Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Krebs-Kompass-Forum seit 1997 (https://www.krebs-kompass.de/index.php)
-   Forum für Angehörige (https://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=49)
-   -   Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-( (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=69247)

Klementinchen 09.01.2017 22:26

Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Hallo, zunächst kurz meine Vorstellung.
Ich bin 35, Einzelkind und habe eine kleine Tochter. Es geht um meine Mutter (71), um die ich mir sehr große Sorgen mache.

Anfang Dezember 2016 bekam sie ziehende und drückende Unterleibsschmerzen. Ultraschall beim Gynäkologen zeigte eine Flüssigkeits- / Schleimansammlung in der Gebärmutter und einen "Auswuchs" am re. Eileiter. Die Beschwerden füfrte der Arzt auf die Gebärmutter zurück.
Eine Zweitmeinung egab das gleiche, nur wurde jetzt der Begriff "Tumor" verwendet.

Bluttest ergab, für mich als Leien, erschreckende Werte. Crp: 1,4 und c125: 850!

Das hat mich regelrecht aus der Bahn geworfen.

Am Donnerstag wird eine Ausschabung gemacht und am Freitag ein ct.

Ich muss dazu sagen, dass meine Mutter in Kroatien lebt. Ich kann sie nicht mal kurz in den Arm nehmen oder für die da sein. Sie lebt alleine. Das macht mich so fertig.

Wenn ich dann noch lese wie wichtig eine gute Klinik beim ersten Eingriff ist, wird mir ganz schlecht. Meine Mutter hat 45 Jahre in Deutschland gearbeitet und bis vor 4 Monaten KK-Beiträge bezahlt und nie was in Anspruch genommen. Und kaum meldet sie sich ab, zieht ins Ausland für ihren Lebensabend, kommt so ein Mist!

Könnte seit Tagen nur heulen. Wie soll ich denn für mein Kind stark sein?

Ich hoffe immer noch, dass der c125 wert doch noch auf etwas anderes zurück zu führen ist aber ich weiß, dass es unrealistisch ist. Ich habe solche Angst.

Danke fürs Lesen und viele Grüße

lotol 10.01.2017 01:31

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Liebe Klementinchen,

es ist verständlich, wenn jemand völlig unvorbereitet mit der Möglichkeit, daß ein Krebs vorliegt, konfrontiert wird, dann zunächst zum "Durchdrehen" neigt. :)

Versuch bitte dennoch, die Realität richtig einzuordnen.
Noch handelt es sich um die Möglichkeit, daß ein Krebs vorliegt.
D.h. definitiv wurde ein solcher bisher noch nicht festgestellt.

Zitat:

Am Donnerstag wird eine Ausschabung gemacht und am Freitag ein ct.
Eine CT dient dazu, um Genaueres zum Sachverhalt sagen zu können.
Weil dadurch evtl. Abartigkeiten erkannt werden können, welche die Spezialisten, die CT-Bilder richtig interpretieren können, auch zu einer genaueren Aussagefähigkeit bringen, was da überhaupt los ist.
Genauer gesagt, was höchstwahrscheinlich los ist.

So lange die Auswertung der CT nicht vorliegt, existieren nur Vermutungen.
Diese können durch eine CT bestätigt oder auch widerlegt werden.

Versuch also bitte, Ruhe zu bewahren und Dich nicht verrückt zu machen.

Ich weiß:
Aus Deiner Sicht "sagt sich das so leicht dahin". ;)

Tatsächlich ist es jedoch so, daß sich sowohl Angehörige als auch Betroffene mental "auf das Schreckliche" "einrichten" müssen.
Vorausgesetzt, es trifft überhaupt zu.
Derzeit weißt Du gar nicht, was bei Deiner Mutter zutrifft.

Nochmal:
Bewahr Ruhe!
Und wart erst mal die Auswertung der CT ab.

Zitat:

Ich muss dazu sagen, dass meine Mutter in Kroatien lebt. Ich kann sie nicht mal kurz in den Arm nehmen oder für die da sein. Sie lebt alleine. Das macht mich so fertig.
Kannst Du denn wenigstens mit Deiner Mutter telefonieren?
Und wie ist Deine Mutter körperlich beieinander?
Einigermaßen gesund und widerstandsfähig?

Zitat:

Wenn ich dann noch lese wie wichtig eine gute Klinik beim ersten Eingriff ist, wird mir ganz schlecht.
Da braucht Dir doch nicht schlecht zu werden.
Ich bitte Dich:
Auch in Kroatien sind die Ärzte ja nicht gerade "auf der Brennsuppe dahergeschwommen"!!

Hast Du eine Möglichkeit, in Erfahrung bringen zu können, welche Kliniken in Kroatien empfehlenswert für Deine Mutter sind?
Oder kann sie selbst das tun?

Zitat:

Meine Mutter hat 45 Jahre in Deutschland gearbeitet und bis vor 4 Monaten KK-Beiträge bezahlt und nie was in Anspruch genommen. Und kaum meldet sie sich ab, zieht ins Ausland für ihren Lebensabend, kommt so ein Mist!
Deine Mutter ist doch nun (hoffentlich) in Kroatien in einer KK??
Was beunruhigt Dich dabei?

Zitat:

Könnte seit Tagen nur heulen. Wie soll ich denn für mein Kind stark sein?
Sag mal:
Für wen mußt Du denn derzeit stärker sein?
Für Dein Kind oder für Deine Mutter??

Denk bitte einfach mal darüber nach.
Und vielleicht auch darüber, wie jung und belastungsfähig Du bist - verglichen mit Deiner Mutter.
Hör also bitte mit Deiner Heulerei auf, reiß Dich zusammen und versuch, Deine Mutter in der für sie schweren Zeit "mittragen" zu können. :winke:

Sie braucht Deine Unterstützung.
Möglicherweise Deine volle Unterstützung.

Nimm es mir bitte nicht übel, aber um es klipp und klar zu sagen:
Krebskranke sind ggf. weitaus genug damit beschäftigt, um ihr Leben kämpfen zu können!

Versetz Dich bitte mal in die Lage Deiner Mutter:
Was würdest Du dann davon halten, wenn Dich Deine Tochter "vollheult"??
Zeig also Deiner Mutter, daß Du stark genug bist, sie unterstützen zu können!

Du wirst doch wohl nicht bezweifeln, daß Du dazu in der Lage bist?
Das bezweifele ja nicht mal ich, obwohl ich Dich gar nicht kenne. :D
Wirst das schon hinbekommen. :winke:

Für das Ergebnis der CT drücke ich Dir/Euch beide Daumen.


Liebe Grüße
lotol

Klementinchen 11.01.2017 15:32

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Hallo lotol,

danke für deine Antwort! Um er vorweg zu nehmen, ich heule meine Mutter nicht zu. Das Forum hier ist der einzige Raum in dem ich über meine Ängste rede. Ich berate meine Mutter und versuche ihr die Angst vor den Eingriffen zu nehmen so gut ich kann. Aber wie es tatsächlich in mir aussieht, sieht mir keiner an. Würde sogar sagen, dass ich auf Funktionsmodus umgeschaltet habe und versuche die Emotionen ganz abzuschalten. Darum hat mich das "heul' nicht rum" zugegebenermaßen getroffen.

Ja, wir telefonieren täglich. Ich habe zwischenzeitlich die Option gecheckt wie es mit einem Wiedereintritt in die gesetzliche Krankenkasse wäre. Antwort: Das würde gehen. Natürlich ist sie in Kroatien versichert und der Arzt scheint freundlich zu sein. Aber wenn es wirklich Krebs sein sollte, ist es für uns alle leichter, wenn sie wieder hier in der Nähe ist. Dann kann ich mich besser um sie kümmern, zum Arzt fahren, Händchen halten und alles was sonst noch ansteht.

Morgen steht erst mal die Ausschabung an. Am Telefon hat sie geweint. Es bricht mir das Herz nicht bei ihr zu sein. Nochmal: am Telefon habe ich ihr Mut gemacht und nicht rumgeheult. Das mache ich generell nicht vor ihr.

Am liebsten würde ich jetzt ins Auto steigen und losfahren...

Meine Mutter ist körperlich eher robust. Macht daheim alles selbst und kümmert sich um Haus und Garten. Bis auf ihr Rheuma, hatte sie nie größere Beschwerden.

Das mit meinem Kind meinte ich so, dass es mir leid tut. Ich stehe seit Tagen irgendwie neben mir und reagiere meist gleichgültig. Würde gerne mit ihr spielen und lachen aber dazu bin ich von den vielen Gedanken viel zu eingenommen.

Ich hoffe, dass ich genügend Stärke habe. Auch wenn man das jetzt vielleicht wieder als Herumheulen auslegen kann, aber wenn man keine Geschwister hat, die Mutter keinen Partner hat der sie unterstützt und auch kein Netzwerk an Freunden die sie auffangen, fühle ich mich nun mal alleine verantwortlich für sie. Sie vertraut mir und hat auch schon angedeutet, dass sie selbst über eine Behandlung in Deutschland nachdenkt.

Diese nervöse Ungewissheit ist schrecklich. Bitte drückt uns weiterhin die Daumen!

Danke für's lesen und herzliche Grüße,
Klementinchen

lotol 12.01.2017 00:31

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Liebe Klementinchen,

Zitat:

Um er vorweg zu nehmen, ich heule meine Mutter nicht zu. Das Forum hier ist der einzige Raum in dem ich über meine Ängste rede. Ich berate meine Mutter und versuche ihr die Angst vor den Eingriffen zu nehmen so gut ich kann. Aber wie es tatsächlich in mir aussieht, sieht mir keiner an. Würde sogar sagen, dass ich auf Funktionsmodus umgeschaltet habe und versuche die Emotionen ganz abzuschalten. Darum hat mich das "heul' nicht rum" zugegebenermaßen getroffen.
Es ist ja immer etwas schwierig, hier im Forum die richtige Wortwahl treffen zu können.
Sei aber bitte versichert, daß ausnahmslos jeder, der Dir hier antwortet, Dir auf seine Art irgendwie helfen will. :)

Ich nahm auch nicht an, daß Du Deine Mutter "vollheulst", weshalb ich das auch jetzt wie vorher nur apostrophiert benenne/benannte.
Um vielleicht eine gewisse Rangreihenfolge verdeutlichen zu können.
Keineswegs wollte ich Dich damit irgendwie treffen.

Wenn Dich das dennoch getroffen hat:
Sieh es mir bitte nach.
Das war nicht meine Absicht.

Weißt Du - allein auf Grund des Titels Deines Themas hatte ich das Gefühl, daß Du Dich im "Kreis der Angst" drehst.
Es ist nicht einfach, diesem "Teufelskreis" entrinnen zu können.

Aus meiner Sicht sogar schwieriger als die Realität akzeptieren zu können.
Zumal das jemand mal recht treffend sinngemäß etwa so formulierte:
Die direkt von einem Krebs Betroffenen sind in bester ärztlicher Behandlung.
Man kümmert sich um sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.
Um die indirekt Betroffenen, die Angehörigen, kümmert sich aber keiner.
Sie sind mehr oder weniger alleingelassen (in und mit ihren Nöten).

Gut, daß Du versuchst, Deine Mutter "aufzubauen" und ihr in ihren Ängsten beizustehen.
Kannst ihr ruhig auch sagen, daß Du Angst um sie (ihr Überleben) hast.
Denn das weiß sie sowieso - ist ja schließlich Deine Mutter.
Tut ihr aber dennoch gut. ;)

Wenn es irgendwie geht, verschon sie aber mit anderen Ängsten von Dir.
"Lad" die lieber hier im Forum "ab".

Ich weiß zwar, was Du mit "Funktionsmodus" meinst, aber Du tust Dir selbst damit keinen Gefallen:
Kein Mensch ist emotionslos.
In bestimmten Fällen/Situationen kann er nur gezwungen sein, die Emotionen "in den Griff" bekommen oder kaschieren zu können.
Meintest Du wohl auch ungefähr so.

Bekommt Deine kleine Tochter von der bedrückenden Situation etwas mit oder kannst Du sie davor etwas "abschotten"?
Damit meine ich, daß Du ihr die ihr gewohnte Zuwendung geben kannst, selbst wenn es Dir Überwindung abverlangt.

Mir ist schon klar, daß Du Dich zeitweise/häufig in einem Zustand der Benommenheit befindest, weil Dir ganz andere Gedanken im Kopf herumgeistern.
Versuch bitte dennoch, die zu Gunsten Deiner Tochter "wegzudrücken".
Und letztlich auch zu Deinen Gunsten:
Was gibt es Schöneres als an der Unbeschwertheit von Kindern teilhaben zu können?

Gut, daß Du täglich mit Deiner Mutter telefonieren kannst.

Zitat:

Ich hoffe, dass ich genügend Stärke habe...
... aber wenn man keine Geschwister hat, die Mutter keinen Partner hat der sie unterstützt und auch kein Netzwerk an Freunden die sie auffangen, fühle ich mich nun mal alleine verantwortlich für sie. Sie vertraut mir und hat auch schon angedeutet, dass sie selbst über eine Behandlung in Deutschland nachdenkt.
Denke, die Stärke wirst Du schon haben können, wenn sie Dir abverlangt wird. :)

Was den Behandlungsort Deiner Mutter anbelangt, ist es schwierig, dazu etwas raten zu können.
Letztlich wird es Deine Mutter abwägen müssen, was sie für richtig hält, zu tun.

Ich weiß auch gar nicht, ob für den Fall einer evtl. notwendigen Tumorbehandlung diese evtl. ambulant durchgeführt werden kann.
Wenn das möglich ist, stellt sich evtl. die Frage, inwieweit es sinnvoll ist, wenn Deine Mutter dann wieder aus ihrem neuen gewohnten Umfeld "herausgerissen" wird.:confused:
Vielleicht sind das aber auch alles etwas "verfrühte" Fragen. ;)

Zitat:

Diese nervöse Ungewissheit ist schrecklich. Bitte drückt uns weiterhin die Daumen!
Mit einer zeitweisen Ungewissheit muß man im Zusammenhang mit Krebs einfach "leben" können.
Es geht halt nun mal nicht anders.
Dauert immer, bis definitive Ergebnisse vorliegen.
Aus meiner Sicht ist es allerdings besser, Hoffnung als Angst zu haben.

Daumendrücken ist eh klar - was denn sonst? :D


Liebe Grüße
lotol

Tündel 12.01.2017 09:19

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Hallo!

Ich bin jetzt mal ehrlich, bitte nimm es nur als Anregung, keinesfalls als Kritk, ja?!?!

Was viele von uns Betroffenen nicht abkönnen, sind um uns rumwuselnde, "durchdrehende" Angehörige, die uns mit ihren eigenen Ängsten (ja, auch denen, selbst an dem Mist zu erkranken) verrückt machen.
Ich hab meine eigene Mama damals aus dem Krankenhaus geworfen, weil sie mich mit Heulerei und Leidensmiene verrückt gemacht hat.
Hat viele Tränen gegeben, beiderseits, aber ich brauchte eine fröhliche, lachende Mama, die mit mir Zukunftspläne machte und nicht dieses "heulende Elend".

So, und jetzt zur Möglichkeit, dass es Krebs ist:
Egal, welcher Unterleibskrebs es ist, er gehört in die Hände eines Spezialisten genau für die jeweilige Krebsart! Und es ist leider so, dass es davon nicht allzu viele gibt. In Deutschland gibt es eine Handvoll, in Österreoch viel weniger und ob es in Kroatien wirklich welche gibt, das wage ich mal anzuzweifeln.
Aber das könnte man rausfinden! Muss man rausfinden!

Tipp: (Namen und Krankenhäuser sind leider an dieser Stelle nicht erlaubt)
Österreichische Hauptstadt
Bayerische Landeshauptstadt

Ein Ca125 von 850 spricht leider für ein bösartiges Geschehen und zwar in der Richtung Eierstöcke oder Eileiter.
Ich will dir keine Angst machen, aber du hast ein Recht auf Ehrlichkeit.

Die Diagnostik sollte voll abgeschlossen sein, eine Op muss nicht hopplahopp erfolgen, ihr habt schon ein bissi Zeit, eich umzuhören, aber nicht zuviel!

Ich wünsche euch alles Gute

Klementinchen 12.01.2017 12:06

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Hallo :)

ich freue mich über eure Antworten, darüber, dass ich hier "gehör" finde mit meinen Sorgen und Ängsten.

Ich bin nicht böse, ich weiß doch dass hier alle nur helfen Wollen. Direkte Worte sind nun mal das was sie sind. Ist schon okay.

Heute wird bei meiner Mutter die Ausschabung gemacht. Gestern habe ich zusammen mit meiner Tochter nochmal angerufen und habe die beiden miteinander reden lassen. Das ist immer eine Riesenfreude für meine Mutter ihr Enkelchen zu hören. Wir haben über die Option nach Deutschland zu kommen gesprochen, aber auch über Belangloses und auch mal gelacht.

Irgendwie ist die Warterei leichter zu ertragen, da ich weiß, dass jetzt aktuell etwas gemacht wird! Ich habe mich dagegen entschieden Hals über Kopf zu ihr zu fahren. Wir warten jetzt die CT-Ergebnisse ab und planen dann weiter.

Parallel dazu werde ich den Wiederaufnahmevertrag der Krankenkasse schon mal vorbereiten, für einen raschen Wechsel.

Meine Tochter hilft mir ungemein... ich zwinge mich mit ihr so normal wie möglich umzugehen und es hilft! Es durchbricht die Dauer-Gedankenschleife. Selbst wenn sie mich ärgert hilft mir das, weil ich dann nicht zum Grübeln komme.

Trotzdem bin ich aktuell ganz hibbelig... ich warte auf die Nachricht von meiner Mutter. Habe ihr aber extra am Telefon gesagt, dass sie sich nicht stressen braucht und es reicht wenn sie mir heute Abend ne sms schickt :rolleyes: Ich wollte sie nicht unter Druck setzten.

Ich hoffe trotz einem ca125 von 850, dass es klein und gut operabel ist. Auf dem Ultraschall, sah man, außer auf dem einen Eileiter, nichts. Und das was man sah, war ca. 1.4 cm groß. In meinem Hinterkopf wollen sich dennoch die Worst-Case-Szenarien breit machen... ich versuche sie zu verdrängen.


Ich wünsche eich allen einen wunderschönen Tag und grüße euch herzlich! :)

Klementinchen 16.01.2017 10:19

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Guten Morgen,

dieses nichts tun können treibt mich in den Wahnsinn!

Heute wird meine Mutter entlassen, nachdem sie das CT bekommt. Ich kann es nicht abwarten, dass sie endlich ihre Sachen pacht und zu uns kommt, damit wir endlich in der Fachklinik vorstellig werden können.

Aus der Ferne kann ich nur planen und recherchieren und ihr gut zureden.

Dann muss das mit der KK noch klappen... was wenn nicht??? Naja, ich warte auf den Rückruf vom Anwalt, dann habe ich diesbezüglich wenigstens Gewissheit ob sie überhaupt in Deutschland behandelt werden darf oder nicht. Wenn nicht... ich will gar nicht daran denken... Dann ist sie so weit weg, alleine und vom Gesundheitssystem will ich gar nicht erst anfangen :( Es MUSS einfach klappen.

Das Resultat vom CT lässt mich auch bibbern. ich weiß, dass meine Angst das Ergebnis nicht ändern wird. Aber dennnoch ist sie da... Die Angst vor einem ganz schlimmen Befund.

Versuche zu arbeiten und kann mich auf nichts konzentrieren. Kann nichts essen, bin am Zittern und habe Durchfall. JA ich WEIß! Und ich entschuldige mich ehrlich bei allen Betroffenen! Ich bin nicht krank und heule hier so rum. Ja, ich weiß, dass es anderen viel schlimmer geht und das tut mir auch sehr sehr leid. Aber trotzdem ist die Sutuation sehr belastend für mich.

Es ist wie ein böser Traum aus dem ich endlich aufwachen will!

Am Samstag hatte ich einen Nervenzusammenbruch nach einem Streit mit meinem Mann. Davor hatten wir schon einige Probleme... aber jetzt... puh! Irgendwie bricht grad alles ein. Die zwei Menschen, die mir evtl. ein bisschen unter die Arme greifen könnten, sind aufgrund von plötzlicher Krankheit selber auf Hilfe angewiesen. Es ist zum k*****!!!

Es hilft mir zu lesen, dass wir nicht alleine sind. Gestern habe ich mir ein bisschen Hoffnung geholt, durch das Lesen neuer Behandlungsmöglichkeiten. Und ich bete...

So, und jetzt muss ich Rentenkasse und Krankenkasse anrufen...


Alles Gute euch allen!

Elisabethh.1900 16.01.2017 10:57

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Liebe Klementinchen,
du bist doch gerade dabei eine ganze Menge für deine Mama zu tun, indem du die Verwaltungsangelegenheiten regelst. Ich drücke die Daumen, dass sie wieder in Deutschland versichert werden kann, sie hat doch 45 Jahre gearbeitet.

Herzliche Grüße,
Elisabethh.

Klementinchen 16.01.2017 12:06

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Danke Elisabeth! Ja, das hat sie :( und sie war eigentlich nie krank.

Es hilft schon mal, wenigstens den Papierkram erledigen zu können. aber das meiste geht eben erst wenn sie vor Ort ist.

Das Telefonat mit der Anwältin war gut. Da in Deutschland versicherungspflicht gilt, muss sie ab dem ersten Tag durch die KK versichert werden. Danach habe ich noch durch die Rentenkassen durchtelefoniert was bei Umzug zu veranlassen ist (denn von da gehen ja die KK-Beiträge ab).

Theorethisch müsste alles klappen, aber es ist halt ein immenser bürokratischer Aufwand... was alles berücksichtigt werden muss.

Und dem entgegen steht die Dringlichkeit der OP. Ich hoffe sehr, dass bald die Erbenisse und Auswertungen da sind, damit wir meine Mutter hier her holen und endlich einen Termin in der Spezialklinik machen können. (Nach der Anmeldung auf dem Meldeamt und der KK). Das bleibt bis zum Schluß spannend, ob alles klappt.

Im schlimmten Fall, hätte sie einfach nur Zeit verloren und muss doch zurück in die Provinzklinik. Aber das wird nicht passieren!!!

Ich bin warte immer noch hibbelig auf die Ergebnisse vom CT.... Däumchen drücken!!!

Grüße, Klementinchen

Tündel 16.01.2017 15:05

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Huhu!

Stresse dich nicht auch noch wegen der angeblichen Dringlichkeit!
Es ist nicht sooooooo dringend!
Man sollte es nicht vertüddeln, aber es muss auch nicht morgen sein!

Ein paar Wochen sind durchaus drin! Bei mir waren es z.B. 4 Wochrn zwischen Diagnose und Op!

Du machst das alles seeeeeeehr gut!
Ihr schafft das!

Karin21 16.01.2017 23:04

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Ganz ehrlich ...Du schreibst hier bei den Angehörigen und gerade die sollen sich hier ausheulen dürfen . Hab das selbst mitgemacht und konnte den Druck dem ich meinem verstorbenen Mann nicht auch noch zumuten wollte hier rauslassen .

Du suchst Lösungen
Du machst und tust
Du heulst

Alles natürlich ...wenn die Klarheiten da sind wirst Du Dich irgendwann berappeln da bin ich mir sicher.

Ich drück Dich mal
LG Karin

Klementinchen 17.01.2017 12:04

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Ihr seid lieb :) Danke!

Gestern gab es doch noch keine CT-Ergebnisse. Dafür aber eine "gute" Nachricht vom Chafarzt. Er empfiehlt meiner Mutter sogar sich nicht dort, sondern lieber in Deutschland operieren zu lassen. Warum das eine gute Nachricht ist? - Weil er uns keine Steine in den Weg legen, sondern darin unterstützen wird, die ganzen Untersuchungsergebnisse in die Spezialklinik zu bekommen. Sprich meine Mutter muss nicht erst die Resultate abwarten, sonder kann schon bald her kommen und der Arzt schickt der Rest per Post/Mail.

Allerdings kann mein Mann meine Mutter frühestens dieses Wochenende abholen.

Den Tumor entdeckt haben sie ja schon kurz vor Weihnachten... Also 4 Wochen werden es bis zur OP mindestens. Eher mehr.

Blöderweise bekam ich gestern Abend noch einen Rückruf von einem Anwalt (bei dem ich es zuerst versucht, ihn aber nicht erreicht hatte) und der machte mir ziemlich Angst wegen der KK. Er wollte dass ich mich für 210€ bei ihm "richtig" beraten lasse. Ich versuche das als Geldmacherei mit der Angst abzutun. Verunsichert bin ich trotzdem. :mad:

In dem Punkt bin ich echt noch ratlos...

Ach ja: Mit der Klinik sprach ich auch... da bekommt man einen Termin binnen 1-3 Tagen.

Ich wünsche euch allen einen schönen Tag!

Klementinchen 17.02.2017 13:03

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Hallo ihr da draußen :-)

Ich habe es in den letzten Wochen nicht geschafft, hier zu schreiben. Habe versucht an andere Dinge zu denken...

Zunächst ein mal, es hat alles mit dem Umzug und der Anmeldung meiner Mutter geklappt. Sie ist hatte ihre ersten Untersuchungen in der Uniklinik.

Die Biopsieergebnisse von ihrer Ausschabung sind da. Soweit ich entziffern konnte, fand man in der Gebärmutter nichts, außer eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut. Der PAP-Test war ohne Befund.

Jedenfalls haben die Ärzte beschlossen, dass in einem Bauchschnitt der betroffene Eierstock und die GM entfernt werden sollen. Und je nach Schnellschnitt mehr :-(

Allerding wollten die Ärzte, dass meine Mutter sich zuerst noch in der Brust-Sprechstunde vorstellt. Dazu sei gesagt, dass sie vor ca. 10 jahren Knoten in der Brust hatte. Diese wurden aber als Fettgeschwülste diagnostiziert und sie kam auf Diät und musste Choleterinmedikamente nehmen. Daraufhin verschwanden die Koten. Seit dem geht sie regelmäßig zum Brust-Ultraschall. Das letzte Mal bei ihrem Gynäkologen im Ausland war alles unauffällig. Der Radiologe konnte auf den BIldern der Brust auch nichts erkennen.
Dann die Gynäkologin in Deutschland: Hat auch nichts erkannt. Es folgte CT Thorax (hat die Uniklinik verlangt), sah man auch nichts besorgnisserregendes auf der Brust.

So, und jetzt kommt der Hammer: Mammografie, eine junge Ärztin bespricht mit uns die Bilder und sagt, da seinen überall Verkalkungen, das ist ein größerer Befund. Diese Verkalkungen seien Krebs! Sie müsse eine Biopsie der Brust machen.

Ja, und jetzt warten wir auf dieses Ergebnis. Davor geht auch mit dem Eierstock nichts weiter.

Wisst ihr wie lange wir schon warten? Diese Ungewissheit... Ich schwanke zwischen Hoffen und Bangen... organisiere, arbeite, kümmere mich um die Familie... alles funktioniert. Aber langsam geht mir die Kraft aus. Sobald ich alleine bin, weine ich nur.

Als die junge Ärztin dden Oberarzt rein holte um ihm die Bilder auf dem PC zu zeigen, war dieser sichtlich verdutzt und fragte sie, was sie ihm denn da jetzt zeigen wolle. Auf uns wirkte das so, als hätte er da drauf nicht so eindeutig den Krebs gesehen. Er sagte z uihr, wenn sie unbedingt eine Biopsie machen wolle, dann soll sie das eben tun.

Leute, meine Nerven! Das kann doch alles nur ein schlechter Scherz sein :-/

Tut mir leid, dass ich hier jammere. Ich bin grad ziemlich unten...

lotol 17.02.2017 16:00

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Liebe Klementinchen,

Zitat:

So, und jetzt kommt der Hammer: Mammografie, eine junge Ärztin bespricht mit uns die Bilder und sagt, da seinen überall Verkalkungen, das ist ein größerer Befund. Diese Verkalkungen seien Krebs! Sie müsse eine Biopsie der Brust machen.
Welcher Hammer?
Verkalkungen in den Brüsten sind an sich völlig normal.
Das kann eine Vorstufe der Krebsbildung muß es aber nicht sein.

Zitat:

Als die junge Ärztin dden Oberarzt rein holte um ihm die Bilder auf dem PC zu zeigen, war dieser sichtlich verdutzt und fragte sie, was sie ihm denn da jetzt zeigen wolle. Auf uns wirkte das so, als hätte er da drauf nicht so eindeutig den Krebs gesehen. Er sagte z uihr, wenn sie unbedingt eine Biopsie machen wolle, dann soll sie das eben tun.
Es ist ja nun nicht verkehrt, das definitiv zu klären, um auf "Nummer Sicher" zu gehen.
Daran ist nichts auszusetzen.

Sich deshalb aber "verrückt" zu machen, ist aus meiner Sicht völlig unangebracht. :)

Kannst ja mal selbst zu Deiner Beruhigung im Netz nachlesen, wie das mit den Verkalkungen als mögliche Vorstufe eines Brustkrebses einzuordnen ist.

Nur ein Zitat aus dazu Relevantem:
•50% aller bösartigen Tumoren fallen in ihrer Vorstufe oder Frühform durch Verkalkungen auf. Diese können punktförmig, linienförmig und auch sehr unregelmäßig strukturiert auftreten, meistens in einem umschriebenen Areal der Brustdrüse. Häufig fallen sie erst im Verlauf bzw. im Vergleich mit früheren Aufnahmen als verdächtig auf. Diese bösartigen Verkalkungen sind nur mammographisch zu erkennen, im Ultraschall oder bei der Kernspintomographie dagegen sind sie nicht zu entdecken. Aus diesem Grund ist eine Vorsorge-Untersuchung nur mammographisch möglich, die übrigen Verfahren sind wertvolle Ergänzungen.

•Tritt bösartiger Kalk auf, so muß dieser abgeklärt werden. Dies ist einmal möglich durch eine gezielte Punktion oder durch eine offene Operation. In jedem Fall muß die Region genau getroffen werden, was entweder ein spezielles Gerät voraussetzt (siehe Senovision) oder der Radiologe muß dem Operateur die Stelle, wo der Kalk liegt, genau angeben. Dies geschieht mit Hilfe von Spezialgeräten, mit deren Hilfe ein Metallfaden neben das verkalkte Areal plaziert wird. Um zu wissen, ob alle Verkalkungen aus der Brust entfernt worden sind, wird das entnommene Gewebe bevor es zum Pathologen geschickt wird, geröntgt (Präparat-Radiogramm) und dem Pathologen genau markiert, wo sich der Kalk befindet. Ist man sich nicht sicher, ob der gesamte Kalk entfernt worden ist, empfiehlt sich eine Kontroll-Mammographie in 3 bis 6 Monaten nach dem Eingriff oder aber - wenn es sich um einen bösartigen Prozeß handelt - unmittelbar nach der Operation.

•Die durch Verkalkungen aufgefallenen Tumoren haben meistens eine sehr gute Heilungschance, besonders, wenn sie früh entdeckt werden.In aller Regel kann die Brust in diesen Fällen erhalten werden, besonders wenn nur eine kleine Stelle bösartig ist und nicht mehrere Gewebsbezirke in der Brust.


Mikrokalk in der Brust ist also ein wichtiges Frühzeichen für Krebs. Doch nicht jeder Kalk in der Brust ist tumorverdächtig, im Gegenteil, die wenigsten Verkalkungen sind bösartig und wenn alle scheinbar bösartigen Verkalkungen operativ entfernt und feingeweblich untersucht werden, so sind hiervon immerhin noch zwei Drittel gutartig.
(Quelle: imze.de)

Zitat:

Leute, meine Nerven! Das kann doch alles nur ein schlechter Scherz sein :-/

Tut mir leid, dass ich hier jammere. Ich bin grad ziemlich unten...
Dann versuch doch einfach, aus Deinem "Angstloch" wieder hochzukommen.
Auf den Boden der Realität.
Die kein schlechter Scherz, sondern halt nun mal so ist, wie sie ist. :)

Und keineswegs immer so sein muß, wie man sich das evtl. nur angsterfüllt vorstellt.
Auf dem Boden der Realität bist auch Du besser aufgehoben als im Angstloch herumzustrampeln.
Kannst Du mir schon glauben. :winke:

Wünsche Dir/Euch alles Gute.


Liebe Grüße
lotol

lotol 19.02.2017 19:12

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Liebe Klementinchen,

in einem anderen Thema las ich im Beitrag von Dir, daß das Biopsie-Ergebnis demnächst vorliegt.

Unabhängig davon hoffe ich und wünsche Dir, daß sich Deine Angst bzgl. BK Deiner Mutter inzwischen wieder gelegt hat. :)

Vielleicht kann es Dich auch ein wenig aufrichten, wenn ich Dir vom Einzelfall meiner Frau etwas berichte:
Jahrzehnte lang hatte sie (deutlich fühlbare) Verkalkungen in ihren beiden Brüsten.
Sie ging deshalb auch regelmäßig zur Mammographie.
Sofort nochmal als eines Tages in der linken Brust ein ungewöhnlicher Knubbel fühlbar war.
Biopsie => Krebs.
Der Knubbel wurde per OP samt umliegendem Gewebe und "nachgeschalteten" Lymphknoten entfernt.
Anschließend (sicherheitshalber) Chemotherapie (parallel auch noch AK war damals, Anfang der 1980er Jahre, unbekannt).
Der BK wurde damit erfolgreich und endgültig plattgemacht.

Es tauchte seither auch kein anderer Krebs mehr auf.

Vielleicht kann Dir das verdeutlichen, daß selbst dann, wenn sich bei der Biopsie Deiner Mutter etwas in Richtung Krebs herausstellen sollte, nicht unbedingt Veranlassung besteht, das zu dramatisieren.
Ich weiß natürlich, daß man Einzelfälle nicht generalisieren kann, weil jeder Mensch anders ist.
Und damit auch sein spezieller BK.

Aber ich weiß auch, daß gerade bei BK die Heilungs-Chancen relativ hoch sind.
Nicht zuletzt sicher auch deshalb, weil er - sofern frühzeitig erkannt - per OP entfernt werden kann.

Bzgl. Biopsie-Ergebnis drücke ich Dir/Euch die Daumen. :winke:


Liebe Grüße
lotol

Klementinchen 21.02.2017 12:13

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Hallo :-)

Danke für deine Antworten lotol! Du hast mich tatsächlich auf den Boden der Realität zurück geholt. Dafüe danke ich dir.

Gestern haben wir das Ergebnis der Brust-Biopsie erhalten. Es ist tatsächlich Brustkrebs. Meine Mutter wollte das nicht wahr haben und versuchte in ihrer Verzweiflung die Ärztin zu überzeugen, dass sie die Knoten ja schon seit 5 Jahren hat und diese darum ja harmlos sein müssen. Arme Mama :-(
Es ist wohl aber gut zu operieren. Mama hat sich nach dem anschließenden sehr netten Gespräch mit der Brest Care Nurse auch wieder etwas gefangen.

Der genaue histologische Befund lautet:
"Stanzzylinder (der Mamma links, 11 Uhr) mit einem papillär und kribriform gebauten mäßiggradig differenzierten ductalen Carzinoma in situ (DICS, G2) sowie Anteilen eines sklerosierten Papilloms mit Atypien. Kein Nachweis eines invasiven Tumorwachstums."
Klinisches Tumorstadium: cTis cN0

Für mich als Leie klingt das gar nicht mal soooo übel, oder? Was sagen, die Experten hier im Forum? Würde mich über Übersetzung/Einschätzung sehr freuen.

Eine Chemotherapie ist jedenfalls nicht nötig (sofern die Diagnose so bleibt, natürlich).


Bleibt noch die weitaus größere Baustelle 'Eileitertumor'. Ich wüsste so gerne ob der Tumormarker sich verändert hat, nach der Ausschabung... Man hat nämlich jede Menge entzündete Gebärmutterschleimhaut bei meiner Mutter gefunden. Und soweit ich weiß, kann diese (z.B. bei Endometriose) den Marker Ca 125 auch stark ansteigen lassen.

Der OP-Termin steht seit gestern fest. Sie operieren den Eileiter (große Bauch-OB) und die Brust gleichzeitig. Bei der Bauch-OP werden der Eierstock, der Eileiter und die Gebärmutter entfernt. Und je nach Schnellschnitt kommen Bauchnetz und co. dazu.
Allerdings frage ich mich, warum die Gebärmutter unbedingt auch raus soll... Hatte leider nicht die Gelegenheit einen Arzt zu fragen.

Seit wir wissen, wie es weiter geht, geht es uns stimmungsmäßig wieder etwas besser. Die Warterei ist wirklich das Schlimmste.

jetzt bleibt nur beten und hoffen, dass der Bauch gut operiert werden kann. vielleicht hat meine Mama eine Chance auf Heilung :-)

Liebe Grüße und allen einen schönen Tag!
Klementinchen

PS: Kann ich irgendwie den Titel ändern? Ich finde, die Überschrift, passt nicht mehr.

Anni84 21.02.2017 19:21

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Hallo Klementinchen,

ich kann total gut nachvollziehen, wie es dir geht. :( meine Ma hatte die BK-Diagnose im Dezember, nun im Januar kam noch eine auffällige (aber nicht durchblutete) Zyste am Eierstock hinzu, die ihr vor 2 Wochen entfernt wurde. Wir warten noch auf die Ergebnisse der Histologie :rolleyes:

Die OP klingt ganz schön fordernd für deine Ma, da wird sie viel Hilfe benötigen - aber wenn ich den Biopsie-Befund richtig deute, hat sie da wohl wirklich noch riesiges Glück gehabt: in Situ heißt, der Krebs ist noch in den Milchgängen und noch nicht ins Brustgewebe gebrochen, also noch nicht invasiv. Für den BK heißt das (wenn ich mich recht erinnere), dass er noch nicht streuen kann. Die Chancen stehen also gut :)
Weißt du außer G2 denn schon was zu den anderen Werten? Ist er hormonabhängig?

Liebe Grüße und viel, viel Kraft euch!

Anni

lotol 21.02.2017 21:33

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Liebe Klementinchen,

Zitat:

Der genaue histologische Befund lautet:
...Kein Nachweis eines invasiven Tumorwachstums."
Ich freue mich sehr mit Dir/Euch über dieses Ergebnis. :)
Das v.a. auch dazu geeignet ist, auf eine insgesamt gute "Erledigung" des BK hoffen zu dürfen.
Weil nicht invasiv, wie sich Anni84 ganz richtig erinnerte, bedeutet, daß der BK noch nicht weiter bzw. so gut wie gar nicht (in's umliegende Gewebe oder sonstwohin) "vorangedrungen" ist.

Was natürlich die Chancen, den BK per OP endgültig plattmachen zu können, ganz gewaltig erhöht.


Zur Brust-OP noch eine Anregung, die für das "Schönheits-Empfinden" schon eine gewisse Rolle spielen kann (bei Frauen und Männern gleichermaßen):
Eine "einseitige" Brust-OP führt natürlich zu einem Volumen-Verlust an der operierten Brust, weil da einiges "herausgeschnitten" wird.

Wodurch die operierte Brust auch kleiner wird.
Wenn diese durch eine OP bedingte Asymmetrie der Brüste als "störend" empfunden wird, ist es überhaupt kein Thema, während der einen (krebsbedingten) OP auch gleichzeitig noch die andere Brust (schönheitsbedingt) per OP "anzupassen".

Das wird auch anstandslos von jeder Krankenkasse übernommen.
Lief bei der seinerzeitigen BK-OP meiner Frau völlig problemlos:
Wenn schon "herumgeschnipselt" werden muß, dann wenigstens so, daß hinterher keine psychischen Belastungen auftreten können. :D

Das geht dann per OP alles "in einem Aufwasch" und ist für Chirurgen kein Problem:
Herausschneiden und wieder "Zusammenflicken" machen die ratzfatz.
Und das sind wirklich bewundernswerte Künstler auf ihrem Gebiet:
Denn sie wissen nicht nur ganz genau, was sie wo herausschneiden müssen, damit der Krebs eliminiert wird und die Symmetrie hinterher "stimmt", sondern auch, wie die uneingeschränkte Sensibilität von (beiden) Brüsten aufrecht erhalten werden kann.

Überleg und besprich das bitte mit Deiner Mutter.
V.a. auch deshalb, damit rechtzeitig das "in die Wege geleitet" werden kann, was möglich ist und auch ihren "fraulichen" Bedürfnissen zuträglich ist. :)
Denn ich denke, "verhunzende" OP's können für Frauen schon problematisch sein.

Ich wünsche Euch beiden weiterhin viel Glück. :winke:
Du weißt ja inzwischen, daß das Überleben eines Krebses reiner Dusel ist.
Mehr als diesen Dusel zu haben, können weder Krebskranke noch Angehörige von ihnen erhoffen.


Liebe Grüße
lotol

Klementinchen 22.02.2017 11:26

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Hallo Anni, hallo lotol,

das freut mich, dass ihr ihr meinen Verdacht bestätigt, der Befund sei "erfreulich". In Anführungsstrichen, gar kein Tumor wäre natürlich besser gewesen ;)

Weitere Tests, ob Hormonabhängig oder nicht, wurden nicht gemacht. Ich denke, das werden wir erst nach der OP erfahren.

Danke für den Tipp mit der Symmetrie. Werde das mit meiner Mutter sagen. Sie fragt sich, ob das überhaupt operiert werden muss. Ich sage: "Klar, KANN der Tumor ein Leben lang in-situ bleiben, aber wer weiß das schon." So ist sie auf der sicher(er)en Seite.

Anni, hatte deine Mutter schon die Brust-OP?

Dass es bei meiner Mutter definitiv keine Zyste am Eierstock ist, wissen wir schon. Es ist ein solider und gut durchbluteter Tumor. :( Nur ob gut- oder bösartig, ist noch die Frage. Und die lässt sich erst nach dem Aufschneiden beantworten.

Um die Brust mache ich mir inzwischen so gut wie keine Sorgen mehr. Denke das ist realistisch betrachtet, gut in den Griff zu bekommen. Aber der Bauch... Oh je! Da muss ich immer aufpassen, dass ich nicht in Worst-Case-Fantasien abdrifte.

Viele liebe Grüße! :)

lotol 22.02.2017 17:21

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Liebe Klementinchen,

gut, daß Du Deiner Mutter bzgl. BK zur OP rätst:
Denn, was an Krebs oder höchst Verdächtigem problemlos entfernbar ist, kann dann schon keinen weiteren Schaden mehr im Körper anrichten. :)

Ähnlich kann man das auch hierzu sehen:
Zitat:

Dass es bei meiner Mutter definitiv keine Zyste am Eierstock ist, wissen wir schon. Es ist ein solider und gut durchbluteter Tumor. Nur ob gut- oder bösartig, ist noch die Frage. Und die lässt sich erst nach dem Aufschneiden beantworten.
Deine Mutter ist ca. 70 Jahre jung, und ich nehme an, deshalb auch noch belastbar, wenn sie ansonsten ganz gut beieinander ist.
Dennoch ist jede OP eine Belastung.

Weshalb ich an Deiner/Eurer Stelle mit den Ärzten klären würde, inwieweit es angebrachter ist, nun gleichzeitig "oben" und "unten" zu operieren oder das evtl. zeitlich zu trennen.

D.h. erst mal das Dringlichere zu operieren.
Um dann, wenn sich Deine Mutter wieder von dieser OP gut erholt hat, die nächste OP zu machen.

Frag(t) bitte die Ärzte, wie sie das sehen, damit der ganze Sums für Deine Mutter möglichst "schonend" abläuft.
So oder so - viel Glück bei den OP's. :winke:


Liebe Grüße
lotol

Anni84 22.02.2017 19:21

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Hallo Klementinchen!

Ohje, da hab ich mich gestern vertippt (es war ein echt langer Tag :'D). Die BK Diagnose kam im Mai, die OP war im Juni, die Bestrahlungen im September abgeschlossen, Chemo brauchte sie keine. Seither hat sie Tamoxifen genommen, und darunter hat sich wohl diese Zyste gebildet, die nun noch IMMER untersucht wird. :rolleyes:

Die Brust-OP verlief bei meiner Mama gut. Sie hat nun nur eine kleine, halbmondförmige Narbe dort, wo der Tumor saß, und unter der Achsel eine zweite, wo der Wächterlymphknoten entnommen wurde. Ob letzteres bei deiner Ma gemacht werden muss, weiß ich nun gar nicht so genau :confused: Das würde ich mal nachfragen!

Die Worst-Case-Fantasien kenne ich nur zu gut. :rolleyes: Meine Therapeutin (ja, das war dann nötig, ich hänge sehr an meiner Mama) hat mir einen ganz schönen Tipp gegeben: "Frau Anni, denken Sie nicht an die Worst-Case-Tage. Die kommen oder sie kommen nicht. Heute ist der 22. Februar, nicht der 5. März, nicht der 18. April oder sonst ein Datum. Wenn die dunklen Gedanken kommen, sagen Sie sich: 'Heute ist der 22. Februar. Heute mache ich mir nur Sorgen um den 22. Februar.'"

Das klappt mal gut, mal weniger gut. :o Aber es ist ein guter Notstopp, wenn es ganz schlimm zu werden droht. Wann ist die OP denn angesetzt?

Klementinchen 23.02.2017 10:10

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Hallo :-)

unsere Brest Care Nurse meinte, dass es ein relativ kleiner Eingriff an der Brust sei. Weshalb sie auch dazu riet, alles am selben Tag machen zu lassen. Das wurde dann kurz mit den Ärzten telefonisch besprochen. Die haben sich kurz beraten und kamen zudem gleichen Schluß. Meine Mutter ist froh, wenn sie alles so schnell wie möglich über die Bühne bringt.

Dass sie ihr Haus so lange alleine lassen muss und bei uns in der Wohnung lebt, belastet sie. Sie lebt eigentlich 1.000 km entfernt von uns. Aber wir haben halt die Spitzenklinik quasi vor der Haustür, ca. 50km ;)

Anni, ich bin schon seit 2009 (mit Unterbrechung) in psychologischer Behandlung wegen Angststörungen. Der OP-Termin ist am 6. März und ich habe am 3. März zum Glück(!!!) mal wieder einen Gesprächstermin bekommen. Also genau richtig um die Panik vor der OP in den Griff zu bekommen. Ich hänge auch sehr an meiner Mutter. Einen richtigen Vater hatte ich nie und Geschwister habe ich auch keine. Meine kleine Tochter ist das beste was mir passieren konnte. An den schlimmsten Tagen lenkt sie mich ganz wunderbar ab. :1luvu:

Nach der OP möchte meine Mama direkt in die Reha. Wir schauen uns schon mal nach geeigneten Kliniken um. Weiß gar nicht, ob das der Patient selber aussuchen darf. Rufe später mal unsere Info-Schwester an...

Wünsche euch einen schönen Tag :)
Liebe Grüße, Klementinchen

Klementinchen 24.02.2017 12:10

Verlust von Eierstock und Gebärmutter - Verlust der Weiblichkeit?
 
Guten Tag liebe Forenmitglieder,

ich schreibe heute im Auftrag meiner Mutter, die hier neben mir sitzt, aber nicht mit dem PC umgehen kann... ich hoffe, der Post darf stehen bleiben. Wir würden uns sehr über einen Austausch freuen.

Ein Eierstocktumor soll in einer OP mittels Bauchschnitt entfernt werden. Über den Tumor wissen wir nur, dass er solide ist, verscheibbar und daher höchstwahrscheinlich nicht mit anderen Organen verwachsen ist. Die Ärzte haben festgelegt, dass die Gebärmutter auch entfernt werden soll, aber keine Begründung dafür genannt. Vor einem Monat gab es eine Ausschabung weil die GM-Schleimhaut entzündet war. Ob das der Grund ist, wissen wir nicht.

Sollte der Tumor sich als bösarig entpuppen, wollen sie noch viel mehr entfernen.

Meine Mutter kann sich das geplante Vorgehen (Entfernung der GM, auch wenn Tumor gutartig ist) nicht erklären. Sie meint mit der Gebärmutter einen Teil ihrer Weiblichkeit zu verlieren. Natürlich benötigt sie sie rational betrachtet nicht mehr, aber da hängt psychisch sehr viel für sie dran. Sie bat mich, hier nachzufragen wie andere mit dem Verlust der Gebärmutter umgegangen sind und ob jemand weiß, warum man das (vorsichtshalber) so handhabt. In der Situation, als sie über die bevorstehende OP unterrichtet wurde, stand sie neben sich und konnte nichts fragen. Im nachhinein ärgert sie sich über sich selbst.

Ich weiß, dass ich nur Angehörige bin und hier nicht schreiben sollte. Aber wie gesagt, meine Mutter hat den Tumor und die Fragen und die Ängste und wünscht sich den Austausch mit Frauen, die ebenso operiert wurden. Sie kann eben nur leider keinen PC bedienen.

Ich wünsche allen einen schönen Tag.
Viele Grüße

Lisssbeth 24.02.2017 12:56

AW: Verlust von Eierstock und Gebärmutter - Verlust der Weiblichkeit?
 
Hallo Klementinchen, toll, dass Du dich für deine Mutter schlau machst!

Falls der Tumor gutartig ist und auch sonst keine weiteren Veränderungen vorliegen, gibt es wahrscheinlich echt keinen Grund, die Gebärmutter zu entfernen. ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ein Arzt das ohne Grund so entschieden hat. Es gibt einige andere Faktoren, die eine Rolle spielen könnten wie ausgeprägte Endometriose, Myome etc. . Schade, dass ihr nicht sofort nachgefragt habt, aber das kann man ja nachholen! Mein Operateur hatte mir damals angeboten, dass ich jederzeit nachfragen jann. Am besten per email.

Ihr solltet euch tunlichst überlegen, eine Zweitmeinung in einem zertifizierten Eierstockkrebskompetenzzentrum einzuholen, am besten die OP dort durchführen zu lassen. Die OP im bösartigen Fall ist sehr kompliziert.

Meine Nachbarin hatte neulich starke Schmerzen im Unterbauch, eine seltsam geformte Zyste am Eierstock (sah aus wie unser Kater Uwe :)), Wasser im Bauch und einen erhöhten Tumormarker. Das hiesige Krankenhaus wollte mit einem Bauchschnitt die grosse OP machen, "alles muss raus". Sie ist dann auf mein Anraten ins nächste Kompetenzzentrum. Und siehe da, die sehr erfahrenen Ärzte dort sahen sofort, dass es harmlos war, Zyste raus, das wars. Tumormarker war wegen einer ganz anderen Entzündung erhöht. Also immer schön die Spezialisten befragen!

Alles Gute!

Kalif 24.02.2017 13:35

AW: Verlust von Eierstock und Gebärmutter - Verlust der Weiblichkeit?
 
Liebes Klementinchen
Du fragst für deine Mutti, ob andere Frauen die Entfernung der Gebärmutter mit dem Verlust der Weiblichkeit (oder ein Teil derer) gleichsetzen.
Für meinen Teil sage ich NEIN, definitiv nicht.
Ich habe meine Gebärmutter schon in meinen 30ern entfernt bekommen. Ich hatte keinerlei Verlustgedanken. Alles wie vorher auch, nur der Vorteil einer nicht mehr stattfindenden Menstruation. Dadurch, dass ich die Eierstöcke größtenteils behielt, musste ich noch nicht mal Hormone zuführen.
Für mich hat sich durch die Entfernung nichts geändert. Anders sieht das bei Frauen aus, deren Kinderwunsch noch nicht bzw. noch nicht ganz erfüllt ist.
Alles Gute deiner Mutti

Clea 01.03.2017 15:46

AW: Verlust von Eierstock und Gebärmutter - Verlust der Weiblichkeit?
 
Liebes Klementinchen,

meine Mutter bekam ihre Gebärmutter entfernt,
da war ich noch recht klein.
Ich erinnere mich aber an eine anschließende recht glückliche Zeit zwischen ihr und meinem Papa. Im Nachhinein kann ich natürlich nicht für sie sprechen, aber es sah nicht danach aus, als hätte sie davon einen Nachteil gehabt.
Sie sprach auch immer davon, wie schön es ist, dass sie Tampon und Co adé sagen konnte.
Die Eierstöcke wurden dann im Jahr 2009 oder ´10 entfernt.
Da gab es dann einmal pro Woche ein neues, hauchdünnes Hormonpflaster und gut war´s.
Sie war da auch schon weit über jede Kinderplanung hinaus.
Die Angst vor Krebs war viel größer als die Sorge, die Weiblichkeit könnte leiden.
Letzen Endes sind es nur die seelischen Narben, die deine Mutter davontragen würde, äußerlich bleibt ja alles unsichtbar. Das istwiemit meiner Kaiserschnittnarbe. Äußerlich ist alles gut, aber wie es im Kopf aussieht, das sieht niemand.
Alles Gute für deine Mutter.

Arya 05.03.2017 07:22

AW: Verlust von Eierstock und Gebärmutter - Verlust der Weiblichkeit?
 
Hallo Klementinchen, bei mir kamen wegen Adenokarzinoms der Gebärmutter diese und die Eierstöcke 2015 raus. Während ich den Verlust der Eierstöcke und der Lymphknoten bedauerte (die hätten ja noch ihre Funktion gehabt) war mir das bei der Gebärmutter egal. Ich hatte die Familienplanung abgeschlossen. Den Verlust der Gebärmutter merke ich, abgesehen vom Verlust der allmonatlichen Scherereien nicht:). Selbst der Verlust der Eierstöcke blieb, abgesehen von Hitzewallungen, folgenlos. Wenn eine kompetente Klinik sagt, es muss raus, würde ich das machen. Es wird alles rausgenommen, wohin Krebszellen üblicherweise streuen. Bei mir waren das die Eierstöcke, die an sich nicht befallen waren, und bei deiner Mutter ist das die Gebärmutter. Also eine Vorsichtsmaßnahme gegen ein Rezidiv.
Gute Besserung deiner Mutter
Arya

Arya 05.03.2017 07:28

AW: Verlust von Eierstock und Gebärmutter - Verlust der Weiblichkeit?
 
Nochmal ich: Deine Mutter kann eine Zweit Meinung einholen und zumindest kann sie nochmal eine ärztliche Beratung in Anspruch nehmen. Es ist verständlich, dass sie, als sie ihre Diagnose bekam, nicht alle Fragen, die bei ihr aufkamen, spontan stellen konnte. Das kann sie nachholen. Sie wird besser mit der Therapie klarkommen, wenn sie weiß, warum das sein muss.
LG
Arya

Klementinchen 06.03.2017 13:23

AW: Verlust von Eierstock und Gebärmutter - Verlust der Weiblichkeit?
 
Ich danke euch herzlich für die Antworten!

Wir haben das Thema hier noch gelegentlich besprochen und durch das Schildern anderer Fälle hat sich meine Mutter notgedrungen damit abgefunden. Sie war sogar in der Lage wieder Witze über ihre Gebärmutter zu machen.

Als ich sie gestern auf die Station brachte, waren da einige Damen mit Kopftüchen/Mützen, die uns freundlich begrüßten. Das tat ihr sichtlich gut, mit den anderen Frauen zu paudern, die ein ähnliches Schicksal haben. Auch zu sehen, das Frauen zwar ihre Haare aber nicht den Lebensmut verloren haben... es war insgesamt eine sehr angenehme Atmosphäre.

Heute schreibe ich nur aus meiner Sicht, da meine Mutter just in diesem Moment operiert wird. Die OP ist auf 500(!) Minuten angesetzt. Gleichzeitig wird ihr noch ein Carzinoma in Situ aus der Brust entfernt.

Meine Mutter war gestern bis zum Schluß davon überzeugt, dass das Ding an ihrem Eierstock gutartig ist. Wir beten, dass sie Recht behält. Und wenn nicht, ist es nicht das Ende der Welt. Das rede ich mir jetzt ständig ein. Aber erst mal mus sie die OP überleben.

Um die Frage zu beantworten, sie ist an einer Uniklinik mit angegliedertem Tumor-Kompetenz-Zentrum und Brustzentrum. Also wirklich Spezialisten auf allen Gebieten. Die große Bauch-OP wird dort täglich durchgeführt, sagte man uns.


Viele liebe Grüße!

Klementinchen 06.03.2017 13:37

Mutter wird gerade operiert... meine Nerven!
 
Hallo zusammen,

ich habe schon eine Weile nicht geschrieben...
Ich musste leider mit meiner kleinen Tochter ein paar Tage im Krankenhaus verweilen. Und dann hatte ich nicht die Kraft mich mit der Thematik hier zu befassen.

So, meine liebe Mutter wird just in diesem Moment operiert! Große Bauch-OP. Eierstöcke und Gebärmutter auf jeden Fall raus. Dann Schnellschnitt, daraufhin wird entscheiden ob Bauchnetz und Lymphknoten ebenfalls dran glauben müssen.

Sie hat einen Eierstocktumor und niemand konnte uns vorher weder das Ausmaß des Schlamassels sagen, noch ob es gut- oder bösartig ist.

Gleichzeitig wird ihr noch ein walnussgroßes Carzinoma in Situ (Krebsvorstufe) aus der Brust entfernt.

Meine arme liebe Mama! :sad:

Gestern war sie noch äußerlich gesund, hat mit uns gegessen und mit ihrer Enkeltochter gespielt und jetzt liegt sie aufgeschnitten auf dem OP-Tisch. Die OP ist auf 500(!) Minuten angesetzt.

Ich habe Angst davor, was sie mir am Telefon sagen werden wenn ich heute Abend anrufe. Ich bin so ein verdammter Schisser! :eek:

Bester Fall wäre: Eierstock und Gebärmutter raus, alles gutartig. Brust operieren. Zumachen. Fertig! Ab in die Reha.

Schlechter wäre: Krebs. Bauchnetz und Lymphknoten raus. Chemotherapie mit immerhin Chance auf Heilung.

Worst Case: Krebs hat gestreut. OP sinnlos. Palliativmedizin.

Hardcore Worst-Case: Sie wacht nicht mehr auf.

Ich weiß, ich bin ein fürchterliches Weichei. Aber ich habe solche Angst. Und ich weiß auch, dass meine Angst das Ergebnis nicht beeinflusst... trotzdem kann sie nicht abschalten.

Wahrscheinlich traue ich mich nachher nicht mal in der Klinik anzurufen...


Danke für's lesen!
Liebe Grüße euch allen da draußen! :winke:

Redangel1975 06.03.2017 14:27

AW: Mutter wird gerade operiert... meine Nerven!
 
Daumen gedrückt, dass Alles OK ist!!!:knuddel:

Hexe84 06.03.2017 14:31

AW: Mutter wird gerade operiert... meine Nerven!
 
Hallo...
ich bin auch so ein Schisser. Versuche dich zu beschäftigen...dich abzulenken.
Auch meine Daumen sind gedrückt.

BuntesSchaf 06.03.2017 14:39

AW: Mutter wird gerade operiert... meine Nerven!
 
ich drücke Dir die Daumen, dass es besser ausgeht als bei meinem Mann...

GlidingGeli 06.03.2017 15:00

AW: Mutter wird gerade operiert... meine Nerven!
 
Hallo Klementinen,

ich drücke deiner Mutter die Daumen, dass sie die OP gut übersteht und die Baustelle im Bauch klein bleibt.

Versuche bitte nicht, dir das allerschlimmste vorzustellen, das kostet jetzt zusätzliche Nerven und hilft weder dir noch deiner Mutter.

Liebe Grüße
Geli

Gucky 06.03.2017 15:05

AW: Mutter wird gerade operiert... meine Nerven!
 
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen.
Mach Dich nicht verrückt, Du kannst am Ausgang eh nichts ändern, außer mit den richtigen Gebeten, sofern Du denkst dass sie etwas bringen.

Mit freundlichen Grüßen Gucky

Tris 06.03.2017 17:45

AW: Mutter wird gerade operiert... meine Nerven!
 
Du musst fest daran glauben das alles gut wird! Ja das ist nicht immer einfach aber mehr als für deine Mutter da zu sein kannst du nicht machen. Aber das ist für sie denke ich das beste was du machen kannst. Meine Mutter hatte vor einem Jahr auch eine schwere Op und auch wenn sie es nicht gezeigt hat denke ich sie hatte Angst. Und ich denke indem du ihr deine Angst nicht zeigst und sie unterstützt hilfst du ihr am meisten. Und damit meine ich nicht das du nicht traurig sein solltes oder mit ihr über deine Bedenken sprechen solltest sondern das du ihr in dem Moment bei stehst indem sie die Kraft braucht. Nach der Diagnose von meiner Ma habe ich geweint in ihrem Arm und sie mit mir und dann hat sie gesagt sie lässt uns nicht alleine und ich hab gesagt ich kämpfe mit ihr das hat ihr neue Kraft gegeben und sie kämpft weiter. Also steh deiner Mutter mit ganz viel Liebe zur Seite
Ich drücke dir die Daumen
LG Tris

Klementinchen 08.03.2017 14:19

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Vielen Dank für eure lieben Zeilen!

Die op verlief gut. Nur leider war der Tumor wirklich bösartig. Sie mussten weiter aufschneiden, bis zum Brustbein, und alles entfernen.
Der Professor, der sie operiert hat, meinte, der Tumor sei noch klein gewesen und er habe im Bauchraum nirgends weitere Beläge gesehen. Jetzt werden Bauchnetz, Lyphknoten und alles andere untersucht, Ergebnis dann in 2 bis 3 Wochen.

Wird wohl aber auf Chemo hinauslaufen. Meine arme Mama :(

Eigentlich wollte ich mit meiner kleinen Familie einen Kinderurlaub machen. Wir haben schon lange gebucht. Und jetzt wird das wohl ins Wasser fallen. Irgendwie egoistisch jetzt an den eigenen Urlaub zu denken...

Ich hoffe ja immer noch, dass meine Mama wieder ganz gesund wird, jetzt wo dieses Biest draußen ist! Laut Professor konnte es rückstandslos entfernt werden und die Brust-op war unproblematisch. Aber auch da hat er vorsichtshalber eine Lamelle mehr entfernt.

Die op war sehr anstrengend. Heute hat sie es mit Müh und Not geschafft sich an die Bettkante zu setzen und immerhin eine Suppe zu essen. Und sie denkt positiv... Sie ist so tapfer!

Viele liebe Grüße euch allen! :)

lotol 08.03.2017 15:02

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Liebe Klementinchen,

Zitat:

Ich hoffe ja immer noch, dass meine Mama wieder ganz gesund wird, jetzt wo dieses Biest draußen ist! Laut Professor konnte es rückstandslos entfernt werden und die Brust-op war unproblematisch. Aber auch da hat er vorsichtshalber eine Lamelle mehr entfernt...

... Und sie denkt positiv... Sie ist so tapfer!
Ich freue mich sehr mit Dir/Euch über das insgesamt gut klingende Ergebnis. :)

Auch Du warst und bist tapfer, und die angedachte Chemo wird vermutlich nur noch sicherheitshalber "nachgeschoben", damit es wirklich endgültig vorbei ist:
Wie es aussieht, hat Deine Mutter das Glück gehabt, dem Krebs "entrinnen" zu können.

Einen besseren Grund, um auch mal wieder ganz entspannt etwas feiern zu können, kann ich mir kaum vorstellen. :winke:


Liebe Grüße
lotol

Safra 09.03.2017 15:58

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Hallo,

für wann habt Ihr denn den Urlaub gebucht? Ist keiner da, der mal nach Deiner Mama schaut? Vielleicht passt es auch gerade, dass sie in dieser Zeit in der Reha ist. Es ist wichtig, dass es Euch allen trotzdem einigermaßen gut geht und Ihr Euch nicht aufreibt. Deshalb ist es meines Erachtens nicht egoistisch - sofern alles seinen Gang geht - in den Urlaub zu fahren. Und falls es nicht zu weit weg ist, gibt es ja auch noch Telefon und Skype u.s.w.

Safra

Klementinchen 17.03.2017 10:36

AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(
 
Hallo zusammen,

heute habe ich mich wieder aufgerafft hier zu schreiben. Das kostet mich immer viel Kraft. Aber ich danke euch für's Daumen drücken und die aufmunternden Worte! Besonders lotols Antwort hat mich einige Nächte wieder ruhig schlafen lassen, weil ich versuchte mir einzureden, dass es eine reale Chance gibt, dass meine Mama wieder gesund wird.

Gestern wurde sie aus der Klinik entlassen. Im vorläufigen Arztbrief steht FIGO 3C. Seit ich das las, stehe ich wie unter Schock. War gestern 10 Stunden (mit meinem armen kränklichen Kind) unterwegs und habe alles organisiert. Mutter von Klinik abgeholt (40km), ins Pflegeheim gebracht, zu Ärzten gefahren, viel gewartet, Rezepte geholt, wieder ins Pflegeheim zur Mutter usw. Dann noch mit meiner Kleinen beim Kinderarzt gewesen. Da wurde es schon dunkel. Dass ich selber krank bin, habe ich komplett ignoriert. Keine Zeit dafür. Nicht mal zum Mittag gegessen habe ich. Und die meine kleine Tochter musste überall hin mit.

Niemand unterstützt mich. Meine Schwiegermutter hat gesundheitliche Probleme und mein Mann war direkt nach der Arbeit im Kino. Und wenn er da ist, kümmert er sich in erster Linie um sich z.B. bei der Morgenroutine.

Ich kann einfach nicht mehr! :( Seit gestern weine ich immer wieder. Ich habe getraeumt, dass der Krebs bei meiner Mutter im ganzen Bauchraum war. Und ich selbt hatte Krebs an der Leber. Im Traum hatte ich mich schon auf den Tod eingestellt und ich war irgendwie erleichtert, dass ich dann endlich Frieden habe. Es war ein sonniger, warmer und tröstlicher Traum.

Ja, meine Mutter hatte den starken Wunsch in eine Kurzzeitpflege zu gehen. Zumindest bis sie sicherer im Gehen ist und wieder Treppen steigen kann. Daheim haben wir eine schmale Wendeltreppe, die zu ihrem Wohnbereich führt. Noch macht ihr die große Bauchwunde sehr zu schaffen. Ich begrüße das, auch wenn ich mich dabei total schäbig fühle (als hätte ich sie abgeschoben) und wir die Kosten dafür alleine tragen werden. Ich bezweifle, dass sie eine Pflegeeinstufung bekommt. Beantragt ist es.

Der Urlaub beginnt nächsten Dienstag. Und ja! Ich werde fahren, vielleicht komme ich dadurch wieder auf die Beine.

FIGO 3C, dass hab ich noch nicht ganz verinnerlicht. Das macht mir so große Angt! Man sagte mir, die Laborergebnisse seinen noch nicht alle da... könnte es sein, dass das noch mal korrigiert wird? Es vielleicht doch nicht so schlimm ist? Scheiß Hoffnung, de zuletzt stirbt! Ich traue mich nicht mal den vorläufigen Arztbericht genauer anzusehen... noch mehr Hiobs-Botschaften verkrafte ich nicht.

Meine Mutter ist der einzige Mensch, der für mich da ist. Und ausgerechnet sie soll jetzt so schwer krank sein?!

Ich bin körperlich und mental am Ende. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr! Einzig mein wundervolles Kind hält mich derzeit am Leben. Ich liebe sie so unvorstellbar!

Danke für's Lesen, falls das jemand getan hat.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:04 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.