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BarbaraH 14.05.2007 14:33

Tamoxifen- Myome - Gebärmutterentfernung
 
Hallo,

seit der BET und Lymphknotenentfernung im März 05, 6 x FEC und 35 Bestrahlungen nehme ich Tamoxifen mit den leider üblichen Nebenwirkungen (Knochenschmerzen, Gewichtszunahme, Osteoporose etc.). Nach der zweiten OP im Aug 06 dachte ich eigentlich, ich hätte das Schlimmste hinter mir..

Jetzt sind zwar der Nachsorgeergebnisse der Brust sehr gut, es wurden aber plötzlich mehrere Myome in der Gebärmutter festgestellt und meine Gynäkologin meint, wegen der Unterdrückung der Hormonproduktion durch Tamoxifen hätten sich eigentlich keine bilden dürfen. Außerdem ergab das Ergebnis des Abstrichs auffällige Zellen. Sie rät mir jetzt zur Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke.

Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht. Ich bin z. Zt. ziemlich durcheinander.
Schon mal vielen Dank für Eure Hilfe.
Viele grüße
Barbara

Monika Rasch 14.05.2007 18:35

AW: Tamoxifen- Myome - Gebärmutterentfernung
 
Hallo Barbara,
wenn Deine Gynäkologin meint, Tamoxifen UNTERDRÜCKE die Hormonproduktion- so irrt sie.
Tamoxifen besetzt lediglich die Andockstellen im Brustgewebe, an denen möglicherweise eventuell sonst das Östrogen angreifen würde und eventuell möglicherweise wieder eine Zelle entarten würde und ein neuer Tumor entstehen könnte.
Das heisst aber nicht zwangsläufig, dass nicht noch unter Tamoxifen Unmengen Östrogen in Deinem Blut rumschwimmen.
Bei mir war es so.
Ich war bei Erkrankung( DCIS- Kein invasives Geschehen) prämenopausal, hatte ein sehr geringes Risiko der Metastasierung oder Neuerkrankung.
Deshalb bekam ich nach Op und Bestrahlung auch "nur"Tamoxifen.
Habe ich dann so lange eingenommen, bis meine Östrogenwerte vollkommen abschossen, also ich hatte dann einen Östrogenwert von über 700 im Blut.
Danach bekam ich dann ein Jahr lang Trenantone Gyn, das war ein Medikament, welches die Eierstöcke lahmlegte und mein Östrogen auf einen minimalen Wert fallen liess.
Also mich in den menopausalen Zustand( quasi im D-Zug durch die Wechseljahre) versetzte.
Habe ich aber wegen meines kleinen Risikos und der grossen Nebenwirkungen( Knochenschmerzen, furchtbare Hitzewallungen) dann auch abgesetzt.
Ich bin nun durch die natürlichen Wechseljahre so ziemlich durch, mein Hormonspiegel wird im Rahmen des DMP immer noch 3-monatig kontrolliert.

Claudia C. 14.05.2007 19:43

AW: Tamoxifen- Myome - Gebärmutterentfernung
 
Zitat:

Zitat von Monika Rasch (Beitrag 412422)
Hallo Barbara,
wenn Deine Gynäkologin meint, Tamoxifen UNTERDRÜCKE die Hormonproduktion- so irrt sie.
Tamoxifen besetzt lediglich die Andockstellen im Brustgewebe, an denen möglicherweise eventuell sonst das Östrogen angreifen würde und eventuell möglicherweise wieder eine Zelle entarten würde und ein neuer Tumor entstehen könnte...

Ja, Tamoxifen blockiert das Östrogen, indem es die Hormonrezeptoren besetzt. Aber nicht die Rezeptoren (Andockstellen) im Brustgewebe, sondern in evtl. noch vorhandenen Tumorzellen. Denn der Tumor hat(te) ja diese Eigenschaft ("hormonrezeptorpositiv").

Ansonsten kann ich zu dem Thema noch nichts aus praktischer Erfahrung beitragen, da ich erst nach meiner Bestrahlung mit der AHT beginne (auch Tamoxifen + GnRH). Habe noch 6x Strahlen vor mir...

Alles Gute Euch!

Claudia

Loisl 14.05.2007 21:53

AW: Tamoxifen- Myome - Gebärmutterentfernung
 
Hallo!
Ich kann Dir nur sagen, dass bei mir trotz Antiöstrogene nach 8 Monaten die Eierstöcke wie Wahnsinnige produziert haben, 750% mehr Östrogen wie erlaubt.....und man hat mir vor 14 Tagen alles ausgeräumt....eine Gebärmutter voller Myome und Entzündungen. Eierstöcke überfüllt mit Östrogen....Follikelzysten....
Ich habe die TOTALE hinter mir und erhalte nun Aromatasehemmer, Arimidex.
Für die restlichen Mengen in Leber, Nebenniere und Fettzellen...

Bin 44 Jahre "jung"
Klar die Hitzewallungen sind heftig...aber ich gewöhne mich daran,
ich bin froh, dass mmein Unterleib als Risikostelle ausgeräumt ist,
mein Krebs hatte zu 90% Östrogen+

Alles Liebe

Loisl:knuddel:

Nette 14.05.2007 22:02

AW: Tamoxifen- Myome - Gebärmutterentfernung
 
Liebe Claudia,
Monika hat aber Recht bezüglich der Andockstellen! Sie werden im Brustgewebe besetzt und nicht nur an Tumorzellen.

Liebe Barbara,
falls deine Gynäkologin sich wirklich so geäußert hat wie du schreibst, hat sie keine Ahnung und ich würde mal die Ärztin wechseln..., die Hormonproduktion wird durch Tamoxifen keinesfalls unterdrückt!
Man muss auch nicht sofort die Eierstöcke und die Gebärmutter entfernen. Die Hormonproduktion sollte unterbunden werden, entweder medikamentös (Zoladex) oder durch Operation, das muss man abwägen. Vielleicht erledigt sich das Problem mit den Myomen von selbst (so war es bei mir nach der Eierstockentfernung). Eine Eierstockentfernung geschieht meistens minimalinvasiv, während die Gebärmutterenternung einen Bauchschnitt erfordrlich macht.
Alles Gute
Nette

katasi 14.05.2007 22:16

AW: Tamoxifen- Myome - Gebärmutterentfernung
 
Hallo Barbara,:winke:
2005 hatte ich BET+Axilla+Tac-Chemo+Radiatio.
Anschließend Zoladex und AHT.
Heute bekam ich einen Anruf von meiner Gynäkologin,dass in meinem Gebärmutterabstrich auffällige Zellen seien.(PAP 3d)
Auch sie hat mir geraten,Gebärmutter und Eierstöcke entfernen zu lassen.
Das werde ich im Herbst tun.
Besser jetzt, als irgendwann wieder Krebs mit Chemo und allem Tralala.:augendreh
Du siehst,du bist nicht alleine!!!:knuddel:
Wie wirst du dich entscheiden?
Denk dran,nur die Harten kommen durch!!
Alles Liebe,
Sigrid

bikerin 19.05.2007 09:52

AW: Tamoxifen- Myome - Gebärmutterentfernung
 
hallo,

ich habe, seit meiner cmf-chemo 2002, extrem Probleme mit Wechseljahres-
beschwerden. Bald sind 5 Jahre Tamoxifen um. Da meine Gebärmutterschleim-
haut ständig verdickt war und ich nicht alle 3/4 Jahr eine Ausschabung machen lassen wollte, habe ich mit im Januar 07 total operieren lassen. Gebärmutter und
Eierstöcke raus - kein Schnitt - 5 Tage Krankenhaus.

Gruss bikerin

Claudia C. 22.05.2007 22:12

AW: Tamoxifen- Myome - Gebärmutterentfernung
 
Zitat:

Zitat von Nette (Beitrag 412543)
Liebe Claudia,
Monika hat aber Recht bezüglich der Andockstellen! Sie werden im Brustgewebe besetzt und nicht nur an Tumorzellen.

Liebe Nette,

Ihr habt Recht und ich hab's jetzt endlich kapiert bzw. den Denkfehler entdeckt:

Tamoxifen blockiert einerseits an Tumorzellen das Östrogen (besetzt die Rezeptoren) und tut dies auch an normalen gesunden Brustgewebszellen - ein Grund, weshalb Tamoxifen z.B. in USA prophylaktisch gegen BK gegeben wird oder wurde. DAS war der Punkt, den ich vergessen hatte und warum ich immer verwirrt war...Hoffe, ich konnte mich halbwegs kalr ausdrücken...?
Jedenfalls habt Ihr Recht ;-)

Liebe Grüße

Claudia :winke:


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