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Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
mir ist zwar klar, daß ich mich - wie jeder von einem Lymphom Betroffene - in einer nur für mich gültigen, sehr subjektiven Situation befinde. Dennoch will ich versuchen, etwas an evtl. "Hilfestellung" weitergeben zu können, wenn jemand völlig unerwartet und plötzlich mit einem Verdacht auf ein Lymphom oder Befund Lymphom konfrontiert ist. Wie sich das bei mir entwickelte, beschrieb ich im Thema "Brauche eure Hilfe". Über das Ergebnis einer von ihm veranlassten CT-Untersuchung informierte mich mein Internist. Es war Verdacht auf ein Lymphom. Das sagte ich natürlich auch meiner Familie, die sich teils sofort mehr Sorgen als ich machte. Am ehesten verstand meine Frau, daß ein Verdacht erst mal noch bestätigt werden muß. Und selbst danach eine definitive Diagnose "Krebs" nicht zwangsläufig wie eine Art "Todesurteil" einzuordnen ist. Vor Jahrzehnten wurde sie wegen Brustkrebs operiert. Danach Chemotherapie. Sie und wir hatten das Glück, daß sie es überlebte. :) Unser Sohn war schon etwas besorgter, und unsere Tochter brach bei unserem nächsten persönlichen Treffen in Tränen aus. Erst beruhigte ich sie und erklärte ihr dann, daß als Ergebnis einer definitiven Diagnose ja immerhin die zwei Lymphom-Alternativen bestehen: 1) "gutmütig" 2) "bösartig" Ferner sagte ich ihr, daß meine statistische Lebenserwartung bei vielleicht 80 Jahren liegt. Und dann fragte ich sie: Glaubst Du im Ernst, daß mich die beiden Alternativen sonderlich beeindrucken? Du weißt doch, daß ich bisher kerngesund und auf keinerlei Medizin-Einnahme dazu angewiesen war. Du weißt auch, daß mich noch nie die Ratschläge irgendwelcher Ernährungs-"Experten" interessiert haben. Ich hörte viel mehr auf das, was mein Körper mir "signalisierte" und jeweils haben wollte: Das bekam er dann auch. D.h. ich lebte damit 9/8 meines Lebens ohne ernsthafte Gesundheitsprobleme. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich immer auf die Selbstheilungskräfte meines Körpers vertraute und das immer noch tue. (Was nebenbei kein dumpfes Vertrauen ist, sondern eines, das sich immer wieder als berechtigt zeigte.) Überleben werde ich auf das letzte Achtel meines Lebens bezogen weder die eine noch die andere Alternative. Und wenn wir nun mal annehmen, ich hätte kein Lymphom: Wer sagt Dir denn, daß ich die (angenommen) letzten 8 Jahre überhaupt überleben würde?? Ist doch alles nur Glückssache oder nicht? Morgen oder übermorgen könnte ich an einem Herzinfarkt oder einem Gehirnschlag sterben. Oder von der Stützmauer, die ich seit Jahren in einem anderen Anwesen saniere, herunterfallen und mir dabei das Genick brechen oder bei einem Autounfall sterben. Meine Tochter sah das ein und änderte ihre Sicht dazu auch. Nun ist es natürlich für Betroffene in meinem Alter o.ä. erheblich einfacher, die Dinge so zu sehen als wenn jemand wesentlich jünger ist. :) Worauf ich aber eigentlich hinaus will, ist etwas ganz anderes: Nämlich das o.g. Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des Körpers, sowie auch die Belastbarkeit von diesen. Das ist insofern von großer Bedeutung für die Krebsbekämpfung als die heutzutage "zweigeteilt" ist. Bei meiner Frau gab es seinerzeit nur die Chemotherapie. Verkürzt wird häufig nur von Chemotherapie gesprochen, was der Sache inzwischen aber nicht mehr gerecht wird. =>https://www.leben-mit-lymphom.de/fl/...chemotherapie/ Ich denke, daß die mentale Einstellung zur Überwindung des Krebses eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Zu meinem 1. Therapie-Zyklus. (Als letzte Voruntersuchung wurde vorher noch das Herz untersucht. Ist i.O. Wasser wurde dabei im rechten Lungenflügel festgestellt) Der Zyklus lief wie geplant an: 1. Tag Antikörper-Infusion. Die wird deshalb anfänglich getrennt gemacht, damit die Verträglichkeit getestet werden kann. In den nachfolgenden Zyklen werden dann AK und Chemo gleichzeitig zugeführt. Von all den genannten Möglichkeiten an Wirkungen, die ich ggf. auch sofort melden sollte, wie z.B. Hitze- od. Kälteempfindungen, Kribbeln oder allergische Hautreaktionen usw. merkte ich rein gar nichts. Während der Infusion aß ich Schokolade, trank auch noch Kaffee und aß Kuchen, weil ich Hunger hatte. Hinterher kontrollierte meine Ontologin den Wasserstand im rechten Lungenflügel: ca. 1 L Wasser - dachte, ich höre nicht recht. Ist ja kein Pappenstiel. Zwar habe ich eine relativ große Lunge (ca. 6 L), weil ich meinen Körper durch Arbeiten schon immer (außer im Winter) "griffig" nehme, es ist aber dennoch ca. 1/6 des Volumens. Ich fragte, woher das Wasser kommt. Die Ontologin sagte, das hängt mit dem Lymphom zusammen und fragte: Merken Sie davon irgendetwas? Z.B. Kurzatmigkeit beim Gehen oder Treppensteigen? Nachdem ich das verneinte, sagte sie: Dann saugen wir das auch nicht ab, sondern lassen es drin, weil wir dadurch eine weitere Kontrollmöglichkeit für den Erfolg unserer Maßnahmen haben. Anschließend fragte ich sie: Ich weiß ja nun, daß ich ein bösartiges Lymphom habe, kenne aber die graduelle Einordnung von ihm nicht. Ist das eher "mäßig" bösartig oder recht bösartig? Ihre Antwort war: Es ist eher "böse" bösartig. Dazu muß ich Ihnen aber auch gleichzeitig sagen, daß sich das auf Anhieb zwar weniger gut anhört. Tatsächlich verhält es sich aber so, daß "böse" bösartig beinhaltet, daß die Zellteilungsrate deshalb relativ hoch ist. Und genau darauf ist die Chemotherapie bestens "einstellbar". D.h. es ist im Grunde genommen viel schwieriger, "mäßig" wachsende Lymphome zu bekämpfen als "böse" bösartige. Naja - obwohl ich mich bzgl. Bösartigkeit zunächst nicht so fühlte, als hätte ich mit meinem Lymphom das "Große Los" gezogen, sind das nachvollziehbare und stichhaltige Argumente. :) Die sich auch relativ leicht verifizieren lassen; denn ich habe durchschnittlich relativ große Lymphknoten, die auch schnell dahergewachsen sind. Der Knoten in der linken Leiste hat etwa die Größe von einem ganz kleinen Hühnerei, das unter der Haut ist. Wenn die Maßnahmen - wie gewünscht - erfolgreich sind, sollte sich der Knoten fühlbar schnell zurückbilden. So wie alle anderen analog auch. Wird sich zeigen. 2. Tag. Chemo-Infusion. Zunächst Infusion von Kochsalzlösung und dann am Schluß Zufuhr der Chemo durch die Ontologin. Mit großer Spritze (D ca. 2,5 bis 3 cm, gefüllt auf ca. Länge 10 cm mit rötlich/lila Flüssigkeit). Ontologin: Da bekommen Sie jetzt Ihren Campari. Ich: Da ist aber doch bestimmt kein Alkohol dabei. Ontologin: Nein - ich spritze das langsam zu, und wenn Sie das Geringste dabei merken, sagen Sie es sofort - nicht den "Helden spielen". Ich: Nein - bin da kein Held und sage, wenn sich etwas verändert. Gemerkt habe ich auch dabei überhaupt nichts. Auch nichts mit Übelkeit oder sonstwas danach. Ganz im Gegenteil. Ich aß anschließend übermäßig viel. Trank dazu 3 L Malzbier und "gönnte" mir am Schluß 1/2 L richtiges Bier. Insgesamt: Alles halb so wild, wie man das evtl. erwartet. Vielleicht aber auch hier wieder nur Glückssache. Etwa 20 Stunden nach der Chemo-Zufuhr erfolgte eine ungewohnte Reaktion, die aber an sich mit Übelkeit nur unvollständig beschreibbar ist. Denn die Übelkeit war nur die Folge von fast schlagartigem "Quackern" im Bauch, verbunden mit Druckaufbau unter fast krampfartigen Schmerzen. Der Druck mußte irgendwie abgebaut werden, und nachdem der normale untere Abgang ja üblicherweise "verriegelt" ist, stellte sich das Gefühl ein, daß notfalls der obere Abgang per Übergeben freigemacht werden sollte. Das wollte ich natürlich nicht und ging sofort auf die Toilette, um den Druck auf dem "Normalweg" abzubauen. Klappte auch => Durchfall. Das wiederholte sich kurz hintereinander noch zweimal gleichermaßen ablaufend, wobei der Durchfall mengenmäßig rapide abnahm. Dann war es vorbei. Danach trank ich Kaffee und aß dazu, bis ich satt war. Später auch wieder ganz normales schmackhaftes Essen. Keine Spur von Geschmacklosigkeit oder Appetitlosigkeit. Alles ganz normal. Incl. Rauchen nach dem Essen. Natürlich kenne ich das hier: .hexal.de/arzneimittel/chemotherapie/massnahmen.php Bzgl. Alkohol und Nikotin verhält es sich aber m.E. so, daß ein Körper ggf. jahrzehntelang eine gewisse Zufuhr gewohnt ist. Gut, man kann das reduzieren. Doch welchen Sinn sollte es haben, den Körper zusätzlich auch noch unter totalen "Entzugs-Streß" zu setzen, wenn es u.a. darum geht, auch die körpereigene Abwehr bestmöglich zu aktivieren?? Sende lieber mal - weiß gar nicht, ob es hier ein Zeilen-Limit gibt. Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
an dem letzten Gedanken will ich nochmal sinngemäß anknüpfen. Hier halte ich es mit dem Ausspruch von Helmut Schmidt: "Willen braucht man. Und Zigaretten!" Ich weiß - jeder Nichtraucher hält das für total bescheuert. Und jeder Raucher weiß, daß Nikotin ein Aufputschmittel ist, mit dem sich sehr viel "wegdrücken" läßt, wenn man das will oder sofort braucht: Hunger, Schmerzen, Müdigkeit, Unwohlsein, Nachlassen der Konzentration usw. usw. Daß Nikotinkonsum schädlich ist, weiß auch jeder Raucher und nimmt das in Kauf. Es geht mir dabei eher um den Gedanken, daß jeder für sich selbst entscheiden muß, was er für richtig hält, um seinen Körper bestmöglich weiterhin so fit zu halten, daß er seinen Beitrag zum Kampf gegen den Krebs leisten kann. Damit will ich sagen, daß nur das und nichts anderes die Aufgabe von uns Betroffenen ist. Es bringt nichts, sich halb verrückt wegen irgendwelcher Veränderungen von irgendwelchen Werten zu machen. Das richtig einzuordnen ist nicht unser Job. Ganz abgesehen davon, daß i.d.R. kaum jemand dazu in der Lage sein dürfte. Jeder hat ein anderes Lymphom, das mit entspr. Mitteln bekämpft werden muß. Die Auswahl/Anpassung/Variation der Mittel obliegt den Ärzten, die unseren Kampf unterstützen. Vielleicht mag es dem einen oder anderen auch helfen können, sich auf das uralte "panta rhei" (Alles fließt) zu besinnen: https://de.wikipedia.org/wiki/Heraklit V.a. Absatz: Werden und Vergehen. Wir sind es gewohnt, die Dinge eher statisch zu sehen, was jedoch sowieso nicht stimmt, weil sich alles in ständiger Veränderung befindet. D.h. wir nehmen die Veränderungen - wenn überhaupt - meistens nur als "schleichende" wahr. Und dann sind wir plötzlich mit einem Lymphom konfrontiert. Als Realität, die ggf. sofort bekämpft werden muß. Schnellstmöglich und innerhalb kürzester Zeit ist dazu alles zu aktivieren, das zur Verfügung steht. Sinnbildlich gesehen, ist der Krebs dann in's Visier genommen und wird so lange mit vollen Breitseiten https://de.wikipedia.org/wiki/Breitseite "beschossen", bis er "plattgemacht" ist. So weit, wie das möglich ist. Die Breitseiten werden auf zwei Ebenen "abgefeuert". 1) AK 2) Chemo Und von Breitseite/Breitseite (= Zyklus/Zyklus) wird nachjustiert. Um die Nachjustierung der Breitseiten brauchen wir uns nicht zu kümmern, weil das die Ärzte machen. Aber: Die Breitseiten schlagen nicht in einem anderen Schiff, sondern in unserem eigenen Körper ein. Was innerhalb kürzester Zeit sehr viel Kraft (=Energiezufuhr) erfordert, damit wir das aushalten und möglichst unbeschadet überstehen können. Nur darum muß sich jeder selbst kümmern. Ruhig auch im Übermaß essen, was gerade schmeckt. Denn in unserem Körper "tobt" ab dem ersten Zyklus eine Abwehrschlacht ihm völlig unbekannten Ausmaßes. Weit jenseits all dessen, was er bisher jemals zu bewältigen hatte. Die Chancen, den Krebs besiegen zu können, haben sich durch die heutige Kombination von AK + Chemo erheblich verbessert. Besiegbar war er auch früher schon. Und weil wir das aus eigenen Erfahrungen in unserer Familie bereits kennen, war es mir ein Anliegen, einerseits vielleicht dazu beitragen zu können, gewisse Ängste und Unsicherheiten bzgl. Therapie-Einstieg bei anderen Betroffenen abbauen helfen zu können und was noch viel wichtiger ist, andererseits evtl. Sichtweisen vermitteln zu können, die dazu geeignet sind, die mentale AK-Ebene stärken zu können. Ich denke, es hat wenig Sinn, vom Ablauf meiner weiteren Zyklen zu berichten. Weil die noch subjektiver sein werden als alles, was ich zum Thema schrieb. Allen von NHL Betroffenen wünsche ich von ganzem Herzen das Glück, das auch dazugehört, den Krebs besiegen zu können. :) Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
will nun doch noch etwas berichten, das allen von NHL Betroffenen genau so viel Auftrieb bzw. Mut machen kann, wie das bei mir der Fall ist. Am Mittwoch ca. 15 Uhr war die AK-Zufuhr beendet. Und am Donnerstag ca. 15 Uhr die Chemo-Zufuhr. Samstag nachmittag, war ich mir noch nicht ganz so sicher, wie jetzt. Kaum zu glauben: Bereits ca. 55 Stunden nach der Chemo-Zufuhr ist eine deutliche Wirkung feststellbar. Alle fühlbare Knoten in sämtlichen Größen werden kleiner und bilden sich merklich zurück. Manche kleinere vorher vorhandene "Knoten-Ketten", wie z.B. der rechtsseitige im Hals (etwa vom Unterkiefer bis zum Schlüsselbein verlaufend), sind bereits komplett weg. Die linksseitige Knotenkette im Hals, die stärker ausgeprägt war, ist in der oberen Hälfte weg, und die untere Hälfte wird wahrscheinlich morgen weg sein. Ein größerer (ca. 2 cm) Knoten unterhalb des Unterkiefers ist um ca. 50 % kleiner geworden, und auch der Knoten in der Leiste wurde deutlich kleiner und weicher. Ansonsten: - Verdauung völlig unregelmäßig mit relativ wenig "Mengen-Ausstoß". Vermute, daß erheblich mehr als sonst vom Körper regelrecht "absorbiert" wird. - unregelmäßiges "Quackern" im Bauch verbunden mit Blähungen - Geschmackssinn völlig normal - keine Spur von Appetitlosigkeit - ganz im Gegenteil. Ich esse erheblich mehr als sonst tagsüber. Und auch abends. Muß ich auch tun; denn der Winter hat mich erkältungsmäßig sowie durch das Krebswachstum insgesamt "geschlaucht". Wiege irgendwas zwischen 70 bis 75 kg bei 1,87 m Größe und muß mir Reserven "hinfressen". - Unwohlsein tritt fast nur beim Autofahren auf (wg. Beckengurt). Auf dem Beifahrersitz liegen Schokolade, Kartoffelchips und Pistazien gegen Unwohlsein sowie zum Essen nach Lust und Laune bereit. Auch eine Flasche mit Wasser zur "Ausschwemmung". Wenn das noch nichts hilft, drücke ich Unwohlsein mit Rauchen weg. - Keinerlei sonstige ungewohnte Reaktionen feststellbar Jedem NHL-Betroffenen wünsche ich, daß seine Therapie ähnlich positiv beginnt. :) Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
der Beitrag von Sandra 1812 (Krebs weg .. Spätfolgen...) hat mich bzgl. dessen, daß wir uns in unserer evtl. Not allein gelassen fühlen könnten, recht nachdenklich gemacht. Genau so, wie auch die Antwort von Angelika 7, die auch Sandra 1812 irgendwie behilflich sein und Mut machen wollte. Was bleibt uns denn großartig anderes übrig, als uns gegenseitig in unseren teils total beschissenen Situationen Mut zu machen? Damit will ich nicht sagen, daß Veranlassung besteht, uns hilflos der jeweiligen Situation "ausgeliefert" zu sehen. Denn das ist keineswegs so: Ärztliche Profis stehen/kämpfen auf unserer Seite gegen den Krebs an. Mit allen Mitteln, die zur Verfügung stehen, und das sind nicht wenige. Meine Ontologin erklärte mir (nachvollziehbar), warum permanente Fortschritte im Kampf gegen den Krebs möglich und erreichbar sind: In Datenbänken werden systematisch Einzelfälle ausgewertet, damit durch den Rückgriff auf die Ergebnisse ständige Verbesserungen/Verfeinerungen der angewendeten Mittel erreicht werden können. D.h. wir können davon ausgehen, daß sich unsere Ärzte auf "sicherem Boden" bewegen, wenn Therapie-Mittel beibehalten oder ggf. angepaßt werden. Bzgl. Speicherung von Daten gibt es Zeitgenossen, die überall einen Mißbrauch von Daten "wittern" und dazu Unglaubliches verbreiten. Das geht dann teils bis an die Grenzen übler Nachrede, die auch bzgl. dieses Forums existiert: => http://community.netdoktor.at/forum/...n-der-foristen Ganz abgesehen davon, daß sich zeigen wird, ob hier im Forum "zensiert" wird, bleibt es m.E. völlig unverständlich, warum die gen. Zeitgenossen nicht selbst ein Forum oder einen Blog eröffnen, um darin das zu diskutieren, was ihnen ein Anliegen ist. Denn schließlich ist es jedem unbenommen, die Dinge so zu sehen, wie er das für richtig hält. Bezogen auf Heilungs-Möglichkeiten/-Chancen von Krebs ist es auch jedem unbenommen, z.B. auf homöopathische oder sonstwelche Mittel zu vertrauen oder womöglich gar zum "Wunderheiler Eusebio" zu gehen, der vermutlich nur mehr verspricht, als er jemals erreichen kann. Denn in einem Punkt "beißt die Maus todsicher keinen Faden ab": Letztlich laufen in unseren Körpern nur chemische Umsetzungsprozesse ab. Völlig unabhängig davon, in welcher Form "die Chemie" zugeführt wird. Nur effektiv wirksam muß sie sein, was sich ja auch jederzeit überprüfen läßt. Womit wir wieder bei den o.g. Datenbänken wären, deren Auswertungsergebnisse allen Patienten nützen können. Wir im Forum können nicht recht viel mehr tun, als von (unseren) Ergebnissen zu berichten, weshalb ich mich auch entschlossen habe, weiterhin von meinen Ergebnissen zu berichten, um allen anderen Betroffenen Mut zu machen. Natürlich kann eine Therapie bei jedem anders gelagert sein. Aber dennoch dürften grundsätzliche Abläufe annähernd identisch sein, weil diese die Basis für die permanente Überprüfung der Wirksamkeit der Therapie sind, die ggf. angepaßt wird. Ich habe ein follikuläres Lymphom Grad 3, Stadium III A. Stadium III A bedeutet zunächst, daß überall im Körper abartig bösartig vergrößerte Lymphknoten vorhanden sind. Die Therapie ist zweiteilig aufgebaut und die Zyklen laufen im Prinzip (incl. der Kontrollen) immer gleich ab. Mir wird/wurde an AK zugeführt: 700 mg Rituximab in 500 mL NaCl 0,9 % Und gleichzeitig an "Chemo": - 1300 mg Cyclophosphamid in 500 mL NaCl 0,9 % - 90 mg Doxorubicin (applikationsfertig) - 2 mg Vincristin (applikationsfertig) Eine Woche nach der Zufuhr sind die Blutwerte i.d.R. völlig i.O. Nach etwa 10 Tagen "rauscht" aber die körpereigene Abwehr "in den Keller", was bei der Blutkontrolle nach zwei Wochen auch feststellbar ist. Etwa 5 Tage danach sollten dann die Blutwerte wieder i.O. sein, damit nach 3 Wochen der nächste Zyklus beginnen kann. So lange die Abwehr (mehr oder weniger) im Keller ist, muß man darauf achten, sich keine Infektion "einzufangen". Falls das doch geschieht, sofort reagieren und das Behandlungzentrum verständigen, damit dort darauf (gegensteuernd) reagiert werden kann. Derzeit bin ich im zweiten Zyklus, und die Blutwerte (nach einer Woche) waren i.O. Anschließend wurden per Ultraschall alle Lymphknoten erneut "vermessen". Alle hatten sich gewaltig verkleinert, was den Rückschluß erlaubt, daß die Therapie - wie gewünscht - dem Krebs ganz ordentlich zusetzt bzw. ihn vernichtet. Der Wasserpegel im rechten Lungenflügel ist auf ca. 1,5 L angestiegen. Gegen Ende der nächsten Woche wird in Verbindung mit der nächsten Blutkontrolle etwas Wasser "abgezapft", damit das separat analysiert werden kann. Ansonsten: Alles unverändert. Bis auf den zwangsläufigen Haarausfall sowie die etwas unregelmäßige Verdauung merke ich rein gar nichts Ungewöhnliches. Keinerlei Nebenwirkungen, von denen häufig die Rede im Zusammenhang mit den Therapien ist. Bzgl. Gewicht hatte ich mich verschätzt. Das lag deutlich unter 70 kg. Ich esse weiterhin exzessiv ganz gezielt "Kalorien-Bomben", und das Gewicht steigt dadurch nun auch langsam an. Hoffe, daß auch die weiteren Berichte zum Verlauf meiner Therapie ebenfalls Betroffenen Mut machen können. :) Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
nach zwei Wochen im zweiten Zyklus erfolgten: 1) wie üblich Kontrolle der Blutwerte. Sind völlig i.O. Ich befinde mich wieder auf der ansteigenden Kurve der Aktivierung meiner Immunwerte. Meine Ontologin verzichtete auf eine nochmalige Zwischenkontrolle der Werte, weil mein Gesamtbefinden ganz gut ist und sich die Werte analog zum ersten Zyklus entwickelten. Sie schärfte mir aber nochmal ein, daß ich beim geringsten Anzeichen der Veränderung meines Befindens - insbesonders bei Fieber - sofort reagieren und das Behandlungzentrum verständigen sollte. Der dritte Zyklus soll drei Wochen nach dem zweiten beginnen. Also wie üblich. 2) das Wasser in der Lunge wurde komplett entfernt. Auch um es analysieren zu können. Genau genommen befindet es sich gar nicht in der Lunge, sondern im Pleura. https://de.wikipedia.org/wiki/Pleura Der für die Ultraschall-Untersuchungen zuständige Arzt sah sich das vorher nochmal an und markierte die Einstichstelle, um das Wasser entfernen zu können. Anschließend setzte ich mich auf eine erhöhte Liege. Die Einstichstelle (am Rücken) wurde erst per Spray etwas "vereist". Dann Schmerzbetäubungsspritze - kennt man vom Zahnarzt her. Danach, fast gleichzeitig mit der Vorwarnung, daß es nun etwas weh tun wird, wurde eine Kanüle gesetzt. Während ich dann da saß, fragte ich, ob das aus mir abgesaugt wird. Anwort: Nein, das ist umgekehrt wie bei einer Infusion. Es läuft durch die Schwerkraft aus Ihnen heraus und in einen tiefer liegenden Beutel hinein. Insgesamt waren es ca. 2 L Flüssigkeit bis nichts mehr ablief! Dickflüssiger als Wasser und weißlich gefärbt. Der Arzt fragte mich noch, ob ich mal operiert worden sei. Nachdem ich das verneint hatte, meinte er noch: Ist eine merkwürdige Sache, weil so etwas an sich nur nach schweren Operationen auftritt, bei denen das Lymphsystem massiv verletzt wurde. Auch die Ontologin meinte, daß es sich um etwas anderes handeln könnte, das mit dem Lymphom nichts zu tun hat. Und das ich schon viel länger habe, ohne es jemals als störend bemerkt zu haben. Ursache (bisher) unbekannt. Wird sich zeigen, welche Anhaltspunkte die Analyse ergibt. Die 2 L Flüssigkeitsverlust machten sich natürlich sofort bzgl. Gewicht negativ bemerkbar: Wiege wieder unter 70 kg. Muß folglich das "Hinfressen" an mich noch weiter erhöhen. Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
am Freitag begann der dritte Zyklus durch Infusion der gleichen Mittel wie bei den vorhergehenden. Die Mittel scheinen wie gewünscht zu wirken, und die Blutwerte sind i.O. In den beiden ersten Zyklen wurden die von mir ertastbaren Lymphknoten enorm zurückgebildet. Derzeit kann ich eigentlich nur noch an dem in der Leiste den Erfolg der Therapie kontrollieren: - äußerlich ist kaum mehr eine Auswölbung zu sehen - innerlich ist nur noch ein länglicher Knoten fühlbar. Vielleicht ca. 15 mm lang bei Durchmesser ca. 5 mm Das sieht alles nach Erfolg aus, wobei es mir relativ gut geht. Auch den Gewichtsverlust durch die ca. 2 L Wasserentnahme konnte ich durch "Hinfressen" nahezu kompensieren. Was bei mir gar nicht so einfach ist, weil ich schon immer Unmengen vertilgen konnte, ohne daß etwas an mir "hängen" bleibt. Momentan esse ich (zusätzlich) zum regulären Essen abends mindestens 1000 bis 1500 kcal, damit mein Gewicht "hochzieht". Meist in Form von Erdnuss-Flips (200 g = 1000 kcal) und einer Tafel Schokolade (ca. 550 kcal). Bei den Zyklen setzen die Ärzte am Schluß immer die Chemie-Einspritzungen. Die Schwestern dürfen das nicht tun. Wahrscheinlich, damit bei evtl. Komplikationen sofort ein Arzt reagieren kann. Wie dort reagiert wird, ist ohnehin vorbildlich - geht alles ratzfatz und angemessen. Am Freitag sagte meine Ontologin zu mir: Bevor ich Ihnen jetzt die "guten" Spritzen gebe, habe ich erst noch eine schlechte Nachricht. Im aus der Lunge punktierten Wasser befanden sich bösartige Zellen, die mit dem Lymphom nichts zu tun haben. Ursache ist bisher unbekannt, aber es deutet darauf hin, daß ein weiterer bösartiger Tumor existiert. Am Montag früh kommen Sie, damit wir uns das genauer ansehen können. Erst Ultraschall-Kontrolle, ob sich erneut Wasser angesammelt hat. Falls ja, wird das entfernt, damit beim nachfolgenden CT alles klar erkannt werden kann. Auch das Herz wird nochmal untersucht. Dann sehen wir etwas klarer, was die Ursache sein könnte. Am Mittwoch rufen Sie mich dann an, damit Sie das Ergebnis bekommen. Das hat mir gerade noch gefehlt: Eine weitere "Krebs-Baustelle". Möglicherweise ein Kampf an zwei Fronten gegen den Krebs. Wird sich zeigen, was ggf. dann getan werden muß. Hat jemand von Euch Vergleichbares schon mal "durchgemacht" ? Zwei unterschiedliche Krebse bekämpft? Und wie läuft das dann? Wird da einer nach dem anderen "plattgemacht"? Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
am Montag wurde per Ultraschall-Messung wieder ein Wasserpegel festgestellt. Der mit einer Punktierung "abgelassen" wurde, bis nichts mehr kam. Es waren ca. 1,2 L. Diesmal sah ich mir den Sammelbeutel auch an: Ist eine weißliche Flüssigkeit. Wie bei 3 bis 5 %-Emulsionen, die als Kühlschmiermittel in der Metallbearbeitung verwendet werden. Anschließend CT (ohne Wasser), damit alles klar erkennbar ist. Die Onkologin hatte den Termin auf Donnerstag verschoben, und es wurde vor dem Befunds-Gespräch sicherheitshalber auch noch eine erneute Röntgen-Aufnahme der Lunge gemacht. Dann wurde auch noch Blut für die Routinekontrolle entnommen, weil ich sowieso schon da war. Vor dem Gespräch fragte sie mich (wie immer), wie es mir geht und ob ich etwas Ungewöhnliches, wie z.B. Atemnot o.ä., bemerkt hätte. Ich antwortete, daß es mir gut geht. Und ich weder irgendwelche nennenswerte Nebenwirkungen der Therapie noch Atemnot festgestellt habe. Dann kam sie zum Befund von CT und Röntgen-Aufnahme. Sie zeigte mir das Röntgenbild und deutete auf einen unten liegenden Schatten im rechten Lungenflügel: Da ist jetzt etwas Luft an der Stelle von Wasser vorhanden, was bei Punktionen vorkommen kann. Als Folge des Luftpolsters kann die Lunge in diesem Teilbereich nicht mehr richtig ausgedehnt werden; d.h. die "Luft-Ansaugleistung" der Lunge ist etwas vermindert. Wir könnten zwar die Luft evakuieren, aber nachdem Sie das nicht weiter stört, belassen wir es so, wie es ist. Um die weiteren Entwicklungen besser kontrollieren zu können. Evakuieren können wir später auch noch. Der sonstige Gesamtbefund nach Auswertung aller Aufnahmen: Wir fanden keinerlei konkreten Hinweis/Anhaltspunkt auf einen weiteren Krebs-Tumor. Ihre Blutwerte sind völlig i.O.: Auch hier keinerlei Hinweis auf Abartigkeiten. Definitiv wissen wir nicht, woher die bösartigen Zellen im abgesaugten Wasser kommen. Es ist nicht ganz auszuschließen, daß der Lymphomkrebs irgendwo im Lungenbereich etwas gewissermaßen "angefressen" hat und auf diesem uns bisher unbekannten Weg sowohl Flüssigkeit als auch bösartige Zellen in das Pleura kamen bzw. kommen. Wir werden das weiter beobachten/kontrollieren und machen mit der Therapie weiter. Vor dem nächsten Zyklus wird auch mein Herz nochmal genau untersucht, um alle Eventualitäten auszuschließen. Eigentlich hatte ich Schlimmeres erwartet. Und bin deshalb einigermaßen erleichtert, zumal die Therapie optimal "eingestellt" zu sein scheint: Wirkung ist - wie gewünscht - auf die Lymphknoten feststellbar. Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
vor dem 4. Zyklus wurden noch gemacht: - Blutdruckkontrolle: i.O. - Herzecho: i.O. verbunden mit Ultraschall-Messung Wasserstand in der Lunge: Wasser war weniger als bei der ersten Herzecho-Untersuchung - weitere Röntgenaufnahme der Lunge Der 4. Zyklus begann und verlief bisher an sich wie üblich. Nach einer Woche Blutkontrolle: - alle Werte i.O. - genauere Utraschall-Messung Wasserstand => ca. 1/2 L Deutlich weniger als vorher. Es wird zu Kontrollzwecken belassen, zumal es mich ohnehin nicht weiter stört. Nach zwei Wochen Blutkontrolle: - Werte wie üblich noch "im Keller" aber ansteigend. - bis auf einen (weiße Blutplättchen), der ungewöhnlich tief war. => Verdacht auf eine möglicherweise sich anbahnende Infektion oder irgendeine Entzündung. Gegenmaßnahmen: a) Antibiotikum b) nochmalige Blutkontrolle, die gestern war Mit dem Ergebnis, daß der "nachhinkende" Wert sich zwar verbessert hatte, aber immer noch nicht so ist, wie er sein sollte. Nachdem am kommenden Freitag der Beginn des 5. Zyklus geplant ist, wird um 8 Uhr sicherheitshalber nochmal das Blut kontrolliert. Wenn alles i.O. ist (was ich annehme), beginnt der Zyklus. Und wenn nicht, wird der Beginn verschoben, bis die Werte wieder stimmen. Naja, ein paar Blutentnahmen hin oder her wären letztlich auch egal. Die Leute, die das machen, kennen mich sowieso schon alle. Ich fragte sie nämlich mal, was sie mit all dem abgezapften Blut eigentlich machen. Ob sie das einfach wegschütten oder evtl. einen Blut-Liefervertrag mit Vampiren haben. Sie lachten und sagten: Ja - wir haben da so ein Asylantenheim für junge, kranke und heimatlose Vampire. Und die bekommen das Blut geschenkt, damit sie nicht "abkratzen". Seither begrüße ich die Leute immer mit: "Da bin ich wieder, Ihr Blutsauger. Bringe auch frisches Blut für die Vampire." Oder so ähnlich. Ansonsten geht es mir relativ gut. Als einzige nennenswerte Nebenwirkung der Therapie merke ich allmählich, daß sie Energie und Kraft "kostet". Andauernd esse ich ganz bewußt Unmengen, von denen aber kaum etwas "hängen bleibt". Jeden Abend zusätzlich zum täglichen Essen mindestens 1500 kcal. Dennoch zieht mein Gewicht nicht hoch. Aber ich bin heilfroh, daß ich alles essen und die ca. 70 kg wenigstens halten kann und nicht abnehme. Bei körperlicher Arbeit (keiner schweren) merke ich, daß die Leistungsfähigkeit erheblich abgesunken ist. Ich brauche einfach mehr und mehr Pausen, und insgesamt werde ich auch schneller müde. Egal - ich arbeite körperlich weiter, so weit es halt möglich ist, damit ich einigermaßen fit bleibe. Geistig merke ich nichts. Denkvermögen und Reaktionen funktionieren uneingeschränkt. Beim Autofahren halte ich etwas mehr Sicherheitsabstand. Einfach so; denn irgendwie unsicher fühlte/fühle ich mich dabei nicht. Ich fragte meine Onkologin auch noch: a) ob bei den Knoten irgendwelche Vernarbungen durch die Therapie entstehen => Nein, die werden nur zurückgebildet so weit das möglich ist b) wie viele Zyklen geplant sind => Sechs. Danach wird der Erfolg kontrolliert. Und in Abhängigkeit davon entschieden, wie es weitergeht. Sind ja somit, wenn alles läuft, wie gewünscht/erhofft, nur noch zwei Chemo-Zyklen und ggf. zwei angehängte Antikörper-Zyklen. :) Der Erfolg zeichnet sich ab: Der Knoten in der Leiste bildet sich weiter zurück. Gegen Ende der Therapie werde ich ihn wohl "suchen" müssen. Hoffe, daß bei ebenfalls von einem Lymphom Betroffenen die Therapie ähnlich günstig abläuft. Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo lotol,
ich bin froh zu lesen, dass sich der Verdacht auf einen Zweittumor nicht bestätigt hat. Also heißt es: weiter kämpfen!! Ich finde deine Einstellung sehr beeindruckend und kann dir nur Recht geben, wenn du sagst, dass niemand weiß, was morgen passiert. Weder ein Krebspatient, noch ein gesunder Mensch. Also lass uns für jeden Moment dankbar sein. Ich bin dankbar, für meine bisher erfolgreiche Therapie, die ich im Februar abgeschlossen habe. Und noch dankbarer bin ich, wenn meine nächste Nachsorge im August ebenfalls ein gutes Ergebnis liefert. Ich wünsche ich dir weiterhin viel Kraft! |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo Flauschekoepfchen,
über Deine Antwort freute ich mich - ist ja irgendwie auch ein bißchen blöd, wenn man hier ohne Resonanz berichtet. Zitat:
Denn damit hast Du doch das Gröbste geschafft. Warum sollte die Nachsorge kein gutes Ergebnis liefern? Mach Dich bloß nicht selbst verrückt: Lymphome gelten als ganz gut heilbar. Natürlich kostet eine Therapie Kraft, und hinterher dauert es, bis man wieder einigermaßen "auf der Höhe" sein wird. Wie das jeder "in den Griff" bekommt oder bekommen will, weiß er selbst am besten bzw. muß das für sich entscheiden. In Deinem Blog las ich, daß Dich bisweilen Ängste beschleichen. Wovor denn? Du stehst unter Nachsorge, und wenn sich da das Geringste zeigen sollte, wird dementspr. reagiert. Angst ist absolut kontraproduktiv. Ganz generell. Die Kraft kommt dominant aus dem Kopf. Und subdominant aus dem Körper. D.h. die beste "geistige Einstellung" muß zusammenbrechen, wenn der Körper abbaut oder versagt. Umgekehrt gilt das genau so. Denke, Du bist da schon auf dem richtigen Weg, indem Du an Deiner geistigen Einstellung arbeitest und auch Deinen Körper "hochpäppelst". Denn Du brauchst Auftrieb, um wieder in den Normalzustand kommen zu können. :) Auftrieb hatte ich am Freitag, weil die Blutwerte wieder i.O. waren und deshalb der 5. Zyklus begann. Alles läuft wie gewohnt, und es ist auch erfreulich, daß das Ende der Therapie absehbar ist. Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Das sind doch tolle Neuigkeiten, dass deine Blutwerte gut waren und der nächste Zyklus beginnen kann. Ich war auch immer froh, wenn ich diese Hürde nach jedem Zyklus gemeistert habe. Viel Kraft für die nächste Runde, wünsche ich dir!!
Einen ganz lieben Dank für deine netten Worte. Du hast natürlich vollkommen Recht, dass ich in guten Händen bin und sofort reagiert werden würde. Aber dennoch habe ich, mal mehr... mal weniger präsent, die ein oder anderen bösen Gedanken. Dass die einen innerlich auffressen können, dessen bin ich mir bewusst. Und ich versuche aktiv dagegen anzukämpfen, da ich weiß, dass das kontraproduktiv ist. Positiv denken und jeden Moment genießen!! Ich wünsche dir einen schönen Abend. |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
gestern war die erste Routine-Blutkontrolle (wird immer nach einer Woche vorgenommen) im Zyklus 5. Vorher wurde auch nochmal eine Röntgenaufnahme der Lunge gemacht. Ergebnisse: a) Röntgenbild => keine besondere Auffälligkeit. b) Blutwerte => völlig i.O. Tendenziell sogar sich verbessernde. Geplant ist nach dem 6. Zyklus eine General-Untersuchung, um den meßbaren Erfolg der Therapie feststellen zu können. Nach der Untersuchung wird die weitere Vorgehensweise festgelegt. Zitat:
Es ist schon so, daß man sich von einem Zyklus zum nächsten "durchhangelt". Genauer gesagt, von einem "Schlag mit der Chemiekeule" zum nächsten, bis man halt alle Zyklen hinter sich hat. Jeder wird dabei wohl auch unterschiedliche Auswirkungen der Schläge feststellen. Bei mir hält sich das in bisher leicht erträglichen Grenzen: - Unregelmäßigkeiten der Verdauung (werde dazu nach den 6 Zyklen zusammenfassend berichten) - im Laufe der Zyklen ein gewisser Abbau der körperlichen Leistungsfähigkeit - die Haut reagiert anders als gewohnt; bei Schlageinwirkung auf sie entstehen keine blauen Flecken (langsam), sondern rote (schnell), die aber auch wieder schnell (nach einem bis zwei Tagen) verschwinden Zitat:
Er stand in Zusammenhang mit den europaweit sich etablierenden Populisten, die fast jeden Tag "eine neue Sau durch's Dorf treiben" sowie der german angst, die man Deutschen nachsagt. Da stand: "Angst ist überlebenswichtig. Wer keine Angst hat, nimmt Gefahren nicht ernst und weicht Bedrohungen nicht aus. Angst ist lebensgefährlich. Wer sich von ihr beherrschen läßt, der kommt vor lauter Sorge nicht mehr zum Leben." Die erstere Angst ist allen Menschen als Reaktion auf Bedrohungen angeboren. Überliefert aus der gesamten Entwicklung der Menschen. Sozusagen ein automatischer Mechanismus, den wir weder steuern noch irgendwie beeinflussen können. Im Gegensatz dazu ist die letztere Angst sehr wohl steuer- bzw. beeinflussbar. Das ist ein reiner Willensakt. Wenn Du aktiv gegen Deine Angst ankämpfen willst, dann versuch am besten, die Angst durch eine Art "gedankliche Schleife" gnadenlos "abzuwürgen". Die gedankliche Schleife kannst Du frei wählen. Und glaub mir: Das funktioniert auch. Weil das menschliche Gehirn unschlagbare Stärken hat. Wünsche Dir Erfolg beim "Schleifen-Einbau" in Dein Hirn. :) Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo Lotol,
lese bei Dir schon die ganze Zeit mit. Und gib auch mal meinen Senf dazu,das Dir nicht langweilig wird.Hoffentlich geht es Dir gut ?,denn Rest packst Du jetzt auch noch.Daumen sind gedrückt.Bei mir liegt die Behandlung nun 16 jahre zurück,habe damals 2mal Hochdosis und Stammzellen bekommen. Nun wieder zu Dir,Du schreibst das so gelassen wirklich schön zu lesen.Wünsche Dir alles Gute,melde mich mal wieder.Ich heisse Hermann und bin 54 Jahre alt.Viele Grüsse aus Niederbayern |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo sekondor,
freut mich, daß Du Deinen "Senf dazugibst". :) Und danke für die Nachfrage und das Daumendrücken: Es geht mir verhältnismäßig gut. Zitat:
Wenn Du es willst, könntest Du dazu Näheres berichten? V.a. wie es hinterher weiterging. Genauer gesagt, wie lange es dauerte, bis Du wieder "auf der Höhe" warst. Oder "hängt" Dir das auch heute noch irgendwie "nach"? Zitat:
Die Gelassenheit ist teils angeboren (wurde im August geboren und bin Löwe) und teils eine Frage der inneren Einstellung zum Leben incl. Tod (hat mit der o.g. gedanklichen Schleife zu tun). Meine innere Einstellung existiert schon lange, und sie hat auch nichts mit dem Lymphom zu tun. Das ist nur eine unerwartete Randerscheinung in meinem Leben, die sich höchstwahrscheinlich durch die Therapie "erledigen" läßt, was ich hoffe, weil ich ganz gerne lebe. Bis ich eines Tages halt sterben muß. Wünsche Dir auch alles Gute. Und melde Dich mal wieder; denn es ist sicher für alle hilfreich, etwas von Heilung zu hören. :) Liebe Grüße. Ebenfalls aus Bayern (Nähe Nürnberg). lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Vielen Dank für deine schönen Worte. Magst du mir mehr zur gedanklichen Schleife verraten, so ganz verstanden habe ich es nämlich noch nicht? Ich würde mich freuen und bin dankbar für jede Unterstützung.
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AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo Flauschekoepfchen,
wenn es Dir helfen kann: Meine gedankliche Schleife hat nur etwas mit "cogito ergo sum" zu tun. https://de.wikipedia.org/wiki/Cogito_ergo_sum Die Rezeption/Interpretationen dazu interessieren mich nicht. V.a. auch deshalb nicht, weil es nichts auf der Welt gibt, das nicht längst von Philosophen "vorgedacht" worden wäre. Seit weit mehr als 2000 Jahren. Viel w.o. erwähnte ich das uralte "panta rhei" Heraklits: Im Kernpunkt das ewige Kommen und Gehen auf der Welt. Wer sind wir Menschen denn schon, wenn wir in die Natur sehen? Hochentwickelte "Säugetiere", die bestens ausgestattet sind, denken zu können. Und infolgedessen auch über das Ende ihres Lebens nachdenken können. Genauer gesagt über ihren Tod. Um den viel zu viel Aufhebens gemacht wird, weil er zum Leben genau so gut dazugehört wie die Geburt. Darüber sollte man sich im Klaren sein. Und auch darüber, daß man im Leben immer Handlungs-Alternativen hat. Bis hin zur Beendung seines eigenen Lebens durch eigenes Handeln. So lange man (noch) klar denken und auch handeln kann. Es mag zwar etwas merkwürdig zu sein scheinen, in einem Krebs-Forum über Suizid zu sprechen. Aber ich denke, das sollte zulässig sein, nachdem es hier durchaus auch um Leben oder Tod gehen kann. :) Um es kurz zu machen: Mein ganzes Leben lang fühlte ich mich kerngesund. Keinerlei "Hintröten" von Ernährungs-"Experten" an mich hat mich jemals beeindruckt. Nicht mal meine Frau schaffte es jemals, mich davon abzubringen, meinem Körper genau das zuzuführen, was er mir signalisierte, bekommen zu wollen: Er bekam das. Völlig egal, was das jeweils war. Ergebnis: Mit nunmehr fast 72 Jahren keinerlei Tabletten- oder sonstige -Zufuhr von irgendwas, um kerngesund zu sein. (Naja, wenn ich mal von sonstigen (altersbedingt normalen) "Zusammenbruchs-Erscheinungen" meines Körpers absehe.) Kerngesund fühle ich mich auch heute noch. Bis auf den "Drecks-Lymphom-Krebs", der sich in meinem Körper etabliert hat. Auf Grund meiner konstant guten Gesundheit war es schon immer und ist es auch heute noch eine absolute Horror-Vorstellung für mich, eines Tages an irgendwelchen "lebensverlängernden" Apparaturen "hängend" an sonstwas elend "krepieren" zu müssen. Verstehst Du, was ich damit meine? Da ziehe ich es dann schon vor, mein Leben selbst zu beenden. Insoweit beeindruckt mich das Lymphom weder mental noch emotional. Denn in allerletzter Konsequenz wird nicht irgendein Krebs der Welt mein Leben beenden, sondern immer noch ich, indem ich mein Leben freiwillig beende. Und damit dem Krebs seine Existenz-Grundlage entziehe. Bis zu einem gewissen Grad ist das zwar eine paradoxe gedankliche Schleife. Aber sie hilft, den ganzen Sums gelassener sehen zu können. Sterben müssen wir alle eines Tages. Aber wie wir sterben wollen, bleibt uns überlassen, wenn wir nicht unerwartet "wegsterben". So einfach ist das. :) Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
heute war die Blutkontrolle im 5. Zyklus (ca. 2 Wochen nach seinem Beginn). Den Leuten bei der Blutentnahme sagte ich: Ach, Ihr seid ja immer so gut zu mir. Damit müßt Ihr langsam mal aufhören. Was, wieso sollen wir damit aufhören?? Naja - am Ende ziehe ich noch in's ABZ ein. So wie in eine WG. Das Ergebnis der Blutkontrolle war ähnlich wie im 4. Zyklus (nach 2 Wochen): So gut wie kein Immunschutz mehr vorhanden. Meine Onkologin schärfte mir wieder ein, bei den geringsten Anzeichen von Fieber o.ä. Hinweisen auf einen Infekt sofort das ABZ zu verständigen. Egal, ob am Tag, in der Nacht oder am Wochenende. Eine weitere Blutkontrolle ist am Montag. Vom Ergebnis wird abhängen, ob dann gegen Wochenende der 6. Zyklus beginnt, was ich hoffe, damit ich das hinter mich bringen kann. Ich fragte dann auch die Onkologin noch, wie sich das genau mit den Knoten nach der Behandlung verhält: Ob die total zurückgebildet werden, oder ob da noch Relikte der Knoten vorhanden sind. Antwort: Wenn die Behandlung erfolgreich war, was wir kontrollieren können, dann gelten sie zu 80% als geheilt. Meine Onkologin wird 2 Wochen im Urlaub sein. Bzgl. Heilung werde ich bei Ihrem stellvertretenden Arzt auch nochmal "nachbohren". :) Liebe Grüße lotol |
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Na dann warten wir mal das Ergebnis am Montag ab und hoffen, dass die nächste Runde dann beginnen kann. Das wird schon!
Einen lieben Dank auch für die Ausführung deiner gedanklichen Schleife. Ich finde es sehr eindrucksvoll wie du schreibst. Und ich kann deine Gedanken auch sehr gut nachvollziehen. Man hat immer eine Wahl, das sehe ich ganz genau so. Und das Thema "Heilung" finde ich irgendwie recht schwierig... wollte dazu auch gleich mal einen Thread eröffnen, da ich da auch immer unsicher bzw. skeptisch bin. Wann genau gilt man als geheilt? Es kann doch immer irgendwo etwas schlummern? Ach... ich kann es nicht mal richtig in Worte fassen. Schwierig eben ;-) Mal schauen, was der vertretende Arzt dir dazu sagen wird. |
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Mein lieber Lotol,
heute werde ich mal wieder meinen Senf dazu geben.Geheilt bin ich jetzt seit16 Jahre vom NHL. Ich hatte aber schon in den 80ziger Jahren immer wieder mit Morbus Hodgkin zu kämpfen,bekam einige Chemos und jede menge Bestrahlungen.Los ging es 1984,rezidiv 1986 und zu guter letzt 1989,dann hatte ich erstmals 10 jahre Ruhe.Ja,ja unsereins wird nicht gefragt wie er es möchte.Zur Zeit werde ich von Montags bis Freitag wieder mal Bestrahlt und jeden Freitag gibts noch Chemo obendrauf,aber wenigstens Ambulant.Habe mir so einen Scheiß Lungenkrebs eingefangen,Raucher bin ich halt auch.Nun zu deiner Ansicht bezüglich der Schleife,daß sehe ich genauso. Man sollte immmer Herr über sich selber sein,und wenn man auch nur so Denkt,bis hierher und nicht weiter.Keiner weiss ob er nicht auch Angst hat wenn er auf diese Welt kommt.Habe gelesen deine Frau hatte auch Krebs,das Leben ist schon manchmal wie auf der Hühnerleiter.Wenn du Fragen hast nur her damit,und hau Dir deine Cocktails rein,und dann schrei nicht gleich wieder hier wenn es um deine Gesundheit geht.liebe Grüße und alles Gute Hermann |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
Zitat:
1) Heilungen, die der Körper aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln "schafft". 2) Heilungen, die ihm z.B. per Chemotherapie "aufgedrückt" werden. Begleitet von der AK-"Stärkung". Zu 1) gibt es fast unglaubliche Beispiele, wie sich unsere Körper "selbst" helfen und "heilend" alles Verfügbare aktivieren. Diese "Selbstheilungs-Kräfte" des Körpers werden meistens total unterschätzt. Manchmal werden sie auch gar nicht wahrgenommen, weil sie unmerklich und langsam wirken. Das Wichtigste dabei ist, daß diese "Selbsthilfe" keinerlei schädliche "Nebenwirkungen" hat. Das ist eine Errungenschaft der Natur, die auch natürlich wirkt. Sie ist in uns genetisch veranlagt, wie das bei allen anderen Tieren auf der Welt auch der Fall ist. Zu 2) kann ich noch nicht recht viel sagen, weil die jetzige Therapie in meinem Leben der erste massive externe Eingriff in meine Körperabläufe ist. Hier geht es darum, im Körper sehr schnell etwas bewirken zu können, das er alleine niemals schaffen könnte. Genauer gesagt geht es dabei darum, schnellstmöglich und ohne "Rücksicht auf Verluste" (Kollateralschäden bzw. Nebenwirkungen) eine unmittelbare Lebensbedrohung um "jeden Preis" abzuwenden. Auch um den Preis, daß verbunden damit etwas auftreten könnte, das zwar nicht erwünscht/beabsichtigt ist, aber letztlich "in Kauf genommen" werden muß. Damit der Körper weiterhin möglichst lange existieren kann. Der "Kaufpreis" dafür kann auch mit Einschränkungen verbunden sein. Die aber immerhin sicherstellen, daß man damit weiterleben kann. Bei 1) und 2) handelt es sich um "Reparaturfälle" im Körper. Die halt mehr oder weniger gut gelingen. "Neuwertig" wird dadurch aber nichts. Meine Onkologin scheut es nicht, ihren Patienten die "ungeschminkte" Wahrheit zu sagen, was ich auch sehr zu schätzen weiß. In einem ABZ bekommt man ja so allerhand mit. Auch, daß sich manche Patienten in einem erbärmlichen Zustand befinden und mehr oder weniger "auf dem Zahnfleisch" daherkommen. Das erlebte ich bei einem Chemo-Zyklus, bei dem mein Nachbar schwer stoßweise atmend ankam. Die Schwestern befürchteten schon, daß der Patient "zusammenklappen" könnte und fragten ihn, ob er Sauerstoff bekommen wolle. Was er aber ablehnte. Weiterhin stoßweise atmend unterzog er sich der Chemo. Gegen Schluß der Chemo verabreichte dann meine Onkologin ihm die üblichen Spritzen. Dabei sagte sie zu ihm: Daß Sie durch eine Chemotherapie weder jünger noch hübscher werden können, ist klar. Aber gesünder können sie werden. Dazu gehört aber auch Ihr Wille. "Heilung" von Krebs kann (vermutlich) nur relativ sein. Z.B. 80%. Mit 20% "Einschränkung" der "Gesundheit" kann man wohl auch weiterleben. So, wie man mit manchen Einschränkungen, z.B. von 1), auch weiterleben kann. Die Erscheinungsformen der 20% interessieren mich. Weil ich wissen will, was dabei i.d.R. zu erwarten ist. Zitat:
Und auch schon früher durchlebt hast. Was Du beschriebst, rechnete ich "zurück": Das fing bei Dir ja schon an, als Du ca. 18 Jahre alt warst. Mit zwischenzeitlichen "Heilungen", und dann ging der ganze Mist wieder von vorne los. Mental "packst" Du das wohl ähnlich gelagert wie ich. Wie schafftest und schaffst Du das denn körperlich? Mit welchen Einschränkungen? Zitat:
Auch von jedem selbst. V.a. dann, wenn er sie ständig gedanklich zuläßt. Sie können auch dadurch geprägt werden, daß bereits ab dem Wahrnehmungs-Vermögen von Kindern im Mutterleib oder kurz danach im Säuglingsalter Ängste auf die Kinder "übertragen" werden. Die bekommen sie einfach mit, ohne daß sie die jeweilige Angst so richtig bewußt einordnen können. So eine unterschwellig diffuse Angst kann auch das ganze Leben lang alarmierend "nachwirken". Was z.B. auch bei mir der Fall ist. 1944 - also gegen Kriegsende - wurde ich geboren. Damals wohnten wir in einem Dorf zwischen dem Ammer- und Starnberger See. Im Nachbarort war eine Flakstellung zur Abwehr von Luft-Angriffen auf die Dornier-Werke in Oberpfaffenhofen. Da gab es auch ab und zu Fliegeralarm, und wir gingen in einen Schutzraum. Bewußt ist das alles längst im "Nebel der Erinnerung" verschwunden. Davon "geblieben" ist mir aber eines: Beim Flug von schweren mehrmotorigen Transport-Flugzeugen, z.B. Transall oder Ju 52 (die heute nur noch ganz selten fliegen), werde ich "hellhörig" und bin irgendwie alarmiert. Ich war/bin relativ oft in der Oberpfalz: Häufig sind da im Bereich von Vilseck/Grafenwöhr schwere Transport-Flugzeuge der Amis unterwegs. Da sind immer zwei unterwegs. Manchmal fliegen die auch hoch über Nürnberg (vermutlich in Richtung Frankfurt oder Ramstein, den größten exterritorialen Militär-Flughafen der Amis). Bei mir läuft dabei immer das gleiche ab: Ich schaue hoch - wo sind die und wohin fliegen sie. Eigentlich völlig grundlos - ist halt einfach so. Zitat:
Wie war das bzgl. NHL in den Zeiträumen von 10 und 16 Jahren, in denen Du als "geheilt" galtest? Welche "Nachfolge-Erscheinungen" der Therapien hattest Du da? Von ganzem Herzen wünsche ich auch Dir alles Gute. V.a. körperliches "Durchhalte-Vermögen". :) Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
die Behandlung vom NHL habe ich ganz gut weggepackt.Meiner Erfahrung nach ist es einer der best behandelbarer Krebsarten.Auch kenne ich nicht viele die mit Rezidiven zu tun hatten.Spätfolgen kommen bei mir von früher,anfang der 80ziger war die Medizin noch nicht so weit.Bestrahlt wurde alles viel großflächiger als Heute,auch war ich zuerst nur in einem normalen Kleinstadtkrankenhaus,Röntgen und Ultraschall das wars.Meine Athrosen kommen alle vom Bestrahlen.Krebs ist auch bei mir in der Familie sehr verbreitet,meine Eltern und mein kleiner Bruder sind daran gestorben,soviel zum nicht Vererbar.Ich kann jeden nur Empfehlen,lasst euch von der Angst nicht unterkriegen,macht was euch Spass macht und sucht euch ein schönes Hobby.Auch wenn ich jetzt wieder Krank bin,ich habe Spass am Leben,und es gibt genügend die mit mir Tauschen würden.Es gibt immer welche die sind noch schlimmer dran.Mein lieber Lotol ich mache mir nicht soviele Gedanken,ich kann es nicht ändern,heute ist heute und morgen ist morgen.Und bitte lasst euch von einer Krankheit nicht unterkriegen.Daumen sind für Morgen gedrückt,alles Gute Hermann. PS.Ich war 22 Jahr alt |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo sekondor,
danke Dir für die ermutigende Antwort bzgl. Nachfolgen einer Therapie bei NHL. Gedanklich gehe ich davon aus, daß mein Lymphom "geheilt" werden kann. Zitat:
"Drück" die Arthrose "weg", so lange das möglich ist. Ignorier sie einfach und bewege die Gelenke immer ganz normal. Als ich ca. 50 Jahre alt war, hat es mich im Sommer beim Skifahren auf dem Monte Kaolino brachial "geschmissen". https://de.wikipedia.org/wiki/Monte_...e_Kaolino2.JPG Rechte Hüfte verrenkt. Nachdem Schmerzen nach drei Wochen immer noch da waren, ging ich zum Arzt. Er machte Röntgenbilder, die nicht nur ganz Erstaunliches zeigten (hängt mit den Selbstheilungskräften des Körpers zusammen), sondern auch Arthrose in beiden Hüftgelenken. Rechts mehr als links. Gemerkt habe ich davon vorher absolut nichts. Nach allem Drum und Dran "landete" ich bei einer Krankengymnastin, die mir ganz gut riet, auf besser "federndes" Schuhwerk zu achten, sowie auch dazu, die von ihr empfohlenen Gymnastik-Übungen auch wirklich zu machen. Machte ich natürlich. Mit dem Ergebnis, daß ich keine 50 m mehr laufen konnte, ohne vor Schmerzen anhalten zu müssen, um mich wieder zu "erholen". Naja, da dachte ich mir, das kann's ja nicht sein. Brach die Übungen ab und bewegte mich danach so wie immer. Mit dem Ergebnis, daß ich nichts mehr von der Arthrose merkte. Das ist bis heute so. Ich merke davon nur dann etwas, wenn ich z.B. mehr oder weniger den ganzen Tag eine Leiter hinauf- und heruntersteige. Ich kann Dir nur eines raten: Beweg Deine Gelenke ganz normal und immer. Zitat:
Es gibt einen Spruch dazu, der angeblich aus Ostpreußen stammt: "Das Leben zu genießen ist der Vernunft Gebot. Man lebt ja nur so kurz und ist so lange tot." Zitat:
Kommt bei mir gar nicht in Frage. Niemals. Liebe Grüße lotol |
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Hallo,
die heutige Blutuntersuchung ergab, daß die Werte wieder (wie bei allen Zyklen) ansteigen. Besonders beobachtet wird dabei der Wert der Leukozyten: http://www.netdoktor.de/laborwerte/leukozyten/ Denn der ist maßgeblich dafür, daß mit dem nächsten Zyklus weitergemacht werden kann. Er sollte dazu bei ca. 3200 liegen. Oft wird der Wert im Begleitheft zur Therapie (Nachsorgekalender) unter Abkürzungen angegeben. Z.B. Leu od. Leuco mit nachfolgendem Wert, der auch unterschiedlich angegeben sein kann. Als voller (Zahlen-)Wert oder abgekürzt in Tausender-Einheiten. Die Angabe der o.g. 3200 (voller Wert) ist identisch mit 3,2 (in Tausender-Einheit). Mein Leuco-Wert lag am 21.7. bei 700. Meine Onkologin sagte, das ist so gut wie gar kein mehr vorhandener Immunschutz. Heute lag der Wert bei 1700, weshalb der 6. Zyklus am Freitag beginnen könnte, wenn die ca. 3200 vorliegen. Wenn nicht, wird der Beginn auf den Montag verschoben. Danach fragte ich den Onkologen nach den 80% Heilung sowie, ob die restlichen 20% dabei als Einschränkungen der Gesundheit zu verstehen seien. Antwort: Nein, die 80 und 20% sind ein rein statistischer Wert. Der damit zusammenhängt, daß die "Bandbreite" von Lymphomen enorm groß ist. Da gibt es aggressiv bösartige, wie z.B. bei mir, aber auch solche, die eigentlich gar nicht behandelt, sondern nur beobachtet werden müssen, ob sie sich nicht "bösartig" entwickeln. Von 100 Patienten haben 80% mehr oder weniger bösartige Lymphome, die ganz gut behandelt bzw. geheilt werden können. Was aber nicht ausschließt, daß im Lymphsystem auch noch "gutartige" Lymphome vorhanden sein könnten, an denen die Therapie natürlich spurlos vorbei geht. Deshalb werden die 80% geheilten und auch die 20% nur zu beobachtenden Patienten weiterhin kontrolliert. Weil in beiden Fällen sich gutartige Lymphome zu bösartigen entwickeln können. Bei den 80% geheilten Patienten geht man nach 5 Jahren Beobachtung davon aus, daß gar keine gutartigen Lymphome mehr da waren. Ab dann gelten sie als vollständig geheilt. Die anderen 20% werden weiterhin beobachtet, weil man bei denen weiß, daß gutartige Lymphome vorhanden sind. "Erwischen" kann ein Lymphom auch die als geheilt Geltenden wieder. Mit der gleichen Wahrscheinlichkeit, mit der alle Menschen von einem Lymphom erwischt werden können. Denn weshalb Lymphome entstehen, ist nach wie vor unbekannt. Zitat:
Aber erlaub mir dazu bitte eine Frage: An welchen Krebsarten sind Deine Eltern und Dein kleiner Bruder gestorben? Starben alle an Lymphomen? Und wie war das mit Deinen Großeltern? Gab es bereits bei denen auch Fälle von Krebserkrankungen? Ich frage deshalb danach, weil wir zwei Kinder haben. Unsere Tochter ist mütterlicherseits möglicherweise bereits "vorbelastet". Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
für mich ist die Argumentation unlogisch, daß nach 5 Jahren "Nachbeobachtung" eines Lymphom-Patienten mit der Nachbeobachtung aufgehört wird. Damit meine ich Patienten wie z.B. mich, die ein Lymphom haben, das erfolgreich per Therapie behandelt wurde (wovon ich bei mir ausgehe, daß das so sein wird). Da wird dann fünf Jahre beobachtet, ob sich wieder ein Krebs entwickelt. Wenn nicht, nimmt man an, daß sie geheilt sind. Das kann man so sehen - ich sehe das aber nicht so. Das ist nun nicht etwas, das mich beunruhigt, zumal es ohnehin fraglich ist, ob ich von meiner "normalen" Lebenserwartung her recht alt werde. ;) Dennoch klärte ich bei meiner Krankenkasse (TK), wie sich das mit Nachuntersuchungen verhält, wenn das Bedürfnis besteht, nach diesen 5 Jahren gelegentlich weitere Nachuntersuchungen machen zu lassen. Das ist kein Problem: Man geht zum Arzt, und der veranlasst die Nachuntersuchung. Läuft alles, wie üblich, über die Versicherungskarte; d.h. die Kosten für evtl. Nachuntersuchungen übernimmt die Krankenkasse. Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
ob Krebs vererbar ist, da streiten die Wissenschaftler. Mein Vater hatte Lungenkrebs, meine Mutter Unterleibskrebs, welchen weiss ich nicht da war ich noch ein Kind. Mein Bruder starb 1968 an Leukämie. Es gab noch einpaar Fälle in der weiteren Verwandtschaft, hier möchte ich nur das Kind meiner Cousine erwähnen das Morbus Hodgkin hatte, und geheilt wurde. Mit meinen Athrosen ist es nicht so einfach, meine Hüftgelenke sind teils steif und so gut wie kein Knorpel mehr vorhanden. Bei mir haben auch beide Hauptvenen zugemacht, hat wahrscheinlich auch keiner damit gerechnet das ich so alt werde wie ich damals Bestrahlt wurde. Ich glaube schon das man davon ausgehen kann, dass man nach 5 Jahren als geheilt eingestuft wird. Ob man jemals wieder so fit wie vorher wird sei dahingestellt. Melde mich demnächst Alles Gute und wenig Nebenwirkungen bei deiner Chemo Gruss Hermann |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo sekondor,
danke für Deine hilfreiche Antwort. Für Krebs-Wissenschaftler ist es oft schwierig, sich festlegen zu können, weil teils einfach zu viel ungeklärt "im Nebel" hängt. Dafür habe ich Verständnis, weil das auch in der Technik relativ häufig der Fall ist. Auch da gibt es phänomenale Erscheinungen, die längst noch nicht eindeutig erklärbar sind, weil es einfach zu viele Einflußfaktoren gibt. Es ist auch fraglich, ob sie überhaupt jemals eindeutig erklärt werden können: http://www.bauforum24.tv/einsturz-de...idge-1940-127/ Insoweit ist es dann schon besser, wenn wir selbst versuchen, uns aus Berichtetem ein einigermaßen zutreffendes Bild zu machen. Zitat:
Freunde, die man als solche bezeichnen kann, habe ich nicht mehr, weil die alle weggestorben sind. Wir kamen im Gespräch auch darauf, daß halt mit zunehmendem Alter das eine oder andere mehr oder weniger allmählich "zusammenbricht". Sie hat Arthrose in der Hand und war schon kurz davor, das operieren zu lassen, weil sie auch enorme Schmerzen hatte. Der Arzt, der sie auch operieren könnte, riet ihr davon ab. Und dazu, es vor einer Operation noch damit zu versuchen: http://www.bewegenohneschmerzen.de/gruenlippmuschel/ Der Erfolg bei ihr war verblüffend. Bewegungen waren wieder schmerzfrei möglich, und eine Operation ist deshalb derzeit nicht mehr erforderlich. Vielleicht kann es auch Dir bzgl. Arthrose weiterhelfen. Danke Dir auch für Deine guten Wünsche zum Erfolg der Chemo. Die Nebenwirkungen sind bei mir zum Glück kaum erwähnenswert. Ich merke hauptsächlich nur die Verminderung der Leistungsfähigkeit. Was aber auch kein Wunder ist, weil der Körper ganz bewußt kaum mehr von mir belastet wird. Reicht ja so schon, womit er derzeit zu kämpfen hat. Seine ca. 70 kg kann ich mit der Fresserei halten. Tatsächlich ist das aber nur ein teilweiser Austausch von Muskelmasse/Fett. Den Rest der überproportionalen Energiezufuhr "verblättert" mein Körper in seinem Kampf gegen den Krebs. Merke ich auch an der geringen Zunahme von Fett am Körper. Muskelmasse brauche ich derzeit nicht. Etwas zum "Zusetzen" aber evtl. schon noch. Selbst wenn ich das für die Krebsbekämpfung nicht brauchen sollte: Das Ganze ist ja reversibel; d.h. der Austausch Fett/Muskelmasse funktioniert auch. Spätestens dann, wenn ich meinen Körper wieder richtig "griffig" nehmen kann. :) Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
der Leuko-Wert lag am Freitag - wie von mir erwartet - so hoch (bei knapp 5000), daß der 6. Zyklus anlaufen konnte. Wie immer ohne Komplikationen. Danach lief das aber am Samstag anders als bei den vorherigen Zyklen sehr ähnlich wie beim ersten ab. Gegen 8 Uhr wollte ich an sich aufstehen, mußte aber auf die Toilette. Mittelfester Stuhlgang + Würgen im Hals, das ich wegdrückte und mich nochmal hinlegte. Gegen 10 Uhr stand ich dann auf, mußte aber wg. Würgen nochmal auf die Toilette => Durchfall (mittlere Menge). Danach kochte ich zwei Eier und Kaffee für's Frühstück. Kaum hatte ich angefangen, das erste Ei zu essen, ging es wieder mit Druck im Gedärm und Würgen los. Wieder ab auf die Toilette => Durchfall (geringe Menge). Um weiter frühstücken zu können, wollte ich das Würgen beenden und übergab mich. Viel kam da nicht mehr heraus. Das bißchen gegessene Ei und etwas wässrige Brühe (vom nächtlichen Wasser-Trinken (jedes Mal nach dem Pinkeln)). Kaum ätzend in der Nase, wohin beim Erbrechen ja auch immer etwas gelangt. Anschließend frühstückte ich endlich weiter, wobei es mir aber nicht besonders schmeckte. Wie fast alles am Samstag. Das ich lustlos aß, nur damit der Magen wieder ordentlich gefüllt wird. Der Magen war auch die ganze Zeit unruhig, was im ersten Zyklus so nicht der Fall war. Insgesamt war das recht merkwürdig. Am Sonntag hat sich dann alles wieder in Richtung einigermaßen normal "eingependelt". Erfreulich ist, daß mein Körper allmählich an Gewicht zulegt. Soll er ja auch. :) Das Ganze werde ich auch hinsichtlich der wahrscheinlich noch nachfolgenden beiden Zyklen beobachten und dann abschließend dazu noch bzgl. Verdauung berichten. Klar: das kann nur subjektiv sein. Vielleicht aber doch ein Anhaltspunkt dafür, was während der Chemotherapie auf jemand mehr oder weniger zukommen kann. :) Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
am Montag war die erste Blutkontrolle im 6. Zyklus. Die Werte waren - wie immer - nach unten abgesunken. Der Leuko-Wert lag bei 1100, und er wird auch noch weiter "in den Keller" gehen. Bis ich bzgl. Immunsystem wieder nahezu "schutzlos" bin. Was diese Schutzlosigkeit anbelangt, ist es sicher angebracht, etwas vorsichtig zu sein, damit man sich keine Infektion "einfängt". Und auch, falls das doch der Fall sein sollte, sofort reagiert, damit Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Doch ganz so, daß man völlig schutzlos sei, scheint mir das nicht zu sein. Denn ich erinnere mich, daß im 4. Zyklus mein Leuko-Wert (lag bei 900) auch dermaßen tief war, daß meine Onkologin eine sich evtl. anbahnende Infektion vermutete und mir Antibiotikum verschrieb, um auf "Nummer sicher" zu gehen. Recht hatte sie damit. Denn erst nach dem Gespräch stellte ich unterhalb meines letzten Zahnes einen kleinen Lymphknoten fest, der auch etwas (beim Hindrücken) weh tat. So, wie das schon immer der Fall war, wenn sich im Zahnbereich etwas entzündete. Das Immunsystem hatte folglich schon noch - wie gewohnt - reagiert. Ob es allerdings auch weiterhin die Entzündung hätte "bewältigen" können, kann ich natürlich nicht sagen. Sie verschwand jedenfalls nach Einnahme des Antibiotikums prompt. Und damit verschwand auch der kleine Lymphknoten wieder. "Verschwinden" ist aber eigentlich nicht ganz richtig; denn diese Lymphknoten waren und sind (jedenfalls bei mir) immer da. Sie liegen gewissermaßen in "Lauerstellung", ob sich da irgendetwas entzündet. Wenn das der Fall ist, schwellen sie an, und beim Hindrücken tun sie auch etwas weh. Verschwindet dann eine Entzündung, schwellen sie auch wieder ab. Hindrücken konnte/kann ich dann an sie, ohne daß dabei etwas wehtut. Naja - ich habe ja nur noch einen Zahn im Unterkiefer, und das ist der letzte meiner Zähne. Geschätzt wird der im Laufe dieses Jahres oder spätestens Anfang nächsten Jahres "über den Jordan gehen". Und damit ist dann auch das An- und Abschwellen der Lymphknoten im Zahnbereich endlich beendet. ;) Wie es mit den anderen Lymphknoten aussieht, wird sich am Donnerstag zeigen. Da ist die zweite Blutkontrolle, und es wird per Ultraschall auch der bisherige Erfolg der Therapie "vermessen". Danach wird dann entschieden, wie es weitergeht. Auch bzgl. der unklaren Wasseransammlung in der Lunge. Die Ursache dafür ist immer noch unbekannt, und ich nehme an, daß sich wieder Wasser angesammelt hat, auch wenn ich davon nichts merke. Geplant ist ohnehin eine weitere General- sowie CT-Untersuchung. Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
nach der heutigen Blutentnahme (2. im 6. Zyklus) ging es mit der Ultraschall-Erfolgskontrolle der Therapie weiter. Der Arzt untersuchte dabei alles gründlich und kam letztlich zu den Ergebnissen: 1) alle (vorher abartige) Lymphknoten zurückgebildet und völlig normal 2) keinerlei abartige Neubildungen vorhanden 3) alle Organe im Bauchraum i.O. 4) kein Wasser mehr in der Lunge bzw. im Pleura Der Arzt meinte zu 4), daß die Wasseransammlung wohl doch nur mit dem Lymphomkrebs zusammenhing und beglückwünschte mich zum gesamten Ergebnis. Es ist kaum zu glauben: 6 gezielte "Schläge" gegen den Lymphomkrebs mit dem traumhaften Ergebnis, daß er dadurch komplett plattgemacht wurde. Ich kann nicht beschreiben, wie glücklich ich über das erwünschte/erhoffte Ergebnis bin. :) Das anschließende Gespräch mit meiner Onkologin war nur kurz, weil sie unter Zeitdruck stand und ständig durch Telefonanrufe gestört wurde. Ich dankte ihr und machte ihr ein Kompliment für ihre hervorragende Arbeit an mir. Darüber freute sie sich sehr sowie auch über das Ultraschall-Ergebnis. Meine Blutwerte waren noch im Keller, und sie verabschiedete sich während eines Telefonats mit einem Kollegen bgzl. eines Patienten von mir: Wir sehen uns dann am Montag nach der nächsten Blutkontrolle. Denke, Ende nächster Woche beginnt dann der erste "Sicherheits-Nachschlag" nur mit AK, damit das Immunsystem wieder auf konstante Werte stabilisiert wird. Eines freut mich auch am Ergebnis: Daß ich hier davon berichten kann, wie günstig so eine Therapie verlaufen kann. Fast bin ich versucht, zu sagen: Wenn man sich schon einen Krebs "an Land zieht", dann am besten einen Lymphomkrebs. Denn offensichtlich ist der tatsächlich ganz gut behandelbar. :) Keine Frage: Am besten ist es natürlich, man zieht sich gar keinen Krebs an Land. Es sei denn, es handelt sich um einen, den man essen kann. ;) Liebe Grüße lotol |
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Lotol,
ich freue mich mit Dir!:prost: |
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Hallo Phönixa74,
danke Dir. :) Hast Dir einen schönen Namen ausgewählt: weibliche Form von lat. phoenix. =>https://de.wikipedia.org/wiki/Ph%C3%B6nix_(Mythologie) So ungefähr "Wie Phönix aus der Asche" fühle ich mich derzeit. Ein "zweiter Geburtstag" im August, in dem ich geboren wurde. Den "begieße" ich natürlich etwas mehr als den ersten. ;) Na dann: Prost und wohl bekomm's. Bist Du auch schon "aus der Asche aufgestiegen" oder hast Du das noch vor Dir? Liebe Grüße lotol |
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Hallo lotol, auch ich freue mich mit dir und hoffe, dass der Zustand lange anhält, wenn nicht für immer. :)
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Lotol,
klar, der Name ist bewusst ausgesucht.;) Ich war genau vor einem Jahr in Chemotherapie (R-CHOEP) und wurde dann noch bis Ende des Jahres bestrahlt. Ich habe versucht das Beste aus dieser Zeit zu machen; war spontan im Urlaub, habe mich häufig mit Freunden getroffen, lag viel am See und habe besonders viel mit meinen kleinen Kindern unternommen. Wenn ich jetzt an diese, eigentlich harte Zeit zurückdenke, empfinde ich die Erinnerung als gar nicht sooo schlimm und bedrückend.:rolleyes: Ich hatte auch Glück, bin fit in die Therpie gegangen und habe die Therapie an sich gut vertragen. Ich glaube auch, es sich gerade während der Therapie besonders gut gehen zu lassen, ist der beste Weg um auch hinterher gut damit klarzukommen! Bis jetzt hat es funktioniert!:cool2: Ok,ich habe bisschen taube Fingerspitzen davongetragen und ärgere mich über eine erhöhte Infektanfälligkeit. Gibt aber definitiv Schlimmeres!!! Ansonsten geht es mir sehr gut und ich arbeite auch wieder! Es ist wirklich machbar. Nun erhole Dich noch gut! Halte uns auf dem Laufenden, ich lese gerne von Dir!:winke: |
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Hallo lieber Lotol,
das sind ja fantastische Neuigkeiten!! Ich freue mich riesig!! Da haben deine Ärzte und vor allem aber du wirklich großartige Arbeit geleistet. Spitze!! Ach wirklich schön... :rotier: Ich kann mich dir und Phönixa nur anschließen, dass man wirklich versuchen sollte das Beste daraus zu machen. Egal wie beschissen man sich gerade fühlt. Ich wünsche euch ein wundervolles Wochenende und alles, alles Liebe. |
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Hallo,
Zitat:
Das Gröbste ist geschafft - glücklicherweise mit einem traumhaften Ergebnis. Das nachfolgend ca. 5 Jahre routinemäßig sowieso beobachtet wird. Und danach gelegentlich weiterhin. Recht viel kann deshalb bzgl. Lymphomkrebs nicht schiefgehen. Zitat:
Das fängt ja schon damit an, inwieweit Ärzte die richtigen "Weichenstellungen" veranlassen, und es hört damit auf, in welchen kompetenten "Händen" man deshalb dann "landet". Oder auch nicht. Zitat:
Irgendwelche "Federn" wird dabei jeder lassen müssen. Um beim Sinnbild Phönixa zu bleiben: Auch mit ein paar verbrannten Federn sind wir noch "flugfähig". Und selbst wenn das mit dem Flug nicht mehr so richtig klappen will, dann können wir immerhin noch herumhüpfen. ;) Hauptsache: der lebensbedrohliche Krebs ist plattgemacht. Mit allem anderen können wir erheblich besser bzw. überhaupt weiterleben. Es freut mich sehr, daß es Dir sehr gut geht und Du auch wieder arbeiten kannst. :) Im anderen Thema las ich, daß Deine Leuko-Werte an sich i.O. sind. Hast Du schon versucht, bzgl. Infektanfälligkeit irgendwie "gegenzusteuern"? Gibt es da immer wiederkehrende Infekte? Denke, das müßte sich eingrenzen lassen, um dann etwas dagegen unternehmen zu können. Zitat:
Wirklich schön, daß ich das umgekehrt auch tun kann; denn ich las im anderen Beitrag von Deinem guten Ergebnis. All Deine Angst dadurch wie "weggewischt" - hoffentlich für immer. ;) Meine Ärzte, v.a. auch meine Onkologin, sowie das gesamte ABZ haben großartige Arbeit geleistet. Ohne die wäre ich "aufgeschmissen" gewesen. Was ich dazutun konnte, war das Geringste dabei. Zitat:
Jeder weiß doch selbst am besten, was ihm gut tut. :) Denke, die realistische Einschätzung, daß eine Situation beschissen ist, muß nicht zwangsläufig dazu führen, daß man sich beschissen fühlt. Und wenn das doch so sein sollte, kann man zwar an der Situation nichts ändern, aber sehr wohl etwas daran, daß man sich beschissen fühlt. Ich machte es mir zur Angewohnheit, nach jeder Chemo über's Land zu fahren. Nicht, weil ich mich danach beschissen fühlte, sondern deshalb, weil ich weiß, daß mir das gut tut. Ganz besonders liebe ich seit jeher in den Jahreszeiten den August, der in Bayern häufig immer noch (wie früher) Ernting heißt. Das hat damit zu tun, daß früher alle Monate in enger Anlehnung an das bezeichnet wurden, was in der Natur abläuft. http://www.regionalgeschichte.net/bi...natsnamen.html Während dieser Bezug heute bis in die Belanglosigkeit "verwässert" ist. Kurzum: Im August ist zweierlei in der Natur bemerkenswert. Einerseits das pralle Leben. Alles steht (noch) voll im Saft. Wenn irgendwo gemäht wird, hängt der Duft von frisch geschnittenem Gras über dem Land. Wenn Rapsfelder da sind, duftet es wie nach Honig. Werden Felder abgeerntet, hängt jeweils auch ein besonderer Duft über dem Land. Andererseits macht sich gegen Ende August ein ganz anderer Duft über dem Land breit. Schwer zu beschreiben. So ein Anflug von Vergänglichkeit und ein Hauch von Morbidität. Denke, der August ist Natur pur: Zum Leben gehört beides - die Prallheit und die Vergänglichkeit. Freuen wir uns am Leben. So lange wir das noch können. Manchmal wird es uns gewissermaßen zum zweiten Mal "geschenkt". :) Liebe Grüße lotol |
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Hallo,
gestern war die 3. Blutkontrolle im 6. Zyklus. Ich weiß nicht, wie das bei anderen Behandlungsmöglichkeiten zeitlich abläuft. Im ABZ (Klinikum Nürnberg Nord) läuft das so: 1) Blut zur Analyse wird entnommen 2) Die Blutprobe geht per Rohrpost zum Labor 3) Es dauert (je nach Andrang im ABZ) ca. 1 Stunde, bis die Auswertung per Rohrpost zurückkommt 4) Auf die Auswertung wartet man im Wartezimmer, und wenn das Ergebnis "eingetrudelt" ist, wird es mitsamt dem Patientenordner der Ärztin/dem Arzt vorgelegt 5) Der Patient wird dann von der Ärztin/dem Arzt aufgerufen, um das Ergebnis bzw. auch das weitere Vorgehen zu besprechen Nachdem mich meine Onkologin aufgerufen hatte, fragte sie mich bei der Begrüßung - wie immer - wie es mir geht. Ich: Sehr gut. Ich könnte "Bäume ausreißen", wenn ich momentan nicht zu schwach dazu wäre. Sie: Ihre Blutwerte erholen sich bereits wieder (Leuko-Wert lag am 11.8. bei 800 und nun bei 2000) und das Gesamtergebnis ist hervorragend. Mit einem Augenzwinkern: Hatten Sie denn etwas anderes erwartet? Ich: Mir ist klar, daß es bei Therapien keine Erfolgsgarantien geben kann. Und daß alles so reibungslos und komplett erfolgreich abläuft, hatte ich nicht mehr erwartet. Sie: Ganz "über den Berg" sind Sie noch nicht. Ich weiß ja, daß Sie keine Reha und sonstige begleitende Hilfsmaßnahmen in Anspruch nehmen wollen (darüber hatten wir mal beiläufig gesprochen), aber Sie sollten vorsichtig sein, damit Sie ihren Körper nicht überlasten. Ich: Meine Leistungsfähigkeit sank bisher ab. Mir ist schon klar, daß es mindestens die gleiche Zeit dauert, ca. ein 3/4 Jahr, bis sie wieder - so einigermaßen wie vorher - aufgebaut ist. Sie: Ja, das wird mindestens so lange dauern. Eher noch etwas länger. Überlasten Sie sich nicht und machen sie häufig Pausen beim Arbeiten. An sich hatte ich erwartet, daß es bei erkennbarem Aufwärtstrend der Leuko-Werte sofort (am Freitag) mit der "Nachbehandlung" AK (Rituximab) weitergeht. Ich weiß aber auch gar nicht genau, wie das üblicherweise gehandhabt wird. Die Onkologin sagte dann: Wir sehen jetzt erst mal zu, daß und wie sich Ihr Körper wieder auf Normalität "einpendelt". Um dann zur Routine-Nachbehandlung mit Rituximab (in zweimonatigen Abständen) übergehen zu können. Sie telefonierte mit der CT-Abteilung im ABZ: Ich bräuchte einen CT-Termin gegen Ende September für einen Patienten. Wann geht das bei Euch? Geht am 26.9. Die Onkologin zu mir: Dann machen wir am 23.9. die nächste Blutkontrolle und am 26.9. eine CT-Kontrolle. Dann sehen wir, wie wir weiterhin vorgehen. Das CT-Kontrastmittel vertrugen Sie ja bisher immer ganz gut? Ich: Ja - merkte davon nichts Nachteiliges. Sie: Wir sehen uns dann am 23.9. wieder. Gute Erholung bis dahin. Ich dankte ihr nochmal. Und rief auch heute meinen Internisten an, um ihn über das bisherige Ergebnis zu informieren. Natürlich, um auch ihm zu danken. Er freute sich über beides sehr. Meinem Körper werde ich bis zum Wochenende weiterhin so gut wie nichts abverlangen. Dann läuft es aber allmählich wieder an, daß ich ihn "griffig" nehme. Denke, dieses "Umschalten" wird ihm leichter fallen, als das vorherige. :) Liebe Grüße lotol |
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Hallo,
ich weiß, daß es angesichts der "Bandbreite" von Lymphomkrebs keineswegs repräsentativ sein kann, was sich bei mir ereignete. Dennoch will ich den konkreten Ablauf hier als Anhaltspunkt beschreiben. Nicht nur, um evtl. vergleichende Anhaltspunkte aufzeigen zu können, sondern v.a. auch deshalb, um allen anderen Betroffenen Mut machen zu können. :) Denn - so katastrophal manches zunächst klingt, das man sowieso nicht richtig einordnen kann - eines ist sicher: Die tödliche Krebs-Bedrohung ist definitiv abwendbar. Unbenommen dabei: Es hängt von vielen Faktoren ab, ob der sicher zu erwartende Krebs-Tod überhaupt abwendbar sein kann. Wer wollte das jemals "ermessen" können?? Denke, es ist reine Glückssache, dem Krebs "entrinnen" bzw. ihn "besiegen" zu können. Wie es auch generell Glückssache ist, weiterhin "überleben" zu können. Dieser Tage jährte sich der Tod meines letzten Freundes. Wir waren uns darin einig, daß wir es uns jeweils "schenken" können, auf unsere Beerdigungen zu gehen. Denn wir hassten/hassen es eigentlich, überhaupt an Beerdigungen teilzunehmen. So nach dem Motto zweier, die das taten. Der eine sagte zum anderen: Wenn die nicht bald mit diesem ganzen Schmarrn mit den Beerdigungen aufhören, müssen wir am Schluß auch noch dran glauben und werden beerdigt. ;) Das Tragische bei meinem Freund war, daß er einen Irrtum mit seinem Leben "bezahlt" hat. Er litt langjährig an Reizungen der Speiseröhre, die teils schmerzhaft waren. Dagegen nahm er Tabletten. Am Vorabend seines Todes hatte er Schmerzen, die er auf seine Speiseröhre zurückführte. Als sich das über Nacht noch verschlimmerte, wurde er in's Krankenhaus eingeliefert. Klinikum Nürnberg Nord - ca. 500 m von seiner Wohnung entfernt. Tatsächlich wurden die Schmerzen nicht von seiner Speiseröhre verursacht, sondern er hatte einen Herzinfarkt. Es war viel zu spät, um dagegen noch etwas tun zu können: Er war "unrettbar verloren". Wenigstens starb er damit einen relativ schnellen Tod, den er sich immer erwünscht hatte. Das sah/sieht auch seine Frau so. Ist aber auch der einzige Trost, den wir haben: Er fehlt uns, weil wir ihn geliebt haben. Seine Frau natürlich ganz anders als ich. Warum ich das erzähle: Mir scheint, daß ich "haarscharf" an einem Irrtum gerade noch "vorbeigeschrammt" bin. Diagnose CT-Abdomen 8.3.16 (wurde von meinem Internisten veranlasst): Multiple vergrößerte Lymphome intraabdominell und inguinal bds. mit saumartigen Weichteilgewebsvermehrungen um beide Nieren sowie um den rechten proximalen Ureter. Unklare noduläre Verdickung der linken Nebenniere. Eingangs-Diagnose ABZ (Oberbauchsonogramm) im März 16: Deutlicher Pleuraerguß rechts von ca. 1 L. Bds. zervikal multiple Lymphome bis 3,5 cm. Links zervikal Lymphome bis 3,5 cm, rechts bis 4,3 cm. Leber und Milz unauffällig. Im Retroperitoneum multiple Lymphome, z.T. konfluierend bis 4,5 cm. Niere links unauffällig, rechts mit erweitertem Nierenbecken. Inguinal bds. ebenfalls vergrößerte Lymphome bis 4 cm. Beurteilung durch das ABZ (ging ca. Mitte April 16 an meinen Internisten zur Kenntnisnahme): Herr ... bemerkte seit mehreren Monaten eine langsam zunehmende Schwellung inguinal bei sonst gutem Allgemeinbefinden. Im März d. J. wurde dann eine intensive Diagnostik eingeleitet. Aus einem Lymphknoten inguinal (Anm.: war der in der linken Leiste) ergab die Histologie ein follikuläres Lymphom Grad 3. Die weitere Diagnostik erbrachte zervikale, mediastinale und intraabdominelle Lymphome, so daß mindestens ein Stadium III A vorliegt und somit eine Behandlungsindikation besteht. Aufgrund der fehlenden Kosequenz verzichteten wir auf eine Knochenmarksdiagnostik (Anm.: lehnte ich ab, weil ich meinem Körper prinzipiell nur das zumute, was unbedingt notwendig ist. Es war ohnehin klar, daß eine AK-/Chemo-Therapie "fällig" war. Wozu also dann noch eine KM-Diagnose? Um meinen Körper unnötig zu belasten? Dazu habe ich ihn nicht: er diente mir treu über 70 Jahre und wird das auch weiterhin tun, bis ich "abkratze". Und ich werde ihn weiterhin davor schützen, daß Unsinn mit ihm betrieben wird. Denn das hat er nicht verdient - ganz im Gegenteil) und begannen inzwischen eine Immun-/Chemotherapie mit dem monoklonalen Antikörper Rituximab in Kombination mit Cyclophosphamid, Adriamycin, Vincristin und Kortison. Diese Therapie wird in 3-wöchentlichen Abständen wiederholt. Potentielle (Anm.: richtig erfrischend, daß das noch jemand richtig schreibt, nämlich mit t und nicht mit z) Nebenwirkungen sind neben gastrointestinalen Störungen (Anm.: 1)) und einer möglichen Anaphylaxie auf das Fremdeiweiß (Anm.: 2)) vor allem eine Myelosuppression (Anm.: 3)), eine reversible Alopezie (Anm.: 4)) sowie eine Kardiotoxizität (Anm.: 5)), weshalb wir regelmäßige echokardiografische Untersuchungen veranlassen (aktuell kein pathologischer Befund). Eine Verlaufskontrolle ist nach 3 Chemotherapiekursen bzw. neu auftretenden Symptomen geplant. Mit freundlichen kollegialen Grüßen ... Zu den Anm.: 1) bis 5) werde ich noch weiter - bezogen auf mich - berichten. :) Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
um daran anknüpfen zu können: Potentielle (Anm.: richtig erfrischend, daß das noch jemand richtig schreibt, nämlich mit t und nicht mit z) Nebenwirkungen sind neben gastrointestinalen Störungen (Anm.: 1)) und einer möglichen Anaphylaxie auf das Fremdeiweiß (Anm.: 2)) vor allem eine Myelosuppression (Anm.: 3)), eine reversible Alopezie (Anm.: 4)) sowie eine Kardiotoxizität (Anm.: 5)), weshalb wir regelmäßige echokardiografische Untersuchungen veranlassen (aktuell kein pathologischer Befund). Wenn schon potentielle Nebenwirkungen genannt werden, kann man davon ausgehen, daß diese i.d.R. auch mehr oder weniger auftreten werden. Ganz abgesehen von anderen Nebenwirkungen, die auch todsicher auftreten werden oder können. Diese dürften aber eher individuell bedingt sein und eine untergeordnete Rolle spielen. gastrointestinale Störung (Anm.: 1): Ist Reizdarm, Reizmagen (Magen- und Darmbeschwerden). Ist nichts, das man nicht "aushalten" könnte. ;) Trat bei mir vehement beim ersten Zyklus ein. Mehrmalige (drei) krampfartige Schmerzen im Bauchbereich, die sich per Durchfall erledigten. Ansonsten trat bei mir in allen weiteren Zyklen nur eine totale Unregelmäßigkeit der Verdauung zu Beginn der Zyklen auf. Während der fünf Tage, in denen man Kortison-Tabletten nehmen muß. Danach "hangelt" man sich so durch, wie das schon Flauschekoepfchen beschrieb. Bis zum nächsten Zyklus halt, und dann geht das wieder erneut so weiter. Merkwürdigerweise hielt diese Unregelmäßigkeit der Verdauung im 6. Zyklus länger an. So, als würde der Magen signalisieren: Jetzt reicht's mir aber allmählich. Naja, ich bin jetzt in der dritten Woche nach Beginn des 6. Zyklus. Und der Magen beruhigt sich langsam. mögliche Anaphylaxie auf das Fremdeiweiß (Anm.: 2): Ist nomalerweise nicht dramatisch. Fremdeiweiß ist im Antiserum (AK) enthalten. Sind große Eiweißmoleküle, die v.a. für die lösliche Immunabwehr im Blut wichtig sind. Gefährlich können allergische Reaktionen gegen das vom Körper als Fremdeiweiß erkannte Serum werden. Deshalb wird die AK-Verträglichkeit am Therapiebeginn überprüft. Myelosuppression (Anm.: 3): Aussetzen der normalen Blutbildung im Knochenmark. Kann zu Leistungsabfall und schneller Ermüdbarkeit führen. Ist potentiell lebensbedrohlich (wenn sich die Blutbildung nicht wieder "erholt"). Bei mir war der krasse Leistungsabfall so etwa im 3. bis 4. Zyklus feststellbar. Woraufhin ich meine körperliche Belastung auf nahezu Null reduzierte. Vorher merkte ich nicht recht viel vom Kampf meines Körpers gegen den Krebs. Ab dann gab ich ihm aber sofort alles, wonach er verlangte. Rauchte mehr und trank auch wieder mehr Bier (2 Maß abends). Meine Frau bekam schon "Zustände" angesichts dessen, was ich an Fressalien alles "bunkerte", um meinen Körper jederzeit "bedienen" zu können. reversible Alopezie (Anm.: 4): Ist Haarausfall und reversibel; d.h. die Haare wachsen nach einer Therapie wieder wie vorher auch. Interessiert/belastet i.d.R. nur Frauen. Kardiotoxizität (Anm.: 5): Das Herz betreffende schädliche Wirkungen von Substanzen, z.B. als Nebenwirkung von Zytostatika (z.B. Doxorubicin). Sind generell Medikamente, welche die Herzmuskelzellen und damit das Myokard schädigen können. Die Zerstörung der Zellen führt zu einer Herzinsuffizienz und/oder Herzrhythmusstörungen Schwer einzuordnen, was im Einzelfall gravierende Nebenwirkungen sein können. Für mich waren die Anm.: 1) bis 4) ohne weiteres "überstehbar". Wirklich kein nennenswertes Problem. :) Bzgl. Anm.: 5) kann ich noch nichts Näheres sagen. Außer vielleicht von vornherein, daß auch das im Grunde genommen belanglos sein dürfte. Angesichts der Tatsache, daß wir keine Chance haben, einen nicht plattmachbaren Krebs überleben zu können. Was auch immer sich bzgl. Anm.: 5) einstellen mag: Damit können wir weiterleben, bis wir halt durch einen natürlichen Tod "abkratzen". Alte Bauernregel: "Gesund stirbt keiner" ;) Wünsche allen von einem Lymphom Betroffenen in diesem Sinn "Gesundheit". Ist ja alles relativ und nur Glückssache. Es zählt nur: Nochmal Glück gehabt und dem sicheren Tod (vorläufig) "entronnen". Alles andere ist an sich uninteressant. Liebe Grüße lotol |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo Lotol,
das freut mich wirklich sehr, dass deine Werte sich wieder so gut erholt haben. Deine Ärzte und vor allem du, ihr habt das scheinbar wirklich ganz großartig gemacht. Die nächsten Kontrollen werden dann sicher mindestens genau so gut!! Ich werde seit Therapieende im Februar alle 3 Monate mittels CT, Blutuntersuchung und Ultraschall untersucht. Nach meiner letzten Kontrolle wollte meine Onkologin mich erst in 6 Monaten wieder sehen, hat sich dann aber auf 3 Monate erweichen lassen, als sie meinen besorgten Blick sah. Schon seltsam... Dass dein Freund leider kein Glück gehabt hat, dass tut mir schrecklich Leid. Es geht oftmals so schnell, dass man wirklich nicht damit rechnen kann. Traurig. Aber wie du schon gesagt hast, ging es schnell und er musste hoffentlich nicht arg leiden. Schön, dass du so oft an ihn denkst, das würde ihn sicher freuen. |
AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem
Hallo,
Zitat:
Warum auch nicht, wenn "das Gröbste" überstanden ist? Wir können uns, wie alle, die ein Lymphom überstanden haben, darüber und miteinander sehr freuen und überglücklich sein: Das Lymphom, genauer gesagt den Lymphomkrebs, zu überleben. Für seltsam halte ich es nicht, daß Dich Deine Onkologin nun an Stelle von 6 Monaten doch schon nach 3 Monaten wieder sehen will. Das ist eine Ärztin mit (vermutlich) auch sehr viel Erfahrung. Denke, sie kam Dir genau deshalb entgegen, um Dir evtl. Ängste "ersparen" zu können. Denn bei aller Routine haben ärztliche Profis dennoch oder vielleicht auch wegen der Vielzahl unterschiedlich gelagerter Einzelfälle ein sehr "feines Gespür" dafür, was angebracht ist oder nicht. Sie wissen natürlich auch, wie negativ sich evtl. Ängste auswirken können. Folglich sind sie bemüht, diese tunlichst zu beseitigen. Das ist nicht nur ihr Job, sondern jeder Patient dürfte auch eine Herausforderung an sie sein, eine Therapie erfolgreich durchzuführen. Schon allein deshalb, weil sie gezwungen sind, auch immer wieder Mißerfolge "miterleben" zu müssen. Ist kein leichter Job, teils wider besseres Wissen unentwegt weiterzukämpfen. In der Hoffnung, die Hoffnungslosigkeit doch noch irgendwie "überwinden" zu können. Alles liegt sicher nicht "in der Hand" dieser Profis. Aber sie tun alles, was sie für ihre Patienten tun können, damit diese möglichst "ungeschoren" "davonkommen" :) Wie rührend sich unsere Ärzte um uns kümmern, erlebte ich (indirekt)wiederholt im ABZ während der Wartezeiten auf Ergebnisse der Blutkontrollen. Z.B. verschwand ein neben mir ebenfalls Wartender für einige Zeit, kam dann wieder zurück und setzte sich wieder neben mir hin. Kurz danach kam seine Onkologin, beugte sich etwas zu ihm herunter und sagte zu ihm: Vorhin hatte ich bei unserer Besprechung irgendwie das Gefühl, daß Sie bzgl. Behandlung etwas bedrückt. Dazu wollte ich Ihnen auch etwas sagen, kam aber dann davon ab. Deshalb will ich Ihnen das erst jetzt noch sagen. Wenn es Ihnen wegen Ihres gesundheitlichen Zustandes lieber ist, nicht ambulant behandelt zu werden, dann könnten wir das auch stationär machen. Sie brauchen uns nur zu sagen, wenn das die ganze Angelegenheit für Sie erleichtern könnte. Der Wartende dankte und wollte weiterhin ambulante Behandlung. Wünsche allen Betroffenen auch so fürsorgliche Ärzte. Gehört wohl auch zum Glück dazu, das man bei Therapien braucht. ;) Liebe Grüße lotol Heute stieß ich im Zusammenhang mit Neben- und Nachwirkungen einer Chemotherapie zufällig auf das (insgesamt) ganz Lesenswerte hier: http://www.focus.de/gesundheit/ratge...id_512259.html Was die Nebenwirkungen anbelangt, sind diese wohl eher individuell unterschiedlich. Bei mir war das auch so, daß sich einige zunächst unbemerkt "einschlichen" bzw. nicht als solche von mir eingeordnet wurden. 1) Verdauungs-Unregelmäßigkeiten und allmählich sich steigernder Leistungsabfall sind immer zu erwarten. Genau so, wie 2) Haarausfall. Geht ratzfatz, daß sich beim Haare-Waschen "Knäuel" herausgerupfter Haare bilden. Am Kopf kann man die Haare dann auch büschelweise herausrupfen. Nacheinander bleiben dann auch Augenbrauen, Wimpern, Bart- und Schamhaare mehr oder weniger "auf der Strecke". Insgesamt werden alle anderen Haare "ausgedünnt". Sieht dann wie "abgefressen" aus. Die Haare wachsen aber auch ratzfatz wieder nach. Denke, es bildet sich derzeit bereits wieder Flaum auf meinem Kopf. Sieht meine Familie auch so. ;) 3) Bereits beim ersten Zyklus stellte ich fest, daß es auch Nebenwirkungen auf den "Gleichgewichts-Sinn" zu geben scheint. Damit meine ich, daß man schnelle Veränderungen der Kopfposition so bemerkt, daß einem dabei etwas "dasig" wird. Orientierungslosigkeit wäre übertrieben, aber man bemerkt das. Auch z.B., wenn man den Kopf aus einer gebückten Haltung nach oben führt. Wie das der Fall ist, wenn man Laub oder Hecken-Abschnitte aufhebt. Ist kein Problem. Macht man halt dann nicht oder tut bei Vergleichbarem das etwas langsamer. 4) Mir tropfte ständig die Nase (ohne eine Erkältung zu haben). Auch heute noch. Dazu befragte ich meine Onkologin: Kann bei einer Chemotherapie vorkommen. Ist normal. 5) Ich weiß das gar nicht mehr so genau. Kann sein, vielleicht im 2. oder 3. Zyklus veränderte sich meine Stimme. So, als wäre sie durch ständiges Schreien "überstrapaziert". Oder so, als hätte ich Nächte "durchgesumpft". Jedenfalls klang sie "brüchig" und so, als hätte ich totale Verschleimung im Luftweg. Auch dazu befragte ich meine Onkologin: Kann ein Anzeichen von totaler Schwächung sein. Denke, das ist eher nicht der Fall, denn so geschwächt bin ich nun auch wieder nicht, daß mir "die Stimme wegbleibt". Ich glaube, das hängt eher damit zusammen, daß meine alljährliche Bronchien-Erkältung (ca. zum Winterbeginn) "verschleppt" wurde. Normalerweise ist die nach drei bis fünf Tagen "erledigt". Im letzten Winter zog sich das aber dahin. Wahrscheinlich parallel zur Lymphomkrebs-Entwicklung. Meine Stimme schwankte auch. Zu Beginn der Zyklen wurde sie besser. Wahrscheinlich wg. der Kortison-Zufuhr. Denn dabei hustete ich mich (kurzzeitig) frei. Danach war die Stimme aber wieder "im Eimer". Momentan erholt sie sich wieder allmählich. Verbunden mit viel Schleim-Aushusten, so, wie ich das von den alljährlichen Bronchien-Erkältungen her kenne. Wird sich schon wieder normalisieren. 6) Zunächst ordnete ich eine weitere Nebenwirkung nicht richtig ein. Mir war aufgefallen, daß die Haftung meines Autolenkrades ganz anders war. Was ich darauf zurückführte, daß ich es, um leichtere Arbeiten zu erledigen, gründlich gesäubert hatte. Daß dies aber nicht der tatsächliche Grund war, fiel mir auf, als ich (leichter arbeitend) mit Metall hantierte. Auch dabei war die Haftung beim Anfassen ganz anders. Erst dabei fiel mir auf, daß meine Hände "knochentrocken" und glatt waren. Das sind sie immer noch. Sonstige Nebenwirkungen stellte ich nicht fest. Zu den Nachwirkungen einer Chemotherapie. Zitat:
@ Flauschekoepfchen: Was merktest Du bisher bzgl. Nachwirkungen? Zitat:
Das tat nicht nur etwas weh, sondern zog auch eine gewisse Taubheit am rechten Daumen nach sich. Dachte, das vergeht schon wieder und schenkte dem keine weitere Beachtung. Es verging aber nicht. Und die von Dir gen. Taubheit an den Fingerspitzen habe ich inzwischen ebenfalls. Ist nichts, womit man nicht "leben" könnte. Fühlt sich halt nur etwas ungewohnt an. Dauert sicher, bis man sich daran gewöhnt hat. ;) Scheint aber auch eine typische Nachwirkung zu sein. Bzgl. erhöhter Infektanfälligkeit kann ich noch nichts sagen: Hatte bisher keine Infekte. Hattest/hast Du noch weitere Nachwirkungen Deiner Chemotherapie? Liebe Grüße lotol |
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