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-   -   Die Chemo beginnt (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=70685)

Rottweilerfreund 20.01.2018 19:51

Die Chemo beginnt
 
Hallo
Ich bin Rene und hatte mich schon mal vorgestellt. Um euch nicht alles noch mal zu erzählen, verlinke ich einfach mal meine Vorstellung.
http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?p=1385142

Es ist nun gut fünf Wochen her, dass im Krankenhaus auf einer Röntgenaufnahme zufällig etwas Verdächtiges entdeckt wurde. Und häppchenweise wurden die Informationen immer konkreter. Es handelt sich um ein Adeno-Karzinom im linken Lungenflügel an den Bronchien.
Andere Organe sind glücklicherweise nicht betroffen, aber die umliegenden Lymphknoten sind schon von Metastasen befallen, weswegen nicht operieriert wurde.
Letzte Woche Mittwoch war die Ärztekonferenz, und in der wurde entschieden, mit einer Chemo zu beginnen, und nach drei Monaten mit einer Strahlentherapie zu ergänzen. Es wird also eine ziemlich lange und bestimmt nicht schöne Zeit auf mich zukommen.
Heute ist Samstag, und am Montag geht es los.

Im Moment habe ich dazu keine Fragen, schließlich habe ich mir in diesem Forum schon eine Menge angelesen.
Aber ich habe mich trotzdem zu diesem Thread entschlossen, weil nach mir mit Sicherheit andere Erkrankte dazu kommen werden, die auf unsere Erfahrungen angewiesen sind. (so wie ich dankbar für eure Berichte war)
Also werde ich einfach von Zeit zu Zeit berichten, wie es mir ergangen ist. Der Thread wird sich mit der Zeit schon füllen.

Eins noch zum Schluß:
Im Hinblick auf meine Zukunft bin ich die Ruhe selbst. Die Überlebensprognose für die nächsten fünf Jahre liegt bei etwa 50%. Das heißt: Dass ich in den nächsten fünf Jahren sterben werde, ist genauso wahrscheinlich, wie dass ich nicht sterben werde. Damit werde ich mich erst befassen, wenn der Tod mir auf die Pelle rücken sollte. Nicht jetzt!
Jetzt hauen wir diesem Mistkerl alles um die Ohren, was ihm seinen Aufenthalt so richtig ungemütlich macht. Und nur darauf konzentriere ich mich im Moment.
Das Einzige, wovor ich im Moment wirklich etwas Angst habe, sind die Nebenwirkungen der Chemo (und später der Strahlen). Aber ich habe eigentlich einen ziemlich robusten Körper, und das ist meine Hoffnung.

Euch erstmal ein schönes Wochenende
Gruß
Rene

Pet 1968 20.01.2018 23:00

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene!
Das ist genau die richtige Einstellung!!!!
Und Du hast recht mit dem sterben oder nicht sterben. Jeder von uns kann auch morgen vom Bus ueberfahren werden.
Und mit den Nebenwirkungen, ja die sind nicht schoen aber wichtig ist es sofort Deinem Arzt zu sagen, es gibt fuer fast alles Medikamente. Nur fuer Fatique nicht, aber wie sagt man, schlafen macht gesund!
Daumen fuer Dich sind gedrueckt!
Und mach nicht den gleichen Fehler wie ich, als ich die erste Chemo hatte , hab ich immer darauf gewartet was zu merken als es da so in meine Vene geleufen ist, da war aber nix , erst ein zwei Tage spaeter lol.
Ganz liebe Gruesse Petra

dagehtnochwas 21.01.2018 10:05

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene, aka Rottweilerfreund,
eine löbliche Einstellung hast du, dem würde ich unumwunden zustimmen. Schau auf den Tag und nicht auf die Zukunft, keine weiß wie sie wird. Vergiss aber nicht dir Leckerlis zu verabreichen. Wenn ich an meine ambulante Chemo zurück denke, dann kommen mir spontan die schönen Dinge in den Kopf, die ich in der Zeit gemacht habe. Ich bin so oft es ging in den Park spazieren gegangen und noch heute habe ich die sonnigen Bilder des Parks vor Augen. Ich bin an den Wochenenden verreist und habe damit neue Eindrücke gesammelt. Tue dir Gutes und überschreibe die nicht so schönen Eindrücke der Chemo damit. Es wirkt!
Letztlich hatte ich am Tag der Chemogabe (4 Zyklen Carbo+Vinorelbin) auch keine besonderen Nebenwirkungen, danach hatte ich für eine Woche eine latente Übelkeit. Schlechter ist da schon die Gabe von zwei Zyklen Cisplatin gewesen, aufgrund der Dauer und meiner Vorerkrankungen habe ich die nur stationär ertragen - da fehlen dann die positiven Eindrücke gänzlich ;-)
Die Strahlentherapie habe ich ohne wesentliche Probleme gut überstanden, einzig die tägliche längere Anfahrt ist ein Übel gewesen - geht aber auch vorüber.

Liebe Petra,
Zitat:

Zitat von Pet 1968 (Beitrag 1385984)
Und Du hast recht mit dem sterben oder nicht sterben. Jeder von uns kann auch morgen vom Bus ueberfahren werden.

das ist natürlich Quatsch, die Wahrscheinlichkeit im Verkehr überfahren zu werden ist nicht ansatzweise so hoch, wie an einer Krebserkrankung zu sterben. Diese oder ähnliche Vergleiche verbieten sich meiner Meinung nach komplett. Ich finde es in keiner Perspektive ratsam die Krebserkrankung und die damit verbundene Sterblichkeit zu banalisieren.

Alles Gute für deine Therapie und dein Wohlergehen!
LG dagehtnochwas

Rottweilerfreund 21.01.2018 10:41

AW: Die Chemo beginnt
 
Danke euch Beiden schon mal für die netten Antworten.
Mal ein Auszug aus meinem Aufklärungsbogen:
Zitat:

Paclitaxel
Nervenschädigung, Blutbildveränderungen, Übelkeit, Erbrechen, allergische Reaktionen, Herzschädigung, Haarausfall, Infektion, Nervenstörung
Zitat:

Carboplatin
Haarausfall, Blutbildstörungen, Nervenschädigung, Nierenschädigung, Übelkeit, Erbrechen
Mir ist natürlich klar, dass diese Nebenwirkungen auftreten können, aber nicht müssen. Klingt trotzdem nicht toll. :shy:

Der Vergleich mit dem Bus ist so auch nicht meiner. Als stocknüchterner Pragmatiker habe ich ein anderes Bild.
Ich habe (wie vermutlich jeder von euch) meine Leute, die sich Sorgen um mich machen. Aber wir alle kommen jetzt in ein Alter, in dem das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko sprunghaft ansteigt. Jeder von denen, die sich heute Sorgen um mich machen, kann morgen schon auf der Straße umkippen und ich würde denjenigen möglicherweise um Jahre überleben. Klingt etwas zynisch, ist aber so. Der entscheidende Unterschied ist, dass ich weiß, dass ich krank bin.

Ich muss euch noch vorwarnen: Mein Sarkasmus ist etwas gewöhnungsbedürftig und ich habe einen rabenschwarzen Humor. Ich werde mich aber bemühen, in diesem Forum möglichst sensibel damit umzugehen. :)


Gruß
Rene

greg 21.01.2018 16:46

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene,

meine Frau Jenny hatte nach ihrer OP (Entfernung oberer linker Lungenlappen) eine Chemo (2 Kuren mit Cisplatin + Navelbin, dann 2 mit Carboplatin aufgrund schlechter Nierenwerte). Das Carboplatin hat sie wesentlich besser vertragen als Cisplatin. Ab dem 3. Zyklus kamen 30 Bestrahlungen dazu. Sie hat das alles wirklich sehr gut weggesteckt. Wichtig war die Gabe von entspr. Medikamenten wie z.B. EMEND gegen Übelkeit, etc. und eine gute Hydratation im KH oder auch zu Hause vor und während der Gabe der Chemo.
Ihre Behandlung ist seit Ende 10/17 vorüber und es geht ihr z.Z. gut.
Du hast ja auch die richtige Grundeinstellung - das ist auch sehr wichtig.
Das wird schon!

Alle Gute und liebe Grüsse,
Norbert

Elisabeth15 21.01.2018 21:50

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo René,

Ich habe eben deine Geschichte gelesen - bin immer wieder entsetzt, wie viele Menschen sich mit dieser mistigen Erkrankung rumschlagen müssen. Aber die Art und Weise, wie du mit dieser Krankheit umgehst, ist genau richtig!!!
Ich selbst möchte meine langjährige Lungenkrebsgeschichte jetzt auch nicht nochmal ausbreiten. Du findest mich im Krebsforum unter Elisabeth15, Neue Benutzerin - Kleinzelliges Lingenkarzinom.
Bei mir wurde die Erkrankung im Oktober 2011 festgestellt, der Kleinzeller ist ja sehr aggressiv, hat eine denkbar schlechte Prognose und streut sehr schnell. Bei mir waren bereits Metastasen auf der Leber und in der kompletten Wirbelsäule. Ich war quasi im Endstadium, Hoffnung auf längeres Überleben gab es nicht. Und trotzdem habe ich -mit einem Rezudiv im Januar 2013 - den Krebs überlebt, entgegen der ärztlichen Prognosen!

Ich bin sicher, dass mein Wille zum Weiterleben, bei meinem Mann zu bleiben, einen großen Betrag zu meiner positiven Entwicklung beigetragen haben. Ich wollte unter keinen Umständen sterben, habe meinem Mann versprochen, ihn nicht alleine zu lassen. Und was ich verspreche, das halte ich auch!

Diese schlimme Art des Lungenkrebses hast du ja nicht, aber auch die nicht kleinzelligen Formen sind sehr gefährlich. Und du hast eine schwere Zeit vor dir, Chemos und Bestrahlungen haben es in sich. Aber wenn es mir mal wirklich superschlecht ging, habe ich mir gesagt, es kommen auch wieder bessere Tage!

Ich hoffe, du behältst deine positive Lebenseinstellung, dann kannst du es, so hoffe ich, auch schaffen, die Krankheit zu besiegen. Mein Krebs gilt ja auch als unheilbar, aber das interessiert mich gar nicht. Hauptsache, ich lebe und die Nebenwirkungen von Chemos/Bestrahlungen sind nicht so schlimm. Das Leben muss ja auch lebenswert bleiben?

So, ich wünsche dir für deine Therapie alles alles Gute, lass dich nicht unterkriegen!

Toi toi toi und ganz liebe Grüße,
Elisabeth

P.s. Vielleicht schreibst du ja mal wieder, würde mich freuen. Ich habe mich 2016 im Forum angemeldet, um anderen Krebskranken Mut und Hoffnung zu übermitteln. Ich hoffe, dass mir das bei dir auch gelungen ist, Aufgeben ist keine Option!

Rottweilerfreund 22.01.2018 22:55

AW: Die Chemo beginnt
 
@greg
Es ist immer schön zu hören, dass Andere mit wenig Problemen da durch kommen. Das macht Mut.
Grüße an Jenny! Ich drücke ihr die Daumen, dass es so bleibt.


@Elisabeth
Ja, ich bin beim einlesen schon auf deine Geschichte gestoßen. Du bist ja sowas wie die Mutmacherin vom Dienst. Das finde ich toll von dir!
Ich hoffe, dass ihr bald in euer Haus einziehen könnt. Wir sind ja auch erst vor zwei Jahren von Berlin auf's platte Land ins eigene Haus gezogen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie schön und aufbauend es war, als Möbel und Kartons so langsam aus dem Weg geräumt waren und man sich hindernisfrei durch's Haus bewegen konnte.


Soooooo ...
Heute war also der große Tag. Ich war erstmal ziemlich erstaunt, mit so vielen anderen Leuten in dem Raum zu liegen. Aber andererseits auch nicht so verkehrt. Man hat dann wenigstens nicht das Gefühl, der Einzige auf dieser großen weiten Welt zu sein, der sich damit rumschlagen muss.
Und irgendwie fühle ich mich verschaukelt. :rotier2:
Vor dem Einlauf habe ich noch Tabletten gegen die Nebenwirkungen gekriegt, die ja erst nach zwei bis drei Tagen auftreten sollen. Von den Tabletten wurde ich dann schläfrig und vielleicht auch leicht benommen.
Toll! Jetzt habe ich Nebenwirkungen von den Tabletten gegen Nebenwirkungen, obwohl ich keine Nebenwirkungen habe. :augen: :D


Mir geht's gut.
Gruß
Rene

Irmgard60 22.01.2018 23:00

AW: Die Chemo beginnt
 
....ich möchte dir auch Mut machen, ich habe nach der Operation und chemo Aktion in 2011 nochmal 6 super Jahre gehabt und jetzt wo der Herr oder ein ander Herr LK wieder da ist (bin noch im Abklärungsmodus) gebe ich mit meiner positiven Entscheidung ihm wieder zu trotzen, hoffentlich Parole.

Will auch mit Metastasen noch ein wenig hier verweilen.....

Jetzt heißt es sich um sich zu kümmern, wie dagehtnochwas meinte, jetzt zählt es, sei gut zu dir!

Rottweilerfreund 22.01.2018 23:18

AW: Die Chemo beginnt
 
Ich bin ein Macho. Ich lasse mir von so einem entarteten Zellhaufen nicht vorschreiben, wann ich zu gehen habe. Vielleicht kann ich euch mit meiner geballten Faust ein wenig Mut zurückgeben.
Deine Signatur macht mich traurig, Irmgard.
Was hilft's? Kreuz durchdrücken, den Rücken gerade und den Kopf nach oben! Du hast jetzt schon so viel durchgestanden, das schaffst du auch noch.

Gruß
Rene

Irmgard60 23.01.2018 08:03

AW: Die Chemo beginnt
 
...dank dir, ich glaube wir werden uns noch lesen;-)

Wegen meiner Signatur ist alles gut, ich habe diese 3 besonderenLieblingsmenschen so gut wie ich könnte betreut und sie sind alle drei in meinem Arm en eingeschlafen.... , so wie ich mir das für mich und Sie gewünscht habe. Es machte den Verlust nicht einfacher, aber...

Ich bin im Reinen und das wissen, wenn es zur lunge kommt (andere Organe sind mir die. Große Unbekannte) will ich auch nicht wissen....

...Kam mir seit 2011 zu gute, ich kann mich richtig mit den docs unterhalten.
Sollt der jetzige Herr LK ein Kleinzeller sein, müsste ich mal nachlesen oder die hiesigen hier ansprechen, aber jetz mus der Herrn LK erstmal bestimmt werden.

Morgen hab ich Vorgespräch bzgl. Lymphmeta Entnahme unter der rechten Achsel.....übermächste Woche müsste ich durch sein. Da die Portanlage erst installiert wurde ist meine Brüste und arm nonchalant blau...daher hab ich den op eine Woche verschoben, eins nach dem andern .....schnell aber fähig.

Du brauchst auch einen Port, die sind klein und unsichtbar und erhalten dir deine Venen, kann dir das nur anraten, spätestens wenn die Guten Venen kaputt sind, musst du eh ran. Also...lass dir die Venen nicht kaputt machen.

Ach und noch was, für die die es nicht wissen, ich heiße Iris, wie die schönen Blumen.....Irmgard ist zum Glück nur mein zweitname!

Willkommen on Board, wir werden das Schiff dann bald mal losrudern:-/

Grüße
Iris

Rottweilerfreund 30.01.2018 14:58

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo, ich melde mich mal wieder.

Gestern war meine zweite Infusion. Bis jetzt - toi, toi, toi - merke ich noch nicht viel von den Nebenwirkungen. Ich habe etwas trockenere Schleimhäute in Mund, Rachen und Nase und deshalb einen ganz leichten Reiz. Aber noch so, dass man es locker ignorieren kann. Und immer einen etwas blöden Geschmack im Mund. Solange es dabei bleibt, kann ich ausgesprochen zufrieden sein.
Allerdings merke ich auch, dass die Muskeln schwächer werden. Schon nach kleineren Belastungen stelle ich fest, dass ich irgendwie erschöpft bin. Gerade eben habe ich einen kleinen Seitwärtssprung gemacht, um noch schnell vor den Radfahrern über den Weg zu kommen, und wäre beinahe in der unstabilen Seitenlage gelandet, weil die Muskeln den Beinhebel kaum halten konnten. Das war eine Warnung. Da muss ich vorsichtiger werden. Ich hoffe nur, dass mein 51kg-Halbstarker (der Rottweiler aus meinem Nick) meine Schwäche nicht so schnell mitkriegt. Sonst ist es mit der Erziehung ganz schnell Essig. :tongue

Als ich Mitte Dezember ins Krankenhaus gegangen bin, und der Krebs entdeckt wurde, war das eigentlich nur deshalb, weil ich Rückenprobleme hatte, und so schnell keinen Arzt-Termin bekommen habe. Ich hatte an dem Tag aber trotzdem einen Termin beim Orthopäden gemacht, und der ist nun endlich am 7.2. Das ist auch gut so, denn mit den nachlassenden Muskeln gehen die Belastungen nun vielmehr auf die Wirbelsäule. Das merke ich immer wieder bei den Spaziergängen mit dem Hund. Danach tut mir der Rücken immer gewaltig weh. Ich laufe zur Zeit nicht mehr gerne.

Aber gut! Auf das schwächer werden war ich eingestellt und das andere ist Pillepalle. Mein Barthaar wird nun spröder. Ich denke, dass der Haarausfall demnächst einsetzen wird. Glücklicherweise habe ich schon seit vielen Jahren eine Glatze, deshalb macht mir das nicht viel aus. Im Gegenteil: Ich habe auch störenden Haarwuchs in den Ohren. Der wird nun auch verschwinden. So kann ich sogar was Positives rausziehen.


Soweit zu meiner Zwischenstandmeldung.
Gruß
Rene


Ach so: Weiß jemand, was aus dem Thread von dem Stefan geworden ist? Der hatte sich hier angemeldet, weil es seine Frau ganz schwer getroffen hat. Ich war der Zweite, der geantwortet hatte. Als ich später wieder reingesehen habe, war der Thread verschwunden. :confused:

dagehtnochwas 30.01.2018 15:22

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene,
Fein das es dir soweit ganz gut bekommt, man muss ja auch nicht immer jedes Übel mitnehmen ;-)
Ich finde auch gut wenn du letztlich den Orthopäden noch mal ran lässt, vielleicht findet sich ja doch noch eine muskuläre oder ossäre Beeinträchtigung. Frag mal ob deine Muskelschwäche auch andere Ursachen als die Chema haben kann. Das man während einer Chemo nicht gerade in Muskelaufbauform befindet ist nachvollziehbar, das es aber auch eine ausgeprägte Schwächung sein kann, würde ich mal nachfragen. Nicht das der Hund dich doch noch über den Tisch zieht... Vielleicht noch einmal das ein oder andere Leckerli für gutes Betragen einsetzen.

Mit dem Haarausfall sind Männer tatsächlich mal im Vorteil, sie müssen sich häufig mit dem Thema auseinander setzen und können an sich ganz gut ohne Friseur Leben.

Stefan Thread besteht nur noch im Angehörigenforum, dort hätte er ihn selbst auch zusätzlich eröffnet, guckst du hier http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=70714

Dann bleib bei Laune und vielleicht wird es ja mit der Kraft auch wieder.

LG dagehtnochwas

Rottweilerfreund 30.01.2018 15:51

AW: Die Chemo beginnt
 
Vielen Dank! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass etwas ganz Schlimmes eingetreten wäre und er den Thread wieder gelöscht hat.

Gruß
Rene

Elisabeth15 31.01.2018 11:05

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo René,
ich wollte dir auch nur kurz mitteilen, dass ich dir für deine Therapie/Genesung die Daumen drücke. Ich hoffe, dass du soviel Glück hast wie ich. Über 6 Jahre habe ich den Kleinzeller nun schon überlebt, da sind selbst die Onkologen sprachlos.

Die körperliche Schwäche nach Chemo/Bestrahlung ist völlig normal, ich habe wochenlang nur geschlafen. Wie lange das dauert, ist bei jedem unterschiedlich. Ich bin seit der Behandlung sehr wetterfühlig geworden, aber damit lässt es sich leben.

Alles alles Gute für dich und hab ein bisschen Geduld, was die Müdigkeit und Schwäche angeht.

Ganz liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund 31.01.2018 12:58

AW: Die Chemo beginnt
 
Mich tagsüber nochmal hinzulegen habe ich auch schon probiert. Aber dann liege ich Nachts wach, das bringt nichts.

Mit der Muskelschwäche habe ich offenbar etwas zu drastisch geschildert. Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste, aber immer noch ein sehr sportlicher Typ. Und ich habe mein Leben lang immer schwer körperlich gearbeitet. Daher bin ich es gewohnt, meinem Körper auch etwas abzuverlangen. Ich bin jetzt nicht wirklich schwach, ich merke nur, dass die Muskeln nicht das bringen, was ich von ihnen zu erwarten gewohnt bin.
Dieser Seitwärtssprung war schon eine ziemlich akrobatische Nummer, aber normalerweise kein Problem für mich. Daher war ich etwas überrascht, dass mein Bein da nachgegeben hat. War für mich eben eine Warnung, etwas vorsichtiger zu sein. Manches geht eben nicht mehr so, wie ich es gewohnt bin.

Gruß
Rene

Elisabeth15 31.01.2018 20:04

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo René,
ich wollte dir nur noch mal den Fachbegriff für diese körperliche Schwäche/Müdigkeit nennen. Die Ärzte sprechen da von "Fatique", damit müssen sich viele Krebspatienten herumschlagen. Wenn es dich interessiert, kannst du ja nochmal nach diesem Begriff googlen.
Liebe Grüße,
Elisabeth

Gucky 01.02.2018 12:15

AW: Die Chemo beginnt
 
Zitat:

Zitat von Rottweilerfreund (Beitrag 1386034)
Ich bin ein Macho. Ich lasse mir von so einem entarteten Zellhaufen nicht vorschreiben, wann ich zu gehen habe.

Ähm, diese Worte kommen mir bekannt vor, ja, genau, so bin ich auch an diese Sache herangegangen.
Das ist die Einstellung, die man haben muß um den entarteten und unerwünschten Zellhaufen los zu werden.
Meine Diagnose war ähnlich. Ich hatte noch Metastasen in Kleinhirn, Nebennieren und Leber.
Ein Jahr hat es gedauert, bis ich alles los war.
Ein weiteres Jahr nahm die Beseitigung der Nebenwirkungen in Anspruch Arthritis (von der Immuntherapie) dagegen bekam ich Kortison, Grauer Star (vom Kortison) ich bekam beide Linsen augetauscht. Jetzt sehe ich besser als mein ganzes Leben zuvor.
Nun fühle ich mich wie neu geboren, nur ein leichtes Ziehen in den Handgelenken erinnert mich noch an die Erkrankung. Das werde ich sicherlich auch noch wegbekommen.
Mein Resümee nach 2 Jahren, es hat sich echt gelohnt zu kämpfen.
Bleib bei Deiner Einstellung und lasse Dich nicht unterkriegen.

Mit freundlichen Grüßen Gucky

Rottweilerfreund 01.02.2018 13:09

AW: Die Chemo beginnt
 
Alles Gute, Gucky! Möge es so bleiben. :prost:

Elisabeth15 11.02.2018 20:15

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo René,
ich wollte mich nur kurz für deine hilfreichen Infos - was Rückenschmerzen betrifft - bedanken. Ich werde mich nach unserem Umzug ins neue Haus mal schlau machen, wo ich einen guten Orthopäden finde.
Es ist ja irgendwie schade, dass meine Vorfreude/Freude auf das neue Haus durch die Schmerzen irgendwie getrübt ist. Aber ich bin -wie du - ein Stehauf"Frauchen". Und ich lasse mich nicht so schnell unterkriegen.

Ich war heute trotz Schmerzen beim Neubau, um ein wenig zu putzen und zu wischen. Nach ca. 2,5 Stunden war ich fix und foxi, aber meine Rückenbeschwerden sind durch die Arbeit/Bewegung eher besser geworden. Für die Endreinigung haben wir eine Firma engagiert. Das ist mir dann doch ein wenig zu viel an Arbeit, 300 Quadratmeter Fläche und die vielen Fenster - da gibt es viel zu tun.

Wir werden uns in unserem Fitnessraum eine Infrarot-Sauna einbauen lassen, einen Whirlpool haben wir uns auch gegönnt. Laut Aussagen meines letzten Orthopäden sind beide Teile gut, wenn man mit Rückenschmerzen zu kämpfen hat. Ich bin gespannt, ob das stimmt.

Na ja, ich stelle mich auch nur widerwillig auf das höhere Alter ein. Vor dem Krebs hatte ich noch nie daran gedacht - läuft alles gut und so geht es auch weiter, so mein Denken. Aber ich habe inzwischen die 60 überschritten, und das merke ich auch. Ausdauer, Kraft usw. sind nicht mehr so wie mit 30. Aber das Altern hat ja auch was Positives: ich brauche nicht mehr zur Arbeit und kann machen, was ich möchte. Finanziell bin ich ganz gut abgesichert.

Ich hoffe, dir geht es weiterhin gut, bei deiner positiven Lebenseinstellung bin ich mir da sehr sicher.

Ich wünsche dir einen schönen Wochenanfang und für die Zukunft alles Gute.

Rottweilerfreund 11.02.2018 23:06

AW: Die Chemo beginnt
 
Danke der Nachfrage. :)
Es ist nicht alles super, aber es geht mir überraschend gut. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, könnte es gerne so bleiben. Kleine Zipperlein eben, die mich aber nicht allzusehr einschränken.
Am ehesten noch der etwas schwächliche Allgemeinzustand. Manchmal ist es mir schon fast zuviel, etwas in den Mülleimer zu werfen. Da würde ich lieber einfach sitzenbleiben. Wenn ich eine Stunde mit dem Hund laufe, bin ich schon irgendwie erschöpft.
Hals und Rachen sind auch immer leicht gereizt und mein Geschmacksempfinden hat nachgelassen. Aber ich kann noch alles essen - in gewohnter Menge - und behalte es auch drin. Sogar ohne Übelkeit. Stuhlgang funktioniert auch. Essen ist mir sehr wichtig. Und mit dem Geschmacksverlust kann ich leben.
Das war es auch schon mit den Einschränkungen. Mein Haarausfall ist jetzt in vollem Gange. Ich schrieb ja schon mal, dass ich mich früh mit meiner Glatze abfinden musste. Aber jedes Jahr im Herbst lasse ich den Haarkranz und den Bart wachsen, und im Frühjahr kommt alles wieder ab. Ich lasse mir, genau wie mein Hund, ein Winterfell wachsen. :zunge:
Heute habe ich mich dann aber doch rasiert. Der Bart war schon so dünn und löchrig, dass es einfach nur noch dämlich aussah. Ist jetzt etwas kühl im Gesicht. Egal!
Das Einzige, was mich wirklich fertig macht, ist, dass ich jede Nacht mindestens dreimal auf's Klo muss. Der Körper versucht wohl zu entgiften. Der weiß ja nicht, dass morgen schon wieder die nächste Ladung reingepumpt wird. Und weil wir oben schlafen, ist das jedes mal ein Weg. Nervt etwas und macht die Nacht unruhig.

Meinen ersten Zyklus (von voraussichtlich sechs) hatte ich letzten Montag fertig. Morgen geht der Zweite los und nach dem kriege ich zwei Wochen Pause. Nach sechs Wochen werde ich die auch gebrauchen können.

Ach ja: Mein erster Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, ist gescheitert. Und das nach nur drei Tagen. Ich war wohl einfach noch nicht in der nervlichen Verfassung. Da habe ich gemerkt, dass mir das Ganze wohl doch etwas zugesetzt hat. Aber auch da gebe ich nicht auf. Ich bereite mich mental auf das nächste Aufhören vor. Nikotinpflaster habe ich da.

Dir, Elisabeth, weiter eine schöne Vorfreude auf das Haus und viel Glück mit deinem Rücken.
Gruß
Rene

Elisabeth15 11.02.2018 23:57

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo René,

dass du wieder mit dem Rauchen angefangen hast, hat mich sofort in Angst und Schrecken versetzt. Das ist bei allen Krebspatienten so ungefähr das Schlimmste,was man machen kann.
Ich selbst habe ab meiner Jugendzeit geraucht und erst aufgehört, als der Arzt mir sagte "Sie haben heute Ihre letzte Zigarette geraucht. Das war gut 2 Jahre vor der Krebsdiagnose 2011. Damals hatte ich die sogenannte Schaufensterkrankheit und man müsste mir einen Stent im Bereich des Oberschenkels einbauen, damit die komplette Durchblutung wieder funktioniert. Seitdem muss ich ASS 100 täglich nehmen,und zwar ein Leben lang.

Ich hatte bis zu dem Zeitpunkt meine Zigaretten selbst gedreht und das war auch das erste, was ich gemacht habe - nach diesem ambulanten Eingriff. Es war sozusagen Gewohnheit, mir in Stresssituationen eine anzustecken.
Das habe ich dann aber doch nicht getan und mir überlegt, was ich machen kann, um von der Sucht/Angewohnheit loszukommen.
Und ich habe für mich eine Lösung gefunden, mit der ich gleich 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen habe. Statt zu rauchen (z.B. nach dem Essen) habe ich mich eine Zigarettenlänge lang auf den Hometrainer gesetzt und bin geradelt. Am Anfang waren es nur wenige Kilometer, aber von Tag zu Tag steigerte ich die Radfahrzeit- irgendwann war ich bei 20 km pro Tag.
Durch diese körperliche Betätigung habe ich auch nicht an Gewicht zugenommen und konnte meine 52 kg behalten, obwohl ich essensmäßig auf nichts verzichtet habe.
Die ersten 2-3 Tage waren nicht so einfach, ich hab meine Rauchutensilien auch nicht vernichtet, so dass ich jederzeit hätte wieder anfangen können. Aber ich wollte nie wieder rauchen, und irgendwann -nach recht kurzer Zeit- habe ich auch keinen Drang zum Rauchen mehr verspürt.

Das Aufgeben ist wirklich einfach, wenn man es wirklich will. Vielleicht hilft dir so ein Pflaster ja, bei mir war es einfach nur der starke Wille, es zu schaffen. Und genau dieser starke Wille hat vielleicht dazu beigetragen, den Krebs so lange zu besiegen.

Ich wünsche dir, dass du es auch schaffst, komplett mit dem Rauchen aufzuhören. Na ja, ich hab ja Lungenkrebs bekommen, obwohl ich seit mehr als 2 Jahren vorher keine Zigarette mehr geraucht hatte und auch kein passiver Mitraucher war. Aber wie schon gesagt, Rauchen spielt bei Lungenkrebs eine wichtige Rolle.

So,jetzt ist es schon fast Mitternacht und mein Bett ruft.

Ich wünsch dir eine schöne erholsame Nacht und weiterhin alles Gute!
Elisabeth

dagehtnochwas 12.02.2018 10:51

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene,
klingt ja schon mal ganz positiv, dass du die Chemo einigermaßen verpacken kannst. Es muss ja auch nicht immer mit starker Übelkeit, Übergeben und metallischem Geschmack enden. Trotz einer latenten Übelkeit hatte ich immer Hunger bzw. Appetit, konnte alles Essen und hatte auch ansich keine Geschmackseinbußen. Damit man die Chemo einigermaßen übersteht gibt es eben die sogenannten Antiemetika, die uns einigermaßen die Übelkeit vom Hals schaffen. Dazu wird eben auch Kortison (z.B. Dexamethason) gegeben, was nebenbei auch den Appetit erhält.

Das die Schleimhäute angegriffen sind ist nebenwirkung der Chemo, da sie auf die schnellteilenden Zellen wirkt und da leider nicht Freund und Feind unterscheiden kann. Die Schleimhäute sind ebenfalls schnellteilende Zellen und deshalb besonders betroffen. Ein wenig pflege kann an diesen Stellen nicht schaden, nicht zu scharf essen, sich mit Salz zurückhalten etc. Eine gute Hygiene einhalten ohne zu übertreiben lässt es auch die Mundschleimhaut heile überstehen. Die Teilung der Zellen ist beeinflusst, da hilft auch keine Creme oder ähnliches, man sollte aber zusehen, dass das System nicht weiter durch äußere Faktoren geschwächt wird. Hier setzt eben auch wieder das Thema Rauchen an. Krebs kannst du nicht mehr bekommen, den hast du schon. Du kanst dir aber die weitere Auswirkungen des Rauches auf deine Gesundheit vom Leibe schaffen in dem du nicht mehr rauchst - Gerade wo deine Gesundheit durch die Chemo massiv unter Druck gesetzt wird.

Ich habe es vor meiner Krebsdiagnose auch nicht geschafft aufzuhören, da bin ich einfach ein zu starkes Süchtel ;-) die Diagnose hat bei mir aber ganz einfach den Sinn des Rauchens infrage gestellt und hat mich ganz einfach aufhören lassen - der Punkt ist leider bei dir überschritten. Wie wäre es mit Akkupunktur, Gesprächstherapie oder Hypnose? Soga meine Schwiegermutter konnte damit das qualmen sein lassen, obwohl man auch bei ihr nicht gerade von einem starken Menschen sprechen konnte und eine jahrzentelange Raucherkarriere hat sie auch hinter sich gehabt.

Nur Mut, du kannst das schaffen und du musst das auch gar nicht allein schaffen, ich finde das sagt über Stärken und Schwächen eines Menschen nicht viel aus. Ich glaube ich bin psychisch ein einorm starker Mensch, mein Suchtverhalten ist dann aber eher das Gegenteil .
Tue es für dein Wohlbefinden!

Lieben Gruß und bleibt stark!
dagehtnochwas

Rottweilerfreund 12.02.2018 15:09

AW: Die Chemo beginnt
 
Ich höre mit dem Rauchen auf. Ist bei mir reine Nervensache. Aber auch da bin ich auf einem guten Weg.
Anfang 2017 war ich ein paar Wochen Zuhause. Da habe ich sechs Wochen nicht mehr geraucht. Das war lange vor meiner Diagnose. Und kaum saß ich wieder auf dem LKW, bin ich gleich am ersten Tag auf die Tanke gefahren und habe Kippen gekauft. :(

Nebenbei mal eine kleine Anekdote zur Arztversorgung auf dem Land:
Mein Krebs wurde nur entdeckt, weil ich Mitte Dezember keinen Termin beim Orthopäden bekommen habe und stattdessen ins Krankenhaus gefahren bin. Letzen Montag hatte ich endlich den Termin, den ich an diesem Tag gemacht hatte.
Der Orthopäde hat mich an einen Neurologen überwiesen. Da hätte ich den nächsten Termin im Juni bekommen. Der hat mir aber geraten, mir einen Zuteilungscode beim überweisenden Arzt zu holen und dann einen Termin über die zentrale Vergabestelle geben zu lassen.
Nun ist es nicht möglich, den Code einfach per Telefon durchzugeben. Nein, da muss ich erst zum Arzt hinfahren, und der klebt den Code dann auf die Überweisung. Eine halbe Stunde hin, und eine halbe Stunde zurück.
Als ich dann mit dem frisch aufgeklebten Code die zentrale Vergabestelle angerufen habe, hat der Mann da nachgesehen und festgestellt: Er hat überhaupt keinen Termin. Gar keinen! Nun soll ich diese Woche nochmal anrufen. Wenn das so weitergeht, können die Ärzte zum behandeln bald direkt auf den Friedhof fahren.

Rottweilerfreund 28.02.2018 17:57

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo
Ich gebe einfach mal bescheid, wie es bei mir läuft. Ich bin jetzt mit dem 2. Zyklus durch, und ich fühle mich immer noch hervorragend. Inzwischen hat sogar die Schlappheit nachgelassen und ich kann Nachts meistens wieder durchschlafen, ohne auf's Klo zu müssen. Also eigentlich fühle ich mich kerngesund. Langsam wird mir das unheimlich. Ich denke manchmal: Entweder kommt der dicke Hammer noch, oder das Zeug wirkt bei mir einfach nicht. Wenn es so gut gut läuft - zu gut - dann kommt bei mir immer der Hammer hinterher. Der Glückspilz war ich noch nie.
Und dann hat das Gesundfühlen noch einen Haken. Ich ertappe mich inzwischen dabei, dass ich Pläne für das Jahr mache. Motorradtreffen, zu denen ich hin will. Ein Kurzurlaub mit meiner Frau. Solche Sachen. Dabei weiß ich noch gar nicht, ob ich in zwei Wochen überhaupt noch fit genug für's Motorradfahren bin. Oder um weiter wegzufahren. Da muss ich mich immer wieder erden.
Zumal ja in einem Monat die Strahlen dazu kommen. Ich bin mal gespannt, wie ich die wegstecke.
Jedenfalls bin ich immer noch bester Dinge und habe nicht die Absicht, mich kleinkriegen zu lassen. Und Frühling ist inzwischen auch angekündigt. :)

Gruß
Rene

Uta1512 03.03.2018 09:23

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene,
das klingt ja alles schon mal gut. Ich drücke dir ganz fest die Daumen für die Chemo und Bestrahlung. Und für den Entzug der Zigaretten auch.
Im Grunde muss das jeder für sich selbst entscheiden, ob aufgehört wird oder nicht. Es ist ja dein Leben. Du wirst schon den richtigen Weg für dich gehen.
Ich fange heute mit Basenfasten an und bin mal gespannt, wie es mir damit geht. Entgiften kann nur gut sein nach den ganzen OPs und Narkosen.
Ich wünsche deiner Frau und dir ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Uta

JoK4711 03.03.2018 22:28

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene,

Pläne sind immer gut!! Ich lese hier laufend mit und freue mich immer, wenn die Hoffnung nicht zu kurz kommt. Freuen müssen wir uns für alles was schön ist.... und das können schon so kleine Dinge sein. Ich habe ja auch die Chemo und Bestrahlung hinter mir, zwei mal ein Rezidif, im Oktober wieder eine OP und im November zwei Schlaganfälle und nen Loch im Herzen mit OP im Dezember, und ich kann sagen, ich habe mich über sehr kleine Schritte gefreut, wieder die Augen aufmachen, fern sehen, essen, gehen.... ich weiss das das kein Trost ist, aber ich habe nie aufgegeben, immer gekämpft und vor allem immer das Positive gesucht. Und ich habe viel Liebe empfangen und für mich erkannt, dass das das wichtigste ist. Ich wünsche Dir auch diese positive Energie und den Willen und die Kraft das durchzustehen. Ich finde Du machst das sehr sehr gut😀👍

Viele Grüße
Jochen

Rottweilerfreund 03.03.2018 22:52

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Jochen
Wenn ich Geschichten wie deine lese, dreht es mir fast den Magen um. Du lässt ja nichts aus.
Ich gewöhne mir gerade an, nicht allzu weit in die Zukunft zu denken, aber ich wünsche dir erstmal eine lange, lange Zeit ohne schlechte Nachrichten.

Gruß
Rene

Elisabeth15 03.03.2018 23:52

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo René,
wollte mich nur mal bei dir melden und mich erkundigen, wie es dir geht. Ich hoffe, dass du einigermaßen fit bist und du mit deiner Krankheit klar kommst.

Mein Mann und ich sind vor 3 Tagen in unser Haus eingezogen und haben schon viele Kartons ausgepackt. Aber vieles ist noch unfertig, so hat der Möbeltischler weder die Wohnzimmerwand noch den Esstisch und den Couchtisch fertig, aber das stört uns weniger.
Wichtiger wäre es, wenn mir irgendjemand helfen könnte, meine Schmerzen im Lendenbereich erträglich zu machen. Ich habe jetzt von meiner Ärztin hier eine Überweisung zu einem Osteopathen bekommen, für 20 Anwendungen. Am Montag fahre ich hin, um einen ersten Termin zu bekommen. Seitdem bei mir die intravenöse Bisphosphonat-Therapie für den Knochenaufbau Ende 2016 abgesetzt wurde, sind meine Rückenbeschwerden immer schlimmer geworden, so dass selbst Hydromorphon akut nicht mehr hilft. Auch das Wetter spielt eine Rolle.

Wo wohnst du denn jetzt genau? Mein jetziger Wohnort/Geburtsort liegt ja in der Nähe von Ostfriesland. Ich kenne dort viele kleine Dörfer und auch Städte wie Leer, Aurich, Emden usw. Nach der Krebsdiagnose hat es mich nach ca. 43 Jahren aus der Nähe von Hannover, Peine, Hildesheim wieder zurück in meine Ursprungsheimat gezogen, lebe also auch wieder auf dem platten Land.

So, jetzt wird es Zeit fürs Bett. Wir haben anstrengende Tage/Monate hinter uns und noch einige Arbeit vor uns.

Alles alles Gute für dich und halt dich munter!

Ganz liebe Grüße
Elisabeth

Rottweilerfreund 04.03.2018 10:07

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Elisabeth
Ich wohne in der Hafenstadt Barßel (hihi - Insider :) ) und da - wirklich im Ernst - im Ortsteil Elisabethfehn.
Etwas Ähnliches hatte ich auch schon im Hinterkopf. Wenn ich ein motorradfreundliches Schalentier gefangen habe (also wenn es mir noch ein paar Wochen weiter so gut geht) denke ich, werden wir uns mal persönlich kennen lernen. Das Emsland ist mein bevorzugtes "Jagdrevier". Dann würde ich mal bei dir rangefahren kommen. Da schreibe ich dich aber noch per PN an.

In meinem Bericht habe ich ja ganz vergessen zu erwähnen, dass ich inzwischen Sportler bin. Mein Orthopäde hat mir eine Bewegungsreha verordnet. Und das sogar für ein ganzes Jahr. Da bin ich ihm sehr dankbar für. Nicht nur, weil mir die Bewegung gut tut, sondern auch, weil mich endlich mal ein Arzt wirklich ernst nimmt. Bisher lief das bei anderen Ärzten immer so ab: Heute ist Donnerstag, ich schreibe Sie noch bis morgen krank, dann können Sie Montag wieder arbeiten. Und dann verordne ich Ihnen 6 Stunden Krankengymnastik. Päng!
Diese Woche war meine erste Stunde dieser Reha, und zu meinem Erstaunen war das ein komplett eingerichtetes Fitness-Center. Ich bin über 20 km "Rad" gefahren und habe dann an einem Multigerät noch Brust, Rücken und Beine gemacht. Ich habe die Stunde komplett durchgezogen. Also ist mein Körper wohl doch noch ganz gut belastbar. Auch wenn ich danach zwei Tage zu nichts mehr zu gebrauchen war. Völlig ausgelaugt.

Und dann hatte ich gestern noch ein fatales Erlebnis. Auf der Nachmittagsrunde mit dem Hund kam ein ausgebüchster Hund von Hinten an uns ran und hat meinen bedrängt. Meiner wollte sich natürlich verteidigen. So, und nun halte mal ein 52kg-Kraftpaket fest, das alles um sich rum vergisst und nur noch rauf will! Zumal das über Minuten ging.
Hinterher habe ich japsend am Straßenrand gekauert und hatte das Gefühl, soviel Luft, wie ich brauche, gibt es auf dem ganzen Planeten nicht. Als ich irgendwann wieder atmen konnte, musste ich an die Leute denken, denen ein Lungenflügel fehlt. Ich weiß nicht, wie das dann ausgegangen wäre. Aber vermutlich wäre das in einem Rettungswageneinsatz geendet. Da bekomme ich eine Ahnung davon, wie eingeschränkt man mit so einer Amputation ist und wie viele Gefahren man voraussehen muss. Und da bin ich dankbar, dass ich noch so vieles kann.

Euch Allen einen schönen Restsonntag und eine gute Woche!
Gruß
Rene

Elisabeth15 06.03.2018 00:58

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene,
ich freu mich erstmal, dass es dir -trotz aller Probleme- einigermaßen gut geht und du deinen Humor behalten hast. Nicht aufgeben und immer positiv denken, das ist meiner Meinung nach sehr wichtig.
Barßel und Elisabethfehn, Orte, die ich ganz gut kenne. Ich bin in Friesoythe zum Gymnasium gegangen und viele aus meiner Klasse kamen aus Barßel oder Elisabethfehn. Vor 3 Wochen sind wir auf dem Weg zum Möbelhaus in Apen noch durch Barßel gefahren. – Wie klein die Welt doch manchmal ist! Und vielleicht lernen wir uns wirklich noch persönlich kennen – wenn der Winter vorbei ist und du deine Therapien beendet hast.

Ich war heute wegen meiner extremen Rückenbeschwerden, die auch ins rechte Bein und in den Fuß zogen, hier in Esterwegen bei einem Osteopathen. Und es ist das erste Mal seit Jahren, dass mir jemand wirklich geholfen hat. Ich habe zwar noch Schmerzen, aber diesen tiefgehenden nicht auszuhaltenden Schmerz hat er mir heute schon in der ersten Sitzung genommen. Eine ganze Stunde Zeit hat er sich für die Behandlung genommen. Wir haben uns dabei nett auf plattdeutsch (meine „Muttersprache“) unterhalten und viel von früher erzählt. Einen Termin hatte ich nicht, bin einfach hingefahren. Toll, dass er sich gleich Zeit genommen hat, obwohl schon längst Mittagspause wäre. Dieser Osteopath ist 65 und ein Klassenkamerad von meiner Schwester in der Grundschule gewesen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich heute gefreut habe, endlich richtige Hilfe zu bekommen.

Ich werde mir demnächst ein richtig gutes Laufband zulegen. Wir haben in unserem Neubau oben einen großen Raum, den wir uns als Fitnessraum nutzen werden. Ein Rudergerät und ein Gerät für ein Rundherum-Training habe ich schon. Bis zur Krebserkrankung war ich regelmäßig im Fitness-Zentrum, um dort Ausdauer- und auch Krafttraining zu machen. Das musste ich dann natürlich aufgeben.
Übrigens haben wir auch lange Zeit Hunde gehabt, zuerst einen Schäferhund und später einen Leonberger. Der letztgenannte ist mit mir spazieren gegangen, nicht umgekehrt, ich konnte ihn trotz Stachelhalsband nicht halten, er wog ja viel mehr als ich mit meinen 50 kg. Statt eines 3. Hundes haben wir uns nach dem Tod von Django einen Wohnwagen gekauft, um auch mal ein bisschen von der Welt zu sehen. Inzwischen sind wir auf ein Wohnmobil umgestiegen. Das steht noch im „Stall“ im Peiner Raum und überwintert dort. Wir holen es im Frühjahr ab. In unserem Neubau ist noch nicht alles fertig. Es dauert alles länger als geplant und die Grippewelle lässt viele Termine platzen. Aber das ist alles unwichtig! Die Gesundheit und das Wohlbefinden sind für die Lebensqualität am wichtigsten!
So, jetzt habe ich aber genug gelabert. Hoffentlich habe ich dich nicht genervt.
Alles Gute für dich und halt weiterhin die Ohren steif. Freu mich, wenn ich wieder von dir höre.
Liebe Grüße - Elisabeth

Uta1512 06.03.2018 08:00

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene,
freut mich, dass dir der Sport gut tut und du auch den Angriff aus dem Hinterhalt gut verkraftet hast. Ich kann das nachempfinden da zu stehen und nach Luft zu hecheln.
Zu meinem Pilates Kurs muss ich in den vierten Stock und für den Aufzug bin ich zu stolz :boese:
Also schleppe ich mich in langsamen Tempo die Treppe rauf und muss oben erstmal verschnaufen. Ich hoffe, dass sich das noch im Laufe der Zeit verbessert. Immerhin kann ich mittlerweile schon wieder eine Stunde spazieren gehen.
Ich wünsche dir weiterhin eine gute Zeit und viel Erfolg beim weiteren sportlichen Aufbau :)

Rottweilerfreund 06.03.2018 17:58

AW: Die Chemo beginnt
 
Du nervst nicht, Elisabeth. Ganz im Gegenteil!
Ich bin froh über Jede(n), der hier schreibt. Wir sind ja in diesem Unterforum nur ein kleines versprengtes Häuflein. Wenn es hier so still ist, mache ich mir manchmal Gedanken. Es ist nunmal so, dass wir alle eine Krankheit gemein haben, die sich jederzeit verschlechtern oder sogar zum Tod führen kann. Da freue ich mich immer, wenn Jemand - im wahrsten Sinne des Wortes - ein Lebenszeichen von sich gibt. Das könnte ruhig mehr sein.
Zitat:

Zitat von Uta1512 (Beitrag 1387644)
Zu meinem Pilates Kurs muss ich in den vierten Stock und für den Aufzug bin ich zu stolz :boese:

Meinst du Stolz oder Trotz, Uta? :D
Finde ich aber gut. Erstens mal beugst du dich nicht, zweitens trainiert jede Herausforderung die Atemmuskulatur. Das kann nur gut sein. Achte aber auch auf deinen Kreislauf. Man darf nicht vergessen, dass es zu einer Sauerstoff-Unterversorgung kommen kann, wenn die Lunge nicht hinterher kommt. Nicht, dass du die Treppe schneller runter bist als rauf. Wäre dann eine Spezialform von Nebenwirkungen. :rotenase:

Leute, ich finde euch gut!!!
Gruß
Rene

Elisabeth15 15.03.2018 19:39

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo René,
Ich hoffe, dir geht es gut.
Wir leben uns so nach und nach in unser neues Zuhause ein. Und es geht jeden Tag weiter. Heute haben die Elektriker die letzten fehlenden Steckdosen eingesetzt und die Vorbereitungen für die Außenbeleuchtung getroffen. Alle Fenster (10 im Obergeschoss und 14 im Erdgeschoss) haben gestern Plissee- oder Lamellenvorhänge bekommen. Jetzt sieht alles schon wohnlicher aus und nicht jeder Hanswurst kann uns in die Zimmer schauen. Und ich brauche nie wieder Gardinen waschen, das war nie meine Lieblingsbeschäftigung.

Gesundheitlich bin ich auch auf einem guten Weg. Ich war inzwischen 2x bei einem Ostheopaten hier im Ort und er hat mir einen Großteil der extremen Schmerzen im Lendenbereich nehmen können. Endlich habe ich jemanden gefunden, der wirklich hilft und sich auch Zeit nimmt.
Ja, die Krebsbehandlung hat so seine Spuren hinterlassen. Dieser Ostheopat hat mir deutlich gemacht, dass ich mir körperlich in letzter Zeit wohl zuviel zugemutet habe. Ich habe nicht mehr den Körper, den ich vor dem Krebs hatte, 30 Einzelchemos und insgesamt 45 Bestrahlungen hinterlassen Spuren.
Ich habe ja unsere ehemalige Mietwohnung alleine geputzt, inklusive einer total verdreckten Fensterwand. Im Neubau ging es dann weiter. Und das war zuviel, die Folgen bekam ich hinterher zu spüren. Ich muss mir also meine Arbeit zeitlich etwas besser einteilen. Mein Mann könnte mir nicht helfen, weil er sich einen Infekt eingefangen hatte.
So, das waren die News aus dem Emsland, freu mich, wenn es endlich Frühling wird. Dann ist die Gartengestaltung dran.

Dir wünsch ich alles alles Gute, genieße jeden Tag und mache alles, was dir gut tut und dir Spaß macht.

Ganz liebe Grüße und bis bald,
Elisabeth

Rottweilerfreund 15.03.2018 20:34

AW: Die Chemo beginnt
 
Danke der Nachfrage. Ja, mir geht es gut.
Ich habe immer noch einen guten Appetit, kann noch alles essen und behalte es auch drin (sogar ohne schlechtwerden) und ich schlafe gut. Auch wenn ich Nachts öfter mal raus muss. Der Körper hat wohl doch was loszuwerden.
Allerdings merke ich jetzt doch zum Ende des 3. Zyklus, dass ich im Allgemeinzustand merklich schwächer werde. Eine Stunde mit dem Hund oder eine kleine Aufräumerei oder solche eigentlich kleinen Dinge reichen mir schon, dann bin ich erstmal erschöpft. Nun mache ich ja seit drei Wochen jeden Donnerstag Reha-Sport für meinen Rücken. Das ist eine Stunde von 9 - 10, danache verschlafe ich schon den ganzen Nachmittag. Das bißchen hätte mich früher überhaupt nicht gejuckt. Nun hat mich vor einer Woche auch noch eine Erkältung erwischt, die hat mich absolut umgehauen. Daran merke ich dann doch, wie mir das Gift zusetzt.

Im Moment bin ich mit meiner Arztpraxis unzufrieden.
Ich hatte ein Arztgespräch vor Beginn der Chemo. Darin hatte mir der Arzt gesagt, ich würde nach jedem Zyklus eine Pause - also einmal aussetzen - bekommen. Das ist wohl irgendwie untergegangen. Wir haben durchgezogen.
Während des 2. Zyklus hatte ich das zweite Arztgespräch. Da hat er sich gewundert und sogar noch vorne bei den Mädels angerufen, um das zu klären. Inzwischen ist der 3. Zyklus fast durch, und ich hatte immer noch keine Pause.
Dienstag habe ich die Arzthelferin (oder Assistentin), die ja die Termine macht, darauf angesprochen. Sie meinte, da wäre keine Pause vorgesehen, aber sie würde mal den Arzt fragen.
Irgendwie ist das nicht die Art Kommunikation, die ich mir in so einer Behandlung vorstelle. Erstens müsste der Arzt präsenter und für mich ansprechbarer sein, zweitens sollten seine Mitarbeiterinnen von seiner Planung Kenntnis haben und drittens sollten Zusagen auch stehen.
Gestern habe ich angerufen und um einen Telefon-Termin mit dem Arzt gebeten. Eigentlich sollte er mich heute zurückrufen. Hat er aber nicht gemacht. Also rufe ich morgen nochmal da an und frage, was los ist.
Übernächste Woche habe ich Geburtstag und meine Mutter kommt extra aus Berlin hierher. Und der Geburtstag fällt ausgerechnet auf den Therapietag Dienstag. Noch dazu wäre das genau der Tag nach dem Ende des 3. Zyklus. Also ideal, um eine Pause einzulegen. Und wie gesagt: Mein Körper wird schwächer. Ich kann es auch wirklich gebrauchen, mal wieder zwischendurch durchzuatmen.
Mit der Arztpraxis werde ich mir noch eine Weile ansehen, Wenn ich weiter unzufrieden bin, wende ich mich an meine Krankenkasse.

Aber insgesamt geht es mir gut. Ich bin weiter guter Dinge.
Gruß
Rene

Clea 15.03.2018 21:10

AW: Die Chemo beginnt
 
Lieber Rene,
ich verfolge deine Geschichte schon seit du hier schreibst.
Du bist so straight, das gefällt mir sehr.
Mit der Einstellung hat meiner Meinung nach auch der ganze Kampf nur Sinn.
Wenn man von vorneherein denkt, das bringt doch eh alles nix, hat man meiner
Meinung nach schon verloren.
Deine Chemo ist kein Spaziergang, das merkst du langsam, und die Bestrahlung
wird ihr übriges dazu tun.
Aber du weißt das und du lässt dich davon nicht unterkriegen.
Mach weiter so, mein Lieber, ich wünsche dir noch hundert tolle Jahre!

Elisabeth15 16.03.2018 23:59

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo René,
Habe gerade mit Entsetzen vom Umgang mit deiner Chemotherapie gelesen.
Also, mehrerer Chemos ohne Erholungspausen - das geht ja gar nicht!!!

Bei mir war es so: Nach der Erstdiagnosen bekam ich insgesamt 6 Chemozyklen (jeder Zyklus bestand aus 3 Tagen Chemo hintereinander, dann gab es eine zweiwöchige Pause, anschließend begann der 2. Chemozyklus,wieder 3 Tage hintereinander, dann erneut 2 Wochen Pause usw.). Nach Beendigung der 6 Zyklen war der Tumor komplett verschwunden - Vollremission. Anfang 2013 kam der Tumor zurück, also nochmal 4 Chemozyklen wie beschrieben. Und wieder war der Tumor komplett weg. Und bis heute ist er nicht wiedergekommen! Die Onkologen gehen davon aus, dass er jetzt nicht mehr wiederkommt, und sie haben die Kontrollen auf 1x jährlich verlängert.

Zu deiner Schwäche: Bei mir war es so, dass ich den 1. Chemozyklus kaum gemerkt habe, mir ging es gut. Dann würde mein körperlicher Zustand von Zyklus zu Zyklus schlechter. Ich war extrem müde und schlapp, habe etliche Kilos abgenommen, sämtliche Haare verloren, musste mich oft übergeben usw. Ich habe damals fast den ganzen Tag geschlafen - Fatique heißt diese körperliche Schwäche.

Meine Kraft habe ich mir ganz ganz langsam zurückerobert. Am Anfang bin ich einmal ums Haus gegangen, mehr war nicht drin. Nach und nach habe ich die Gehstrecken verlängert - je nach Kraft.
Aber bis heute bin ich nie wieder die Powerfrau geworden, die ich früher war. Ich bin momentan beim Ostheopaten in Behandlung, habe wohl durch den Umzug zuviel gemacht. Natürlich bin ich auch älter geworden, das vergesse ich gerne mal.

Wo Finder eigentlich deine Behandlung statt? Bist du auch im Pius-Hospital in Oldenburg? Ich habe dort nur positive Erfahrungen gemacht. Ich bin ja 5Jahre lang 1x monatlich in die Tagesklinik gefahren, weil dort meine intravenöse Bisphosphonat-Therapie für den Knochenaufbau stattfand.

Im Septeber/Oktober muss ich wieder zur Kontrolle.

Also, liefer Rene, ich finde es nicht normal, wenn du Chemotherapie ohne Pausen dazwischen machst. Das Pius-Hospital ist übrigens ein zertifiziertes Zentrum für Lungenkrebs.

Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht und du bessere Ärzte findest.

Ganz liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund 17.03.2018 10:55

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Elisabeth
Bei mir ist der Turnus ein völlig anderer. Ich bekomme nur einmal wöchentlich eine Infusion und habe dann erstmal die Woche Zeit, wieder einigermaßen fit zu werden. Dennoch merke ich, wie meine Kurve von Woche zu Woche abwärts geht.
Inzwischen hat sich der Arzt (mit einem Tag Verspätung) zurückgemeldet. Wir haben nun vereinbart, dass der 4. Zyklus gestrichen wird, und wir weitermachen, wenn es mit den Strahlen losgeht. Das heißt, ich habe jetzt drei Wochen frei. Sehr schön! Was mir bis jetzt gar nicht klar war und gestern im Gespräch rausgekommen ist: Während der Strahlentherapie bekomme ich eine "Chemo Light". Ich dachte bisher, die ginge normal weiter.
Die Threrapie findet in der Onkologie Westerstede statt, direkt am Krankenhausgelände. Vermutlich wurde dieser Bereich mal vom Krankenhaus outgesourced. Am Anfang hatte ich einen sehr guten Eindruck von der Praxis. Aber allmählich kommen Zweifel auf. Bloß wenn ich jetzt zum Pius wechseln würde, müsste ich das auch erstmal mit der Kasse abstimmen. Das fängt ja schon mit der Übernahme der Taxikosten an. Ich warte noch ab.

Vielleicht ist es falsch rübergekommen: Ich wundere mich nicht über meine Schwäche. Ich habe das sogar erwartet. Aber unschön ist es nunmal. Zumal das hier - aus welchem Grund auch immer - ein frauendominiertes Forum ist. Ich bin aber ein Mann. Und Männer können alles - außer schwach sein. Daher ja auch die berühmte 'Männergrippe'. :smiley1:
Das Schlimme daran ist, dass ich noch Kraft habe. Ich könnte ohne Weiteres noch eine Grube ausheben und würde es bei der Arbeit nicht mal merken. Die Quittung kriege ich erst in den darauffolgenden Tagen. Ist übrigens mit meinem Rücken genauso.

Gruß
Rene

Elisabeth15 17.03.2018 14:36

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo René,

Das mit der Schwäche ist bei mir genauso. Ich kann für zwei arbeiten und 3Dinge auf einmal erledigen. Am nächsten Tag geht es mir entsprechend schlecht, bin dann total kaputt und müde.
Vielleicht klappt es ja mit dem Pius. Die Onkologen arbeiten da sehr gut zusammen, treffen sich jeden Tag, um die anstehenden Fälle zu besprechen., nach dem Motto: Acht Augen sehen mehr als zwei. Und die Fortführung der Therapie wird gemeinsam festgelegt. Und das finde ich gut. So wurde z.B. bei mir während der Therapie festgestellt, dass meine Blutwerte nicht in Ordnung waren. Daraufhin bekam ich eine Bluttransfusion, weil unter den gegebenen Umständen eine Chemo gar nicht möglich gewesen wäre.

Also ich würde mich um eine Vorstellung im Pius bemühen. Ich weiß allerdings nicht, wie das mit den Kosten bei Kassenpatienten aussieht, ich bin ja privat versichert.

Ich hoffe, du findest den richtigen Weg und dir geht es bald wieder besser.

Liebe Grüße,
Elisabeth

MikyBx 21.03.2018 18:51

AW: Die Chemo beginnt
 
Hallo Rene!
Du koenntest dir auch eine zweite Meinung von einem anderen Onkologen holen- als Bestaetigung oder Alternative... Hab ich so gemacht und werds wieder tun, sofern/sobald eine andere Therapie ansteht.
Soweit ich weiss, wird normalerweise Bestrahlung und Chemo nicht mehr gleichzeitig gemacht.
LG Miky

Rottweilerfreund 21.03.2018 19:09

AW: Die Chemo beginnt
 
:huh:
(kopfkratzer gibts nicht)

Danke für die Info.


Gruß
Rene


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