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Banditin 01.11.2017 20:07

Arbeiten gehen
 
Liebe Leser,
ich bin noch neu hier und habe schon richtig viel in diesem Forum lesen und mitnehmen können.
Meine spezielle Frage habe ich hier noch nicht gesehen.
Welche Erfahrung habt Ihr mit zur Arbeit gehen gemacht?
Ich bin selbständig, aber an fixe Termine gebunden. Die Termine/Aufträge reichen bis Ende 2018. Teilweise gehen meine Arbeitstage von 8 - 16 Uhr und anschließend von 18 - 21:15 Uhr. Samstags nur 8 - 16 Uhr.
Am 10.11.2017 erhalte ich die Chemo für den 1. Zyklus (von 4 Zyklen) - danach sollte ich noch 12 wöchentliche Chemos und anschließend Bestrahlungen mit abschließender Hormontherapie erhalten.
Die Chemotermine habe ich freitags legen lassen - kann ich Samstag/Montag wieder arbeiten? Der Doc sagt, dass es jeder anders verträgt. Nach meiner Brusterhaltenden OP bin ich 3 Tage später mit der Drainage im Hörsaal zum Arbeiten gestanden - ich bin Dozentin aus Leidenschaft.
Ich weiß, dass es sich ein bissl blauäugig anhört, aber ich liebe meine Arbeit und meine Teilnehmer. Deshalb möchte ich gerne arbeiten.
Wer ist arbeiten gegangen und hat es ganz gut hinbekommen?
Ich freue mich auf positive Beiträge um zu erfahren, was euer Geheimnis war.

Nashorn63 01.11.2017 20:21

AW: Arbeiten gehen
 
Hallo Banditin.....
Wie Dein DOC schon sagte.....manche schaffen das... aber es ist nicht leicht, Du wirst sehen wie Du es wirklich verträgst,Dein Körper wird Dir schon Signale senden wann es besser ist zu "pausieren",Du hast ja auch "Publikumsverkehr", solltest da jetzt in der Erkältungszeit aufpassen,da Dein Immunsystem arg gefordert ist.....
Ich hätte mir nicht vorstellen können während der Therapiephase zu arbeiten, kommt aber ebend auch auf den Beruf an, Du wirst Deine ganze Kraft brauchen..
Viel Glück beim durchhalten...

LG vom Nashorn

Banditin 01.11.2017 20:39

AW: Arbeiten gehen
 
Lieben Dank Nashorn,
Danke für deine Neutralität. Hatte schon befürchtet, dass jemand "OMG, wie kannst du nur glauben arbeiten zu gehen", schreibt.
Es macht mir Mut. Danke
Banditin

Chia 01.11.2017 20:47

AW: Arbeiten gehen
 
Hallo Banditin 😊
Es ist kein schöner Anlass, sich hier zu treffen. Aber man muss das Beste aus allem machen.
Ich möchte gerne auf deine Frage antworten (aus meiner Erfahrung).
Meine Diagnose Tripple Negativ, G3 erhielt ich im Januar 2010. Zum Glück würden damals keine Metastasen festgestellt und ich wurde brusterhaltend operiert. Anschliessend Chemo (FEC) und Bestrahlung mit Boost.
Ich arbeite seit 2006 hier in der 🇨🇭 im Detailhandel, also keine so leichte Tätigkeit. Ich hatte das grosse Glück, dass ich komplett, also während der gesamten Therapie weiterhin meine 80% arbeiten konnte. Ich war nur jeweils am Tag der Chemo und an den beiden folgenden Tagen krankgeschrieben.
Ich musste auch einfach arbeiten, sonst hätte ich mich "krank" gefühlt.
Aber auch mein Onko hat mir erklärt:
Es gibt 3 Frauen mit absolut der gleichen Krebsdiagnose und den absolut gleichen Typusierungsmerkmalen. Sie erhalten alle drei die gleiche Chemo und dennoch,
die eine Frau kann, will und man muss sie auch arbeiten lassen, damit sie sich so "gut" wie möglich fühlt;
die zweite Frau fühlt sich nicht ganz so gut und sie kann nur eingeschränkt arbeiten und möchte das auch nur so und
die dritte Frau fühlt sich dermassen schlecht und schwach, so dass sie absolut nicht arbeiten kann und darf.

Du siehst, jeder reagiert absolut anders aber sei nicht zu besorgt, dein Körper wird dich nicht im Stich lassen und er wird dir aufzeigen, was du dir zutrauen kannst und was nicht.

Lieber Gruss und alles Gute
Chia

MortalKombat 01.11.2017 21:28

AW: Arbeiten gehen
 
Hallo Banditin,

ich bin auch selbständig gewesen, arbeite aber nicht mehr. Nachdem ich den Knoten ertastet hatte, hatte ich noch 2 Wochen voller Termine. Eine hab ich noch geschafft, die zweite Woche nicht mehr- denn ich MUSSTE die Diagnostik dann unerwartet beschleunigen (lassen), da sich mein Tumor als triple negativ mit hohem Ki67 Index erwies.

Während der Chemo wollte ich zuerst nach Möglichkeit arbeiten, das hat allerdings nicht funktioniert. Die Müdigkeit und die auftretenden Beeinträchtigungen ( seelisch, Kognitiv, körperlich) waren zu groß.
Am besten ging es mir immer Mittwoch und Donnerstag (Dienstag war ChemoTag), weil ich da noch unter Kortison und Zofran stand. Erst ab Freitag wurde es schlechter, und Samstag und Sonntag brauchte ich viel Ruhe.

Du wirst es selbst spüren, was richtig ist für dich.
Alles Gute!

Myianna 01.11.2017 21:48

AW: Arbeiten gehen
 
Hey ho!
Ich drücke dir die Daumen das es dann für dich auch möglich ist zu arbeiten! Wie alle dir schon schreiben verläuft es immer unterschiedlich und wird ebenfalls unterschiedlich vertragen!
Mir war es leider nicht möglich da ich körperlich sowie geistig heftig Federn gelassen habe! Mir wurde Dosisdicht Chemo verabreicht und befand mich zwischenzeitlich quasi total unbrauchbar im Bett... bin vom Kopf her immer wieder weg gewesen und wusste nicht wie spät, geschweige denn welcher Tag es überhaupt war! :schlaf: Außerdem habe ich anfangs stark abgenommen!
Aber ich weiß durch die Erkrankung meiner Mutter: die wöchentlich gegebenen Chemos sind meist besser zu vertragen und schlagen nicht so heftig ein. (Ob das für jede Sunstanz gleich ist kann ich natürlich nicht sagen)

Ich denke was wichtig ist: mache es so wie es dir gut tut! Wenn du merkst das es dir möglich ist und es dir halt gibt und auch noch Spaß macht dann tu es!
Wenn du dich nachher nur hinquälst ist es vielleicht nicht so zuträglich!
Ich drücke wie gesagt die Daumen! :)

mohnblume79 02.11.2017 08:17

AW: Arbeiten gehen
 
Liebe Banditin, ich glaube auch fest daran, dass ein toller Job den man gerne macht, viel Kraft gibt.
Dein Programm würde ich aber womöglich schon ohne Chemo nicht schaffen, wenn ich mir die Arbeitszeiten ansehe :D

Mir ging es so wie Mortal Kombat es beschreibt: an den Tagen direkt nach Chemo ging es eigentlich kortisonbedingt recht tolerabel, der Einbruch kam danach.
Unter EC hätte ich selbst keinesfalls arbeiten können in der ersten Woche nach der Dosisgabe. In den Wochen 2 - 3 vielleicht, unter Taxol wäre es womöglich auch gegangen, ich habe mich dagegen entschieden, weil es mich zu viel Kraft gekostet hätte. Vielleicht kannst Du ja den ersten EC Zyklus "frei" machen, danach hast Du eine Ahnung, wie Du den Cocktail wegsteckst und was Du Dir zutrauen kannst?

Blutwerte ist in jedem Fall ein Thema, das würde ich aber unbedingt mit den Ärzten vorher ansprechen. Wenn Deine Leukos im Keller sind und Du viel Kontakt mit Menschen hast, kann das sonst zu Problemen führen.

Unter Bestrahlung war arbeiten kein Problem, allerdings lagen die Bestrahlungstermine immer selten dämlich, was bei einem Bürojob kein Problem war, aber die Studenten kannst Du ja nicht einfach rumschieben...

Vielleicht schreibt Dir allgaeu65 noch, die ist das leuchtende Beispiel für das, was unter Chemo geht: arbeiten gehen und noch Karate machen :rotier:

Cottonkitti 02.11.2017 09:05

AW: Arbeiten gehen
 
Hallo Banditin,
mach soviel dir gut tut, aber übernimm dich nicht.
Ich habe exakt 11 Monate nach Diagnosestellung wieder zu arbeiten angefangen. Zw Diagnose und 1. OP lag nur eine Woche.
Hatte eine dosisdichte Chemo, alle 2 Wochen Di - bis ca Samstag ging es mir blendend, So-Mi dann nur sofafähig, ab Do wieder ganz gut.
Jobmäßig habe ich aber entschieden, eine echte Auszeit zu nehmen. Die Kollegen wußten, sie müssen sich eben kümmern und haben kein Hin- und Her, ob ich kommen kann oder nicht. Tel oder per email konnten sie mich jederzeit erreichen. Mir hat es auch gut getan, die fitten Tage mit Aktivitäten zu füllen, für die ich sonst zuwenig Zeit hatte.
Dieses Jahr im Juni bin ich nun wieder durchgestartet und hab das Gefühl nie weg gewesen zu sein.
Ich drück dir fest die Daumen, das du während der Chemo alles durchziehen kannst, was du möchtest.
Ich war während der Chemo ziemlich frustriert, wenn ich gelesen habe, was andere alles packen (arbeiten, Sport), kam mir vor wie eine Schlappnase. Wie die anderen aber geschrieben haben, jeder packt es anders. Konnte ich erst hinterher für mich so akzeptieren.
Alles alles Gute!

Marc_1 02.11.2017 11:03

AW: Arbeiten gehen
 
Meine Frau hat auch während der Chemo voll gearbeitet (4 EC und 12 Paclitaxel wie du nehme ich an.) Sie hat auch ihre Termine auf Freitag gelegt und teilweise sogar vorher noch gearbeitet und die anderen Tage mehr um auf ihre Stunden zu kommen. Ich fand das teilweise schon grenzwertig aber sie meinte es tut ihr gut. Ich hab zumindest versucht sie dafür von allen organisatorischen und bürokratischen Sachen freizuhalten und das für Sie zu erledigen. Wenn Sie aber Samstag auch noch arbeiten hätte müssen, wäre das meiner Meinung nach völlig unmöglich gewesen. Meist lag sie Samstag stundenlang im Bett und war Montag gerade wieder so halbwegs fit für die Arbeit. Also ich würde an deiner Stelle gucken, ob du zumindest die Samstage absagen kannst, um ein bißchen Zeit für Erholung zu haben.

wkzebra 02.11.2017 12:20

AW: Arbeiten gehen
 
Zitat:

Zitat von mohnblume79 (Beitrag 1382541)
...
Vielleicht schreibt Dir allgaeu65 noch, die ist das leuchtende Beispiel für das, was unter Chemo geht: arbeiten gehen und noch Karate machen :rotier:

Nee, nee, nicht ganz. Allgaeu65 hat - sofern ich das richtig in Erinnerung habe - nicht gearbeitet, aber beim Karate voll reingehauen und mitten in der Therapiezeit irgendeine Gurtprüfung absolviert.

Ich habe aber tatsächlich die ganze Zeit gearbeitet und nebenbei noch alle möglichen Freizeitaktivitäten absolviert: Urlaub, Sportveranstaltungen (Handball, Fußball), Konzerte. Glücklicherweise lag meine Chemo-Zeit im Sommer/Frühherbst, da war es nicht ganz so wild, was so an Bazillen durch die Gegeng flog. Menschenansammlungen habe ich jedenfalls nie gemieden, war bei meinen Blutwerten auch nicht erforderlich.
Meine Chemo-Termine lagen am Donnerstag, nur am Ende gab es wegen eines Feiertags eine Verschiebugn auf Freitag. Ich habe bei der Arbeit jeweils am Chemotag und am Folgetag ausgesetzt, am Montag war ich wieder an Bord.
Allerdings bin ich nicht selbständig und was ich in der Zeit, in der ich da war, nicht geschafft habe, musste dann eben jemand anderes machen (oder es wurde gar nicht gemacht). Die Bürotür habe ich - anders als normal - doch häufiger mal zugemacht und Außentermine habe ich weitestgehend abgelehnt.
Ich hatte Glück, was Nebenwirkungen anging - die waren bei mir nämlich nicht sehr ausgeprägt buw. nicht sonderlich belastend. Aber da gibt es eben eine Bandbreite von "fast nichts" bis "völlig aus den Latschen kippen" - du kannst vorher nicht wissen, wo du dich einsortierst.

Chia hat das schon sehr treffend dargestellt. Auch bei scheinbar gleichen Rahmenbedingungen können die Reaktionen auf die Behandlung total unterschiedlich ausfallen. Setz dir Ziele, aber setze dich nicht unter Druck.

Am Tag nach der Chemo würde ich es noch ruhig angehen lassen, zumal einige Begleitmedis auch sehr müde machen. Nach der Chemo bin ich auch immer erst einmal für 2 Stunden ins Bett gegangen.

Banditin 02.11.2017 23:08

AW: Arbeiten gehen
 
Oh Ihr Lieben,
ich kam vor einer Stunde vom Job nach Hause und finde solch viele mutmachende Worte. Was ich aus euren Mails auch rauslese - Achtsamkeit. Ich hätte nie gedacht mir darüber Gedanken zu machen. Gas geben und Spaß haben ist die eine Seite - in sich/mich hineinhören eine neue Seite. Ich bin froh mich hier angemeldet zu haben. Mal sehen, wie ich die Kombination 🦀 (meine Herausforderung) und Achtsamkeit zusammenbringe.
Morgen erhalte ich meinen Port und habe, ohne von euren Worten geahnt zu haben, meinen Nachmittag- und Abendtermin gekappt. Auch den Samstagtermin habe ich abgesagt. Mal sehen, wie ich mit meinem neuen Begleiter zurecht komme.
Bin fasziniert - eure wohlgemeinten Worte sind ohne Internet angekommen - BOAH, habt Ihr Kräfte.
Euch allen das Beste
Banditin

mohnblume79 04.11.2017 11:34

AW: Arbeiten gehen
 
Liebe Banditin, für mich war es ein schwerer Schritt mich auf Zeit vom Arbeitsleben zu lösen, aber heute bin ich dafür dankbar. Ich weiß noch wie ich mit anderen Frauen an den Infusionen saß und die alle sagten, wie schrecklich ihr Job sei und ich dachte immer "Alles was ich will, ist zurück in den Job, ich mag den doch so sehr."
Die Denkpause hat mir dann aber nach Rückkehr einen Jobwechsel ermöglicht, da ich durch den Abstand sehen konnte, dass trotz aller riesigen Freude am alten Job eine neue Richtung nötig war.
Aber noch heute graust mich der Gedanke an den leeren Wochenkalender auf meinem Schreibtisch, der wurde für mich ein Symbol für den Einschnitt im Leben. Der war sonst handbeschrieben, voll Klebezettel und immer aktiv und dann auf einmal gähnend leer und weiß.

Achtsamkeit ist da ein tolles großes Wort und es lohnt sich, das im Auge zu behalten, es gibt da ja auch viele tolle Bücher zu.

Deinen Port hast Du ja nun schon, ich hoffe es ging alles gut damit. Bei mir hat das gezwickt und gezwackt, aber ich war direkt nach dem ambulanten Einbau noch Perücke anprobieren.
Hoffe Du kannst Deine Pause bis zur ersten Chemo dann noch etwas nutzen - fülle sie mit erfreulichen Sachen und nimm Dir Zeit für Dich.

Banditin 04.11.2017 15:45

AW: Arbeiten gehen
 
Danke liebe Mohnblume,
Ja, es zwickt und zwackt. Ich war anschließend nach dem Port beim Friseur - Haare ab. Sie reichten bis zur Mitte des Rücken 🙈🙈 Den langen abgeschnittenen Zopf habe ich mitgenommen. Meine Freundinnen waren geschockt als ich den abgeschnittenen Zopf per WhatsApp verschickte.
Morgen unterrichte ich eine externe Firmenschulung. Hoffe mal, dass das Zwicken weniger ist. Heute sitze ich sporadisch zum Korrigieren am Tisch. Der Port schränkt ganz schön ein (rechtes Schlüsselbein). Montag ist das Knochenszintigramm an der Reihe. Abends Unterricht. Die Woche ist mit Terminen "zugekleistert".
Freitag wird es dann mit der 1. Chemo spannend - hab Schiss.
Den Samstagtermin habe ich abgesagt. Sonntag ist frei. Mal sehen, ob ich Montag arbeiten kann.......

Myianna 04.11.2017 18:22

AW: Arbeiten gehen
 
Es ist erstmal ne Umstellung... hatte auch Haare bis runter zum Hintern und auf einmal war da nichts mehr... mein Mann hat es positiv dargestellt, denn ich hätte von selber nie eine Kurzhaarfrisur schneiden lassen und er wollte das immer mal sehen!
Aber ich kann nicht leugnen das ich am Tag der Rasur ne Träne vergossen hab :/
Das Zwicken nimmt immer mehr ab mit der Zeit und irgendwann merkt man den Port gar nicht mehr!
Ich hatte auch mächtig schiss vor der ersten Chemo und es kommt einen sehr unwirklich vor wenn es passiert... aber es geht doch im Endeffekt irgendwie um! Plus das die Nebenwirkungen beim ersten mal überhaupt nicht so krass waren bei mir... das kam dann mit jedem mal Chemo etwas mehr! Leukos im Keller und sowas!
Aber die Schwestern waren total nett und haben auf mich ein extra Auge geworfen am Anfang... sie wissen ja auch das es beim ersten mal ein Karussell der Gefühle ist! Und mit der Zeit wird es normaler!
Nimm dir was zu Lesen mit oder Musik die du gerne hörst über Kopfhörer (außer du verbindest sowas recht schnell... nicht das du in nem Jahr bei deinem Lieblingsstück an Chemo denken musst :) ) und dann geht die Zeit auch um!

Ich drück weiter die Daumen!:D

Banditin 04.11.2017 21:28

AW: Arbeiten gehen
 
Danke liebe Myianna,
deine Worte machen Mut - mein Mann hat mir Amazon Prime Video aufs iPad gezogen, so kann ich deinen Rat umsetzen. Hab mir schon was ausgesucht. LUCIFER werde ich kucken - freu mich schon drauf. Ist ziemlich witzig.
Nochmal DANKE

Resi HST 04.11.2017 22:41

AW: Arbeiten gehen
 
Liebe Banditin,
EC ist mir nicht gut bekommen, ich könnte mich nur in Zeitlupe bewegen und mir war übel wie in der Schwangerschaft. Sorge dafür, dass Du schon am Vortag die Medikamente gegen Übelkeit hast. Ich durfte kein Cortison nehmen, bekam es einmal versehentlich. Damit ging es mir sehr gut, der Einbruch kam nach 3 Tagen. Die ersten Tage, ich würde sagen die erste Woche hätte ich nicht voll arbeiten können. Ab dann ging es mir gut. Bei der Pacli Weekly war ich nur am Chemotag tot müde und bin ins Bett. Danach ging es mir gut. Mache einfach einen Plan B. Mir machten die ersten Tage nach der Chemo die Reizüberflutung Stress. Alles war lauter, die Gerüche waren stärker, der Geschmack verändert. Ich wollte meine Ruhe. Nach Der ersten Chemo bin ich zum Sport gefahren! Aber abends kamen die Nebenwirkungen. Höre in Dich rein. Heldin musst Du nicht sein. Ich konnte mir auch nicht vorstellen nicht zu arbeiten aber die Ruhe tat gut. Ich wünsche Dir, dass Du die Chemo gut verträgst und einen guten Weg für Dich findest. Nach Der Port OP ging es mir gut. Ich bin sogar selbst mit dem Auto nach Hause gefahren, nachdem ich mich ein paar Stunden auf der Station ausruhen durfte.
Ach ja, die Chemo hatte Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit. Ich bräuchte mehr Pausen. Leider ist das jetzt nach 2 Jahren zwar besser aber noch nicht perfekt. Meine Arbeit habe ich daran angepasst.
Alles gute!

allgaeu65 05.11.2017 10:43

AW: Arbeiten gehen
 
Moin, war lange nicht mehr hier. Also, wkzebra hatte recht gehabt. Ich habe nicht gearbeitet in der Zeit aber weiter Karate trainiert. Ich habe 3 Wochen nach meiner letzten Chemo nicht irgendeine Prüfung abgelegt, sondern den 2. DAN den 2. Schwarzgürtel.

Ich habe es genossen nicht zu arbeiten. Letztendlich muss das jeder für sich entschieden. Wenn es einem gut tut und Spaß daran hat, soll man es ruhig machen. So individuell der Krebs ist, so individuell sind unsere Entscheidungen

mohnblume79 05.11.2017 20:16

AW: Arbeiten gehen
 
Luzifer ist eine super Serie, da habe ich auch alles durch, das wird Dich locker durch die Infusionen bringen.

Kann mir vorstellen, dass es ein mulmiges Gefühl ist, aber die Infusionen selbst fand ich nie schlimm, es war sogar nett mit anderen betroffenen Frauen den Raum zu teilen. Nur auf die Nebenwirkungen danach hätte ich verzichten können. :rolleyes:

Trinity81 06.11.2017 15:32

AW: Arbeiten gehen
 
Hallo,

ich denke auch, dass jeder auf die Chemo anders reagiert.

Ich habe viermal EC und 12 x pacli wöchentlich bekommen. Insgesamt habe ich alle Chemos recht gut überstanden, ich hatte keine Übelkeit oder so.

Aber wie RESI HST es beschreibts, so ähnlich war es auch bei mir.
Die EC habe ich nicht so gut vertragen, ich habe Kortison bekommen und die ersten Tage ging es mir immer noch recht gut. Bei mir kam dann immer nach genau 5 Tagen das Loch...ich fühlte mich benommen und stand wie neben mir. Alles in Zeitlupe, mir kam es sogar so vor, als würde mein Herz gaaanz laaangsam schlagen...krasses Gefühl, muss ich sagen.
Damit einher ging es mir dann auch ab dem Tag psychisch nicht gut, ich wollte meine Ruhe, nichts hören, nichts sehen usw. Auf der Couch liegen und dösen war das beste. Selbst Fernsehen ging mir auf die Nerven.
Das alles kam wie angeflogen, quasi von einer minute auf die andere und genauso schnell war ich dann nach 3/4 Tagen wieder aus dem Loch raus.
Aber während ich da drin steckte, dachte ich manchmal, hoffentlich komme ich da wieder raus. Konnte mich selbst nicht leiden...

Bei der wöchentlichen Chemo (Pacli) war ich nur an dem Tag der Chemo müde und dann war es gut. Was mir generell während der Chemozeit zu schaffen machte, war die Kondition. An den schlechten Tagen war ich schon total fix und alle, wenn ich in unserem Haus die Treppe hoch gelaufen bin in die 1. Etage :rolleyes:

Und bei der wöchentlichen Chemo hat dann irgendwann auch das Kortison zu Wassereinlagerungen geführt, bei mir nicht in den Beinen, sondern eher in den Händen.

Arbeiten gehen hatte ich Anfangs auch noch vor, allerdings hat mein Vater dann etwas zu mir gesagt, was mir zu denken gegeben hat. Er meinte, es wäre vielleicht besser, wenn ich mich ganz auf mich konzentriere und um mich kümmere. Und wenn es mir gut geht, einfach Dinge mache die mir gut tun und die ich gerne mache. Das habe ich mir zu Herzen genommen.

Ich gehe super gerne arbeiten und habe die Arbeit und die Kollegen auch teilweise vermisst. Aber ich dachte mir dann, dass ich noch lange genug arbeiten kann und diese Auszeit für mich jetzt besser ist. Vor allem da in meinem Job mit Terminen gearbeitet wird und daher auch ein gewisser Termindruck besteht und es für die Kollegen besser zu planen ist, dass jemand die ganze Zeit nicht da ist, als wenn ich 2-3 Tage da bin und dann wieder weg...

Letztendlich gebe ich dir den Tipp, einfach die 1. Chemo abzuwarten und dann zu entscheiden. Aber ich würde mich an deiner Stelle nicht unter Druck setzen mit dem Arbeiten. Dein Arbeitspensum und die Stunden klingen wirklich stramm.

Ich drück dir die Daumen für die 1. Chemo, dass alles gut geht und die Nebenwirkungen sich in Grenzen halten :)

Susanne1 08.11.2017 22:51

AW: Arbeiten gehen
 
Liebe Banditin, mit der Arbeit ist es wirklich bei jeder anders. Ich liebe meine Arbeit, diese ist aber auch recht anstrengend und herausfordernd, daher war mir bei der Diagnose im April sofort klar, dass ich erst mal pausiere. Und obwohl ich die Chemo bisher relativ gut vertragen habe (4mal EC, 12mal Pacli- Letzteres jetzt noch 4mal, dann hab ichs geschafft :-)))habe ich die Arbeitspause noch keinen Tag bereut. Wie ein überraschendes Sabbatical...Alles ist entschleunigt, ich habe endlich mal Zeit für Bücher, ausschlafen, Sport, Kochen. Krankengeld reicht prima. Ich halte lockeren Kontakt zu Kollegen, bin ganz zufrieden. Weil ich doch keine Bestrahlung will (Zweittumor-Risiko durch Bestrahlung liegt laut Krebsinformationsdienst bei ca. 0,5%!), lasse ich Ende Januar Mastektomie und Rekonstruktion mit DIEP-Flap machen, so dass ich dann im April wahrscheinlich wieder arbeiten kann. Darauf freue ich mich dann schon... :-) LG, Susanne

Banditin 11.11.2017 18:07

AW: Arbeiten gehen
 
Lieben Dank für deine Zeilen Resi. Mir ist gestern die erste Chemo gut bekommen. Bissl schlapp und bissl Schwindel. Heute war ich im Regen 1 Std spazieren. Das mit dem Riechen hatte ich heute schon. Mein Besuch hatte etwas zu viel aufgetragen. Musste danach sofort lüften - so arg war mein Empfinden.
Für Übelkeit habe ich was bekommen. Musste aber noch nichts nehmen.
Grüße für dich
Banditin

Hallo Mohnblume,
Dankeschön für deine Zeilen - ja Luzifer war Klasse. Sein trockener Humor gefällt mir.
Du hast recht - es war ein mulmiges Gefühl - ich versuche den Cocktail anzunehmen als sei es ein CampariSprizz. So rot ist es nunmal :o
Liebe Grüße
Banditin

Hallo allgaeu65,
hey du Sportliche,RESPEKT
Ich machte bislang nur Kraft- und Ausdauertraining im Studio. Hab aber irre Angst, dass ich an meinem Porti hängen bleibe o.Ä. Mehr Fettmasse hätte mir gutgetan meinte der Operateur.
Sportliche Grüße
Banditin

Hey Susanne,
Interessant was du schreibst. Deine Cocktail Zyklus ist wie meiner - Bestrahlung - das muss ich mir mal genauer ansehen.
Das mit dem Pausieren finde ich eine mutige und gesunde Entscheidung.
Mich kostet es Nachfolgeaufträge....... ich denke, solange es mir gut geht versuche ich es.
Gesunde Grüße
Banditin

Hallo Trinity81,

danke für deine Zeit mir so viele Zeilen zu schreiben. Deine Worte sind wichtig für mich. Was geht mir relativ gut. Bissl Schwindel und bissl schlapp.
Sag mal, du hast auch den Cocktail wie ich - hast du Kribbeln in den Fingern und Füßen.
Dein Vater ist ein kluger Mann. Drück ihn.
Liebe Grüße
Banditin

Myianna 12.11.2017 19:57

AW: Arbeiten gehen
 
Ich habe übrigens ein Chemotagebuch geschrieben... mir tat es gut mich "auszukotzen" da ich nicht immer meinen Freund anheulen wollte!
Und da saß ich dann eines Tages und war am weinen wegen der blöden Nebenwirkungen (ich hatte auch krasse Stimmungsschwankungen) und schrieb in mein Buch: "Diese schei** Chemo!!!"
Drei Tage danach laß ich meine eigenen Zeilen noch mal und da kam mir der Gedanke: Stimmt ja überhaupt nicht! Es sollte doch wohl eher schei** Krebs heißen! :) Schließlich soll die Chemo helfen - was sie ja auch super tat!
Danach bin ich mit einer ganz anderen Einstellung zu den Infusionen gegangen! Das war wie ein switchen ins positive!

Das hört sich sehr blöd an und vielleicht kannst du damit nichts anfangen... aber ich musste gerade dran denken!

Ich habe EC und Docetaxel bekommen!
Hatte auch kribbeln in den Händen und Füßen! Als ich das sagte habe ich Kältehandschuhe bekommen für die Zeit der Infusion... das war premium! Ganz kann man es nicht verhindern aber es hat es schon enorm abgeschwächt... musst du mal anfragen ob sowas bei dir auch angeboten wird! Das sind quasi dicke Handschuhe aus der Kühltruhe!

Ich drück dir weiter die Daumen!
LG

mohnblume79 14.11.2017 19:12

AW: Arbeiten gehen
 
Hey liebe Banditin, wie geht es Dir denn derzeit?

allgaeu65 15.11.2017 14:38

AW: Arbeiten gehen
 
Hallo Banditin,

jeder macht das was der Körper mitmacht.

Was meinst Du mit " musste noch nichts nehmen" ? Man soll nicht erst dann was nehmen wenn einem schlecht wird, sondern das einem überhaupt nicht schlecht wird als Prophylaxe. Ich habe vor der Chemo Emdxx bekommen und auch für die 2 Tage danach und Vergentxx

Mit Erfolg :D

Weiterhin viel Kraft im Kampf gegen den Mistkerl

nici1274 17.11.2017 07:28

AW: Arbeiten gehen
 
Hallo,

ich hatte eigentlich auch vorgehabt zu arbeiten , zwischen den Chemos, bin auch 40 std. Vollzeit, aber im Angestellten Verhältnis. Mein Onkologe meinte aber gleich das ich das nicht tun sollte da ich die Freiheit habe diese Auszeit zu nehmen, auch wegen der Infektionsgefahr gerade jetzt im Winter, im Büro hat ja immer jemand etwas. Ich bekomme auch 4x EC und danach 12x Pac, danach
2-4Wochen später OP + Bestrahlung. Ich habe jetzt die 2. EC hinter mir, die ersten 2 Tage hatte ich große Übelkeit, sonst geht es mir auch ganz gut aber ich muß sagen ich bin froh keinen Druck zu haben mein Pensum zu schaffen , sondern mich nun voll auf den Körper zu konzentrieren. Meine Chefin hat mich
sogar persönlich angerufen, mir gesagt das ich die Auszeit nehmen soll, da sie möchte das ich wieder 100% bin. Wenn ich zwischendurch immer nur 1,5 Wochen arbeite oder 2 Wochen so würde ich ja der Firma eigentlich mehr kosten. Auch ich liebe meinen Job , ich bin im Dentalhandel tätig.
Da du selbständig bist , ist das natürlich eine andere Sache, meine Kunden sind auch selbständig und ich weiß , da ist alles etwas anders. Wenn du es kannst dann nimm dir die Auszeit und schone dich soviel wie möglich. Ich glaube gerade in dieser Zeit wirst du spüren was dir gut tut und was nicht. Wir alle kämpfen für unser Ziel und brauchen dafür einen langen Atem.
Ich wünsche dir sowie allen Mitkämpferinnen alles Gute , positive Gedanken
sowie die Stärke unseren Alltag so zu meistern wie wir ihn brauchen.

LG Nicole

Banditin 04.12.2017 19:22

AW: Arbeiten gehen
 
Hallo ihr Lieben,
Sorry, dass ich erst jetzt antworte - hatte keine Muse.
Krankschreibung seit 1.12. - Klappe zu voll genommen.......ja, das habe ich. Nach der ersten Chemo hatte ich nach 2 Tagen Ruhe wieder voll gearbeitet. Jeder Tag wurde beschwerlicher. Als kurz vor Ablauf der 3-Wochen-Frist fast nichts mehr ging, außer unter Atemnot beschlossen mein Mann und ich jetzt die Auszeit anzusteuern. Allein diese Entscheidung half die letzten Aufträge noch abzuwickeln, Aufträge zu stornieren, zu informieren usw. Der Tag vor der Chemo - meine Prüflinge empfingen mich mit Standingovations und Präsenten und mit den besten Wünschen für die Zukunft. Da sind mit die Tränen gekullert und wusste aber, dass es der richtige Schritt ist. Nachmittags ließ ich mich kahl scheren und nahm die Perücke mit. Komisches Gefühl mit meinem "Fiffi". Schicke Tücher habe ich aber auch gekauft.
Vergangenen Freitag 1.12. hatte ich nun den 2. Cocktail - es ging überraschend gut. Sonntag hatten wir Taufe meiner Enkelin - danach war ich aber platt und brauchte heute den ganzen Tag zur Erholung. Dann meldete sich die Wade - entweder Muskuläre Probleme oder Thrombose (lt. Doc eher Muskulär) Morgen gibt es Klarheit durch Ultraschall, falls der Schmerz mich immer noch hinken lässt. Eigentlich reicht es mir so schon......aber ich denke, dass ihr das bestimmt kennt, dass da noch Einiges dazukommen kann.
Ich versuche mal meinen Schwerbehindertenausweis zu beantragen und noch weitere so abenteuerlichen Dinge. Arzt- und sonstige Rechnungen einreichen und nach prüfen bezahlen - ahhhh ich hasse diesen Bürokram zum ersten Mal.
Jetzt mach ich aber erst mal ein Schläfle.......sogar denken strengt an. ;)
LG
Banditin

hierfalsch 05.12.2017 07:50

AW: Arbeiten gehen
 
Hallo Banditin,

Ach Schade - wir hätten Dir alle gegönnt, dass Du zu den wenigen gehörst, die nix haben...

Nun, es sollte nicht sein, also willkommen im Club. Vielleicht tröstet es ein ganz klein wenig, wenn ich erzähle, dass ich nach der 2. EC das Gefühl hatte nicht durchzuhalten, hab gedacht ich verliere die Nerven und renne einfach kreischend weg, wenn die Ärztin mit der Nadel kommt... Hab mich gefragt, ob ich meinen Mann bitte mich notfalls mit Gewalt ins Krankenhaus zu zerren und festzuhalten, während sie mir unter betteln und flehen gegen meinen Willen die Chemo reinjagen... Es war gruselig ehrlich... Ich habe irgendwann beschlossen, dass das einzig wichtige ist, dass ich gesund werde. Also musste ich die Chemo durchhalten. Nichts anderes zählt. Und so habe ich alles andere schleifen lassen. Haushalt hat mein Mann gemacht, Papierkram blieb liegen. Ich hab Glatze / Mütze getragen, kein Makeup - Pech wenn das irgendwen störte... usw. Und irgendwann wurde tatsächlich wahr, was ich nicht geglaubt hatte: Es war geschafft!!!!
Wenn man etwas nicht GUT schafft, hat man immer noch die Option es SCHLECHT zu schaffen, denn auch wer heulend auf dem Badezimmerfußboden nicht aufgibt hat nicht aufgegeben!!!!

2 von 4 ECs sind geschafft. Glückwunsch!!! Weiter so!!!!!

NicoleZ 05.12.2017 10:10

AW: Arbeiten gehen
 
Hallo Banditin,
ich habe hier noch gar nichts geschrieben aber die ganze Zeit mitgelesen. Ich habe zwar "offiziell" die ganze Zeit gearbeitet, war allerdings im home office und habe nur das Allernötigste gemacht. Und manchmal, wenn ein wichtiges Meeting war und es mir gut genug ging, bin ich auch mal zur Firma gefahren. Ich war damals 39 Jahre alt und somit recht regenerationsfreudig, aber auch mir in meinen jungen Jahren fiel irgendwann alles sehr schwer. Nur so als Beispiel, die Dinge die ich normalerweise zwischen 6 und 8 Uhr morgens im Haushalt erledige, haben damals so bis mittags gedauert. Mir ging es die meiste Zeit nicht wirklich schlecht, aber irgendwie wurde alles sehr zäh. Stundenlang vor Studenten zu stehen hätte ich auf gar keinen Fall geschafft.
Deswegen habe ich auch bislang nichts geschrieben, ich hielt deine Pläne zwar für sehr ambitioniert, aber versuchen kann man es ja mal :).
So, nun komme ich zum Aber: meine Chemo ist nun mittlerweile 7 Jahre her und das Leben ist im Anschluss an das ganze Gefraster und nach Abschluss der Behandlung so nach ca. 2 Jahren wieder ziemlich normal weitergegangen. Und das wünsche ich dir auch, und mit der Aussicht, dass es irgendwann tatsächlich vorbei ist, kann man die Behandlung denke ich auch besser durchstehen.
Von daher wünsche ich dir jetzt mal eine geruhsame Adventszeit und werd halt einfach wieder gesund :).

nici1274 05.12.2017 10:59

AW: Arbeiten gehen
 
Hallo Nicole Z,

als ich deine Zeilen gelesen habe, mußte ich schmunzeln, denn auch bei dir ist alles so zäh abgelaufen. Bei mir ist das auch so, ich brauche ewig für etwas , das normalerweise flux erledigt war. :) Meine Firma hat mir auch Homeoffice angeboten falls mir die Decke auf den Kopf fällt. Muß sagen , ähh bei meinem Schneckentempo eher nicht , lach. Ich habe ausserdem Konzentrationsschwierigkeiten, manchmal fallen mir Wörter nicht mehr gleich ein. Das hat mich auch etwas erschreckt aber ich denke das wird sich danach legen.
Allem in allen ich bin immer noch froh nichts Arbeitsmässig machen zu müssen, aber das zu tun was mir Spaß macht und mit meiner Familie zu sein.

Morgen ist auch bei mir die 3. EC von 4. Juhu fast geschafft. Dann nur noch Pacli.
LG Nicole

Myianna 05.12.2017 19:08

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Das hatte ich auch nach der EC... kopf wie ein sieb... alles total zäh... manchmal war duschen schon anstrengend und danach brauchte ich erst wieder ne pause!
Das ist vollkommen normal... in meiner reha habe ich danm ein Hirnleistungstraining gemacht! Ich habe mich so unglaublich dumm gefühlt... hab sogar geheult deswegen! Aber mittlerweile bin ich wieder gut dabei! Alles ist noch nicht am Start aber ich bin zufrieden!
Blödes Chemobrain! :twak:

nici1274 05.12.2017 20:06

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Hallo Myianna,

na das Hirntraining brauch ich jetzt schon, mir fallen manchmal die simplen Wörter nicht gleich ein. Schön das sich alles wieder normalisiert . Das ist auch gut so, aber erschreckend wenn man mitten drin steckt, kann dich gut verstehen. Kopf Hoch du schaffst den ganzen Weg.

LG Nicole

NicoleZ 06.12.2017 08:44

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Zitat:

Zitat von nici1274 (Beitrag 1384040)
Allem in allen ich bin immer noch froh nichts Arbeitsmässig machen zu müssen,

Nun, das konnte ich mir aus finanziellen Gründen echt nicht leisten, wir hatten quasi gerade erst ein vollfinanziertes Haus gekauft, ich war eh der Hauptverdiener und mein werter Gatte hat sich über meine Krebserkrankung in eine kleinere Depression hineingesteigert, was dann zu einer Art midlife Krise führte, und dann hat er halt an seinem 40. Geburtstag seinen Job hingeschmissen und unmittelbar einen wesentlich schlechter bezahlten angenommen (augenroll). Naja, wir haben die Hütte hier erfolgreich gehalten, und ich kann nur jedem raten, der hier vielleicht noch mitliest und derzeit gesund ist, mal beizeiten seine BU zu checken. Meine ist fast schon betrügerisch, da bekommt man erst was, nachdem man 3 Jahre lang krank gewesen ist, und das nützt einem ja bei Krebs eher nicht so viel.

nici1274 07.12.2017 03:57

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Hallo Nicole Z. ,

ja das ist echt ein Disaster, gerade weil man in der kranken Zeit jede Unterstützung brauchen kann. Wenn der Mann dann in Midlife kommt, fraglich schlechte Zeit. Gut das ihr es gepackt habt. Da hast du doppelt gekämpft.
Hut ab, du bist sehr stark.

Das mit der BU, habe ich nicht gemacht, weil soviele geraten haben, das sich da immer eine Falle versteckt, auf die man natürlich beim Abschluß nicht hingewiesen wird :mad: . Hauptsache die Provision in der Tasche. Du hast mir wieder ein beispiel gegeben. Wobei ich nicht denke das alle schlecht sind, nur die Berater könnten besser sein, ist ja schließlich auch ein Labyrinth mit den AGB und Ausschlüßen.

LG Nicole

MortalKombat 07.12.2017 09:56

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Guten Morgen zusammen,

zum Thema BU: Da kann man wirklich großes Pech haben- stimmt.

@Nicole: "Meine ist fast schon betrügerisch, da bekommt man erst was, nachdem man 3 Jahre lang krank gewesen ist, und das nützt einem ja bei Krebs eher nicht so viel. .."
So etwas Ähnliches stand bei mir auch drin, ABER: Es stand auch dabei, dass man die Leistungen erhält, wenn der Arzt zumindest attestieren kann, dass man bis auf Weiteres bzw nicht absehbare zeit berufsunfähig ist- ohne dass es UNBEDINGT 3 Jahre sein müssen. Leistungspflicht besteht normalerweise nach 6 Monaten Arbeits - bzw Berufsunfähigkeit. Schau dir die Klauseln nochmal genau an. Oder lass dich von einem Fachanwalt für versicherungsrecht beraten.

Ich bin froh, dass ich eine private BU habe.. so kann ich jetzt meine Lebensgrundlage sichern.

NicoleZ 07.12.2017 11:31

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Nuja, mittlerweile bin ich ja so gesund, dass sie mir glatt noch eine BU verkauft haben, die tatsächlich nach einem halben Jahr einspringt. Und für die Zeit davor hätte ich dann jetzt sogar eine Krankentagegeldversicherung. Also nochmal passiert mir das nicht :).

Banditin 07.12.2017 19:53

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Hallo Mohnblume,
Zitat:

Zitat von mohnblume79 (Beitrag 1383035)
Hey liebe Banditin, wie geht es Dir denn derzeit?

heute hatte ich den ersten wirklich guten Tag nach der 2. Chemo (1.12.) Ich ging heute sogar mit meiner Schwiegertochter und Enkelkind auf den Weihnachtsmarkt. Beim Autofahren hatte ich allerdings ein mulmiges Gefühl. Ich fuhr mit höchstens 80-90 km/h auf der Landstraße. Die Tage vorher war ich a bissl "durch den Wind" da wäre an Autofahren nicht zu denken gewesen.
Lg

Hallo ihr Lieben,

Dankeschön, dass ihr über euer Chemo-Brain schreibt :smiley1: jetzt weiß ich endlich was ich habe - äh, was ich nicht mehr habe :smiley1:. Dachte schon zu verblöden. Ich konnte es nicht wirklich zuordnen. Mein Taxifahrer, eigentlich ein ganz netter, meint aber mir immer zeigen/erzählen zu müssen wie toll er ist, fragte mich 2+2x2 - ganz ehrlich - ich konnte nicht rechnen (war direkt nach der Chemo) zumindest habe ich ihm noch sagen können, dass er doch Punkt vor Strich beim Ausrechnen beachten soll. Er war mittelmäßig beeindruckt. Danach habe ich mich schlafend gestellt, denn ich wollte nur meine Ruhe (hab dann versucht die Rechnung zu lösen) :smiley1:

BU - na das wird spannend - habe mal den Antrag gestellt, warte nur noch auf den Schrieb vom Arzt, dann ab in die Post.

Morgen mach ich mich mal über den Schwerbehindertenausweis zu beantragen. Den Steuervorteil lasse ich nicht liegen. Bei meinem Onkologen gibt es zwar eine Dame die dabei hilft, aber 160 km für den Antrag ist mir zu viel, außerdem ist sie nicht jeden Tag da und ist fast ausgebucht........

Gutes Nächtle, nach so einem guten Tag

PS. Liebe "hierfalsch" - Dankeschön für deine Offenheit. Bislang spielt die Psyche mit.
Bekomm jeden Tag über Facebook, Mail, WhatsApp, Briefe, Karten etc. Zuspruch von Kollegen, Studenten, Bekannten, Freunden und vor allem erstrangig durch meine Family. Gestern kam per Fleurop ein Strauß. Heute Konfekt von einer Projektbetreuerin eines Auftraggebers.........verhungern muss ich nicht.

Jetzt muss ich noch was ändern/schreiben - der Allerbeste, der mir beisteht ist mein Mann. Family wäre zu allgemein (mein Sohn kam spontan und legte mir meine Enkeltochter ins Krankenbett, da ich unbedingt nach Hause wollte und nicht durfte - ich ging erst einen Tag später mit der Drainage nach Hause bzw. in den Unterricht). Als ich von der 2. Chemo nach Hause kam, fand ich auf meiner Couch viele Geschenke trapiert. Neue Teddykuscheldecke, dicke gefütterte Nikolausstrümpfe, meine Lieblingssüßigkeiten, dicke Pudelmütze mit Bommel etc. was aber mich letztlich zum Weinen brachte - er schrieb mir eine ergreifende Karte mit so liebevollen Worten........seine Liebe ist großartig

MortalKombat 07.12.2017 21:17

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Liebe Banditin,

das treibt mir glatt die Tränen in die Augen- so viel Liebevolles zu lesen.
Wie gut, dass du so getragen wirst von den Deinen.:1luvu:

Mach weiter so, bleib so optimistisch!

Der Schwerbehindertenausweis ist nebenbei bemerkt das Einfachste in dem ganzen Papierkrieg, den man da so an der Backe hat.... bei uns hier ging das sogar online. die holen sich sowieso die Befunde von den behandelnden Ärzten.

Aufwendiger war es, die BU zu bekommen. 18 Seiten Formular von der Versicherung, dazu noch einen 9 seitigen Brief verfasst....*args

aber es lohnt sich, die Mühe aufzuwenden.

Drück dir weiter die Daumen!!

nici1274 07.12.2017 22:33

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Liebe Banditin,

es ist wirklich sehr schön wenn man eine Familie hinter sich hat, die einen aufbaut . Das bewirkt Heilung.

Der Behindertenausweiß ist wirklich super einfach. Ich hab beim Amt für Familie einfach angerufen und die Dame ist den Antrag per Telefon mit mir durchgegangen was ich ankreuzen soll und eintragen soll, und sie meinte mein Pathologischer Befund als Kopie mit Lichtbild reicht. Alles andere holen sie sich wie Mortal Kombat schon schreibt von deinem Arzt. Sie meinte der Befund bei Krebs reicht aber schon aus. Habe auch schon den Bescheid das er in Bearbeitung ist. Für mich beinhaltet er auch viele Vorteile. Wäre wirklich schade wenn wir das nicht nutzen würden.

LG Nicole

Banditin 10.12.2017 17:02

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Liebe MortalKombat, liebe Nicole,

Ja, ihr habt recht. Der Antrag war schnell gestellt, der nette Herr am Telefon hat mir auch noch weitergeholfen. Wir haben noch Quatsch am Telefon gemacht, da ich kein aktuelles Bild schicken will - sehe ohne Haare sch.... aus :D er hat den Spaß voll mitgemacht. Hab den Brief gleich noch dem Postboten mitgegeben - mal sehen, ob es mit den Prozenten für 2017 noch klappt.

Oh, der BU-Antrag - das war wahrlich eine Herausforderung. Jetzt warte ich nur noch auf das Ausgefüllte vom Doc, dann kann ich das auch einreichen. Beim Krankenkassenantrag das gleiche Trauerspiel - Seitenweise Fragen beantworten. Da muss ich dann auf das Geld warten, denn ich bekomme erst nach dem 43. Tag Krankengeld. Jetzt muss ich jeden Monat über den Steuerberater meine Einkünfte und geschäftl. Ausgaben mitteilen. Hab ja sonst nichts zu tun.......dafür muss ich dann auch jedes Monat noch extra was an den Stb bezahlen. Mal sehen, ob mir das die KK erstattet......alles nicht so einfach.

Mal ganz was anderes. Habt ihr auch so wenig Appetit? Die letzten 2 Monate habe ich 8 Kilo verloren. Jetzt schwanke ich zwischen 62 und 63 Kilo bei einer Körpergröße von 175 cm. Ich bemühe mich zu essen, aber manchmal ist es wie zugeschnürt. Selbst Schokolade und Co. machen mich nicht an. Ich habe aus dem "Edle Tropfen" vom Triumpf Adventskalender die Schoki versteckt, damit meine Schwiegermama nicht traurig ist. Von meinem großen Kind habe ich noch einen "Kinderschokolade" und von meinem Mann einen "Lindt" Adventskalender bekommen...... Früher hätte ich jeden Tag danach gegiert. Heute macht es Mühe.

Liebe Grüße
Banditin

MortalKombat 10.12.2017 20:42

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Hallo Banditin,


ich habe während der Chemo leider Gottes einen sehr gesegneten Appetit gehabt ( cortison..) und circa 8 Kilo zugenommen... zuletzt war da allerdings wasser dabei... ich wurde während der chemo auch immer mal wieder gewogen.:eek:

mehr als 2 kilo sollten wir nicht abnehmen, da die chemodosis gewichtsadaptiert ist. .. deine Ärzte wissen, dass du so viel abgenommen hast?

Alles Gute!

LG Kombat


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