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-   -   beta-hCG erhöht durch Bestrahlung? (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=71455)

Merasil 09.10.2018 18:12

beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Hallo ihr,

bei mir wurde vor knapp 4 Monaten ein Seminom entfernt (manche haben die Geschichte vllt gelesen hier im Forum). Vor der Operation war der b-hCG Wert unter 2U/l. Heute habe ich die Ergebnis meiner ersten Nachsorge und wurde ziemlich überrascht als auf dem Papier auf einmal 6,6U/l stand.
Der Wert ist also über der Norm von < 2U/l und ich mache mir etwas sorgen, dass der Krebs zurück ist.
Ich befinde mich aufgrund des anderen Hodens gerade in Bestrahlungstherapie (es wurde eine TIN gefunden) und würde gerne wissen, ob jemand weiß, ob durch die Bestrahlung des Hodens ebenfalls b-hCG freigesetzt werden kann?

Viele Grüße

Basti

Golsen 09.10.2018 18:58

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Ich kann dir leider nicht sagen, ob die Strahlung das auslöst. Aber soviel ich weiß, produzieren nur bestimme Keimzellen den Wert. Bei der Frau steigt dieser Wert während der Schwangerschaft.

Im Gegensatz zum AFP gibt es auch wenig andere Prozesse, die beim Mann den Wert steigen lassen können. Daher würde ich hier definitiv vorsichtig sein und den Wert nochmal bestimmen lassen (Messprobleme) und nochmal den Arzt aufsuchen. https://www.endokrinologikum.com/lab...adotropin.html

Was hat der Arzt gesagt, der dir den Wert gab?

Lass das abklären und Ruhe bewahren! Ich drücke die Daumen, dass es nichts ist!

Merasil 09.10.2018 19:20

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Der Urologe war sich leider auch nicht sicher und hat mich zunächst auf den Bestrahlungstherapeuten verwiesen. Bei dem hab ich morgen einen Termin.

Dem Link von dir zufolge, sieht es ja nicht sonderlich gut aus :/ Falls der Arzt morgen sagt das es nicht davon kommen kann, werde ich den Wert nochmal neu bestimmen lassen und schon mal einen Termin für ein MRT vom Becken machen.

Golsen 09.10.2018 19:26

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Habe gerade einen befreundeten Urologen gefragt, er sagte zu anderen Ursachen "sehr unwahrscheinlich". Aber kann auch Messungenauigkeit sein. Dran bleiben, um so früher man genaues weiß, um so besser. Auch wenns nicht ideal ist.

Ich drücke die Daumen. Hattest du schon Chemo, ne oder?

Merasil 09.10.2018 19:37

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Wow danke dir fürs nachfragen �� ne hatte noch keine chemo... hab aber auch ungeheure Angst davor :(
Mein letztes MRT vom Bauch war Anfang August. Da waren kleine Lymphknoten unter 0,6cm sichtbar, laut Radiologe aber eher reaktiv, als ein Anzeichen für metastasen.
Der LDH-Wert ist der für die Lymphknoten oder? Der war nämlich im Normbereich.

Toby01Harv 09.10.2018 20:36

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Hi,

ein MRT hilft Dir hier wenig, weil bei einer so geringern hcg-Steigerung wohl ohnehin nichts zu sehen sein wird.

Ich denke, dass es sich um einen Messfehler handelt, was auch andere hier im Forum bereits berichtet haben.

Zudem könnte ich mir die Steigerung auch noch durch Folgendes erklären: Das Hcg ähnelt im Aufbau dem LH und dem FSH. Wenn Dein Hoden bestrahlt wird, wird das Hodengewebe geschädigt/zerstört und das Gehirn schüttet vermehrt LH und FSH aus. Das kann wohl zu erhöhten Hcg-Werten führen. Du müsstest hierzu wohl einen Laborarzt oder ggf. auch denen Strahlenarzt, der häufiger Hoden bestrahlt, fragen. Hab das schon mal wo gelesen, finde aber den Link gerade nicht mehr.

Lass den Wert einfach nochmals nach 1-2 Wochen kontrollieren.

Merasil 09.10.2018 21:12

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
LH und FSH sind bei mir ziemlich im Keller so wie das auf dem Zettel steht. Jedenfalls deutlich unter der Norm.
@Toby01Harv Darf ich deinen Beitrag so verstehen, das LH und FSH sozusagen fälschlicherweise für b-hCG gehalten werden?

Toby01Harv 10.10.2018 07:47

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Ja, ich bin mir auch sicher, das schon öfters gehört zu haben, wobei die hcg Steigerung bei den Erzählungen immer unter 10 wahren, die Erhöhungen also immer nur leicht ausfielen.

Darum, einfach nochmals kontrollieren lassen; wenn der Wert weiter (deutlich) steigt, ist das eine Metastase.

Golsen 10.10.2018 10:44

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Toby hat schon recht, erstmal einen zweiten (und dritten Wert) abwarten, bevor man die Pferde scheu macht. Er ist auch nicht so außergewöhnlich, dass er aus sich heraus Alarm schlagen würde. Wichtig ist der Verlauf.

Merasil 10.10.2018 16:13

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Also der Radiotherapeute meinte das es durchaus von der Bestrahlung kommen kann. Er hat es mit der Bestrahlung der Prostata verglichen und gemeint das Zellen dabei absterben und ihre Stoffe freisetzen. Bei der Prostata schwankt der Marker wohl auch ständig während der Therapie und er denkt das es beim Hoden wohl genauso ist.
Ich werde wohl jetzt 2 Wochen warten und den Wert erneut bestimmen lassen.

Golsen 10.10.2018 20:06

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Aber trotzdem ist die Aussage gut, also es gibt andere Quellen. Heißt zwar abwarten, aber es heißt auch, da muss nix sein :) Manchmal muss man einfach das positive in den Vordergrund stellen.

Viel Glück!

Merasil 22.10.2018 18:14

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Scheint so, als wenn ich nicht so viel Glück hatte wie du :( heute die neuen Blutwerte bekommen, und hcg ist auf 7,8 geklettert. Hab morgen einen Termin bei meinem Urologen... mal schauen wie es jetzt weiter geht.
Wie sieht denn die Standardtherapie aus, wenn metastasen da sind? 3xPEB?
Ist das eigentlich normal, dass der Hodentumor kein hcg ausgeschüttet hat, und die metastasen es aber tun? (Falls es welche sind). Hatte ein klassisches Seminom laut Pathologie

axiom 23.10.2018 11:24

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Tumore können sich verändern und ja es könnte sein dass eine metastase HCG positiv ist aber der primärtumor nicht.
Ich finde dass der messwert noch immer ganz schön niedrig ist. Wäre mir persönlich noch zu niedrig als 3x peb zu geben.

Logische schlussfolgerung wäre für mich ein CT oder MRT oder beides (abdomen MRT und lunge CT). Sollte nichts gefunden werden würde ich es weiter beobachten. Ein seminom ist ohnehin eher langsam wachsend und reagiert super auf die chemo, falls es vorhanden ist.
Aber wenn es doch von der bestrahlung ausgelöst wurde, und somit falscher alarm wäre, wäre 3x peb echt unnötig...

Warte mal ab was dein arzt vorschlägt bzw hol dir eine zweite meinung.
PEB ist zwar durchaus zum aushalten aber man sollte sich sicher sein, dass man sie braucht.

Merasil 23.10.2018 13:13

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Mein Urologe hat jetzt folgenden Plan aufgestellt:

1. Tumor erneut in der Pathologie untersuchen lassen. Nicht das doch was übersehen wurde.
2. Blutwerte in anderem Labor untersuchen lassen.
3. Er stellt meinen Fall erneut in einem Tumorboard vor und fragt ob ein PET-CT helfen könnte. Falls nicht, dann wie du empfohlen hast axiom, MRT Bauch und CT Lunge

Er meinte aber auch, dass wenn es Metastasen sein sollten, dann wären sie jetzt noch sehr, sehr klein und vermutlich nicht sichtbar unterm mrt und ct.
Ist das Hcg eigentlich ein genereller Tumormarker oder ganz spezifisch für Hodenkrebs?
Falls nicht spezifisch: Ich weiß, dass es sehr unwahrscheinlich ist, aber die Möglichkeit besteht ja, dass sich ein anderer Krebs irgendwo gebildet hat.

eistee 23.10.2018 14:57

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Zitat:

Zitat von Merasil (Beitrag 1394337)
Falls nicht spezifisch: Ich weiß, dass es sehr unwahrscheinlich ist, aber die Möglichkeit besteht ja, dass sich ein anderer Krebs irgendwo gebildet hat.

Erhöhte Werte finden sich bei:

Testikulärem/plazentarem Chorionkarzinom 100 %
Blasenmole 97 %
Nicht seminomatösen Keimzelltumoren 48 - 86 %
Seminome 7 - 14 %

Angaben von der von @Glsen geposteten Website.

3 der 4 beziehen sich beim Mann also auf HK.

Ich würde mir keine zu großen Sorgen machen. Wenn es was sein sollte, ist es ja eigentlich positiv, dass Metastasen des markernegativen Primärtumors sich nun durch HCG bemerkbar machen. In jedem Fall kannst du anhand der Marker nun sehr gut erkennen, ob und wie schnell sich etwas entwickelt.

axiom 23.10.2018 15:15

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Pet/CT wäre von der auflösung wsl wirklich besser als MRT und CT. Aber man hätte vergleichswerte, falls man watchful waiting machen würde.

Das HCG sollte am wahrscheinlichsten für HK sprechen, wie eistee schon geschrieben hat.

Es klingt so als hättest du einen sehr bemühten Arzt, der weiß was er tut. Ich hoffe, dass ein anderes Blutlabor klarheit bringt.

Ich weiß, dass du dich jetzt sicher nicht gut fühlst mit dieser diagnose oder nicht-diagnose. Vergiss nie dass du selbst in deinem worstcase noch immer eine ausgezeichnete prognose hast.

Toby01Harv 24.10.2018 20:25

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Hi,

ich würde hier raten, nicht überzureagieren.

Im schlechtesten Fall erhälst Du 3xPEB, die ein Seminom aber dann zu 100% zustören. Hierfür musst Du aber nicht sofort tätig werden, ich würde daher warten, bis man etwas auf dem MRT sieht. Ein PET-CT hat nach mE zu starke Nebenwirkungen.

Ich denke also, Dein Arzt hat Recht, wenn er rät, die Histologie zu überprüfen; es ist nämlich sehr unwahrscheinlich, dass sich in der Kürze der Zeit der Tumor verändert und nun ß-hcg produziert.

Ich denke, das Ganze kommt von der Bestrahlung. Hierzu unbedingt einen Hodenkrebsspezialisten fragen, ggf. Zweitmeinungsportal.

Zudem sollte man natürlich ausschließen, dass die Steigerung von etwas Anderem kommt ... was auch sehr unwahrscheinlich ist.

Merasil 25.10.2018 05:49

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Zitat:

Zitat von Toby01Harv (Beitrag 1394367)
Hi,

ich würde hier raten, nicht überzureagieren.

Im schlechtesten Fall erhälst Du 3xPEB, die ein Seminom aber dann zu 100% zustören. Hierfür musst Du aber nicht sofort tätig werden, ich würde daher warten, bis man etwas auf dem MRT sieht. Ein PET-CT hat nach mE zu starke Nebenwirkungen.

Was meinst du mit Nebenwirkungen? Die Strahlenbelastung? Ich würde den Scan in Freiburg machen. Dort soll das modernste Gerät Deutschlands stehen (März 2018). Ich frage mal wie es mit der Belastung da aussieht.
Wird beim PET-CT eig Kontrastmittel benutzt? Ich hatte dieses Jahr schon 4 Scans (1xBrust (CT), 1xHoden und 2xBauch) mit Kontrastmittel (Eig sollte der Hoden statt dem Bauch überprüft werden, aber die Radio-Assistenten haben einen Fehler gemacht und so musste ich am nächsten Tag nochmal kommen). So langsam glaube ich, dass es etwas viel wird mit dem Km.

Zitat:

Ich denke, das Ganze kommt von der Bestrahlung. Hierzu unbedingt einen Hodenkrebsspezialisten fragen, ggf. Zweitmeinungsportal.
Ich habe gestern Antwort von Dr. Schr. bekommen und er hat hinsichtlich dessen nichts geäußert. Er rät zu einem MRT in 6 Wochen und alle 2 Wochen Blutkontrolle. Also ganz ähnlich dem was ihr alle sagt.

Zitat:

Zudem sollte man natürlich ausschließen, dass die Steigerung von etwas Anderem kommt ... was auch sehr unwahrscheinlich ist.
Der andere Hoden wurde im August mittels MRT untersucht und es wurde bis außer einer Stelle, die laut Radiologe aber von der Biopsie ist, nichts gefunden. Mein Uro hat sich am Dienstag den Hoden sehr gründlich mit Ultraschall angeschaut und ebenfalls nichts gefunden.
Was kommt denn sonst noch in frage?

axiom 25.10.2018 08:12

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Nebenwirkung von pet/ct ist mir nicht bekannt. Dosis ist ca im gleichen Rahmen wie bei einer normalen CT untersuchung.
Bei einem pet/ct wird gewöhnlich kein kontrastmittel gegeben, nur ein radioisotop (meist FDG). FDG verhält sich biologisch wie zucker, deswegen ist mir keine nebenwirkung bekannt...

Kontrastmittel:
Wenn schilddrüse und nieren gesund sind, macht das iod ansich nichts. Abet du hast recht, übertreiben sollte man es nicht.
Das kontrastmittel, das bei MRT verwendet wird, ist ein eigenes/anderes (gadolinium).
Für Thorax CT braucht man ansich kein kontrastmittel soweit ich das weiß.

Prof. Sch. hat eine enorme Expertise. Ich würde sehr viel auf seine Meinung setzen. Engmaschige Blutuntersuchung und einmal anderes labor ausprobieren ist ein einfacher schritt, der auf keinen fall falsch ist.
Mrt Termin wirst du wahrscheinlich jetzt schon ausmachen müssen, zumindest hier in Österreich gibts kaum bzw keine kurzfristige termine.

Im Grunde hast du 2 ärzte die dir fast das gleiche empfehlen.

Merasil 25.10.2018 09:45

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Zitat:

Zitat von axiom (Beitrag 1394374)
Nebenwirkung von pet/ct ist mir nicht bekannt. Dosis ist ca im gleichen Rahmen wie bei einer normalen CT untersuchung.
Bei einem pet/ct wird gewöhnlich kein kontrastmittel gegeben, nur ein radioisotop (meist FDG). FDG verhält sich biologisch wie zucker, deswegen ist mir keine nebenwirkung bekannt...

Das hört sich ja schon mal gut an.
Zitat:

Kontrastmittel:
Wenn schilddrüse und nieren gesund sind, macht das iod ansich nichts. Abet du hast recht, übertreiben sollte man es nicht.
Das kontrastmittel, das bei MRT verwendet wird, ist ein eigenes/anderes (gadolinium).
Für Thorax CT braucht man ansich kein kontrastmittel soweit ich das weiß.
Es wurde 3x dieses Jahr ein MRT mit KM gemacht und gerade von dem Gadolinium liest man ja eig nichts gutes.
Zitat:

Prof. Sch. hat eine enorme Expertise. Ich würde sehr viel auf seine Meinung setzen. Engmaschige Blutuntersuchung und einmal anderes labor ausprobieren ist ein einfacher schritt, der auf keinen fall falsch ist.
Mrt Termin wirst du wahrscheinlich jetzt schon ausmachen müssen, zumindest hier in Österreich gibts kaum bzw keine kurzfristige termine.

Im Grunde hast du 2 ärzte die dir fast das gleiche empfehlen.
Die Situation ist bei uns in Deutschland nicht besser.... außer du zahlst privat. Dann wollen sie am liebsten gleich zwei machen :lach2:
Prof. Schr. vertraue ich auch sehr. Das war auch der Grund weswegen ich ihn um eine Zweitmeinung gebeten habe.

axiom 25.10.2018 13:00

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Man muss bei einer untersuchung immer nutzen und risiko abwegen. Das risiko ist bei gadolinium eine hirnablagerung mit unbekannten auswirkungen (aktuell ist keine krankheit oder so bekannt, man ist nur vorsichtig weil man es entdeckt hat). Das Risiko kann außerdem mit makrozyklischen KM reduziert werden.
Der Nutzen in deinem Fall ist allerdings enorm. Du hast einen grenzwertigen Marker und keine anderen Indizien.

Ich hoffe dass die nächste Blutuntersuchung aufschlussreich ist und idealerweise kein HCG mehr nachweisbar ist.

Merasil 25.10.2018 17:46

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Danke dir! Ich meld mich hier sobald es Neuigkeiten gibt.

Toby01Harv 25.10.2018 23:38

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Hi,

mit Nebenwirkung meine ich die Strahlenbelastung. Sämtliche meiner Prof. meinen, dass man "doch nicht so dumm sein soll, diesen harmlosen Tumor wegen Strahlenbelastung mit einem schwer zu behandelnden Tumor in 20 Jahren einzutauschenl." Daher wurde mir stets nur zum MRT geraten; ein 3 T MRT Abdomen sieht auch so ziemlich alles. Blutuntersuchung, das sollte reichen.

Mit "etwas Anderem" meine ich einen anderen Tumor, z.B. Darmkrebs, was natürlich sehr unwahrscheinlich ist.

Merasil 26.10.2018 07:27

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Zitat:

Zitat von Toby01Harv (Beitrag 1394391)
Sämtliche meiner Prof. meinen, dass man "doch nicht so dumm sein soll, diesen harmlosen Tumor wegen Strahlenbelastung mit einem schwer zu behandelnden Tumor in 20 Jahren einzutauschenl."

Da stimme ich dir zu! Die Zeit jetzt gerade ist schon schwer und das trotz der guten Prognose. Ich will gar nicht erst wissen, wie das mit anderen Arten von Krebs ist. Muss wirklich richtig schrecklich sein.
Zitat:

Mit "etwas Anderem" meine ich einen anderen Tumor, z.B. Darmkrebs, was natürlich sehr unwahrscheinlich ist.
Also ist hcg doch auch für andere Tumorarten relevant? Ich dachte das nur HK und Schwangere das bilden.

axiom 26.10.2018 21:37

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Für normale nachsorge stimmt das auch, aber nicht wenn man bereits einem erhöhtem marker nachgeht. Würde aber in dem grenzfall auch zum MRT tendieren.

Golsen 27.10.2018 08:50

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Zitat:

Zitat von Merasil (Beitrag 1394396)
Also ist hcg doch auch für andere Tumorarten relevant? Ich dachte das nur HK und Schwangere das bilden.

Laut Wiki ja, aber sehr selten. Beta HCG ist für Hodenkrebs beim Mann und andere Keimzellenkrebse bei Frauen ein relativ guter Marker. Bei anderen Krebsarten eher sehr selten. Mach dir da jetzt mal keine großen Gedanken. Außerdem macht du sowieso bald ein MRT bzw. hast welche gemacht. Da würde man andere Dinge auch sehen.

Zentral ist erstmal, wie sich der Marker entwickelt. Das fieseste ist jetzt das warten :(

heliosh 27.10.2018 11:13

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Es gibt eine Liste, wodurch falsch-positive Tumormarker ausgelöst werden können -
Die relevanten Punkte für b-hCG:
- Marijuana use can increase beta HCG levels.
- Human anti-mouse antibody (HAMA) or heterophilic antibody.
- Elevated LH levels due to low testosterone can lead to false positives.
- Duodenal ulcers.
- Cirrhosis of the liver.
- Inflammatory bowel disease.


Drücke dir die Daumen!

Merasil 27.10.2018 15:00

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Also die ersten zwei kann ich definitiv ausschließen. Ich rauche überhaupt nicht und habe mich auch nicht impfen lassen in letzter Zeit.
LH ist bei mir ziemlich niedrig. Testo für meine Verhältnisse relativ hoch. Dürfte von der Testospritze Anfang des Jahres sein.
Ich hab derzeit etwas Probleme mit dem Darm. Flatulenzen und leichtes Druckgefühl/Schmerzen rechts im Unterbauch. Stuhl sehr weich und klebrig.
Trifft aber glaub eher weniger auf das letzte und drittletzte zu, wenn ich das richtig verstanden hab.
Leberzirrhose kann ich auch ausschließen. Ultraschall wurde erst gemacht. Es ist maximal eine leichte Fettleber. Dürfte aber von meiner Eisenspeicherkrankheit kommen.
Danke für die Liste. Scheint so als ob es doch mehr Gründe für eine Erhöhung gibt, als ich zunächst dachte und vor allem Danke für eure Hilfe und Daumen drücken. Durch euch geht es mir immer besser :)

Merasil 31.10.2018 18:23

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Ich hatte heute nochmal einen Termin bei einem Arzt der mir von einem Bekannten empfohlen wurde für eine zweite Meinung. Leider war der Arzt nicht wirklich menschlich....
Er hat mir vorgeworfen warum ich mich nicht für die Carbo-Chemo entschieden hab, das man jetzt sehen muss was bei der Bildgebung rauskommt und das ich durch meine Fahrlässigkeit meine Prognose wahrscheinlich verschlechtert habe. Mir geht es gerade richtig schlecht und ich frage mich warum ich überhaupt zu dem Typ hingegangen bin.
Mein HCG ist mittlerweile bei 12,1... steigt also immer weiter. Ich muss sagen, dass ich jetzt wieder richtig Angst habe und gar nicht mehr weiß was ich machen soll :(

einfaulesei 31.10.2018 18:58

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
hey merasil!

du hast damals die für dich beste entscheidung getroffen und es kann zu so einem zeitpunkt niemand sagen, welche entscheidung die richtige ist. ausserdem ist es nun gut, dass es keine (vor-)therapie gab. du hast immer noch alle optionen!

gut, der wert steigt, also ist da vermutlich was. vielleicht hängt es ja auch trotzdem mit der bestrahlung des anderen hoden zusammen. wichtig ist nun die nerven zu behalten und mit einem experten klar die optionen durchzusprechen. also wohl erstmal bildgebung weiter durchziehen - wenn sich was zeigt, ist die sache klar und du kannst handeln.

ich weiss, dass klingt alles so einfach und ich kann deine ängste so sehr gut nachvollziehen (bin selbst auf active surveillance bei seminom, carbo abgelehnt). und ich bin hier im forum sonst derjenige, der immer durchdreht ;)

das wirklich gute an der sache ist tatsächlich, dass wir zu fast 100% geheilt werden können. mach dir das unbedingt klar. auch wenn es anstrengend wird.

ich drücke dir alle daumen!

Golsen 31.10.2018 19:31

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Das wichtigste ist: du brauchst ein Krankenhaus / Arzt dem du vertraust. Die Strategie ist relativ klar: Es wird wohl ne Chemo folgen, die aber auch überstanden wird und in der Regel den Krebs killt. Das ist nicht toll, war aber immer eine (kleine) Chance. Die Chancen stehen sehr gut, wie einfaulesei sagte.

Daher versuch dich auf die Ärztesuche zu konzentrieren und einen Plan zu entwickelt. Der Rest läuft dann automatisch ab.

Lass bei deinem ersten Arzt nochmal das Zweimeinungsportal nachfragen, weil du sagst, du bist dir nicht sicher.

Derjayger 31.10.2018 20:57

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Zum Chemo-Zugang: Falls Du die Chemo ambulant machst (fand ich angenehm), fällt ZVK weg, weil du den nicht heim nehmen kannst.
Venen erholen sich wieder laut meinem Onkologen (kA ob das stimmt).
Bei 3 Zyklen würde ich persönlich nen Port wählen.

BOB the builder 31.10.2018 23:05

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Hallo Merasil,

3 mal PEB ist eine fast ganz sichere Bank, grade wenn nur die Marke der Anlass sind uns sich noch nicht irgendetwas sichtbares manifestiert hat.

Das Zweitmeinungsportal ist superschnell um eine zweite Meinung zu haben.
Und wenns dann losgeht, kannst Du sicher sein, dass Du in etwa 3,4 Monaten wieder wie vorher bist. Nur halt gesund :D

Alles Gute und

Viele Grüße,

BoB

Merasil 01.11.2018 08:16

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Von meinem "Haus"-Urologen wurde dauernd gesagt, dass meine Prognose nicht schlechter wird, wenn ich Active Surveillance mache. Im besten Fall würde ich mir die Chemo sparen und im schlimmsten müsste ich 3xPEB machen.
Sogar Prof. Schr. hatte mir das damals empfohlen, obwohl ich einen Risikofaktor hatte (Rete Testis). Er meinte aber das der Tumor so klein war, dass er an meiner Stelle es trotzdem mit AS versuchen würde.
Ich frage mich warum der andere Arzt das gestern gesagt hat :(

Ich werde jetzt erst mal das PET-CT machen und schauen ob dort etwas sichtbar ist. Zu dem Typen gehe ich jedenfalls nicht mehr. Vllt kann mein Doc ja noch beim Zweitmeinungsportal nachfragen (so wie du und die meisten anderen es empfohlen haben @golsen).

Ich danke euch nochmal für eure Antworten und fürs Mut machen. Vielen, vielen Dank.

axiom 01.11.2018 13:19

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Bin das lebende Beispiel dass sich die venen erholen.

Vergiss den Arzt mit dem Vorwurf. Es ändert genau gar nichts an der Prognose... carbo-platin gibt auch nicht 100% sicherheit und es gibt kreuzresistenten mit cisplatin.
Lange rede kurzer sinn: alles wird wieder gut. Du machst alles nach dem wissensstand richtig, dein urologe macht einen guten eindruck und prof. Schr. sowieso.
Du bist in den besten händen und es gibt keinen grund dir irgendetwas vorzuhalten. Es war von anfang an klar dass du wieder gesund wirst. Nur der therapieumfang war/ist nicht klar, aber das ziel rutscht nicht in die ferne deswegen.

Toby01Harv 03.11.2018 21:09

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Hi,

das Gegenteil ist eigentlich der Fall.

Nach den neuesten Studien führt 3xPEB beim Seminom im Stadium II zu 99,9 % zur Heilung. Hatte man dagegen eine Vortherapie mit Carboplatin beträgt nach den neuesten Statistiken die Heilungsraten "nur" ca. 98 %.

Prof. G sagt, dass das wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass bei einer Vorbehandlung in ganz seltenen Fällen der Tumor gegen PEB resistent wird. Prof. G rät deshalb nur in Ausnahmefällen zu Carboplatin. Einzelheiten sind hier aber auch noch nicht völlig geklärt.

Kurzum, Deine Chancen haben sich also nicht verschlechtert.

Merasil 05.11.2018 15:49

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
erst Mal vielen Dank für eure Nachrichten. Das hat mich ziemlich aufgebaut.

Ich hab auch Neuigkeiten im Gepäck. Habe heute ein MRT (ohne KM :)) vom Bauch gehabt und der Radiologe hat gleich gesagt, dass er die Ursache für die steigenden Marker gefunden hat: ein 1,1cm großer Lymphknoten, der vor 3 Monaten noch halb so groß war.
Sowohl er, als auch der Urologe danach haben gleich gesagt, dass es zwar scheiße ist jetzt, ich aber dafür nach der Chemo wieder geheilt bin.

Witzigerweiße hat der Urologr das selbe zu mir gesagt wie ihr. Ich habe mich richtig entschieden! 8 von 10 Patienten brauchen kein Carbo und bei den verbleibenden zwei hilft es bei einem nicht. Die Chance in meinem Fall war also maximal 50% das es was gebracht hätte, wenn ich mich für Carbo entschieden hätte.
Er hat gleich einen Termin für mich in der Onkologie gemacht um den Start der Chemo zu planen. Natürlich hab ich tierisch schiss vor der Keule, aber letztlich hilft es mir wieder gesund zu werden. Er stellt das ganze auch nochmal im Tumorboard vor, damit alle auf dem aktuellen Stand sind und jeder nochmal die Bilder sieht. Er meinte aber auch, dass eine Bestrahlung wohl keine Option bei mir ist.
Habt ihr noch irgendwelche Tipps für die kommende Therapiezeit? Irgendwelche do‘s and dont‘s?

Toby01Harv 05.11.2018 20:28

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Mein Tipp wäre, unbedingt eine Zweitmeinung von einem Hodenkrebs-Spezialisten einzuholen.

Wegen eines LK mit 1,1 cm würde ich nicht sofort eine Chemo starten. Zudem sollten sich die Ärzte sicher sein, dass die hcg-Steigerung nicht von etwas anderem kommt.

Zudem, soweit ich weiß, gibt es eine neue Studie, die bei Seminom im Stadium IIa die alleinige Chirurgie empfiehlt. Ob das ratsam ist, weiß ich natürlich nicht.

Merasil 05.11.2018 23:16

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Für mich stellt sich die Frage woher das HCG sonst kommen soll :/ Bei mir wurde doch alles gecheckt. Hoden, MRT Bauch und Blut. Seit knapp etwas über 3 Wochen ist die Bestrahlung beendet und Marker steigen trotzdem. Zur absoluten Sicherheit könnte man noch ein PET-CT machen. Fraglich ist ob die Strahlung das Ausräumen des letzten bisschen Zweifel rechtfertigt.

Ich werde meinem Uro das nochmal vorschlagen. Die Zweitmeinung sollte ja über das Portal schnell da sein.
@Toby01Harv kannst du mir den Link zu der Studie mal posten? Wäre interessant. Ne Op ist natürlich deutlich angenehmer als ne Chemo...

axiom 06.11.2018 06:10

AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
 
Steigender Marker plus suspekter lymphknoten klingt stark nach dem HK. Ich würde mich auch gegebenenfalls operieren lassen, falls es (risikoarm) möglich wäre. Chemo geht danach ja immer noch. Die Frage ist nur ob du das psychisch auch aushalten würdest, danach wieder watchful waiting zu machen...


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