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Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hallo zusammen.
Ich bin 30 Jahre alt und habe seit Montag ein leichtes Ziehen in der Leistengegend gespürt. Beim Ertasten meiner Hoden habe ich dann am linken eine Verhärtung und eine Vergrößerung festgestellt. Habe gedacht es ist vielleicht eine ganz leichte Nebenhodenentzündung, da ich in der Vergangenheit immer wieder mit so etwas zu tun hatte. Gestern dann zum Arzt und beim Ultraschall dann die Diagnose: 3cm großer Tumor. Das war natürlich ein Schock. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Da mein behandelnder Urologe leider im Sommerurlaub ist, war ich bei einem neuen. Der war leider total unsensibel und hat mir das mehr oder weniger gegen den Kopf gehauen. Er hat dann ein großes Blutbild gemacht (Ergebnisse kommen am Dienstag oder Mittwoch) und mir eine Überweisung für Lunge CT und MRT Bauchraum mitgegeben. Ich habe glücklicherweise einen Termin für beides schon am Montag bekommen. Der Arzt meinte auch, dass mein Hoden abgenommen werden muss - besser schnell als spät. Ich war natürlich in einem Schockzustand und der doofe Arzt hat sein übriges getan und mir nicht wirklich das weitere Vorgehen geschildert. Zitat "Lesen Sie sich mal im Internet ein. Da kommt was auf Sie zu"..... Sofern ich mich jetzt richtig schlau gemacht habe, soll das CT und das MRT zeigen ob sich der Tumor ausgebreitet hat, richtig. Da hoffe ich dann mal das beste. Für kommende Woche stehe ich auch schon mit einer Klinik in Kontakt zur OP. Mir gehe natürlich alle möglichen Dinge durch den Kopf. Der Arzt meinte, dass bei 3cm, der Tumor sicher schon gut 8 Monate da sei, er sich aber eher wie ein Seminom aussehen würde. Man liest ja überall, dass es bei frühzeitiger Erkennung sehr gute Chancen gibt. Ich bin überfragt. Das warten bis Montag zum CT/MRT macht mich fertig. Passend habe ich natürlich für übernächste Woche einen Urlaub gebucht und heirate im Oktober. Grüße, |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hallo ElChupacabra,
es tut mir leid dich hier willkommen zu heißen im Forum! Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du gerade durchmachst - bei mir kam letzte Woche auch sehr unerwartet die Diagnose (ein paar Tage vor meinem Urlaub ... natürlich ohne Reiserücktrittsversicher "was soll schon in 1 Woche passieren, wenn man Last-Minute bucht"). Auch bei mir war die Ärztin nicht gerade aufklärend, gab mir die Diagnose, die Überweisung, meinte noch es wäre gut behandelbar und es gäbe Prothesen und die Fruchtbarkeit würde erstmal nicht darunter leiden, aber dann saß ich schon bei der Blutabnahme und war wieder raus. Ich kann mir also gut vorstellen, wie du gerade erstmal ohne weitere Informationen in der Luft hängst. Erst einmal...die Heilungschancen stehen sehr gut. Ich habe von mehreren gehört. "Wenn sich ein Mann ein Krebs aussuchen darf, dann Hodenkrebs". Er ist gut untersucht und du bist pflichtbewusst mit deiner Gesundheit umgegangen und direkt zum Arzt gegangen. Was es für ein Tumor ist und ob er sich ausgebreitet hat und ob auf Grund dessen Chemo ansteht oder nicht, kann zum jetzigen Zeitpunkt leider noch niemand sagen. Du brauchst etwas Geduld auch wenn das sehr schwer ist in unserer Situation. Aber mach dir darüber jetzt erstmal noch nicht zu viele Gedanken - eins nach dem anderen. Vor der OP werden jetzt einige Blutwerte überprüft und es wird ein CT/MRT gemacht, um zu sehen dass es bei dir hoffentlich keine weiteren Auffälligkeiten gibt! Anschließend wirst du über die OP, das Vorgehen usw. aufgeklärt und dann steht die OP an, bei der vermutlich der eine betroffene Hoden entfernt und eine Probe von dem gesunden Hoden entnommen wird. Dieser übernimmt die Aufgaben des anderen Hodens. Bitte lasse dich, wenn ihr einen Kinderwunsch habt trotzdem zur Kryokonservierung (das Einfrieren von Spermien) informieren. Zum Thema Prothese...ich habe mich letzte Woche auch gefragt, ob oder ob nicht und habe mich letztendlich doch dagegen entschieden und bereue es bisher nicht. Wenn man es nicht weiß sieht man es kaum und ich persönlich hatte dann doch nicht so ein gutes Gefühl dabei einen Fremdkörper im Sack zu haben, während dort anderes heilen muss. Und wer weiß ob dann in 15-20 Jahren nochmal jemand ran muss. Aber gibt hier auch viele mit Prothese, die damit sehr zufrieden leben. Ich denke das ist eine sehr individuelle Entscheidung. Frage auf jeden Fall mal im Krankenhaus nach, ob sie welche zum Ansehen da haben. Das hat uns schonmal geholfen ein Gefühl dafür zu bekommen. Die Ärztin meinte die sind ganz beliebt und verschwinden gerne...ich frage mich was die Leute mit so einem Silikonei zu hause wollen, aber gut :-D Bei Unklarheiten und Fragen zögere nicht und lass dich nicht schnell abwimmeln - es geht schließlich um dich und deine Gesundheit! Nach der OP heißt es dann wieder Warten auf den histologischen Befund, wo man dann mehr darüber erfährt, was es für ein Tumor war und wie es mit der Streuung etc. aussieht. Da braucht man also nochmal Geduld und in dieser Phase stecke ich gerade. Wenn immer du fragen hast, kannst du mir auch gerne eine PN schreiben. Hier gibt es viele hilfreiche Themen und tolle Nutzer, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ganz wichtig - lass dich nicht unterkriegen und schaue dem ganzen optimistisch entgegen. Das wird schon! Liebe Grüße Max |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hi
Ich schreibe gerade vom Handy aus dem Ausland, wollte dir aber ein schnelles Feedback geben. Ich fand es sehr wertvoll dass mein Arzt im April den Ablauf sehr detailliert beschrieben hat. Du hast es schon richtig vermutet, mit dem CT/MRT will man schauen ob Lymphknoten befallen sind oder sogar schon Metastasen vorliegen. In deinem Fall mit geschätzten 3 cm stehen die Chancen ganz gut, dass du Glück im Unglück hattest und es sehr früh entdeckt wurde ohne weitere Ausbreitung. Dann sind die Heilungschancen auch so gut wie 100%. Selbst in fortgeschrittenen Stadien mit Lymphknoten Befall sind die Chancen weiterhin sehr hoch. Je nach Situation von 80% bis weit über 90%. Vor der OP würde ich noch Spermien einfrieren lassen, falls es im Anschluss doch eine Chemotherapie brauchen sollte. Sprech deinen Arzt darauf an. Darf ich fragen wie alt du bist? Ab Mitte 30er sind Seminome häufiger, in jungen Jahren die Nicht-Seminome. Gewissheit hast du aber erst, wenn der betroffene Hoden nach der OP im Labor untersucht wurde. Alles in allem Kopf hoch, Hodenkrebs ist sehr gut therapierbar. Du scheinst auch früh zum Arzt gegangen zu sein, sodass hoffentlich keine weitere Ausbreitung vorliegt. Der Laborbericht wird es zeigen. Dann hast du es nach der OP vielleicht auch schon überstanden. Die OP selbst ist leicht zu ertragen, ich konnte noch am selben Tag wieder zur Toilette laufen und am zweiten Tag ging es mir schon fast gut genug um heim zu gehen. Am dritten Tag wurde ich dann nach Hause entlassen. Bei der OP werden neben dem Hoden noch Samenstrang und der nächste Lymphknoten entfernt. Mit einer Biopsie des anderen Hoden kann man auch das Risiko es im anderen irgendwann zu bekommen recht gut einschätzen. Das machen aber nicht alle Ärzte, bei mir wurde es z.B. nicht gemacht. Ich war in einer ähnlichen Situation wie du, wollte Mitte April in Urlaub und bekam die Diagnose Anfang April. Verschieb den Urlaub, regeniere erst mal und geniesse dann den Urlaub wenn du wieder ganz fit bist. In paar Wochen bist du noch nicht fit genug, um den Urlaub voll geniessen zu können. Ich war 3-4 Wochen krank geschrieben. Viele Grüsse barg |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Willkommen im Forum,
am Anfang rasen einem immer extrem viele Fragen durch den Kopf. Aber vorweg: Grundsätzlich sind die Heilungsschancen sehr gut, selbst wenn der Tumor schon fortgeschritten ist (was jetzt noch gar nicht klar ist!). Was nun auf dich zukommt ist eine Hodenentfernungen, die aber nicht sehr wild ist. Danach braucht man 3 Dinge: 1. Blutbild für Tumormarker => gibt Hinweise über die Art des Tumors und ob etwas "da ist" 2. Bildgebung (MRT Bauch/CT Brust) => gibt Hinweise über Metastasten (bzw. keine Metastasten) 3. Die Gewebeprobe nachdem der Primärtumor im Hoden entfernt wurde => gibt detaillierte Hinweise über die Art des Tumors. Diese 3 Elemente ergeben dann das Tumorstadium und daraus lässt sich die Therapie ableiten. Im Moment können also auch wir noch nicht allzuviel sagen, weil die wichtigsten Bausteine fehlen. Bis zur OP und dem MRT/CT wirst außer dem Blutbild auch keine weiteren Insights bekommen. Daher versuch bis dahin gut zu essen und dir gute Ärzte zu suchen. Falls du weitere Fragen hast, wird dir hier auch geholfen oder du kannst die Basics im Urologielehrbuch nachlesen: https://www.urologielehrbuch.de/hodentumoren.html Mir hat die Quelle geholfen, weil darin in verständlicher aber schulmedizinischer Sprache doch fast alle Probleme inbegriffen und erklärt sind. Ansonsten, mach dir erstmal keine Sorgen. Das ist alles behandelbar :) Auch wenn es natürlich kein Spaß ist. |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hi.
Danke erstmal für die aufmunternden Worte. Ich habe das Wochenende jetzt versucht mich so gut es ging abzulenken und positiv zu denken. Ich habe Gott sei Dank eine tolle Frau an meiner Seite, die mir viel Kraft gibt. Jetzt warte ich Montag mal die Ergebnisse von MRT und CT ab und Dienstag die Blutwerte. Ich gebe dann wieder Bescheid, sobald ich mehr weiß. Mehr kann ich aktuell ohnehin nicht machen. Es bringt also nichts Gedanken unnötig daran zu verschwenden. Grüße, |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Kleines Update:
Ich war heute beim CT und MRT. Beides unauffällig. Puh! Ein erster Schritt ist schonmal getan. Mittwoch kommt das Vorgespräch und Donnerstag die OP. Blutwerte kriege ich morgen. Heute ist mir schon ein mittelgroßer Stein vom Herzen gefallen. Edit: Soeben sind telefonisch die Blutwerte reingekommen. Testo zu niedrig (hatte ich früher auch immer), Cholesterin zu hoch (muss wohl an der Ernährung schrauben) und sonst alles gut - also auch die Tumormarker. |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hi
Glückwünsch schonmal zu den guten Ergebnissen. Die OP wirst du auch gut überstehen, danach kannst du dich erst einmal regenerieren und die letzten Tage sacken lassen. Dann kommt noch der pathologische Befund und auch der wird sicher gut aussehen. Mit etwas Glück hast du die Geschichte nach der OP bereits hinter dich bringen können. Ich drück dir die Daumen. Viele Grüsse barg |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Barg hat es schon gesagt, sieht ja relativ gut aus. Es kann auch auf W&S rauslaufen (abwarten und Tee trinken), wenn sich keine Auffälligkeiten zeigen. Der zweite Hoden wird einfach noch ein wenig angekurbelt für die Testoproduktion :)
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Hallo. Kleines Update aus dem Krankenhaus.
Ich wurde gestern operiert und habe die OP soweit gut überstanden. Die Angst davor war riesig aber letztendlich hatte ich kaum Schmerzen im Anschluss. Aufstehen fällt schwer, da die Muskelpartien da natürlich an der Wunde sitzen. Ansonsten bin ich schmerzfrei und werde sogar heute schon entlassen. Bei mir wurde nun der betroffene Hoden entfernt und eine Probe aus dem anderen Hoden entnommen. Die Befunde bekomme ich nächste Woche. Der Schnelltest, der während der OP gemacht wurde, vermutet ein Seminom (was natürlich toll wäre, da ich dann vielleicht schon die Sache überstanden hätte mit w&s). Die Zeit bis zur endgültigen Untersuchung ist jetzt natürlich erstmal blöd. Ich versuche positiv zu denken, da ja Blut und CT/MRT soweit ok waren. Ich bin trotzdem froh, wenn ich den Befund dann schwarz auf weiß habe. Ich berichte dann wieder. |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Super! Das freut mich. Ich hoffe der Befund kommt recht schnell und sieht positiv aus, sodass du es jetzt schon mit W&S geschafft hast! Gönne dir etwas Ruhe, dass du schnell wieder fit wirst.
Liebe Grüße Max |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hört sich gut an. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und Berichte dann über den Befund und die Bildgebung. Aber es gibt ja durchaus die gute Chance, dass es das war.
Der Urlaub im Oktober kann also kommen :) |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hallo,
wieder mal ein Update. Ich habe heute meinen pathologischen Befund bekommen, bzw. nur einen ersten Teil? Darin steht: "Hodentumor links: Klassisches Seminom Tumorausdehnung: Max. Größe 3cm Das angrenzende Hodenparenchym mit Nachweis einer intratubulären Keimzellenneoplasie. Gefäße: Nachweis einer Hämangiosis carcinomatosa Lymphknoten: Keine miterfasst. Für die endgültige Tumorklassifizierung vergleiche Präparat xyz" Mein Arzt meinte aufgrund des Berichtes, dass er zu w&s raten würde, er aber nochmal mit einem Kollegen vom Uniklinikum darüber sprechen wird. Er meint aber, dass es ein guter Befund sei. Die OP habe ich mittlerweile ganz gut verdaut. Ich habe nur auf der fehlenden Ei-Seite so ein dickliches Ding, was druckempfindlich ist. Auf dem Ultraschall konnte man keine Wassereinlagerungen erkennen, sodass der Doc meinte, dass es vermutlich die Stelle sei, wo die abgetrennten Samenstränge verschlossen wurden und es unbedenklich sei. Hat da jemand Erfahrungen mit? Mein rechtes gesundes Ei ist im Vergleich zum Januar 2018 um 0,7cm gewachsen. Kann das von der OP kommen, wo ja auch ein Teil rausgeschnitten wurde? Ultraschall war unauffällig. Zudem steht im Bericht nix zum Test des gesunden Eies. Das kommt dann wohl noch? Bei der ersten Nachsorge rät er zu MRT und CT. Ich hatte ja vor der OP beides. Muss bei jeder Nachsorge wirklich auch ein CT gemacht werden wegen der Strahlenbelastung? Ich atme jetzt erstmal vorsichtig durch. Schritt für Schritt! Grüße, |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hört sich erstmal gut an. Zur ersten Nachsorge würde ich schon ein CT machen, wenn sich da gar nichts zeigt, kann man ja umsteigen auf MRT oder Röntgen für den Thorax. Aber da gibt es hier wohl auch unterschiedliche Meinungen.
Ansonsten sieht es gut aus. Wäre schon, wenn da nichts mehr kommt :) Ich drücke die Daumen und sag Bescheid, was die Ärzte dann final sagen. Schritt für Schritt relaxen :) |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Zitat:
ich kann nur sagen, dass das bei mir genauso ist (OP vor 3 Wochen). Die Ärzte meinten zu mir auch das sei normal. Es ist auch die Stelle, wo ich etwas oberhalb diesen "Nervschmerz" knapp unter der Haut hatte - so ein brennendes Stechen. Dieser Schmerz ist zum Glück kaum noch da und es wird alles etwas weniger empfindlich, wenngleich manche Stelen auch noch leicht taub sind. Ich denke also das ist normal bei dir so wie du es beschreibst. Gruß Max |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
@max: Gut zu wissen. Einen Schmerz habe ich Gott sei Dank nicht. Es ist super druckempfindlich und ab und zu ziehen die Nähte ein wenig.
Heute morgen kam die Tumorklassifizierung: pT2, NX, L0, V1, R0 (lokal) Klassisches Seminom Rete Testis tumorfrei tumorfreie Tunica vaginalis tumorfreier Nebenhoden tumorfreier Samenstrang Biopsie des anderen Hoden ohne Nachweise einer intratubulären Keimzellneoplasie. Das hört sich gut an, richtig? Dann wäre ich mit w&s ja erstmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Ich habe drei weitere Fragen: 1. Bzgl. eines Schwerbehindertenausweises. Steht mir auch bei einem solchen Tumor einer zu? Was ich bereits gelesen habe: Ja, aber begrenzt. Reicht es da, wenn ich jetzt den pathologischen Befund plus Krankenhausbericht hinschicke bzw. Brief des Urologen? Die weiteren Ermittlungen trifft dann ja das Amt, richtig? 2. Bzgl. Ausweis: Habt Ihr bei den Krankheiten "nur" den Krebs aufgeführt oder auch separat angegeben, dass Ihr dadurch eine psychische Belastung habt? Will ja nichts andichten, was ich nicht habe, aber will halt auch nichts "verpassen" was mir zusteht. Ich meine die regelmäßigen Kontrollen sind ja schon eine Belastung für den Kopf. Oder muss ich dann nachweislich bei einem Psychologen in Behandlung sein? 3. Auf Sex sollte ich, wie Sport ca. 6 Wochen verzichten. Wie sieht es denn mit Selbstbefriedigung aus? Ich meine konkret: Tut es weh beim Samenerguss? Stelle es mir komisch vor oder ist das unproblematisch und tut kein bisschen weh? Vielleicht hat da jemand Erfahrungen :-D Danke auf jeden Fall erstmal für die tollen Kommentare und das super Forum. Grüße, Andreas |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Ich habe nur die Krebserkrankung angegeben. Zudem habe ich den Ausweis über das Krankenhaus beantragt. Die haben dann gleich alles mitgeschickt und ich musste nichts mehr machen.
Du musst keine anderen Sachen angeben, wenn du was hast, macht es aber Sinn. Ansonsten hört sich die Klassifizierung gut an :) |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Nochmal zur Prognose:
Wenn ich jetzt die Studien richtig verstanden habe, bin ich mit pT2 V1 Rest 0 im Stadium Ib? Dh mein Risiko auf ein Rezidiv sind bei unter 10%? Dieses V1 hat mich ein bisschen irritiert. Kann da jemand was zu sagen? Danke |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Da mich das V1 und dadurch pT2 etwas nervös gemacht hat, hab ich mal Prof Schrader angeschrieben. Nach wenigen Stunden bekam ich die Antwort, dass ein V1 bei reinen Seminomen kein Risikofaktor sei und nur Größe >4cm und Infiltration rete testis die Risiken erhöhen. Beides liegt bei mir nicht vor.
Rezidivquote sei bei mir 2-4%. Jetzt bin ich erstmal beruhigt, wobei ich schon immer mal wieder diese doofen Gedanken habe. Hoffe, dass wird immer weniger. Wie lange hattet Ihr eine Verhärtung direkt unter der Narbe? (Bluterguss). Und wie lange war Euer Hoden nach der Biopsie berührungsempfindlich? Beim liegen auf dem Rücken kribbelt mein Bein OP seitig immer extrem. Wie als ob es eingeschlafen ist. Legt sich das und hat mit gereizten Nervenbahnen zu tun? |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hallo mal wieder. Ich wollte ein kleines Update geben.
Die OP ist jetzt ziemlich genau einen Monat her. Es verheilt alles prima, sodass ich körperlich keine Einschränkungen habe. Die Narbe an der Leiste nässt ein klein wenig, ich hab bissl Bepanthen draufgeschmiert. Ich hatte diese Woche einen ersten Termin bei meinem Urologen nach der OP. Es wurde Blut abgenommen. Die Werte bekomme ich kommende Woche mitgeteilt. Da diese aber auch vor der OP unauffällig waren und ich ein klassisches Seminom hatte, gehe ich mal davon aus, dass die jetzt auch okay sind. Der Arzt hat dann auch gleich mal ausführlich Ultraschall gemacht und sich alles ganz genau angeschaut. Keine vergrößerten Lymphknoten oder dergleichen. Das ist schonmal prima :-) Er hat auch wirklich super genau geschaut und sich sehr viel Zeit gelassen und mir alles ganz genau erklärt. Mitte September steht dann CT und MRT an, sowie erneut Ultraschall und Blut. Danach so meinte er, könne man dazu übergehen nur noch alle drei Monate Ultraschall zu machen und CT und MRT nur noch jährlich zu machen. Zusätzlich habe ich meinen Schwerbehindertenausweis bekommen bzw. erstmal den Bescheid. Ich habe bei meiner Klassifizierung 50% auf 2 Jahre bekommen, was laut erster Internetrecherche und entsprechenden Urteilen zu vergleichbaren Tumoren auch der Norma entspricht. Bin jetzt erstmal positiv gestimmt. Ich gehe in ca. 3 Wochen wieder arbeiten und bin aktuell dann mit meinen Hochzeitvorbereitungen für den Oktober abgelenkt :-) |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hi.
Ich habe heute meine Blutwerte bekommen. Hier mal die Tumormarker vor und nach der OP: AFP: 3,4 -> 4,2 LDH: 249 -> 189 AP: 94 -> 94 Sieht also erstmal gut aus. Ist es komisch, wenn der AFP Wert steigt, aber noch im Rahmen ist? |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Ist nicht komisch sondern vollkommen normal
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AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hi.
Vermutlich ist es Kopfkino, aber ich wollte doch mal in die Runde fragen: Habe gestern (knapp 1,5 Monate nach der OP) das erste mal meinen verbliebenden Hoden getastet. Hatte ihn vorher immer lieber in Ruhe gelassen, da ich wegen der Biopsie ihn lieber nochmal seine Ruhe gönnen wollte. Jetzt habe ich an einer Stelle (vermutlich genau die Stelle wo die Biopsie gemacht wurde) einen Knubbel / Hubbel ertastet. Er ist nicht druckempfindlich. Hat das noch jemand? Natürlich hat dann pünktlich nach dem Ertasten angefangen bei manchen Bewegungen leicht zu ziepen in die Leiste. Ich habe auch das Gefühl, als ob es ganz leicht von "innen" drückt (schwer zu beschreiben das Gefühl). Wenn ich den Hoden jedoch abtaste, dann spüre ich keinerlei Schmerz. Das Ziepen ist dann eher bei manchen Bewegungen spürbar (auch nur ganz leicht). Bei der Biopsie wurde kein Nachweis für Krebszellen im Hoden gefunden und beim Ultraschall vor zwei Wochen wurde am verbliebenden Hoden eine "narbige Induration" festgestellt. Ist es also nur Kopfkino und es kommt vom Heilungsprozess im Hoden? Wenn es etwas wäre, hätte es ja vor zwei Wochen festgestellt werden müssen, richtig? Echt schlimm manchmal dieser "Clown"... Oder sollte ich doch wieder zum Doc? :P |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
ganz normal, sind die Biopsie-Narben-Knubbel. Das hat sogut wie jeder
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AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Okay, danke erstmal für die Beruhigung
Dass ich jetzt ein leichtes Ziehen manchmal am Tag merke, ist dann ggf. auch, dass ich besonders drauf achte? Oder mit anderen Worten: Wie lange nach der Biopsie muss man denn noch damit rechnen, dass der verbliebene Hoden "empfindlich" ist? Mich nervt einfach dieses Kopfkino. Will ja auch nicht wegen allem zum Doc rennen. |
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also irgendwie empfindlicher ist das auch noch nach 2,5 Jahren... und ein taubes Gefühl unterhalb der Leistennarbe ist auch noch da. Aber hey... man gewöhnt sich echt an alles
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AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hallo.
Eine kleine Rückmeldung von mir. Ich hatte vor kurzem meine erste Nachsorge und habe heute die letzten Ergebnisse bekommen. MRT Abdomen - alles gut. CT Lunge - alles gut Ultraschall - alles gut Blutwerte - soweit alles gut, bis auf NSE, wo der Normalwert bei <12,5 liegt und ich bei 13,2 bin. (nach der OP 11,1 - vor OP nicht gemessen). Eigentlich sollte ich beruhigt sein, aber irgendwie verunsichert mich der NSE Wert jetzt etwas. Ich soll zur Sicherheit in 4 Wochen nochmal den Wert testen lassen. Dachte, dass ich jetzt endlich mal 3 Monate abschalten kann. Kann da jemand etwas zu sagen? Grüße, |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Mach dir da keine sorgen. Der NSE wert ist wieder der LDH wert sehr unsicher da beide bei hämolytischen blutproben erhöht sind. Außerdem ist es rein vom messwert nicht wirklich stark erhöht.
Wird bei der nächsten messung wahrscheinlich wieder normal sein |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Mein LDH aber war nicht gleichzeitig erhöht.
Vermutlich ist es ja nichts, aber irgendwie wäre es mir lieber, wenn der Wert im Normbereich gewesen wäre Ist es denn bei manchen von Euch so gewesen in der Nachsorge, dass bei manchen Bluttests Marker über dem Grenzwert waren und dann mal wieder drunter usw? |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Ich wollte damit sagen dass der wert oft falsch positiv ist. Einfach wiederholen und er wird wahrscheinlich wieder in der norm sein. Es ist nebenbei bemerkt kein typischer parameter für hodenkrebs.
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AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
NSE (Neuronenspezifische Enolase).... interessant! dieser wert wurde bei mir (klassisches seminom) bisher nicht einmal gemessen. LDH jedoch schon.
vielleicht ist der tatsächlich so unsicher? ausserdem bin ich (noch)raucher - das PLAP wird gemessen, ist aber durchs rauchen wohl eh immer erhöht. |
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Bei mir ja auch ein klassisches Seminom. Naja, die anderen Werte waren super. Also hoffe ich einfach mal auf einen unproblematischen Messfehler bzw. andere Gründe. Zudem habe ich mittlerweile gesehen, dass andere Labore die Messgrenze bei 16 oder gar 18 haben und ich liege bei 13,2.
Bei meinem Seminom war auch vor der OP LDH erhöht, was dann kontinuierlich abgesunken ist. Das hätte ja dann auch steigen müssen, wenn etwas "da wäre". Blödes Kopfkino... |
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Wer misst denn beim Seminom NSE? Mein Prof. sagt immer, je mehr man misst, umso mehr Abweichungen findet man. Das würde ihn auch verrückt machen. Ich würde nur ß-hcg und AFP sowie LDH machen lassen. Wenn Du Zweifel hast, würde ich im Übrigen raten, Ultraschall Abdomen zu machen.
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So, kurzes Update:
Heute wurde dann, wie geplant, erneut Blut abgenommen und ich bekomme Freitag den Rückruf des Arztes mit den Ergebnissen, i. d. Hoffnung, dass sich dieser komische NSE Wert nicht weiter gesteigert hat. @Toby01Harv: Mein Doc meinte, dass es Studien gibt, bei welchen Seminompatienten eine erhöhte NSE Konzentration hatten. Deshalb misst er diesen mit. Hatte ich aber auch erst gefunden, als ich gezielt danach gesucht habe. Standardmäßig wird der wohl nicht abgenommen. Ich habe übrigens nochmal die Unterlagen der Blutwerte angeschaut. Postoperativ lag der NSE bei 11,1 und letzten Monat (2 Monate später) bei 13,9. Vor der OP nicht gemessen. Alle anderen Marker sind kontinuierlich gefallen. Referenzwert bei NSE liegt bei diesem Labor bei 12,5. Ein bissl angespannt bin ich auf jeden Fall und hoffe, dass ich dann am Freitag erstmal Ruhe bis zur nächsten Nachsorge habe und Weihnachten ohne doofe Gedanken verbringen darf :) |
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Leider hat sich meine Hoffnung nicht bestätigt. Der NSE Wert ist auf 16,3 geklettert (postoperativ von 11,1 -> 13,9 -> 16,3).
Eigentlich wäre bei meiner zweiten Nachsorge jetzt nur im Januar Röntgen Lunge und Ultraschall angedacht, aber der Doc will jetzt wieder das volle Programm, wenn im Januar der Wert erneut steigt - sprich CT Lunge und MRT Abdomen. Ich bin jetzt natürlich ziemlich am Boden heute nach dem Anruf, da der Doc selbst jetzt meinte, dass das ziemlich blöd sei mit dem Wert. Außerdem habe ich eigentlich keine Lust nach 07/18, 10/18 jetzt in 01/19 nochmal ein CT und ein MRT zu machen.... Der Wert ist ja eigentlich unspezifisch. Rechtfertigt er erneute Untersuchungen oder würdet Ihr nur den geplanten Ultraschall, Blut und Röntgen machen? |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hi,
ich würde an deiner Stelle mal bei einem anderen Arzt den Wert bestimmen lassen. Der Wert ist letztlich so anfällig, dass man dem nicht unbedingt trauen kann. Dass er kontinuierlich steigt ist aber natürlich nicht ideal. Hast du irgendwelche "Krankheiten" Richtung Lunge, Leber, ...? Hast du mal Prof Schrader angeschrieben? Ob du jedes mal ein Thorax CT brauchst würde ich ehrlich gesagt bezweifeln. Die Whs., dass ein Seminom ohne den Zwischenschritt Bauchraum in die Lunge metastasiert ist extrem gering. |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Also ich hab mir das jetzt mal mit dem NSE durchgelesen und zumindest das was ich gefunden hab, deutet daraufhin das es schon ein Tumormarker für die verlaufskontrolle sein kann.
Wie sehen denn die anderen Werte jetzt aus? |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hi,
ich würde nur mal ein MRT Abdomen machen lassen und dies auch zeitnah. Das hat keine Strahlung und kann daher häufiger wiederholt werden. Im Zweifel würde ich noch Röntgen Lunge hinterherschieben, weil die Strahlung sehr gering ist. Für CT Lunge ist es nach mE noch zu früh. Kopf hoch, auch wenn es was wäre. Ein Seminom ist selbst mit Metastasen zu 99 % heilbar. |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hi,
habs gerade gelesen, Du hattest ja MRT im Okt.; dann ist eine Kontroll-MRT wohl tatsächlich erst im Jan. sinnvoll. Ggf. würde ich zu einem 3 T-MRT raten, darauf sieht man noch etwas mehr. Wie war Dein letzter LDH-Wert? Eigentlich hätte dieser auch steigen müssen, wenn da was wäre, zumal er vor der OP auch erhöht war. |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Danke erstmal für die Antworten. Tut immer gut :-)
LDH war vor der OP erhöht, richtig. Der ist aber kontinuierlich gesunken auf zuletzt 181. Vor OP 249, dann 189, jetzt 181. Alle anderen Tumormarker AFP, PLAP, ßHcg sind alle völlig unauffällig. Bekannte Krankheiten Richtung Lunge, Leber habe ich nicht. Als kleines Kind mal ne Lungenentzündung gehabt, aber denke das zählt hier nicht. Ich überlege derzeit wirklich, ob ich mal in Frankfurt zu einem Labor direkt gehen soll und den Wert da mal bestimmen lasse. Ich kann ja nichts verlieren. Bzgl. MRT und 3T MRT: Danke für den Hinweis. Das 3T kannte ich noch nicht. Mein Radiologe hat eine Filiale, die so ein Gerät hat. Dann versuch ich den Urologen mal dazu zu bewegen und vom CT Abstand zu nehmen |
AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?
Hi,
MRT aber nur bzgl. Abdomen. CT wäre bzgl. Abdomen mittlerweile grundsätzlich abzulehnen. CT ist aber nach wie vor Standard bei Lungenaufnahmen. Bgzl. der Tumormarker. Ich denke, mein Prof. hat hier nicht so unrecht. Was bringt beim Seminom die Abnahme dieses Wertes? Ohne Auffälligkeiten in der Bildgebung wird kein Mensch bei Dir eine Chemo anordnen. Wenn der Marker aber keine Auswirkung auf Entscheidungen hat, kann man sich das auch sparen. Bei AFP und ß-hcg ist das anders. Auch LDH ist nicht sehr aussagekräftig, würde bei Deinem Wert aber anzeigen, dass eine etwaige Tumorlast - falls eine solche überhaupt vorhanden ist - sehr gering ist, sonst würde der Wert ja ansteigen. Kurzum, nicht verrückt machen lassen, aber dranbleiben. |
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