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Tiinaa 02.09.2007 22:26

Sterben ist die Brücke, deren Weite keiner kennt...
 
... geh hinaus ins Licht, das nur wer hier bleibt, Dunkel nennt!


Am 31.08.2007 ist mein Vater erlöst worden.

Nach 3 Jahren Kampf ist er in seinem Bett friedlich eingeschlafen, sein Herz hat einfach aufgehört zu schlagen.

Nach einer erfolgreichen OP an einem Darmkarzinom, das leider zu spät erkannt wurde, und sich 13 Lebermetastasen gebildet hatten, hat er noch 2 gute Jahre gehabt.

Im letzten Jahr im Juli fing dann sein Leiden an, mit Rippenfellentzündungen und Fieberschüben. Im Januar 2007 wollte er sich schon aufgeben, da hat aber noch eine Antikörper-Chemo nochmal angeschlagen. Als er dann im März erfuhr, dass ich noch ein Baby erwarte, hat er alle Kräfte mobilisiert, da er die Geburt im November noch mit erleben wollte.

Leider hat ihm der Krebs die Chance genommen, seinen 2. Enkelsohn kennen zu lernen.

Nachem er seit ca. 14 Tagen an Aszites (Bauchwassersucht) litt, hat wohl der extreme Druck auf die Pfortader Blutungen ausgelöst, wir haben Blutspuren im Bad gefunden. Daraufhin muss ihm wohl schlecht geworden sein, denn wir haben ihn erst kurz nach seinem Tod auf seinem Bett liegend gefunden, er sah so friedlich aus...

Ich kann euch nur den Rat geben: NUTZT EURE ZEIT MIT EUREN LIEBEN, frei nach den Zeilen von Heinz-Rudolf Kunze:

Keinen Tag verschwenden, es könnt der letzte sein.
Jede ungelebte Stunde wirst du noch bereu´n.
Jeder Sonnenuntergang färbt die Erde rot,
wir sitzen vor dem Wasserfall im selben lecken Boot.

Abschied muss man üben, sonst fällt er viel zu schwer!


In memoriam

Hermann
04.05.1944 - 31.08.2007

ingrid1956 02.09.2007 23:07

AW: Sterben ist die Brücke, deren Weite keiner kennt...
 
Hallo Tiiina

Herzliches Beileid und ich wünsche dir viel kraft für die schwierige zeit die noch kommt

Kraft brauch ich auch , mein Mann liegt im sterben mit der diagnose darmkrebs mit metastasen in der leber vor 4 jahren op und seit dem 73 chemos.Jetzt ist er fertig und der körper will nicht mehr, zwei mal schon bauchwasser punktiert und er kämpft und läßt nicht los.

Ich lass dir liebe grüße da und wünsche dir alles gute

Ingrid

Elli 03.09.2007 09:35

AW: Sterben ist die Brücke, deren Weite keiner kennt...
 
Liebe Tiina,liebe Ingrid

wünsche ich für Euch für die bevorstehende schwere Zeit alles,alles Liebe.

Liebe Grüsse
Elli

yvi1975 03.09.2007 11:17

AW: Sterben ist die Brücke, deren Weite keiner kennt...
 
Liebe Tiina,

auch von mir herzliches Beleid, es ist schwer einen geliebten Menschen gehen zu lassen...

Viel Kraft für die Zeit die kommen wird ...

Und für die Geburt Deines zweiten Kindes wünsche ich Dir auch alles gute

Yvi

Tiinaa 03.09.2007 22:01

Liebe Ingrid, Elli und Ivy...
 
Vielen Dank für eure Anteilnahme,

es tröstet so sehr und hilft, die Leere zu ertragen. Morgen nachmittag ist die Beisetzung. Es wird wohl eine sehr große Beerdigung werden, mein Vater hatte im Ort eine Firma und viele viele Menschen nehmen Anteil, da sie ihn ja die drei Jahre haben leiden sehen können.

Ja, Ingrid, dein Mann kämpft genauso wie mein Papa gekämpft hat. Bleib an seiner Seite, du machst das bestimmt ganz tapfer und prima! Mein Papa musste alle 4 Tage zur Punktion, er hat die erste Punktion am 14.08.07 gehabt. Am 31.08.07 ist er dann eingeschlafen. Vor genau einer Woche hat mein Vater vom Onkologen darüber hinaus die Aussage bekommen, dass er austherapiert ist. Er hat so geweint. Ich habe meinen Vater erst einmal zuvor weinen sehen, das war bei seiner Diagnose Lebermetastasen ohne Aussicht auf Heilung. Er ist in Würde und mit viel Frieden einfach in seinem Bett eingeschlafen. Es tröstet, dass wir sicher sein können, dass er nicht gelitten hat. Ich bin in Gedanken bei dir und wünsche dir die Kraft, die du brauchst, deinen Mann zu begleiten!

Elli, vielen Dank für deine Zeilen, hier im Forum sind so viele liebe Leute, die alles mit uns teilen, das tut so gut! Danke!!!

Liebe Ivy, dein Papa ist noch soooo jung, das tut mir unendlich leid, dass er mit dieser schrecklichen Diagnose konfrontiert wird! Ich hoffe, dass er noch lange Zeit hat, euch auf dieser Welt weiter begleiten zu können. Nutzt jeden Tag und jede Möglichkeit, in Dankbarkeit zusammen zu sein und macht euch schöne Stunden! Wir haben das auch getan, davon zehren wir jetzt und davon werden wir uns auch in den kommenden Jahren erzählen und lachen und weinen...

Danke euch allen - vielen Dank!

Laubbaum 04.09.2007 12:12

AW: Sterben ist die Brücke, deren Weite keiner kennt...
 
Liebe Tiinaa!

Auch ich möchte Dir für die kommende Zeit sehr viel Kraft senden!

Gestern vor einem Monat habe ich meine geliebte Ma verloren, ich kann sehr gut nachfühlen, wie es nun für Dich sein muß!

Es wird sicher dauern, bis man es wirklich begreifen kann und ich hoffe, das Du liebe Menschen um Dich hast, die Dir ein wenig Trost und Unterstützung geben können!

Für Dich und Deinen Familienzuwachs alles erdenklich Gute!

Liebe Grüße

Laubbaum

sabsy 04.09.2007 17:30

AW: Sterben ist die Brücke, deren Weite keiner kennt...
 
Liebe Tiina,
auch von mir ja ich kann dir nur sagen ich habe beim lesen der Zeilen eine dicke Gänsehaut bekommen. Ich habe am 24 august meine Mama begleitet sie starb an leberkrebs mit nur 66 jahren. sie wird am donnerstag beerdigt und der weg wird sehr schwer. Ich denke ganz doll an dich!!!!
Ja nun haben wir nur noch die guten und schönen Erinnerungen die uns so nahe den Verstorbenen bringen und das kann uns keiner nehmen. Ich weiß zwar nicht so richtig wie es ohne meine mama weiter gehen soll da sie nicht nur meine mutter sondern auch gute Freundin war, aber es muß ja irgendwie gehen......
Fühle dich von mir umarmt Sabine

ingrid1956 06.09.2007 03:36

AW: Sterben ist die Brücke, deren Weite keiner kennt...
 
Meine lieben Anteilnehmende
Mein Mann ist endlich erlöst von seinem grauenvollen Leiden.So grauenvoll wie die diagnose Krebs ist ,so war auch sein Tod. Leider hat er keinen friedlichen Tod gehabt. Ich war die ganzen Tage bei ihm, er war seit Montag im KH und ich mit ihm.

Er ist in meinem Beisein verstorben und ich wünsche ihm das es ihm da, wo er jetzt ist, gut geht .

traurige Grüße Ingrid

Elli 06.09.2007 07:51

AW: Sterben ist die Brücke, deren Weite keiner kennt...
 
Liebe Ingrid,

lass Dich einfach in den Arm nehmen.

Ich bin sicher,das es Deinem Mann jetzt gut geht. Auch wenn, wir die zurückbleiben,es oft nicht glauben können.Ich bin mir aber sicher,das es so ist.
Ich habe meinen Kindern immer gesagt,das wenn ich eines Tages gehe ,ich in einem anderen Land weiterleben . In einem Land ohne Schmerzen,und von dort auf sie aufpasse.

Liebe Ingrid,für die bevorstehende Zeit wünsche ich Dir von Herzen alles,alles Liebe und ganz viel Kraft.

Liebe Grüsse
Elli


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