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Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
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"Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus"
Vor nun schon fast zwei Monaten musste mein Papi mich zurücklassen. Es ist noch immer so unbegreiflich. Er hatte Lungenkrebs. Eine ganz unfaire Sache - nie geraucht, jeden zweiten Tag mit mir joggen gegangen, gesund ernährt. Aber man ist wohl nie gefeit. Er wäre 55 geworden, ich bin frisch 22 Jahre alt. Ich war immer seine kleine Prinzessin, ich durfte in einer Märchenfamilie leben - gefüllt mit Liebe, ohne jegliche Sorgen, Streit oder Probleme. Und nun steht man da, halb mitgestorben, völlig leer. Ich lebe eineinhalb Stunden von meiner Familie entfernt. In Berlin, studiere Medizin, wohne mit meinem Freund zusammen. Wir hatten bis dato 3 Jahre erfolgreich gegen den Krebs gekämpft. Es war die intensivste Zeit mit meiner Familie - sowohl voller Lachen, als auch voller Tränen. Immer die besten Ärzte um uns gehabt und die neuesten Medikamente. Wir waren so zuversichtlich. Im Januar dann die Hirnmetastasen. Bestrahlung - wenige Wochen später schon nichts mehr nachzuweisen. Wieder voller Stolz. CT. Neue Lebermetastasen. Neue Chemo angesetzt, zu der es leider nie mehr kommen sollte. Blutwerte wurden zusehens schlechter. Irgendwann wurde aus meinem starken Held ein bettlägeriger Mann, der so am Leben hing und unbändige Angst hat Mama und mich zurückzulassen. 3 Tage musste er so im Pflegebett verbringen, dann kamen die Erstickungsanfälle und die Palliativärztin hat es bei uns Zuhause nicht mehr geschafft. Ich kam abends aus der Uni. Unzählige unbeantwortete Anrufe von Mami auf dem Handy. "Motte, komm nach Hause, Papa schafft die Nacht nicht." Mein Freund und ich waren ganz ruhig, haben alle Sachen gepackt, sind direkt ins Krankenhaus. Papa wollte reden, konnte nicht mehr. Morphium stellte ihn nach und nach ruhiger. Ich verbrachte die Nacht bis kurz nach 4 neben ihm in seinem Krankenbett. Dann sind wir nach Hause. Duschen. Eine Stunde Schlaf. Wieder den ganzen Tag ins Krankenhaus. Papa drückte meine Hand. Das aller letzte Mal. Als wir abends wieder gingen, riss er seine glasigen Augen auf. Das aller letzte Mal. "Solange Sie und ihre Mama bei ihm sind, geht er nicht. Er kann Sie nicht allein lassen." sagte die Ärztin leise. Mama und ich saßen Zuhause. Schweigend und starrend auf das Telefon. Am 2. Mai um 22.38Uhr klingelte es. "Ihr Mann ist eingeschlafen." Stille. Schreien vor Weinen. Fassungslosigkeit. Wir fuhren zu um 00 Uhr ins Krankenhaus. Zimmer 9. Er lag da. Ganz friedlich. Die Hände gefaltet. Mit der Rose, die wir ihm mitbrachten. Dafür war sie doch gar nicht gedacht. Mama konnte den Anblick nur eine Stunde ertragen. Ich saß bei ihm die ganze Nacht. Habe gespürt wie er nach und nach immer kälter wurde. Habe gespürt wie das Leben seinen Körper verlässt. Morgens kam der Arzt rein, nahm mich sanft aber bestimmend an die Hand und entriss mich meinem Papa. Ich würde noch heute dort sitzen und ihn anstarren. Hauptsache ihn nicht verlassen. Die Tür ist einfach zugefallen. Für immer. Und es ist nicht nur mein Papa, der gegangen ist. Sondern auch mein Glaube, dass man das bekommt, was man verdient. Meine Unbeschwertheit. Mein Kindsein. Ich stecke mitten im Physikum. Weiß nicht woher ich die Kraft noch nehmen soll. Zudem hat meine beste Freundin vor wenigen Tagen die Diagnose MS bekommen - sie bekam als Prognose 15-20 Jahre. Hört es denn nie mehr auf? Das hat doch mit Schicksal nichts mehr zu tun. Hätte ich die Kraft, würde ich den ganzen Tag schreien wollen. Aber es reicht nur für allabendliches Weinen. Meine Sehnsucht nach ihm ist unsagbar. Aber vor allem meine Liebe zu ihm. Ich glaube an sowas nicht, aber ich hoffe er hilft mir irgendwie. Um wieder stark zu sein, um weiterzumachen. Warum? https://fbcdn-sphotos-b-a.akamaihd.n...81558856_o.jpg |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Liebe LSN
Ich lese oft mit aber schreibe selten..manchmal ist es einfach schwer die "richtigen" worte zu finden. .schreibe meist vom Handy - ist etwas umständlich. .. Warum ich dir doch schreibe -dein schicksal ähnelt meinem sehr ubd daher kann ich dir vielleicht helfen...wenn zu mir die Menschen immer gesagt haben, dass es besser wird. .war ich mir sicher, dass diese Menschen es zwar gut meinen aber eben ihren Menschen niemals so geliebt haben können wie ich meinen Papa. ..aber es stimmt. ..der Schmerz ist furchtbar. .manchmal lähmend und leise - manchmal laut aber ebenso grausam :-( ..aber du kannst mir glauben. .er verändert sich. ..und er ist zwar immer da..aber mehr so im Hintergrund. .nicht so übermächtig..mein papa ist am 12.2011 mit 53 Jahren gestorben. .da war ich 21... und ich habe mich auch immer gefragt wie um Himmels willen das gerecht sein soll..:-( mein Vater war der Fels in der Brandung und einfach immer "da"...ja wir Töchter waren-sind die Prinzessinen und die Väter sind für uns da - haben auf alle Fragen eine Antwort und man hat immer das Gefühl "papa ist ja auch noch da"..leider haben wir unsere Väter nicht mehr körperlich bei uns aber weist du was ich -allerdings erst mit der zeit bemerkt habe? Dadurch dass wir unsere Väter ja auch noch im erwachsenen alter und im Kindesalter erleben durften wirst du wie ich egal welche Entscheidung du triffst immer wissen wie dein Vater dazu gestanden wäre. ..glaube mir...höre in dich rein und du kennst die Antwort und seine Meinung zu deinen Fragen die du ihm stellen wollen würdest. .was ich auch noch irgendwie beruhigend fand in dieser unbarmherzigen ersten Zeit war der Gedanke wenn ich abends ins Bett gegangen bin....mein großer starker papa hat jetzt keine Ängste und schmerzen mehr. ..und heute abend schläft keiner mehr mit verborgenen Ängsten ein...- ich leide- ja-.aber nur für mich und nicht noch für meinen Papa mit. .au man. ....immmer wenn ich etwas geschrieben habe werde ich mir wieder unsicher ob ich die richtigen Worte gefunden habe....ich hoffe ich konnte dir etwas "helfen"..ich denke jeden fall fest an dich...ich bin nicht gläubig aber die Vorstellung, dass mein Papa ganz "weg" sein soll geht noch weniger. .also wenn es "so was" gibt werde ich meinen papa beauftragen auf deinen papa zu achten. Immerhin kennt meiner sich dann ja dort "oben" schon besser aus...sorry für die gruselige Rechtschreibung aber mit Handy im bett ist das nicht besser möglich. Liebe grüße myriam |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Liebe LSN,
auch mein Papa ist mit 55 Jahren an Lungenkrebs gestorben, am abend des 01. Mai 2014, einen Tag vor deinem Papa. Und auch ich bin noch jung, gerade mal 25 Jahre (meine Schwester 20). Es ist alles so unfair, ja, aber das Leben muss weitergehen, so schwer einem das fällt und so doof sich das auch anhört. Dein Papa hätte nicht gewollt, dass du dich verkriechst, dass du nur noch weinst. Er wird immer in deinem Herzen und in deinen Gedanken sein. Ich weiß, dass mein Papa immer bei mir ist, er wohnt in meinem Herzen weiter und so ist es auch mit deinem Papa! Ganz bestimmt! Ich kann auch verstehen, dass du nicht weißt, woher du die Kraft nehmen sollst, für das Physikum. Gerade auch, wegen der Diagnose deiner Freundin. Aber mit der Liebe deines Vaters wirst du es schaffen. Er schaut dir von oben zu und drückt dir alle Daumen und schickt dir Kraft. Das mit deiner Freundin tut mit Leid und diese Diagnose bzw. Lebenserwartung.. 15-20 Jahre... Ohje, wie soll man nur damit umgehen? Genieße jede Sekunde, die du mit ihr verbringen kannst! Ich wünsche dir für die kommende Zeit viel Kraft. Wir schaffen das! Wir schaffen das für unsere geliebten Papas! Liebe Grüße und fühl dich gedrückt :knuddel: catlove |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Liebe LSN!
Es tut mir schrecklich leid, dass du deinen Papa gehen lassen musstest! Ich habe öfters mal bei dir still mitgelesen, es klang alles so positiv! 55 Jahre ist kein Alter und du bist auch noch so jung! Ich habe letztes Jahr meinen Papa an Lungenkrebs verloren, er durfte leider auch nur 66 Jahre alt werden. Ich weiß was du meinst und ich kann deine Gedanken nachvollziehen! Es ist wirklich ungerecht und diesem Sprichwort dass man bekommt was man verdient, traue ich auch nicht mehr. Man fühlt sich betrogen und vom Leben hintergangen weil unsere Papas gute Papas waren und wir sie in unserem Leben noch so sehr gebraucht hätten. Aber das können wir leider nicht entscheiden, es steht nicht in unserer Macht. Mit welchen Karten das Leben wirklich spielt, das hätte ich gerne gewusst! Ist es Schicksal oder Zufall dass man so schwer krank wird und ist es Schicksal oder Zufall dass man dagegen ohne jegliche Chance ankämpft?!? ICh weiß es nicht aber ich denke auch viel darüber nach! Ich kann mir vorstellen, dass dir die Kraft für das Studium ausgegangen ist. Bei uns ist es jetzt schon über ein Jahr her dass Papa gestorben ist und der Elan und die Kraft für die Arbeit fehlen manchmal noch immer! Schön, dass du Medizin studierst! Das wäre auch mein großer Traum aber leider bin ich mit über 30 schon ein bisschen zu alt für ein neues und so langes Studium. Ich wünsche dir, dass deine Kraft wieder kommt und es auch wieder aufwärts geht! Verstehen werden wir es nie, glaube ich, aber es wird ein klein wenig besser mit der Zeit! Alles Liebe! |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Danke für eure Worte.
Habe die letzten Tage bis nachts durchgelernt und habe heute promt meine Belohnung erhalten - erste Prüfung sehr gut bestanden! Hatte Papas Herz dabei (habe ein goldenes Amulett mit Papas Asche drin). Vielleicht hat das mir die Kraft gegeben. Freuen tu ich mich nicht. Da fehlt einfach jemand, der mir sagt, dass er stolz auf mich ist. Ich stell mir seine Worte immer vor, aber das ist einfach nicht ansatzweise das Gleiche. Hatte heute nur 2 Stunden Schlaf. In denen hab ich geträumt, dass ich mit Papa auf Terrasse sitze und er meine Hand nimmt. Keiner hat das so getan wie Papa. Wenn meine Hand irgendwo lag, hat er seine darunter geschoben - gedreht - und meine gepackt. Ich vermisse dieses Handhalten so unendlich. Klingt vielleicht doof, aber mir haben solche Kleinigkeiten immer so arg viel gegeben. Mit solchen Gesten habe ich immer meine Seele aufgetankt. Der winzige Traum hat mich direkt so aus dem Konzept gebracht, dass ich weinend aufgewacht bin. Ich verfluche diese Sehnsucht. Gestern waren es zudem exakt 8 Wochen ohne Papa. 2 Monate. Oh Gott, wie wenig das erst ist. Und es sollen noch so viele Jahrzehnte folgen? Bevor ich wieder ins Grübeln komme, widme ich mich wieder meinem Anatomiebuch. Thema Lunge spare ich mir bis zum Ende auf. :undecided Bleibt tapfer. Luisa. |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Liebe Luisa,
wenn ich bei dir lese - muss ich ganz oft mit den Tränen kämpfen. Ich habe vor 6,5 Jahren meinen Vater (er hatte Magenkrebs) verloren, und 2 Jahre später meine Mutter (Parkinson) - kenne also auch den Schmerz des Verlustes (wobei ich allerdings damals 41 Jahre alt war). Und ich finde es so bewundernswert, wie du dich "schlägst". Ich habe zwar damals auch die Erfahrung gemacht, dass man "von irgendwoher" die nötige Kraft zum weitermachen bekommt, aber in deinem Fall ist das gerade schon ganz besonders erwähnenswert! Vielleicht schickt dein Papa dir die Energie dafür.... Ich habe deine vergangenen Beiträge gelesen und bin so gerührt, wieviel Liebe aus ihnen spricht! Ich wünsche dir aus tiefstem Herzen eine lebbare Trauer, die dich nicht lähmt - sondern die dich umhüllt, wie eine wärmende Decke ... :knuddel: und dass es nicht allzulange dauert, bis der Schmerz und die Sehnsucht nicht mehr so schlimm an dir nagen - sondern die Erinnerungen dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert... |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Ich weiß nicht, was ich getan habe, dass ich so bestraft werde. Und ich kann auch langsam einfach nicht mehr.
Ich war seit Freitag mit meinem Freund zusammen in der Heimat. Mussten jedoch gestern Abend wieder nach Berlin, da ich jetzt gleich zur Uni zum Selbststudium muss - habe Dienstag Prüfung. Ich muss zugeben, dass ich ein sehr schnelles aber auch sehr sicheres Auto fahre. Fahre viel, überwiegend Autobahn, kenne mein Auto gut, musste schon in vielen unverschuldeten Situation richtig reagieren. Ich war auf der Autobahn, knappe 20km von der Heimat entfernt.Autobahn war komplett frei, vereinzelt mal ein LKW. Ich fuhr auf der Mittelspur mit etwas über 200km/h. Dann kam eine langgezogene Kurve und ich konnte mein Auto nicht mehr lenken. Es ging absolut nichts mehr. Mir war plötzlich eiskalt, mein Freund fragte ob was nicht stimmt. Es gingen auch direkt alle Warnzeichen an. Batteriewarnung, "Kühlwasser, schalten Sie den Motor sofort aus.". Er beruhigte mich dann und wir brauchten knappe 2km, um mein Auto auf den Standstreifen zu lenken. Wäre mehr Verkehr gewesen oder überhaupt ein Auto auf meiner Spur, wir wären wohl beide tot gewesen. Der Mercedes-Notdienst kam sofort. Brachte uns sicher nach Berlin in die Werkstatt, spendierte ein Taxi nach Hause. Wollte keinen Leihwagen und kein Auto mehr an dem Tag haben. Ich bin immer noch fix und fertig. Ist mein Papa da oben so unfähig? Werde ich bestraft für irgendwas? Oder gibt es diese "höheren Mächte" gar nicht? Ich weiß nur, dass ich keine Kraft mehr hab. Punkt. |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Liebe LSN..
ich möchte Dir gern eine weitere Ansicht von dem Vorfall auf der Autobahn mitgeben: Wie Du schreibst, hätte das auch ganz böse ausgehen können. Doch Dein Daddy war euer Schutzengel und hat Euch vor Schlimmeren bewahrt. Liest sich doch schön, oder? Liebe Grüße, Tine |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Liebe Luisa,
es ist immer schlimm einen geliebten Menschen gehen lassen zu müssen. Das wird irgendwann mit der Zeit besser, nur verschwindet es nie, es ändert sich aber. Du hast niemanden etwas getan und wirst auch für nichts bestraft. Es gibt leider viele Sachen im Leben die einfach keinen Sinn haben. Es hilft dann auch kein Hinterfragen, nach dem warum oder weshalb. Das mit der Autobahn sollte man nicht überbewerten aber ich möchte dir gerne etwas erzählen, vllt hilft es dir. Mein Vater ist vor 4 Jahren gestorben, die Lücke ist natürlich auch heute noch da aber anders. Letztes Jahr hatte ich ein leichtes ziehen im Bauchbereich und ich bin nicht der Mensch der sofort zum Arzt geht. Da es aber schon zu spät für den Hausarzt war und es mir komisch vor kam, entschied ich mich ins Krankenhaus zu fahren. Irgendwas sorgte dafür das ich dahin fahren sollte. Letzten Endes war es die absolut richtige Entscheidung, denn man diagnostizierte Krebs. Für mich war es naheliegend das da jemand auf mich aufpasst, denn die Schmerzen hatten mit der Krebserkrankung nicht wirklich was zu tun. Komischerweise waren sie auch kurze Zeit später verschwunden. Es gibt vieles was wir nicht begreifen oder verstehen aber es wird mit der Zeit besser. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Zuversicht. Mathias |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Habe soeben mein Auto wieder abgeholt und mich doch für die Sichtweise entschieden, dass Papsi mich vor Schlimmerem bewahrt hat.
Hatte heute eine Wimper im Gesicht. Eine Freundin nahm sie auf ihren Finger und ich wünschte mir, dass Papa noch lange lebt. Bis mir auffiel, dass das nichts mehr bringt. Und mir ist einfach kein anderer Wunsch eingefallen. Ich wünsche mir bei allen "Wunschsachen" seit 3 Jahren, dass der Krebs nicht siegen wird. Tja, Pech. Da sieht man wieder mal, wie sehr das alles Besitz ergriffen hat. Heut ist wieder ein schlimmer Tag mit vielen doofen Gedanken und Tränen. Papi und ich waren immer so WM-vernarrt. Er hatte sich so sehr auf dieses Jahr gefreut. Wir wollten zusammen zum Brandenburger Tor zum Public Viewing. Ich geh morgen mit Freunden. Und mit meinem Herz mit Papas Asche drin. Ich hoffe, dass wir was zu Jubeln haben. Ich bin so wütend, dass mein Weltbester Papi gehen musste. Und nicht irgend so ein doofer Papa, der nie für seine Kinder da ist oder sie gar schlägt oder vergewaltigt. Die braucht doch niemand. Aber ich brauche meinen Papi noch so sehr. Bin so hilflos. |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Liebe LSN,
für die morgige Prüfung möchte ich dir viel Erfolg wünschen und schicke noch ein großes Kraftpaket für die Vorbereitung auf das Physikum auf die Reise. Dein Papa sitzt da oben auf der Wolke und hält seine schützende Hand über dich. Liebe Grüße, Elisabethh. |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Meine Prüfung hat wieder mal geklappt. Wieder meinem Traum einen Schritt näher. Wieder ein Stückchen Kraft verloren. Wieder vermiss ich meinen Papa mehr und mehr.
Heute kam der Brief vom Nachlassgericht mit einer Kopie des Testaments. Ich hatte Gänsehaut als ich seine Unterschrift sah. Ich nahm das Ding und wollte es abheften. Und als ob es das Schicksal so wollte, fiel ein Zettel aus dem Ordner. Nicht irgendein Zettel. Papa hielt damals auf meiner Jugendweihe eine Rede. Und genau die hatte er auch zu Papier gebracht und ich hebe sowas natürlich auf. Ich hab mich nicht bereit gefühlt dazu das zu lesen. Habe es halb wütend - halb freudig wieder zurück in den Schrank gestopft. Aber noch bevor ich dem Ganzen den Rücken zukehrte, war ich doch zu neugierig. Also kramte ich den Schrieb wieder raus. Einfach um noch ein bisschen in der Wunde rumzubohren?! Und so war es wortwörtlich. Die Worte bohrten sich wahrlich durch mein Herz. Ich hatte das Gefühl jede einzelne Zelle zu spüren. Es fühlte sich an wie das intensivste Gespräch mit meinem Papi, das ich je hatte. Das innigste. Ich habe jedes einzelne Worte förmlich inhaliert in der Hoffnung es nie wieder zu vergessen. Er lies mein Leben von Geburt an bis zu meinem 14. Lebensjahr revue passieren. Oh Gott, was haben meine Eltern mir für eine tolle Kindheit beschert. Aus jedem Wort sprudelte Papi nur so vor Liebe und Stolz. Aber auch vor Traurigkeit. Traurig darüber, dass er seine Tochter ein Stück weit gehen lassen muss. Darüber, dass ich langsam in die große weite Welt hinaus muss. Darüber, dass ich langsam erwachsen werde. Wenn er damals schon geahnt hätte, wie bald er mich gänzlich ziehen lassen muss. Oder ich ihn? Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie grausam seine Angst am Ende sein musste, Mami und mich zurückzulassen. Mit all den Grausamkeiten und Gefahren auf dieser Erde, vor der uns Papa tagtäglich erfolgreich beschützte. Klar, er hatte Angst vor dem Sterben. Wer hat das nicht. Aber vor allem galt seiner Angst immer, dass seine Familie allein dasteht. Ohne ihn. Und ich bin mir sicher, dass genau das sein aller letzter Gedanke war. Ich weiß, dass er für jede Minute gekämpft hat, die er nutzen konnte um für uns zu kämpfen. Und ich kann euch gar nicht sagen, was ich alles aufgeben und tun würde, um noch weiter mit Papi zusammen gegen diesen beschissenen Krebs zu kämpfen. Und nun weine ich schon wieder und versuche jetzt mal ins Bett zu gehen, die Decke über den Kopf zu ziehen und mir vorzustellen, dass das alles nicht wahr ist. Ich versuche wirklich nicht vor irgendetwas wegzulaufen. Aber ich erwische mich so oft dabei, dass ich Papas Nummer wählen will. Dass Papa durch die Tür kommt. |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Hallo ihr Lieben,
bitte - ihr MÜSST mir sagen, wie ihr dem schmerzhaften Verlust standhalten könnt. Ich bin so verzweifelt. Hatte ein wunderbares Heimatwochenende. Papi hat uns einen riesigen Pool in den Garten gebaut - das ist immer unser Urlaub, da meine Eltern selbstständig sind und es nur selten möglich ist die Firma allein zu lassen. Ich rede immer im Präsens von Papsi. Er sagt, er tanzt, er macht ... und im Endeffekt ist er einfach nur tot. Jedenfalls war ich mit Mami und Hund im Pool - es waren dank Solaranlage wunderbare 28 Grad und wir haben es endlich geschafft uns mal zu entspannen. Abends sind wir zurück zum Haus gelaufen und auf dem Weg kann man die weit entfernte Friedhofskapelle sehen, da sie außerhalb des Dorfes auf einem Hügel steht. Und dann hab ich einen Weinkrampf bekommen und mich nach geschlagenen drei Stunden erst wieder zusammenreißen können. Es zerreißt mir so das Herz. Er hat so hart gearbeitet, um uns so ein Luxusleben zu ermöglichen und nun liegt er da oben auf diesem scheiß Berg und kann es nicht mit uns zusammen genießen. Ich weiß. "Er hat das für euch gemacht." "Er würde wollen, dass ihr das genießt." Aber ich könnte nur noch kotzen, wenn ich das höre. Es macht mir Gänsehaut. Es ekelt mich an. Es ist einfach zu unfair, als dass solche Sätze geltend gemacht werden können. Ich hasse dieses Leben, was einem so aufgezwängt wurde. Er fehlt an allen Ecken und Enden. Ich stell mir täglich vor, wie er zur Türe reinkommt. Meine Eltern haben eine Spedition. Papa ist ab und an auch LKW gefahren. Und dann ruft den Tag ein Fahrer von uns an, der Papis Auto übernommen hat und dann steht dort bei Mama "Ronald LKW ruft an". Ihr glaubt nicht wie sich das angefühlt hat. Es war das Schlimmste. Das machte ihn ganz plötzlich lebendig und man wird bitter enttäuscht, wenn eine andere Stimme erklingt. Und nicht diese ruhige sanfte Papistimme "Hallo Püppi" sagt. Kurzum - es wird einfach nicht besser, nicht erträglicher, nicht einfach. Keine Silbe. Ich habe eher das Gefühl ich mache Rückschritte. |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Liebe LSN..
die Trauer hat verschiedene Phasen. Dazu gehört auch die Zeit der Wut, in der auch grad Du steckst. Lebe auch diese Phase aus, sie ist wichtig zum verarbeiten Deines schweren Verlustes von Deinem geliebten Vater. Ich umärmel Dich mal in Gedanken und wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft. Tine |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
LIebe LSN!
Wie dir Tine bereits geschrieben hat, habe ich auch gemerkt dass die Trauer in verschiedenen Phasen verläuft. Bei meinen Papa werden es jetzt bald eineinhalb Jahre dass er nicht mehr da ist und ich habe auch immer wieder so Tage an denen ich glaube es zerreißt mir das Herz vor Schmerz. Bei euch ist der Verlust ja doch noch sehr frisch. Ich habe es zumindest so erlebt, dass ich die ersten paar Monate fast gar keine GEfühle zugelassen habe und vieles unterdrückt und weggeschoben habe. Bei mir ist die richtige Trauer erst Monate später gekommen. Ich weiß was du meinst! Ich kann es auch immer noch nicht verstehen und frage mich immer noch was mein Papa wohl verbrochen hat dass er von dieser Welt gehen musste. ER hat so gerne gelebt und war doch für mich der tollste Papa von der WElt! Aber dafür gibt es wohl keinen Grund und die Suche und das Grübeln nach ihm macht uns nur noch trauriger. Papas dürfen nicht so bald sterben, wir brauchen sie doch! Eltern fehlen an allen Ecken und Enden! Mir fallen auch so viele Situationen ein wo ich mir meinen Papa um alles in der Welt herwünschen würde. Lass das Gefühl der Rückschritte zu! Ich finde auch dass es wichtig ist dass du deine Traurigkeit auslebst. Es werden Phasen kommen wo es dir wieder besser geht und wo du die Welt auch wieder ein wenig genießen kannst und dann kommen wieder Tiefpunkte und die Trauer holt dich ganz schnell wieder ein. Es ist völlig normal, es braucht seine Zeit! Es wäre eh abnormal wenn wir nicht so fühlen würden. Es ist schmerzhaft und wird immer wieder schmerzhaft sein (besonders an und vor besonderen TAgen wie Geburtstage oder Weihnachten) aber ich hoffe man lernt irgendwann damit umzugehen und diese Traurigkeit ins Leben zu integrieren! Ich wünsche dir alles Gute und trotz der schmerzvollen ERinnerungen und der Traurigkeit sonnige Momente im Herzen! Alles Liebe! |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Hallo Luisa,
ich habe deinen Thread verfolgt und ich kann alles gut nachvollziehen. Auch ich kann nur bestätigen, dass die Trauer in verschiedenen Phasen verläuft, eine festgelegte Route gibt es nicht. Finde deinen Weg und lasse ihn zu. Auch ich kenne die Momente der unendlichen Wut auf die Welt und das Schicksal (Warum er? Warum dürfen die anderen Familien alle zusammen in Berlin herumlaufen, wo Papa Berlin so geliebt hat etc.?) Mein Papa ist vor einem Jahr und knapp 2 Monaten nach nur drei Monaten nach der Diagnose auch mit 54 gestorben und manchmal ist es für mich auch immer noch völlig unbegreiflich und surreal. Ich erwarte immer, ihn am Telefon zu hören, eine Mail von ihm zu bekommen etc. Die ersten Monate habe ich im Rückblick alles verdrängt, meine BA-Arbeit stand an, irgendwie zog ich sie mit nur vier Wochen Verlängerung durch (wie ich das mit diesem guten Ergebnis geschafft hab kurz nach Papas Tod weiß ich bis heute nicht), ich hatte noch einen blöden Freund an der Backe, der mich statt mich emotional und tatkräftig zu unterstützen mit seinen eigenen Problemen überhäuft hat (den bin ich los, zum Glück!), meine Mutter zog kurz nach dem Tod meines Vaters aus unserer Heimatstadt weg in ihre alte Heimatregion, da sie die große Wohnung nicht ertrug. Also auch noch riesen Umzug, Auflösen des ganzen Kindheitslebens... Alles immer mit 500 Kilometer pendeln zwischen Bayern und Berlin, Studium, Arbeit dazwischen...irgendwie alles am laufen halten! Seitdem habe ich keine richtige Ruhephase gehabt. Jetzt in einer neuen Partnerschaft und mit dem Masterstudium in halbwegs trockenen Tüchern habe ich das Gefühl, dass die Trauer wieder stärker wird bzw. in vielen Momenten erstmal richtig rauskommen "darf". Falls du Lust hast dich einmal auf einen Kaffee in Berlin zu treffen schreibe mir doch eine PM. |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Liebe Luisa,
ich kann dich so gut verstehen! Weiß dennoch nicht, was ich sagen bzw schreiben soll, um dich aufzubauen. Es gibt keine tröstenden Worte für so einen Verlust, das Gefühl habe ich zumindest immer. Die Standard-Sätze wie "Er muss jetzt nicht mehr leiden", "Für ihn ist es so besser", "Die Zeit heilt alle Wunden"... kann man irgendwann nicht mehr hören! Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft, um mit diesem schrecklichen Verlust, umgehen zu können. Ich denke an dich und schick dir eine :knuddel: catlove |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Ich wollte hier nicht mehr in den Betroffenen-Foren lesen. Und doch erwische ich mich immer wieder dabei. Es tut mir so Leid, für all die lieben Menschen dort.
Wenn man das alles selbst miterlebt hat und man genau weiß, was wann kommt, wie machtlos man sein wird, obwohl man zwei Tage zuvor noch voller Hoffnung war. Verdammt. Ein Angehöriger hat mich wütend gemacht. Schrieb er doch "... wenn der Partner betroffen ist, ist das viel schlimmer, als wenn die Eltern an Krebs sterben. Denn das ist naturgegeben und normal. Die Eltern sterben nunmal vor den Kindern." Ist das so, ja? Es leben doch aber auch noch meine Großeltern - die Eltern meines Papas. Und was heißt schon "naturgegeben"? Der Tod ist immer naturgegeben. Aber doch nicht mit 54. Also sei still. Wie auch immer, das hat mich grad aufgeregt. Ansonsten leider alles beim Alten. Ich lege jetzt ein "Urlaubssemester" ein. Nicht wirklich, da ich meine Doktorarbeit schreibe. Aber ich habe doch mehr Zeit zum durchatmen, als wenn ich täglich von 7-21 Uhr in der Uni hocke. Ich brauche das mal, ich habe Angst mich sonst noch mehr zu verlieren. Weinen, Wut, Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Grübeln ... das alles ist nicht weniger geworden. Auch nicht erträglicher. Es ist echt Wahnsinn. Seit meinem Abi führte ich dieses Krebsleben. Mein Papa war mehr als je zuvor mein Leben. Der Dreh- und Angelpunkt. Alles stand hinten an. Ich habe jeden Tag auf amerikanischen Internetseiten die neuesten Forschungsberichte gelesen, Krankenhäuser kontaktiert, Ärzte angerufen, Medikamentenberichte angeschaut. Bis spät in die Nacht rein. Jeden Tag. 3 Jahre lang. Vielleicht hat uns das ein paar weniger Nebenwirkungen und vielleicht sogar mehr Tage Leben geschenkt. Vielleicht war es auch sinnlos. Aber egal was davon stimmt, ich habe es so so so gern getan. Ich habe gebetet, unendliche Male. Glaube an keinen Gott, aber trotzdem. 3 Jahre lang habe ich Papas Krebsleben geführt. Mit ihm zusammen, mit Mami zusammen, immer wir 3. Und nun diese endlose Leere, die nichts zu füllen scheint. Papa weg. Das Krebsleben weg. Auch wenn es alles andere als schön war, so hat es mich doch ausgefüllt. Es fällt mir schwer, wieder MEIN Leben zu führen. Alles fällt so schwer. |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Liebe Luisa..
diese Leere, die Du jetzt fühlst, ist eine Trauerphase, die fast jeder Hinterbliebene von Krebskranken durchlebt. Ich hatte diese Zeit auch. Da ich bei meiner Mami 12 Tage rund um die Uhr bei ihr war bis sie ging, wußte ich anfangs gar nichts mit mir anzufangen. Gut, das ganze, was dann nach dem Tod zu erledigen ist, hat mich abgelenkt, aber danach kam das große Loch. Es ist gut, wenn Du Dir nun etwas Zeit für Dich nimmst. Die Krebszeit hat viel von uns abverlangt und das Erleben des Sterbens unserer Lieben verbraucht enorm viel Kraft. Leb auch diese Leere aus, doch versuch sie auch mit etwas zu füllen, was Dir gut tut. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und auch Ruhe dazu. Liebe Grüße von Tine |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Liebe Luisa! Auch ich wünsche dir ganz viel Kraft und wünsche dir dass (wenn auch langsam) wieder ein bisschen Freude und Sonne in dein Leben tritt! Ich wünsche mir das auch für mich!
ICh komme auch mit so vielen Dingen noch immer nicht zurecht und fühle ebenfalls oft diese Leere. ICh gebe dir in all deinen Zeilen recht, es fällt wirklich ALLES schwer! Alles Liebe! |
AW: Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus
Irgendwie geht es weiter, das versuche ich mir bewusst zu machen. Es muss weitergehen.
Ich stecke mitten in meiner "Semesterpause" und demnach mitten in der Einarbeitungsphase meiner Doktorarbeit. Das klingt so reif, erwachsen. So als würde ich mitten im Leben stehen. Dabei gelingt es mir nur ab und an ein paar wacklige Schritte nach vorne zu wagen, nach vorne ohne meinen Papa. Und am nächsten Tag fühl ich mich wieder wie ein kleines wehrloses Kind, mitten im Krieg des Lebens. Ich kann den Verlust und eine Zukunft ohne ihn nicht akzeptieren. Das Wort "Zukunft" klingt so fremd. Aber ich versuche das alles ungewollt in mein Leben zu integrieren. So als schleppe ich etwas mit mir herum, was ich nie tragen wollte. Ich weiß, dass ich nie wieder so unbeschwert sein werde, dass es nie ein Weihnachten, einen Geburtstag, ein tolles Ereignis geben wird, an dem er nicht fehlt. Es wird immer alles traurig sein, egal wie schön es vielleicht in dem Moment erscheint. Meine Mama ist sehr stolz, mehr als das, dass ich den Mut und die Kraft habe mich in die Promotion zu stürzen. Aber sie macht es mir ja vor. Sie ist genauso mutig und genauso stark. Sie ist eigentlich genau wie ich. Das macht vieles einfacher. Ich liebe sie unendlich. Sie ist das einzige, das ich noch habe und ich versuche sie wie einen Diamanten zu beschützen. Ich bete jeden Abend, dass das Schicksal bei uns genug um sich geschlagen hat. Mama muss uralt werden. Aber ich rede nicht gern von Mut oder Kraft, ich stürze mich da eigentlich eher rein, um vor dem Ganzen etwas zu fliehen. Auch Mama weiß das. Aber sagen tut es niemand. Neben den ganzen Recherchen zur Doktorarbeit, versuche ich abends mit anderer Lektüre abzuschalten. Vor einiger Zeit bin ich auf das Buch "Sechs Jahre" von Charlotte Link gestoßen. Habe lange mit mir gerungen, es dann doch gekauft und innerhalb von zwei Abenden regelrecht verschlungen. Es spiegelt wirklich alles genauso wieder, wie es abgelaufen ist. Dieses Krebsleben. Eigentlich hat mich jedes Wort zerrissen, aber ich konnte nicht aufhören zu lesen. Diese unglaubliche Stärke, das Verliebtsein im Leben, die Liebe zur Familie, der Zusammenhalt. Das hat mir richtig Angst bereitet, so sehr habe ich mich darin wiedergefunden. Und vor allem meinen Papa habe ich dort wiedergefunden. Er hat mit genau der gleichen Würde sein Schicksal ertragen, nie gejammert, nie aufgegeben. Jede Diagnose mit Fassung getragen. Ich kann mir nicht erklären, wie er unter den Umständen so irre, fast abartig stark sein konnte. Ahhhhhhh, ich könnte schreien. |
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