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Wie erträgt man das bloß?
Hallo ihr Lieben,
erstmal wünsche ich allen Betroffenen & den Angehörigen der Betroffenen viel Kraft & Durchhaltevermögen!!!:engel: ich bin Julia & 25 Jahre alt.. meine Mutter war schon seit einigen Jahren von der Stimme her heißer, eigentlich begann alles, als sie für ein Unternehmen gearbeitet hat die, die Innenverkleidung für Fahrzeuge herstellen .. (Dämpfe, schlechte Luft usw.) Für mich war das damals schon ein rotes Tuch, keine ordentliche Belüftung in den Räumen der Fabrik. Bis zu dem Tag als sie Ablagerungen auf Ihren Stimmband hatte, musste sie umgehend ihren Job hinschmeißen.. Es folgte eine Operation (Abschabung an den Stimmbändern). Danach musste sie regelmäßig bei einem HNO Arzt kontrolliert werden, es sind 2 Jahre vergangen folgte trotzdem wieder die gleiche OP (Abschabung) ... plötzlich die erschütternde Diagnose ... Kehlkopf/Stimmbandkrebs :cry: trotz das sie vor 7 Wochen noch bei einer Kontrolle des HNO Arztes war & er nichts feststellte. Die erste Operation war letzte Woche Dienstag (Laser - OP durch den Mund) .. wo wir hofften und bankten, dass sie Erfolg zeigen wird. Nächsten Tag der Schock, die OP war nicht 100 % erfolgreich. Nun ging der Kampf erst richtig los.. am Montag wurde sie von außen operiert, Querschnitt über den Hals, ein Teil des Kehlkopfes musste entfernt werden, der Tumor an sich & die Lymphknoten. :cry: einen Luftröhrenschnitt hat sie auch bekommen. Die OP ist super verlaufen, das war vorerst eine Erleichterung. Aber ich komme mit dem Rest nicht klar? Wie schafft ihr das? Es ist so grausam die eigene Mutter so hilflos liegen & leiden zu sehen. Ich bin schwach auf den Beinen, wenn ich bei ihr zu Besuch bin. Die Kanüle im ihren Hals, man hört das atmen dadurch & den "Schleim" der regelmäßig von den Ärzten abgesaugt werden muss. Habe jedes mal das Gefühl ich breche zusammen.... :embarasse Ich esse seit 3 Tagen so gut wie nichts, habe 24h ein 100 %iges Sättigungsgefühl bzw. Appetitlosigkeit. Wenn ich abends was zu mir nehme, muss ich mir das regelrecht reinquälen. Rest des Tages nichts, außer viel trinken. Hatte sowas noch nie & habe Angst das mir das Psychisch zu nahe geht das ich daran kaputt gehe. Ich leide so sehr... bin schwach & habe weiche Knie. Bekomme die grausamen Bilder nicht mehr aus dem Kopf, wenn ich meine Mutter besuchen gehe. Es ist der Horror!!!! :cry::cry: Der Tumor wird noch im Labor untersucht & erst dann steht fest ob Mama noch eine Chemo brauch, noch eine OP oder ja... ich weiß nicht mehr weiter. Hat jemand das gleiche? Oder ist von jemanden Angehöriger? Hab das Gefühl das Schreiben erleichtert mich etwas... Ich bin am Ende!!! :sad: Viele Grüße Julia |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Entschuldige bitte, aber Du jammerst hier rum, schon mal an Deine Mutter gedacht??
Viele Angehörigen vergessen einfach das die Hauptakteure die Kranken sind. Wir werden nicht daran sterben, aber eventuell die Betroffenen. MfG Wiebke |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Wiebke,
Entschuldige, aber für die Angehörigen ist dieser teil des forums gedacht... um ihre ängste mal los zu werden... Dazu gehört auch, mal zu "jammern".... natürlich sind die Leidtragenden die Kranken, aber für uns Angehörige ist es seelisch verdammt schwer, dem geliebten Menschen beim leiden zu zusehen... |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Liebe Julia,
ich weiß genau wie du dich fühlst .... ich denke als Tochter eine normale Reaktion. Auch ich könnte am Anfang als die Diagnose raus kam erst mal gar nicht mehr essen und hatte das Gefühl ich habe dauerhaft körperliche Schmerzen die mich regelrecht erdrücken .... ABER man wächst mit seinen Aufgaben und man lernt mehr und mehr stark zu sein und mit der Situation umzugehen. Wie lange man das kann, kann ich dir nicht beantworten .... ich frage mich das nämlich auch immer ...... Aber ich glaube das man als Mensch in solchen Situationen über sich hinauswächst .....Du musst jetzt stark sein für deine Mutter. Kämpfe für Sie für Ihre Gesundheit und für Ihre Hoffnung ... sei einfach für sie da! Ich wünsche dir ganz viel Kraft und für deine Mutter das allerbeste. Sehr würde ich mich über deine weitere Geschichte zu lesen freuen .... |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Wiebke, sorry, aber das ist hier in diesem Angehörigen-Forum echt unangemessen von dir und gehört hier nicht hin.
Natürlich sind Angehörige nicht direkt von der Krankheit betroffen, dennoch geht jeder anders damit um und es ist hier ein gutes Recht, dass man seine Gefühle frei äußern darf, wenn man für die Betroffenen rund um die Uhr stark sein muss. |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Liebe Julia,
die Diagnose ist ja recht frisch, und es ist verständlich, dass es allen Beteiligten erst einmal die Füße weghaut. Du tust aber Deiner Mutter keinen Gefallen, wenn Du jetzt nichts isst und total neben Dir stehst. Klar, Du kannst ja nicht dafür, wenn du so fühlst, und es ist schön, wenn man als Mutter weiß, dass man geliebt wird. Allerdings geht es vielen selbst Betroffenen dann so, dass SIE sich schuldig fühlen, weil es den anderen schlecht geht. Und das kann an sich auch nicht sein, weil man ja selber schon mit sich zu tun hat. Deine Mutter ist vermutlich auch noch nicht so alt und möchte noch einige Jahre leben. In unserer Kultur ist es so, dass das Thema Sterben vorwiegend verdrängt wird. Alle wollen gut drauf sein, Spaß haben, nur nichts Abschreckendes, Ekliges usw. ansehen müssen. Aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof, und wenn man das begreifen muss, ist es erstmal hart. Du wirst Dich sicherlich mit der Zeit an den Anblick etwas gewöhnen. Und wenn es Deiner Mutter wieder besser geht, dann lernt Ihr, mit den Einschränkungen zu leben. Mein Schwager hatte zwei verschiedene Krebse im Mund - Rachenraum, und er hat beide gut überstanden. Und Deine Mutter ist noch jünger. Sie wird es, wenn sie will, sicher auch packen. Für Dich wäre es gut, wenn Du Ansprechpartner hast, bei denen Du Dich mal aussprechen kannst (ohne das zu missbrauchen - auch Freunde ziehen sich zurück, wenn es gar kein anderes Thema mehr gibt), damit Du Kraft schöpfst, um Deiner Mutter helfen zu können. Auch wenn Du jetzt schwach bist - Du wirst ander ganzen Sache letztlich stärker werden. Safra |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Erstmal danke an alle, die mit mir fühlen & mir "schön" lesbare Nachrichten hier hinterlassen.
Zu Wiebke sag ich jetzt lieber nichts. :( Ich bin stark für meine Mutter, das ist gar keine Frage! Und sie weiß auch nicht wie es mir die letzten Tage durch das starke Mitgefühl geht, sie weiß auch nicht das ich nichts bis sehr wenig esse. Wenn ich bei ihr bin, lasse ich mir selbstverständlich auch nichts anmerken. Ich will das sie nichts merkt, außer das ich für sie da bin, ihr Kraft gebe & Hoffnung! Ich finde auch, dass dieses Forum auch dafür da ist, dass sich die Angehörigen hier mal "ausheulen" oder wie Wiebke so schön sagte, "jammern" .. Es tut mir gut, mich mit Leuten auszutauschen die auch solche Erfahrungen/Diagnosen in Ihren Familienkreis erleben mussten oder vllt. sogar selbst betroffen sind.. man weiß, da ist jmd. der sich gut in diese Lage versetzen kann. Auch wenn man niemanden so etwas wünscht oder man immer hofft man selbst oder die eigene Familie soll es nie treffen, danke das es euch hier gibt. :sad: Ja die Diagnose an sich ist noch sehr frisch, die OP war quasi vorgestern.. deshalb bin ich womöglich auch noch so hippelig & habe ständig panische Angst um meine Mutter.. :weinen: Jede Handyvibration, jeder unbekannte Anruf .. und ich merke wie schnell plötzlich mein Herz schlägt und es innerlich was in mir auslöst.... so sehr, dass ich mich setzen muss & weiche Knie bekomme. Unbeschreibliches Gefühl & vor allem kann man es nicht steuern, leider. Meine Mutter schrieb mir soeben, dass es ihr heute besser geht.. Die Kanülen wurden getauscht, jedoch schrieb sie auch das sie extrem schlechte Luft bekommt & sie sich gar nicht mehr traut zu "klingeln" so das ein Arzt zum absaugen kommt.. sobald der Arzt/die Schwester das Zimmer verlassen, geht es wieder los. Muss ständig extrem Abhusten & ist mega erschöpft. Diese Nachricht hat mich einerseits erleichtert, dadurch sie meinte heute geht es ihr besser.. aber auf der anderen Seite erniedrigt, wenn ich lesen musste sie bekommt schlecht Luft. :sad: Ohne Luft geht nun mal nichts.... Hab im KH angerufen und wollte die Ärztin direkt sprechen. Wurde mit ihr verbunden & erzählte ihr, was mir meine Mutter schrieb. Sie schaut umgehend nach ihr, sagte aber es sei normal.. hmmm warum tut man das? Im KH anrufen & das Problem schildern als Tochter? Hat man zu wenig vertrauen den Ärzten gegenüber oder an was liegt das? Bin womöglich mit allem überfordert & ebenfalls erschöpft. Danke für eure lieben Nachrichten! :winke: |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Genau: mum, du schaffst das!
Mein Papa ist 83 Jahre, am 26.6 würde Lungenkrebs im endstadium festgestellt... Palliativ bekommt er am Montag seinen zweiten Chemo Zyklus.. egal was kommt, es geht irgendwie weiter... |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Drücke euch alle Daumen!! Die Krankheit ist so grausam, egal wo sie bei jemanden ausbricht... :cry:
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AW: Wie erträgt man das bloß?
Hallo,
hey, sag mir mal einen, der nicht einen Kloß im Hals hat, wenn er an einen leidenden liebenAngehörigen denkt. Das ist doch gerade das, worin sich Liebe und Verbundenheit zeigt, was es ausmacht, dass man mitleidet- daher kommt doch der Begriff. Natürlich kann ich sagen, mich betrifft es ja nicht, ich binnicht der Betroffene. Aber ich bin angehörig, das heisst, ich habe teil an dem, was geschieht. Und wenn das als Tochter nicht so ist, dann ist mein Verhältnis wohlnicht so gut... Ich will Wiebke nicht schlecht machen, denn sie hat Recht, WIR werden es in jedem Fall überleben. Die körperlichen Symptome des Mitleidens sind mir aber auch nicht fremd. Appetitlosigkeit, Herzrasen, Durchfall, Übelkeit, Heulkrämpfe. Auch ich hätte nie gedacht, dass mich das Leiden meiner Mutter derart mitnimmt. Aber gerade das ist doch ein Zeichen von Liebe, also lass es zu. Du wärst gefühlskalt, wäre es anders. Und hier bei den Angehörigen darfst du dich ruhig ausheulen, dazu gibt es uns. Damit du bei deiner Mutter wieder stark sein kannst! Und das bist du, daran habe ich keinen Zweifel. |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Hallo Liebe Clea,
das hast du schön geschrieben & damit hast du auch mehr als nur recht! Genau deshalb habe ich dieses Forum aufgesucht, um mich mit anderen Angehörigen oder vllt. selbst betroffenen auszutauschen. Für mich war es ein angenehmes & ein etwas erleichterndes Gefühl diese Texte hier zu hinterlassen, denn man weiß am Ende ist man nicht alleine ... :embarasse Kraft bekommt man, wenn man auch von Leuten wie hier Mitgefühl & Stärke übermittelt bekommt & genau weiß, andere fühlen genauso & wissen was es heißt mit der Mutter (oder andere Familienangehörige) mitzuleiden... Im Prinzip hat Wibke recht, betroffen sind wir nicht .. Aber das weiß wohl jeder. Fand diesen Beitrag von ihr deshalb sehr unnützlich... mehr kann ich dazu nicht sagen. :sad: |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Ärgere dich nicht. Das vergeudet nur Kraft.
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AW: Wie erträgt man das bloß?
Ich bin Hinterbliebene (Mutter tot, Darmkrebs), Angehörige (Schwester krank, Brustkrebs) und letztes Jahr selbst erkrankt (auch die Brust).
Und soll ich Euch was verraten? In mancher Hinsicht war es für mich "leichter" selbst krank zu sein, als "nur" Angehörige. Wenn ICH krank bin, dann entscheide ICH. Ich sage ob wir reden oder schweigen, ob wir positiv denken oder worst-case-Szenarien bereden. Wenn MIR nach Ablenkung ist, lenken wir ab, ist mir nach Informationen googeln wir... Die "nur" Angehörigen müssen da mit durch. Sie dürfen nicht wählen. Müssen Gefühle verdrängen und auf Kommando gut drauf sein. Sie müssen "raten" was die richtigen Worte sind, müssen akzeptieren, wenn man etwas nicht wissen will, müssen versuchen zu helfen, wenn man nichts tun kann und müssen Verständnis haben, wenn wir Kranken unausstehlich sind. Und das ist RICHTIG so. Und wichtig. In einer Krebstherapie kann man keine Rücksicht nehmen, muss seine Kräfte bündeln!!! Und die Angehörigen müssen das unterstützen!!!! Unbedingt!!!! Aber, wenn man MICH fragt, dann ist DAS der Anteil der Angehörigen im Kampf gegen den Krebs. Diese ätzende Hilflosigkeit. Dieses "kann nichts tun und das WAS ich tue ist dann auch noch falsch" Gefühl, während man fix und fertig ist. Es kann einem keiner abnehmen, so wie uns Kranken auch keiner die Chemo abnehmen kann... Als ich die Diagnose bekam, schrieb man mich krank, ich bekam Hilfsangebote, Schwerbehindertenausweis, alle nahmen Rücksicht. Als ich die Diagnose bekam, war mein Mann auf Geschäftsreise. Er hing die halbe Nacht mit mir am Telefon. Versicherte mir, wir zwei würden das zusammen hinbekommen, was sonst? Arbeitete am nächsten Tag noch 6 Stunden (Flug ging erst nachmittags, früher gab es nix, das Meeting war angesetzt, also los...), kam stehenden Fußes vom Flughafen zu mir ins Krankenhaus. Erfragte, was ich noch brauchte. Holte es. Saß bis Abends um 10 an meinem Bett, wo ich völlig paralysiert lag und versicherte mir, er wolle nirgendwo anders sein, ja ganz sicher. Fuhr nach Hause, schlief ein paar Stunden um am nächsten Tag wieder Vollzeit zu arbeiten und mich dann im Krankenhaus zu besuchen. So ging es los. Mein Mann arbeitete während meiner Chemo Vollzeit. Nach Feierabend Schmiss er den gesamten Haushalt. Spülte den Ko**-Eimer. Stützte mich auf dem Weg zum Klo. Sah "hilflos" zu, wie ich mich durchquälte. Saß am Bett. Fuhr zum Krankenhaus um Medikamente zu holen. Ertrug meine Launen und Ängste. Versuchte mich aufzuheitern. Erinnerte mich an Medikamente. Schlich mit mir mit 0,5Km/h um den Block. Holte Taschentücher, wenn bei mir "Heulkrampf" angesagt war. Besuchte mich im Krankenhaus. Ging mit zum Arzt. Dachte sich kleine Nettigkeiten für mich aus. Machte den Papierkram. Dachte sich Lösungen für Nebenwirkungen aus. ... Die Liste ist endlos. Er sagte NIE "reiß Dich zusammen." Immer nur "Ich liebe Dich, wir stehen das zusammen durch." Ja, wenn ich gestorben wäre, hätte er es überlebt. Ich bin allerdings nicht sicher, ob ihm der Gedanke, dass ich ihm wegsterben könnte MEHR oder weniger Angst gemacht hat als MIR - schließlich waren seine Zukunftspläne ebenso in Scherben wie meine... Ich hatte Krebs, mein Mann war gesund. Und ich habe mir sooo gewünscht, dass mein Mann jemanden zum reden hat. Wo ER mal jammern kann. Wo ER mal "Ich hab die Schnauze SOWAS VON VOLL!!!" sagen darf (Ich sagte das bei ihm...) Wo es mal um IHN geht und nicht immer und immer nur um mich - um mich ging es doch überall... Ich konnte ihm die Last nicht abnehmen, wie er nicht mal ein paar Stunden die Übelkeit übernehmen konnte, als meine ich-ertrag-das-wirklich-nicht-mehr Grenze erreicht war. So ist Krebs. So ist Liebe. Manchmal denke ich, dass vielleicht ist einfach das Leben so ist... Also, liebe WieDasLeben, wenn Dir nach jammern ist, dann bitte. MEINEN Segen hast Du. :megaphon: Das ist doch alles eine SCHEIßE !!!!! Sorry. Aber mir scheint, das musste noch mal gesagt werden. Wir haben doch nun wirklich WIRKLICH ALLE reichlich Anlass!!! |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Hierfalsch .... besser hätte es keiner ausdrücken können .....
Julia .... euch drücke ich weiterhin alle Daumen. |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Liebe hierfalsch,
danke. Deine Antwort ist genau das, was ich mich immer gefragt habe. Wie muss es für meine erkrankte Mutter sein, mir beim "helfen" zuzusehen. Als Angehörige habe ich wahnsinnige Ängste durchlitten und trotzdem auch wahnsinnige Kräfte mobilisiert, bis zur körperlichen und seelischen Erschöpfung. Die Betroffenen merken natürlich, wie schlecht es uns Angehörigen geht und teilweise hatte ich das Gefühl, dass meine Mutter mich davor auch noch schützen wollte. Alles in allem eine sehr schlimmer Erfahrung, da alle, betroffen oder angehörig, an ihre Grenzen gelangen. Daher nochmals vielen Dank für die Antwort hierfalsch! Herzlichst rocketpocket:winke: |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Hallo Ihr Lieben,
gestern kam der Befund und die schreckliche Nachricht.. Chemo oder Kehlkopfentfernung.. :cry: Ich habe das Gefühl, dass hier irgendwas nicht richtig läuft. Wie schnell kann ein Krebs sich innerhalb von 7 Wochen so deratig verteilen?? Genau vor 7 Wochen war sie noch bei der Kontrolle beim HNO .. nichts zu finden & jetzt soll es so schlimm sein das weder Laser - Op noch eine Teilentfernung des Kehlkopfes & Stimmbandes anschlagen bzw. reichen?? Ich kapiere es nicht ... Meine Mutter fühlt sich des weiteren sehr in die Ecke gedrängt. Gestern früh kam die Diagnose bzw. Das Ergebnis des Tumors.. der Oberarzt meinte zu ihr, es ist eine Chemo oder eine Kehlkopfentfernung möglich.. nachmittag kommt er in ihr Zimmer und möchte das sie den Op Zettel für die Kehlkopfentfernung unterschreibt.. Hallo? Wo leben wir hier? Ohne ein weiteres Gespräch oder ähnliches entscheidet der Arzt einfach so... Mama schrieb auf das sie eine Chemo möchte & der Arzt hat ganz verdutzt geschaut. Was ist das hier? Ich habe Angst das sie dort nicht richtig aufgehoben ist, wobei ich bis zu diesen Zeitpunkt glaubte es ist eine gute Klinik. :( Wir sind jetzt dran eine spezielle Krebsklinik aufzusuchen, bis jetzt liegt sie in einer speziellen HNO Klinik nur. Wir kämpfen!! Wie seht ihr das ganze? Hab Viertel 10 einen Termin beim Oberarzt, wo ich alles genau detailliert wissen möchte, wie es jetzt zu diesen Ergebnis kam.. bislang hat uns ja noch keiner aufgeklärt, aber Mama sollte schon den Op Zettel für die Entfernung unterschreiben.. ich bin fassungslos. :( Das wichtigste ist das Mama gesund wird & weiter kämpft! Wenn alles überstanden ist werde ich ein ärztliches Gutachten von der Landesärztekammer erstellen lassen, denn ich bin der Meinung irgendjemand hat geschlampt.. und wenn es der HNO war, bei dem sie vor 7 Wochen noch war. Aber all das ist erstmal Nebensache. Wichtig ist das wir alle gemeinsam für sie da sind und ihr Kraft geben. Viele Grüße Julia Hallo rocketpocket, Danke dir :( |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Liebe Julia,
in dieser Situation ist es wichtig, sich Bedenkzeit zu erbeten und eine zweite Meinung einzuholen. Es gibt dafür mehrere Möglichkeiten die richtigen Ansprechpartner zu erfahren, einmal wäre da der Krebsinformationsdienst, den Du anrufen oder anschreiben kannst, die andere über die bundesweite Selbsthilfegruppe der Kehlkopflosen,die viele regionale Gruppen betreut, bitte schaue einmal hier: http://kehlkopfoperiert-bv.de/wir-ue...schaeftsstelle oder Krebsinformationsdienst:www.krebsinformationsdienst.de Zum Einholen der Zweitmeinung benötigt Ihr Kopien aller bisherigen Befundberichte, das Krankenhaus muss diese an den Patienten herausgeben. Es sind die Kopierkosten zu bezahlen. Bitte überstürzt nichts und informiert Euch. Herzliche Grüße und ganz viele Kraft wünscht Elisabethh. |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Hallo Elisabethh,
danke für deine Antwort. Heute waren 2 vom Verband der Kehlkopflosen zum Gespräch dabei mit denen wir uns austauschen konnten.. Eigentlich haben wir bis dato die Chemo in Betracht gezogen, die soll jedoch nicht als alleiniges Mittel in Betracht gezogen werden.. Der Oberarzt erklärte, dass wenn im Nachhinein doch eine Kehlkopfentfernung durchgezogen werden muss, dadurch Wundheilungsstörungen auftreten könnten! Und das am Ende alles noch viel schlimmer macht.. Ich bin planlos.. Mama wollte nie ihre Stimme verlieren, fann lieber anderes durchziehen :( Der Arzt möchte Dienstag operieren und sie auf den Plan mit einschreiben... für mich geht das alles relativ zügig irgendwie :( |
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Hallo Julia
Als erstes wünsche ich dir ganz viel Kraft. Dir selber und natürlich auch deiner Mama. Ich bin selber auch angehörige. Seit dem 26.6. wissen wir, dass meine Mama Lungenkrebs im Stadium IV hat, unheilbar, mit einigen Metastasen (habe auch ein Thme dazu). Uns ging es auch zu schnell. Die Ärzte wollten am liebsten schon beim ersten Termin die Unterschrift zur Bewilligung der Chemo. Nun beginnt sie morgen und wir konnten uns mit allem auseinandersetzen. Die Bestrahlung ist auf nächste Woche angesetzt. Du darfst immer um mehr Zeit bitten! Auch wenn es "nur" 3 Tage zum darüber schlafen ist, aber man muss sich das ganze ja überlegen und auch verdauen können. Gerade auch bei euch, ist ja nicht gerade eine leichte Entscheidung! Wünsche euch ganz viel Kraft. |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Hallo liebe Desireh,
das tut mir leid.. und ich wünsche euch natürlich auch ganz viel Kraft & Durchhaltevermögen. Fühl dich gedrückt.. Ja andere Ärzte sagten uns wir können uns ruhig Bedenkzeit einräumen.. der Oberarzt jedoch drängt uns ganz schön in die enge.. man denkt er fühlt sich wie auf einen Schlachtfeld für Kaninchen.. am besten gleich alles rausrupfen... :( |
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Hallo liebe Julia,
kann mir echt gut Vorstellen wie ihr euch fühlt. Manche Ärzte haben ihr Feingefühl in der Wiege vergessen. :mad: Ich persönlich bin der Meinung, auf "ein paar Tage" mehr oder weniger kommt es auch nicht mehr darauf an. - Kann natürlich auch nach hinten losgehen, aber bei so einer wichtigen Entscheidung muss man sich einfach zuerst mal sammeln können und dürfen! Egal wie ihr euch entscheidet: lasst euch erst darauf ein, wenn ihr davon überzeugt seid. Und egal was irgendwelche anderen Leute dazu sagen, es geht nur um euch! Fühl dich fest gedrückt. :winke: Grüsse Dési |
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Hallo Desi,
der kleine Strich über dein e funktioniert über Handy leider nicht, hoffe nimmst es mir nicht übel. *schmunzel* :) Ja, manche Ärzte können schon sehr herzlos sein.. Zumindest kommt es einen so vor. Die Verarbeitung der Diagnose ist schon erstmal hart, um damit klar zu kommen.. und dann hat man noch so einen Arzt & Operateuer der sich gar nicht in die Lage des Patienten versetzten kann.. hmm :( Habe über Whatsapp noch viel Kontakt zu einen Patienten & Angehörigen des Kehlkopflosenverbandes.. der ebenfalls 2015 die Kehlkopfentfernung durchziehen musste. Tut sehr gut mich mit solchen auszutauschen die selbst betroffen sind.. aber auch er sagt, Bedenkzeit braucht man - aber nicht allzu lange. Danke.. ich drück dich zurück. |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Hallo Ihr Lieben,
morgen beginnt die Chemo Therapie meiner Mutter :( Ich hab wahnsinnige bammel, ob sie das seelisch schafft.. hatte gestern wieder einen Tiefpunkt gehabt. Sie muss 1x täglich Ihre Trachealkanüle wechseln & reinigen. Sie hat den großen Schlauch einfach nicht in Ihren Hals geschoben bekommen, trotz mehrfacher Übung im Krankenhaus mit den Pfleger. In diesen Moment stand sie wieder kurz vor den Nervenzusammenbruch, sie ist nervlich sehr instabil und bekommt in solchen Situationen schnell Panik. Aber zum Glück konnte uns die GHD telefonisch beruhigen, dass es nicht weiter schlimm sei und wir sollen ins Kh fahren, um die einführen zu lassen.. Mum ist seit letzten Samstag Zuhause, konnte bzw. kann bis morgen noch bisschen ihre Seele "baumeln" lassen.. ich hoffe die Tage Zuhause haben ihr etwas Kraft geschenkt. Künstliche Ernährung über Magensonde usw hat soweit alles super geklappt. Kennt ihr das auch? Das eure Krebsangehörigen (Mutter o.a.) nicht aus den Augen lassen könnt? :eek: Wenn ich bei meinen Eltern drüben bin, bekomm ich bei jeden reuspern o.ä. innerliche Panik, das macht mich nervlich auch sehr zu schaffen.. aber sobald sie nickt und flüstert alles gut fällt mir jedes Mal ein Stein vom Herzen :( wann hört das alles bloß endlich auf? Wie haben eure Angehörigen die Chemo überstanden? Nebenwirkungen usw. sind ja soweit bekannt bei jeden verschieden.. man beliest sich viel, aber am Ende weiß man nicht wie die Nebenwirkungen meine Mum treffen. Aber alles egal - hauptsache sie schafft es!!! Bin so stolz auf sie & könnte jeden Tag heulend in ihre Arme fallen wenn ich sehe, dass sie manchmal lächelt! Es ist wohl das schönste Geschenk. Im übrigen merke ich immer wieder, dass Angehörige mehr leiden als die Betroffenen. Diese Hilflosigkeit, zusehen und nichts machen können.. grausames Gefühl. :( Mum ist mittlerweile taffer als ich! Aber lasse mir das natürlich nicht anmerken.. Drückt uns die Daumen für die bevorstehende Chemo! Viele Grüße Julia |
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Hallo Julia,
Du schreibst: "Im übrigen merke ich immer wieder, dass Angehörige mehr leiden als die Betroffenen". Dann warst Du nie Betroffene...... LG Falco |
AW: Wie erträgt man das bloß?
Ich meinte damit... wenn räusper Phasen kommen..
Es schlimm klingt, aber ganz normal und auch erträglich für den Betroffenen ist... man aber als Angehöriger in den Moment sehr drunter leidet, da man in der Situation noch nicht einschätzen kann, ob alles in Ordnung ist oder nicht.. Wenn du nur eine einzige Antwort auf meinen Text findest, hätte ich von Anfang an gerne drauf verzichtet.. |
Erste Chemo..
Hallo Ihr Lieben,
nun war es soweit - Mum hat ihre erste Chemo bekommen und ist jetzt erstmal für 2 Wochen Zuhause, danach wieder 3 Tage stationär Chemo & im wechsel Strahlentherapie. Meine Mutter hat extreme Kreislaufprobleme, Kalte Schweißausbrüche.. kann man dem mit irgendwas entgegen wirken? Ich habe Angst das sie sich aufgibt, sie liegt im Bett wie ein Schluck Wasser & ist selbst zu schwach sich auf den Bett abzustützen :( Magensonde, Tracheostoma (Luftröhrenschnitt), dann die extremen Nebenwirkungen der Chemo.. es ist so unwirklich was ein Mensch alles ertragen muss :( nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Sie kann auch nichts groß essen, nur "gematschtes" oder püriertes durch ihre Kehlkopf Op und den Luftröhrenschnitt. Die Nahrung über die Magensonde ist das einzige was uns bleibt ihr noch mehr zu verabreichen.. jedoch hat sie regelrecht eine Scheu vor essen (durch die Übelkeit). Es ist alles zu viel auf einmal für sie.. wenn es wenigstens "nur" die Chemo wäre.. :cry: Im Internet darf man auch nicht viel Lesen, das macht ein nur noch verrückter. Hab so angst um sie.. :cry: |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:19 Uhr. |
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