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AW: Ich habe Angst, dass...
...es das letzte Weihnachten ist. :sad:
Bisher war ich nur immer stille Leserin in diesem Forum. Aber jetzt zur Weihnachtszeit sehne ich mich wirklich nach Gleichgesinnten. Bei meiner Mama wurde im März 2013 BSDK diagnostiziert. Es folgten eine Operation sowie zwei Chemos. Bisher alles ohne Erfolg. Anfang Januar soll es mit einer neuen Chemo losgehen... aber ich wollte in diesem Thread nicht den genauen Krankheitsverlauf schildern (bei Nachfrage antworte ich natürlich gerne), sondern fragen, wie es euch an besonderen Tagen wie Weihnachten geht. Inzwischen habe ich das Gefühl, es ist das letzte Weihnachten, das letzte Silvester, der letzte Geburtstag, das letzte Osterfest... eben immer das LETZTE MAL! Aus diesem Grund fällt es mir manchmal echt schwierig, die Zeit zu genießen - obwohl ich es wirklich versuche. Geht es hier irgendwem ähnlich? Habt ihr Tipps für mich? Ich wünsche trotz allem einen besinnlichen Heiligabend sowie frohe Weihnachtstage mit euren Liebsten! :) Eure Kallirhoe Meine Mama ist übrigens 53 und ich 25 Jahre jung. Sie macht die Weihnachtszeit zu etwas Besonders: Ein Adventskalender (ja, den bekomme ich auch mit meinen 25 Jahren noch von Mama :D ), eine Kleinigkeit zu Nikolaus, 10-15 Sorten selbstgebackene Plätzchen (und Mamas sind natürlich die besten!) und zu guter Letzt der besinnliche Heiligabend mit dem köstlichsten Festmahl und der stundenlangen Bescherung mit viel Lachen und Reden. Ich fahre jetzt gleich zu ihr und freue mich riesig auf den Abend, aber habe innerlich die große Angst, dass es der letzte gemeinsame Heiligabend wird... |
AW: Ich habe Angst, dass...
Hey,
mir geht es ähnlich.. mein Vater hatte im November Geburtstag.. dann Weihnachten.. die Tage kommt Silvester.. Als er Geburtstag hatte, wusste ich nicht was ich ihm schenken sollte.. Materialles machte keinen Sinn.. was kann man ihm noch auf dem Weg geben, das Bedeutung hat? Mein Vater hat die Diagnose seit August oder Septmber 2014.. ich weiß es nicht mehr genau.. und es gab einige Auf und Abs.. und vor allem die "Abs" gaben mir das Gefühl, dass das Zukünftige Leben.. die Tage.. und auch die Feiertage auch die letzten sein könnten.. weil es so ungewiss ist, wie der Körper auf die Chemo oder auf den Krebs oder auf die äußeren Einflüsse (Entzündungen oder sonstiges) reagiert.. Allein der Eintritt der Erkrankung zeigt, wie zerbrechlich das Leben sein kann.. Und man kann sagen, dass die "unbeschwerten gesunden" Tage plötzlich um sind.. und das auf unvorhersehbarer Zeit.. Tipps dazu hätte ich auch gerne :) |
AW: Ich habe Angst, dass...
Schön, dass du hier geschrieben hast :) Dann fühlt man sich nicht so alleine...
Was Geschenke betrifft, verzichte ich auf Materielles. Letztes Jahr Weihnachten habe ich mein ganzes Geld zusammengekratzt und meiner Mama und mir ein Wochenende in London geschenkt (da wollte sie schon immer hin und war auch noch fit genug dafür). Es war zwar kalt, aber wirklich sehr schön!!! Dieses Jahr gab es Tickets für eine "Musicalnacht", auch ein Wunsch von ihr. Dieses Event ist schon Mitte Januar, weiter im Voraus plane ich nicht mehr (das wäre ein Tipp, den ich dir geben kann ;)). Frag' deinen Papa doch mal, was er gerne mal machen würde - aber ohne so zu klingen, dass sein Leben bald vorbei ist. Bei mir ergibt sich soetwas immer in ganz normalen Gesprächen. Ich schenke meiner Mama auch eine Kleinigkeit fürs neue Jahr... :) Ganz lieben Gruß und viel Kraft fürs neue Jahr, Kallirhoe |
AW: Ich habe Angst, dass...
Hallo ihr Lieben,
Mir geht es ja wie euch. Bin 26, meine Mama allerdings schon 68. Trotzdem noch zu jung zum Sterben. Bin der Nachzügler und bis vor einem Jahr, Nesthäkchen. Kann jetzt grade die Situation nicht mehr beschreiben. Grade bin ich recht gefasst und wenn ich zu viel schreibe wirds wieder ganz schwarz um mich rum. Dieses Jahr werd ich Silvester mit der Familie feiern, hab richtig Schiss weil man ja ahnt, dass das Jahr 2015 nicht unbedingt das Beste bringen wird. Wegen Geschenkidee: Da Mama ja nicht mehr so gerne kocht und auch sehr ungern Fleischgerichte, hab ich ihr jetzt 2 Gläser selbstgemachtes Pesto gemacht. Kann man schnell zubereiten und ist vegetarisch. Außerdem Fotos eingerahmt von unserem letzten Urlaub. So, ich guck jetzt den Medicus mit der Mama und strick nebenher. Achman, das sind die schönsten Tage, wieso können die nicht noch lange lange andauern. |
AW: Ich habe Angst, dass...
Hallo Tinep,
willkommen im Club der jungen Töchter ;) Werde dieses Jahr auch mit der Familie feiern. Ich freue mich zwar schon sehr auf heute Abend, aber habe wie du auch gleichzeitig ein mulmiges Gefühl, weil man ahnt, dass das neue Jahr nicht unbedingt das Beste mit sich bringt... "So, ich guck jetzt den Medicus mit der Mama und strick nebenher. Achman, das sind die schönsten Tage, wieso können die nicht noch lange lange andauern." <--- Das denke ich mir in ähnlicher Weise auch so oft. Ich vermute, es sind die einfachen Sachen, die einem später so unglaublich fehlen werden!!! :( Ich schreibe beispielsweise tagsüber immer viel mit Mama über einen Messenger und wir schicken uns gegenseitig Bilder von dem, was wir gerade machen. So simpel, und doch so wichtig. Fotos sind übrigens immer eine super Idee! Ich fotografiere seit einem Jahr viel mehr als vorher. Ich denke, dass ich mich irgendwann selbst über diese vielen Erinnerungen freuen werde (schließlich will ich meinen künftigen Kindern auch mal zeigen, wer denn die Oma so war...). Das macht mich schon wieder mega traurig :( Bin dann mal weg für heute und wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr! Drückt eure Liebsten ganz lange um Mitternacht :knuddel: |
AW: Ich habe Angst, dass...
So, jetzt ist es 2015.
Um 12 war es schon sehr traurig. Meine Mama kann einfach nicht richtig akzeptieren, dass sie jetzt so krank ist und hat so große Angst. Sie sagt oft, dass sie das Leben so nicht lebenswert findet, dabei ist sie ja noch relativ "fit". Klar, riesen Anstrengungen sind nicht drin, aber zusammen kochen und ein Spiel spielen oder spazieren geht schon. Aber sie will immer noch unbedingt wieder ganz die Alte sein.. Aber das geht nicht. Das ist so schmerzlich mit anzusehen wie sie sich danach sehnt. Ich kann sie ja auch verstehen. Ihr ganzer Freundeskreis lebt weiter wie immer. Sie war immer der Sonnenschein und es ist wenig davon übrig. Sie erkennt sich selbst nicht mehr. Das muss ein schlimmes Gefühl sein. Naja, wenigstens waren wir zusammen und konnten uns fest in den Arm nehmen. Sind dann auch um halb 1 alle ins Bett. Heute morgen dann mit einem sehr befremdlichen Gefühl aufgewacht. Mich selbst erkenn ich auch oft nicht wieder. Kann mir garnicht mehr vorstellen, wie das so war, als die Gedanken einfach frei waren, für allen möglichen Käse und einem einfach Alltagsquatsch und auch mal was Lustiges durch den Kopf gegangen ist. Liebe Grüße an euch alle. Ich wünsch jetzt mal kein frohes neues Jahr. Wenn es was gibt was ich nicht hören kann, sind es Floskeln. |
AW: Ich habe Angst, dass...
Hey ihr zwei :)
Das liest sich so schön, wie ihr über eure Mütter schreibt.. So berührend.. es ist spürbar wie nah ihr euch mit euren Müttern seid... bei mir und meinem Vater ist das anders.. ich habe mir oft eine nähere Beziehung zueinander gewünscht.. Mein Vater war eher jemand, der seine Gefühle nicht gezeigt hat.. und jetzt ist er jemand, dem man jede Gefühlsregung ansehen kann.. vor allem die Schmerzlichen.. das ist auch eine Umstellung.. Mein Vater erkennt sich auch nicht mehr wieder und hat ebenso Angst.. er verflucht oft, dass er sich für die Chemo entschieden hat.. denn seitdem geht es ihm schlechter als zuvor.. die Chemo zerstört auch eben den Körper.. und was ein gesundes Immunsystem alles ausmachen kann, das weiß ich wohl spätestens jetzt nachdem ich mitbekomme, was ein schlechtes Immunsystem durch die Chemo so anrichten kann.. (Sepsis.. bei Wunden zuzulassen.. z.B.) Mit dem Lungenkrebs und ohne Diagnose hat er wohl nichts davon gespürt.. da die Lunge wohl keine "Schmerzen" absenden.. oder so ähnlich.. Tja.. also die Chemo macht das Leben nicht unbedingt lebenswerter.. Achso zum Thema Geschenke: Ich habe meinen Eltern einen "Sprüche"-Kalender geschenkt.. .. so mutmachende Sprüche für das ganze Jahr.. Ich habe meinen Vater schonmal nach unerfüllten Wünschen in seinem gefragt, da hat er gesagt, dass er keine hätte.. tja.. und zum Geburtstag hat er 2 Karten für das Planetarium bekommen.. nur schränken ihn die "Nebenwirkungen" der Chemo so ein, dass er kaum sitzen oder stehen kann.. daher bleibt kaum noch Auswahl.. und ich belasse es bei "wertschätzenden Momenten" die man haben kann.. Ich hoffe ihr seid soweit gut ins neue Jahr gekommen.. Meine Eltern waren bei meinem Bruder über Neujahr.. das war gut, da mein Vater dort seine Enkelkinder gesehen hat.. Ich mag Foskeln auch nicht ;) Daher bleibt es bei dem Wunsch "eines schönen Abends" ;) |
AW: Ich habe Angst, dass...
Ich kann die Angst verstehen. Mir geht es genauso. Ich habe Angst davor, dass es das letzte Jahr mit meiner Mama sein wird.
Das Leben kann so grausam sein. |
AW: Ich habe Angst, dass...
Ein verspätetes HALLO im neuen Jahr :winke:
@ Tinep Silvester lief bei uns ähnlich ab. Wir waren auch alle um halb 1 im Bett - ich war sehr froh darüber, dass wir beisammen waren und ich Arm in Arm mit ihr das Feuerwerk genießen durfte :) Allerdings hat mich zum gleichen Zeitpunkt etwas sehr traurig gemacht: Der ca. 2 Jahre alte Nachbarsjunge kam zu meiner Mama und hat mit ihr Wunderkerzen angezündet. Das hat mich sehr traurig gestimmt, denn sie wird meine Kinder wohl nie kennenlernen... :weinen: Dabei wäre sie eine so tolle Oma!!! "Heute morgen dann mit einem sehr befremdlichen Gefühl aufgewacht. Mich selbst erkenn ich auch oft nicht wieder. Kann mir garnicht mehr vorstellen, wie das so war, als die Gedanken einfach frei waren, für allen möglichen Käse und einem einfach Alltagsquatsch und auch mal was Lustiges durch den Kopf gegangen ist." <--- du sprichst mir aus der Seele... @Anna Schade, dass du und dein Vater keine so enge Beziehung habt... vielleicht kannst du ihm ja jetzt ein bisschen näher kommen? Ich würde es zumindest versuchen. Sonst macht man sich später Vorwürfe im Sinne von "hätte ich doch mal mehr gemacht". Es ist zwar ein doofer Anlass, um sich näher zu kommen - aber besser später als nie?! @Dirk Bisher der Hahn im Korb, willkommen ;) Was hat denn deine Mama? Wie geht es ihr? Das Leben kann echt grausam sein! Wir wissen genau, was du meinst. Daher kannst du dir hier immer die Seele vom Leib schreiben, wenn du das möchtest :) Ich spare mir auch die Floskeln :D Kallirhoe |
Muttertag - Freude und Traurigkeit
Hallo zusammen.
Ich muss gerade einfach mal meine Gedanken loswerden - an einem Ort, wo mich vielleicht der ein oder andere Mensch versteht. Heute ist Muttertag, für mich ein Tag mit zwei Seiten der Medaille: Ich freue mich so sehr, dass meine Mama noch da ist; aber gleichzeitig bin ich auch so traurig, dass es vermutlich der letzte Muttertag mit ihr ist. Ich bin seit dem Blumenkauf heute morgen nur am Weinen... Mein Freund versucht mich zwar zu trösten, aber irgendwie gelingt es ihm nicht wirklich. Ich weiß, er meint es nur gut - trotzdem fühle ich mich unverstanden und denke mir "er hat seine Mama ja noch viele Jahre!". Ich gönne ihm dieses Glück natürlich, aber irgendwie bin ich auch neidisch. Neidisch auf all die vielen Kinder, die ihre Eltern viel länger haben. Und ich weiß auch ebenso, dass es schlimmere Schicksale gibt, wie beispielsweise Eltern, die ihre Kinder plötzlich durch einen Autounfall entrissen bekommen oder dergleichen. Aber meine Mutter ist 53, das ist doch noch kein Alter!!! Und von mir hat sie einfach noch viel zu wenig mitbekommen: Ich hätte sie so gerne an meiner Hochzeit dabei oder würde sie mit meinen Kindern spielen sehen. Sie wäre so eine tolle Oma :weinen: Ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll, wenn sie von uns gegangen sein wird. Ich schreibe jeden Tag mit ihr, telefoniere mehrfach die Woche mit ihr und sehe sie auch mindestens zwei Mal die Woche. Sie ist nicht nur meine Mama, sondern auch gleichzeitig meine beste Freundin. Sie wird mir so fehlen... :cry: Sind hier andere "jüngere" Kinder (auch wenn es IMMER zu früh ist, seine Mama zu verlieren, so fühle ich mich mit meinen 26 Jahren noch sehr jung), die ähnlich fühlen? Irgendwelche Tipps, damit umzugehen? Wie geht es euch an so Tagen wie Muttertag bzw. Vatertag für all die Kinder, deren Väter an Krebs leiden? TROTZDEM WÜNSCHE ICH EUCH ALLEN HEUTE EINEN SCHÖNEN TAG MIT EUREN LIEBEN MAMAS :remybussi Ich schreibe meiner Mama jetzt einen Brief und gehe dann mit ihr Eis essen :) Kallirhoe |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Ich weiss wie du fühlst- meine Mama war 75 als sie starb- und das , trotz eines Hirntumors- plötzlich und unerwartet.
Sie fehlt mir, ich will immer noch anrufen, erzählen, mal hinfahren, knapp 2 km. Sie fehlt mir. Aber ich denke mir, meine Mama wusste immer , wir , also besonders ich als älteste Tochter- und sie, als ganz junge Mama, wir waren etwas Besonderes. Nicht immer war alles Friede Freude Eierkuchen, dafür waren wir uns zu ähnlich. Meine Mama wusste immer wie wichtig sie mir war. Wenn Du das mit Deiner Mama im Reinen hast, dann wird am Ende alles gut sein. Jetzt ist die Zeit, sie zu unterstützen, mit ihr zu reden, ganz intensiv zuzuhören. Du weisst dass ein Wunder geschehen muss. Aber darauf zählen kannst Du nicht. Vielleicht bleibt ja doch noch mehr Zeit als Du denkst- nutze die Zeit. Zitat:
darauf, denn der Tod kann von einem zum anderen Moment jemanden erwischen, der überhaupt noch nicht dran war. Wir als Krebs- Angehörige sind da "besser" dran, WIR können bewusst alles erledigen - Fragen stellen, Antworten bekommen, Hilfe geben, geliebt werden- jemand der einen Angehörigen plötzlich verliert, ohne dass vorher ein Gedanke daran war, der hat es in meinen Augen viel schwerer. Ich als 59jährige Krankenschwester auf einer Wachkoma-Abteilung weiss zuviel darüber, wie es ist wenn man jemanden jetzt,unvorbereitet- mitten aus dem Leben gerissen, verliert. Für Deine spätere Trauer sind die jetzigen Gespräche wichtig. Ich hoffe dass ihr noch lange relativ angstfreie Zeit haben werdet- und wenn nicht dass ihr Euch versprecht, aufeinander aufzupassen, egal wie. |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Danke für die ehrliche Antwort. Ich bin froh, dass du nicht geschrieben hast "glaub an ein Wunder" oder "Hoffnung stirbt zuletzt" - ich hasse diese allgemeinen Hoffnungssprüche!
Ich habe den Mittag mit Mama und Oma (die kurz nach der BSDK-Diagnose ihren Mann verloren hat) verbracht. Wir waren Eis essen und ein wenig spazieren, es war sehr schön. Ich versuche den Rat mit den Gesprächen ernst zu nehmen, allerdings will ich auch keine Fragen stellen, die sie traurig machen, weil sie merkt, dass sie nicht mehr allzu lange unter uns verweilen wird. Weißt du, was ich meine? Deshalb sprechen wir meist über Belangloses und albern herum - aber auch das werde ich genauso vermissen wie den ernsten Rat einer guten Mutter. Ich kann mir ein Leben ohne sie einfach nicht vorstellen :( Wie kommst du in den Momenten damit klar, in denen du "anrufen, erzählen, mal hinfahren" willst? Was machst du dann? Entschuldigung, falls die Frage irgendwie doof ist... |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Liebe kallirhoe,
ich kann mich sehr gut in Deine Situation hineinversetzen. Ich bin zwar mit 43 Jahren ein bißchen älter als Du, aber dennoch kenne ich Deine Gefühle... Wenn ich Menschen sehe, die eine gesunde Mutter haben,beneide ich sie und denke immer wie gut sie es doch alle haben. Dann denke ich aber wieder dass es ja eigentlich schön ist, dass sie ihre Mutter noch haben und dass dies nichts schlechtes ist. Aber man fühlt sich eben nicht mehr dazugehörig und hat das Gefühl dass einen kein Mensch versteht. Ich glaube das ist auch nicht unbedingt eine Frage des Alters, es schmerzt immer. Als meine Mutter ihre Mutter verloren hat, war sie schon weit über 50, meine Oma schwer an Demenz erkrankt. Dennoch hat sie sehr gelitten und sagt, dass dies die schwerste Zeit ihres Lebens war und sie noch heute täglich an sie denke. Ich versuche mich immer mit dem Gedanken aufrecht zu halten, dass die Liebe die zwischen mir und meiner Mutter und eben auch zwischen Dir und deiner niemals endet. Du bist der Mensch der du bist durch die Liebe deiner Mutter und du wirst sie immer in deinem Herzen tragen. Es ist wundervoll, dass ihr so eine gute Beziehung zueinander habt, davon wirst Du dein leben lang zehren. Diese enge Bindung verstärkt sicher den Schmerz aber denk mal wieviele Menschen nie von ihrer Mutter geliebt wurden. Sie betrauern vielleicht nicht so den Verlust der Mutter, aber sie leiden möglicherweise ihr Leben lang an dem Verlust der Liebe. Trotzdem tut es alles meist einfach nur weh. Und ich kenne dein Gefühl, dass du bezüglich der gut gemeinten Empfehlungen hast dass du die Hoffnung nicht aufgeben darfst, ein Wunder geschieht etc. Ich habe diese Worte auch soooo oft gehört und fühle mich dann einfach nicht verstanden. Es klingt immer so, als müsse man nur positiv denken und dann würde schon alles gut werden. Ich möchte aber lieber über meine Ängste sprechen können, ich möchte aussprechen dürfen dass meine Mutter wahrscheinlich nicht lange leben wird ohne zu hören "aber sei doch mal optimistisch, es ist doch alles gut". Natürlich ist momentan alles gut und dafür bin auch dankbar, sehr dankbar. Aber die Angst verdammt nochmal ist trotzdem da! Und ja nun auch berechtigt. Ich möchte sie nicht verdrängen, sondern lernen damit umzugehen. Lass dich mal drücken. Liebe Grüsse Jana |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Zitat:
In den Momenten bleibt mir für einen Moment das Herz stehen. Dann ruf ich mich zur Ordnung,ich habe das Gefühl wenn ich erst einmal anfange meiner Trauer freien Lauf zu lassen dann werde ich nie mehr aufhören zu weinen. Also .... ich bin Weltmeister im schieben. Ich weiss dass sie nicht mehr hier ist, ich weiss aber auch dass sie nie weg sein wird. Ich kann immer noch mit ihr reden, und ihre Stimme habe ich immer noch im Ohr- und ich weiss sogar was sie mir sagen würde, wie sie gucken würde. Meine Mama ist immer noch hier. Hier in meinem Computerzimmer, rings um den Pc, im Schrank aufgehängt sind alle meine Lieben. Mama, Heike, Joachim, die Großeltern, die Zwillingstanten....das Hochzeitsbild von Sandra , auf dem wir alle noch drauf sind. |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
hallo kallirhoe,
ich kenne das gefühl leider auch, weiß nur zu gut was du meinst und wie es dir geht. ich bin 23 und mein vater, 56, hat seit mai 2014 die diagnose krebs, er hat ein thymuskarzinom. zum glück geht es uns zurzeit echt gut - er ist mit seiner therapie durch und war schon in der reha. der krebs ist weg, zumindest für den moment gilt er als krebsfrei. besser kann es mit dieser diagnose natürlich gar nicht sein. trotzdem quälen mich tagtäglich die gleichen sorgen und gedanken, die du dir auch machst. erst gestern hatte ich nach einem eigentlich schönen tag wieder unbegründet einen heulanfall, einfach so, weil ich so angst um meinen papa hab. dabei gehts ihm so gut, er fängt bald auch wieder an zu arbeiten. die angst kann ich trotzdem nicht abstellen, vor allem weil bald wieder das nächste ct ansteht. ich will mir gar nicht ausmalen wie es wird, wenn da was zu sehen sein würde... |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Hallo,
ich bin 21 Jahre alt und mein Vater hat Krebs. Darmkrebs mit Lebermetastasen. Ich habe auch das Gefühl dass mich keiner so recht versteht (außer meine Mutter und Freunde meiner Mutter, mit denen ich mich auch super verstehe). Manchmal denke ich dass meine Freunde halt einfach zu jung sind um mich zu verstehen. Ich gönne es ihnen von ganzen Herzen dass sie sich nicht mit einer schweren Krankheit oder einen Verlust eines Elternteils auseinandersetzen müssen. Tja und wie gehe ich an bestimmten Tagen mit der Trauer um? Es ist unterschiedlich. Im Grunde würde ich behaupten, dass ich recht gut mit meiner Trauer umgehen kann. Aber gestern war ein schlimmer Tag. Ich hatte Geburtstag und meinen Vater ging es richtig schlecht. Er hat nicht seine Flüssignahrung getrunken oder über haupt was zu sich genommen. Er konnte mir noch nicht mal richtig gratulieren. Seinen Zeigefinger konnte er hochheben. Was mich dabei so traurig gemacht hat war der Gedanke: Wie er sich fühlen muss, was er für Gedanken haben muss wenn er es nicht mehr schafft seiner Tochter, die er liebt zu gratulieren? Das muss doch schlimm für ihn sein, besser gesagt weiß ich dass es schlimm für ihn ist. Und das zerbricht mir dann das Herz. Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit:knuddel: LG Ina |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
ach kallirhoe,
ich kann dir nur sagen mich hat das Thema auch sehr "hergenommen" meine Mama hat ebenfalls BDSK mit lebermetastasen und eine ganz schlechte Prognose ich bin schon 40.sie ist 61. es ist auch für mich verdammt zu früh!!! es ist immer zu früh. meine Mama ist meine beste freundin, meine engste vertraute sie würde und wird mir jeden tag aufs schmerzlichste fehlen und ich kann mir noch gar nicht vorstellen wie ich ohne sie sein soll ich kann dir all das worüber du schreibst ja so gut nachfühlen den neid auf all die Menschen mit gesunden mamas bei mir kommt auch noch der "neid" auf die dazu, die gesunde kleine kinder im arm halten und die ihrer gesunden mami die freude schenken können , oma sein zu dürfen. .. nicht dass ich wirklich ein "neidiger Mensch" bin-im Gegenteil ich gönne anderen doch ihr Glück-aber ich hätt mir doch so vieles selbst auch gewünscht. .. :-( ich sehe wie die welt da draußen läuft , Menschen die eis essen und sich an der sonne freuen-und fühl mich nicht mehr "zugehörig"-als wär ich in eine einsame schattenwelt voller Angst geworfen, die "da draußen" niemand "verstehen" kann... ich hab den Muttertag so gespalten verbracht einerseits in einer schmerz-Trance die alles in watte gepackt hat und mich wie gesagt fremd macht in dieser welt andrerseits in tiefer dankbarkeit dass Mama noch da ist und es ihr "so gut" ging...wir konnten sogar essen gehen und (allerdings sehr schwankend) sogar ein paar schrittchen in der au spazieren gehen. .. aber der Gedanke das nicht mehr oft haben zu dürfen dreht mir das herz um ich liebe sie halt so sehr und habe keine Ahnung wie damit umgehen |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Hallo,
auch ich kann euch so gut verstehen, mir geht es genau so. Nicht nur am Muttertag, sondern eigentlich fast jeden Tag. Bei meiner Mama ist es 10 Jahre her, dass sie die Diagnose Brustkrebs bekam. 10 Jahre. Es folgte das ganze Programm. Ich war damals 17. Wollte ausziehen, irgendwie meinen Weg gehen und bin dann geblieben, weil ich nicht weg konnte, bis heute. Wir haben ein sehr enges Verhältnis und ich habe wahnsinnige Angst sie zu verlieren. Und diese Angst begleitet mich seit 10 Jahren. Ich fühle mich so zerissen, weil ich natürlich auch sehr dankbar bin, für die Zeit die wir miteinander haben dürfen, was anderen nicht vergönnt ist, ich will nicht jammern oder undankbar erscheinen aber mich begleiten die Gedanken "war das dass letzte Weihnachten", "wie oft werden wir noch Geburtstage feiern" oder "gemeinsam lachen" so oft. Ganz besonders schlimm ist es vor den Nachsorgeuntersuchungen. Oder wenn Mama was hat. Momentan hustet sie und dann läuft das Kopfkino ununterbrochen. Ende Mai stehen Untersuchungen an, wenn ich daran denke wird mir schlecht. Ich weiss, dass ich wohl mehr Abstand halten sollte und vielleicht noch dankbarer für die Zeit sein sollte, aber zum einen war ich schon immer sehr sensibel und mache mir Gedanken über alles mögliche und zum anderen ist meine Mutter halt wirklich der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich habe oft Angst, diese Gedanken und Ängste auszusprechen, aufzuschreiben, weil ich weiß, dass andere sich diese Zeit, trotz dieser Ängste, sehnlichst wünschen würden und ich bin auch unendlich dankbar und weiss unser Glück zu schätzen. Das weiss ich wirklich. Es ist nur manchmal einfach nicht so leicht, diese Gedanken zu verdrängen. Und manchmal habe ich das Bedürfnis darüber zu sprechen und verstanden zu werden. Ylva |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Liebe Ylva,
du brauchst dich nicht deiner Ängste wegen zu schämen, nur weil ihr das Glück habt, schon 10 Jahre geschafft zu haben. Diese Ängste sind normal, menschlich und überhaupt nicht undankbar. Es ist schön dass ihr soviel zeit habt und jeder sollte sich für euch freuen und euch alles Glück der Welt wünschen dass deine Mutter wirklich geheilt ist. Ich kenne das auch... Meine Mutter hat Bauchspeicheldrüsenkrebs und dafür bisher einen wirklich guten Verlauf. Wenn ich all die schrecklichen Geschichten und schlimmen Verläufe hier lese, schäme ich mich oft wenn ich, anstatt dankbar zu sein (was ich wirklich bin!), dennoch oft eine schreckliche Angst habe. Oder dass ich mich kaum traue zu schreiben wie gut es ihr momentan geht weil es so vielen viel schlechter geht. Aber ich glaube das ist nicht richtig. Jeder hier wünscht einem nur das beste , eben weil alle wissen wie es sich anfühlt, wenn man nicht weiß wieviel zeit noch bleibt. Ich mache mir dann immer klar, dass niemand auf der Welt weiß wieviel zeit bleiben wird. Eigentlich müsste sich jeder immer fragen "war das das letzte Weihnachten?". Ich versuche daher die Krankheit als Gelegenheit zu sehen, dankbarer sein zu können über die zeit die man gemeinsam hat. Ich besuche meine Mutter jetzt viel häufiger, ich genieße die zeit in vollen Zügen. Hätte ich sie plötzlich durch einen Herzinfarkt oder Unfall verloren, hätte ich diese Chance nicht gehabt. Insofern "verdanke" ich der Krankheit schon etliche wunderschöne Wochenenden, bewusste Auenblicke und tolle Gespräche. Die Krankheit hat mir die Augen für die Endlichkeit geöffnet und das ist nicht nur schlecht. Ich wünsche dir und deiner Mutter von Herzen einen weiter guten, gesunden Verlauf!! Jana |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Habe Muttertag im Hospiz verbracht, einen tollen Kuchen gebacken. Es war das letze, was sie mit Genuss gegessen hat. Leider kann sie kaum schlucken, es wird schlimmer.
Sie ist erst 54. irgendwie bin ich am Ende meiner Kräfte. Man ist da, macht und tut, versucht kleine Freuden zu machen, verbietet sich Trauer. Bin mit der Situation an sich ziemlich allein, kein Partner der wibeb unterstützt und ich möchte meine Freunde nicht damit belasten. Deswegen lass ich es hier mal raus ... |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Kann dich total verstehen, meine Mutter ist 51 und vor kurzem wurde eine Lebermeta entdeckt von ursprünglich einem NN-Ca :(
Weiß an manchen Tagen nicht was ich tun soll, es ist sehr zermürbend einfach und die Angst riesengroß dass sie den Kampf eines Tages verliert Heute ist es wieder ganz schlimm :undecided |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
@LiebesHerz
Danke, für deine so lieben und wahren Worte :knuddel: ich denke, dass die krankheit einen sehr prägt und bei all dem schlimmen und negativen auch irgendwas "gutes" hinterlässt. und das ist aufjedenfall, dass "zu schätzen wissen" und dankbar sein, für die kleinen dinge, die kleinen dinge überhaupt wahrnehmen. und trotzdem hat all das so einen üblen beigeschmack. manchmal habe ich es satt, ständig diese angst zu haben. ständig zu denken, wie oft werden wir das noch miteinander haben, kopfkino wenn sie hustet oder über rückenschmerzen klagt...natürlich sollte man sich erst verrückt machen, wenn es soweit ist...,aber manchmal überrollt es mich einfach. dann bin ich froh, wenn ich mich hier austauschen kann. ich wünsche euch allen, und natürlich allen mamas und papas ganz viel kraft. ylva |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Hallo Kallirhoe,
wir hatten ja schon einmal geschrieben. ich bin länger nicht mehr ins forum, weil ich mich zu sehr rund um die Uhr mit der Krankheit beschäftigt habe und der Trauer. bei meiner Mutter wurde Ende 2013 eierstockkrebs diagnostiziert. Hat jetzt wieder eine Chemo hinter sich. Heute das niederschmetternde Ergebnis: Lebermetastasen weiter fortgeschritten trotz chemo. ich schäme mich jetzt das zu sagen, aber ich bin inzwischen irgendwie so abgehärtet. ich hatte eine zeit da habe ich wegen der ganzen sache nichts mehr gemacht. das einzige was noch ging war arbeiten, dazu musste ich mich jeden morgen zwingen. sogar duschen oder ein brot schmieren erscheinte mir unnötig und wertlos im angesicht dieser diagnose und der angst um meine mama. alles hat sich angefühlt wie blei. von aufwachen bis einschlafen sind meine gedanken um nichts anderes gekreist. ich wurde sehr verbittert und wütend und wollte dieses leben, so wie es sich jetzt seit 2 jahren verändert hatte, nicht akzeptieren. dass das jetzt zu mir und meiner familie gehört, habe ich nicht angenommen. irgendwann ging es einfach so nicht mehr weiter. habe viel gelesen in letzter zeit und mich gedanklich damit auseinandergesetzt. dass manche menschen solche schicksalsschläge aushalten müssen. dass der tod teil des lebens ist, dass man traurigkeit zulassen muss, aber sich nicht darin sulen darf. ich übe mich in dankbarkeit trotz allem. ich will dem Krebs nicht die Macht geben, auch mein Leben zu zerstören. Das ist das letzte was meine Mutter will. Das lasse ich nicht zu. Diese Krankheit wird meine Seele, meine Hoffnung und meine positive Lebenseinstellung nicht auch zerfressen. lange hatte ich das gefühl, mir "darf" es nicht gut gehen, wenn es mama nicht gut geht. jetzt denke ich, ich bin es ihr schuldig, dass ich etwas aus meinem leben mache. ich werde schon irgendwie zurecht kommen, wenn meine mama nicht mehr da sein wird. denke ich. ihr auch. es wird ein teil von uns sein, uns verändern, vielleicht sogar die ein oder andere gute eigenschaft mit auf den weg geben. nämlich gesundheit wertzuschätzen, einen tag in der sonne mehr zu genießen, kleine probleme nicht groß zu machen, nicht oberflächlich zu sein. es gibt ein zitat das ich liebe: “In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt.” — Albert Camus vielleicht verdränge ich auch in letzter zeit alles. meine mama ist körperlich recht fit zur zeit und kann eigentlich alles machen. isst auch gut und geht viel spazieren. vielleicht wird es auch wieder ganz anders, wenn es ihr schlechter geht. habe immer noch große angst was da kommen wird. sehr große sorgen mache ich mir dagegen um meinen papa. schließlich verbringt er fast jeden tag 24 stunden mit ihr. ich weiß nicht was aus ihm werden wird...ich hoffe er wird es schaffen, einen neuen alltag zu finden und sich nicht aufgeben. aber noch ist meine mama ja da. sie liegt auf dem sofa und ließt. und da lege ich mich jetzt dazu. liebe grüße tine (fast 27, mama 69 Jahre alt) |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Liebe tine, ich bewundere dich für die worte die du gefunden hast und deinen weg damit umzugehen!! Ich versuche es auch, Rede mir gut zu, versuche es anzunehmen wie es ist und scheitere dann doch.
Ich versuche mich abzulenken aber es fällt mir schwer. Am Freitag stehen die Nachsorge Untersuchungen an (Mammo, US, Blut etc) Ich habe Angst. Ylva |
AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit
Liebe Tine,
da hast Du ganz schöne und passende Worte gefunden finde ich! Es beschreibt genau das was ich auch gerade denke. Es hilft niemandem wenn man sein Leben auch noch dem Krebs opfert. Ich habe heute nach einemBesuch bei meiner Mutter der es weiterhin sehr gut geht ebenfalls beschlossen,dass jetzt Schluss ist. Schluß mit der Angst, Schluss mit dem Pessimismus, Schluss mit dem Lauern was als nächstes schlimmes kommt. Ich habe jetzt einfach beschlossen dass schon alles gut wird. Zuversicht und Optimismus können sicher nicht heilen, aber sie schaden ganz gewiss nicht. Ich habe es so satt, dass der Krebs mein Leben bestimmt!!!! Es reicht! Es ging mir in der ersten zeit nach der Diagnose auch so wie dir, du hast es so passend beschrieben.. Diese bleiernde Last die sich den ganzen Tag auf einen legte.. Zu nichts mehr Energie, nichts hat mehr Freude gemacht, nichts hätte mehr einen Sinn. Es tut so gut zu lesen, dass es andere auch so erlebt haben, man fühlt sich gleich nicht mehr alleine... Schön fand ich auch dass du geschrieben hast, dass wir schon klar kommen werden.. Ohne unsere Mamas.. Es wird schwer.. Aber es ist der Lauf des Lebens... Und die Mamas wollen dass wir glücklich sind! Ylva, ich wünsche euch gute Ergebnisse! Bin fest überzeugt dass alles gut ist! Ich verstehe dich... Du hast deine Mama einfach sehr lieb.. Es wird alles gut. Drück euch! Jana |
Wenn man weiß, es geht bald ins "Forum für Hinterbliebene"...
Hallo liebe Kämper und Mitkämpfer. :winke:
Meine liebe Mama (zu junge 54 Jahre) hat jetzt 3 Jahre gegen BSDK gekämpt. Anfangs hatte man ihr ein halbes Jahr gegeben, aber sie hat insgesamt unglaubliche 56 Sitzungen an Chemos durchgehalten. Einfach eine Kämpferin!!! Ich (inzwischen 27 Jahre) war bei fast jeder einzelnen Chemo dabei und auch sonst haben wir mehr Zeit miteinander verbracht - wir haben viel geweint, aber auch viel gelacht und jetzt ist unsere Verbindung stärker als eh und je. Vorgestern kam die niederschmetternde Enddiagnose: Leberversagen :( Sie hatte in den letzten Wochen zwar sichtlich abgebaut und man hatte es auch irgendwo vermutet, aber dennoch ist es ein Schock die letzten Tage quasi schwarz auf weiß angekündigt zu bekommen. Nun sitzen wir alle beisammen - ihre Mama, ihr Mann, ihr Bruder und ihre beiden Kinder samt Partner - und verbringen gemeinsam die letzten Tage oder Stunden. Es ist so unglaublich traurig. Vor allem meine Oma, also ihre Mama, und mein Stiefvater, sprich ihr Ehemann, tun mir so unglaublich leid: Meine Oma hat vor 3 Jahren (im Jahr der Diagnose) ihren lebenslangen Mann verloren und verliert jetzt ihr Kind; mein Stiefvater liebt meine Mutter über alles und kann ohne sie einfach nicht leben. Jeden immer wieder weinen zu sehen, ist so herzzerreißend. Ich selbst fühle mich, als wäre ich in den letzten 3 Jahren um 10 Jahre gealtert... und kann mir einfach nicht vorstellen, dass meine Mama bald einfach nicht mehr da ist... :cry: Ich habe länger nichts mehr hier geschrieben (bin eher eine stille Leserin) und musste mir das jetzt mal von der Seele schreiben. Ich freue mich über Beiträge jeglicher Art :) Kallirhoe |
AW: Wenn man weiß, es geht bald ins "Forum für Hinterbliebene"...
Liebe kallirhoe,
was kann/soll ich sagen.... ja, es ist herzzerreissend und der krebs ist so gemein und es ist ungerecht. deine Mama hat - mit eurer unterstützung - so viel zeit herausgeschunden...das ist unglaublich tapfer von ihr und euch allen. eure nähe ist eure stärke. es ist einfach ein alptraum, wenn man weiss, das man nun loslassen muss. ich bin auch in der krankheitszeit meines mannes (5 Monate) um zehn jahre gealtert. und auch ein jahr nach seinem tod kann ich es immer noch nicht fassen. nimm deine gefühle wahr. ihr habt das beste gemacht, was ging! sie beim abschied begleiten zu dürfen ist dennoch ein grosses geschenk. diese nähe konnte nur so entstehen. und ihr könnt auch später noch davon zehren. viel kraft dir als tochter, deiner mama, deinem stiefvater, deiner oma, deinem onkel und seiner familie. liebe gruesse, vintage |
AW: Wenn man weiß, es geht bald ins "Forum für Hinterbliebene"...
Hallo Kallirhoe,
es war gut noch Zeit zu haben, aber "jetzt" wo es bald dem Ende zugeht ist es sehr schmerzhaft, dass du und deine Familie bald Abschied von einem geliebten Menschen nehmen müsst. Die intensiven Gefühle in der Zeit in der du deine Mutter begleitet hast machen verwundbar aber auch achtsam. Sie wird gespürt haben, dass du ihr neben Angst und Schmerz auch mit ganz viel Liebe begegnet bist. Vielleicht ist das Sterben dann nicht mehr so beängstigend, man schreitet voran und es fühlt sich besser an als man es sich je vorgestellt hat? Meinem Mann waren nach der Lungenkrebsdiagnose trotz anders lautender Prognosen nur 8 Monate Lebenszeit vergönnt und ich bedaure dass die innigen Momente der Zuneigung die wir auch hatten durch das Mehrbettzimmer in einem allgemeinen Krankenhaus und vielleicht auch durch das "nicht wahrhaben wollen", für mein Empfinden zu kurz kamen. Obwohl ich damals sehr traurig war, dass er keine Chance auf Lebensverlängerung hatte, bin ich mittlerweile dankbar , dass mein Mann keine unnötig lange Leidenszeit hinnehmen musste. Die Auswirkungen seiner Abwesenheit spüre ich heute, bald 2 Jahre danach - wenn auch deutlich milder - immer noch. In dieser Zeit hat es Zeichen der Verbundenheit mit anderen gegeben, aber ich musste auch lernen mit Enttäuschungen allein fertig zu werden. Es ist leider so, dass alles was wir lieben uns früher oder später genommen wird und dass diese unfreiwilligen Veränderungen schwer wiegen. Ich wünsche deiner Mutter eine friedliche schmerzfreie Vollendung ihres Lebens und dir und deiner Familie ein gutes fürsorgliches Miteinander, damit die nächste schwere Zeit die dann kommt erträglicher wird. Herzliche Grüße Yogi |
AW: Ich habe Angst, dass...
Hallo Kallirhoe,
ich kann das so nachvollziehen auch meine Mama liegt im Sterben, es ist ein Schock die Hoffnung wurde genommen. Sie ist ja auch noch Jung deine Mutti, und auch deine Oma tut mir so Leid.. Ich bin bei meiner Mama Tag und Nacht jetzt an ihrer Seite Und fühle gar nix mehr irgendwie bin ich ein Roboter aber Nachts dann schaue ich immer ob sie noch atmet..kann kaum einschlafen.. |
AW: Ich habe Angst, dass...
Liebe Kallirhoe!
Ich kann sehr gut nachempfinden, wie du dich fühlst. Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du. Ich möchte dir erst einmal viel Kraft wünschen, und sei stolz auf dich, dass du so für deine Mama da gewesen bist. Der Tod ist so entgültig, dass stimmt, aber die Hoffnung auf ein "Danach" lässt mich doch hoffen. Meine Mama wohnt leider etwas weiter von mir weg, deshalb versuche ich alle 2 Wochen hinzufahren (am Anfang der Diagnose waren wir öfter dort). Bin auch täglich in Kontakt mit meinem Papa, der sie noch daheim zusammen mit einem Pflegedienst pflegt. Nehme die Momente die du noch mit deiner Mum hast auf-sie wird immer bei dir sein. Ich habe in den letzten 2.5 Monaten meine Beziehung zu meiner Mutter noch intensiviert und wir haben über vieles sprechen können, was mir jetzt auch dazu hilft, loslassen zu können, obwohl ich sie natürlich noch so lange wie möglich bei mir halten möchte. Dieses Ungewisse ist zeitweise doch sehr zermürbend. Kopf hoch... Alles Gute und liebe Grüsse Veronika |
AW: Ich habe Angst, dass...
Hm, irgendwie kam meine Nachricht gestern nicht an... also noch einmal:
Zunächst bedanke ich mich für die Beiträge - jeder hilft auf seine eigene Art und Weise :) Wir haben hier auf der Palliativstation ein wirklich schönes Zimmer mit Terrasse. Am Freitag nach der Diagnose habe ich mein Lager aufgeschlagen und lebe quasi bei ihr. In den letzten 3 Tagen haben wir gemeinsam die unterschiedlichsten Phasen durchlebt: Von Verwirrtheit bis Klarheit, von Freude bis Trauer, von Akzeptanz bis Verleumdung war alles dabei... Gestern hatte ihr Mann Geburtstag. Wir waren ungefähr 10 Leute hier. Es war wirklich schön und traurig zugleich! Mama wollte im selbstgemachten Fußballtrikot von sich aus ein Foto mit allen machen :) Vermutlich das letzte Foto... das geht ans Herz. Besonders schwierig sind allerdings die Phasen der Verleumdung, in denen sie verlangt, dass die Schläuche (Magensonde, Port und Drainage) enfernt werden, damit sie "endlich ihre Sachen packen und wieder nach Hause fahren kann" - so ihre Worte. Sie ist derzeitig so überzeugt davon, dass sie jetzt wieder ihre Selbstständigkeit erlangen muss, um wieder gesund zu werden und normal zu leben. Was soll man in solchen Situationen sagen/machen? :confused: Schwierige Situation. :winke: Kallirhoe |
AW: Ich habe Angst, dass...
Sie schläft fast nur noch und zeigt fast keine Reaktion mehr... :cry:
das alles wünsche ich nicht einmal meinem ärgsten Feind! |
AW: Ich habe Angst, dass...
liebe kalli,
ja, es ist schwer, abschied zu nehmen. viel kraft dir/euch!! |
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