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Sandra Probst 28.06.2007 23:51

Angst
 
Letztes Jahr schrieb ich unter dem Thema Gebärmutterkarzinom. Da ich schon dort viel Hilfe bekommen habe, habe ich die große Hoffnung auch zu diesem Thema Ratschläge und Tips zu erhalten.

Vor 4 Wochen fing es eigentlich an das mein Lebensgefährte nicht mehr so richtig laufen konnte. Seine linke Hüfte tat ihm weh. Wir dachten er hätte sich verhoben. Dann ein termin beim Ortopähten, der röntgete, stellte fest das am Knochen nichts war und sagte wir sollen in 4 Wochen wieder vorbeischauen. Dann zur Hausärztin, die gleich ne Blutsenkung vornahm und ihn dann spritzte. Da es so gut anschlug, gingen wir von einem Rheumaschub aus. Dann in eine Rheumaklinik, dann zum MRT. Der Befund war: LWK 5, rundl. 3x2x2,5 cm große ossäre Läsion; LWK 3 10mm Durchmesser; LWK 2 15mm Durchmesser; BWK 11 hinterkantennah 12mm Durcmesser; beginnend Beteiligung der re. Bogenwurzel; 15mm Herdbefund an BWK 9; ausgeprägte inhomogene 9x7x20 cm große RF der li. Niere. Der dortige Arzt schickte uns sofort in eine Uniklinik, Station "Onkologie". Wir, nochmal zu unserer Hausärztin samt Diagnose zum übersetzen. Sie erklärte uns alles.
Gestern nun habe ich meinen Lebensgefährten in die Uniklinik gebracht. Man untersuchte ihn nach allen Regeln der Kunst. Heute war Ultraschall der Nieren, wobei festgestellt wurde, dass die linke Niere völlig zerfressen ist.
(Aussage des Arztes). Morgen steht ein MRT des gesamten Körpers an.
Ich habe Angst das das alles zu langsam geht, keiner sagt einem so richtig etwas. Wie geht es weiter?

Liebe Grüße, Sandra

Sandra Probst 29.06.2007 08:54

AW: Angst
 
Zitat:

Zitat von Hans59 (Beitrag 429156)
Hallo Sandra!

Was hättet Ihr gemacht wenn es noch 2 Monate später entdeckt worden wäre?, von überstürzter Eile und Panik kann ich nur abraten, sondern versuchen mit Plan und Verstand in Ruhe vorzugehen, auch wenns schwer fällt!
Ich will hier keinem falsche Hoffnungen machen oder negatives Einreden, aber so wie es aussieht handlet sich es um ein großes metastasierendes Nierenzellkarzinom mit Metastasen in den Knochen,welches Grading wird sich nach einer OP durch die pathologische Gewebeprobe herausstellen.
In weiteren Untersuchungen wird wohl jetzt gesucht ob sich noch weitere Metastasen im Körper befinden, Lunge, Leber, Gehirn usw., danach wird überlegt werden müssen wie vorgegangen werden soll. Da ich nicht weiss wie alt und in welcher Verfassung Dein Lebensgefährte ist kann man wenig sagen.
Auf jeden Fall würde ich schon vorsorglich den behandelnden Arzt auf eine Behandlung mit Zometa Infusionen ansprechen, was immer sehr gute Erfolge bei Knochenmetastasen verzeichnet. Inwieweit der Tumor operabel ist muss festgestellt werden, auf jeden Fall sollte er raus, und falls andere Organmetastasen noch gefunden werden soviel wie möglich chirurgisch entfernen lassen.
Solitäre Gehirnmetastasen oder inoperable Metastasen mit Cyberknife behandeln lassen. Vorsicht bei Leberoperationen, immer Risiko abwägen!
Sollte nach einer OP Schwäche durch einen zu niedrigen Hämoglobinwert durch Blutverlust aufteten was sich in Schwäche usw. äussert, Erythropoetin geben, dann steigt der HB-Wert wieder, Wert unter 13=Schlecht! Bei künstlicher Ernährung oder Infusionen niemals mehr als 2,5 -3 Liter täglich. Medikamente gegen Thrombose nach Operation bis 4 Wochen ausdehnen.

Dann wird man sich wohl die Frage stellen welche Theraphie, im Normallfall wird als erstes bei gutem körperlichen Zustand eine Immuntheraphie in Frage kommen, Interleukin/Interferon /FU5 ist.Der einzelne Einsatz zumindest von Interleukin/Interferon/Roferon ist bei vielen auch schon erfolgreich angewandt worden, es kommt eben immer darauf an wie der Körper anspricht, eine Garantie gibt es nicht, dies würde ich jedoch mit einem erfahrenen Onkologen besprechen. Weiterhin erkundige Dich bei der Firma Wilex www.wilex.de,
die im Momment in der 3.Phase eine Antikörpertheraphie testen und sehr erfolgreich sind. Zu guterletzt wäre noch eine Behandlung mit Nexavar oder Sutent möglich, aber Vorsicht, nach Behandlung mit diesen Medikamenten ist in den meisten Fällen eine Operation von Metastasen nicht mehr möglich, auch ist mir nicht bekannt das jemals eine einzige Vollremission eingetreten ist. Ein Fortschreiten zu verhindern und hinauszögern für mehrere Monate gelingt jedoch meistens, diese Optionen würde ich mir jedoch für den Fall das alles andere versagt aufheben.
Du kannst nachlesen jetzt was Du willst,vor allem Vorsicht mit Prognosen, gesagt sei Dir das die wenigsten Krankheitsverläufe gleich sind, damit meine ich jeder hat seinen individuellen Verlauf, und deshalb ist alles möglich, dies soll und muß Hoffnung für Dich und Deinen Lebensgefährten sein. Es gibt Menschen die anhand der Diagnose schon das handtuch werfen obwohl Chancen im grünen Bereich sind, andere wie auch hier zeigen es den anderen
das auch das Unmögliche möglich ist. In diesem Sinne wünsche ich Dir und deinem Lebensgefährten Ruhe, Kraft und Besonnenheit damit Ihr das beste daraus macht.
Ich hoffe ich konnte Die ein bischen helfen, und wünsche euch beiden
alles gute für den weiteren Verlauf!

Gruss Hans


Ich danke dir für deine schnelle Antwort.
Mein Lebensgefährte ist jetzt 50, hat letzten Dezember aufgehört mit rauchen und ist sehr sportlich. Körperlich ist er in guter Verfassung.
Ich denke, dass wir es schaffen. Heute, nach deiner Antwort, kann ich schon mit etwas mehr Besonnenheit an dieses Thema herantreten.
Was mich nur sehr stutzig gemacht hat ist, dass der Arzt der gestern die Ultraschalluntersuchung ´der Nieren gemacht hat, sagte, dass eine OP der linken Niere nicht in Betracht gezogen wird, da sie völlig angegriffen ist.
Können, sollen wir auf eine OP bestehen?

Gruss, Sandra

Rudolf 03.07.2007 23:25

AW: Angst
 
Hallo Sandra,
dem was Hans geschrieben hat, habe ich nichts hinzuzufügen.
Ich möchte aber noch einmal auf die Dringlichkeit der Zometa-Infusion hinweisen, wegen der offensichtlichen Knochenläsionen. Warum nicht schon vor der Op.?
Warum die stark angegriffene Niere nicht entfernt werden soll, ist mir absolut unverständlich.
Ich meine: je kaputter eine Niere ist, desto gefährlicher ist sie und desto dringlicher die Operation.
Bei dieser Aussage gehe ich davon aus, ebenso wie Hans, daß es sich um ein Nierenzellkarzinom handelt.
Alles Gute
Rudolf

Sandra Probst 04.07.2007 12:04

AW: Angst
 
Wir haben nun ein nochmaliges MRT und ein CT hinter uns gebracht. Gestern die Mitteilung des Urologen, das er die Niere zwar schnell entfernt werden soll, aber der Urologe hat eine Fraktur entdeckt und uns zum Neurochirurgen überwiesen. Der 6. Halswirbel ist gebrochen und die OP geht vor.
Schlimm ist für uns im Moment das keiner was genaues sagt und diesen Satz " Jetzt müssen wir erst einmal abwarten" macht uns auch völlig fertig.
Jetzt denke ich, ist erst einmal die OP am Halswirbel wichtig und dann sollte die Niere schnell raus. Danke für deinen Tip vorher schon mit der Behandlung anzufangen. Dies wird heute meine erste Frage sein wenn ich einen Arzt unter die Finger bekomme. Denn so einfach ist das manchmal gar nicht.

Liebe Grüße Sandra


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