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Anni84 21.05.2016 13:16

Nun also doch meine Mama...
 
Hallo, liebes Forum

nach Jahren voller Fehlalarme ist heute nun sehr unschön die Diagnose einfach als Brief ins Haus geflattert. Zur Vorgeschichte: Vor 6 Jahren hatte meine Mama eine große Zyste in der re. Brust, die geleert wurde. Seither war immer ein kleiner Knubbel dort, der als Narbengewebe abgetan wurde.
In der Vorsorge/Früherkennungs-Mammographie war nun dieser Knoten verdächtig. Klar, könnte Narbengewebe sein, doch vorsichtshalber wurde er biopsiert (Gottseidank!). Die Diagnose sollte uns Montag dann mitgeteilt werden, telefonisch.

Satz mit X...heute kam der Brief. Und heute ist natürlich keine Sau mehr zu erreichen. :(

Deshalb dachte ich mir, ich finde hier vielleicht Rat. Meine Mama nimmts erstaunlich gelassen, weil es ja noch so früh is, aber ich spiele jedes Worst Case Szenario durch...

Der Brief war leider nicht sehr ergiebig:

Screening Mammo:
(rechts) ACR 2, bei 12 Uhr, spikulierte Herdform mit ca 16 mm Durchmesser, MA ca 12 cm (BIRADS 5) --> was heißt denn MA?
(links) ACR 2, keine gruppierten Mikroverkalkungen, keine suspekten Verdichtungen, BIRADS 1

Sono: unscharf begrenzte echoreduzierte Herdformation mit hyperechogenen Randwall bei 1 Uhr, Durchmesser 18 mm, keine pathologischen Lymphknoten axillär

Histologie:
Brustdrüsengewebe mit Infiltraten eines invasiven Carcinoms NST
Grading: G2 (2+2+2=6, d.h. Grad 2)
B-Klassifikation: B5b

Mehr steht nicht drin. Und Google ist nur noch verwirrender (und führt mich auf Artikel aus den 80ern, wo so nette Sätze wie "jeder zweite Patient stirb" stehen :eek:)...kann mir jemand helfen?

Juule 22.05.2016 10:47

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Liebe Anni

Das tut mir sehr leid dass deine Mama diese blöde Krankheit hat.
Meine Mama hatte es vor drei Jahren und ich habe es dann auch bekommen und bin seit ein paar Monaten mit der Chemo durch. Es geht uns gut. Brustkrebs ist gut behandelbar.
Der Befund sagt aus dass sie Brustkrebs hat. G2 gibt an dass das Gewebe sich noch nicht soooo stark von dem brustgewebe unterscheidet. Das ist gut.
Jetzt wird noch untersucht ob der Tumor hormonabhängig ist und wie schnell er wächst
Je nach dem wird eine Chemo anstehen oder nicht.

Ich wünsche euch viel Kraft!

Anni84 22.05.2016 12:44

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Liebe Juule,
Danke für deine aufbauende Antwort! Heute fühle ich mich etwas leichter damit. Ich klammere mich daran, dass der Knoten noch ziemlich klein ist und die Lymphknoten in der Achsel alle frei und gesund zu sein scheinen. Auf der Mammographie sieht auch sonst alles gesund und unauffällig aus, sie hat ja nicht mehr so dichtes Gewebe (meine Mammo letztens zur Vergleichsmammo für später war eigentlich weiß ^^) und man sieht alles sehr gut. Also hoffen! <3

Blöd halt, dass sowas per Post ins Haus geflattert kommt :/

LiebesHerz 23.05.2016 09:55

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Liebe Annie,

MA heißt "Mamillenabstan", bedeutet also den Abstand des Tumors von der Brustwarze.
Die Histologie liest sich in der Tat relativ "harmlos". Nicht falsch verstehen,eine Krebsdiagnose ist immer ein Schock und ganz schrecklich. Aber heutzutage ist Brustkrebs in einem frühen Stadium sehr gut heilbar.
Meine Mutter hatte vor sechs Jahren auch Brustkrebs, gestorben ist sie an einem anderen... Bei ihr machte man nur OP und Antihormontherapie, vielleicht kommt deine Mutter auch um eine Chemo herum.
Ich halte euch alle Daumen! Sie schafft das!

LG jana

Anni84 23.05.2016 11:33

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Hallo Jana,

danke für die MA-Entzifferung! :) Mein herzliches Beileid wegen deiner Mama. :( meine Mutter ist immer ein wenig anfällig für solchen Blödsinn (vor einigen Jahren hatten wir schon ein paar solcher Schreckensmomente), und dass es nun wahrgeworden ist, ist Worst Case. Ich hoffe noch sehr auf den Best im Worst Case.

Aber der Schock sitzt tief. Wir sind Samstag noch so gut gelaunt gewesen, weil ich eine echt schöne neue Wohnung gefunden habe, und dann liegt dieses Mistding im Briefkasten. Das war wie ein Schlag in die Magengrube, und ich weine viel (viel mehr als meine Mama!). Wir fühlen uns sehr alleine gelassen mit der Diagnose, auch der Arzt ist heute vormittag nicht zu sprechen gewesen. Der Weg wird jetzt vermutlich nach Ulm oder Stuttgart führen...

Ich hatte seither jedoch viele schöne Gespräche mit alten und neuen Freunden - und war überrascht, wie viele selbst schon solche Diagnosen in der Familie hatten. Aufbauend: Fast allen geht es heute wieder sehr gut (bis auf eine Freundin meiner Tante, die nach der Rezidivdiagnose auf eine erneute Behandlung verzichtet hat, trotz recht guter Prognose). Ich habe den Eindruck, die Zeit jetzt bis zur Behandlung ist die allerschlimmste...

Tinele 23.05.2016 12:50

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Der eindruck täuscht nicht , denn schließlich will man das alles ja so schnell wie möglich hinter sich bringen .

Mir wäre ein Brief lieber gewesen , wie der Satz den mir die Internistin um die Ohren geschlagen hat . :eek:

Anni84 23.05.2016 16:32

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Stellt sich heraus, wir haben nicht nur nur den Brief bekommen, der Arzt ist, trotz Zusage, dass er heute anruft, tatsächlich im Urlaub. :mad: Die nette Dame vom Krebsinformationsdienst hat mir jetzt ein paar wichtige Fragen beantwortet (so gut es eben geht) und wir haben in 2 Wochen einen Termin in der Uniklinik Ulm. Diese 2 Wochen versuchen wir jetzt, so normal wie möglich zu verbringen. :confused:

Anni84 26.05.2016 20:22

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Die letzten Tage stark sein, so gut es geht, und nun wieder ein Loch...ein ganz, ganz tiefes Loch. Ist das normal? :(

Wir waren die Tage viel unterwegs. Der Hausarzt hat sie mal durchgecheckt, insgesamt scheint sie fit zu sein, Lymphknoten sind alle klein und verschieblich, auch beim Tasten, und Schulterschmerzen schiebt er auf ihre Arthrose (hat sie schon in der Hüfte seit Jahren). Er meint, Metas wären unwahrscheinlich und wir sollen uns nicht so viele Sorgen machen, weil auch die Klinik in Ulm sehr gut sei, aber in meinem Kopf spielt sich die GANZE Zeit dieses gottverdammte "Was ist, wenn...?" ab.

Was ist, wenn die Lymphknoten doch befallen sind?
Was ist, wenn der Tumor aggressiver als angenommen ist?
Was ist, wenn sie doch schon Knochenmetas hat (eben weil sie schon so lange Probleme mit dem Skelett hat :( )
Was ist, wenn ich sie verliere...?

Ich heul nicht mehr vor ihr (Erfolg!), aber wenn ich alleine bin und für mich, bricht es immer aus mir heraus.

GlidingGeli 26.05.2016 23:42

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Hallo Anni84,

ich bin Betroffene, meine Diagnose war 2008 bis heute ist nichts mehr nachgekommen. Ich war 55 Jahre, mein Tumor war 2,5 cm groß und ich hatte einen befallenen Lymphknoten.
Was will ich dir sagen: Brustkrebs , jeglicher Krebs ist doof. Das zieht einem den Boden unter den Füßen weg, aber in der Regel ist Brustkrebs gut zu behandeln und die allermeisten Frauen überleben die magischen fünf Jahre.

Meinen Kindern habe ich gesagt, ich will leben, ihr könnt mich unterstützen, aber lebt euer Leben.

Liebe Grüße
Geli

Anni84 28.05.2016 20:22

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Ich versuche auch wirklich, hoffnungsvoll zu sein, doch die Wartezeit bis zum 1. Termin ist so unheimlich lang, dass ich mich wie gelähmt fühle.

Und meine Mama hat eben auch so unendlich viele Baustellen:
Sie quält sich seit 2011 mind. mit Abnutzungserscheinungen in der li. Hüfte, Anfang des Jahres wurde da Arthrose festgestellt... kann das denn auch irgendwie mit dem Mistvieh in Verbindung stehen? :confused: Kann man bei den Untersuchungen denn zwischen Arthrose und Metastase unterscheiden?

Außerdem nimmt sie seit der Menopause (operativ nach Gebärmutterentferung vor 15 Jahren) Medis gegen Bluthochdruck. Ihr Herz ist gesund, dank der Medis, aber ich habe doch Sorge, dass das irgendwie ihre Prognose verschlechtert...

Cinderellarot 30.05.2016 22:11

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Ich finde es eine Schweinerei das man das mit einem Brief schreibt, warum kann ein Arzt nicht mal einen Anruf tätigen und am Telefon wenigstens einem die Angst nehmen oder schon sagen was man dagegen tun kann, welche Therapie helfen würde.oder oder oder

Deine Mama versucht bestimmt stark zu sein damit du dir keine sorgen machst...

alles gute für Dich und deiner Mama

Safra 31.05.2016 11:14

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Hallo,
ich denke, die Arthrose kommt vor allem auch daher, dass sie verfrüht in die Menopause "geschickt" wurde. Die fehlenden Hormone begünstigen diese Beschwerden.
Safra

Anni84 31.05.2016 18:35

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Der Arzt hat sich gestern gemeldet. Meinte nochmal, dass die Prognose seiner Meinung nach gut ist, weil der Knubbel sehr oberflächlich sitzt und gut erreichbar sein dürfte und weil die Lymphen frei zu sein scheinen. Hat sich nicht schon früher gemeldet, weil es seiner Meinung nach nicht eilig oder weltbewegend war (wtf).

Übermorgen sind die Staging-Untersuchungen, ich bin sehr nervös... :(

@Safra Danke für den Hinweis! Ja, das klingt einleuchtend. Sie hat das ja auch schon viel länger als den Knubbel.. na ja, hoffen und beten.

Anni84 02.06.2016 13:41

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Hallo, liebes Forum!

Heute waren die ersten Untersuchungen. Knochen sind erst nä. Woche (noch länger warten :( ), heute dafür neues Sono, Lunge und Leber.

Positv: Leber ist Frei.
Meh: Lymphknoten in der rechten Achsel sind etwas vergrößert, aber sehen nicht krankhaft, sondern eher reaktiv aus (vll. wegen rasierter Achsel, meint Ärztin).
???: Unter "Durchblutung" steht: "keine Gefäße". Heißt das, der Knubbel ist noch nicht an die Blutversorgung "angeschlossen"? Senkt das das Metastasenrisiko? :confused:

Nachtrag: Lunge ist ebenfalls o.B. <3

Anni84 10.06.2016 19:48

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Hallo ihr Lieben,

heute stand das Knochenszinti an, und während die Ärzte da nicht viel rausgelassen haben außer "gleichmäßiger Verschleiß an den Rippen", haben sie noch ein CT von ihrer Hüfte gemacht. :/ Vermutlich, weil wir keine Röntgenbilder von der Arthrose Diagnose von Anfang des Jahres dabei hatten. Aber ich hab nun doch wieder Angst, dass die da doch etwas Ungewöhnliches gesehen haben... :(

Das CT scheint aber nur von der Hüfte gemacht worden zu sein...hätten die Radiologen bei begründetem Verdacht das nicht auch von anderen Stellen gemacht, wenn da was gewesen wäre? :confused: Wir müssen nun wieder bis Montag warten - die Warterei ist wirklich das allermieseste an dieser ganzen Geschichte. :mad:

hierfalsch 11.06.2016 19:32

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Plötzlich noch ne Aufnahme vom linken Bein wollten sie bei mir auch. Ich hatte Schnappatmung (nachdem geklärt war, dass die Lymphknoten frei waren, hatte ich mich auf "nicht gestreut" eingestellt...)
Ich kam von der Aufnahme (war stationär) da laufe ich der Ärztin, die auf mich wartet in die Arme: Es tue ihr sooo leid, dass ich unvorgewarnt in die Aufnahme gelaufen sei: die Stelle sehe total nach Verschleiß aus, aber ich sei halt noch sehr jung und man wolle auf Nummer sicher gehen. Ich möge mich nicht zu sehr sorgen, das sei nur doppelte Vorsicht.
Es war auch nix.
Also: Es ist sehr wahrscheinlich, dass die vorsichtshalber gucken, warum die Hüfte komisch aussieht. Wenn Ihr wisst, dass sie das wegen der Arthrose tut und ihr nur kein Bild dabei hattet, habt Ihr wirklich Grund zum Optimismus. Also versuch so ruhig wie möglich zu bleiben. (Mein Mann hat die Lebensweisheit, dass man sich als Betroffener nirgendwo ausheulen kann, wenn die Angehörigen das heulen übernehmen. Es ist einer der 1Mio Gründe warum ich ihn liebe)
Dass Du zu Hause heulst, ist normal, verständlich und gesund. Dass Du nicht mehr vor Deiner Mutter heulst ist tapfer und hilfreich. Halt durch, bald wisst Ihr woran Ihr seid!!!

Tündel 13.06.2016 13:56

AW: Nun also doch meine Mama...
 
DER Spruch passt!

Ich als betroffene fand es unerträglich, wenn andere an meiner Stelle und v.a. in meiner Gegenwart geheult haben!
Ich kann verstehen, dass es denen schlecht geht, v.a. wenn es wie bei mir, meine mam war. Sie saß mit Trauermienr an meinem Bett als ob es nun das Ende wäre. Ich hab sie dann aus dem Krankenhaus rausgeworfen, wollte sie nicht mehr sehen, bis sie "wieder normal ticken" konnte!

Sie hat es zuerst nicht verstanden, aber ich brauchte keine heulende Mama, sondern eine, die Zuversicht verbreitete, die bei allem Scheixxxxx, der da lief, mit mir lachen konnte.
Mein Freund musste ihr das erklären, es gab viele Tränen ihrerseits....

Seit sie es aber verstanden hat, hat sie nie wieder das Trauergesicht gemacht.... Wir können über die Krankheit reden, was ja durchaus wichtig ist!

Ich sag immer: "Trauern könnt ihr, wenn ich tot bin! Jetzt brauche ich euch fröhlich, denn noch lebe ich!"

Ich will dir nicht auf die Zehen treten, aber viele Betroffene brauchen Kraft, die sie aus der Gegenwart ihrer Lieben ziehen. Das aber können wie nur, wenn die nicht ihre ganze Energie in die (meist ja noch verfrühte) Trauer legen!

Gib deiner Mam Kraft und Zuversicht! Sie braucht es!

Alles Gute und viel Kraft!

Anni84 13.06.2016 14:42

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Danke, das mache ich auf jeden Fall :) jetzt geht das auch viel leichter: keine metas in den Knochen, und die Werte des Tumors sind nun auch da:
ER 12, ER >80%, PGR 12, PGR >80%, HER2 1+, Ki67 10%
Laut Arzt (und Tante Google, weil nur "kaum aggressiv" meinem Wissensdrang nicht gedient hat) müsste das ein Luminal A sein?

Ich habe Hoffnung :)

hierfalsch 13.06.2016 16:49

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Hallo Anni,
der niedrige Ki67 ist super, wenn ich jetzt nix übersehen habe (hach ist das schön: für alles, was ich falsch mache kann ich der Chemo die Schuld geben *g*) ist das ein Luminal A.
Es besteht eine realistische Chance, dass Deine Mum nicht mal eine Chemo braucht. (Und selbst wenn: Mit solchen Heilungschancen übersteht man jede Chemo! Man weiß ja wofür!!!)
Als wir (Also ich) ein ähnlich "gutes" Ergebnis erhielten, waren wir zur Feier des Tages beim Italiener. "Was feiern wir?" fragte meine Schwiegermutter. "Dass ich Euch noch eine Weile erhalten bleibe." sagte ich.
Meine Schwiegermutter holte den "guten Lippenstift", zog die schicke Jacke an und wir saßen draußen auf der Terrasse, bestellten Nachtisch... und machten uns nen schönen Abend.
Du brauchst das nicht unbedingt nachzumachen (man muss wohl aus einer Krebs Familie wie der meinen kommen um solche Nachrichten feiern zu können), aber mach Dir klar, dass das GUT ist. Die Chancen, dass Deine Mutter geheilt wird, sind deutlich größer, als die, dass sie es nicht wird!
Also lass Deine Mutter Dich mal wieder lächeln sehen!

Anni84 14.06.2016 21:34

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Gefeiert wurde, wie schon erwähnt, mit Mamas Lieblingsessen :)

Doch heute, am Tag vor der OP, gehen einem doch wieder ungute Gedanken durch den Kopf. Was, wenn die Werte nicht stimmen? Was, wenn sie doch eine Chemo braucht? Was, wenn die Lymphies trotz vielfacher Versicherung verschiedenster Ärzte, halt DOCH befallen sind? :confused:

Meine HA hat mir auf erste Anfrage kurz nach der Diagnose angeboten, mich an eine Therapeutin zu überweisen, die bezüglich des Themas viel Erfahrung hat, und ich spiele mit dem Gedanken, das Angebot anzunehmen - ohne das Wissen meiner Ma. Einfach nur, weil mir langsam klar wird, dass die Sorge halt doch nie so ganz weggeht. Ich möchte damit gesund umgehen können. Und ich möchte den Umgang jetzt lernen, solange es noch frisch ist. Auch für meine Mama.

Anni84 15.06.2016 14:56

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Ich kann einfach nicht mehr. :(

OP verlief gut, sie haben wohl auch alles erwischt und der Sentinel is nun in der Untersuchung, sah von außen aber sauber aus. Es könnte alles so gut sein - wenn die Operateurin nicht kaum dass sie draußen war wieder hereingeplatzt wäre:

"Ach ja, da an den Rippen war jetzt doch noch ein Pünktchen, das wir uns genauer ansehen wollen, wir machen dann die Tage noch ein CT!" - BÄM. Der Knochenmetas-Gedanke, den ich bisher so gut zur Seite legen konnte (auch, weil die viel befürchtete Hüfte ja sauber war außer Arthrose), ist plötzlich wieder mit voller Kraft da. Und dieses verdammte Auf und Ab und Hin und Her macht mich so sehr fertig... :weinen: Kann das denn sein, dass ein Luminal A SO früh in die Knochen streut? Das ist doch unfair. :weinen::weinen:

Tinele 15.06.2016 16:14

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Ja so ein Hin und Her gibts oft bei Krebs und dessen Spurensuche . Haben wir auch hinter uns . Kostet wirklich viel Kraft !

Es dauert , bis man lernt damit umzugehen .....

hierfalsch 16.06.2016 14:46

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Ja, es IST zum heulen,
Ja Du hast jedes Recht verzweifelt zu sein.
Völlig klar und absolut NIEMAND wird Dir Vorwürfe machen, wenn Du die Nerven verlierst!!!

Nur: Während Du Dir den Luxus gönnst, die Nerven zu verlieren, wer wird da mit Deiner Mum Kaffee trinken um die Wartezeit totzuschlagen? Sie ist dann ganz allein mit ihrer Angst...
Ihr Mutterinstinkt sagt Ihr, dass sie Dich beschützen muss! Sie kann Dich aber nur dadurch beschützen, dass sie den Schrott alleine durchsteht!!! Willst Du das???

Also los! Nase putzen! Du bist kein kleines Kind. Du bist stark und erwachsen und die Tochter Deiner Mama und Du wirst sie NIEMALS hängen lassen, während sie Dich braucht!!! Sondern Du wirst ALLES schaffen, ALLES ertragen, aber NICHT aufgeben! Und sie NICHT mit diesem Mist alleine lassen.
Stimmt's?
Na also!!!

Das Forum, Dein Bett und Deine Freunde sind super Plätze zum jammern, heulen, schreien und die Nerven verlieren! Tob Dich aus, das gibt Kraft!!! Und DANN besuchst Du Deine Mutter im Krankenhaus. Bringst ihre Lieblingspralinen, lächelst und sagst mit Überzeugung "So schlimm, dass es UNS auseinander bringt, kann's gar nicht sein!"
Und Deine Mutter wird froh sein, Dich zu haben. Und Du wirst ihr versprechen können, immer da zu sein! Weil kein @#$%^&& Krebs etwas daran ändern kann, dass Du Deine Mama nicht hängen lässt!!! Metas oder keine Metas, egal was kommt!!!

Und Du wirst NICHT hilflos daneben stehen, während Deine Mutter leidet, sondern Du wirst stark und tapfer mit ihr zusammen diesen Dreck durchstehen.

Und? Sag selbst: Ist das nicht besser als eine heulende Belastung zu sein, die ihre starke Mutter dafür bewundert, wie sie das alles erträgt?

Du packst das!!!

Anni84 17.06.2016 17:48

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Keine Bange, ich bin sonst ziemlich tapfer. Ich habe wunderbare Freunde und auch wunderbare Kollegen (viele waren selbst vor Jahren betroffen, ich arbeite halt auch in einer Frauendomäne) und ausheulen tu ich mich hauptsächlich dort, im Bett oder eben im Internet. :)

Meine Mutter ist nun wieder zuhause, und im Arztbrief steht zu den Rippen (7. Rippe rechts): "Die diskrete Mehrspeicherung zeigt, soweit im Low-Dose-CT beurteilbar, keine malignomtypischen Osteodestruktionen, jedoch auch keine Anzeichen eines Traumas. Eine singuläre ossäre Metastase wäre zwar ungewöhnlich, jedoch hier bei fehlender Traumaanamnese ergänzende radiologische Korrelation empfohlen." Überall anders sprechen sie von degenerativen Veränderungen (yay!).

Wenn ich das richtig lese, geht es wirklich nur um die Rippe rechts, oder? Und wenn da noch keine knochenzerstörenden Veränderungen sichtbar sind, müsste es WENN dann eine sehr, sehr junge Metastase sein, verstehe ich das richtig?

Übrigens, hätten sie meine Ma gefragt, ob etwas rechts ist, hätte sie den Ärzten sagen können, dass sie seit Jahren nur rechts schläft (wegen der li. Hüfte) und entsprechend dort auch schon länger immer wieder mal Schmerzen an den Rippen hat. Ist so ne Art Druckstelle im Szintigramm sichtbar? :confused:

hierfalsch 20.06.2016 20:27

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Spitze! Deine Mutter wird froh sein Dich zu haben!!!

Also ich lese den Arztbrief, wie es die Ärztin gesagt hat. Ein Punkt, der eigentlich nicht besonders metastasich wirkt, sieht komisch aus. Da sie nicht wissen WAS es ist und es nix gibt, wasses nich gibt, klären sie es ab.

Bleib so ruhig Du kannst, die Chancen sind gut. (Bei mir war's nix. Bei meiner Schwiegermutter war's die Erkenntnis, dass sie sich als Kind mal das Schlüsselbein gebrochen haben muss. :lach: Wusste sie nichts von!!!)

Also ICH glaubs noch nicht. Es wird halt sorgfältig geguckt, natürlich ist da auch häufig falscher Alarm. Aber da Du fragst: Ja, WENN dann ist es eine einzelne, noch ganz kleine Meta. Metastasen sind immer doof, völlig klar! Aber Knochenmetastasen haben den Vorteil, dass man an ihnen nicht stirbt. Schwacher Trost, ich weiß...

Habt Ihr schon das Ergebnis von den Lymphknoten? Und wann geht's denn weiter?

Ist fast geschafft!!!

Anni84 20.06.2016 21:28

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Ich gebe mir beste Mühe. Mittwoch ist zum Glück bald, und morgen lenke ich mich mit Arbeit und Fußball ab, meiner Bande sei Dank. :)

Leider bekommen wir die Ergebnisse erst am Montag, da ist der nächste Termin in der Sprechstunde. In Ulm dauert das leider etwas länger mit der Feingeweblichen, aber die haben da auch Brüste operiert wie am Fließband. :eek: Andererseits...das spricht ja für den Erfahrungswert, den die da haben. :rotier:

Danke fürs Mut zusprechen. <3 Ich möchte mich auf das Bauchgefühl meiner Mama verlassen. Beim Knubbel hatte sie es geahnt. Nun sagt sie, dass da nix is. Ich hoffe, ihr Bauchgefühl liegt weiter richtig. :o

EDIT: Außerdem muss ich es jetzt wirklich mal sagen: Danke, danke, TAUSEND Dank, dass ihr, gerade ihr als Betroffene, euch mit panischen und teilweise sicherlich hysterischen Angehörigen auseinandersetzt und uns so viel, so lieb, so wundervoll Mut zusprecht. Ihr habt eine Stärke und eine Menschlichkeit und eine Wärme, die ich absolut bewundere, und dafür schließe ich euch alle in meine Gebete ein (oder denke und glaube ganz doll fest an euch und schicke viele positive Gedanken und Wärme, für die Atheisten ;) )

Anni84 22.06.2016 16:39

AW: Nun also doch meine Mama...
 
CT war heut in 5 Minuten vorbei, Ergebnisse gibt es, wie erwartet, natürlich wieder erst am Montag. :rolleyes: Außerdem haben meine Eltern heute die Räumungsklage durch ihre Vermieterin ins Haus bekommen. Sie ist übrigens über die Krebserkrankung meiner Mama informiert. Was für ein "Mensch", ey... :mad::mad::mad::mad::mad:

Ich habe gerade das Gefühl, das war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat - oder vielleicht doch auch nur der Auslöser jetzt? - auf jeden Fall ist meine Mutter zum ersten Mal wirklich niedergeschlagen. :( Sie ist zwar weiter absolut positiv eingestellt wegen ihrer Rippe (was mich erleichtert, ihr Bauchgefühl lag bisher immer richtig), und auch ihr Anwalt versichert uns, dass die Dame sich damit nur ins eigene Fleisch schneidet, aber...mehh. Ich würde ihr die Last so gerne abnehmen und kann nicht mehr als da sein. Das is mies.

Anni84 27.06.2016 19:16

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Vorsichtiges Durchatmen: Man hat uns telefon. mitgeteilt, dass das CT o.B. war, ergo auch keine therapeutischen Maßnahmen diesbezüglich geplant sind, man aber in 3 Monaten nochmals draufgucken möchte. Vorsichtiges (!) Durchatmen. Histologie lässt aber auf sich warten, die gibt es wohl erst nä. Montag. :(

hierfalsch 28.06.2016 16:04

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Ist DAS nervig!!! Ihr Armen, bestimmt seid Ihr total fertig!!! 3 Wochen auf den Befund warten, das ist doch echt... Ach Mann, da mobilisiert man seine letzten Reserven und die verbrauchen sie für Bürokratie...:weinen:

Hoffe Du hast Dich hier nicht einsam gefühlt, musste erst überlegen, was ich antworte. :)

Ich seh das so:

Die Stimmung Deiner Mutter ist WIRKLICH wichtig. Weil man verzweifelt schlechte Entscheidungen trifft. Weil man dann weniger Kraft hat. Weil man schlimmstenfalls zu früh aufgibt. Weil nicht zu erwarten ist, dass morgen plötzlich alle Probleme gelöst sind.

Deine Mutter braucht also etwas um die Stimmung zu heben. (Dass "Du musst positiv denken" nichts nützt ist klar, ja? Deine Mutter ist kein Idiot, sondern zu recht in einer besch*** Situation verzweifelt.)
Okay. Was könnte man tun? (Sie hat Dich, das ist schon mal Super!)
Wie wär's (ich schlag einfach vor, Du weißt, was Deine Mutter mag, also nicht blind auf mich hören!) mit etwas "rundum Unterstützung"? Die Nachbarin macht die Steuererklärung, die Tante mäht den Rasen, die Freundin bringt das Mittagessen... und Deine Mutter ist den ganzen Mist, auf den sie null Bock hatte los, trinkt mit jedem eine Tasse Kaffee, sitzt in der Sonne und spürt, dass sie alle alle bei ihr sind und die Welt sich NICHT gegen sie verschworen hat, sondern das nur so aussieht? (Du könntest das organisieren. Sicher sind viele froh helfen zu können. Tun das gerne UND überwinden gleich die "darf ich wegen was total banalem anrufen?" Hemmschwelle)
Oder können Deine Eltern nicht wegfahren? (Vor Montag gibt's nix neues? Na denn...)
Ich bin ein ABSOLUTER Gegner davon etwas schön zu reden. Aber es sich SCHÖN zu MACHEN. DAS ist die Kunst.

hierfalsch 03.07.2016 12:07

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Wollte nur kurz für morgen alles Gute wünschen. :winke:

Anni84 04.07.2016 16:31

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Hallo Hierfalsch,

danke für deine lieben Worte. :)

Es ist tatsächlich alles raus, kein Einbruch in Blutgefäße, keine befallen Lymohknoten - sie muss nun Bestrahlung und dann die Hormontherapie für mind. 5 Jahre machen.

Aber der Bericht vom CT ist nun da und ich bin verwirrt. :/ Telefonisch hieß es, es wäre alles in Ordnung, auch die Ärztin heute meinte, sie wäre sehr zufrieden und die Chancen auf Heilung stehen prima, aber dann steht da:

"Es liegt in der 7. Rippe re ventral eine umschriebene Mehrsklerosierung des Markraums vor. Somit verdächtig auf osteoplastische Metastase. Weitere winzige, flaue Mehrsklerosierungen in mehreren Rippen beidseitig, diese Befunde aber ohne korrespondierende Mehranreicherung im SPECT-CT" Ich dachte, Sklerosierung heißt Verhärtung? :confused:

Ach Mensch, wenn doch nur endlich mal Klarheit wäre :rolleyes:

EDIT: Ich hab nun das komplette staging: pT2, pN0, Mx, R0, L0, V0, Pn1, G2

Pn1 heißt, die Nerven sind infiltritert, richtig? heißt das nicht, er kann tatsächlich schon gestreut haben? Warum bekommt man kein klares Ja oder Nein, sondern wird nur weiter vertröstet? Wenn da was is, muss man es doch behandeln :(

Anni84 21.10.2016 19:32

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Hallo, ihr Lieben.

Nun sind es 5 Monate seit der Diagnose und es hat sich viel getan. Meine Mama hatte die Bestrahlung, 28 Sitzungen (dank IORT) und das ganze auch bis auf die üblichen leichten Verbrennungsnebenwirkungen wirklich super weggesteckt. Die Tamoxifen verträgt sie leider nicht sehr gut, extreme Hitzewallungen und viele andere Nebenwirkungen,das macht mir noch viele Sorgen. :(

Das CT wird nun nä. Woche wiederholt. Der genaue Bericht vom Radiologen klang deutlich "harmloser" als das im Arztbrief: Keine Pathologischen Zeichen, trotz der Sklerosierung. Soweit ich das verstehe, heißt das, dass man bisher eher nicht von Metas ausgeht und es deshalb eben innerhalb von 3-6 Monaten wiederholt. Das ist jetzt am Mittwoch. Die Ergebnisse gibt es dann zur ersten Nachsorge Anfang November...ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass uns dieser Termin nun doppelt so nervös macht. :cry:

Ich bin seit Juli in Therapie und gehe...ganz gut mittlerweile damit um. Wenn ich noch heulen muss, dann so wie jetzt, wenn ich alleine in meinem Wohnzimmer sitze und tippe. Die Anfälle sind seltener geworden, werden nun jedoch mehr. Das ist wie so eine Parabelkurve, habe ich das Gefühl - je weiter weg von der Diagnose, desto leichter wird es. Je näher ran an die Nachkontrolle, desto mehr komme ich wieder an den Nullpunkt heran. Ist dieses Gefühl normal?

Ich versuche mir, das "nicht pathologisch. alle, wirklich ALLE Lymphies im CT waren normal. Verdacht stand da, damit man die zweite Untersuchung rechtfertigen kann, das muss so sein. Wäre es ein ernster Verdacht, würde man behandeln." wieder und wieder einzureden, doch in den letzten Tagen versage ich immer mehr dabei. Hinzu kommt, dass ich mir das Bein gebrochen habe und nun über meinen Gedanken brütend daheim sitze. Ich würde so viel lieber arbeiten gehen und mich wenigstens die 8 Stunden am Tag wirklich ablenken können... :(

Ich habe einfach unheimliche Angst um meine Mama und ihre Kraft. Sie leidet so sehr unter den Tam, ich weiß nicht, wie sie Metas wegstecken würde. :weinen::weinen:

Entschuldigt diesen plötzlichen Ausbruch nach der langen Funkstille...

Anni

Lily77 25.10.2016 15:57

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Hallo Anni,

Ich drücke dir und deiner Mama die Daumen, dass keine weiteren Befunde beim CT nächste Woche hinzukommen. Bleibt zuversichtlich! Es wäre schon großes Pech, wenn so ein früh entdeckter Tumor schon metastasiert hätte und so viel Pech dürft ihr nicht haben!

Meine Mama hat ihre Diagnose Brustkrebs im Januar 2013 bekommen. 1,7cm groß, lymphknoten frei, keine Metastasen. Wie deine Mama hat sie auch Bestrahlung bekommen und dann direkt mit Tamoxifen begonnen. Leider verträgt sie es auch nicht so gut, hat extreme Hitzewallungen, oft Knochenschmerzen und öfters auch mal Kreislaufprobleme. Sie hat schon mehrmals gesagt, dass sie die AHT lieber abbrechen würde,aber ich und auch ihr Frauenarzt konnten sie bisher überzeugen das nicht zu tun, zum Glück!
Seither waren alle Nachuntersuchungen super und meiner Mama geht es gut!

Trotzdem kann ich deine Angst sehr gut nachvollziehen, mir geht es ebenso! Zumal meine Mama leider sehr viel Stress hat z.Zt., das verschlimmert die Angst. Aber ich sage mir immer wieder: ich muss stark sein und positiv denken. Der Krebs wird nicht zurückkommen. Meine Mama hat gewonnen und deine wird es ebenso. Das positive, wenn man an dieser schrecklichen Krankheit überhaupt etwas positives finden kann ist aber, dass ich viel bewusster und öfter Dinge mit meiner Mama unternehme. Das Erlebte schweißt zusammen! :)

hierfalsch 26.10.2016 18:08

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Hallo Anni, :)
Ich hatte mich schon gefragt, was aus Euch geworden ist.

Ja, ich glaube die Angst gehört genauso zu der Krankheit wie die Therapie. Man wird sie wohl nie mehr los. Und ja, ich glaube für die Angehörigen ist es teilweise schwerer als für uns, die wir "wenigstens" entscheiden, handeln und alles so machen können, wie wir es haben wollen.

Dass Deine Mutter die Antihormone so schlecht verträgt, tut mir leid. (Ich habe offen gestanden selbst Angst vor der AHT). Ich hab aber oft genug gehört, dass die Nebenwirkungen mit der Zeit weniger werden. Wie lange nimmt Deine Mutter sie denn jetzt? Und welche Nebenwirkungen hat sie?

Anni84 18.11.2016 23:14

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Hallo ihr Lieben,

danke für eure lieben Worte. :) wir haben nun die Ergebnisse des CT: kein Hinweis auf ossäre Metastasen, auch die Lungen-Noduli sind größenkonstant und entsprechend am ehesten Vernarbungen von der fiesen Bronchitis, die sie einmal jährlich hat. Wo das abgehakt ist (wir haben vor Freude geweint <3), kommt nun jedoch die Sorge um die erhöhten Leberwerte hinzu. Die Leber war vor 6 Monaten noch absolut sauber (ihre Werte auch i.O.) und sind nun, vermutlich nach der Bestrahlung und der Einnahme des Tam, erhöht. Ihr GGT ist bei 90, ihr GPT bei 70, die anderen Werte sind unauffällig bzw. normal. Nächste Woche soll zur Sicherheit trotzdem ein Ultraschall gemacht werden. Also wieder bangen und hoffen. :augen:

Wir hoffen sehr, dass es nur am Tam liegt bzw an der Bestrahlung. Da der Knubbel so blöd saß damals, wurde sehr dicht an der Leber bestrahlt... Gibt es dazu denn evtl. Erfahrungen? Kann das Tam die Leber so schnell angreifen? Ich dachte immer, diese Leberschädigung tritt erst nach längerer Einnahme auf. :huh:

Anni84 11.01.2017 18:31

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Keine drei Monate hielt die positive Stimmung :(

Heute waren wir mit ihr bei der ersten Nachsorge bei der FÄ - Diagnsoe: Brust o.B. (huzzah!), dafür ein 7cm großer zystischer Befund am verbliebenen Eierstock. An der Stelle hat sie schon länger eine Zyste, die mal 3 cm, mal nur 0,5 cm groß ist. Natürlich hoffen wir, dass das vom Tam kommt, sie hat zwar schon seit 17 Jahren keine Gebärmutter mehr, aber ihr Eisprung kommt durchaus noch. Aber die "Zyste" hat zwei Kammern und an einer Stelle eine leicht verdickte Wand, und anscheinend sind das keine guten Zeichen. Wenigstens kein Wasser im Bauchraum... :(

Ich hab ein riesiges Déjà vu. Und es macht mich wahnsinnig. Sie ist doch erst 54. :weinen::weinen:

Hexe84 11.01.2017 20:43

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Hallo Anni84...
Ich drücke euch ganz fest die Daumen.
Ich bin auch Angehörige...bei meinem Papa...auch 54...kleinzelliges karzinom..
Es ist immer ein Wechsel zwischen Schock...Ohnmacht...Hoffnung...Kampf..
Außerdem...was sind schon Prognosen...Ärtze können nicht in die Zukunft gucken...
Jeder Mensch ist einzigartig...jeder schreibt seine eigene Geschichte...

Anni84 11.01.2017 21:58

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Hallo liebe Hexe,

da sind wir wohl nicht nur aus dem besten Jahrgang ever, sondern auch noch Leidensgenossinnen. :( Ich wünsche deinem Vater auch alles beste. Mehr als hoffen und unterstützen können wir als Angehörige ja leider nicht machen. :(

Anni84 18.01.2018 18:28

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Ein Jahr später ein Update. Im November haben wir gefeiert, dass meine Mama nun wohl offiziell BIRADS 2 ist, nachdem wir etwas Sorge wegen ihrer Narbe hatten. :prost:

Seither war ich mal wieder dran. Galle muss raus, einfach weil mein Körper ein dummes A***loch ist, das einen auf "OKAY, JEDER, DER HIER NICHT GEBRAUCHT WIRD, HAUT JETZT AB!" macht und nach Mandeln und Blinddarm nun auch der Galle die Wohnung gekündigt wurde. :rolleyes: War gestern den ganzen Tag im KH. Doofer Ort.

Meine Mama hatte mich begleitet, weil fahren, und saß den ganzen Nachmittag umgeben von hustenden und ächzenden Menschen, sich an ihren Mantel krallend, den sie nicht aufhängen wollte, und sehr darum bemüht, sich nicht anzustecken. Gestern Abend dann die Überraschung: Die operierte und bestrahlte Brust war plötzlich gerötet und wurde zunehmend warm. :eek: Sie war heute morgen gleich beim FA, Ultraschall ohne Befund, Lymphknoten alle in Ordnung, sie geht von Mastitis aus und hat ihr ein Antibiotikum verschrieben. Heute Mittag dann zunehmendes Krankheitsgefühl (vor der Einnahme) und leichtes Fieber (38°C). Nach der ersten Einnahme scheint das Fieber nun nicht weiter zu steigen.

Und ich fühl mich schlecht, weil ich auf mehr Fieber gehofft hatte. :embarasse Im Kopf hat man halt doch gleich den inflammatorischen BK, und zu dem gehört ja Fieber eher nicht dazu...

Nun ist es also wieder da, das dumme Lauern. Und ich bemühe mich, das Antibiotikum wirken zu lassen. Wenn das mal nicht so schwer wäre... :rolleyes:

Anni84 01.02.2018 09:28

AW: Nun also doch meine Mama...
 
Ihr Lieben,

der Zustand meiner Mutter nach den ersten Entzündungszeichen bereitet uns mehr und mehr Sorgen und am Montag kann sie endlich ins Brustzentrum, hoffentlich zur Biopsie. Was bisher passiert ist:

Vor zwei Wochen bekam sie nach einem Vor- bis Nachmittag in ihrer Winterjacke im Wartezimmer eines Krankenhauses eine seltsam gerötete Brust, die sich entzündet und warm angefühlt hat - natürlich an der Brust, wo in 5/16 der Tumor saß. Die FA hat auf Mastitis getippt, Antibiotika verschrieben, und siehe da - der Ausschlag ging zurück, die Röte verschwand, die Brust fühlt sich weich an. Nur unterhalb der Brustwarze (dort saß nach der Bestrahlung schon mal eine Mastitis, die aber nicht antibiotisch behandelt wurde) bleibt ein Stück Reströte und eine derbe Hauterhebung wie eine Quaddel. Den starken Rückgang nahmen wir alle als gutes Zeichen, vor allen Dingen, wo die Lymphies weiter frei sind. Okay, inflammatorischer BK konnte man so, so glaubte man, erst mal ausschließen.

Dann aber wollte die FA das Antibiotikum ändern, um die letzte Reströte auch noch wegzubekommen. Das Ergebnis war eine starke anaphylaktische Reaktion, Notaufnahme, Blutkontrolle (erst jetzt!).Und bis auf erniedrigte Thrombos keinerlei Entzündungszeichen - das c-reaktive Protein war im Normalbereich. Im KH wurde ihr geraten, so schnell wie möglich im Brustzentrum vorstellig zu werden.

Ich fahr Kopfachterbahn. Ich finde nichts zu Fällen, wo die Entzündungszeichen der Haut fast komplett zurückgehen, auch ohne Antibiotika nicht wiederkommen (sie ist heute eine Woche ohne und die Brust ist unverändert) und schließlich trotzdem IBK diagnostiziert wird. Aber fehlende Entzündungszeichen sprechen doch gegen eine Entzündung und damit für die mehr als negative Variante.
Ich weiß nicht, ob es doch noch von der Bestrahlung kommen kann. Versuche ich hier, mir die Sache schön zu reden? :(


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