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sterntaler87 23.11.2015 10:58

November 2015 - schlimmster Monat
 
Hallo liebes Forum,

seit ca. drei Wochen ist leider nichts mehr so wie es mal war. Meine Schwägerin (44 Jahre alt) ist zur ganz normalen Vorsorgeuntersuchung zum Frauenarzt gegangen.

Auf einmal bekommt sie die Prognose Brustkrebs. Nach etlichen Untersuchungen wie CT und MRT hat man dann festgestellt das der Krebs nicht heilbar ist und er ebenfalls in die Knochen und Leber gestreut hat.

Heute morgen war dann die Chefvisite und meiner Schwägerin wurde mitgeteilt, dass die Leber wohl schon sehr befallen sei, sie aber hoffen es mit der Chemo in den Griff zu kriegen.

Meine Schwägerin ist jährlich zur Vorsorge gegangen und innerhalb eines Jahres dann gleich sowas??? Der Tumor in der Brust ist wohl sehr schnell am wachsen. Bei der ersten Untersuchung ging man noch von ca. 2cm aus, herausgestellt haben sich letztendlich 6cm.

Ich habe so eine Angst sie zu verlieren, meine Familie ist schon so klein und besteht nur noch aus drei Leuten, meiner Mama, meinem Bruder und meine Schwägerin, die wie eine Schwester für mich ist. Sie ist mit meinem Bruder schon 20 Jahre zusammen und kennt mich seitdem ich 9 bin.

Wenn man im Internet recherchiert sehen die Chance wohl nicht gut aus, ich hoffe das ihr mir irgendwie helfen könnt, diese schlimme Situation zu überstehen.

Wie kann ich meinem Bruder Mut machen? er ist was seine Lebenspartnerin angeht, ein seelisches Wrack.
Kann man wirklich sagen, dass man trotz Chemotherapie nicht länger als 5 Jahre damit leben kann?

Adlumia 23.11.2015 12:28

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Hallo Sterntaler,

es tut mir sehr leid, dass deine Schwägerin eine schlimme Diagnose erhalten hat. Da ist es nur völlig verständlich, dass nun alle tief betroffen sind und angstvoll in die Zukunft blicken.

Richtig ist wohl, dass es sich bei deiner Schwägerin um eine fortgeschrittene Krebserkrankung handelt und Heilung wie du schreibst auch nicht mehr möglich ist. Das heißt jetzt muss es darum gehen, die Lebenszeit (wie lange sie auch ist, das kann ja niemand vorhersagen!) zu verlängern und das aber auch bei einigermaßen guter Lebensqualität. D.h. jetzt müsst ihr bzw. deine Schwägerin die Chemotherapie abwarten, wie sie sie verträgt und letztendlich neben der Verträglichkeit muss dann geschaut werden, ob die Chemo-Therapie evtl. die Metastasen in ihrem Wachstum hindern bzw. auch der jetzige Zustand gehalten werden kann.


Seid einfach füreinander da. Sprecht über eure Ängste, sofern das dein Bruder zulässt. Vielleicht hilft das auch dir, die neue Situation anzunehmen und die nächste Zeit der Chemotherapie gemeinsam als Angehörige durchzustehen. Ich wünsche deiner Schwägerin viel Kraft für die kommende Zeit.

vintage 23.11.2015 12:33

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
hallo sterntaler,


so eine Diagnose haut einem die beine weg...
versucht jeden tag einzelnt zu leben, nicht viel weiter zu schauen.
und ihr werdet die kraft finden wie so viele andere vor euch...
holt euch Unterstützung und sicherlich ist die schwägerin in einem brustzentrum in Therapie, das ist wichtig.

ja, und redet, redet, redet....


euch alles gute, vintage

sterntaler87 23.11.2015 13:28

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Danke euch beiden für eure lieben Worte.

Meine Schwägerin war zunächst in dem Brustzentrum. Allerdings war sie da nicht gut aufgehoben. Schon alleine wie der Arzt die Diagnose einem rüber gebracht hat von wegen "na das ist jetzt ne scheiße" und das mit OP Bekleidung und Blutspritzer.:mad:

Da fragt man sich doch allen ernstes, wie man das so krass übermitteln kann? Klar, das ist deren Job, aber ein bisschen Mitgefühl zeigen, kann auch nicht schaden.

Jedenfalls haben die Ärzte im Brustzentrum ihr von einer Chemotherapie abgeraten und nur eine Antihormontherapie angeboten, mit der Begründung man wolle sie nicht unnötig quälen..

Nichts destotrotz haben wir eine zweite Meinung eingeholt und mit sämtlichen Ärzten gesprochen, die davon der festen Überzeugung sind an Chemo zu geben was man nur kriegen kann, da sie ja noch keine 70 Jahre alt ist.

Sie bekommt sehr aggressive...als erste Chemo (die war vorgestern) werden ihr direkt die Haare ausgehen.
Stimmt es eigentlich, dass man erst richtig was von der Chemo merkt, nach der 3. oder 4. Therapie?

Ich weiß, jeder reagiert da anders drauf und ich freue mich auch, dass meine Schwägerin die erste gut überstanden hat. Oder meint ihr, das ist ein Zeichen, dass die Chemotherapie nicht angeschlagen hat??????

Adlumia 23.11.2015 14:01

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Bei meinem Vater konnte ich beobachten, dass die ersten 3 Gaben weniger problematisch von den Nebenwirkungen waren und dass diese schleichend anfingen. Aber ich denke, dass verläuft bei jedem wirklich individuell. Es ist ja auch nicht gesagt, dass mann alle Nebenwirkungen bekommt. Aber gegen die Übelkeit z.B. gibt es auch einige Mittel, die helfen können.

Übrigens wirklich schlimm, wie gefühllos manche Ärzte reagieren. Gerade weil es ihr Job ist, sollte man meinen, sie wären auch dazu fähig jedem Kranken mit Respekt zu begegnen aber nicht alle können das.

freundchen70 23.11.2015 14:53

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Hallo sterntaler,

Ich schreibe dir, weil ich selbst betroffen bin. Ich bin 45 und habe seit letztem Jahr fortgeschrittenen Brustkrebs. Man ist zuerst immer erst einmal total geschockt. Es ist gut, dass deine Schwägerin Chemo macht. Antihormone kann sie danach noch nehmen. Wichtig ist , die lebermetas in den Griff zu bekommen.

Ich drück euch die Daumen. Welche Chemo macht sie denn? Die Knochenmetas sind erst mal an 2. Stelle , solange keine bruchgefahr
besteht.

sterntaler87 23.11.2015 15:35

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Hallo freundchen70,

das tut mir leid zu hören. Das heißt, bei dir ist die Ausgangslage auch identisch? sprich nicht heilbar und das er gestreut hat?

Sie bekommt wohl schon ein Mittel was Knochenbrüche vorbeugen soll. Ich weiß nicht genau wie die jetzige Chemo heißt bzw. welche das ist.

Ich weiß nur das sie halt sehr aggressiv sein soll und es diese ist, wo ihr die Haare und evtl. Fingernägel ausfallen.
Es ist unglaublich, wenn sie nicht zum Frauenarzt gegangen wäre, wären wir im Leben nicht darauf gekommen, dass sie das hat....ihr ging es bis zu dieser Diagnose gut, man hat keine Veränderungen feststellen können.

Wieviele Chemos hast du schon gemacht, wenn ich fragen darf?
Ich wünsche dir auch viel Kraft!!! und drücke euch ebenfalls die Daumen.

Johanna2805 23.11.2015 16:04

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Hallo Sterntaler,

vielleicht kann ich dir etwas Mut machen. Ich bin selbst betroffen, habe Ende April letzten Jahres auch die Diagnose Brustkrebs mit Knochen- und Lebermetastasen bekommen. Die Leber war stark befallen. Ich habe Chemo (12x Paclitaxel), Avastin und Xgeva als Spritze für die Knochen bekommen. Alles zusammen hat gut angeschlagen. Die Knochenmetas sind stabil und machen keine Probleme, die Lebermetas sind im CT nicht mehr nachweisbar. Seit August letzten Jahres (nach Chemoende) nehme ich Letrozol (Antihormontherapie) und bekomme immer noch alle drei Wochen Avastin und einmal im Monat Xgeva.
Mir geht es gut, hoffentlich noch möglichst lange.

Brustkrebs in diesem Stadium ist zwar in der Regel nicht heilbar, aber behandelbar.

Liebe Grüße

Johanna

sterntaler87 24.11.2015 08:13

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Hallo Johanna,

ja das macht mir sehr viel Mut. Unglaublich das die Lebermetas im CT nicht mehr nachweisbar waren. Ich drücke dir weiterhin die Daumen so stark zu sein und genauso durchzuhalten.

Wenn es behandelbar ist, sollte man doch auch davon ausgehen, das man eigentlich nicht von 5 Jahren oder so spricht, oder sehe ich das falsch?

Klar ist es bei jedem individuell, aber besteht die Möglichkeit mit dieser Ausgangssituation mindestens 10 Jahre zu schaffen?

gilda2007 24.11.2015 10:05

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Ich denke, das sind Fragen, die zwar verständlich sind, aber letztlich weiß niemand, ob er die nächsten 10 Jahre schaffen wird. Es gibt Frauen, die leben mehrere Jahre mit dieser Diagnose, einige auch sehr viele, andere nicht.

Jetzt sollte man sich auf die Therapien konzentrieren und schauen, wie die wirken. So ist es wie die Frage "Wie lang ist ein Stück Schnur?".

berliner-engelchen 24.11.2015 11:47

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Liebe Sterntaler,

vielleicht mag deine Schwägerin sich ja auch selbst Unterstützung suchen? im Brustkrebs-Forum hier gibt es eine ganze Gruppe von Frauen, die alle BK im fortgeschrittenen Stadium haben, und sich sehr gut unterstützen. So ein Austausch ist ganz wichtig für Betroffene. Da sind auch echte Mut-Mach Schicksale dabei.
außerdem kann man ja außer Chemo noch viele viele andere Dinge tun, sowohl mental, wie auch ernährungsmäßig oder komplementär. Deine Schwägerin könnte sich z.B. bei der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr ein unentgeltliche Berarung geben lassen. außerdem gibt es da tolle Infos zum Download.

die Fragestellung nach dem "wie lange noch" bringt in dieser Situation nichts. Es geht um Qualität des Lebens, nicht um Quantität. Und wie man es auch dreht und wendet (ich bin selbst palliativ erkrankt) - das Leben wird viel kürzer sein, als man es sich bis jetzt in seiner Vorstelliung gedacht hat.
es ist schlussendlich egal, ob das noch 1 , 5 oder 12 Jahre sind .... Um gut weiterleben zu können, muss man dieses Thema in seinem Kopf bearbeiten.
Als BEtroffene sowieso aber auch als angehöriger.

Denn wie auch immer es verlaufen wird, man muss weiterleben mit der Gewissheit, den geliebten Menschen früher zu verlieren als vorgestellt. Wobei einem das immer passieren kann - durch Herzinfarkt, Unfall oder sonstwas - und die Situation nun halt die ist, dass man im Vorfeld darüber nachdenken muss. ....

wie schwer das ist, weiß ich: ich bin 46, und habe mit einem 1 und einem 2 jährigen Kind erfahren, dass meine Krankheit nicht mehr heilbar ist.
Aber das leben geht trotzdem weiter.

ich wünsche Euch von Herzen MUT und viel KRAFT auf eurem wEg.
das berliner :engel:chen

Johanna2805 24.11.2015 14:15

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Liebe Sterntaler,

ich muss meinen "Vorschreibererinnen" Recht geben. Die Frage nach dem "wie lange noch" bringt nichts. Ich habe sie mir auch nie ernsthaft gestellt und auch keinen Arzt danach gefragt. Es geht wirklich darum, das Bestmögliche aus der Situation herauszuholen und sich selbst so viel Gutes zu tun wie möglich. Natürlich habe ich auch Statistiken gelesen, aber gut ist es nicht. Es verunsichert nur, denn jeder Krankheitsfall ist einzigartig und ausZahlen kann man nicht viel herauslesen. Keiner, auch kein Arzt, kann sagen, wie ein Patient auf eine Therapie anspricht oder wie lange eine Therapie wirkt. Das ist hart und macht oft traurig, aber dennoch kann ich sagen, dass ich seit meiner Diagnose viele schöne Momente hatte, auch wenn ich meine Krankheit nie ganz ausblenden kann.

Alles Liebe

Johanna

sterntaler87 24.11.2015 15:27

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Danke euch beiden, ich gebe euch ja auch recht.....es ist wohl einfach nur momentan die Verzweiflung die aus mir spricht....

Aber ihr gebt mir Kraft, vielen Dank dafür. Sie hat heute die zweite Chemo bekommen und bislang geht es ihr ganz gut. Was mich allerdings wundert, das die Chemo nur 45 Minuten dauert. Ist das am Anfang immer so???

Denn nach meinem Wissensstand dauert eine Chemo in der Regel 3-4 Stunden.

sterntaler87 25.11.2015 21:42

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Heute gibt es seit ca. 3 Wochen mal wider eine etwas erfreuliche Nachricht. Meine Schwägerin hat nach zwei Chemos gesagt bekommen, das sie angeschlagen hat und einige Metas schon zerstört wären. In diesem Moment war es bei meinem Bruder und uns so als wenn alles wieder so wäre wie vor drei Wochen. Wir sind momentan einfach glücklich das wir mal wieder eine positive Nachricht erhalten haben.

Verständnishalber würde es mich mal interessieren wieso einige Metas zerstört werden können und man trotzdem von unheilbar spricht. Ich habe mich bis dato mit dem Thema nicht groß auseinandergesetzt. Daher hoffe ich das es okay ist das ich diese Frage stelle?

Tündel 25.11.2015 22:25

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Hallo!

Uuuuuuh, unheilbar! Ich hasse dieses Wort! :rotenase::rotenase::rotenase:
Ärzte sind auch nur Menschen, leider oft etwas unsensibel bei ihren Prognosen und Analysen, aber wer ständig mit sowas zu tun hat.....

Pffffffft, das ganze Leben ist unheilbar, lebensgefährlich und immer tödlich!
Hört sich saublöd nach dummem, schlauen Spruch an, is aber nun mal so!
Jeder kann jederzeit an irgendwas Blödem sterben, Herzinfarkt, Diabetes, einfach tot umfallen oder mein geliebter Trecker.... Alles das kann tot machen!

Diese Scheixxxkrankheit führt uns unsere Endlichkeit vor Augen, zeigt uns, dass wir schon in jüngeren Jahren gehen müssen als wir das gedacht haben!
Wann aber das sein wird, das weiß keiner und das kann einem auch keiner so wirklich sagen! Gott sei Dank! Gerade in der Krebsforschung hat sich extrem viel getan....

Denn wenn solche Prognosen sooooooo einfach wären, dann wären ich und viiiiiiele andere hier schon längst tot!

Vor genau zwei Jahren schleuderte mir ein OA an den Kopf: "inoperabel, unheilbar, aber behandelbar, Sie haben noch 3 Monate!"
Du darfst es gerne bei den "Eierfrauen" nachlesen "Ein Messi in meinem Bauch..."

Mein Stoma "Ap-li" und ich haben letzten Freitag unseren 2. Geburtstag zusammen gefeiert!
Oh ja, ich lebe seeeeeeehr gut und viele andere auch! Und das trotz Messi! Klar, die Angst, dass der Mistmessi irgendwie wieder einzieht, ist immer da, ich sperre sie meist in den Keller und lasse sie nur zu bestimmten Zeiten raus, nämlich wenn ich gut genug drauf bin, ihr eins auf den Deckel zu geben!
:twak::twak::twak:

Es ist auch eine Frage der Einstellung! Eine Dame, die mit wesentlich besserer Prognose mit mir im Zimmer lag, gab mit Diagnosestellung komplett auf ("Das wird eh nix mehr!"), mittlerweile ist sie ein Jahr tot!

Kampf ist angesagt, Haare auf den Zähnen müssen seeeeeehr gut gepflegt werden! :D:D:D

Mein Mann hat eine "unheilbar-noch-6 Wochen-Prognose" (zwar kein Krebs, aber genauso tödlich!!!) ganze 25 Jahre überlebt!

So, noch zu deiner Frage:
Auch, wenn Metas gekillt wurden, können im ganzen Körper noch boshafte Zellen rumflottieren, die sich wieder irgendwo andocken und breitmachen können!
Wenn solchen Böslinge gerade "schlafen" kann die Chemo sie nicht angreifen, weil sie eben nur aktive Zellen killen kann!
Irgendwann wachen sie aber dann wieder auf und können von Neuem ihren Müll verteilen!

Zur Chemodauer noch was:
Das ist unterschiedlich, kommt aufs Mittel an und manchmal auch darauf, wie es vertragen wird!

So genug geschwafelt!
Alles Gute!
Und wenn Fragen sind - immer her damit!

dagehtnochwas 26.11.2015 16:20

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Hallo sterntaler87,
ich denke dass der Begriff unheilbar daher rührt, dass es in einem bestimmten Stadium der Krankheit wenige Ausnahmen gibt, die das überleben. Wie lange ein unheilbar erkrankter "durchhält" ist sicherlich sehr individuell. Bestimmt gibt es Fälle, die am Ende einen "normalen" Alterstod sterben oder an einer anderen Begleiterkrankung versterben. Sicherlich steigt die Chance auf ein längeres Durchhalten nicht mit der Zahl der Begleiterkrankungen.
Und wenn Frau Tündel immer wieder erklärt, dass sie alle Prognosen überlebt hat, so heißt es noch lange nicht, dass sie kuriert (also geheilt). Frau Tündels Aussage könnte ich aber inhaltlich einigermaßen mittragen. Trotzdem heißt es noch nicht, dass der entsprechende Wille zum Überleben dieses auch wirklich sichert.

Hinsichtlich der Metastasen und Krebszellen gebe ich Frau Tündel recht.
Einerseits ist immer die Frage, ist eine Metastase wirklich tot oder ruht sie nur und andererseits ist es, wie immer, eine Frage der Dosis. Wird an einem Ort keine für die Krebszelle letale Dosis erreicht, dann lebt sie eben weiter oder wird leider sogar resistent. Ein immer wieder gegebenes Chemotherapeutikum verliert irgendwann seine Wirkung, weil die Krebszelle(n) eine Resistenz bildet.

Deshalb ist ein bestimmtes Stadium der Krankheit nicht heilbar, weil wahrscheinlich nicht alles "erwischt" werden kann.

Lieben Gruß und alles Gute
dagehtnochwas

Johanna2805 26.11.2015 18:10

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Liebe Sterntaler,

erstmal freue ich mich mit dir über das positive erste Ergebnis. Das ist doch schonmal was!

Und sonst geht es mir wie Tündel. Ich hasse den Begriff " unheilbar" oder noch schlimmer "palliativ". Aber Metastasen bedeuten leider, dass sich der Krebs im Körper verteilt hat, und die Wahrscheinlichkeit, dass man diesen Zustand dauerhaft heilen kann, ist sehr gering. Die Therapie zielt in diesem Fall darauf, die Metastasen zurückzudrängen oder zumindest im Wachstum zu bremsen. Dafür gibt es heutzutage zum Glück viele Möglichkeiten. Unheilbar bedeutet nicht, dass man sofort stirbt. Über das Wielange kann man keine genauen Aussagen machen. Da spielen so viele Dinge eine Rolle, die genaue Krebsart, das Alter, der Allgemeinzustand, in gewisser Weise sicher auch die Lebensweise und Ernährung und mit Sicherheit einfach auch Glück oder Pech.
Mein Arzt hat das Wort "unheilbar" übrigens nie in den Mund genommen. Er sagte am Anfang: "Wir wollen aus Ihrer Erkrankung eine chronische Krankheit machen, mit der Sie möglichst gut leben können." Dieser Satz macht mir bis heute sehr viel Mut.

Diesen Mut wünsche ich deiner Schwägerin und natürlich auch dir.

Liebe Grüße

Johanna

Tündel 26.11.2015 18:50

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Hallo ihr!

Ich erkläre mich nicht für geheilt!
Kann ich ja gar nicht! Wird bei mir sicher so auch nicht vorkommen, weil der Mistmessi seinen Schrott reichlich verteilt hat!
Aber ja, ich hab die Prognose überlebt!
Nein, es ist nicht alles gut, ich habe Angst, dass ich gehen muss, obwohl ich nicht will! Ich könnte es aber nicht ändern!
Ja, es geht mir gut!
Ja, ich habe nicht aufgegeben!
Und ich hasse das Wort "unheilbar"!

Nein, eine positive Einstellung kann das Überleben nicht sichern, es aber unendlich erleichtern.
Man oder auch frau können heulend in der Ecke sitzen und sich selber bemitleiden! Oder das Leben bis zum letzten möglichen Moment genießen!
Die Frage, wer mehr von seinem Leben hat, ist eigentlich doch leicht zu beantworten, oder!

Manchmal höre ich aus den netten Stimmen meiner Mitmenschen, v.a. der liiiiiieben Kollegen und Nachbarn, den unendlichen Neid, dass ich eben nicht heulend in der Ecke sitze, dass ich mich aus meinen tiefen Löchern und den Schicksalsschlägen der letzten Jahre immer wieder rausrappeln konnte, dass ich gut lebe, arbeiten kann, das volle Gehalt kriege, aber schwerbeschädigterweise 4 Stunden weniger arbeite...... etc, etc, etc.

Aber auch ich weiß, dass es ganz schnell aus sein kann!
Krebs, Thrombose, Lungenembolie, Herzinfarkt, bei mir lauern mehrere Baustellen, die mich umbringen könnten. Dazu kommt der allgegenwärtige Trecker!

Niemand weiß, wann er gegen muss/darf und das ist gut so!
Niemand kann Prognosen abgeben und viele tun es doch, weil wir fragen, weil wir es wissen wollen, obwohl es niemand wissen kann!

Aber wenn Kraft, Genuss, gute Laune und Freude am Leben mir dieses erleichtern, dann bitte her damit!
Gaaaaaaanz viel davon!

Und einen Haufen auch für euch!

sterntaler87 01.12.2015 08:18

AW: November 2015 - schlimmster Monat
 
Von meiner Schwägerin gibt es auch mittlerweile was neues.
Sie wurde am Freitag entlassen. Sie war ziemlich geschafft. Aber dann hatte sie am Samstag und Sonntag total abgebaut. Sie hatte extremen Durchfall, sie konnte nicht schlucken, somit auch nichts trinken und essen. Sie hat in den zwei Tagen total abgebaut. Hinzu kam noch starkes Sodbrennen und Übelkeit.

Da sie ja weder was trinken noch essen konnte, hatten wir angst, das sie uns "austrocknet". Da wir auch selber nicht mit Medikamenten wie "Imodium akut etc." hantieren wollten aufgrund der Chemo, hatten wir uns entschlossen, sie wieder ins Krankenhaus zu bringen.

Was auch eine gute Entscheidung war, denn durch die Blutabnahme hat sich herausgestellt, das sie eine Entzündung im Blut hat. Allerdings wissen die Ärzte noch nicht woher es kommt :(


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