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Neue Alte Erkrankte
Hallo alle zusammen !!!
Ich lese in diesem Forum schon länger und nun will ich mich mal selbst zu Wort melden. Schon eine ganze Zeit wollte ich mich anmelden, aber ich wusste nie was ich eigentlich schreiben sollte. Jetzt habe ich einen Startpunkt gefunden, weil es bei mir nach Diagnose - Whipple - Chemo jetzt weiter geht. Womit weiß ich noch nicht, ich bin mitten in der neuen Diagnosestellung. Bisher sind nur die Tumormarker erhöht und die Sonographie ergab gestern erstmal nichts, soweit man bei Leuten wie mir was sehen kann, ist ja alles umgebaut und voll Luft und Verwachsungen etc. Nächsten Mittwoch dann CT und ich denke dann mal auf ein Neues. So sieht die Lage bei mir aus und da ich hier gelesen habe, dass Heike ebenfalls gestern so eine tolle Nachricht hatte - alle guten Wünsche an dich Heike - dachte ich mir, jetzt setzt du mal an und schreibst auch was. Meine Story bis jetzt: Ich bin mit gerade 50 im März 2015 durch eine Gelbsucht zu meiner Diagnose Pankreaskopfkarzinom gekommen. Mein Nachteil war, dass ich schon seit Ende des letzten Jahrtausends :rotier2: mit Magen- und Darmproblemen zu tun hatte. Schon 2004 war meine Gallenblase rausgekommen und so recht kam mein Körper nie mit der Umstellung klar. Mein Vater starb 1999 an Speiseröhrenkrebs und war auch ewig ein Magenkranker. Ich weiß, dass also wir hier, meinem Sohn geht es mit 25 schon ähnlich wie mir damals, als Familienkranke angesehen werden und gerade ich hatte schon meinen Stempel als Hypochonder. Nur sechs Wochen vor meiner Krebsdiagnose sagte mir der Arzt der sicherheitshalber jedes Jahr eine Magenspiegelung bei mir macht, dass ich nicht jedes Jahr kommen bräuchte, das ist eh immer das gleiche bei mir. Im Herbst 2014 bekam ich ganz gruselige Magenschleimhautentzündungen, sowas hatte ich noch nie, als würde in meinem Magen tatsächlich Säure wüten oder Feuer brennen. Nur mit Unmengen Kamillentee, den ich teilweise erbrechen musste und starken Schmerzmitteln konnte ich mir helfen. Leider ging es nach zwei-drei Wochen wieder besser und ich konnte sogar wieder Kaffee trinken. Also tippte mein Hausarzt, was ihm später sehr leid tat, auf ein neues Magenproblem von mir. Übrigens ging ich auch anfangs davon aus. Man hält sich ja schon selbst für einen Überdrehten. Die Blutwerte waren vollkommen OK. Zu dieser Zeit hatte ich auch Probleme mit Panikattacken und Angstzuständen, die ja auch auf den Magen und Darm schlagen, so dass alles in allem ein heilloses Durcheinander in meinem Körper herrschte. Bis heute weiß ich nicht woher diese Probleme kamen, sie sind seit meiner Diagnose weg, als hätte meine Seele nun anderes zu tun als sich aufzuregen, vielleicht wollte sie mir auch nur was zeigen :shocked: Anfang 2015 kam ich in eine Therapie, die zwar nett war, aber nicht viel half, ich nahm Psychopharmaka, was tatsächlich vor den akuten Angstattacken, bei denen ich nicht mal das Haus verlassen konnte, half. Im Februar wurde ich irgendwie schwächer, was aber auf eine schwere Grippe von Anfang des Jahres geschoben wurde. Im März dann ging es wieder mit dem Magen los und am Freitag den 13. März wurde ich gelb. Von da an ging es mir grauenvoll elend und es kamen tausend Untersuchungen und ich kam in KH und ja...........man nahm den Hypochonder nun echt ernst. Am 1. April lag ich Aprilscherz dann auf dem OP Tisch und wurde gewhippelt. Es war ein T3 mit drei regional befallenen Lymphknoten, weitere 14 Knoten waren frei. Es gab keine Fernmetastasen, aber der Pathologe befand, dass eine Stelle nicht sauber sei. Mehr schneiden ging aber nicht und da der Tumor sehr hart war, war man froh ihn überhaupt entfernt zu haben, sah wohl anfangs schlecht aus. Auch war der Tumor mit der Leberarterie verwachsen und diese ist zwei mal gerissen beim Entfernen und ich brauchte Transfusionen. Ich kürze jetzt mal ab, denn ich könnte natürlich noch sehr viel schreiben über die Zeit danach, die Magenentleerungsstörungen, die Schmerzen, die Gedanken, die Ängste, all die Aussagen der Ärzte etc. aber das sprengt den Rahmen. Genau vier Wochen nach der OP begann ich die Chemo. 12 mal alle 2 Wochen. Oxa - Folfirinox - Irinotecan - Pumpe für 48 Std. mit 5FU War eine harte Nummer, es ging mir oft einfach nur elend, man ist ja von der OP noch am Ende. Aber ich schaffte es, erholte mich, ich bin fast so dick wie vorher (schlank war ich nie) und die Haare wuchsen wieder wie Unkraut. Viele kleine Einschränkungen sind geblieben, aber damit hätte ich leben können. Ich war noch mitten in der Bastelphase, was ich abkann, was geht etc. Ganz sicher fühlte ich mich aber nie, nun habe ich also recht gehabt. Ich weiß im Moment gar nicht wohin ich denken soll. Bin ich nun also doch dran oder ist es nur eine Weiterführung der ganzen Behandlung??? Ich hoffe auf hilfreichen Austausch mit Euch Lanila |
AW: Neue Alte Erkrankte
hallo Lanila,
gut,dass du dich überwunden und deine Geschichte geschrieben hast.Es ist doch unglaublich,dass man sich sozusagen wieder "regeniert",wieder Kaffee trinken kann,wieder zu einigen Kräften kommen kann und dass alles überlebt.Nur wird man leider immer wieder damit konfrontiert,WIE LANG man damit überlebt.Und das ist die Sch...,denn normalerweise schliesst man den Tod aus dem Leben aus,wer will schon an Tod denken,wenn es ohne auch geht? Ich habe mich auch nie ganz in die Hoffnung fallen lassen,eine lange Überlebende zu werden,bin selbst überrascht,dass ich schon 3 Jahre nach d.Diagnose,Op,Chemo...lebe und weiss auch nicht,ob es i.d.nächsten Monaten anders wird,härter,Endspurt oder so etwas.Wegen des einen vergrösserten Lymphknotens an der Bauchschlagader,von dem d.Ärzte noch nicht wissen,ob es ein Tumor wird. Daher kann ich nachvollziehen,dass du grad nicht weisst,was du denken sollst. Ich vertrau auf meinen Körper,solange Geist und Körper fähig sind zu kämpfen und nicht zu schwach sind,dass man einfach nicht mehr will,wird gekämpft! Ich denke,dass wir irgendwann merken,wenn es nicht mehr geht,das braucht uns kein Arzt sagen,es ist unsere Entscheidung. Zusätzlich habe ich noch chron.Pankreatitis u.d.Rest der Drüse(bei mir wurde der Kopf entfernt)hat noch mächtig Probleme,ich ess die Enzyme wie andere ihre Gummibärchen. Wenn du nicht weisst,was du in deiner Situation denken sollst/kannst,was würdest du denn am liebsten denken,was am liebsten tun?Dass wir nicht mehr gesund,im Sinne von geheilt sind,ist klar. Ich gehe z.B.davon aus,dass die nächste Chemo die Palliativchemo ist,aber auch die kann noch lange gehen,ich kenne jemanden,der hat diese Chemo seit 2 Jahren.So gesehen ist es eine Weiterführung der Behandlung und meine Freunde wünschen mir zwar sehr,dass ich überlebe,aber ich selbst lebe eigentlich völlig in der Gegenwart,ich könnte Meditationskurse anbieten.... |
AW: Neue Alte Erkrankte
Ich möchte mich auch ganz herzlich für deinen Beitrag bedanken. Es ist so wichtig, dass sich die wenigen, die diesen aggressiven Krebs versuchen zu überleben austauschen. Vieles, was ich von anderen lese tröstet mich, weil ich weiß, dass es Menschen gibt, die dasselbe durchgemacht haben oder gerade durchmachen.
Da du nicht genau weißt, was festgestellt wurde, besteht ja noch Hoffnung... Auch ich hoffe auf ein Wunder, dass diese riesigen Lymphknoten wieder verschwinden und ich wieder optimistisch in die Zukunft sehen kann. Mir geht es so ähnlich wie Kesga. Ich lebe und genieße den Augenblick. Planungen in die Zukunft gibt es fast nicht mehr. Ich freue mich daran, dass es mir aktuell noch ganz gut geht - abgesehen von meinem dicken Bauch, der mich an meine Schwangerschaften erinnert. Am Freitag erst erfahre ich, wie es weitergeht. Habe mir alle meine Fragen aufgeschrieben, die ich in der Aufregung der letzten Tage vergessen habe zu fragen. Mir wurde vom Arzt gesagt, na Frau ... sie wissen sicher schon Bescheid? Ich habe doch nur geahnt, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Aber was weiß ich schon darüber, was vergrößerte Lymphknoten bei BSDK anrichten können. Also, herzlich willkommen und ich freue mich, wieder von dir zu hören. Alles Liebe |
AW: Neue Alte Erkrankte
Vielen Dank für eure Antworten
Ich hatte ein sehr gutes Gespräch mit meinem Hausarzt. Er meint gegenüber dem letzten Jahr ist dies hier ein Klacks. Ich hätte so sagenhaft viel Glück gehabt, dass ich einfach weitermachen muss und dass er mich zur Not selbst hinschleift. Der Onkologe meinte, es würde alles getan werden für mich, schon aufgrund meines "jungen Alters". Eventuell würden sie sogar noch mal dabeigehen und operieren. Und wie froh ich sein könnte, dass ich so fit bin, gutes Gewicht habe und den Port noch drin. Meine Tochter (selbst Ärztin) sagt ich solle es einfach so sehen, dass die Chemo letztes Jahr nicht gereicht hätte und nun wird eben nach geschossen. Naja, bin ich dann mal froh...aber das positive Denken schwindet langsam muss ich zugeben. Im Moment habe ich auch wieder so Probleme mit der Frage warum ich und warum andere so rein gar nichts??? Ich weiß natürlich, dass es dämlich ist und dass das Leben nicht gerecht ist, aber als angeschlagener Mensch kann ich nicht umhin, dass diese Gedanken kommen. Die Whipple war meine 11. OP, ich hatte schon so einiges und nun geht es weiter - das muss ich erstmal wieder verdauen. |
AW: Neue Alte Erkrankte
Liebe Lanila,
Krebs ist nicht gerecht. Es ist schlimm, wie viele an Krebs sterben. Aber es gibt auch viele die es schaffen. Und dazu werden wir gehören *daran glaub* Es ist bei mir sehr ähnlich wie bei Dir. Auch bei mir hat die erste Chemo offensichtlich nicht alles vernichtet und jetzt wird scharf geschossen. Und längst nicht alle Patienten haben mit dieser Chemo dann viele Probleme. Ein früheres CT hilt manchmal auch nicht weiter. Mein letztes CT war kurz vor der Narbenbruch-OP. Es war vollkommen ok, keine Auffälligkeiten und die Tumormarker sehr niedrig. Im absoluten Normalbereich. 3 Wochen danach die OP in der dann festgestellt wurde, dass Metastasen da sind. Das alles ist großer Mist, aber auch da gehe ich noch durch und ich werde es schaffen.....schon für meine Enkelkinder ! |
AW: Neue Alte Erkrankte
CT ist geschafft, aber Gespräch ist erst am Dienstag. Ich habe mir auch meine neuen Tumormarkerwerte nicht sagen lassen, habe einfach nicht nachgefragt, ich mach mich ja nur weiter verrückt. Ich erfahre also alles am Dienstag, das kann dann auch alles mögliche sein, vielleicht ja sogar mein Todesurteil.
Gut nur, dass meine Tochter heute kommt und einige Wochen bleibt, die ist dann immer dabei. Mein Mann scheint mir langsam überfordert zu sein, was er natürlich nie zugeben würde, aber ich merke das schon. Wir sind Montag 30 Jahre verheiratet...Perlenhochzeit...da kennt man den anderen in- und auswendig. Gestern ist mir eine Krone rausgefallen und der Zahn darunter ist abgebrochen. Der ZA sagte mir eben, dass er an der ganzen Seite (rechts oben) nichts mehr retten kann. Ich hatte damals am 4.3.15 den ersten Termin für eine Sanierung dieser Seite, den sagte ich aber ab, weil es mir schon so schlecht ging. Am 19.3.15 kam dann die Diagnose und seither habe ich den ZA so ein paar Mal basteln lassen, sonst nichts, jetzt geht es aber nicht mehr Also muss ich da nun auch bei, ich hoffe die können überhaupt ziehen, wenn ich wieder Chemo bekomme. Im Stillen denke ich, das lohnt sich doch gar nicht mehr, was das wieder kostet und für wie lange dann...:embarasse Ich schreib dann mal nach dem Onkologengespräch wieder. Ich wünsche ein schönes WE allen. Lanila |
AW: Neue Alte Erkrankte
Wünsche dir ein gutes Gespräch und dass sich
die Zahnkronen doch noch lohnen. Ich warte auch schon seit 2 Wochen auf ein genaues Ergebnis meiner Untersuchungen und wurde heute auf nächsten Freitag vertröstet, da noch nicht alle Ergebnisse vorliegen. Alles Gute und viel Kraft |
AW: Neue Alte Erkrankte
Danke Heike für deine Worte.
Gestern war Gespräch und ja...mein persönlicher Supergau...ich habe ein Rezidiv. Im CT war das zu sehen (ich frage mich warum man Sonographie überhaupt noch macht, da sah man rein gar nichts). Metastasen wohl nicht, obwohl auf der Lunge kleine Punkte sind, die wären aber so klein, dass man sie nicht mal punktieren kann und die kümmern mich jetzt erstmal auch nicht. Operieren kann man das Rezidiv nicht, weil es mit Gefäßen zusammenhängt. Nun bin ich also von einem "Geheilten" flutsch zu einem "Todgeweihten" gerutscht. Ich selbst war übrigens am wenigsten geschockt. Ich habe mich auch im Gespräch mehr nach Schmerzmitteln und Hospitz erkundigt als nach einer Therapie...naja das ist dann wohl psychisch. Meine Tochter hat mit dem Onkologen debattiert, davon habe ich kaum was verstanden. Alle kamen überein, einschließlich Hausarzt, dass ich unbedingt noch weitermachen soll und dass noch Hoffnung besteht auf einige Jahre Leben. Statistisch habe ich nun noch 11 Monate, aber ja ist nur eine Statistik. Ich bekomme ab Montag nun (jeden Montag) eine Chemo wieder, aber eine andere. Gemcitabine und Neb irgendwas. Diese Chemo soll genauso gut sein wie die starke die ich hatte, nur wesentlich besser verträglich und man hofft, dass sie besser anschlägt als die alte, zumal ich da höchstens 75% vertrug. Mir war nur wichtig, dass ich nicht wieder 7 Stunden da hocken muss, es sind nun nur 2 und dass ich keine Pumpe mitbekomme. Ich gebe hier mal zu, dass mein Kampfgeist noch schläft. Wenn man es schafft, dass Rezidiv zu zerschlagen, dann kann man wohl bestrahlen, angeblich ist das neu und eventuell noch operieren. Alles in allem machte man mir klar, dass ich eventuell noch von neuen Dingen profitieren kann, wenn ich es lange genug schaffe, es wird wohl viel versucht. Ich bin auch anscheinend ein gutes Versuchskaninchen mit meinem Alter und meinem Allgemeinbefinden. Der Onkologe hatte auch schon einen Therapieplan für mich erarbeitet als ich kam. Ich habe es dann so akzeptiert, allerdings mehr oder weniger, weil ich nicht wusste was ich sonst tun sollte. Erstmal habe ich eben meiner 84 jährigen Mutter bescheid gegeben und die hat bis jetzt sehr gut verdrängt wie krank ich bin, jetzt ist sie erstmal fertig. Desweiteren will ich mir die Tage eine Perücke holen. Ich hatte letztes Jahr keine, trug nur Tücher. Nun will ich aber nicht, dass jeder sieht, dass ich es nicht geschafft habe. Da ich die Haare kurz und graumeliert nun trage, ist das mit einer Perücke sicher gut zu kaschieren. Außerdem weiß ich ja gar nicht wie lange ich nun Chemo habe, es geht ja nun darum dass ich überlebe und nicht mehr um Heilung. Auch möchte ich einige Wünsche bezüglich meiner Beerdigung, meiner Hunde und noch so einiges aufschreiben, die nach meinem Tod eingehalten werden sollen. Das ist mir irgendwie sehr wichtig. Der Onkologe sagte mir, dass man mir meine Krankheit nicht ansieht, das ist natürlich schön, aber jetzt denke ich, vielleicht wäre es leichter wenn es mir schlechter gehen würde, leichter zu akzeptieren. Am Sonntag war ich mit meinem Motorrad unterwegs, es ging mir blendend, ich bin bis zur Nordsee hochgefahren, war einfach herrlich...und ich habe also nur noch wenige Monate zu leben??? Im Moment denke ich nur: Es war alles umsonst die ganze Quälerei, die OP und Chemo... du hast wieder einen Tumor, alles auf Anfang, nur diesmal keine OP. Die Tage mal mehr. Sicher habt ihr bei meinem Posting bemerkt, dass ich noch durch den Wind bin. |
AW: Neue Alte Erkrankte
du hattest es ja schon befürchtet....es ist so ungerecht,das ist immer das Erste,was ich denke.Unbegreiflich,wenn man,so wie du,noch voll Lebenslust ist und Spass hat(Motorradfahrt)und gezwungenermassen sich mit dem Tod befassen muss.
Ich kann mich ziemlich gut reinversetzen,mein Ende schwebt mal näher mal weiter weg vor meiner Nase,aber den Gedanken,dass ich nun jahrelang überleben werde,den habe ich auch nicht. Ich weiss nicht,was ich tun würde,aber ob Kampfgeist oder nicht,ich würde auf jeden Fall die Chemo machen,immer hoffend,sie gibt mir noch etwas mehr Zeit.Zeit wegen meiner Tiere! Wenn du die Chemo verträgst,das wirst du ja bald merken,dann ziehe sie auch durch. Das Problem ist,was ist,wenn du sie nicht verträgst,wenn man dann keine Lust mehr hat...ich denke,dass man dann viel einfacher zu einer Entscheidung und Akzeptanz kommt,die man jetzt noch nicht hat.Jetzt hat man noch die Kraft zu kämpfen,du schreibst ja ,dass man es dir körperlich nicht ansieht. Das ist bei mir auch so. Jeder Mensch,der mich sieht,denkt,ich bin das blühende Leben,voll gesund. Das macht es insofern schwierig,dass andere manchmal nicht verstehen,dass ich trotz des Aussehens schwach bin und mich kraftlos fühle. Die schlechte Nachricht ist ein Schock,den muss man erstmal verkraften. Viel Auswahlmöglichkeiten hat man ja nun auch nicht:Entweder Chemo,ja oder nein. Da evtl.die Option einer OP bei dir besteht,mache die Chemo!!!Und ich hoffe und wünsche dir,dass du sie verträgst. Vielleicht reihe ich mich bald hier mit ein,denn am 4.8.muss ich zum nächsten CT-Termin,da wird geschaut,ob sich der Lymphknoten a.d.vena mesenterica vergrössert hat. Sollte das der Fall sein,handelt es sich um einen erneuten Tumor.Dann auf ein neues,ich hab noch Kraft für einige Zeit längeres Leben.... |
AW: Neue Alte Erkrankte
Es ist nicht zu glauben solange es einem noch gut geht.
Habe heute grade gedacht, es ist doch fast wie immer. Der Tod ist doch bei jedem Menschen in Zukunft zu erwarten... Habe mich beim Palliativdienst angemeldet -dort wurde ich nicht mal abgelehnt. Mein Bauch voller Metastasen, die Eierstöcke ebenfalls - und ich kann nicht glauben, dass es bald zu Ende ist. Und doch kann ich es glauben. Ich bin nicht mehr geschockt, wenn der Arzt sagt, dieser Krebs ist nicht heilbar. Das einzige was mir so leid tut ist meine Tochter.:1luvu: Sie ist der Grund weiterzumachen. Aber ich kann nicht mehr. Ich wünsche dir, das die Chemo etwas bringt und du noch goldene Hochzeit feierst. Alles Gute für dich. |
AW: Neue Alte Erkrankte
Darf ich mal meckern?
Mir gehts ja nicht anders als Euch. Der Krebs ist zurück und es wird jetzt die harte Chemo gefahren. Aber hier klingt immer wieder durch, dass es einfacher wäre wenn es einem reichtig schlecht geht, weil man dann den Tod besser akzeptieren könnte. Das ist falsch. Wir wissen und es ist uns bewußt, dass der Tod irgendwo in unserer Nähe schwebt. Aber wir wissen nicht wann wir dran sind. Und wenn es uns jetzt "ganz" gut geht, dann sollten wir das genießen (trotz chemo) und leben, leben, leben. Ich wünsche Euch, dass Ihr gute Gedanken habt, Euch nicht entmutigen lasst. Hoffnung ist auch soooooo wichtig. Wir schaffen das....zumindest noch eine ganze Weile. |
AW: Neue Alte Erkrankte
Liebe Anchilla....
Seit Monaten bin ich stille Leserinin hier im BSDK-Forum. Ich selbst bin/war "nur" Angehörige. Ich glaube einfach, dass das Kämpfen und die Hoffnung nicht für jeden machbar ist. Manchmal ist die Kraft dafür schon nicht vorhanden. Mein Mann hat weder gekämpft noch gehofft. Er hat diese Krankheit mit einer Nüchtern ertragen, die manchmal für mich nur schwer auszuhalten war. Ich hätte mir es so gewünscht, aber ich glaube er konnte nicht anders. Jeder ist anders und das ist auch gut so. Liebe Grüße Heike |
AW: Neue Alte Erkrankte
Die Chemo war am Montag, soweit war es OK, der Kram läuft nur knapp zwei Stunden durch und das ist schon etwas anderes als die Folfirinox Sache. Ich bekomme eine Stunde Nab-Paclitaxel und eine halbe Stunde Gemcitabine. Was das nun bringen soll ist mir mittlerweile egal, angeblich hatte ich ja vorher die beste und härteste Chemo und habe trotzdem mein Lehrbuch-Rezidiv bekommen. Es ging mir danach auch nicht so schlecht wie sonst, ich musste nicht nach Hause kommen wie ein Zombie mit Schüttelfrost, sondern habe sogar was gegessen. Am nächsten Tag war mir ein bisschen schlecht, dagegen half aber Granisetron. Leider hatte ich dann an Tag drei und vier Fieber, nicht allzu hoch aber ich lag nur platt rum. Ich will mich aber nicht beschweren, immerhin hatte ich keine Schmerzen. Leider war genau da der 60. Geburtstag meines Mannes, ich war heilfroh, dass nur die Kinder da waren, er hatte alles andere abgesagt, er hatte eh keine Lust dazu. Heute geht es mir wieder gut, ich habe mir heute meine Perücke abgeholt, bin ganz zufrieden.
Anchilla, ich bewundere deinen Mut und Kampfgeist, ich bin aber einfach nur am heulen, weil ich kein Licht mehr am Ende des Tunnels sehe. Ich hoffe es ändert sich noch wieder, aber hoffe ich da nicht auf eine Wunderheilung??? Dazu kommt, dass ich schrecklich enttäuscht über die Reaktion meiner alten Mutter bin, die nun gerafft hat wie krank ich bin und nichts besseres zu tun hat als sich Gedanken zu machen was nach meinem Tod aus ihr wird. Ich habe mich seit dem Tod meines Vaters um sie gekümmert, um wirklich alles und nun reagiert sie so. Sie hat sogar schon die Verwandschaft abtelefoniert um die "Neuigkeit" kund zu tun und SICH bedauern zu lassen. Aber wahrscheinlich sollte ich das nicht schreiben, weil sowas will wohl keiner lesen. Mütter sollten anders sein. Ich komme mir vor, als liefe ich mit einem riesengroßen ÄTSCH vorm Kopp rum. |
AW: Neue Alte Erkrankte
liebe lanila,
ich weiß nur zu gut was du meinst wenn du von deiner mutter sprichst.............meine hat auch einen egoismus, der an nartissmus grenzt.....und es tut so weh, weil es so zweischneidig ist, aber eine bekannte und gute therapeutin hat mir geraten, nur soviel Kontakt usw. zu haben, (wenn du eine skala von 1, kein Kontakt bis 10, sehr guter Kontakt, hernimmst), wie es für dich am leichtesten auszuhalten ist, dann leg dir gedanklich eine zahl fest, mit der du am ehestn zurechtkommst. Bei mir ist es ca. die 2 also ganz wenig Kontakt usw. weil sie mir mit ihrem grenzenlosen Egoismus meist nur weh tut und nur wenn es für sie von vorteil ist, "auf mutter macht"............... ganz liebe mitfühlende Grüße und lass dich umärmeln coralle |
AW: Neue Alte Erkrankte
Liebe Heike,
du hast vollkommen recht. Jeder ist anders, reagiert anders. Menschen sind verschieden. Aber auch wenndas so ist halte ich es nicht für falsch, immer wieder zu versuchen, Hoffnung geben zu können. Meine Worte sind NIE böse gemeint. Lanila und coralle, mit meiner Mutter ist es ähnlich. Sie war schon immer gerne "krank", ist aber laut Arzt gesund, bis auf ein paar kleine Zipperlein, die man mit 80 Jahren schon mal hat. Auch sie informiert immer andere über mich usw. Ich hege die Vermutung, dass es für eine Mutter total schwer ist, mit solch einer Krankheit bei der Tochter umzugehen. Ich wohne mit ihr in einem Haus, wir kommen auch gut miteinander aus. Aber wenn es mir mal zuviel wird, sage ich auch schon mal deutlich, dass ICH es bin die wirklich krank ist. Sie hat deswegen auch schon mal einen Rüffel meiner Schwester einstecken müssen. Dann geht es wieder eine ganze Weile. Der Umgang mit der Krankheit ist für alle ein Problem....seufz LG Anchilla |
AW: Neue Alte Erkrankte
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und ein Wunder, dass du noch ein paar Jährchen ein schönes Leben hast.
Gerade denke ich auch, wozu diese ganzen Schmerzen und "Kämpfe" (gegen das Kämpfen bin ich sowieso - steht da einer, gegen den ich mich wehren kann?) durch OP und Chemo, wenn es sowieso nur bei sehr wenigen länger gut geht. Warum hat mir keiner von Anfang an gesagt, dass diese Krankheit sehr bald mit Metastasen weiter gehen wird. Warum ist keiner der Ärzte wirklich ehrlich. So geht es mir, trotzdem hoffe auch ich, dass es noch ein bisschen weitergeht und ich am Ende bestmöglich versorgt werde und ohne Schmerzen gehen darf. Ich bin bereit... Ach, Mensch... Von Mut machen kann grad keine Rede sein. Sei gedrückt aus der Ferne und ich hoffe für dich, dass dir die Chemo hilft dein Rezidiv loszuwerden. Alles Liebe :knuddel: |
AW: Neue Alte Erkrankte
Danke für euren Zuspruch.
Vor allem hat es mir richtig gut getan, dass ich nicht alleine mit meiner Mutter und ihren Reaktionen da stehe. Noch mehr Respekt habe ich vor dir, Anchilla, auch noch im gleichen Haus...Hut ab. Meine Mutter wohnt im Nebenhaus und das ist nicht direkt nebenan, sondern auf einem großen Grundstück am anderen Ende und sie kommt so gut wie nie rüber, ich muss kommen. Aber genau das alles habe ich eingeschränkt, massiv. Was deine Therapeutin sagt, Coralle, sowas ähnliches sagte meine damals auch. Man kann nicht unendlich geben und ich bin nun wahrlich kein gesunder Mensch. Ich habe meine Mutter wohl auch verwöhnt, sie war immer lebensuntüchtig, hatte jahrzehntelange Suchtprobleme. Als mein Papa starb habe ich seinen Part übernommen...im wahrsten Sinne des Wortes, bis zu seinem Krebs. Aber das waren die damaligen Zeiten, heute sind Neue und das muss meine Mutter lernen, egal wie. Wenn sie es nicht lernt, dann müssen sich andere und zwar professionelle Kräfte um sie kümmern, dazu sind die da. Heute hatte ich die zweite Chemo, bis jetzt alles im grünen Bereich. Meiner Psyche geht es etwas besser, aber ich will ehrlich sein, es ist mehr Resignation. Ganz, ganz klein wenig Kampfgeist taucht mal auf, aber bleibt noch nicht an der Oberfläche. Heike, es geht bei dieser Krankheit doch immer hoch und runter. Als ich erkrankte war ich ein Todeskandidat, dann auf einmal nicht mehr, man wollte mich doch operieren, dann war nur eine R1 Resektion möglich, also alles wieder schei... , dann klappte die Chemo, alle Werte OK, da galt ich als Geheilte, jetzt doch ein Rezidiv...weiß doch kein Arzt was als nächstes kommt. Auch Metastasen können verschwinden oder Ruhe geben, morgen gibt es vielleicht ein neues Mittelchen. Im Grunde weiß das doch keiner, vielleicht Gott? Euch allen nochmals vielen Dank und seid lieb gegrüsst. |
AW: Neue Alte Erkrankte
Was bei uns kommt weiß wirklich keiner. Ich selbst bin ja fast Optimismus in Person. Trotz Rezidiv und trotz harter Chemo.
Aber dieses Wetter setzt mir sehr zu. Seit Freitag gehts mir echt scheußlich. Das lässt den Mut schon mal sinken, lässt mich darüber nachdenken, ob ich die Chemo abbreche, zumal im CT nichts zu sehen war. Das hat aber nichts zu sagen, denn im CT vor 3 Monaten war ja auch nix zu sehen. Jetzt hab ich noch starke Probleme mit der Mundschleimhaut. Das ist im Moment das schlimmste für mich. Ich bin wacklig auf den Beinen und traue mich im Moment nicht, Auto zu fahren. Irgendwie alles Shit.....und doch.....es wird nicht kapituliert !!! |
AW: Neue Alte Erkrankte
Liebe Anchilla, wir haben mit Lutschtabletten von Bepanthen wg. der Mundschleimhaut gute Erfahrungen gemacht. Es gibt auch extra sensitive weiche Zahnbürsten. Halte durch, wie lang ist denn erstmal die Chemo geplant? Gibt's mal Pause? Was macht Dein HB-Wert im Blut? Vielleicht kommen daher die wackeligen Beine.
ALLES Gute und Liebe Gruß Benne |
AW: Neue Alte Erkrankte
Ich nehme ja leider alles mit, was man übles haben kann.
Vor ein paar Jahren hatte ich über das Osterwochenende einen so üblen Virus, dass ich durch die wenigen Tage alle Zähne verloren habe. Mein Zahnarzt sagte sowas hätte er noch nie gesehen. Der Virus hatte sogar den Kiefer angefressen. Seitdem habe ich einne Vollprothese. Durch die Chemo hat sich nun wohl auch der Kiefer verändert, so dass diese nicht mehr richtig passt. Ich bekomme jetzt noch 3x Chemo, dann ist erst mal Pause. Die Tabletten hab ich mir besorgt und probiere das jetzt mal. Meinen HB-Wert kenne ich nicht. Ich geh halt immer zur Chemo, die nehmen Blut ab, sagen es ist alles ok und dann läuft die Chemo. Bisher ging es mir damit ja auch immer gut. Erst seit Freitag ist es wirklich blöd und schmerzhaft geworden. Hoffe es bessert sich mit den Tabletten. Danke für den Tip LG Anchilla |
AW: Neue Alte Erkrankte
Die Chemo greift im Körper Zellen mit einer schnellen Zellteilungsrate an,dazu gehören leider nicht nur Tumorzellen, sondern auch Knochenmarkzellen und Schleimhautzellen. Somit werden auch leider gesunde Zellen geschädigt.
Vom Autofahren würde ich vorerst auch abraten. 3 Mal also noch, als es zu arg wurde bei uns, wurde die Pause vorgezogen, dann wurde die Therapie nach hinten raus verlängert...Nicht das Du am Ende noch zu Fall kommst. Alle guten Wünsche sind bei Dir |
AW: Neue Alte Erkrankte
Liebe Anchilla, du schriebst am 26.07.2016
Zitat:
Hast Du die Möglichkeit zu Hause Deinen Blutdruck zu kontrollieren, vielleicht sind die Werte zur Zeit nicht in Ordnung? Den Blutdruckapparat kann der Arzt auch per Rezept verordnen, die Krankenkasse bezahlt diese dann. Herzliche Grüße, Elisabethh. |
AW: Neue Alte Erkrankte
Hallo Elisabeth,
ja, meinen Blutdruck kontrolliere ich regelmässig. Eigentlich ist er zu hoch und ich muss entsprechende Tabletten nehmen. Aber schon mit Beginn der Chemo hat er sich total normalisiert, so dass ich nichts mehr einnehme. Im Moment (wegen der Hitze?) ist allerdings der Puls etwas hoch. Er liegt im Ruhezustand bei ca. 80-85 LG Anchilla |
AW: Neue Alte Erkrankte
Anchilla, mir geht es auch sehr schlecht diesmal. Meine Leukozyten sind im Keller und nach der Chemo nächsten Montag habe ich zwei Woche Pause. Ich schwitze ununterbrochen und jede Bewegung ist ein Akt.
Was noch wieder dazu gekommen ist, das ist, dass mein Magen sich bei etwas größerer Mahlzeit sofort entleer, wie damals nach der Whipple. Das merke ich richtig, es mach BLINK im Magen und 10 Sekunden später Rückwärtsgang. Nun kommt mir mein Gewicht zugute, die 5kg die schon runter sind, stören keinen. Aber mehr als einen Joghurt oder ein Eis kann ich nicht essen und dadurch werde ich natürlich nicht grad fitter. Mundschleimhaut behandel ich mit Salbeibonbons und diesen Lutschtabletten gegen Halsweh und Aphten. Diesmal tat mir aber auch zwei Tage der Magen sehr weh, da muss ich Montag mal nachfragen. Als Krönung hat mein geliebter Hund, der mich kaum aus den Augen lässt, die ganze Nacht auf meiner neuen Brille geschlafen. Durch das ewige auf- und absetzen und hinlegen und und und, lag die Brille doof an der Tischkante und Hundi hat wohl mal geguckt was Leckeres auf dem Tisch liegt, Brille runtergeschmissen und draufgelegt. Naja...jetzt weiß ich warum ich vor sechs Monaten eine Brillenversicherung abgeschlossen habe. :rotier2: Noch was Lustiges: Ich habe einen Brief bekommen, dass ich übernächste Woche zur Mammographie soll, habe ich angerufen und abgesagt. Meint die Dame, ob ich einen neuen Termin will, ich sage also nein. Ist sie total entsetzt und fragt ob ich das ernst meine. Da sag ich zu ihr: Gute Frau wird arg knapp für mich noch an Brustkrebs zu sterben. Ich glaub die überlegt immer noch was für eine Bescheuerte sie da an der Strippe hatte |
AW: Neue Alte Erkrankte
So ernst es auch ist, Lanila, bei Deinem letztem Satz musste ich doch mal lachen....ggg
Ansonsten scheinen wir uns ziemlich ähnlich zu sein. Auch bei mir sind es knapp 6 kg weniger im Moment, was aber weder auffällt noch schadet. Ich habe auch am Montag die nächste Chemo und dann wieder 2 Wochen frei. Darf ich mal fragen, wie alt Du bist? |
AW: Neue Alte Erkrankte
Anchilla, ich bin 51, werde in 8 Wochen 52.
Sag mal hast du auch kaputte Nasenschleimhäute? Ich dachte das wäre letztes Mal Zufall gewesen, aber nun geht es wieder los, also doch Chemo. Ich schmier nur das übliche Fett und Wundsalbe etc. rauf. Kennt das jemand? Gibt es da was besseres? |
AW: Neue Alte Erkrankte
Ich hab zwar keine Probleme mit Nasenschleimhaut, aber wenn, dann würde ich es auch mit der Bephanten-Lösung probieren. Die hat mir im Mundbereich sehr geholfen.
Eine kleine Wundauflage damit tränken und für eine Weile in die Nase geben. Und das mehrmals am Tag. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dies hilft. Zumindest wird es nicht schaden, also ein Versuch wert.....lächel LG Anchilla |
AW: Neue Alte Erkrankte
Heute dritte Chemo. Zum Glück hatte ich mich von meinem Fieberanfall am Samstag erholt. Der (neue) Onkologe war ganz erstaunt, dass ich schon immer Fieber bekomme nach einer Chemo und nie was brauche. Es geht hoch bis 39 Grad mit dolle Schüttelfrost, dann schwitz ich, habe Kopfweh und muss spucken hier und da und dann geht es langsam wieder runter. Er meint das wäre sogenanntes Drug-Fieber. Naja, ich habe ja sonst keine Drogen genommen, also kenn ich sowas nicht, muss es denn wohl sein.
Ich soll ruhig eine ordentliche Ladung (40 Tropfen) Novalgin nehmen beim nächsten Mal, das senkt auch Fieber. Darf ich sogar drei Mal in 24 Stunden. Werde ich dann mal machen. Seit gestern Abend kann ich meine Haare büschelweise rausziehen, wie aus einem alten Tierfell. Natürlich fummel ich nur dran rum. Also musste meine Freundin heute mit Maschine antanzen und nun ist die wohlbekannte Glatze wieder da. Diesmal sind richtig kahle Stellen, also fällt wohl alles aus noch. Letzes Mal hatte ich immer so Stoppeln. Aber nun passt meine Perücke wenigstens perfekt und sie ist wirklich schön und erträglich wenn der Tag nicht heiß ist wie heute. Wenn ich meine Perücke style und eine dunkle Brille mit Straßsteinen dazu aufsetzt, sehe ich aus wie eine total glückliche Ehefrau aus den 60gern in einem beschaulichen, amerikanischen Vorstädtchen die den ganzen Tag Cupcakes bäckt und abends die große Neuheit Tupperware verkauft. Mein Mein findet es sogar sexy, muss wohl an seinem Alter liegen :shocked: Einerseits ist es mir eh wurscht, ich weiß ja wie schnell die Haare wachsen danach, andererseits was ist denn wenn ich öfter Chemo brauche um zu überleben, wie geht das denn dann ab? Man da habe ich jetzt doch wieder einen Angstgedanken. Für immer Glatze???? In der Tagesklinik hat mir heute eine der onkologischen Fachkräfte ins Gewissen geredet, dass ich noch Hoffnung haben soll, man unternimmt ja auch noch viel bei mir und das täten die Ärzte nur, weil sie noch Hoffnung sehen. Bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt, aber bei mir ist das wohl auch wieder nicht so. Bis jetzt kann ich nur folgendes sagen, weiter bin ich noch nicht: JA, ich will leben JA, ich lebe mit Einschränkungen NEIN, ich will nicht leben, wenn es mir immer nur schlecht geht Danke, für all eure lieben Worte und Antworten und danke, dass ich mich hier ausk..... kann. LG Lanila |
AW: Neue Alte Erkrankte
Guten Abend zusammen
Ich komme aus der Brustkrebsecke, lese aber trotzdem hier mit, weil meine Schwägerin an einem Pankreasschwanzkarzinom erkrankt ist und es mich sehr beschäftigt. Sie hat die Behandlung mit der Chemo mit Unterstützung der behandelnden Ärzten abgelehnt und sich dafür entschieden, die verbleinden Monate mit all den Dingen zu verbringen, die sie noch tun möchte oder dringend erledigen sollte. Die maximale Überlebenszeit wurde mit 4-6 Monaten festgelegt, Ende August sind die 6 Monate um. Ihr geht es immer noch gut, sie hat die manchmal aufkommenden Bauchschmerzen mit Novalgin unter Kontrolle und hat zur Sicherheit ein Morphiumpräparat zu Hause. Sie wurde bestens informiert und aufgeklärt und ich bewundere sie für ihren Mut zu dieser Entscheidung und vor allem diesen auch zu leben, die Zeit zu nutzen und ihre Träume noch zu verwirklichen. Ich bewundere sie für ihre positive Einstellung zum Leben und sich mit der Endlichkeit ihres Seins zu beschäftigen und es auch zu akzeptieren. Es macht mich unendlich traurig, bald Abschied nehmen zu müssen und ich wünsche mir ein bischen von ihrer Kraft zu haben, wenn auch für mich die Zeit abgelaufen sein wird. Wir alle wissen, dass wir gehen müssen und gerecht ist es nie. L.G. Chrigele |
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Ich genieße diese Woche ohne Chemo. Alles in allem geht das Ganze nicht so einfach an mir vorüber, das merke ich jetzt wo ich mal wieder etwas tun kann. Diesmal macht mir eine sagenhafte Schwäche (Fatigue?) zu schaffen, manchmal war es mir zuviel die Zahnbürste hochzuhalten. Die ersten Finger kribbeln schon wieder, die Füße/Zehen hatten eh nie aufgehört.
Meine Schleimhäute machen mir zu schaffen. Nase habe ich im Griff jetzt mit diversen Mittelchen, blutet zwar aber tut kaum weh. Mundschleimhaut hat überall Löcher, ich kann nur nuschelnd reden, aber auch hier mit Mittelchen zu ertragen. Tja und man hat ja auch am Auspuff Schleimhaut und ich sage mal so...ich bin heilfroh, dass ich dies Jahr bereits eine kleine OP am Darmausgang hatte und eine Darmspiegelung...sonst würde ich mir Sorgen machen. Aber es ist ja alles ok und ich behandel da mit Hämorrhoidenmitteln. Mein Gewicht hat sich jetzt gehalten, habe nicht weiter abgenommen. Ich bin ruhiger geworden, was ich denken soll weiß ich noch immer nicht. Ich konzentriere mich einfach auf die nächsten drei Male Chemo jetzt noch. Einfach Augen zu und durch und danach mal gucken. Bei meiner letzten Chemo hatte ich Kontakt zu einer Heilerin, doch leider musste ich feststellen, dass sie zu den 95 Prozent Scharlatanen gehörte und ich will sowas nicht mehr. Einfach widerlich sich an Schwerkranken auszutoben und wenn was nicht passt, dann beleidigend werden. Jetzt habe ich mir selbst Meditationen rausgesucht und ich muss sagen es hilft mir. Ich habe meine Mutter angesprochen, was das Benehmen sollte, ihre Antwort: Das weiß ich gar nicht mehr, dass ich sowas gesagt habe, das habe ich schon wieder alles vergessen. LG Lanila |
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Liest hier noch jemand?
Ich hoffe es geht allen anderen, den Umständen entsprechend, gut. Ich habe jetzt zwei Chemoeinheiten (3 Wochen Chemo 1 Woche frei) von erstmal sechs hinter mir. Es geht mir so weit gut, aber diese permanente Schwäche macht mich fertig. Mir tut ja nichts weh, aber ich bin zu nichts in der Lage und mein Körper ist bleischwer. Ich gehe die Treppe hoch wie eine Hundertjährige, überall brauch ich Pausen, nichts kann ich tragen oder so. Und man ist dann auch nur ein jammerndes Etwas, liegt nur rum und bedauert sich selbst. Heute hat mein Onkologe veranlasst, dass ich vor der nächsten Chemo Blut bekomme. Mein Hämoglobinwert ist auf 8,6 was zwar noch reicht meint er, aber eventuell eben bei mir nicht. Ist ja auch nicht die erste Chemo. Ich bekomme also Montag dann vor der Chemo Blut. Ich hoffe es haut mich dann nicht mehr so um Soweit von mir LG Lanila |
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Hallo Lanila,
ich hatte diese Chemo, die Du bekommst auch. Zuletzt dann die ganz harte Chemo, welche die meisten Patienten nur 4x, ganz wenige auch 6x bekommen können. Ich sollte 8 bekommen. Nach der 6. Chemo stellte sich raus, dass ich eine doppelte Lungenembolie hatte. Es war schon fast zu spät, als ich ins Krankenhaus kam. Ich wohne unter dem Dach. Also viele Treppen. Auf jedem Treppenabsatz steht ein Stuhl auf welchem ich ausruhen muss. Mein Puls rast zu schnell hoch und das ist nicht gut, weil auch das Herz bei der Embolie mit geschädigt wurde. Aber glaub mir, rumjammern, da liegen und sich selbst bedauern, hilft dir nicht weiter. Bitte raff Dich auf, mach was Du kannst, auch wenn es sehr langsam geht. Mach immer wieder Pausen, such Dir eine Beschäftigung (Ich hab auf meine alten Tage angefangen zu häkeln und zu stricken, für Baby und Puppen). Geh unter Leute, treff Dich mit Freunden....oder kurz gesagt: LEBE GLG Anchilla |
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Hallo Anchilla,
super was Du da sagst, mach das bitte auch. Gestern beim Lanz ein Palliativmediziner, hat mich schon umgehauen. Aber es war die Wahrheit. Schaut Euch das mal an. Viele Grüße Altmann |
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Ich habe mir gerade diesen Teil von der Lanz-Sendung angesehen.
Ja, man kann nur hoffen, dass da Anghörige sind, die einschreiten. Eine Oma von mir starb einfach im Schlaf, so entspannt wirkte sie auch. Die andere Oma habe ich nicht mehr ins Krankenhaus einliefern lassen, weil ich wußte, dass sie das nicht wollte. Damals gab es das noch nicht mit Verfügungen. Zumindest waren sie uns unbekannt. Oma starb zu Hause, bei den Kindern und Enkeln. SO möchte ich auch mal sterben, wenn es schon sein muss. Aber....ich warte damit noch mal so ca. 30 Jahre....grinsel |
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Hallo Anchilla,
na, mindestens. VG Altmann |
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Bin tief getroffen. Ich bin vom Dorf, da kennt jeder jeden. Der frühere Wirt hier im Dorf, nicht sehr viel älter als ich, hatte Lungenkrebs. Wurde behandelt, galt als geheilt. Aber nicht lange, dann waren Metastasen zurück. Die Ärzte gaben ihm nicht mehr lange Zeit, erlaubten sogar wieder Zigaretten, weil es keine Chance mehr gab.
Dann ging es ihm unerwartet wieder besser. Man hofft dann ja doch auf irgendein Wunder. Vorhin habe ich erfahren, dass er gegangen ist. Ich bin total geschockt. Es zeigt mal wieder, dass Hoffnung eben nicht heilt. Aber bitte nicht falsch verstehen, ich bin nach wie vor der Meinung dass Hoffnung total wichtig ist. Sorry, ich musste es grad mal schreiben, weil es mich sehr beschäftigt. |
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Nun habe ich die Hälfte rum, wobei ich ja gar nicht weiß, ob dann Schluss ist.
Die Blutkonserven haben mir geholfen für den Sauerstofftransport, ich bekomme wieder Luft, aber Schwäche ist geblieben. Blutwerte haben sich auch weiterhin in anderer Sicht verschlechtert. Ich bekomme nun an den Tagen 3 und 4 nach der Chemo Schmerzen wie ein doller Muskelkater, aber richtig schlimm. Positiv ist, dass mein Tumormarker um die Hälfte gesunken ist und dass schon nach dem zweiten Block. Laut Onkologe ist das wohl ein sehr gutes Zeichen und die nächsten Chemos können nun etwas geringer ausfallen. Alles Liebe für euch alle Lanila |
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Hallo Lanila,
das mit de "Muskelkater" nach der Chemo hatte ich auch mal. Aber nur einmal. Mit Nebenwirkungen müssen wir leben, hauptsache wir leben überhaupt...lächel. Meine Hausärztin und auch der Hausarzt meiner Schwester haben mir sehr empfohlen, gerade wegen der Chemo, die Misteltherapie zu machen. Damit sollen die Nebenwirkungen gesenkt und damit erträglicher werden. Das Allgemeinbefinden besser. Ich selbst habe aber keine Erfahrung damit, weil bei mir wegen der doppelten Lungenembolie die Chemo abgesetzt wurde. Aber vielleicht lohnt sich für Dich ein Gespräch mit Deinem Arzt über dieses Thema. Wobei viele Ärzte dafür sind, einige Onkologen sagen das wäre nur was, wenn man zu viel Geld hat. Allerdings wird das bei uns von der KK bezahlt, sofern auf dem Rezept das Richtige vermerkt ist. LG |
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Ich habe nun zwei Drittel der Chemo rum. Es gestaltet sich jetzt langwieriger, weil ich die drei Mal nacheinander nicht mehr schaffe, meine Blutwerte gehen dann in den Keller. So habe ich meist eine Pause mehr in den vier Wochen. Wenn ich diese Pause habe, dann erholen sich meine Blutwerte wieder leidlich.
Alles in allem geht es mir sehr schlecht. Ich habe länger überlegt, ob ich das überhaupt schreibe. Irgendwie kommt in diesem Forum jeder besser mit seiner Chemo klar wie ich, jedenfalls kommt es mir so vor. Ich habe Wasser in den Beinen und das tut weh, ich laufe nur noch watschelig und wackelig und unsicher. Nur im Liegen mit Beine hoch geht es. Doch durch das viele Liegen klappt die Verdauung nicht und in meinem umgebauten Gedärmen habe ich dann auch Schmerzen, teilweise richtig stark. Zwei Tage nach der Chemo geht es mir immer sehr schlecht, für auch zwei Tage meist, mit Knochenschmerzen und Fieber, essen kann ich dann auch nichts. Kaum habe ich es hinter mir, muss ich wieder zur nächsten Chemo. Von all den anderen Nebenwirkungen wie kribbelnde Füße, kaputter Popo und zugeklebten Augen will ich gar nicht anfangen. Ich weine viel, es funktioniert auf Knopfdruck. Ich kann mich auch nur noch mit Fernsehen ablenken, für alles andere fehlt mir die Kraft. Nicht mal ein Buch lesen geht mehr. Wenn es mir etwas besser geht, dann koche ich mal, das war es aber auch. Wenn ich duschen will, dann muss ich die Treppe hoch, das geht nur noch auf allen vieren. Weil ich so unsicher stehe, bade ich lieber, teilweise muss ich meinen Mann rufen wenn ich raus will, weil ich mit den dicken Stampfern nicht rauskomme. Waldspaziergänge mit den Hunden geht auch nicht mehr, ich komme einfach nicht weit genug mehr. Ich gehe nur noch im Garten auf und ab. Ich habe nicht mal die Kraft weihnachtlich zu schmücken und dabei bin ich ein Weihnachtsmensch und liebe die Jahreszeit. Aber alleine der Gedanke in den Keller zu gehen und die Sachen rauszusuchen haut mich um. Und immer steht die Frage im Raum, was ist nach der Chemo, wie geht es weiter? Denn gesund werde ich ja nicht mehr, also was kommt dann? Wie vertrage ich eine Erhaltungschemo und wirkt die auch etc????? Meine Familie bemüht sich weiter sehr um mich aber ich bin auch feinfühlig genug, um zu merken, dass mich andere abgeschrieben haben. Wenn man so lange krank ist, dann warten sie wohl nur noch auf meinen Tod, der erste Schock ist vergangen und man hat sich damit abgefunden. Neulich kam eine Freundin, die ich vier Wochen nicht gesehen hatte. Die meinte doch glatt: Ich habe mir schon Sorgen gemacht, nicht dass du im Hospiz liegst und ich weiß davon nichts. Ich habe mich jetzt entschieden einfach niemanden mehr zu treffen, das ist sicherlich nicht das Richtige, aber erträglicher. Sorry, aber ich musste mich mal ausko... LG Lanila. |
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Hallo Lanila,
habe alles gelesen und es tut mir sehr leid für Dich. Ja, es ist so ungerecht. Habe es auch erfahren müssen. Mein Partner ist am 17.02.16 verstorben. Er hatte Lungenkrebs. Von der Diagnose bis zum Tode waren es sieben Monate. Er hat nie geraucht. Hoffe, dass Du die Behandlung weiterhin ertragen kannst. Gib die Hoffnung nicht auf. Was Du von dieser Freundin schreibst, ist ja hart. Wie "feinfühlend" manche Menschen reagieren. Mir würde nie in den Sinn kommen, so etwas zu sagen. Kann verstehen, dass Du Dich zurück ziehst. Diese Sprüche muss man sich nicht anhören. Wünsche Dir ganz viel Kraft und alles Gute Maria Sofia |
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