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29.08.2004 10:47

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Guten Morgen Zusammen,

ich finde es ausgesprochen hilfreich, dass es das Forum gibt. Habe in der vergangenen Zeit schon viel im Forum Lungenkrebs gelesen.
Aber nun gehöre auch ich zu den Hinterbliebenen. Mein Klaus wurde am 13.08.04 von seiner Krankheit erlöst. Anders kann ich es nicht sagen. Voriges Jahr am 22.07. – an seinem Geburtstag – wurde Lungenkrebs diagnostiziert. Inoperabel. Dann folgten unzählige Chemos und Bluttransfusionen, alles nichts gebracht. Im Juni kriegten wir dann gesagt, dass die Chemos nichts gebracht hätten, im Gegenteil. Dann folgten bis zu seinem Geburtstag (60.) diesen Jahres 33 Bestrahlungen. Es war grausam, den täglichen Verfall mit anzusehen. Trotz allem, Klaus war immer voller Hoffnung gesund zu werden und so optimistisch. Wir wohnen nicht weit von der Uniklinik Köln entfernt und so hat er sich fast bis zur letzen Bestrahlung immer aufgerafft, alleine zur Klinik zu gehen. Gehen ist zwar übertrieben, aber trotzdem. Wollte mich nie belasten. Zumal ich auch noch volltags beschäftigt bin. Hatte mir allerdings 14 Tage Urlaub genommen, da es auch nach den Bestrahlungen nicht besser wurde. Er konnte die letzen Wochen nicht mehr im Bett schlafen und lag nur noch auf der Couch, Tag und Nacht, konnte nichts mehr essen, der Gang ins Badezimmer war eine Qual. Unsere beiden Katzen, die auch sein Ein und Alles waren, konnte er auf den Beinen nicht mehr vertragen und so waren die Beiden auch verstört und wussten überhaupt nichts was los war.
Am 30.07.04 war er dann damit einverstanden, dass ich den Hausarzt informierte, der ihn dann noch in die Klinik einweisen ließ. Eine Woche Krankenhaus und dann noch eine Woche Hospiz. Er hat aber gar nicht mehr mitbekommen, wie gut er dort aufgehoben und versorgt wurde.

Habe in dem letzten Jahr aber auch erfahren, dass sich fast alle Bekannten zurückgezogen haben. Es gab welche, die Hilfe angeboten haben, aber als ich sie brauchte, waren sie nie zu erreichen. So ist das wohl mit Bekannten. Richtige Freunde hatten wir nicht. Klar, Beide immer berufstätig und dann froh, wenn man am Feierabend seine Ruhe hatte.


Wir waren über 30 Jahre verheiratet und haben keine Kinder, aber die Miezen. Ich bin froh, dass ich die Beiden habe und freue mich, dass sie da sind wenn ich vom Büro kommen. Da weder Klaus noch ich Geschwister haben, habe ich nur noch meine Eltern, die ich auch über alles liebe.

Nach dem Urlaub war ich dann 3 Wochen krankgeschrieben und gehe nun seit einer Woche wieder arbeiten. Hat auch ganz gut geklappt, aber das schlimme ist, dass man mit keinem mehr reden kann, selbst über belanglose Dinge des täglichen Lebens. Sonst hab ich am Wochenende immer lange geschlafen, nun steh ich seit Wochen schon morgens um 8 Uhr auf wenn ich frei habe und der Tag ist so endlos lang, von den Wochenenden ganz zu schweigen.

Im Anfang war ich nur froh, dass Klaus es überstanden hat, aber nun wird mir immer mehr bewusst, dass er nicht mehr wiederkommt oder anruft. Habe mir auch schon Literatur gekauft, aber bei der Trauer kann einem keiner richtig helfen und man muss es doch alleine durchstehen.

Bin froh, dass ich mich heute entschlossen habe, zu schreiben. Habt ihr irgendwelche Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen gemacht und gibt es welche in Köln? Was meint ihr, wäre ein Treffen mit anderen Angehörigen hilfreich?

Liebe Grüsse

29.08.2004 11:06

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo Irene!

Mein aufrichtiges Beileid!
Ich kann mir denken wie du dich fühlst.Und deine Geschichte errinnert mich so dehr an meinen Papa,der am 13.6.04,4 Tage vor meinem Geburtstag von uns gegangen ist.Es war fast genauso wie bei deinem Mann.Es ist schwer es zu begreifen,obwohl wir wissen,das es ihnen jetzt besser geht!
Auch meine Freunde haben sich zurückgezogen,weil sie nicht wissen,wie sie mit mir und meiner Trauer umgehen sollen.
Meine Mutter wohnt bie uns nebenan,da haben wir es besser als du.Aber auch du wirst deinen Weg finden.
Alles gute und ganz viel Kraft.

Binchen

30.08.2004 18:16

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo Binchen,

danke für deine Zeilen. Ja, die Kraft, das ist das was wir hier alle brauchen. Die wünsche ich Dir auch von Herzen.

Irene

12.09.2004 01:10

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Irene,
mein allerherzlichstes Beileid!
Ich lese gerade Deinen Beitrag und kann sehr gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst. Man fühlt sich total leer und völlig hilflos, man hat überhaupt keine Freude mehr am Leben. Gerade höre ich die CD Das Beste von Bernhard Brink. Im Moment läuft "Vergiss mein Herz nicht wenn du gehst" und das Allerliebste was ich hatte, habe ich am 21.6. für immer loslassen müssen. Mein Bosko (kommt aus dem Slowenischen und heißt Geschenk Gottes) hat sich von seinem Leiden selbst erlöst.Am 19.6. bat mich meine Chefin, ich arbeite bei einer Familie als Haushaltshilfe, das ich ihr noch helfen soll die Tische zu decken; sie hat an diesem Tag Geburtstag, und ich blieb 1Stunde länger. Ich rief zu Hause an und wollte ihm sagen das ich 1Stunde später Heim komme aber er nahm nicht ab.Ich rief auf seinem Handy an und er nahm auch da nicht ab. Ich rief wieder auf dem Festnetz an und er nahm wieder nicht ab. Da hatte ich irgendwie eine Ahnung, wollte es aber nicht irgendwie nicht glauben und redete mir ein das es bei der Strahlentherapie in Tübingen heute etwas länger dauert, aber als ich die Wohnungstüre aufschloss und die Blutspritzer auf dem Fussboden sah dasdieBadezimmertür zu war hatte ich die Gewissheit wollte es aber immer noch nicht glauben, ich machte schnell die Tür ins Bad auf und da lag er in der Badewanne in seinem Blut.Ich rief seinen Namen und er lallte irgendwas und bewegte seinen Kopf hin und her. Ich suchte schnell das Telefon fand es aber in der Aufregung nicht und dachte schnell mein Handy und rief die 112 und sagte was passiert war und der Mann fragte mich ob das Wasser im Bad noch warm war und ich lief schnell ins Bad und fasste rein und sagte das es kalt war und er sagte ich solle es ablaufen lassen und tat es auch und fragte wann denn endlich jemand kommt und er sagte sie wären gleich da und da klingelte es auch schon. Die Männer hoben meinen Liebsten aus der Wanne und leiteten lebensrettende Maßnahmen ein, dann kam auch schon die Notärztin und versorgte ihn weiter sie sagte zu mir es wäre sehr sehr Ernst. Wie ich reagierte weiss ich nicht mehr. Sie brachten meinen Bosko runter in den Krankenwagen und ich fragte ob ich mitfahren könnte denn ich war nicht in der Lage selbst mit dem Auto zu fahren und sie sagten ich könnte mit dem Kollegen im Notarztwagen mitfahren könnte. Im gleichen Moment dachte ich das ich seine Mutter und meine Eltern benachrichtigen muß und fragte ob ichimNotarztwagen mit dem Handy anrufen darf und sie sagten ja, ich schaffte es noch einigermaßen seine Schwester anzurufen und ihr zu sagen was passiert war und konnte auch noch eine sehr gute Bekannte anrufen aber sie war nicht zu Hause und in meiner Verzweiflung rief ich ihren Mann auf seinem Handy an und erzählte ihm unter Tränen was passiert war aber er versrand kein Wort und ich versuchte es ihm nocheinmal zu erzählen und ob seine Steffi in die Klinik in Böblingen kommen könnte und diesmal hatte er mich verstanden. Der Krankenwagen brahte meinen Bosko mit Blaulicht und Sirene ins Böblinger Krankenhaus und er kam gleich in den Schockraum und es waren auf einmal mindestens 5Ärzte und 5Schwestern bei ihm. Nach einiger oder kurzer Zeit kam einer vom Notdienstpersonal zu mir und kümmerte sich um mich. Er sagte das die Polizei gleich kommt und einige Fragen hätte aber das wäre normal bei so einer Lage und ich nickte. Er fragte mich wo das Messer lag wo ich ihn fand und ich sagte ihm das es auf dem Rand auf der Badewanne lag und da fragte er mich wer es in das Waschbecken lag ich sagte das war ich aus angst das es nicht wieder hineinfiel und mein Liebster sich nicht noch mehr verlezt und er ging wieder in den Schockraum, nach kurzer Zeit kam er wieder und erklärte mir das mein Mann jetzt geröngt und genau untersucht wird wie sehr er sich verletzt hat. (Mein Liebster hat sich vor dem Spiegel im Fluor - so denke ich- mit dem Messer ins Herz und in den Bauch gestochen ist schnell ins Bad gegangen und hat sich noch mit dem Messer oberhalb das halbe Handgelenk aufgeschnitten im Waschbecken daneben lagen noch 2Haarföne und 1Verlängerungskabel. Später kam dann ein Arzt und fragte mich ob es eine Patzientenverfügung gibt und ich sagte ja die gibt es und er ging wieder in diesen Raum.
Dann kam die Polizei und fragte mich was Sache war und ich erzählte ihnen alles und sie nahmen alles schriftlich auf. Sie telefonierten mit der Kripo und fragten mich ob ich soviel
vertrauen hätte ob ich ihnen die Wohnungsschlüssel geben würde sie müssten mit der Kripo in die Wohnung und ich könnte hier bleiben. Ich gab ihnen selbstverständlich
die Schlüssel. Kaum war die Polizei weg da kam der Arzt und fragte mich ob ich die Patzientenverfügung holen könnte und ich erklärte ihm irgendwie das die Polizei meinen Schlüssel hat und unterwgs in die Wohnung ist, er fragte mich ob ich wieß wo die Patzienten
verfügung liegt und ich erklärte es ihm. Er rief die Polizei an und bat diese die Verfügung mitzubringen. Irgendwann in der Zwischenzeit kam unsere Freundin und sagte mir das ihr Mann so sehr geschimpft hat warum sie nicht zu Hause ist!! Sie erkrankte vor einigen Jahren selbst an Unterleibskrebs und die Ärzte gaben ihr damals auch keine Chance, Aber sie schaffte es!!! leidet seitdem allerdings unter starken schmerzen in der Leiste und im Unterbauch und bekommt Akupunkrmassage wo sie ein kleinesbißchen Erleichterung spürt.Und gerade an diesem Abend hatte sie eine Behandlung und war natürlich deshalb nicht zu Hause.Aber als sie dann in der Klinik war und mich in den Arm nahm war ich sehr sehr froh das ich nicht mehr alleine war. Wir warteten zusammen bis ungegähr 22Uhr vor dem Op.
Dann kam ein sehr guter Freund von uns der auch aus der gleichen Heimat meines Liebsten
kommt! Wir haben auch sehr gute deutsche Freunde aber die wohnen 30 Kilometer von uns weg und waren in Köln im Urlaub bei ihrer kranken Mutter. Aber Hauptsache ich war nicht mehr alleine und das hat sehr sehr gut getan. Mein Bosko wurde bis 1Uhr operiert. Dann kam ein Arzt und sagte das keine Lebensgefahrbestünde und das seine Hand noch opperiert wird. Als alles soweit gut war füt meinen Liebsten nahm mich Steffi mit zu sich nach Hause. Mit schlafen war nichts mehr. wir redeten soweit ich noch weiß bis 4Uhr und gingen ins Bett. Schlafen konnte ich überhaupt nicht. Um 7Uhr rief ich meine Chefin an und sagte ihr was Sache war und sie zeigte sehr viel Mitgefühl was mir auch trotz allem sehr gut getan hat und wo ich bei ihr eigentlich nicht damit gerechnet habe. Sie hatteallerdings immer sehr viel Verständis und es gab auch überhaupt nie ein Problem wenn ich einen oder anderen Tag mal tauschen wollte wenn mein Mann einen Gesprächstermin in der Klinik hatte oder wenn irgenetwas anderes mit ihm war, sie kann ihre Gefühle anderen nicht so sehr zeigen kann aber sehr einfühlsam sein.Am Morgen fuhr mich unsere Freundin nach Hause und sagte sie würde mir sehr gerne helfen alles wieder sauber zumachen. Aber ich sagte ihr so viel ist es nicht und müsste da alleine durch und sie sagte NEIN das musst du nicht!Sie ging mit mir in die Wohnung und sie sah das es wirklich nicht so viel war es sah aus wie wenn er sich in den Finger geschnitten hätte oder Nasenbluten gehabt hätte, wollte aber trotzdem helfen. Aber ich sagte ich wollte das alleine sauber machen und sie verstand mich und ließ mich dann schweren Herzens alleine.Ich machte alles sauber duschte und wartete auf meine Eltern die ich auch irgendwie dazwischen verständigte.
Als sie bei mir waren fuhren wir gleich in die Klinik. Sie fragten mich ob ich weiß wie es zur Klinik ging ich sagte ja. Aber ich wußte es nicht mehr und endschuldigte mich bei meinem Vater aber er meinte es sei ja völlig normal in dieser Situation wo ich mich befand, und wir kamen auch so in der Klinik an. Der behandelte Arzt sagte mir das er bei diesem Krankheitsbild genauso gehandelt hätte allerdings nicht so er kennt als Arzt leichtere wege.
Als der Arzt uns "das" sagte dachte ich ganz kurz nach und sagte ihm wenn das so ist sollen
sie doch die Maschinen abstellen. Aber er sagte das dies nicht so einfach geht, mein Mann würde dann Qualfoll ersticken und ihnen würde es als Mordversuch ausgelegt und das wollte
ich natürlich nicht und der Arzt meinte sie könnten das Kreislaufmittel weglassesn und den
Sauerstoff auf das Minimum reduzieren dann arbeiten die Nieren nicht mehr und dann ginge SEIN Wunsch in erfüllung wenn er es wirklich noch so möchte ich sollte aber noch eine Nacht darüber schlafen und es mir nocheinmal überlegen. Sehr schweren Herzens und unter
Tränen sagte ich nein ich muss nicht mehr überlegen sie sollen das nötige jetzt gleich einleiten und sie taten es dann auch. Am Nachmittag rief ich seine Schwester in Slowenien an und sagte ihr was wir mit dem Arzt besprochen haben und sie sagte das es so gut wäre und fragte mich ob sie kommen soll ich sagte ihr wenn sie kommen kann soll sie kommen. Am Abend rief sie mich zurück und sagte sie kommt um 8Uhr mit dem Flugzeug und ich ihr das ich
sie abhole. Wir fuhren dann gleich in die Klinik und ich fragte die Krankenschwester wie es ihm geht und sie sagte gut er wäre wach. Ich fragte wann er aufgewacht ist und sie sagte heute morgen um 8Uhr hat sie ihn gewaschen dann hat er die Augen aufgemacht und sie sagte ihm das im Krankenhaus sei dann hat er mit dem Kopf genickt und dann hat er mit dem Kopf geschüttelt.Wir gingen zu ihm. Er machte die Augen auf aber die waren so sehr traurig und verzweifelt das man es nicht beschreiben kann. Es tut mir immer noch in Seele so sehr weh wie sehr er in diesem Moment gelitten hat als er uns sah.Meine Schwägerin redete mit ihm auf Slowenisch und dann sagte ich ihm das ich ihm verzeihe und ihn sehr gut verstehe
da hatte er dicke Tränen in den Augen und er wollte etwas sagen aber er konnte nicht sprechen weil er den Beatmumgsschlauch im Mund hatte.Dann schlief er wieder ein und meine Schwägerin und ich gingen nach Hause.Am Nachmittag gingen wir wieder zu meinem
Bosko in die Klinik und er machte wieder seine traurigen Augen wieder auf hatte aber keinen
Beatmungsschlauch mehr im Mund und wollte mir wieder etwas sagen aber konnte nicht. Es bricht mir das Herz wenn ich wenn ich an seinen verzweifelten Blick zurückdenke. Ich streichelte ihn und sagte ihm es wird alles gut. Er schloss seine Augen und schlief. Wir gingen wieder nach Hause. Am Abend rief ich in der Klinik an und fragte wie es ihm geht und
sie sagten mir unverändert. Am Samstag dem 19.6. gingen seine Schwester und ich wieder zu
ihm. An diesem Tag hatten wir uns vor 23 Jahren auf dem Standesamt in Stuttgart Zuffenahusen das Jawort gegeben und meine sehr liebe Stiefmama hat an diesem Tag ihren
75. Geburtstag.Sie lud uns zwei zum essen in ein sehr schönes Fischlokal im Schwarzwald ein.
Wir nahmen die Einladung an. Aber ich war in Gedanken nur bei bei meinem Liebsten.Als das Essen beendet war fuhren wir auch gleich in die Klinik. Ich fragte die Krankenschwester wie
es ihm geht und sie sagte nicht gut. Der Kreislauf wäre total herunter und der Puls sehr hoch.
Wir gingen zu ihm. Meine Schwägerin sagte mir das die Mutter gerne möchte das er die letzte
Ölung bekommt und ich sprach mit der Krankenschwester und sie kümmerte sich darum. Ich rief meine Eltern an und erzählte ihnen was im Moment Sache war. Nach einiger Zeit kam ein Priester, er war sehr nett, er kam aus Kroazien und sagte meinem Liebsten das er auch an Krebs erkrankt war er hatte Leukämie sei aber wieder Gesund und das er ihn sehr gut verstehen kann und zu uns sagte er ganz leise das wir nicht laut weinen sollen und wenn es mit ihm soweit ist sollen wir uns an die Hand nehmen das mein Liebster spürt das er nicht alleine ist. Da war mir klar das ich ihn nun nicht mehr alleine lasse und fragte die Krankenschwester wie lange ich bei ihm bleiben kann und sie sagte so lange wie ich will dies
sei eine Ausnahme und wären sie großzügig.Ich sagte zu meiner Schwägerin das ich die Nacht hier bleiben werde sie soll sich ein Taxi nehmen und nach Hause fahren sie müsste
nicht mit hier bleiben. Nach einiger Zeit ging sie dann auch und nach kurzer Zeit ging die Tür
wieder auf und sie kam mit meinen Eltern wieder ins Zimmer herein. Meine Vater sagte mir als ich bei ihnen anrief und von der letzten Ölung erzählte hätte meine Mutter keine Ruhe mehr gehabt und sie fuhren dann auch gleich los zu uns. Sie fuhren meine Schwägerin dann nach
Hause und ich blieb bei meinem Liebsten und hielt die ganze Zeit seine Hand. Am Morgen fuhr ich nach Hause und brachte meine Schwägerin in die Klinik. Dann fuhr ich wieder Heim um zu duschen und aß schnell etwas um schnell wieder zu meinem Liebsten zu kommen. Da erzählt meine Schwägerin mir das sie die Mutter gebeten hat hieher nach Deutschland zu kommen weil Bosko auf sie wartet um sich von ihr zu verabschieden, aber sie sagte sie kann
nicht es würde zu sehr wehtun.Ich konnte sie so gut verstehen. Aber die Cousine meines Liebsten und meiner Schwägerin überredeten sie dann doch und am Sonntagabend kamen sie. Meine Schwägerin und ich redeten den ganzen Tag über die Mutter wo sie wohl jezt sind und meine Schwägerin ging runter zum Tlefonieren, ich erzählte meinem Liebsten das seine Mama kommt und er sich auch von ihr noch verabschieden kann, dann kam die Krankenschwester und bat mich einen Moment hinauszugehen sie wolle ihn frischmachen und umbetten, bei den anderen Schwestern durfte ich mithelfen, aber diese wollte das nicht
also ging ich raus. Als sie fertig war durfte ich wieder zu ihm, ich nahm wieder seine Hand und sah das seine Fingerspitzen blau geworden sind.Im gleichen Moment kam seine Schwester und ich zeigte ihr seine Hand und sie schaute mich nur an.Ich fragte sie wo Mama und die Cousine wären und sie sagte sie wären bald hier. Ich schaute mich nach eineim Pfleger oder
einer Krankenschwester um und wollte wissen ob es nun soweit wäre und sie sagten es sind
die ersten Zeichen das nun sein WUNSCH zu sterben in erfüllung geht. Aber wann es soweit
ist kann niemand sagen, dann kam auch schon Schwiegermama und Cousine mit ihrem Ehemann herein.Sie waren dann ziemlich lange da. Gingen dann in unsere Wohnung um etwas zu essen, aber Mama blieb hier bei ihrem Sohn.Ich erzählte ihr die letzten Stunden und sie meinte das es doch richtig war das sie gekommen ist und ich sagte oja auf jedenfall. Meine
Schwägerin und Cousine kamen irgendwann wieder und blieben eine Zeit dann gingen alle nach Hause und ich blieb bei meinem Liebsten bis er dann in dieser Nacht für immer einschlafen konnte.
Liebe Irene, es ist eine sehr lange Geschichte aber bisher war ich noch nicht so weit darüber
zuschreiben, am Anfang erzählte ich das ich Bernhard Brink höre und das gerade" Vergiss mein Herz nicht wenn Du gehst"läuft, ich habe immer das Gefühl das mein Liebster mein Herz nicht vergessen hat,und er seines bei mir gelassen hat. Mir geht es genauso wie Dir, sein Leiden mitansehen zu müssen und nicht helfen zu können,das tat sehr weh, ich wünschte mir so oft das ich die Krankheit hätte und nicht mein LIEBSTER. Die Ärzte in Tübingen machten uns immer große Hoffnungen sonst hätte sich mein Bosko nicht so oft Oprieren lassen, vor allem die letzte Op. Die war am schlimmsten. die Ops hatte er eigentlich immer ganz gut überstanden aber das danach war für ihn immer sehr schlimm. Bei der letzte Op. nahemen sie
auf unseren Wunsch die Halsschlagader heraus. Allerdings wurden vorher Untersuchungen
durchgeführt wie es meinem Mann bekommt wenn sie die Halsschlagader für 30 Minuten zumachen und es wurde gemessen wie das Blut läuft. Es ging alles sehr gut. Wir waren sehr froh das die Op. gemacht wurde. Aber hinterher war ganz schlimm. Mein Mann konnte nicht mehr schlucken. Er musste immer Husten wenn er etwas hinunterschlucken wollte, und die
Ärzte sagten er dürfte nicht husten sonst könnte die wunde nicht zuheilen, und das wollte mein Liebster nicht und fragte nach einer anderen möglichkeit und der Arzt meinte das er eine Magensonde bekommen sollte, und mein Bosko gab sich damit einverstanden und so wurde ihm eine Magensonde gelegt und er war wieder ETWAS froh das er ohne Probleme Nahrung zu sich nehmen konnte. Aber dann wieder hier zu Hause.Ich las hier im Forum einige Rezpte
für Nahrhaftsuppen heraus und dies ging einigermassen aber alles nur Püriert und mit sehr viel Brühe.Aber nach der Chemo und Strahelentherapie ging es immer schlechter bis mein Liebster keinen Ausweg mehr sah.Oft sagte er völlig verzweifelt und unter Tränen ich muß
doch was Essen aber ich kann nicht!!Irgendwann rief ich in der Klinik in Tübingen an und erzählte was passiert war und fragte den Arzt ob die Heilungsschanzen so aussichtslos wären und der arzt meinte eigentlich nicht. Sonst hätten sie die OP. nicht gemacht. Aber der Arzt in Böblingen sagte das er bei dem Krankheitsbild es genauso gemacht hätte, und ein Arzt in Slowenien sagte auch das keine Chance besteht und er sich somit sehr Leid erspart hat
Liebe Irene ich drücke Dich ganz ganz fest
ich grüße dich ganz lieb Rita

12.09.2004 18:03

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Rita,
auch von mir aufrichtiges Beileid.
Deine Geschichte hat mich tief berührt. Ich muss sie erst einmal verdauen. Es war aber ein mühsamer Weg, bis Bosko’s Wunsch endlich in Erfüllung gehen durfte.
Bei Klaus kam auch noch viel, viel mehr dazu als ich geschrieben hatte.
Wie kommst du denn mit dem Alleinsein jetzt zu recht? Bei mir ist es ja erst 4 Wochen und 2 Tage her. Was mir sehr hilft, im Forum zu schreiben („Vom Angehörigen zum Hinterbliebenen“). Dort fühle ich mich richtig verstanden und nicht alleine. Ich glaube, nur wer auch so einen Verlust erlitten hat, kann das nachvollziehen.

Liebe Grüße und viel Kraft wünscht dir

Irene

13.09.2004 19:56

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Irene,
es ist nicht einfach und es tut so sehr weh, ich hätte das nie gedacht wie sehr, und es wird immer schlimmer. Am Donnerstag kam ich von Slowenien, der Heimat von meinem Bosko, und da ging es mir eigentlich ganz gut und ich konnte dort sehr gut schlafen was ich hier in Böblingen nicht mehr kann. Bosko´s Wunsch war in seiner Heimat seine letzte Ruhestätte zu
finden und das er hier verbrannt werden möchte, ich erfüllte seinen letzten Wunsch. Die
Urne konnte ich im Flugzeug mitnehmen. Als ich die Urne hier Zuhause stehen hatte träumte
ich in der Nacht bevor ich mit ihm in seine Heimat flog, das er mich verlassen möchte und
gegangen ist und irgendwie hat er mitbekommen wie sehr ich darunter gelitten habe und ist wieder zu mir zurückgekommen. Als ich jetzt 2Wochen in Slowenien war konnte ich ihn jeden
Tag am Grab besuchen und ihm erzählen was meine Schwägerin, Mama und ich alles gemacht
haben, hier fehlt mir das so sehr. Am Montag wurde eine Messe für meinen Liebsten gelesen
und da dachte ich daran das wir uns hier in dieser Kircheam 1.8. vor 23 Jahren das Ja Wort gaben und ich ihn am 9.7. für immer gehen lassen mußte.Der Schmerz war so heftig das die tränen nur noch so liefen, das war viel schlimmer wie bei der Beerdigung. Die Cousine von Bosko sagte das ich während der Zeit als Bosko im sterben lag und als Er beerdigt wurde sehr
stark gewesen war und des es völlig normal sei das jetzt alles herausbricht. Im Dezember wäre
Bosko 56 Jahre alt geworden, und gekannt hatten wir uns 28 Jahre. Bosko und ich wollten auch sehr gerne einen Hund oder eine Katze haben. Aber da wir beide noch zur Arbeit gingen
war keine Zeit dafür und als Bosko´s Krankheit immer schlimmer wurde ging es auch nicht mehr. Schau doch mal ins Forum auf dieser Seite "Nathodeserlbnisse" von Britta, das ist sehr
Interresant und vor allem was ihre Schewster Sonja Arndt geschrieben hat, ich vergleiche das mit Bosko. Vielleicht war es bei deinem Klaus auch so.
Ich wünsche sehr viel Kraft und Stärke
Liebe Grüße Rita

13.09.2004 20:23

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Rita,

mir geht’s genau so wie dir. Auch bei mir wird es immer schlimmer. Auch ich kann nicht mehr schlafen, essen. Schlafe schnell ein, aber nach spätestens 2 Stunden bin ich wieder wach. Und morgens um 6 geht der Wecker. Auch Klaus wünschte sich eine Feuerbestattung, allerdings anonym. Habe jetzt Bescheid bekommen, dass die Urne beigesetzt wurde.
Bewundere deine Stärke, glaube ich hätte es nicht ertragen, die Urne zu Hause zu haben. Ja, die Gedanken, die machen einen fertig. Kann mir vorstellen, wie es dir in der Kirche zu Mute war.
Während der Krankheit hat man sich zusammengenommen und solche Stärke entwickelt, dass es dann, wenn es vorbei ist, alles rauskommt. Ist eine natürliche Reaktion und muss auch so sein.

Es ist aber sehr gut für dich, daß du dich in deiner Familie gut aufgehoben weißt.

Bei uns ist es so, daß weder Klaus noch ich Geschwister haben, habe nur meine Eltern. Richtige Freunde hatten wir auch nicht und die Bekannten haben sich schon während der Krankheit zurückgezogen.


Klaus war ja gerade im Juli 60 geworden und bevor die Krankheit voriges Jahr an seinem Geburtstag im Juli entdeckt wurde, wollte er mit 60 in Rente oder Altersteilzeit gehen. Ich hatte auch überlegt, zumindest meine Arbeitszeit zu reduzieren. Und jetzt, jetzt hat er gerade 3 Wochen seinen 60. überlebt.
Wir hatten auch so viele Pläne.....

Es ist so grausam.

Danke für deinen Tip mit der Seite "Nahtoderlebnisse". Werde morgen mal reinschauen.

Ich wünsche dir auch viel Kraft und Stärke und eine ruhig Nacht.

Liebe Grüße

Irene

14.09.2004 20:38

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Irene,
das ist ja schrecklich ausgerechnet an so einem Tag diese furchtbare Diagnose zu bekommen.Da war Klaus und Dir bestimmt nicht mehr nach Geburtstag zumute. Weisst Du wo Dein Klaus beigesetzt wird und kannst Du ihn besuchen? Mir hat es geholfen als ich ihn jeden Tag besuchen konnte.Schade das ihr keine richtigen Freunde habt. Mit mir und Bosko ist eine sehr gute Freundin mitgeflogen ihr Mann konnte leider nicht weil ihr Hund schon sehr alt und krank war. Er mußte 2Wochen nach Bosko`s Beisetzung eingeschläfert werden. Vielleicht hat Bosko ihn zu sich geholt. Die kleine Alice hat Bosko heiß und innig geliebt.
Wir sind zusammen im Schwarzwald auf einem Campingplatz und sind eigentlich jedes Wochenende dort, unsere Freunde stehen Unterhalb von uns und wenn sie dann kamen
rannte Alice immer zuerst zu uns hoch und wehe Bosko war nicht da. Dann war sie ganz unglücklich.Die beiden gingen immer sehr viel Spazieren.Die Schwester lebt mit ihrer Familie
und ihrer Mutter auch in Köln.
Es ist wirklich sehr schlimm ,wenn alle Träume und Pläne durch so eine grausame Krankheit zu nichte gemacht werden. Es ist nichts mehr wie es einmal war. Als ich in Slowenien mußte
ich alleine die Möbel für unser Wohnzimmer aussuchen meine Schwägerin ist zwar mitgegangen aber das ist nicht dasselbe. Wir waren letztes Jahr mit dem Umbau fertig dann brach die Krankheit aus. Bosko wollte so gerne mal nach Hause, aber als es ihm noch besser
ging verweigerte die AOK für die Zeit das Krankengeld, und einfach so runterfahren trauten
wir uns nicht weil es Winter war und dann doch vielleicht schneller was passieren kann, und
im Frühjahr ging es leider nicht mehr, wenn ich aber vorher schon gewußt hätte das wir mit dem Flugzeug in einer Stunde in Graz und in Slowenien mit dem Auto noch mal 1Stunde gebraucht hätten wäre ich mit ihm geflogen, aber leider wußten wir das beide nicht. In 2 Jahren wollte Bosko auch in Teilzeit gehen.
Viele Liebe Grüße Rita

15.09.2004 18:06

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Rita,

ja, es war schrecklich, 2 x das Geburtsdatum. Ich weiß wo Klaus beigesetzt wurde, aber ich persönlich bin der Meinung, dass ich ihn auf dem Friedhof – zumindest jetzt im Anfang – nicht besuchen kann. Trauere überall um ihn, mit dem Friedhof kann ich ihn nicht identifizieren.
Habe auch mal auf der Seite der Nahtoderlebnisse nachgesehen. Es kann wohl so sein, aber Klaus finde ich da irgendwie nicht wieder.
Es tut mir sehr leid, dass nun auch die kleine Alice, die Bosko so heiß und innig geliebt hat nicht mehr da ist. Aber Bosko hat sie bestimmt zu sich geholt und so sind die beiden wieder vereint.
Mach dir keine Vorwürfe, dass du damals nicht gewusst hast, dass Boskos Wunsch nach Hause zu fahren, vielleicht doch realisierbar gewesen wäre.
Zum damaligen Zeitpunkt war es doch unmöglich gewesen, hätte mich auch nicht getraut einfach so runterzufahren.
Jedenfalls ist er jetzt in seine Heimat zurückgekehrt und das zählt doch letztendlich.
Ich jedenfalls habe nun überhaupt keine Veranlassung mehr, über Teilzeit nachzudenken. Werde also weiter treu und brav volltags weiter arbeiten gehen, dann bin ich wenigstens tagsüber abgelenkt. Du gehst doch auch weiter arbeiten, oder?
Ich weiß nicht, wie wir es schaffen, aus dem riesigen Loch herauszukommen.
Aber irgendwie muß es weitergehen. Bin mir sicher, weder Bosko noch Klaus hätten gewollt, dass wir so am Boden zerstört wären. Vielleicht gibt das uns Kraft? Hoffentlich!!!!

Liebe Grüße und eine geruhsame Nacht.

Irene

15.09.2004 21:09

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Irene,
sicher lenkt uns die Arbeit ab aber auch nicht immer. Ich arbeite bei einer Familie im Haushalt.
Sie haben 3 Jungs, 9, 13 und 15 Jahre alt und wenn die 3 von der Schule Heim kommen ist ganz schön was los und ich habe keine Zeit mehr nachzudenken, aber wenn ich morgens alleine im Haus bin kommen die Gedanken.
Die erste Zeit wollte ich auch nicht auf den Friedhof aber als ich ihn dann besucht habe
tat es die ersten paarmale sehr weh hat mir aber trotzallem gutgetan, und ich fühlte mich ihm
sehr nahe.
Gestern lag ich bis 1Uhr wach im Bett und wachte dann als ich endlich eingeschlafen war immer wieder auf, in Slowenien konnte ich so gut schlafen, vielleicht weil er mir dort so nah war, und ich dort andere Errinerungen an ihn habe und nicht die Bilder wie sehr er gelitten hat und wo ich ihn gefunden habe.
Sicher hätten Klaus und Bosko nicht gewollt das wir so sehr um sie weinen, aber es geht nicht anders, die Krankheit hat uns nur noch mehr zusammengeschweißt und ich hatte immer
schreckliche Angst um ihn und vor dem Zeitpunkt wenn er es vielleicht doch nicht schafft, jetzt mischt sich Trauer, Schmerz und Angst zusammen.
Ich habe auch keine Ahnung wie wir das schaffen sollen, aber irgendwie geht es doch weiter.
Heute habe ich ein Pflanzliches Beruhigungsmittel genommen das ich mal wieder ruhig schlafen kann.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und eine ruhige und gute Nacht.
Liebe Grüße Rita

15.09.2004 21:18

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo, habe deinen Bericht gelesen, auch ich habe meinen Mann vor 5 Wochen verloren. Er wurde nur 56 Jahre alt. Ich weiß nicht wie es weitergehen soll. Wir waren 36 Jahre verheiratet. Leider arbeite ich nicht mehr, somit stehe ich morgens auf und weiß nicht wie ich den Tag verbringen soll. ICh habe Angst vor den nächsten Wochen und Monate. Ich wünsche Dir alles Gute

16.09.2004 18:45

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Rita,

natürlich kann man auch beim Arbeiten die Gedanken nicht ganz aussperren, aber mir persönlich geht’s bei der Arbeit besser als am Feierabend. Ganz schlimm ist es am Wochenende.
Dieses nicht schlafen können ist entsetzlich, obwohl ich schon länger abends ½ Schlaf-/Beruhigungstablette nehme, klappt es nicht. Das Einschlafen geht, aber dann alle 2 Stunden wieder wach.
Hat es bei dir denn die Nacht geklappt?


Hallo Bugi, zunächst einmal mein allerherzlichstes Beileid. Wie es weitergehen soll, ich weiß es auch nicht. Die Tage und die Wochenende sind so unendlich lang. Wer es selbst nicht erlebt hat (erleben musste) kann es nicht verstehen.

Ich weiß auch nur, dass wir es schaffen müssen, wie das ist mir auch noch ein Rätsel. Hätte nie gedacht, dass es täglich schlimmer wird. Diese Wein-Attacken kommen wie aus heiterem Himmel und auch nicht nur zu Hause.

Vielleicht ein Hinweis für euch beide (Rita, glaube, ich hatte dich schon mal drauf verwiesen): Lest doch mal im Forum „Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen“ nach. Hatte dort schon etwas länger nachgelesen, aber am 29.08. das erste Mal geschrieben bzw. meinen Beitrag auch dort eingestellt. Ich bin so nett aufgenommen worden, es ist eine richtige Gemeinschaft. Es ist sehr hilfreich, wenn man merkt, dass man mit seinen großen Problem nicht alleine ist. Da fühle ich persönlich mich sehr gut aufgehoben und verstanden. Wir haben alle das gleiche erleben müssen und geben uns gegenseitig Halt.
Schaut doch mal rein und wenn ihr mögt, beteiligt euch doch.

Liebe Grüße

Irene

16.09.2004 20:19

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Irene,
diese Nacht konnte ich ruhiger schlafen, allerdings erst gegen 23Uhr, und ich bin auch nicht
so oft aufgewacht wie sonst. Ich habe Vorgestern in dem Forum schon mal gelesen, wußte aber nicht ob da noch jemand reinpasst weil es doch schon einige sind. Eure Beiträge sind
sehr hilfreichreich und tröstend.
Heute ging es mir einigermaßen. Als der Älteste heute von der Schule nach Hause kam und mich sah sang er ein Lied und dichtete meinen Namen mit hinein und ich mußte so lachen wie schon ewig nicht mehr und er lachte herzhaft mit, es hat richtig gutgetan.
Liebe Bugi ,
mein allerherzliches Beileid auch von mir. Es ist alles sehr schwer, vor allem wenn man keine
größeren Aufgaben hat. Ich habe mich immer mit irgendwas beschäftigt. Anfang August war ich bei meiner Jugendfreundin 1 Woche in Berlin, sie hat mit mir jeden Tag etwas unternommen, allerdings mußte sie arbeiten, aber wenn sie nach Hause kam zogen wir auch bald los. Tagsüber ging ich alleine los aber nicht so weit meistens nur einkaufen oder unternahm mit ihrem 13 jährigen Sohn etwas, oder wir blieben zu Hause kochten, spielten oder
hörten Musik wobei er eine ganz andere Geschmaksrichtung hatte freute sich aber das er mir seine Musik vorspielen konnte, er wollte mir eine CD brennen und sie mir dann schicken aber ich lehnte dankend ab und sagte ihm das es nicht so meinen Geschmack trifft ich aber gerne mit ihm die Musik anhöre.
Vielleicht wäre es gut, wenn Du Tiere magst und bei Euch ein Tierheim in der Nähe ist, das Du
mit Hunden spazieren gehst, das würde ich machen wenn ich nicht arbeiten würde. Tiere können auch etwas ablenken von unserem Kummer. Oder hast Du Freunde oder Bekannte wo Du ab und zu hingehen kannst?
Ich weiß auch nicht wie wir die Zeit Überstehen, bei mir kommt auch immerwieder eine Angst
auf. Aber wir müssen und werden das alles irgenwie überstehen.
Ich wünsche Dir sehr viel Kraft dafür.
Liebe Grüße Rita

16.09.2004 23:13

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo Rita,
danke für deine e-mail.
Ich habe Freunde die mich unterstützen, dafür bin ich auch sehr dankbar. Mein Sohn und Schwiegertochter sind auch immer für mich da, habe auch einen Enkel von 6 Jahren der aber mit dem Tod von seinem Opa noch nicht so richtig klar kommt. Gestern wollte er zum Friedhof, er hat ein Bild für Opa gemalt und dann auf das Grab ausgebreitet, mit der Schriftseite nach unten, er meinte, vielleicht kann Opa ja seinen Brief lesen und er freut sich dann. Er hat den Brief dort eine Weile liegen gelassen und anschließend in einen Plastikumschlag an das Kreuz gelegt. Du kannst Dir sicher vorstellen, welche Gefühle ich da hatte, aber ich finde es richtig, das er sich jetzt damit auseinandersetzt das sein Opa nicht mehr lebt. Früher hat er ganz oft bei uns geschlafen, zur Zeit ist das nicht möglich, abends will er wieder nach Hause, er ist ein richtiges Opakind gewesen, nun braucht er noch Zeit sich daran zu gewöhnen.
Ich kann mich im Moment zu nichts aufraffen, mein Garten ist schon ziemlich verwildert, ich habe einfach keine Lust etwas daran zu ändern, ich hoffe das es sich auch mal wieder ändert.
Angst habe ich vor den nächsten Wochen und Monate, die sogenannte dunkle Jahreszeit und die Feiertage. Am 4.10. ist der Geburtstag meines Mannes ich denke, das es bestimmt ein schlimmer Tag für mich werden wird. Aber ich sehe ja, das ich nicht alleine mit diesen Problemen bin, euch geht es ja auch nicht besser.Würde mich freuen, wieder von Dir zu hören.
Liebe Grüße Gitta (Bugi)

17.09.2004 20:02

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Rita,

ist doch schon gut, dass du ruhiger schlafen konntest. Prima, dass du mit deinem Sohn lachen konntest, tut euch beiden gut. Ist für euch alle ja so schwer. (Klar passt du noch in das Forum rein, wenn du möchtest).

Liebe Gitta, auch du kannst - wie Rita - wirklich dankbar sein, dass ihr eure Familie habt, die euch bei der Trauerbewältigung helfen. Mir geht’s leider nicht so, habe nur meine Eltern, die möchte ich aber auch nicht immer mit meinen Heulanfällen belasten, ist sie für sie auch so schwer genug. Die Bekannten haben sich ja schon im Laufe der Krankheit zurückgezogen. Und so vergrabe ich mich total und kann mich zu nichts aufraffen. Bin nur froh, dass ich meine beiden Miezen habe, bin durch sie nicht so alleine und sie trösten mich und lenken mich auch ab.

Ich nehme ja allabendlich ½ Beruhigungs-/Schlaftablette, bringt aber überhaupt nichts. Alle 2 Stunden wach. Hab mir schon überlegt, heute mal darauf zu verzichten. Kann sie dann immer noch nachts nehmen.

Entschuldigung mir geht’s heute nicht so gut, Klaus ist heute 5 Wochen tot und dieses grauenhafte Wochenende steht wieder vor der Tür........

Wünsche euch Kraft und Stärke.


Liebe Grüße

Irene

17.09.2004 20:50

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Irene, liebe Rita
danke für eure liebe E-mail. Ich war heute ein wenig im Garten und habe schon mal ein paar Blumen weg geworfen, es hat mir richtig gut getan mal wieder körperlich zu arbeiten. Ich hoffe, das ich diese Nacht mal etwas besser schlafen kann. Die Nächte sind die schlimmsten, auch ich werde fast stündlich wach, ich schrecke immer ganz fürchterlich auf. Heute habe ich meinen Enkel von der Schule abgeholt, er schläft heute bei mir und diesmal geht es auch gut. Er hat mir bei der Gartenarbeit geholfen, weil Opa das sonst immer gemacht hat hilft er mir jetzt. Morgen werde ich mit meinem Sohn einen Stein aussuchen, anschließend wird er meinen Efeu im Garten schneiden. Dann habe ich wieder einen Tag geschafft. Als ich meinen Enkel ins Bett brachte, habe ich mich zu ihm gelegt und in den Arm genommen, da musste ich auf einmal weinen, da merkte ich mal wieder, wie schön das war als mein Mann noch lebte, mal in den Arm genommen zu werden.
Irene, ich kann dich verstehen, das du deine Eltern nicht belasten willst, hast du denn gar keine Freunde die dir beistehen? Auch am Wochenende kommt immer mal jemand von meinen Nachbarn rein, auch wenn es nur für eine 1/2 Std. ist. Auch könnte ich abends mal zu Bekannten gehen, das möchte ich aber nicht, man will ja auch nicht lästig fallen.
Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend vielleicht hören wir ja am Wochenende voneinander.

Liebe Grüße
Gitta

17.09.2004 21:25

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Für Irene, Rita und an allen die um ihre Angehörigen trauern. Ich habe diese Zeilen zum Tode meines Mannes bekommen, vielleicht trösten sich euch auch ein wenig.
Gitta



Der Tod ist nichts
ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, Ihr seid Ihr,
das was ich für Euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, den Ihr mir immer gegeben habt.
Gebraucht nicht eine andere Redensweise,
seid nicht feierlich oder traurig,
lacht weiterhin über das,
worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht, denkt an mich,
damit mein Name gesprochen wird,
so, wie es immer war,
ohne irgendeine besondere Betonung,
ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das, was es immer war.
Der Faden ist nicht durchgeschnitten,
warum soll ich nicht mehr in Euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in Eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg,
nur auf der anderen Seite des Weges.


Ch. Pegny

17.09.2004 23:42

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Irene,
ich meinte den ältesten Sohn wo ich arbeite, mein Mann und ich haben keine Kinder, endschuldige bitte habe vielleicht etwas unverständlich geschrieben. Gestern waren es 3 Monate als sich mein Liebster von seinem Leiden erlöst hat und es ging mir nicht so gut,
am Dienstag sind es 3 Monate seit Boskos tot, deshalb kann ich sehr gut nachvollziehen wie
schlecht es Dir geht, ich habe auch noch meine Eltern, möchte sie aber nicht mit meinen Probleme belasten und spiele ihnen immer die Starke vor, obwohl mir zum heulen zumute ist,
aber sie sorgen sich sonst zu sehr.Ich hab auch keine Ahnung wie ich das Wochende verbringe, ich habe zwar Freunde und Bekannte, aber die haben alle mit sich und ihrer Familie
zutun und die Freunde wo die kleine Alice tot ist wohnen 30 km weg und da muß ich mich aufraffen um dort hinzufahren und die Bekannten die hier um die Ecke wohnen kommen erst am Sonntag vom Urlaub zurück.
Liebe Gitta,
wie ich sehe hast Du meine E-mail, die ich Dir geschrieben habe, gelesen. Ich vermisse es auch von Bosko in die Arme genommen zu werden oder auch umgekehrt. Schön das Dein Enkel bei Dir schläft, dann bist Du etwas abgelenkt. Toll das er Dir bei der Gartenarbeit hilft
und denkt das er seinen Opa vertreten möchte. Konnte Dein Mann noch bei der Einschulung
von Eurem Enkel dabeisein?
Das Gedicht ist sehr schön und auch tröstend.

Jemand stirbt,
und das ist,
wie wenn eine Tür zuschlägt,
aber wenn es ein Tor wäre
sich dahinter andere Welten
ohne Schmerz und Qual sich auftun?
Dieses Gedicht habe ich für meinen Liebsten auf den Grabstein schreiben lassen, es sagt alles
was ich ihm wünsche, ich habe im Forum "mein überalles geliebter Ehemann"geschrieben und da hat mir zuerst Britta die ganze Form von dem Gedicht geschrieben und dann Brittas Schwester Sonja die abgewandelte Form.
Ich wünsche Euch beiden eine ruhige gute Nacht und das Ihr durchschlafen könnt,
viel Kraft und liebe Grüße Rita

18.09.2004 19:41

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo Rita,
ich finde dein Gedicht auch sehr schön.
Leider konnte mein ´Mann nicht mehr dabei sein, er ist am 8.8. gestorben und am 11.8. wurde unser Enkel eingeschult, am 13.8.04 war dann die Beerdigung. Es war sehr schwer für Lasse (unseren Enkel), er hatte einen schlechten Start in der Schule, mittlerweile macht es ihm aber Spaß. Wie ich ja gestern schon geschrieben hatte, hat Lasse bei mir geschlafen, er wollte aber nicht im Schlafzimmer schlafen, so habe ich dann im Gästezimmer das Sofa ausgeklappt und dort haben wir beide geschlafen.Eigentlich habe ich kaum geschlafen, weißt du nicht ein Mittel welches man einnehmen könnte um besser zu schlafen?
Jetzt kommt wieder der schrecklich lange Sonntag, ich hoffe das ich mich etwas beschäftigen kann.
Wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Gitta

18.09.2004 21:56

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Gitta und liebe Rita,

eure Gedichte sind wirklich sehr schön. Nein, Gitta wirkliche Freunde hatten wir nicht. Nur Bekannte und die haben sich auch während der Zeit der Krankheit und danach zurückgezogen. Konnten wohl damit nicht umgehen und so sind sie ganz weggeblieben.
Wir hatten aber auch bis zu der Erkrankung keinen sehr großen Bekanntenkreis. Waren beide ja volltagsberufstätig und waren froh, am Feierabend und Wochenende unsere Ruhe zu haben. In der Woche ging der Wecker ja immer schon um 05:45.


Wir haben auch keine Kinder (Entschuldigung Rita, dass ich euch welche zugeordnet hatte). Klaus und ich haben auch keine Geschwister. Wohne in Köln und da ist das nicht so mit den Nachbarn, die immer mal reinschauen. Gut, meine Nachbarin erkundigt sich schon mal telefonisch, aber hab den Eindruck, dass sie auch gar nicht so richtig damit umgehen kann, obwohl wir uns auch schon über 20 Jahre kennen.

Kann natürlich im Kollegenkreis über meine Trauer, Verlust reden. Aber eben nur von montags-freitags. Hab aber jetzt nach 5 Wochen den Verdacht, dass sie denken, die Trauer müsste weniger werden und Normalität eintreten.

Es wird aber immer schlimmer und das kann nur einer nachempfinden, der das gleiche erleben musste.

Der Sonntag ist für mich der schlimmste Tag, Samstag geht noch so einigermaßen.

Gitta, glaube es gibt kein richtiges Medikament bezüglich der Schlafstörungen. Habe mir abends ein rezeptpflichtiges Schlaf-/Beruhigungsmittel genommen. Hat aber auch nichts genützt. Hab es gestern weggelassen und es war das gleiche. Rita nimmt ja ein homöopathisches Mittel und es geht ein kleines bisschen. Musst du vielleicht mal ausprobieren, was dir evtl. helfen kann. Aber mit diesem Problem stehen wir nicht alleine, haben wohl alle mit zu kämpfen und das ist schon hilfreich zu wissen.


Es ist aber mehr als traurig, dass dein Mann die Einschulung von Lasse nicht mehr erleben durfte, kam aber auch alles zusammen. Bei dir war am Freitag, 13.08. die Beerdigung und Klaus ist an diesem Tag gestorben......

Vielleicht klappt es heute Nacht mal mit dem Schlafen, wünsche es euch/uns von Herzen und einen erträglichen Sonntag.

Liebe Grüße

Irene

18.09.2004 22:23

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Irene,
es tut mir sehr Leid das Dein Mann nicht mehr bei der Einschulung von Lasse dabei sein konnte,es ist ein wichtiger Tag für ein Kind, aber leider kann man nichts ändern, aber wie gesagt verarbeiten und vergessen Kinder zum Glück alles viel besser, wäre auch schrecklich
wenn so ein kleines Kind immer so trauern würde wie wir Erwachsenen.
Heute war unser Vermieter bei mir, ich brauche einen neuen PC weil der den ich jetzt habe viel zulangsam ist, er braucht bis zu 7 Minuten bis er da ist wo ich hinmöchte und er kümmert sich darum, er fragte mich ob ich mit ihm und seiner Frau in den Garten kommen möchte, aber ich sagte das ich die Wohnung mal wieder gründlich putzen möchte, aber er sagte das nur der Putzlappen kaputt gehen würde es sei doch gar nicht schmutzig, typisch Mann dachte ich, und lehnte nochmal ab. Später dachte ich, hätte vielleicht doch mitgehen sollen, es war heute noch so schönes Wetter, aber nun bin ich froh das ich alles erledigt habe.
Zum schlafen nehme ich zur Zeit Vivinox day, die gibt es auch noch für die Nacht und sind Pfanzlich gibt es aber auch Stärkere aber die Pflanzlichen nahm Bosko während seiner Krankheit und die hatte ich noch zu Hause, vorher nahm ich immer Abends 2 Tabletten und
seit Gestern 1 Tablette und ich schlief die Nacht gut, allerdings erst ab 1Uhr aber dafür bis heute Morgen um 8 Uhr 30. Schau doch mal bei "nun gehöre ich auch zu den Hinterblieben"
nach, da hat Sonja die Beschreibung von "Stangyl"Tropfen copiert die ihre Schwester Britta
einnimmt, die beiden haben ihren Vater durch diese schreckliche Krankheit verloren.
Vielleicht gehe ich Morgen mal wieder schwimmen, weiß aber noch nicht, vornehmen kann ich es mir ja aber ob ich gehe weiß ich noch nicht. Als Bosko noch Gesund war gingen wir jedes
Wochenende vor dem Frühstück schwimmen.
Ich wünsche Dir so sehr das Du schlafen kannst, sowie sehr viel Kraft und einen erträglichen
Sonntag für Dich.
Liebe grüße Rita

18.09.2004 22:26

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Gitte,
mir ist ein Fehler unterlaufen, den ich etwas zu Spät bemerkt habe. Die E-mail ist natürlich für Dich und nicht für Irene. Tut mir Leid

18.09.2004 22:33

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Gitta,
ich weiß auch nicht was mit mir heute los ist, ich meinte "vom Angehörigen zum Hinterbliebenen",entschuldige bitte nochmal, aber ich vermisse Bosko so sehr, vielleicht passieren mir deshalb diese Fehler.

18.09.2004 23:20

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo Rita,
das macht doch nichts, ich bin auch oft durcheinander, gehe z.b. in den Keller und weiß nicht mehr warum. Du hättest das Angébot von deínem Vermieter ruhig annehmen sollen, ich habe auch oft keine Lust wenn ich eingeladen werde, gehe aber meist doch und hinterher bin ich froh das ich es gemacht habe. Ich kann mir auch denken, wie schwer es ist den Schritt zu wagen mal wieder Schwimmen zu gehen, aber versuch es, du kommst raus. Ich war am Donnerstag auch das erste mal wieder zum Turnen, es war schon komisch wenn einem wieder Beileid ausgesprochen wird, aber nun habe ich es überstanden. Montag werde ich wieder zur Wassergymnastik gehen und das wird das erste mal auch wieder traurig werden, aber ich denke mir für die Anderen ist es auch nicht einfach auf einen zuzugehen und sein Beileid auszusprechen.
Ich werde heute eine Beruhigungstablette nehmen, damit ich mal wieder eine Nacht schlafen kann. Für mich ist morgen auch wieder ein langer Sonntag, ich habe glaube ich gelesen, das du in der Nähe von Köln wohnst, ich wohne in der Nähe von Flensburg, schade sonst könnte man sich mal treffen und ein paar Stunden zusammen verbringen.
Schalf gut
Gitta

18.09.2004 23:22

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Irene,
kein Problem zwecks dem Sohn, dachte schon ein paarmal wäre vielleicht besser wenn wir Kinder hätten, dann hätte sich unser Leben nicht nur um uns beiden gedreht, aber nun ist es
nun mal so. Bosko ist am Dienstag 3 Monate tot, und ich trauere immer noch so sehr um Bosko und von Normalität keine Rede, und bei Dir sind es erst 5 Wochen, aber wie Du sagst,
richtig nachempfinden und verstehen kann nur derjenige der dasselbe durchgemacht hat. Mich fragte eine Nachbarin, na wie gehts ohne Mann, so nach dem Motto sind Sie froh das
Sie ihn los haben? Ich war ziemlich geschockt und schüttelte nur den Kopf und sie fragte nicht gut? und ich sagte NEIN überhaupt nicht. Die anderen Mitbewohner im Haus sind nicht so taktlos, am nettesten sind der Hausmeister und seine Frau, sowie meine Nachbarn gegenüber, die grüßen immer und wir reden ein paar belanglose Worte, und das wars. Wir sind erst voriges Jahr im März hier eingzogen und deshalb kennen mich die meisten nur durch
sehen oder einige auch gar nicht, wo ich ganz froh darüber bin.
Die letzte Nacht konnte ich von 1Uhr bis heute Morgen um 8 Uhr 30 durchschlafen, mal sehen wie es heute Nacht geht.
Vielleicht gehe ich Morgen mal wieder schwimmen, weiß es aber noch nicht.
Ich wünsche Dir sehr viel Kraft und ebenso einen erträglichen Sonntag.
Liebe grüße Rita

18.09.2004 23:41

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo Irene,
das ist schade, das du keine Freunde hast. Ich bin zwar auch abends alleine dann geht es mir auch immer sehr schlecht, aber am Tag kommt doch schon mal jemand zu mir, ich bekomme auch viele Anrufe. Trotz allen bin ich alleine, aber ich komme auf andere Gedanken wenn jemand bei mir ist. Gestern hat mein Enkel bei mir geschlafen und heute war mein Sohn bei mir und hat im Garten gearbeitet, es war mal wieder Leben im Haus, mein Sohn und mein Enkel ist auch mein größter Halt. Das Verhalten Deiner Nachbarn und Kollegen finde ich unmöglich, irgendwann kommen sie auch mal in so einer Lage und dann merken sie wie das ist einen geliebten Menschen zu verlieren. Keiner kann sich eine Vorstellung machen die nicht in unserer Lage sind, aber ein bischen Mitgefühl kann man doch erwarten. Ich werde gleich eine Beruhigungstablette nehmen das ich vielleicht eine Nacht mal richtig schlafen kann. Hoffentlich verbringst du einen schönen Sonntag, für mich und sicherlich auf für dich wird es wieder ein langer einsamer Tag werden.
Viele liebe Grüße Gitta

19.09.2004 16:35

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo Ihr Beiden,
hattet Ihr einen erträglichen Sonntag?
ich war heute schwimmen und es hat gut getan, ich vermißte zwar Bosko und ich mußte mich zusammen nehmen nicht gleich wieder loszuheulen , und ich beobachtete die Menschen um mich herum dann ging es wieder. Nun habe ich mir fest vorgenommen wieder regelmäßig schwimmen zu gehen.
Gitta, ich wohne in Böblingen bei Stuttgart also noch weiter weg von Flensburg, und Irene
wohnt in Köln. Das ist echt Schade das wir soweit Entfernt voneinander wohnen.
Wie habt Ihr denn geschlafen? Ich hoffe etwas besser ? Ich ging um 00 Uhr ins Bett habe noch etwas gelesen und habe bis um 8 Uhr geschlafen, allerdings mit 1 Vivinox und das Fenster hatte ich zu, bei uns gegenüber ist ein Jugendzentrum und da ist Samstags immer was los, und morgens wecken mich immer die Krähen mit ihrem Geschrei sobald es hell wird.
Liebe Grüße Rita

19.09.2004 18:26

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Rita, liebe Gitta,

Rita, muss dich bewundern, daß zu alleine zum Schwimmen gegangen bist. Toll, mir fehlt der Antrieb etwas alleine zu machen. Mit dem Schlafen war wieder nix. Das Durchschlafen ist das Problem. Ansonsten bin ich heute zu meinen Eltern zum Mittagessen gefahren und gerade wiedergekommen. Irgendwie hab ich aber auch bei ihnen den Verdacht, sie wissen nicht richtig mit mir umzugehen. Sie wollen mich nicht belasten und so wird über alles mögliche geredet, nur nicht viel über Klaus, obwohl sie ihn auch geliebt hatten und sehr um ihn trauern und ihn vermissen. Sie wollen mich aber ablenken und mein Vater ist der Meinung, so wäre es auch kein Leben mehr für Klaus gewesen und ich soll froh sein, daß er nicht mehr leiden müsste. Stimmt natürlich, war ich am Anfang auch, nur das endgültige Begreifen kommt eben später. Die meisten Männer können aber auch schlecht (Klaus gar nicht) Gefühle zeigen.

Ist wirklich schade, daß wir so weit entfernt wohnen.

Ansonsten bin ich froh, daß ich morgen wieder zum Dienst fahren kann, obwohl nachmittags Zahnarzttermin ansteht.

Ich wünsche euch eine ruhige Nacht und einen angenehmen Start in die nächste Woche.

Liebe Grüsse

Irene

19.09.2004 18:51

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo Rita und Irene,
ich habe gestern eine Beruhigungstablette genommen, die ziemlich stark ist, aber ich habe von 24.00 Uhr bis 4.30 Uhr durchgeschlafen um 7.00 Uhr wurde ich dann wieder wach, erst wollte ich aufstehen und dann habe ich mich doch noch mal umgedreht und siehe da, ich habe bis 9.00 Uhr geschlafen. Es war richtig erholsam nach Wochen mal so lange zu schlafen. Aber leider darf ich die Tabletten nicht jeden Tag nehmen. Gestern abend habe ich noch mit einer Frau aus Bonn gechatet die auch ihren Mann verloren hat, habe sie im Krebs-Chat von AOL kennengelernt, wir haben uns schon Bilder zugeschickt und wollen uns demnächst mal treffen. Ich komme aus Oberhausen und meine Geschwister wohnen noch dort, im November werde ich sie besuchen, von Oberhausen nach Bonn ist es ja nicht weit. Heute Abend treffen wir uns wieder im Chat, ich habe einen privaten Chatraum bei AOL, falls jemand von euch auch in AOL ist und gerne dazukommen möchte, schreibt es mir. Heute Morgen habe ich meinen Haushalt erledigt und Nachmittags war ich mit einer Bekannten zum Friedhof und anschließend haben wir zusammen Kaffee getrunken. Nun ist es fast 19.00 Uhr und die paar Stunden werde ich jetzt noch rumkriegen.
Rita, ich finde es toll das du zum Schwimmen warst.
Irene und Rita ihr müßtet euch vielleicht einer Gesprächsgruppe für Hinterbliebene anschließen, da würdet ihr auch andere Leute kennenlernen. Ich habe es vielleicht auch vor, nur zur Zeit möchte ich das noch nicht.
Ich wünsche Euch auch einen schönen Wochenanfang.

Viele Grüße
Gitta

19.09.2004 20:36

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Irene, liebe Gitta
ja ich wundere mich selbst, aber ich habe gar nicht viel nachgedacht habe alles zusammengepackt und bin los, eigentlich bin ich eher ein Stubenhocker, bei uns war immer
Bosko die treibende Kraft.

Gitta, es ist gut das Du mal wieder richtig schlafen konntest,wenn auch mit einem starken Beruhigungsmittel, aber ab und zu muß Körper und Geist zur Ruhe kommen und völlig abschalten können, mir reicht zur Zeit 1Vivinox, vorher nahm ich auch mal 3x2 am Tag, aber auch nicht jeden Tag, dann nur noch abends 2 und irgendwann geht es auch wieder ohne.
Dein Vorschlag mit der Gesprächsgruppe ist gar nicht so schlecht, vielleicht sollte ich mich mal darum kümmern. Ich habe auch vor einen Slowenischkurs zu belegen.

Irene, irgendwann kommt der Antrieb auch bei Dir, bei mir hat es 3 Monate gedauert und wenn ich viel nachgedacht hätte, wäre ich heute nicht beim Schwimmen gewesen. Versuch doch auch mal ein leichtes Beruhigungsmittel auch schon am Tag zu nehmen und Abends 2 Beruhigungstabletten zu nehmen.
Eine gute Nacht und einen eträglichen Tag Morgen wünscht Euch Rita

20.09.2004 18:11

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Gitta und Rita,

Gitta, was ist das denn für eine Beruhigungsmittel das du genommen hast? Hat doch gut gewirkt.

Bin nicht bei AOL, nehme an, dass ich dann auch nicht dort chatten kann, oder? Sonst hätte ich bestimmt Interesse daran.

Mit einer Gesprächsgruppe hab ich mir auch schon mal überlegt, ist mir aber auch noch zu früh. Später vielleicht mal.


Rita, weiß nicht, mit den Beruhigungsmittel tagsüber, muss ja morgens Autofahren und dann den ganzen Tag versuchen, meine Gedanken beisammen zu halten. Über Tag geht es ja auch, zumindest wenn ich im Büro bin. Und abends die Tablette hat ja nichts gebracht. Aber muss mal mit meinem Arzt reden, vielleicht gibt es doch was, was ich auch tagsüber – auch wenn ich arbeite – nehmen kann.

Hatte heute ja den Zahnarzttermin, hatte Bammel davor, denn bei der Terminplanung hatte ich erfahren, dass die Ehefrau des ZA (eine ganz liebe, mitfühlende Frau, die auch in der Praxis arbeitete) im Mai ganz plötzlich mit 54 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben war. Aber heute der Termin hat mir - und ich glaube auch dem Zahnarzt - sehr geholfen, hat gar keine Untersuchung gemacht und wir haben uns 1 Stunde nur unterhalten. Hat richtig gut getan, mit ihm zu sprechen. Einen Termin zur Behandlung habe ich erst in 14 Tagen und er meinte auch, dann könnten wir uns wieder unterhalten. Da sind wir wieder beim Thema, nur wer es erleben musste, kann es verstehen.

Einen angenehmen Abend und mal wieder eine ruhige Nacht

Irene

20.09.2004 20:10

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
HAllo Irene,
meine Tabletten heißen Tranquase - 10
gegen Angst und Spannungszustände, sie sind aber sehr stark deswegen kann ich sie nur sehr selten nehmen. Gestern Nacht bin ich wieder nicht zur Ruhe gekommen.
Versuche doch mal unter www.aol.de reinzukommen, da findest du links die Rubrik Chat, oder schreib mir doch mal deine E-Mail adresse und wir versuchen mal im Chatraum reinzukommen. Man müsste das mal testen ob es geht. Ich gehe gleich mal bei t-online rein und versuche in einem Chatraum zu kommen, werde dir dann schreiben ob es klappt.
Schön, das es Dir gut getan hat mit deinem Zahnarzrt über deine und seine Probleme zu reden.
Meine e-mail ist Bugi49@aol.com

Gruß Gitta

20.09.2004 20:32

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Irene, liebe Gitta,

Irene ich fahre auch mit dem Auto zur Arbeit und hatte keine Probleme damit, da ja die Vivinox Pflanzlich sind, allerdings spinnt seit ein paar Wochen mein Kreislauf, bevor ich nach Slowenien fuhr war mein Blutdruck zu hoch, da hatte ich 160 zu 80 und Puls war über 100.
Meine Ärztin gab mir Tabletten mit und ich soll bei bedarf 1/2 nehmen was ich auch gemacht habe nahm aber in der Zeit keine Vivinox weil ich ohne dort ganz gut geschlafen habe, erst
seit ich wieder zu Hause bin, nehme ich sie wieder und am Donnerstagfrüh als ich aufstand
war mir Schwindelig, ich meßte meinen Blutdruck und hatte 106 zu 56 und Puls war 80. Morgen habe ich einen Termin bei meiner Ärztin und frage ob das von den Vivinox kommen
kann und lass mir dann was anderes empfehlen, ich hatte noch nie mit dem Blutdruck probleme.
Die Frau von Deinem ZA. war aber auch noch so Jung, das muß auch ein Schock für ihn gewesen sein, und ihm hat es mit Sicherheit genauso gut getan wie Dir,darüber zu reden, sonst hätte er sich nicht 1 Stunde mit Dir unterhalten.

Gitta ich habe von AOL ein Angebot mit CD bekommen 150 Stunden gratis im Internet zu chetten und habe es instaliert, aber dann kommt wenn ich mich anmelden möchte, das ich das Modem dann nicht mehr für andere Anschlüsse nehmen kann und ich habe mich dann nicht getraut mich anzumelden weil ich dann vielleicht mehr hier ins freenet komme, aber wenn man den AOL Anschluß nicht dazu braucht, wäre es sehr nett, wenn Du mir die Adresse geben könntest.

Liebe Grüße an Euch beiden und eine ein paar ruhige Stunden schlaf wünscht Euch Rita

21.09.2004 00:15

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Liebe Gitta
anscheinend haben sich unsere E-mails gekreuzt.
Liebe Grüße Rita

21.09.2004 20:01

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo Ihr Beiden,

Gitta, hab mal nachgesehen, deine Tabletten sind auch rezeptpflichtig. Klar, kann man auch nicht täglich nehmen. Nachdem bei mir das rezeptpflichtige Mittel ja nichts brachte, hab ich es weggelassen und hab mir jetzt mal Baldrian/Hopfen-Tabletten geholt. Bringen auch nichts, zumindest im Moment.
Hab mal nachgesehen, komme bei AOL rein, aber wenn ich auf den Chat gehe, müßte ich auch etwas von AOL runterladen. Hab dann die gleichen Bedenken wie Rita, daß nachher nichts mehr klappt und deshalb traue ich mich auch nicht. Teile dir meine Email-Adresse gesondert mit. Falls das mit T-online klappen würde, wäre schön, da dürfte ich dann wohl keine Probleme haben.
Bei mir war es vorige Nacht mit dem Durchschlafen ganz schlimm, nicht nur alle 2 Stunden wach, nein es war sogar stündlich. Und um 05:45 geht der Wecker...... Früher hatte ich ja nie Schlafprobleme, wie ein Murmeltier immer weiter gepennt und nun dieses schon seit Monaten. Dabei wäre es doch wohl mehr als wichtig, daß sich der Körper erholen könnte.

Rita, wie war dein Arztbesuch? Wahrscheinlich ist aber durch Boskos Tod bei dir auch der Blutdruck durcheinander geraten.
Zum gestrigen Zahnarztbesuch fällt mir noch ein, daß er mir eine Aufbißschiene (Knirschschiene) bei meinem nächsten Termin am 04.10. verpassen, bzw. den Abdruck dafür machen will . Die soll dann Tag und Nacht getragen werden. Hab mir schon den Zahnschmelz "abgeknirscht" und die Kiefergelenke sind in Mitleidenschaft gezogen. Kommt alles von der nervlichen Belastung.
Es hat sich eben alles verändert, ohne daß wir Einfluß darauf nehmen konnten.

Hoffentlich klappt es mit der ruhigen Nacht, die ich uns allen doch so sehr wünsche.

Liebe Grüße

Irene

21.09.2004 21:10

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo Ihr Lieben,
Irene bei mir ist es seit Boskos Krankheit mit dem nicht durschlafen genauso gewesen, seit einiger Zeit klappt es mit dem durchschlafen, schlafe aber erst gegen 1 Uhr ein und morgends
um 5Uhr15 spielt mein Radio.
Ich erzählte meiner Ärztin von meinem niedrigen Blutdruck und sie hat dann gleich nachgemessen und ich hatte bei ihr wieder 160 zu 80, sie fragte ob ich mich aufgeregt
hätte und ich sagte eigentlich nicht. Mein Blutdruckmeßgerät hatte ich dabei und sie sagte das ist gut und ich soll mal messen und ich hatte 107 zu 56 da meinte sie das mein Gerät nicht stimmen kann, ich soll die Batterien auswechseln. Ich fragte sie nach den Stangyl Tropfen,
und sie sagte das die sehr gut wären sie würde die den Patzienten sehr gerne verschreiben,
sie machen nicht süchtig und beruhigen den Körper im allgemeinen, man soll die Dosis langsam steigern mit 12 soll ich anfangen und jeden Tag 2-3 Tropfen mehr nehmen bis zu 20 oder 25 und dann wieder weniger nehmen.Wir sprachen über Bosko und ich sagte ihr das er Heute 3 Monate tot ist. Sie meinte was schon drei Monate? So lange kommt es ihr noch gar nicht vor und sie erinnert sich noch genau an den Tag als er bei ihr das erste Mal war. Ich sagte ja ich kann es immernoch nicht fassen, sie fragte mich wie lange wir verheiratet waren und ich sagte 23 Jahre und 5 Jahre haben wir uns gekannt sie sagte was so lange schon? Als ich wieder zu Hause war wechselte ich die Batterien am Blutdruckmeßgerät, aber es zeigte wieder zu niedrig an. Ich ging wieder in die Apotheke und kaufte mir ein Neues, aber das zeigt fast die gleichen Werte wie mein Altes. Heute Nachmittag war ich bei einer Freundin sie sind endlich vom Urlaub zurück und wir hatten uns sehr viel zu erzählen, so hatte ich heute nicht viel Zeit nachzudenken. Das mit den Zähneknirschen habe ich auch aber meistens nur nachts und nicht immer, morgens merke ich dann wie mir der Kiefer weh tut. Du hast vollkommen Recht es ist alles nichts mehr wie es mal war, und es wird noch sehr sehr viel Zeit vergehen bis wir einigermaßen damit zurechtkommen, wenn überhaupt, das ist mir Heute so bewußt geworden wie noch nie.
Gitta ich habe auch den Versuch gestartet um bei AOL reinzukommen, aber es klappt auch
bei mir nicht aber es freut mich für Dich das Du jemand dort gefunden hast, und wo ihr Euch dann auch mal in Deiner alten Heimat bei Deinen Geschwister treffen könnt Wie hast Du die Nacht geschlafen? Wie geht es denn Deinem Enkel?
Ich wünsche Euch dass Ihr mal wieder durchschlafen könnt.
Alles Liebe Rita

22.09.2004 18:39

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo Ihr Lieben,

Rita, das ist so eine Sache mit den Blutdruckmessgeräten. Mußt dich auf das Messen vom Arzt verlassen. Dieses Gerät wird – sollte – doch richtig anzeigen.
Nimmst du denn jetzt die Stangyl-Tropfen und hast du schon eine kleine Besserung bemerkt?
Ja, wenn man so bedenkt, ist 3 Monate eine lange Zeit, nur es ist einem aber so, als ob es gestern gewesen wäre. Selbst das Zeitgefühl bzw. Zeitempfinden hat sich geändert.
Kaum zu glauben, was sich alles verändert.

Kann mir vorstellen, dass du froh bist, dass deine Freundin wieder da ist und es tut gut, sich mit einem über die Sorgen / Gedanken unterhalten zu können.

Ist aber auch schon sehr viel wert, dass wir uns hier austauschen können.

Möchte es heute nur kurz machen, werde mich jetzt mal intensiv mit meinem beiden Miezen beschäftigen, denen fehlt Klaus schließlich auch sehr.

Hallo Gitta, wie ist es in deinem Chatroom, hilft es dir?

Eine angenehme Nacht und bis morgen

Liebe Grüße
Irene

22.09.2004 20:41

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo Ihr Lieben,
Gitta was ist los, wo bist Du?

Ja Irene ich nehme die Stangyl Tropfen und ich konnte letzte Nacht nach langer Zeit mal wieder so richtig tief und fest schlafen, von 23 Uhr 30 bis heute Früh um 5 Uhr 15, es hat so
gut getan. Das ist wirklich Wahr was sich alles verändert und es ist überhaupt nichts mehr
wie es mal war.Es hat Gestern wirklich gut getan mit meiner Freundin zu reden und auch mal
wieder zu lachen, aber heute geht es mir dafür nicht so gut, es sind heute 13 Wochen wo ich
Bosko gefunden habe, deshalb bin ich auch sehr froh das es hier Euch gibt, es ist doch etwas
anderes mit Menschen zu "reden" die das gleiche Schicksal durchgemacht haben, obwohl mich meine Freundin auch gut versteht, sie hatte auch Krebs.
Es ist gut das Du Dich mal Intensiev um Deine Miezen kümmerst, sie leiden bestimmt auch das Klaus auf einmal nicht mehr da ist.
Euch Beiden eine gute Nacht und liebe Grüße Rita

23.09.2004 12:22

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
@Rita: Es freut mich, dass du mit Stangyl gut schlafen konntest.
Schlaf ist so wichtig für die Seele, die bei uns allen ja eh schon genug gelitten hat.
Sieh deinen Schlaf als klitzkleinen Aufwärtstrend.
Es ist jetzt 5 Wochen her, dass Papa ins Licht gegangen ist. Er fehlt mir sehr und ich rede in Gedanken ganz viel mit ihm.
Der Verlust eines Partners ist weitaus schlimmer. Ich habe seitdem so eine Angst, dass meinem Freund etwas passieren könnte. Ich kann nur erahnen, was der Tod eines Partners nach so vielen gemeinsamen Jahren bedeutet.
Der Alltag wie ich ihn bisher kannte wird ggf nie wiederkehren. Aber vielleicht ist das auch gut...
Liebe Grüße, Sonja

23.09.2004 19:49

nun gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen
 
Hallo Rita,

geht’s dir heute wieder etwas besser? Ja, man zählt die Wochen und dann ist man wieder ganz unten. Bei mir ist es immer der Freitag. Morgen sind es 6 Wochen.....

Hast du denn nicht immer das Bild vor Augen, als du Bosko gefunden hast? Das war doch ganz, ganz schrecklich. Kaum vorstellbar.

Finde ich prima, dass du dank „Stangyl“ endlich mal wieder schlafen konntest. Das glaube ich dir, dass das gut getan hat.

Hab heute beim Arzt angerufen, nur der ist jetzt in Urlaub bis Anfang Oktober. Muss also leider warten, bekomme das Stangyl ja nur auf Rezept.

Nur in der Zwischenzeit muss mir was einfallen, dieses Nichtschlafen können macht mich echt noch fertiger. Vielleicht sollte ich es einmal mit Bachblüten versuchen. Hab schon mehrere gehört, die sich damit helfen konnten. Ein Versuch ist es allemal wert. Werde gleich mal im Internet nach Informationen suchen.

Ja, meine Beiden vermissen Klaus auch sehr, sonst waren 4 Hände zum Streicheln und 4 Beine zum Drauflegen da....

Aber was sollen wir machen? Gibt kein Patentrezept für uns. Aber schön, dass es dich gibt.

Wünsche dir einen angenehmen Abend, was wir uns für die Nacht wünschen, wissen wir ja zur genüge.

Nur, was ist mit Gitta, hoffentlich ist alles in Ordnung bei ihr.

Liebe Grüße

Irene


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