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??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo liebe Mitstreiterinnen,
ich lese seit meiner BK-Diagnose vor zwei Monaten viel bei Euch mit und habe schon viel lernen und erfahren dürfen - vielen Dank! Mir brennt jetzt eine Frage unter den Nägeln, zu der mir Eure Einschätzung und Meinung wichtig wäre. Kurz zu mir: 40 Jahre, schlank, sportlich, nie krank gewesen, Nichtraucherin, selten mal ein Glas Wein oder Bier. 2 Kinder lange gestillt. Schon sehr lange Vegetarierin und gesunde Ernährung. Dann selbstentdeckter Tumor rechte Brust im Dezember 2013, 2x BEO seit 16.12.13, dann Ablatio rechts am 16.1.14, mit der ich gut umgehen kann, werde vermutlich nicht aufbauen wollen. G2-Tumor, Her2neu positiv, Hormon positiv. N0, M0. Neben dem gefühlten Tumor (1,8 cm) fanden sich noch 3 weitere kleine Tumore bei den OPs, von daher gut, dass die Brust ab ist. Desweiteren sehr ausgedehnte DCIS high grade, insgesamt mind. 11 cm, was so ungefähr meiner ganzen Brustgröße entspricht (früher 80B), also DCIS überall --- war auf keinen Bildern zu sehen, auch die kleinen Tumore nicht :(. Soll mich humangenetisch untersuchen lassen wegen Tumoreigenschaften und der Multizentralität. Finde ich gut, da ich 2 Kinder habe, und finde, die müssen wissen, falls es erblich sein könnte. Meiner Frage an Euch betrifft die Ausbreitung der DCIS und die Gestreutheit der Tumore: Ich sorge mich um die linke Brust. Auf Bildern sieht man nichts, sah man aber bei der anderen auch nicht. Warum sollte rechts DCIS sooooo weit verbreitet sein (plus ungesehene Tumore drin!), und links nichts? Das macht für mich keinen Sinn. Der operierende Arzt meinte, er halte nichts von provisorisch links abnehmen, ich könne davon ausgehen, dass, FALLS links was wäre, dies durch die Chemo/Hormon/Antikörpertherapie, die ich jetzt kriege, verschwinden würde. Mmmmh. ABER: es gibt nun einmal viele Frauen, die nach Jahren ein Rezidiv/Neuerkrankung in der anderen Brust bekommen, trotz aller Therapien. Mein Bauch sagt mir, ich solle lieber die linke Brust auch abnehmen lassen. Wie gesagt, mit dem einseitig Amazonesein habe ich kein Problem, fände auch ein Ganz-Amazonesein nicht schlimm. Meine Sicherheit ist mir wichtiger! Und dass das Riesen-DCIS nur auf einer Seite sein soll, leuchtet mir NULL ein. Was denkt Ihr dazu? Desweiteren frage ich mich, ob es nicht Sinn machen würde, auch gleich die Eierstöcke und die Gebärmutter rauszunehmen, präventiv. Was spricht dagegen? Erhöht dies nicht meinen Schutz vor Neuerkrankungen? Was denkt Ihr? Oder was sind Eure Erfahrungen? Meine "Familienplanung" habe ich abgeschlossen, ich bin alleinerziehend mit 2 Kindern, von daher ist mir das wichtigste, so lange wie möglich zu leben und ALLES zu tun, was dies ev. ermöglichen kann, daher habe ich auch zu allen Therapieverschlägen gleich ja gesagt. Was denkt Ihr zur Abnahme der anderen Brust, sowie Thema Eierstöcke und Gebärmutter? Vielen, vielen Dank und ganz viele Grüße! Tante Hermine :) |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo,
ich kann deine Gedanken super gut verstehen. Mir schwirren sie auch im Kopf rum. Bin aber noch nicht Operiert bekomme vorher Chemo. Mir wird auch zu wenig auf die andere Brust geschaut und nach Eierstöcken usw. Wenn es nach mir ginge, wurde ich alles entfernen lassen! Bin da auch noch nicht fertig mit! Und wenn sie bei mir bei der Op trotz vorher Chemo noch mehr finden, dann werd ich das wohl auch möchten lassen! LG Oli Würde an deiner Stelle vielleicht noch den Test abwarten! |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo Tante Hermine,
Ich hatte die gleichen Gedanken wie du. Sofort nach meiner Diagnose wollte ich auch alles weg haben. Ich habe es dann vom Gentest abhängig gemacht. Wäre dieser positiv gewesen, so hätte ich mir die zweite Brust und auch die Eierstöcke entfernen lassen. |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo Tante Hermine,
hatte auch mehrere DCIS rechts und Ablatio 2010. Ich überlegte mir auch, die linke Brust abnehmen zu lassen. Da der Gentest negativ war, hatte ich mich dagegen entschieden. Wenn ich mich heute nochmals entscheiden müsste, würde ich die linke Brust auch abnehmen lassen. Beim Brustaufbau wurde die gesunde angeglichen mit Silikon - es wäre egal gewesen ob vorher das Drüsengewebe entfernt worden wäre. Ich habe immer ein ungutes Gefühl und denke wie du, wenn rechts DCIS, dann kann es links aus passieren. Die Ärzte meinen jedoch, ich hätte kein höheres Risiko als gesunde Frauen |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo Tante Hermine,
mein Werdegang war genau wie deiner und die Bedenken hatte ich auch. Mir hat man gesagt,dass die Brustdrüsen nichts miteinander zu tun haben,es sind 2 verschiedene Strände u aufgrund dessen hat man eine vorsorgliche 2.Ablatio nicht durchgeführt und eine Entfernung der Eierstöcke ist bei negativem Gentest auch nicht notwendig. Dies hätte hinsichtlich der vorgezogenen Wechseljahre auch erhebliche Nachteile. Falls du aber den Gendefekt hast,dann kommt die Entfernung aller natürlich in Frage u wird auch von der Krankenkasse bezahlt. LG,Isabell |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Habt schon mal VIELEN lieben Dank für Eure Antworten!!
Es tut immer wieder gut, von ähnlichen Gedanken/Erfahrungen und Situationen zu lesen... Die Frage, die sich mir stellt, ist unabhängig vom Gentest, wenn der positiv ist, klar, alles raus und weg, was geht. Aber mich beschäftigt die Frage eher GENERELL (bzw. d.h. auch wenn Test negativ ist). Mein Gefühl sagt mir eindeutig: linke Brust ab. Ich weiss zwar, dass "eigentlich" die beiden Brüste/Brustdrüsen unabhängig von einander sind, aber andererseits halte ich den Körper schon für EINEN zusammenhängenden Komplex und von diesem Gesichtspunkt aus macht es für mich KEINEN Sinn, dass die eine Brust so extrem voller DCIS ist (war ja im Prinzip überall plus auch nah an Resektionsränder, aber das ist anderes Thema), und die andere nichts haben soll... Und da man rechts auch keine Verkalkung etc. sah, beruhigt es mich null, dass man links nichts sehen kann, versteht Ihr? Was finden die Ärzte denn so schlimm daran, wenn ich meine zweite Brust auch hergeben möchte? Ich meine, ich neige weder zu Panik noch habe ich ein psychisches Problem mit dem "Oben-ohne"-Sein, warum wird von den Ärtzen die Überlegung so pauschal abgelehnt? Und dass ich angeblich links genauso viel/wenig Risiko wie nicht-erkrankte Frauen habe, finde ich totalen Blödsinn, bei mir trifft keinerlei Risikofaktor zu, und zwar absolut gar keiner, und dennoch habe ich mit 40 BK bekommen und zwar mit mehreren Tumoren... Gibt es hier Frauen, die sich präventiv die 2. Brust abnehmen liessen (ohne positiven Gentest)? Mich würde mal interessieren, was sich drin fand... Darüber hinaus habe ich in letzter Zeit zwei Frauen in ähnlichem Alter getroffen, die auch beide BK haben und nach 5 bis 8 Jahren erneut an BK in der anderen Brust erkrankten, trotz Chemo etc., und beiden war auch versichert worden, ihr Risiko sei statistisch nicht höher. So was stärkt mich in meinen Überlegungen, die linke Brust auch abzugeben. Warum empfinden die Ärzte, zwei an der Zahl, meine Überlegung so unangemessen??? Danke für Eure Meinungen! Viele Grüße, Tante Hermine Zitat:
wieso wäre die Entfernung der Eierstöcke von Nachteil? Bei der Hormonbehandlung? Danke und viele Grüße! |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo Hermine,
meine Ärztin hätte ohne weiteres auf meinen Wunsch hin die gesunde Brust entfernt. Wenn du ohne Brüste leben möchtest, dann suche dir einen verständnisvollen Arzt, der deine Ängste versteht. Die Ärztin fragte mich beim Brustaufbau ob ich die gesunde angleichen möchte oder das Drüsengewebe entfernen haben möchte, da ich auch sehr ängstlich war und meine Oma an Brustkrebs verstarb. |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
*winkt in die Runde*
Viele liebe Gruesse, ich habe mir beide Brüste entfernen lassen, trotzdem nur die Linke befallen war. Sechs Monate (erst Chemo/6 FEC, OP, Bestrahlung ) prüfte ich meine innere Einstellung dazu, warum, wieso, weshalb. Ich wollte meine panischen Ängste eindämmen. Einen Haltungsschaden vermeide. (meine Brüste waren sehr groß). Und eine erneute Erkrankung nach einem Jahr ausschließen. Kopfkino hin. Kopfkino her. Jeder kennt das von Euch. Nach einem Gespräch mit meinem Partner, stand mein Entschluss fest. Beide kommen weg. Einen Tag vor der OP, großer Abschied im Badezimmer. Sie wurden noch mal eingeseift und gestreichelt. Ein paar Tränen wurden auch vergossen. Ich bereue meinen Entschluss bis heute nicht, weil ich merke, ich lebe bedeutend ruhiger. Es war für mich die richtige Entscheidung. Ich wünsche Euch allen eine ruhige Woche. Dyara |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Negativ ist die Entfernung der Eierstöcke hinsichtlich der Wechseljahrsbeschwerden,die auf einen in jungen Jahren zukommen. Das musst du mal googlen,das ist nicht unerheblich.
Das Thema die Brust vorsorglich zu entfernen sieht jeder Arzt anders. Zur Reha habe ich 2 Frauen kennengelernt,die das gemacht haben und von deren Ärzte wurde es im Hinblick auf die Psyche befürwortet. Ich denke,dass ist die einzige Möglichkeit das durch zu bekommen. Probiere es einfach, wie schon erwähnt, bei einem anderen Arzt. Bei mir wurde auch nah an den Resektionsrändern geschnitten.. :-( Hattest du Bestrahlung? LG:pftroest: |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Liebe Tante Hermine
Die fast identische Ausgangslage - mal abgesehen, dass ich ein Jahrzehnt mehr auf dem sportlichen, nichtrauchenden, schlanken, doppelt bemutternden, ex-stillenden und recht gesund lebenden Buckel habe :D. Ich hatte ein multizentrisches, sehr ausgedehntes DCIS (high grade) links - da war nichts mehr zu retten. Rechts habe ich auf eindringlichen Rat :megaphon: meines Gyn und mit dem Segen des Brustzentrums in der gleichen OP prophylaktisch mastektomieren lassen. Mein Arzt meinte, ich würde mir damit sehr viel Unsicherheit ersparen. Die KK stellte sich anfänglich - wie bei allem - quer, lenkte dann aber sehr schnell ein. Einen Gentest habe ich noch nicht gemacht. In der linken Brust fand das pathologische Labor tatsächlich ein ausgedehntes DCIS - ohne jegliche invasiven Anteile :). Das ebenfalls total entfernte Drüsengewebe rechts war ohne Befund - also völlig gesund. Für mich gab es noch einen Grund zur beidseitigen Mastektomie: die Symmetrie. Allerdings würde ich im Nachhinein etwas zu bedenken geben:Die Sensibilität ist nun in beiden Brüsten völlig weg. Und die war mir eigentlich immer wichtig. Aber das ist wohl der Preis der Sicherheit. Ich habe übrigens einen Wiederaufbau mit Silikon machen lassen. Darf ich dich noch etwas fragen: Deutet ein hormonpositives multizentrisches DCIS auf eine mögliche genetische Disposition hin? Das wusste ich bis anhin nicht. Es würde mich in der Absicht, einen Gentest machen zu lassen bestätigen. Liebe T-H, wenn du noch Fragen hast, melde dich. Bis dann wünsche ich dir herzlich alles Liebe und verständnisvolle Ärzte. ovomaltina |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo,
ich bin jetzt 45 Jahre alt und habe im vergangenen Jahr nach Brustkrebs rechts mir die linke Seite auch entfernen lassen. Dort lagen mehrere Herde von Adenose vor. Der Hauptaspekt war: wenn die rechte Seite schon spinnt, dann kann ich doch darauf wetten, dass die linke auch anfängt zu spinnen? Ich habe drei Kinder und einen sehr kranken Ehemann, auch da musste Sicherheit soweit als möglich her. Außerdem wollte ich wieder symmetrisch sein und auch einfach mal nur nein T-Shirt oder einen Pulli anziehen und fertig. Das würde einseitig amputiert (90 D) nie und nimmer gehen! Ich musste mir kurz anhören, dass das medizinisch nicht nötig sei, man könne engmaschig kontrollieren und dann immer noch operieren, wenn links etwas auftritt. Na Danke! Aber auf meine Begründung hin, warum ich beidseitig amputiert werden möchte, war das seitens des Arztes gleich in Ordnung. Dass die docs dann dafür zwei OP's gebraucht haben, weil sie die erste verpfuscht haben, ist ein anderes Thema...... Das ist jetzt bald ein Jahr her und ich würde es sofort wieder so machen und jeder betroffenen Frau sofort empfehlen! Das Gefühl im Kopf ist viel sicherer, wenn die zweite Seite auch weg ist. Und Symmetrie ist nicht zu unterschätzen! Ganz oft bin ich ohne Prothesen unterwegs und habe da gar kein Problem mit. Ich habe keinen Wiederaufbau gemacht und das auch nicht vor. Was weg ist, ist weg. Vom Tumorboard kam die Empfehlung, mich die nächsten fünf Jahre mit GnRH-Analoga zu behandeln. Jede Woche eine Spritze? Nicht wissen, wirkt es oder nicht? Und nach den 5 Jahren? Ich habe mich aus dem Grund für eine Ovarektomie entschieden und auch die Entscheidung bereue ich überhaupt nicht. Auch hier fühle ich mich sicher: die Eierstöcke sind nicht mehr da und können also keine Östrogene mehr produzieren und das endgültig. Und für die verbliebenen Östrogene aus dem Fettgewebe und der Nebennierenrinde bekomme ich Anastrozol, einen Aromatasehemmer. In Studien nachgewiesen, dass damit die Überlebenswahrscheinlichkeit höher ist als bei Tamoxifen. Die Eierstockentfernung habe ich gut überstanden, vom Anastzrozol habe ich deutliche Knochenschmerzen, aber damit kann ich leben. Das sind meine Erfahrungen. Du musst Deine ganz eigene Entscheidung treffen, aber ich höre ein gutes Bauchgefühl bei Dir raus. Ich möchte Dich ermutigen, Deine Entscheidungen zu fällen, sie souverän gegenüber den Ärzten zu vertreten. Es ist Dein Körper, über den Du entscheidest. Ärzte sind Dienstleister, Gesundheitsdienstleister und keine Götter, ganz und gar nicht. Bleibe mit Deinen Entscheidungen bei Dir und Deine Entscheidung wird gut sein, da bin ich sicher. Liebe Grüße, S. |
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Halo Hermine,
ich hatte auch einseitig einen sehr schlechten Befund auch mit DCIS, multizentrisch, großer Knoten, andere 5 klein, befallene Lk und wollte auch erst in der Panik die gesunde Brust abhaben. Nun werdens bald 3 Jahre und ich bin einseitig glücklich und es ist nichts nachgekommen. Bin 42 und seitdem alle 3 Monate beim Onko Check und alle 3 Monate beim FA. Mir wurde damals von den Ärzten auch abgeraten die gesunde Brust abzunehmen und das war auch richtig so. Nach der Diagnose herrscht Ausnahmezustand im Kopf und da können keine vernünftigen Entscheidungen entstehen. Warte mal die erste Panik (oder das erste Jahr ab). Gruß Amy |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo Hermine,
hast du vor der OP ein CT bekommen? Mein Krebs war auch weder in Mammo noch Ultraschall zu erkennen. Erst die CT bilder zeigten das Ausmass. Mein Krebs war rechts und ich habe auch die linke Brust provelaktisch entfernen lassen. Cemo hatte ich vor OP und da meine Mutter auch BK hatt hab ich einen Gentest gemacht der positiv ist. Dashalb hab ich auch die Eierstöcke entfernen lassen. Da ich bei Erkrankung 46 war und sowieso die Wechseljahre kamen war das ok. Die Beschwerden wie Schwitzen sind auszuhalten. Ich habe meine entscheidungten nie bereut, würde es wieder so machen. Bitte informiere dich und hole auch eine 2. Meinug ein. gruß Schildkröte64 |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo Tante Hermine,
auf alle Fälle genetisch untersuchen lassen, dann würde ich das weitere Vorgehen davon abhängig machen. Ich verstehe deine Fragen und Folgerungen gut, aber gleich so ein Riesen-Programm sich anzutun mit Entfernung alles Möglichen, dazu sage ich eher NEIN! Denke auch an deine Lebensqualität, wenn Eierstöcke und Gebärmutter heraußen sind. Nach allem was ich dazu höre, leidet die sexuelle Lust darunter :-( Wenn, dann würde ich mit GnRH-Analoge vorübergehend die Hormonproduktion stilllegen. Ich bin nach 11 Jahren an der anderen Brust erkrankt. Im Jahr 2000 Ablatio links, keine Chemo, keine Bestrahlung, KEINE Hormontherapie (letzteres möglicherweise ein Fehler). Im Jahr 2011 erst BET, dann Ablatio der rechten Brust (nachdem diese ab 2007 kontinuierlich "schlechter" wurde = aus einfachen wurden komplizierte Zysten etc.). Keine Chemo, keine Bestrahlung. Aber nun endokrine Therapie mit Tamoxifen. Bin mit 55 Jahren immer noch nicht postmenopausal! Gruß Wynette |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo Tante Hermine,
dieser Thread spricht mir grade aus der Seele, weil ich auch mit dem Gedanken spiele, die zweite Brust abnehmen zu lassen. Ich hatte 3 Tumore in der rechten Brust, Ablatio und die Axilla wurde ausgeräumt. Dadurch habe ich ein leichtes Lymphödem, nicht am Arm, sondern an der Seite. Der BH spannt mir da immer sehr unangenehm drauf. Bei 85D muss ich schon recht feste BHs tragen. Einen Gentest hab ich nicht bekommen weil bei mir wohl kein Anhaltspunkt in der Familie für die Genmutation vorliegt. Sonst wäre es für mich auch ganz klar gewesen, die linke Brust ebenfalls abnehmen zu lassen. Ich hasse diese Assymetrie, ich merke, dass ich häufig schief sitze und ich hasse die straffen BHs. Und ich habe auch kein gutes Verhältnis zu meiner gesunden Brust. Die erotische Ausstralung einer einzelnen Hängebrust ist zu vernachlässigen, und sobald ich irgendwas spüre in der Brust, meine ich, jetzt geht es auf der anderen Seite los. Meine FÄ war nicht angetan von der Idee, die Brust entfernen zu lassen. Sie würde mir lieber einen Wiederaufbau mit Eigenfett empfehlen. So sehr mir der Gedanke an einen flachen Bauch gefällt, aber ich hab echt Horror vor so einer schweren OP. Und dann müsste man ja an der gesunden Brust auch rumschnippeln, denn eine große schwere Hängebrust bastelt man ja auch nicht hin - wenn schon, dann bitte auch einen hübschen Busen! Ach, es ist nicht einfach. Jeden Morgen, wenn ich Brust und Prothese in den BH zwänge, denke ich, dass meine Lebensqualität deutlich verbessert wäre mit "ganz flach". Jedenfalls tut es gut zu Lesen, dass auch andere Frauen diese Überlegungen haben. Bis jetzt bin ich nur immer auf blankes Entsetzen gestoßen wenn ich gesagt hab, dass ich die gesunde Brust am liebsten auch weg hätte :augen: |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo,
auch ich hatte alle diese Gedanken, direkt nach meiner Diagnose. Ich hatte überlegt die andere Brust entfernen zu lassen und auch die Eierstöcke, aber auch ich wurde von den Ärzten so beraten, dass dies total übertrieben sei. Ich glaube die fanden mich hysterisch und es tut gut zu lesen, dass ganz viele in unserer Situation diese Gedanken beschäftigen. Da komme ich mir gleich wieder normaler vor. Bei mir wurde bislang auch noch kein Gentest gemacht oder empfohlen, da kein Anhaltspunkt besteht. Derzeit befinde ich mich mitten in der Chemo, bin schon operiert auf der kranken Seite subkutane Mastektomie mit sofortiger Expandereinlage, der mittlerweile auch schon 2 x aufgefüllt wurde und jetzt schon ganz schön prall aussieht. Bis jetzt bin ich zufrieden, weil es symmetrisch und ganz gut aussieht. Allerdings steht jetzt schon fest, dass die andere Brust auf jeden Fall auch operiert werden muss, weil sie auch "hängt" und deswegen angeglichen werden soll. Für mich habe ich also die Entscheidung bis dahin aufgeschoben. Genug Zeit, um noch einige Meinungen einzuholen und mich in Ruhe zu entscheiden und ev für Gentest, usw... Sky |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Zitat:
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AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
So, bei mir ist heute die Entscheidung gefallen.
Gegen einen Wiederaufbau und für die Ablatio. Wobei es bei mir weniger die Angst vor einem Rückfall in der gesunden Brust ist, sondern der Wunsch nach Symmetrie. Ich merke beim Reiten immer ganz extrem, wie schief ich bin - hatte schon 2x den Sattler da, weil der Sattel immer nach rechts rutsch. Sattel und Pferd sind aber in Ordnung, die Schiefe kommt von mir. Und auf Dauer krieg ich da wahrscheinlich Probleme im Rücken. Und ich sehe auch viele Vorteile: - die Ablatio ist eine wesentlich einfachere Operation als der Wiederaufbau mit Eigenfett. 4-5 Tage Krankenhaus und danach schnell wieder fit gegen eine 8-12-stündige OP, 2-3 Wochen KH und insgesamt mindestens 6 Wochen bis man wieder halbwegs einsatzfähig ist, Reiten ginge etwa 3 Monate nicht. - nie mehr BH tragen müssen, nur noch leichte BHs mit leichten Einlagen - nie mehr zur Mammografie - Das vom Gen-Spezialisten auf 20% eingeschätzte Rückfall-Risiko geht auf 0% zurück Der Termin für die Ablatio ist am 10.04. ob es die richtige Entscheidung war, poste ich dann in 10 Jahren ;) |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
OK, aber nicht vergessen, ich möchte das wissen!;)
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AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo Ihr vielen Lieben,
habt RIESENDANK für die vielfältigen und sehr interessanten Antworten und Eure Erfahrungen - ich bin sehr froh über Eure Rückmeldungen und es tut gut zu sehen, dass frau damit nicht alleine steht. Auch fand ich es sehr entlastend, zu merken, dass ich nicht panisch oder hysterisch bin (bin ich vom Typ her eh nicht!) oder einfach überreagiere, wie glaube ich mein Arzt das sieht. Ich kann übrigens erst jetzt wieder schreiben, mein Computerkabel war kaputt (Wackelkontakt, den ich erst heute habe reparieren lassen können), ich konnte zwar über Handy mitlesen, aber das Antworten hat darüber nicht geklappt. Entschuldigt also bitte die lange Stille!!! Alle Eure Beiträge waren hilfreich - DANKE! Auf ein paar geh ich gleich noch kurz ein. Da ich mitten in der Chemo bin, kann ich ja eh gerade nichts überhasten, ich denke, das ist gut. Aber ich werde die nächsten Monate bis Juni nutzen, mich nochmals in die Breite zu informieren (Gespräch mit Gyn, mit Hausarzt, ev. 2. Meinung von Brustzentrum, sowie den Gentest machen lassen). Soweit ich jetzt verstehe, macht Eierstöcke raus nur sinn wenn Gentest positiv - ursprünglich dachte ich eher, raus was raus kann und dann alles bitte auf einmal. Dennoch frage ich mich, da ich über 10 Jahre Tamoxifen nehmen soll, ob nicht doch ES raus sinnvoller wäre, da man dann ja nur noch leichtere Medikamente bekommt, oder sehe ich das falsch? Meine linke Brust ist mir gerade nicht sehr sympathisch (im Vertrauenssinne, mit Anfassen habe ich kein Problem ;). Ich merke auch, dass ich beim Tasten dauernd was fühle (hab deshalb schon US bekommen, aber nur Mastopathie, wie schon immer) und habe beschlossen, jetzt nicht mehr bewusst "selbst zu untersuchen", dass soll bitte die Gyn machen, da merke ich schon, dass meine Unbefangenheit derzeit flöten ist [äääh, doch Überreaktion?!?! ;)] :undecided. Ansonsten komme ich weiterhin mit der "appen Brust" gut zurecht, habe auch Gefühl dort, von daher - das ist echt ok. Liebe Dyara, Zitat:
Mein Bauchgefühl geht genau in die Richtung, ich freue mich sehr, zu hören, dass DU mit DEINER Entscheidung zufrieden bist! :knuddel: Liebe Bella, Zitat:
Wurdest Du auch bestrahlt? Auch hierzu trifft meine Überlegung wegen der ev. Ablatio der anderen Seite - vor der Bestrahlung, damit, falls das da wieder so "verrückt" ist wie schon rechts, gleich mit-bestrahlt werden kann und ich zumindest diese Station nur einmal hab... Wie gesagt, das Vertrauen in die linke Brust ist weg :( Liebe SuJaMa, Zitat:
Dein Beitrag hat mich sehr bewegt, auch Deine Stärke. Und Deine Beweggründe verstehe ich sehr gut! Das Gefühl, dass nur eine Brust so TOTAL spinnen soll, und die andere nicht?? Das KANN ich mir auch nicht vorstellen!!! Geht mir genau wie es Dir vor einem Jahr wohl ergangen sein muss, das ist eine Gefühlsebene, die der Arzt aber nicht anerkennen will... ich möchte Dich mal ganz fest drücken, Deine Situation ist ja echt superschwierig... :knuddel: Ich finde es ganz, ganz toll und beeindruckend, wie klar und direkt Du es schaffst, auf Dich selbst und Deine Bedürfnisse einzugehen, zumindest von der Art und Weise her, wie Du Dich liest! Toll! Auch bei mir steht (ich bin ganz alleine mit 2 noch kleinen Kindern) ebenfalls die -soweit überhaupt möglich - maximale Sicherheit/Krankheitsvermeidung absolut im Mittelpunkt. Von daher stärkt mich Deine Entscheidung und Dein Blick gerade sehr, zumal Du das mit den ES so gemacht hast, was ich andenke. Werde hierzu mal die relevanten Ärzte näher hinterfragen....auch zu dem was Du zu Tamoxifen etc. schreibst. Hast Du vielleicht einen Link zu den Infos? Danke Dir!:1luvu: Liebe Ovomaltina, Zitat:
Soweit ich verstehe, vermuten die Ärzte/Tumorboard bei mir nicht wegen der DCIS, sondern auf Grund verschiedener "nicht passender" Tumoreigenschaften, dass ev. etwas genetisches vorliegen könnte. Ich habe aber auch vorerkrankte Verwandte zu bieten. Vielleicht sprichst Du Deinen Arzt noch mal auf DCIS-Vorliegen und ev. genetischer Belastung an? Liebe Don Quichote, ich kann Deine Entscheidung zur Ablatio und zur Symmetrie sehr gut nachvollziehen, auch all Deine anderen Punkte finde ich sehr überzeugend! Zitat:
War das Dein persönlicher Risikoprozentsatz, und wenn ja, wie wurde der errechnet? Ganz viele Grüße an Euch alle! Hallo, heute mal eine praktische Frage: Ich möchte den BRCA-Gentest machen (befürworten die Ärzte auch), jetzt stellt sich die Frage, wo es sinnvoll ist. Bei einen familienbedingten Zentrum bekomme ich erst im August einen Termin, an einer Uni in der Nähe einen im April (aber keins der Zentren, halt nur Humangenetik der Uni, die auch BRCA testen), oder alternativ gleich in 2 Wochen bei einer niedergelassenen Humangenetikerin direkt hier in der Nähe. Gibt es da irgendwelche Unterschiede? Klar, bei dem Zentrum kann man gleich in die Vorsorgeprogramme aufgenommen werden, wenn man positiv ist, aber da kommt man dann ja auch rein, wenn das "nur durch die niedergelassenen Ärzte" festgestellt wurde, oder sehe ich das falsch? Was ist denn der Unterschied, wo ich mich testen lasse? Jetzt im März bei der niedergelassenen Genetikerin wäre super, das sind nur 10km von hier und ich hätte das schon mal erledigt (überlege die prophylaktische Ablatio der anderen Seite, ev. auch wenn wenn Gentest negativ), Uni im April auch noch (40km von hier). Zentrum natürlich sicher supergut versorgt, aber erst im August, 200km weg, und da sollte ich schon mitten in der Bestrahlung sein. Von daher, was spricht gegen der Pragmatismus - um die Ecke und ganz bald? Was denkt Ihr, was sind Eure Erfahrungten? Ach so, der Test kostet mit Überweisung doch nichts, oder? DANKE und einen schönen Samstag noch! |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo Tante Hermine,
aus eigener Erfahrung kann ich zu dieser Thematik nichts beisteuern. Mir ist nur bekannt, dass derartige Untersuchungen stets mit umfangreichen Gesprächen, Aufklärung und Befragungen, einhergehen. Vorher wäre auch zu klären, ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Dafür müssen bestimmte Kriterien innerhalb der Familiengeschichte gegeben sein. Z. B. Anzahl der bislang Erkrankten, in welchem Alter erkrankt, in welcher verwandtschaftlichen Beziehung zu Dir stehend und ähnliches. Aber andere Frauen hier werden Dir sicher noch konkretes aus eigenem Erleben schreiben können. Viele Grüße Annedore |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Die Kosten werden übernommen, wenn folgende Voraussetzungen in der Familiengeschichte gegeben sind:
http://www.krebsinformationsdienst.d...stkrebs-zt.pdf |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo Donna,
alles, was du geschrieben hast, könnte von mir sein...ich hatte 2001 das erste Mal BK (BET, Chemo, Bestrahlung, Tamox, Eierstockentfernung) und 2009 ein Rezidiv in der Narbe, diesmal Ablatio und AHT. Ich trage seitdem auch Prothese und Spezial-BH´s, damit komme ich eigentlich zurecht (Aufbau war für nie ein Thema), aber mich stört die noch vorhandene (noch) gesunde Brust immer mehr Größe 95c-D), hätte auch lieber beide Seiten gleich. Außerdem kommt immer öfter die Angst, dass da auch bald was wächst. Das Problem ist, dass meine Kasse den Eingriff nur bezahlt, wenn ich einen Gendefekt hätte (Test hab ich bisher nicht gemacht) , obwohl meine Ärzte im Brustzentrum das auch befürworten würden......Wie habt ihr das durchbekommen...? Alles Liebe Petra |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Bei der Beratung hat mir die Ärztin gesagt, dass die Kasse beides bezahlt - Wiederaufbau oder Ablatio. Und es lässt sich auch begründen wegen der schiefen Haltung.
Ich hab jetzt noch gar nicht nachgefragt bei der KK, hoffentlich krieg ich hinterher nicht noch eine böse Rechnung. Aber das wäre ja schon heftig, wenn sie die hochkomplizierte OP für den Wiederaufbau zahlen, die "billige" Lösung aber nicht :confused: |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Liebe Tante Hermine,
ich habe mir zu dem Thema in der Unibibliothek HD eine Reihe von wissenschaftlichen Artikeln gesucht und gelesen. Daher habe ich die meisten Infos. Von daher habe ich keine links, sondern ganze Artikel. Zu welchen Themen brauchst Du im Speziellen Infos? Eventuell kann ich die Artikel hier als PDF anhängen, das müsste ich probieren. Nach wie vor bin ich mit meiner Entscheidung zur doppelseitigen Amputation und Eierstockentfernung zufrieden. Ich habe aber auch keine nennenswerten Nebenwirkungen durch die Eierstockentfernung, da habe ich vielleicht einfach Glück. Allerdings deutliche Knochenschmerzen durch die Aromatasehemmer. Lass' es mich nochmal betonen: Symmetrie ist ein nicht zu unterschätzender Faktor! Du Ärmste steckst gerade mitten in der Chemo. Ich drücke Dir alle Daumen, dass Du da so gut wie möglich durchkommst! Liebe Grüße, Susanne |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Zitat:
ein rückfall bedeutet ja, dass im körper krebszellen verblieben sind, die "irgendwo" andocken - dieses lässt sich durch ablatio meines wissens nicht verkleinern. ob in diesem sinne eine entfernung der eierstöcke sinn macht? meine ärztin meint, diese OP reduziert auch das wiederauftreten einer Bk erkrankung. ich selber bin nach fast 7 jahren an der anderen seite nochmals erkrankt. bin allerdings genträgerin und hatt eine beidseitige ablatio nach der zweiterkrankung. eierstöcke sind sowieso schon lange weg. gebärmutter wrde damals auch entfernt, weil nur so die eileiter als ganzes entfernbar waren. mir wars recht. eine rekonstruktion einer brust strebe ich nicht an. prothesen rage ich nicht. beim schwimmen werde ich schon bisweilen ziemlich aufmerksam gemustert. ich schwimme sehr gern. die körperlche erscheinung verändert sich schon sehr. ich wirke schlanker, obwohl der bauch nun am weitesten nach vorne steht. ich wünsch uns allen alles gute! s. |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo alle zusammen!
Also für mich war schon bei Diagnosestellung klar, dass ich beide Brüste abgebe. Das hatte mehrere Gründe: Zum einen wäre ich mit der Asymmetrie nicht zurechtgekommen. Dann war in der nicht betroffenen Brust schon Mikrokalk Birads III vorhanden (bin mehrmals gestanzt worden im Laufe meines Lebens). Dann hatte ich sehr dichtes Drüsengewebe (Mastopathie), und außerdem hätte ich mich verrückt gemacht, weil ich daran immer rumgetastet hätte. Zuerst hatte sich die Chirurgin dagegen gewehrt und wollte mir die gesunde Brust nicht abnehmen, da ich aber dickköpfig bin, habe ich darauf bestanden und auch nach dem Wochenende, dass sie mir zum Nachdenken gegeben hatte, stand mein Entschluß fest. In der Histologie hat man in der gesunden Brust eine große Zyste und weiteren Mikrokalk gefunden. Man meinte dann, dass diese Brust irgendwann eine Problembrust in puncto Nachsorge geworden wäre. Ich hatte ein invasiv lobuläres Karzinom, das weder in der Mammo noch im Sono zu sehen war. Ich hab es selbst getastet. Nochmal das Ganze durchmachen wollte ich nicht. Dann besser in einer OP alles weg. Ich habe erst im August einen Termin in Köln zur humangenetischen Untersuchung. Der Test wurde mir im Brustzentrum nahegelegt, vorher hatte ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht. Mal schauen, was dabei rauskommt und welche Maßnahmen ich dann noch ergreifen muss. Mein Körperbild ist etwas anders, aber mein Männe meinte, da ich gut trainiert bin (also ein paar kleine Brustmuskeln habe), fällt das nicht so auf. Sehe halt etwas knabenhaft aus, auch weil ich so dünn und muskulös bin. Auf jeden Fall war die OP Anlaß für mich, mir ein paar neue Klamotten zu kaufen. :D Ich wünsche Dir alles Gute! |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Seit einer Woche ist jetzt die "andere" Brust weg - und ich fühle mich ganz wohl, so beidseitig flach :)
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AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Liebe Donna Q.,
das freut mich für Dich! Und ich bin mir sicher, dass das gute Gefühl bleibt. Die Heilung wird schnell gehen und Du wirst sehen: schnell schmeißt Du Dich so, wie Du bist, in ein T-Shirt und keiner wird was merken. Ich bin oft nur mit T-Shirt unterwegs und mich hat noch nie jemand doof angeschaut. Und selbst Leute, die mich kennen, bemerken gar nicht, wenn ich ohne Prothesen unterwegs bin. Ich frage schon mal: "Fällt Dir was an mir auf?" Und ich bekomme ein ehrliches "Nö, was denn?" Aus meiner Erfahrung darfst Du beruhigt in die kommende Zeit gehen. Liebe Grüße, Susanne |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Danke, Susanne :)
Ich bin ja grade auch immer ohne Prothesen unterwegs. Mag noch keinen BH über die frischen Narben anziehen :tongue Ja, das fällt den Leuten nur auf, wenn ich direkt drauf hinweise. Ich zieh mir grade gerne Westen an, dann kommen Händi und Geldbeutel in die Brusttaschen, und schon fällt es gar nicht mehr auf. |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo Ihr Lieben,
nachdem schon einige Wochen/Monate vergangen sind, möchte ich Euch kurz auf meinen neusten Stand bringen: Den Gentest habe ich bei einer niedergelassenen Genetikerin gemacht, da das dort viel schneller ging (Termin eine Woche später, Ergebnis 3 Wochen später) als in einem Zentrum und mir das einfach unter den Nägeln brannte. Wurde auf BRCA1 und 2 getestet, beides negativ. Allerdings wurde mir in der Beratung gesagt, dass man davon ausginge, dass in den nächsten Jahren weitere Genmutationen für BK gefunden würden, da es immer wieder sehr auffällige BK-Familien gebe, bei denen keine der derzeit bekannten Mutationen nachweisbar wären. Ich sollte also mal eine Nachtestung in 5-10-15 Jahren im Kopf behalten, falls in der Zeit neue Genmutationen für BK gefunden würden (auch im Interesse meiner Kinder). (Dieser Rat wegen der Tumoreigenschaften, nicht wegen familiär - aber es gebe halt immer auch mal "die erste" in einer Familie, bzw. bei manchen wurde früher BK nicht diagnostiziert, ev. halt zu früh geboren bzw. an anderem gestorben etc.). Mit der Testung bei der niedergelassenen Genetikerin war ich zufrieden. Zweite Brust: Laut Genetikerin errechnetes Erkrankungsrisiko 16,8 % bis zu meinem 80. Lebensjahr (bin jetzt 41), allerdings konnte in der Berechnung das erhöhte Risiko durch die multizentrischen Tumore und DCIS in der erkrankten Brust NICHT berücksichtigt werden --- diese beiden Faktoren erhöhen das Erkrankungsrisiko konlateral. Nach meinen eigenen Lektüren von Studien erhöht das multizentrische das konlaterale (also die andere Brust) Risiko um 10% --- damit liege ich schon bei 26%, also eine Chance 1:4 auch an der anderen Seite zu erkranken, ohne DCIS (war bei mir ja high grade, 11 cm - was meiner gesamtem Brust einmal querdurch entsprach) zu berücksichtigen. Dies bestätigt weiterhin mein Gefühl, eine prophylaktische Mastektomie machen zu lassen. Meine Gyn hat NICHTS dagegen gesagt, was mich überrascht hat (sie will mir allerdings einen direkten Aufbau der gesunden Brust nahelegen, aus dem Po! :eek:, aber das ist ein anderes Thema --- ich verstehe nicht, warum in meinem Umfeld ALLE davon ausgehen, dass frau aufbauen lassen muss/"selbstverständlich" aufbauen lassen wird, und wenn sie, wie in meinem Falle, das nicht will, dies noch immer eine "hysterische" Schockreaktion auf die Diagnose sei?! Von daher bin ich immer froh, hier von "ganz flachen Frauen" hier zu lesen, danke Euch!!! :knuddel: Ich finde, das sollte wirklich jede Frau selbst empfinden und entscheiden können, und da sollten keinerlei Ansprüche von aussen kommen!). Ich war froh, dass die Gyn das Abnehmen der zweiten Brust nicht gleich ablehnte, sie verstand vor allem meinem Punkt hinsichtlich des "es war ja vorher nichts sichtbar", und dass ich nicht wieder warten wolle, bis ich was fühle. Im Juni habe ich hierzu einen Termin mit dem Arzt im BZ, der bisher (im Januar/Februar) ja eine prophylaktische konlaterale Mastektomie strikt ablehnte. Der Onkologe sagte auch nichts gegen das prophylaktische, wies mich nur darauf hin, dass der Arzt des BZ doch, wenn eine Biopsie nötig sei (Stanze), dies vor Tamoxifen-Beginn sein solle, da Tamoxifen die Bruststruktur/Gewebe sehr verändere. Daher der Juni-Termin, alles andere hat eh Zeit bis Herbst/Winter, bin ja derzeit mitten in der Chemo, dann noch Bestrahlung plus Zeit zum körperlichen Erholen - von daher steht die prophylaktische Mastektomie ohne Aufbau wohl so für November/Dezember an, also fast genau ein Jahr nach meinen OPs, 2 BEO (Dez/Jan) bzw. Ablatio (Jan). Ich empfinde das als einen guten Zeitrahmen und denke, dass mir das einfach genug Zeit läßt, jegliche Zweifel (die ich immer noch nicht habe) zu klären - falls sie noch kommen, was ich mir derzeit nicht vorstellen kann --- denn mal ehrlich, Aufbau kommt für mich nicht in Frage, da ich kein Silikon will, kein Eigenfett in dem Masse habe und eh keine "unnötigen" OPs möchte. Und an meinen Rückenmuskel lasse ich keinen für eine neue Brust. Ich fühle mich weiterhin wohl mit der flachen Seite, die so ganz flach nicht ist, da der operierende Arzt viel Haut hat stehen lassen und man auch bei mir den leichttrainierten Brustmuskel gut sehen kann. Und empfindlich ist sie auch, im Sinne von "Gefühl haben", zwar teilweise noch etwas dumpf wegen der durchschnittenen Nerven, aber ich habe Gefühl in der flachen Brust, das ist mir sehr viel wert. Eierstöcke - da werde ich mich nochmal mehr mit beschäftigen. Meine Gyn meinte, nicht empfehlenswert und nicht wirklich sinnvoll, sie meinte erstmal abwarten, wie ich Tamoxifen vertragen würde. Wie gesagt, damit werde ich mich noch weiter beschäftigen (Studien und Statistiken), hier bin ich echt froh, dass bis Herbst ja eh keine OPs gemacht werden können etc. Eierstöcke funktionieren übrigens trotz Chemo weiterhin extremst zuverlässig, Eisprung und Tage pünktlichst, unglaublich, wie so ein Körper weiterarbeiten kann. Das beruhigt mich nicht, da ich ja sehr stark hormonabhängige Tumore hatte, aber laut Onkologe kann man da derzeit nichts machen, nur ev. mit Tamoxifen frühstmöglich, d.h. zeitgleich zur Bestrahlung anfangen. Naja... Vielen Dank für Eure Antworten, ich fand es auch sehr beruhigend, dass dieses Thema viele andere beschäftigt und der Gedanke an eine prophylaktische Mastektomie ohne BRCA1/2 nicht abwegig oder gar hysterisch ist. Ich wünsche Euch allen alles Gute und werde Euch mit diesem Thema über die Monate auf dem Laufenden halten. Liebe Grüße! |
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Hallo in die Runde,
ich hatte im Oktober 2012 ein multizentrisches lobuläres Karzinom in der rechten Brust (Her2 neg, Hormonrezeptor hoch positiv, G2, glücklicherweise keine Lymphknoten), also Ablatio, zuerst wollte man gleich einen Aufbau mit Silikon machen, was dann im letzten Moment abgeblasen wurde, weil ein Herd sehr nahe am Brustmuskel war und daher eine Bestrahlung im Raum stand (die mir dann doch erspart blieb). Auch bei mir war weder in Mammographie noch im Sono was zu sehen - ich hatte vier Monate vor der Diagnose einen o.B. Befund beim berühmtesten und versiertesten Mammographen weit und breit! Als ich den Histobefund mit den vielen, vielen Karzinomherden gelesen habe, wollte ich auf der Stelle die Klinik stürmen und die linke Brust auch amputieren lassen. Bloss weg damit! Meine Onkologin meinte, zuerst erledigen wir mal die Krebsbehandlung und dann schauen wir weiter. Ich wurde dann auch zum Genetiker überwiesen, da meine Großmutter väterlicherseits sehr früh an BK gestorben war und keine weiblichen Nachkommen hatte. Mit dieser Konstellation wurde mir die Untersuchung von der Kasse finanziert. DASS ich es wissen wollte, war mir sehr bald klar, schon wegen meiner beiden Töchter. Das Ergebnis meiner Untersuchung war uneindeutig: das BRCA1-Gen hatte zwar irgendwas ungewöhnliches, aber die Forschung wusste noch nicht, ob das krebsassoziiert ist. Aber auch wenn das sich als nicht erweisen würde, müsste man bei meiner Konstellation IRGENDEINE genetische Komponente annehmen. Daraufhin hab ich mir als allererstes meine Eierstöcke entfernen lassen. Meine Mam war als Krankenschwester an einer gynäkologischen Abteilung angestellt und hat mir schon seit frühester Kindheit Krankengeschichten von solchen Karzinomen erzählt--- nein, danke, das brauche ich nicht. :( Und der Entschluss zur zweiten Mastektomie kam lustigerweise zur selben Zeit wie zu meinem Wunsch, doch wieder eine Brust zu haben. Also haben wir im Februar die große OP- Expander rechts, Mastektomie und Silikonimplantat links gewagt. (Das Implantat an der gesunden Seite musste ich übrigens selber zahlen, 1710 Euro, also net so schlimm). Ich bin sehr glücklich mit dieser Lösung. Die Wissenschaft hat übrigens herausgefunden, dass mein BRCA1 nix Schlimmes hat. Und meine Silikonbrüste schauen super aus. Im Herbst machen wir dann noch zwei kleine OPs: zuerst der Expander rechts raus und ein Implantat rein, und dann noch, als Sahnehäubchen, eine tätowierte Brustwarze. :cool2: Was hätte ich wohl gemacht, wenn ich beim Genetiker überhaupt kein Ergebnis gehabt hätte? Ich glaub, ich hätte es genau so gemacht. Hätt ich mir wohl auch selber bezahlt, wenn es sein hätte müssen. Maximale Sicherheit bei maximaler Schönheit, sozusagen. :lach: Alles Gute euch bei den Entscheidungen, ich glaub, da ist man schlussendlich irgendwie allein, das Marieschn |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Na ja, leider schützt das ja nur vor Rezidiven und nicht vor Metas, daher finde ich es nicht so überzeugend, wenn man schon mal BK hatte. Sinnvoll ist es aber, das vor einer Erkrankung zu machen.
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Hallo Gilda,
nein, vor Metas und Rezidiven an der ursprünglich erkrankten Seite schützt es nicht, aber eben vor einer unabhängigen Erkrankung der anderen Seite. Und das kann bei einem erhöhten Risiko von 1:4 (ev. noch höher wegen DCIS, 1:3) wie bei mir (auf Grund Tumoreigenschaften, v.a. Multizentrizität über mehrere Quadranten) schon deutlich was bringen. Aber Du hast insofern völlig recht: absolute Sicherheit haben wir nicht, gerade Metas sind nicht berechen-/vorhersehbar. Ich wünsche uns allen ganz einfach ganz viel Glück!!!!! Liebe Grüße! |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Hallo zusammen,
Tante Hermine, mich würden deine Quellen zu erhöhten Risiken auf der kontralateralen Seite interessieren. Ich hatte auch DCIS (>10 cm) auf der linken Seite und hatte es bisher immer so verstanden, dass das Erkrankungsrisiko auf der anderen Seite genau so groß ist wie bei Frauen, die keine solche Diagnose hatten. (Brüste wären quasi 2 unabhängige Systeme). VG Eva |
AW: ??? Die andere Brust auch abnehmen lassen? Und Eierstöcke und Gebärmutter?
Auch hallo,
na ja, das Risiko ist bei der anderen Brust nicht höher, als es bei der ersten Brust schon war.... Nur hat der Körper ja durch die Erkrankung gezeigt, dass er dazu neigt, Krebs zu entwickeln und insofern halte ich mein gesamtes Krebsrisiko oder zumindest das Brustkrebsrisiko nach Erkrankung für höher als das der Durchschnittsfrau, oder hab ich da 'nen Denkfehler gemacht? (Bei mir persönlich ist es sowieso erhöht, da Mutter, Tante, Großtante schon BK hatten) Gruß, nunaber |
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