre Überlebenschancen verändern sich bei geschlossenen Tumor 80-90 % gestreuten Tumor 20-30 % Und wenn der Arzt hellsehen könnte würde er Lotto spielen. Kein kann genau sagen wann ein Tumor Metasthasen aussenden. Heute, morgen oder bei einer Wunderspontanheilung gar nicht. Aber sicher ist das ein entfernter Tumor das nicht mehr kann. Er tausch ein Weihnachten, das er nicht ohne permanente Todesangst und Sorgen erleben wird, gegen eine eindeutig verbesserte Überlegenschance. Das ist alles nur eine Ausrede für die Angst die er hat. Aber die wird nicht weniger wenn er es verschiebt - das macht es nur Schnimmer. Wird ein schönes Weihnachten wenn alle den "Todgeweihten" bedauern. Dann doch lieber den "Geheilten" im Krankenhaus besuchen. Klaus |
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Hallo Blue,
ein Kollege. Den Lebensstil kenn ich, bin selbst 20 Jahre gefahren. Nur das mit dem Rauchen erschließt sich mir bis heute nicht, habe noch nie eine Notwendigkeit gesehen es anzufangen. Aber was ist eine drastische Umstellung der Lebensweise? Darauf zu achten der Niere etwas Gutes zu tun? Es muss sich niemand kasteien. Das Leben hört doch nach einer solchen OP nicht auf, siehe z.B. Niereweg. Entweder dein Vater geht hier von dem schlechtesten Verlauf der OP und der Heilung aus oder es ist da doch noch mehr oder der Prof ist etwas untalentiert deinem Vater Optimismus zu geben. Er hat seine Entscheidung getroffen, die ist zu akzeptieren. Ob dies unbeschwerte Weihnachten werden mit einer im Ungewissen liegenden Gefahr möchte ich jetzt gar nicht beurteilen. Zum CT: Wichtig ist kurz vor oder kurz nach der OP ein Komplettcheck mittels CT-Lunge, MRT oder CT Oberbauch und kleines Becken und möglichst noch MRT vom Kopf zu machen um evtl. Metastasen auszuschließen. Ist so in den EAU (europäischen) Leitlinien vorgesehen und ist (sollte) Standard in der Behandlung des NZK. Ich wünsche noch viel Weihnachtsfeste mit dem Vater/Großvater, wobei ich hier sehr optimistisch bin das es noch einige werden. Viele Grüße Jan |
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Frag dich mal einen Arzt wie schnell ein Nieretumor wächst und ab welchen Station er Metatasen aussendet. Bei einem schnell wachsenden Tumor stellt sich kaum die Frage ob man noch besonders viele CT's macht.
Hier besteht eine reale Chance, nach einer schnellen OP, als geheilt zu gelten. Hier hat keiner "Entschieden", da hat einer die Hosen voll. Und mit falschen Geschichten mit einem furchbaren Leben nach der Op hilft man ihm kaum. Man sollte ihm mal zeigen wie furchbar es ohne sein kann. Denn mit Methastasen helfen die Medis nur noch das Sterben zu verschieben. Bei den Nebenwirkungen dann wäre esaber egal ob er bei LKW Fahren nicht pinkeln kann. Er wird dann keine LKW mehr fahren. Und da LKW Fahrer kaum reich sind. Wird das HarzIV, Krank und Schmerzen bis zu einem nahen Ableben (die 5 Jahresüberlebensrate sinkt gewaltig). Aber wenigsten noch ein Weihnachten...... Klaus P.S. Tut mir leid das ich mich etwas aufrege |
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Hallo Niereweg,
ich kann ja verstehen das du dich aufregst. Aber der Vater hat für sich entschieden und das müssen wir akzeptieren, auch wenn wir anderer Ansicht sind. Schade das man seine Zukunft von vorneherein so schwarz sieht, obwohl es gar nicht sein müsste. Deine Sicht auf das Leben unter Medikamente bei Metastasen finde ich aber auch etwas heftig. Klar haben die Nebenwirkungen, aber man kann mit denen leben. Wie lange , kann im Voraus kein Mensch sagen. So schlimm wie du dir das ausmalst ist's in der Regel nicht. Nur wenn möglich sollte man diesen Status vermeiden. Und ob ein LKW-Fahrer zum Sozialamt muss, falls er nicht mehr arbeiten kann, darf man auch nicht verallgemeinern. Mit 62 gehört er noch zur alten Garde, die haben bis vor 10 Jahren noch richtig Geld verdient, besonders in Österreich. Bei den jungen Fahrern siehts dann allerdings traurig aus. Gruß Jan |
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Guadiana - danke für die Infos. Ich werde sie so an meinen Vater weiter leiten!
Niereweg - ich weiss, dass du es gut meinst, aber ich finde deine Reation schon heftig. Ich habe hier irgendwo gelesen, dass jeder mit seinem Krebs anders umgeht. Nun, mein Vater hat sich für diese Art entschieden, ob es uns schmeckt oder nicht. ICH hätte an seiner Stelle anders gehandelt, ich wäre sofort bereit meine Koffer zu packen, und samt Familie meinen Vater besuchen zu kommen, damit er sofort operiert werden kann. Mit deinen Argumenten streust du nur Salz in meine Wunden. Und¨mit deiner überspitzten Bemerkung, mein Vater würde vom Staat leben müssen schiesst du schon deutlich übers Ziel, aber das wird dir, denke ich, klar sein. Komme mir schon in gewisser Weise von dir 'angeklagt' vor, weil mein Vater es nicht so macht, wie du es vorschlägst. Als ob ich etwas dafür könnte... Und nein, es ist auch nicht meinem Vater gegenüber fair, er ist ein wundervoller Mensch, mit seinen Makeln, aber ich liebe ihn sehr. Und ich bin wie vor Schmerz gelähmt, weil er Krebs hat. Jan + @all - es ist für mich unheimlich schwer, das Ganze über eine Distanz von tausenden Kilometern zu regeln. Und noch schwerer ist es, zu wissen, was wirklich in meinem Vater vorgeht. Ich möchte gerne das Alles mit ihm in Ruhe besprechen, sehen wovor er wirklich Angst hat, warum er sich das Leben nach der OP so schlimm vorstellt. Aber um das zu tun, muss ich noch 10 Tage warten, bis ich persönlich mit ihm sprechen kann. Ich bin euch dankbar, dass ihr mich mit (Fach)wissen und euren Erfahrungen versorgt. Ich finde auch was mir Diaboli geschrieben hat sehr schön, mir sozusagen die Perspektive der 'Eltern' etwas näher zu bringen. Ich möchte euch nur um eines bitten: keine weiteren Vorschläge oder Drängen, mein Vater müsse sofort unters Messer. Es wird nicht passieren, er hat so entschieden, es wird erst im Januar passieren. Es tut mir nur weh und bringt mich keines Wegs weiter! Danke für euer Verständnis! |
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Die 5-Jahres-Überlebensrate des Nierenzellkarzinoms beträgt
Stadienabhängig: lokal begrenzt (T1-T2, N0, M0): 70-80 % lokal fortgeschritten (T3, N0-N2, M0): 20-60 % Fernmetastasen (alle T, alle N, M1): <10 % Die zugelassenen Angiogenese-Hemmer haben in den randomisiert-kontrollierten Studien für die Europäische Zulassung in der Regel zwar eine statistisch signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens gezeigt, nur in einzelnen Fällen hat sich dies aber auch in eine Verlängerung des Gesamtüberlebens übersetzt. Kuratives Potential, etwa in Form lang anhaltender kompletter Remissionen von Metastasen, wie sie unter Hochdosis-Immuntherapie bei geeigneten Patienten berichtet wurden[7], hat sich für diese neuen Wirkstoffe bislang noch nicht bestätigt[8]. Wikipedia 5 Jahre heisst nicht danach wird besser. Da gibts kein "Überleben" mit Medis wenn er gestreut hat. Man stirbt nur nicht mehr sofort. Zitat:
Schön das er was gespart hat. Da kann er die Geschenke nochmal richtig groß machen, weutersparen wird sich kaum lohnen. Wünsche ihm aber viel Glück. Klaus P.S. Klinke mich aus, sonst geh ich durch die Decke |
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Hallo Blue,
lass Dich nicht irre machen! Mein Nierenkrebs hatte im März 1993 bereits gestreut und ich lebe noch! Hezliche Grüße und eine schöne Adventszeit! Heino. |
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Glückwünsch, bist du Einer der <10 % die übrigen blieben.
Jetzt fehlt noch einer der es mit Handauflegen und einer Spontanheilung geschafft hat. Dann können wir daraus lernen das Statistiken nur bei anderen gelten. Ich will hier keinem Angst machen und jeder darf frei entscheiden. Aber alle Zahlen und alle Fachleute empfehlen einen Nierenkrebs mit der Niere zu entfernen, es ist bekannt das ein Nierenkrebs schnell wächst und sehr oft tödlich endet wenn er zu spät erkannt wird. Da ist doch abwarten das genaue Gegenteil (wegen etwas Bauchschmerzen zu Weihnachten) Ich würde empfehlen einen Urologen zu fragen. Keine Hausarzt, Chirurgen, Radiologen oder die Schwester - sondern einen oder mehrere Urologen. Am besten in einer Urologischen Klinik - Urologisches Krebszentrum. Ich habe das gemacht, die Antwort : Keine Alternativen, keine Zeit war die einhellige Meinung. Denn es kommt nicht darauf an was die Klugscheisser in einem Forum wissen (mich eingeschlossen). Wir sprechen von unseren persönlichen Erfahrungen, verteilen Weissheiten oder erzählen auch gerne mal Märchen. |
AW: Mit welchem Verlauf ist zu rechnen?
niereweg - bitte lass es gut sein, deine Zeilen verletzen mich! Ich bin sehr wohl im Bilde, was das Beste wäre... Und ziehe die Gründe für die Entscheidung meines Vaters nicht ins Lächerliche - du wirst damit beleidigend!
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Hallo bluederwich,
erst einmal meinen Respekt dafür, dass du noch so höflich antwortest! Du hast sicher recht, dein Vater hat seine Entscheidung getroffen und das hast du akzeptiert und wir alle hier haben das erst recht zu akzeptieren! Ob das aus Angst oder warum auch immer so ist, geht uns nichts an! Und dass er Angst hat finde ich völlig normal, nicht unbedingt vor der OP aber vor der Krankheit. Ich glaube, die hat fast jeder. Ich persönlich konnte das Ding nicht schnell genug los werden und war vorher eher wie gelähmt. Ich hätte absolut nix genießen können, egal wie sehr ich mich vorher darauf gefreut hätte. Aber jeder ist halt anders und jeder geht anders mit seiner Krankheit um und hat auch jedes Recht dazu. Bitte nimm dir die Statistiken nicht zu Herzen. Die sind wirklich nicht aussagekräftig und oft überholt. Und ja trinken sollte man schon, aber es zählt ALLES und man darf auch Kaffe und nen Bier. Das Leben nach der OP ist nicht völlig anders und auch nicht unbedingt eingeschränkt, aber man schätzt es viel mehr! Ich habe im übrigen viele Leute mit Metastasen persönlich kennen gelernt, die damit schon viele Jahre leben, sicherlich mit Nebenwirkungen, auch starken, aber alle genießen ihr Leben und glauben an ihre Zukunft und sind oft engagierter als "Gesunde". Gerade in der Behandlung des NC hat sich viel getan. Eine wirklich gute Infomöglichkeit findest du im oben festgepinnten Thread Ärzte. Ich hoffe, ihr könnt den Besuch deiner Eltern ein wenig genießen, obwohl ich das für sehr, sehr schwierig halte. Ich hoffe sehr, dass dein Vater auch im Januar noch metastasenfrei ist. LG Gabi |
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@bluederwisch1903
Entschuldige, viel Glück ! |
AW: Mit welchem Verlauf ist zu rechnen?
man darf bei all den statistiken und dem foren-geschreibsel auch nicht vergessen, das in der mehrheit die "fälle" (in nenn sie jetzt mal ganz unpersönlich so) auftauchen, bei denen es NICHT gut verläuft
ok, ich bin dann zwar eine "quotenschlampe", weil bei mir bisher jede nachsorge mit regelgerechtem post-op status abgeschlossen wurde, aber ich mag infos und bin halt ein online junkie...;) back to topic: wie gesagt, patienten mit einem NKZ wird die betroffene niere entweder ganz, oder auch nur teilweise entfernt. und je nach grösse, position und metastasierung des tumors werden patienten, bei denen KEINE metas entdeckt werden konnten, als "geheilt" entlassen das die viertel/halb/jährlichen nachsorgen natürlich eingehalten werden sollten, steht ja wohl ausser frage! ich wurde z.b. von meinem oberarzt mit den worten verabschiedet: "sie hatten glück, das das entdeckt wurde. wir konnten die niere retten, die lymphknoten waren völlig unauffällig, besser kann es eigentlich mit dieser diagnose nicht aussehen. ich bin nicht der liebe gott, und kann ihnen nicht versprechen das sie nie wieder dahingehend probleme bekommen werden, aber ich kann mi voller überzeugung sagen, das ich IHR risiko nochmal dahingehend probleme zu bekommen nur marginal höher einschätzen würde, als das jemanden ihres alters ohne ihre vorgeschichte!" also... es ist nicht schön, krankenhaus essen schmeckt nicht, ein schnarchender zimmergenosse ist körperverletzung und husten und niesen nach nem flankenschnitt ist die reinste vor-hölle! aber 14 tage später sieht die welt aber schon wieder ganz anders aus! natürlich kommt es auf die eigene physische und psychische konstitution an, wie man so eine OP verpackt. aber nach dem gesetz der wahrscheinlichkeit geht bei den meisten metastasenfreien betroffenen das leben recht normal -mit ausnahmen der regelmässigen nachsorgen- weiter das "kopf-kino" ist natürlich ein anderes thema, mir hat es z.b. geholfen, das ich recht offensiv mit dem thema umgehe und ganz bewusst sage "ich HATTE nierenkrebs!" seitdem ich das realisiert habe, geht es mir deutlich besser als in der phase, in der ich sagte "ich HABE nierenkrebs!" ... nur um das ganze thema mal wieder etwas zu "erden" ;) ... Thomas |
AW: Mit welchem Verlauf ist zu rechnen?
Hallo Blue,
auch von mir erstmal Respekt für deine sachliche Reaktion! Schon beim Mitlesen fand ich den Sarkasmus und die "Angriffe" in einigen Einträgen hier mehr als grenzwertig und anmaßend! Ich bin auch "nur" Angehörige und war immerhin in der glücklichen Situation, nicht nur meine Eltern, sondern auch noch meine Brüder mit Familien während Papas Krankheit vor Ort zu haben. Auch aus der Nähe ist es manchmal nur schwer zu ertragen gewesen, wenn Papa sich anders entschieden hat, als ich es mir gewünscht habe. Wenn er zur Untersuchung nach Frankfurt gefahren wäre, um dort eine zweite Meinung bezüglich der OP-Möglichkeiten seiner Lungenmetastasen zu bekommen, vielleicht hätte man dann die Hirnmetastasen früher entdeckt, vielleicht hätte man sie dann besser behandeln können, vielleicht... Aber vielleicht hätte es auch nichts geändert. Auch mein Vater hat SEINE Entscheidungen getroffen - und das steht ihm auch zu!!! ER wollte die OP in München - und ist hingeflogen. ER hat die AHB verkürzt, weil ihm sein CT-Termin wichtiger war. Er hat seiner Uroonkologin vertraut und wollte keine Zweitmeinung zu den Lungenmetastasen, obwohl ich den Kontakt hergestellt hatte und die telefonische Reaktion auf die CT-Bilder gar nicht so schlecht war. Er hat aber auch im April das Kopf-MRT machen lassen, weil ich ihn nach dem Lesen hier im Forum darum gebeten habe. Es war da noch ohne Befund... Er ist nach der Diagnose der Hirnmetastasen nach Lourdes geflogen, obwohl sein ältester Sohn das viel zu gefährlich fand und dagegen war. Papa war diese Pilgerreise wichtig (und er hat dort kein Wunder erwartet, die Reise war schon lange geplant). Darum hat er sie gemacht, und Lourdes hat ihm viel Kraft gegeben! Liebe Blue, ich wünsche euch, dass deine Eltern bei euch auch Kraft tanken können und im Januar dann alles glatt über die Bühne geht! Auch für meinen Papa waren seine vier Enkel total wichtig! Vielleicht sind deine Kinder dann ja sogar der Ansporn für deinen Vater, nach der OP ein bisschen was von seinen "schlechten Angewohnheiten" abzulegen? Natürlich sprechen viele vernünftige Gründe für eine schnelle OP. Für deinen Vater gibt es aber offenbar auch noch andere wichtige Dinge. Und auch wenn Angst in seine Entscheidung mit hineinspielt - dann ist das eben so! Auf einer meiner Lieblings-Sprüche-Karte steht: "Das, was man im Leben immer wieder bereut, sind die verpassten Chancen." Bevor jetzt gewisse Leute triumphieren, weil ich Ihnen mit diesem Satz sozusagen "in die Karten spiele": wir sollten nicht vergessen, dass man auch diese Chancen unterschiedlich definieren kann. Auch wenn für viele hier eine OP DIE (einzig denkbare) Chance ist, so kann auch die Reise zu euch eine Chance für deinen Vater sein, die er einfach nicht verpassen will! Dir und besonders auch deiner Mutter wünsche ich möglichst viele Momente, in denen ihr die Angst um deinen Vater vergessen könnt, weil ihr seine Freude und sein Glück mit den Enkeln erlebt. Alles Gute für euch und eine schöne gemeinsame Weihnachtszeit für euch!!! Liebe Grüße Reni |
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Danke Reni
Liebe Grüße Diaboli |
AW: Mit welchem Verlauf ist zu rechnen?
Dieser thread zeigt wie kompliziert manchmal der spagat zwischen angehörigen helfen / mut zusprechen und tachless reden ist.
Und die differenzen in den ansichten zwischen einem betroffenen, sowie einem krebs angehörigen. Liebe Bluederwisch, deine eltern werden dich ja nun in kürze besuchen. Was kannst du jetzt noch auf die schnelle tuen und abklären? Je mehr du weißt, um so besser dürftest du mit der situation umgehen. Du schriebst: Zitat von bluederwisch1903 Anschliessend soll Physio gemacht werden, 3 Monate nichts über 5kg heben (=Dauer der Physio). Nach der OP dann noch ausführliche CTs.>>>>> und ich antwortete: Zitat:
Zitat:
Kein kompetenter mensch wird so etwas deinem vater mitgeteilt haben, die annahme dass er tüdelt um sein ding so durchzubringen wie er möchte, ist wohl sehr, sehr hoch. Somit weißt du auch nicht sicher, ob tatsächlich kein ct thorax gemacht worden ist, denn im normalfall wird dies beides vor der operation durchgeführt. Es gibt zwei systeme, einmal wird ct abdomen und thorax in einem zusammen gemacht, hier bekommt man oft dann auch gleich das resultat oder beides wird einzeln durchgeführt und ct thorax wird dann ein oder zwei tage später gemacht und oft bekommt man erst einige tage später das resultat. Der hausarzt erhält normalerweise eine kopie, der müsste es wissen. Kommst du mit ihm nicht weiter, wäre es schlau und sowieso zu empfehlen, deine eltern nehmen von den durchgeführten ct's aus sicherheitsgründen eine cd mit zu dir. Hierfür gehen deine eltern im krankenhaus in das büro der radiologie und lassen sich eine patientenkopie der durchgeführten ct's geben. (kostenlos dauert 10 minuten). Deine mutter fragt dann, ist das nur abdomen oder auch thorax? Darauf wird die dame natürlich antworten und dann wäre deine mutter und auch du schlauer. Heutzutage werden z.b. metastasen in der lunge mit neuen verfahren operativ entfernt, kein problem mehr. Es dürfen halt nicht zu viele sein und sie sollten auch nicht zu groß werden. Ich hatte es schon geschrieben, dein vater muss unbedingt die reise mit seiner krankenkasse abklären, normalerweise bekommt er ein auslandsformular mit. Wenn du nicht in einem hochpreisland wohnst, kostet ein ct scan aus eigener tasche um die 300€. Lieben gruss und alles gute |
AW: Mit welchem Verlauf ist zu rechnen?
Ps. dein nick ist das blue derwisch? andernfalls hört sich das nach südafrika, namibia an.
Bei letzterem falls notfallkönnte ich evtl. helfen |
AW: Mit welchem Verlauf ist zu rechnen?
Hallo,
ich glaube nicht, dass sich bluederwich hier noch einmal meldet ..... war ja auch stellenweise hart. Von daher also alles Gute für deinen Vater, möge alles so klappen, wie er es sich ausgemalt hat und hoffentlich könnt ihr den Besuch und die kommenden Feiertage trotzdem zusammen genießen. Ich wünsche es euch. LG Gabi PS: es würde mich aber auch interessieren, wo du, zumindest grob, wohnst ;-) |
AW: Mit welchem Verlauf ist zu rechnen?
Ich melde mich schon noch, hatte nur die letzten Tage viel zu tun - mit zwei Kleinkindern verfliegt die Zeit einfach zu schnell...
Guadiana - ich weiss sicher, dass kein CT vom Brustkorb gemacht wurde, nur Bauch. Thorax und erneut Bauch sind dann für Januar vorgesehen. Hier lassen wir die CTs nicht machen. Wozu auch, in Österreich haben die eh einen besseren Standart. Und ich wohne gaaanz weit weg von Namibia - im Land der Grizzlies und Elche. Soweit ich Weiss ist alles mit Versicherung abgeklärt, Reiseversicherung abgeschlossen, und mittlerweile müssten auch die Koffer gepackt sein. Diaboli - danke für die liebe PN. Übrigens haben wir etwas gemeinsam: dein Enkelsohn heisst gleich wie mein Sohn. Schöner Name! Ich habe mich die letzten Tage etwas gesammelt, und mittlerweile kommt auch so etwas wie ne Vorfreude hoch, meine Eltern endlich zu sehen. Ich bin guter Hoffnung, dass wir den Kampf im Januar mit viel Stärke angehen können, schaue nicht rückwärts und versuche mich nicht mit Selbstvorwürfen zu quälen. Würfel sind gefallen, jetzt geht es darum, das Beste aus dieser Lage zu machen. Ich werde mich die nächsten Wochen nicht melden, deshalb wünsche ich euch schon mal ein frohes Fest und ein gutes neues Jahr. Ich werde dann pünktlich im Januar weiter berichten! |
AW: Mit welchem Verlauf ist zu rechnen?
Nachtrag zu Guadianas Frage: der nick ist völlig zufällig zusammengesetzt, keinerlei kulturelle Anspielung auf mein (neues) Heimatland. Wollte nicht so abgehackt antworten, bin nur wiedermal 'aufm Sprung' wie man so schön sagt.
So, jetzt aber endgültig allen eine schöne Weihnachtszeit! |
AW: Mit welchem Verlauf ist zu rechnen?
Hallo Bluederwisch,
Weihnachten ist vorbei, der Januar ist da, deine Eltern sind vielleicht noch bei euch, vielleicht sind sie abgereist, vielleicht steht die Op. deines Vaters kurz bevor. . . Reni schrieb, vielleicht ist ja der Besuch bei euch seine große Chance. Dein Vater war erfüllt von der Vorfreude auf deine Familie, seine Enkel. Leib und Seele waren erfüllt von dieser Freude. Oder sind sie es noch? Freude hat eine so große Kraft auf den Körper, daß diese Kraft größer sein kann als die kranken Krebszellen. Freude stimuliert in grandioser Weise das Immunsystem, das immer versucht, die Ordnung im Körper aufrecht zu erhalten oder wieder herzustellen. "Freude ist die beste Medizin." Der Januar ist da, dein Vater ist noch bei euch oder vielleicht nicht mehr. Die Voruntersuchungen für die Op. stehen bevor. Vielleicht werden die Ärzte sich wundern. Es wäre nicht das erste Mal. Vielleicht fällt die Op. aus. Ich wünsche es euch, Rudolf |
AW: Mit welchem Verlauf ist zu rechnen?
Hallo, genau wie dein Vater spricht auch mein Stiefvater. Wir wissen´s erst seit knapp ner Woche. Er schon seit Dezember... Ich denke für ihn war das auch wichtig Weihnachten mit uns verbringen zu können, denn auch er tobt mit seinen Enkelkindern durch die Gegend. Mittlerweile habe ich viel gelesen und bin noch verunsicherter als vorher. Deine Gespräche hier haben mich wieder so ein weing auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Sein Krebs ist innerhalb von vier Wochen 3 cm gewachsen und ist mittlerweile 6cm gross. Er kommt nun am Dienstag ins Krankenhaus für letzte Untersuchungen und dann kommt das Mistding auch raus. Ich hoffe und bete, dass er uns erhalten bleibt. Er sieht das auch total locker. ("das schneiden die raus und gut ist"). Hast du deinen Kindern was gesagt? Ich würde gerne, aber ich bin mir da sehr unsicher. Für sie würde eine Welt zusammen brechen. Sie sind knapp 8 und 10.
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