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netbot 07.04.2008 12:45

Mein Papa...
 
Hallo,
mein Papa hat am 6.2.2008 leider die Diagnose BSDK mit Metastasen in Leber und Lymphknoten bekommen. Der Tumor war damals schon 6x6cm groß. Seit dem hat er 6 Chemos mit Gemzar bekommen. Die 7. Chemo sollte er letzten Dienstag (1.4.) bekommen. Da er aber Schüttelfrost, Fieber und starke Übelkeit hatte, wurde das ganze abgeblasen und er statt dessen stationär aufgenommen. Mindestens seit Donnerstag ist er am ganzen Körper gelb. Am Freitag Nachmittag wurde ein Ultraschall gemacht. Dabei haben die Ärzte festgestellt, dass sein Stent verstopft ist. Die Ärzte haben dann zu ihm gesagt, dass dieser erst am Montag wieder durchgängig gemacht werden soll, da am Wochenende solche Eingriffe nicht gemacht werden.
Als ich meinen Papa am Freitag Abend besucht habe ging es ihm körperlich und psychisch schlecht. Die Aussage, dass er noch drei Tage warten muss bevor ihm geholfen wird, hat ihn noch schwächer gemacht, als er ohnehin schon war.
Ich frage mich jetzt, ob in anderen Krankenhäuser die Patienten auch so lange warten müssen, wenn zufälligerweise das Wochenende vor der Tür steht. Darf es so etwas geben? Mich macht das sehr wütend. Ich wohne leider auch noch 500 km von meinem Papa entfernt, so dass ich nicht so ohne weiteres persönlich mit einem Arzt sprechen kann. Am Telefon sind die Ärzte ja leider nicht so auskunftsfreudig.
Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn der Stent nicht rechtzeitig gereinigt wird?
Liebe Grüße
Janet

Tarantella 07.04.2008 18:08

AW: Mein Papa...
 
Hallo Janet

Schon seit über 1 1/2 Jahren bin ich hier stille Mitleserin, da meine Cousine ebenfalls an BSK erkrankt ist. Am Anfang war sie zur Behandlung in einem normalen Krankenhaus in der Nähe ihres Wohnortes, dort wurde auch der 1. Stent gesetzt. Allerdings musste dieser mehrmals fast 14tägig ersetzt werden. Ich denke mal, in dem Krankenhaus wurde das nicht richtig gemacht.

Zum Glück konnte sie dann an einer Studie in der Tumorbiologie in Freiburg teilnehmen und wurde dort weiterbehandelt. Auch bei ihr war dann an einem Wochenende der Stent wieder einmal verstopft und sie musste ebenfalls bis zum Montag darauf warten bis dieser erneuert werden konnte. Sie war natürlich unheimlich gelb aber anscheinend haben die Ärzte das nicht so tragisch gesehen. Es wurden ihr lediglich Infusionen und andere Medikamente verabreicht, aber was für welche das waren weiss ich nicht. Jedenfalls hat sie das Warten gut überstanden und bekam dann schlussendlich ihren Stent gesetzt. Und dieser hielt dann auch mehrere Monate. Entweder haben die es endlich richtig gemacht oder ein besseres Material verwendet.

Also, lass dich nicht verrückt machen, es wird schon gut werden.

Liebe Grüsse

netbot 07.04.2008 18:29

AW: Mein Papa...
 
Hallo Tarantella,

vielen lieben Dank für Deine Antwort. Jetzt bin ich schon wieder etwas ruhiger. Im Moment warte ich noch auf einen Antruf von meinem Papa, um zu erfahren, was heute passiert ist. Ich glaube, die Ärzte hatten auch vor, ein CT zu machen, um dann über das weitere Vorgehen beraten zu können.

Das Warten kann manchmal ganz schön nervig sein...

Liebe Grüße
Janet

netbot 09.04.2008 19:21

AW: Mein Papa...
 
Hallo,

wollte nur kurz mitteilen, dass der Stent bei meinem Papa am Montag endlich gewechselt wurde. Die gelbe Farbe am Körper ist schon wieder weg. Nur in den Augen noch nicht.

Eben hat meine Schwester angerufen und mir gesagt, dass unser Papa aufeinmal einen ganz dicken Bauch bekommen hat. Der linke Arm und das Gesicht sind wohl auch ganz geschwollen. Die Haut an den Beinen und hinter den Ohren soll auf einmal ganz trocken und schuppig sein. Unser Papa sagt wohl kaum noch ein Wort und will am liebsten nur noch schlafen.

Ich rechne mit dem Schlimmsten :cry:

Gleich morgen früh mach ich mich auf den Weg zu ihm. Hoffentlich komme ich nicht zu spät...:cry:

Liebe Grüße
Janet

netbot 15.04.2008 12:04

AW: Mein Papa...
 
Hallo,

ich bin letzten Donnerstag zu meinem Papa gefahren. Er liegt immernoch im Krankenhaus. Als ich ankam, ging es ihm gerade sehr schlecht. Er sagte mir, dass der Stent, den sie am Montag gewechselt haben, schon wieder verstopft sei und er jetzt einen Metallstent bekommen soll. Da dieser aber erst noch betellt werden muss, wartet er im Moment (heute ist Dienstag - 6 Tage später) immernoch darauf.

Viel schlimmer ist aber das Wasser, was mein Papa jetzt im Bauchraum, in der linken Hand und in den Füßen hat. Als ich am Donnerstag mit ihm gesprochen habe, hat er zu mir gesagt, dass er hofft, die nächsten zwei Tage noch zu schaffen. Am Samstag sollte meine Schwester nämlich kommen. Sie wollte er auch unbedingt nocheinmal sehen.

Am Freitag haben sie ihn punktiert und drei Liter Flüssigkeit aus dem Bauch herausgeholt. Am Samstag sah er dann schon viel besser aus. Offenbar war es eine große Erleichterung für den Körper. Oder für die Psyche. Ich habe da, was das Medizinische angeht, leider keine große Ahnung.

Als ich mich am Sonntag von ihm verabschiedet habe, hat er gesagt, dass er jetzt wieder die Hoffnung hat, nocheinmal nach Hause zu kommen um dort noch ein paar Wochen zu leben.

Trotzdem hat er schon angefangen, alles zu regeln. Ich glaube er weis, dass es nicht mehr lange dauert. Meine Schwester hat er sogar gefragt, ob man "das Ganze" nicht verkürzen kann. Mittlerweile fehlt ihm die Kraft, um noch weiter kämpfen zu können.

So wie ich gelesen habe, ist so eine Wasseransammlung im Bauchraum auch ein ganz schlechtes Zeichen. Ich würe ihm so gerne helfen, habe aber keine Ahnung wie. Immer wenn ich ihn besuche, sagt er, wir sollen seinetwegen nicht so einen großen Aufwand betreiben. Aber auch wenn ich jedesmal 500km fahren muss, tue ich das gerne. Ich habe ihn doch so lieb.

Sorry wenn ich so viel geschrieben habe. Aber dieses Forum ist die einzigste Stelle, wo ich drüber reden kann. Das hilft mir sehr.

Liebe Grüße
Janet

netbot 21.05.2008 16:53

AW: Mein Papa...
 
... auch mein Papa hat den Kampf verloren. Heute Nacht ist er für immer eingeschlafen. Die letzten Tage waren schrecklich. Er musste sich so sehr quälen. Ich bin froh, dass er jetzt erlöst ist ...

Allen die noch kämpfen, wünsche ich ganz viel Kraft. Ich weiß - einige werden es ganz sicher schaffen, diese sch... Krankheit zu besiegen!

Janet :weinen:

TinaNuernberg 21.05.2008 16:57

AW: Mein Papa...
 
...noch ein papa :-(((((

herzliches beileid!
mir fehlen die worte....

lg aus nürnberg

Conny44 21.05.2008 17:27

AW: Mein Papa...
 
.... was für ein grauenvoller Monat.
Stille und traurige Grüße ...

von Conny

wecki 21.05.2008 18:27

AW: Mein Papa...
 
Mein Beileid und traurige Grüße aus Berlin

Christine

petra48 21.05.2008 18:58

AW: Mein Papa...
 
Liebe Janet,

auch von mir stille Grüße.

Liebe Grüße
Petra

dihudi 21.05.2008 19:49

AW: Mein Papa...
 
Hallo Janet
Auch von mir mein Beileid
Traurige Grüße
Angelika

Elfie 21.05.2008 19:51

AW: Mein Papa...
 
Auch von mir aufrichtiges Beileid und viel Kraft für die kommende Zeit.
LG Elfie

elli68 21.05.2008 23:10

AW: Mein Papa...
 
Liebe Janet,
stille Grüße auch von mir...
Elisabeth

ciangi 22.05.2008 11:01

AW: Mein Papa...
 
liebe janet,

auch von mir stille grüße.........

monika

BirgitF 22.05.2008 14:53

AW: Mein Papa...
 
... ein stiller Gruß von mir....

Birgit


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