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briggeb 07.04.2015 20:43

Ratlos.....
 
Mein 20jähriger Sohn hatte Hodenkrebs und ist am 20.3. operiert worden. Sein rechter Hoden ist entfernt worden. Nach der CT hieß es seitens des Radiologen, dass soweit alles in Ordnung sei. Der Urologe sah dies anders. Er stellte einige suspekte Lymphknoten in Größe von 11 mm fest. Er hat eine Chemo verordnet und diese sollte jetzt Donnerstag beginnen. Jetzt ist sie plötzlich abgesagt worden. Die Ärzte sagen, dass es sich um einen Mischtumor gehandelt habe und nicht klar sei, ob die Chemo richtig sei. Vielleicht sei es auch sinnvoller, die Lymphknoten herauszuoperieren. Darüber wollen sie jetzt beraten.

Ich bin ratlos. Wenn OP, dann nicht in unserem Stadtkrankenhaus, sondern in einem darauf spezialisierten Zentrum. Wo kann ich mir am besten eine Zweitmeinung holen?
Weiß jemand, wo man am besten die sog. "Schlüsselloch-Chirurgie machen lassen kann und eignet sich diese, wenn es um mehrere kleinere Lymphknoten geht?

Ich bin dankbar, dass es hier ein Forum gibt und hoffe auf eine Antwort.

Dusty 07.04.2015 23:06

AW: Ratlos.....
 
Schlüsselloch ist genau für solche Fälle vor einer Chemo eine Variante, spezialisierte Zentren sind bspw. in Heilbronn oder Berlin. Die offene Variante ist meistens nach einer Chemo indiziert (so wie bei mir), wenn durch die Chemo alles quasi ein wenig "verwüstet" ist.

Ich würde mich da aber auf die Empfehlung des Prof. verlassen, der hat die meisten Fälle pro Jahr auf dem Tisch und einen entsrpechend großen Erfahrungsschatz. Ich vermute eher, dass es auf Wait and See oder vielleicht einen Singleshot Carboplatin rausläuft.
Wie sehen denn die anderen Befunde aus? Tumormarker, genauer histologischer Befund, Stadieneinteilung durch das Krankenhaus?

briggeb 07.04.2015 23:24

AW: Ratlos.....
 
Danke für die schnelle Antwort.

Die Tumormarker sind unauffällig, waren sie aber auch schon vor der OP.

Der genaue histolog. Befund habe ich nicht. Werde ich mir morgen holen.

T (is) und Lymphknoten 11 m und einer 12 mm

Dusty 07.04.2015 23:34

AW: Ratlos.....
 
Normgröße für Lymphknoten ist ca. 1 cm. Die liegen also nur minimal darüber. Falls die Bilder nach der OP gemacht wurden, ist es bspw. auch möglich, dass sie infolge selbiger vergrößert sind. Außerdem kann es ja sein, dass die Lymphknoten immer schon so groß waren.

Ich würde mir auf jeden Fall eine Zweitmeinung einholen, damit werdet ihr denke ich am Besten fahren!

Pitchcontroller 08.04.2015 10:04

AW: Ratlos.....
 
Hi,

kein Grund "ratlos" zu sein - KOPF HOCH!

1. ich würde mir den schriftlichen histologischen Befund besorgen
2. mir eine Zweitmeinung einholen
3. mich mit Ihm über die weitere Vorgehensweise abstimmen
4. IHR Entscheidet

11mm / 12 mm als suspekt zu bezeichnen ist fahrlässig. Soweit ich weiß wird ab 15 mm beobachtet und regelmäßig kontrolliert. Alles darunter kann viele unterschiedliche Einflussfaktoren haben wie z.b. CT erst nach OP

Macht euch nicht verrückt.
Kommt bitte gerne mit Fragen auf uns zu!

Viele Grüße
STefan

Dogg 08.04.2015 12:47

AW: Ratlos.....
 
Zitat:

Zitat von Pitchcontroller (Beitrag 1318020)
11mm / 12 mm als suspekt zu bezeichnen ist fahrlässig. Soweit ich weiß wird ab 15 mm beobachtet und regelmäßig kontrolliert.

War bei mir auch genau so. Können auch wegen 1. Operation und Infektionen grösser sein.

Eine (weitere) Operation macht wohl keinen Sinn (zu viele Risiken), zur Sicherheit und weil man nicht immer warten will, kann Chemo aber schon Sinn machen (nachdem die Histologie vorliegt).
Meine Knoten waren ein bisschen grösser.

briggeb 12.04.2015 15:24

AW: Ratlos.....
 
was ich immer noch nicht so ganz verstehe:

Ich lese von Fällen, in denen nach der Hodenentfernung 3 Zyklen Chemo gemacht worden sind und dann "Zur Sicherheit" noch durch eine weitere OP die restlichen Lymphknoten entfernt worden sind.
Was für einen Sinn hat dann die Chemo? wenn es doch am Ende auf eine OP hinausläuft, kann man doch gleich operieren und spart sich die Belastung der Chemo.

Dusty 12.04.2015 15:36

AW: Ratlos.....
 
Das Problem ist folgendes:

Nach der Chemo kann es sein, dass einige Lymphknoten größer bleiben, als sie laut Norm sein sollten. Entsprechend kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich in diesen Lymphknoten noch Krebszellen befinden. Deswegen ist unter Umständen nach einer Chemo noch die OP notwendig. Die Chemo hat dafür aber sehr wahrscheinlich die restlichen Krebszellen außerhalb der Lymphknoten platt gemacht. Zudem können bei einer anschließenden OP je nach Stadium usw. auch nur gezielt einzelne Lymphknoten entfernt werden.

Würde man die Lymphknoten vor der Chemotherapie entfernen, ist dennoch ein Risiko vorhanden, dass sich die Krebszellen bereits ausgebreitet haben und sich noch irgendwo im Organismus befinden. Daher würde selbst dann ggf. noch eine Chemo notwendig sein. Außerdem müsst man in diesem Fall ja pauschal alle Lymphknoten entfernen.

Zuletzt ist aber auch das Problem, dass ein rein Operativer Eingriff in Stadien, in denen 3 Zyklen Chemo notwendig sind, nicht ausreicht, um hinterher gesund zu sein, weil eben die Krebszellen schon im Körper unterwegs sind und nur die Chemo diese platt machen kann.

briggeb 12.04.2015 18:12

AW: Ratlos.....
 
Vielen Dank Dusty..... ich weiß jetzt wieder mehr.


ich habe noch eine andere Frage:
Kommt es bei den Lymphknoten irgendwie auf die Form an? Lymphknoten sind normalerweise oval; ich habe mal gehört, wenn sie mit "Abwehr" beschäftigt sind, würde sie die Form ändern und rundlich werden.

Könnte man daraus schließen, dass, solange die Lymphknoten oval sind, diese noch nicht vom Krebs befallen?

Pitchcontroller 12.04.2015 22:32

AW: Ratlos.....
 
Hi,

Das mit der Form der LKs höre ich persönlich das erste Mal.
Üblicherweise werden LKs rein nach Größe beurteilt, alles über 15mm wird als suspekt eingestuft. Jedoch ist eines wichtig zu beachten, selbst wenn ein LK >15mm ist, sollte erst immer zu einem weiteren Kontrolle CT geraten werden einige Zeit später.

Viele Grüße

Dusty 13.04.2015 19:05

AW: Ratlos.....
 
Hmmm, habe ich so noch nicht wirklich gehört, wobei bei einer Ultraschalluntersuchung ein Lymphknoten ja auch suspekt aussehen kann. Ich weiß nicht inwiefern da nur die Größe eine Rolle spielt oder eben auch Form und Dichte usw.

Pitch sagt es ja aber auch schon, dass suspekte Lymphknoten immer erst mal beobachtet werden sollen... und dabei spielt ja dann tatsächlich die Größenveränderung eine Rolle.

briggeb 14.04.2015 15:02

AW: Ratlos.....
 
ich habe noch einmal eine Frage:

Wie läuft eine adjuvante Chemotherapie ab? Ist dies nur ein Zyklus von 5 Tagen oder nur eine Chemo an einem Tag? Ist die Zusammensetzung anders?

Wenn ich dies richtig verstanden habe, ist eine adjuvante Chemo eine vorsorgliche Chemo zur Verbesserung der nachhaltigen Heilung, wenn man eigentlich nichts machen müßte, oder?

oli 14.04.2015 15:50

AW: Ratlos.....
 
Es gibt beim Hodenkrebs in den einfacheren Stadien zwei Chemotypen: PEB und Singleshot Carbo. Erstere dauert 5 Tage + Bleomycingabe an einem späteren Tag, wird je nach Befall 1-4x durchgeführt (dauert insgesamt 21Tage). Singleshot Carbo hingegen ist nur relevant für Seminome - das ist bei deinem Sohn nicht der Fall.

Bei deinem Sohn wäre wohl 1x PEB angebracht, _wenn_ keine Metastasierung vorliegt. Alternativ kann man eben zuerst eine RLA machen, nachsehen ob Metastasierung vorliegt und es dann sein lassen oder PEB geben (wenn metastasiert).

eistee 14.04.2015 17:22

AW: Ratlos.....
 
Wobei eine RLA aber sicher nur dann indiziert sein kann, wenn es wirklich einen begründeten Verdacht gibt. Ein einzelner LK mit ca. 10mm kann da kaum als Begründung genügen, denke ich.
Die RLA, egal ob offen oder per Schlüsselloch, ist nun wirklich keine Blinddarm-OP!!

briggeb 22.04.2015 23:37

AW: Ratlos.....
 
ich habe nochmal 2 Fragen:

1. Ich lese öfter, dass es auch entscheidend sei, ob der Tumor gefäßinvasiv gewesen sei. Ich kann mir in etwa vorstellen, was das ist. Ich weiß nur nicht, wie man feststellt, ob eine Gefäßinvasion vorlag. Im patholog. Befund ist davon weder negativ noch positiv die Rede. Oder versteckt sich die Aussage hinter anderen Worten?


2. Was geschieht mit den Testosteronwerten nach einer Hodenentfernung? Merkt man nach der OP einen Unterschied? Fängt alles der andere Hoden auf?

....

Pitchcontroller 23.04.2015 13:21

AW: Ratlos.....
 
Hi,

eventuell haben mir die anderen etwas voraus, aber den histologischen Befund hast du noch nicht gepostet oder?
Also welchen Tumortyp etc.

zu deinen Fragen:

1) Gefäßinvasion wird im Mikroskop festgestellt, ob der Tumor in angrenzende Gefäße eingewachsen ist.

2) Bei mir z.b. hat der verbliebene Hoden kpl. die Funktion des anderen mitübernommen, also keine Auswirkung auf den Testosteronwert. Das variiert aber von Fall zu Fall und kann anhand eines Testes nachgewiesen werden. Dieser Test macht, soweit ich weiß, erst nach 6 Monaten sind.
Für den Fall, dass der Testowert zu gering sein sollte gibt es dann Testogel, Spritzen etc.

Viele Grüße,
Stefan

briggeb 23.04.2015 21:29

AW: Ratlos.....
 
Hallo,

Nein Stefan, ich hatte den histol. Befund noch nicht gepostet.

darin heißt es:

1,2 x 1 cm Exzidat des rechten Hodens, maligner Keimzelltumor vom Typ eines Teratokarzinoms mit quantitativ vorherrschenden Tumoranteilen eines reifen Teratoms und kleinen Tumornestern eines embryonalen Karzinoms. Teratokarzinom mit intratubulärer Keimzellneoplasie des Resthodens, tumorfreier Nebenhoden, tumorfreier Funiculus spermaticus PE der Gegenseite ohne Nachweis einer TIN pT1 (is) RO.

Von einer Gefäßinvasion lese ich nichts....

Wir hatten die Unterlagen und die CD mit der CT zur Uniklinik Tübingen geschickt und nach 3 Tagen eine Antwort.
Darin heißt es:
Die LKveränderungen werten wir aktuell ebenfalls nicht pathologisch, daher gehen wir aktuell von einem klinischen Stadium I aus.
Bei vorherrschend reifem Teratom in der Histologie und nur einer kleinen EmbryonalzellKomponente ist bei Niedrigrisiko-Situation eine Surveillance vertretbar. Wir empfehlen die engmaschige Nachkontrolle ......

Der Prof. rief auch zum Abwarten und MRT in 3 Monaten.

Mein Sohn studiert zur Zeit und lebt sein Leben so weiter, macht viel Sport und ist mit vielen Freunden zusammen. Er redet mit mir über die Erkrankung eigentlich nicht und ist dann schnell genervt. Insoweit spreche ich ihn auch kaum noch darauf an (ich sehe ihn auch wenig). Mir geht die Sache nicht aus dem Kopf und ich lese viel. Ich will ihm viel abnehmen, mache die Arzttermine, und schicke eben die Unterlagen zur Uniklinik etc.

Als 20jähriger ist man in so einer Situation irgendwie den Ärzten vor Ort ausgeliefert. Wahrscheinlich würde er sich jetzt ohne diese Erkundigungen in der Chemo befinden, was der Arzt im Krankenhaus auch empfohlen hatte. Ich hatte den Eindruck, dass er nicht lange darüber nachgedacht hat, ob die Chemo bei vorherrschend reifem Teratom überhaupt sinnvoll ist.

Danke Danke Danke nochmals für alle Tipps hier !



Zum Testosteron:
Falls man wirklich später spritzen müßte, ist dies ungesund? Nebenwirkungen?


Grüße von Brigitte

Pitchcontroller 24.04.2015 06:55

AW: Ratlos.....
 
Hallo Brigitte,

Die Situation ist für deinen Sohn, wie ich mir vorstellen kann und auch aus eigener Erfahrung, nicht einfach.
Aus meiner persönlichen Sicht, ich habe das genauso gemacht, soll/ muss er sein Leben so weiterleben, wie zuvor.
Das finde ich schon wichtig. Nichts desto trotz, wir sprechen hier von Verdrängung, darf er nur die Nachsorgeuntersuchungen nicht vergessen/ verdrängen. Das ist bei wait and see absolute Pflicht! Denn man ist als Betroffener, auch wieder von mir gesprochen, der das ganze Thema durch Verdrängung verarbeitet, dazu geneigt zu sagen: "da gehe ich jetzt lieber mal nicht hin, was ich nicht weiß macht mich nicht heiß"

Kopf hoch!! :)

Bezüglich des Testosteron kann ich dir leider nichts sagen - außer das man hier in Forum hin und wieder von Stimmungsschwankungen liest, wenn man beim Testosteron "falsch eingestellt" ist.

Aber hier können dir die anderen sicherlich besser weiterhelfen!

Viele Grüße

Stefan

Dusty 24.04.2015 17:20

AW: Ratlos.....
 
Zitat:

. Ich lese öfter, dass es auch entscheidend sei, ob der Tumor gefäßinvasiv gewesen sei. Ich kann mir in etwa vorstellen, was das ist. Ich weiß nur nicht, wie man feststellt, ob eine Gefäßinvasion vorlag. Im patholog. Befund ist davon weder negativ noch positiv die Rede. Oder versteckt sich die Aussage hinter anderen Worten?
Das wird in der Regel im pathologischen Befund stehen. Entweder wortwörtlich oder aber in der Klassifikation (pT1....). Gefäßinvasion würde dann mit "L..." dastehen. Wenn das da nicht mit bei ist, wurde da wohl auch nichts festgestellt.

Zitat:

Was geschieht mit den Testosteronwerten nach einer Hodenentfernung? Merkt man nach der OP einen Unterschied? Fängt alles der andere Hoden auf?
Das wird normalerweise vom verbliebenen Hoden übernommen. Kann eine Zeit lang dauern, da der Körper sich ja auch erst mal darauf einstellen muss. Einfach bei der Nachsorge mal mit überprüfen lassen und schauen, ob er im Normbereich ist. Mein Arzt hat mir von einer Substitution dringend abgeraten, wenn diese nicht zwingend notwendig ist! Sollte der Wert also im Normbereich liegen und dein Sohn keine Einschränkungen durch wenig Testosteron haben (Schlappheitsgefühl usw.), dann würde ich da drauf verzichten und nur substituieren, wenn es wirklich notwendig ist.
Verabreicht werden kann das ganze auch auf verschiedene Weisen (Gel, Spritzen), aber da sollte man sich dann vom Fachmann beraten lassen was das sinnvollste ist - wie gesagt immer unter der Voraussetzung dass es auch notwendig ist.

briggeb 24.04.2015 22:52

AW: Ratlos.....
 
Als ich eine befreundeten Ärztin fragte, wie hoch denn eigentlich die Belastung durch eine CT sei, meinte sie, dass bei den modernen Geräten die Belastung mit einem Flug von Frankfurt nach New York vergleichbar sei.

Wenn das stimmt (vielleicht wollte sie mich ja nur beruhigen) würde ich mir über die Belastung eigentlich keine Gedanken mehr machen. Denn ich selbst bin schon derart viel und häufig geflogen ohne auch nur einmal an eine Strahlenbelastung zu denken. Kein Mensch macht sich beim Fliegen über die Strahlenbelastung Gedanken, aber bei der CT hat man ein mulmiges Gefühl.... merkwürdig.....

Dusty 24.04.2015 23:09

AW: Ratlos.....
 
Der Vergleich kommt zwar ungefähr hin, man muss aber auch bedenken, dass der ganze Körper diese Menge aufnimmt und nicht nur ein bestimmtest Gebiet. Mir wurde von Sch. dringend geraten, keine CT Untersuchungen des Abdomens durchzuführen, lediglich zu vollen Jahren von der Lunge. Ansonsten MRT! Gerade für engmaschige Kontrollen würde die Dosis bei CTs zu hoch werden.

Tomba36 25.04.2015 18:24

AW: Ratlos.....
 
Also ich muß mal was zur Strahlenbelastung sagen.
Hier wurde bisl was verwechselt.

Ein CT vom Abdomen/Thorax hat auch auf den neuen Geräten noch eine erhebliche Strahlenbelastung (wie hoch ist ja von Körper und Durchdringungstiefe abhängig und wird in mSv oder als Flächenprodukt in Grey angegeben).

Das mit dem Langstreckenflug ist nur mit einer normalen Röntgen Thoraxaufnahme vergleichbar. Nicht aber zu verwechseln mit einer CT Untersuchung.
Es wäre ja absolut tödlich für Flugbegleiter wenn die jeden Tag beim Intercontinentalflug ne CT Dosis abbekommen.

Aber seht das CT mal nicht als böse Strahlen ,sondern als eine wichtige diagnostische Maßnahme beim Tumorstaging.
Nachsorgeuntersuchungen sollten aber mit MRT gemacht werden.
Strahlen summieren sich im Leben - sie werden auch nicht abgebaut.

Gruß Tomba

briggeb 25.04.2015 20:02

AW: Ratlos.....
 
Danke Tomba.

Wir haben uns entschieden, noch einmal eine CT zu machen um den direkten Vergleich zu haben.
Danach wollen wir auf MRT umsteigen.

nedmo 25.04.2015 21:29

AW: Ratlos.....
 
Daa mit dem Testowert mit nur einem Hoden ist so ne Sache...

Meiner kratzt immer im unteren Teil des Normbereichs (15nm) in meinem alter sollte ich locker 28nm haben :-P aaaber, ich trainiere hart(kraftttining) Muskeln werden super aufgebaut, libido top usw.. bin knapp 2m/115kg und fühke mich blendend :-D

...bin der Meinung das dir eine Testowert messung nichts bringt wenn du vorher "gesund" ja nie die Werte bestommen hast. Was ist schon "normal" ;-)

briggeb 27.04.2015 14:12

AW: Ratlos.....
 
Ich habe noch eine Frage zu den Tumormarkern:

Im Fall meines Sohnes hieß es, dass die Marker von Anfang an unauffällig, also negativ seien.

Vor der OP: (20.3.)
AFP 1,41
LDH 166
HCG 1,3


am 24.4. sind sie noch niedriger:
AFP: 1,38
LDH 157
HCG 0,50



Weiß jemand, ob dies etwas zu sagen hat oder als neutral zu werten ist.

Danke Danke Danke für alle Antworten und die bisherige Hilfe,

Im Laborblatt werden die Werte übrigens mit LDHS und MHCG bezeichnet. Hat dies auch etwas zu bedeuten? Das sind doch wohl die Turmormarker oder etwa nicht?
Grüße Brigitte

Pitchcontroller 27.04.2015 16:27

AW: Ratlos.....
 
Hi Brigitte,

die Tumormarker sind absolut okay und "neutral".

das sind die zu beachtenden Werte, wenn ein Tumor in den Markern nachweisbar ist

ohne Histologie AFP, HCG, (PLAP)
reines Teratom: HCG -, AFP -
reines Embryonal-CA HCG -, AFP +/-
Chorion CA HCG +, AFP -
Dottersacktumor HCG -, AFP
gemischte Tumoren
(abhängig von der histologischen Zusammensetzung) HCG +/-, AFP +/-
Seminom PLAP +/- (in 70% +), HCG +/- (in 10-20 % +), AFP -,

Macht euch keine Sorge!

briggeb 08.05.2015 13:20

AW: Ratlos.....
 
Heute war die erste Nachsorge CT:
Im Ergebnis gut. Nichts ist gewachsen. Alles unverändert. Einige LK sind bei ihm eben 11 mm.
Wir wollen ab jetzt dann auf MRT umsteigen.....
Wäre mein Sohn dem ersten Therapievorschlag des Krankenhauses gefolgt, wäre er jetzt mitten in einer Chemo. Hier hat uns das Zweitmeinungszentrum und auch die niedergelassene Urologin sehr geholfen. Dafür kann man gar nicht genug danken.


Im übrigen waren die letzten 2 Tage für mich furchtbar belastend und angstbesetzt. Immer die Vorstellung, dass man eine schlechte Nachricht erhält....

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende

briggeb 23.05.2015 00:29

AW: Ratlos.....
 
mir liegt jetzt der radiolog. Bericht der ersten NachsorgeCT vor.

Es heißt darin:

Die LK stellen sich in unveränderter Größe dar. Eine oval konfiguriert mit 12 mm und ein weiterer parakavaler LK von ca. 5 mm. Neu aufgetretene oder patholog. vergrößerte LK sind nicht nachweisbar.

Das Zweitmeinungscentrum Tübingen hatte aufgrund aller Befunde und also vor der NachsorgeCT Niedrigrisiko festgestellt und surveillance empfohlen, was mein Sohn jetzt auch macht.

Jetzt hat seine Urologin auf unseren Anrufbeantworter gesprochen, dass man nach dieser CT 2 Alternativen habe: weiterhin wait and see oder LK freilegung. Persönlich haben wir noch nicht mit ihr gesprochen.

Ich kann dies nicht recht nachvollziehen. Wenn man sich schon mal empfohlenerweise für wait and see entschieden hat, muß man doch, wenn sich nichts verschlimmert, nicht wieder über eine OP nachdenken.
Außerdem habe ich jetzt wirklich viel über LK gelesen und nach allem den Eindruck, dass diese erst wirklich bedenklich werden, wenn sie doch über 20 mm sind. Eine OP empfinde ich als völlig überzogen, (ich hoffe, ich mache mir nichts vor).

eistee 23.05.2015 10:45

AW: Ratlos.....
 
Wenn sich ganz offensichtlich nichts an den LK verändert hat und auch keine neuen Auffälligkeiten aufgetreten sind, gibt es sicherlich keinen Anlass für eine OP. Wie bereits mehrfach geschrieben ist das kein kleiner Eingriff...

Vielleicht magst du ja auch noch einmal Sch. anschreiben aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er entgegen seiner ersten Meinung nun zu einer OP rät... ;)

LG & ein schönes Pfingstwochenende

Philipp

briggeb 23.05.2015 11:14

AW: Ratlos.....
 
danke Philipp,
ich sehe das genauso.

Ich ärgere mich nur, dass durch so eine allgemeine Bemerkung mein Sohn verunsichert wird.....

Dusty 23.05.2015 12:13

AW: Ratlos.....
 
Tja Ärzte sind bei sowas manchmal erstaunlich unsensibel. Ich kenne das auch sehr gut. Wenn sich nichts verändert hat, dann ist das ja genau das Ergebnis, das ihr bei Wait and See haben wolltet! Alles beim Alten, nicht gewachsen ist doch eine gute Nachricht!
Über die OP kann man natürlich immer nachdenken, vielleicht wird das ja noch so ein Running Gag, nach dem Motto "ach übrigens, man könnte auch operieren" ;). Lasst euch von sowas nicht ärgern, das Ergebnis ist doch wirklich prima! Weiter so!!

Pitchcontroller 23.05.2015 12:27

AW: Ratlos.....
 
Hi Birgitt,

Gebe Philipp absolut Recht und verstehe deine Gefühle!
Eventuell solltet ihr euch nach einem Urologen mit mehr Erfahrung umsehen, denn ich glaube das fehlt eurem jetzigen schlichtweg.

Viele Grüße
Stefan

briggeb 23.05.2015 13:38

AW: Ratlos.....
 
nochmals danke; ihr bestätigt alles, was ich auch gedacht habe.

Kleine Korrektur Stefan: Es war der junge Urologe im Krankenhaus, der vorschnell meinem Sohn zur Chemo geraten hatte, obwohl der Tumor im wesentlichen aus reifem Teratom bestand.
Es war dann die niedergelassene Urologin, die die Chemo gestoppt hat (durch diese Erfahrung habe ich dann selbst angefangen, alles zu hinterfragen und mich schlau zu machen). Von daher fühlen wir uns schon gut aufgehoben. Ich ordne den Hinweis eher so ein, wie sie es eben sagte: wait & see weiter oder OP (es hatte eben nur eine scheiss Wirkung auch auf mich, weil ich noch einmal von vorne angefangen habe nachzudenken....

Euch allen ein super schönes wochenende!

briggeb 08.06.2015 00:21

AW: Ratlos.....
 
... ich habe jetzt wieder eine Frage:

Mein Sohn hatte jetzt 2 mal eine CT. Wir wollen jetzt auf MRT umsteigen. Der Radiologe hatte bei der letzten CT, als wir angekündigt hatten, danach auf MRT umsteigen zu wollen, uns darauf hingewiesen, dass es angebracht sei, dann einmal CT und MRT nahezu zeitgleich zu machen, um den richtigen Ausgangsstand zu haben.

Es sei nämlich so, dass die LK geringfügig anders dargestellt werden bei CT und MRT. Es könnte also sein, dass der suspekte LK von 12 mm etwas größer oder kleiner auf MRT erscheine, obwohl er sich nicht verändert habe.

Kann ich die Frage so formulieren: hat jemand Erfahrung damit, dass beim Umsteigen von CT auf MRT die LK etwas kleiner oder etwas größer dargestellt worden sind?


Und: sind im Alter von 20 Jahren 3 CT im Jahr vertretbar? Mein Sohn ist vor seiner Erkrankung in den 20 Jahren allenfalls 2 mal insgesamt geröngt worden nach einer Sportverletzung.

Ich kann es immer wieder sagen: herzlichen Dank für alle Antworten, die ich bisher erhalten habe. Ich hoffe, dass ich irgendwann mal etwas zurückgeben kann.

Pitchcontroller 08.06.2015 08:59

AW: Ratlos.....
 
Hi :)

Nichts zu danken, jeder von uns macht das gerne - wir waren selbst alle froh, als wir hier die Antworten zu unseren Fragen erhalten haben.

Bezüglich Umstieg CT ->MRT: Hier kann ich nur schreiben was ich gehört habe.

Habe das schon einige Male gehört, dass die Darstellung von CT zu MRT anders sei. Daher, sofern die anderen nicht widersprechen, hört sich das schon Sinnvoll an was der Radiologe empfohlen hat. Letztenendes wird dein Sohn, durch diese Vorgehensweise, ja keiner höheren Strahlenbelastung ausgesetzt sondern es kostet lediglich die Zeit. Diese ist aber gut investiert :)

Bezüglich Anzahl CTs:

Es ist sicherlich in Ordnung, wenn ihr jetzt dann auf MRT umsteigt. Ich habe das auch durchgemacht.

Anbei die aktuellen Leitlinien (Seite 18 - 2. Tabelle) steht genau, was das "Optimale" ist

http://www.zm-hodentumor.de/index.ph...pfehlungen.pdf

Viele Grüße
Stefan

Dusty 08.06.2015 09:32

AW: Ratlos.....
 
Zur besseren Vergleichbarkeit der Bilder sollte das speziell im Zusammenhang mit einem suspekten Lymphknoten und zu Beginn der ganzen Nachsorgezeit so gemacht werden.

Die Strahlenbelastung sollte natürlich grds. so gering wie möglich gehalten werden, wenn ein CT aber medizinisch notwendig ist, dann ist das so. Die 2 CTs werden wohl eher nicht übermäßig ins Gewicht fallen. Ich selber habe aufgrund meines ungewöhnlichen Verlaufs ein gutes Dutzend CTs bekommen, war aber halt notwendig. Ein Umstieg auf MRT ist dennoch absolut sinnvoll.

oli 08.06.2015 11:44

AW: Ratlos.....
 
Hi,

Aus medizinischer Sicht ist das sicherlich korrekt, dass man so absolute Vergleichbarkeit hat. Ich persönlich würde das trotzdem nicht machen, da meiner Meinung nach relevante Unterschiede auch so sichtbar wären. Wenn aus 12mm plötzlich 24 werden, sollte man das auch ohne exakte Vergleichsbilder sehen (und nur größere Veränderungen sollten relevant sein).
Hintergrund ist einfach, dass die Abdomen CTs sehr hohe Strahlenbelastung mitbringen und gerade mit 20 eine spätere Krebserkrankung mit jedem CT wahrscheinlicher wird - drei in einem Jahr sind imho (wenn nicht unbedingt nötig) zuviel.

Gruß,
Oli

briggeb 14.07.2015 17:35

AW: Ratlos.....
 
Kann mir jemand sagen, was eigentlich RO heißt. Ich finde in der Literatur eine Erklärung zu dieser Abkürzung nicht.

Die volle Bezeichnung in der Histologie heißt: pT1(is) RO . außer RO verstehe ich alles.

Danke im voraus.

gilda2007 14.07.2015 17:50

AW: Ratlos.....
 
R "null" bedeutet, dass in den Schnitträndern keine Krebszellen gefunden wurden, der Tumor also im Gesunden entfernt wurde.

Mit anderen Worten: Prima!

briggeb 04.08.2015 23:43

AW: Ratlos.....
 
Ich habe wieder einmal eine Frage:
bei meinem Sohn steht demnächst die 2. Nachsorge an. Erstmals ein MRT. Kann mir jemand sagen, wie dies so abläuft? Dauer? Enge? Lautstärke? (man hört ja so einiges?), muß vorher ein Kontrastmittel genommen werden? gibt es noch etwas, was man wissen sollte?

noch ne Frage:
Prof. Sch. empfiehlt bei meinem Sohn alle 3 Monate MRT Bauch.
Wie oft sollte denn im Stadium I die Brust kontrolliert werden? Laßt Ihr röntgen oder macht ihr doch hin und wieder CT Brust?


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:12 Uhr.

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