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juwi 16.06.2009 15:27

behandlungsversuch mit mebendazol
 
hallo,
nachdem ich einige monate versuchte mein melanom,bzw. mögliche metastasen zu verdrängen (nachsorgeergebnisse waren ok)
stieg jetzt ein tumormarker (ca72-4)erheblich
und es fanden sich heute beim hautarzt auch 3 neue verdächtige melanom"anwärter" auf dem rücken.
was der test damit zu tun hat ist noch unklar (vielleicht hab ich ja noch magenkrebs dazu bekommen...:-(
aber wie auch immer, ich stieß bei meiner suche im forum auf den artikel:
"wurmmittel hilft gegen metastasierende melanome"
http://www.aerztlichepraxis.de/News/...1819201967.htm

zeigte ihn meinem hautarzt
und:
er verschrieb es mir!!!
(vermox heisst es)
ich soll mal sehen ,ob ich noch mehr über die dosierung herausfinde...
(was mir aber noch nicht gelungen ist)
ich bin auf jeden fall schon mal glücklich,weil er mich nicht ausgelacht hat und so aufgeschlossen ist und mich einen behandlungsversuch machen lässt!

herzliche grüße
juwi

babs_Tirol 16.06.2009 15:45

AW: behandlungsversuch mit mebendazol
 
Hallo Juwi,

du hast doch bisher durch dein Melanom keine Metastasen, oder?
Eigentlich war diese Studie mit dem Wurmmittel bei Patienten im Melanom-Endstadium gedacht. Die endgültigen Studienergebnisse liegen nicht vor!
Komisch, dass dir dein Arzt dieses Mittel fürs Melanom verschrieben hat.
Oder hast du Würmer?

Sicherlich ist im Beipackzettel ein Hinweis auf die Dosierung.
Ich persönlich würde dieses Mittel nicht zur MM-Metastasen-Vorbeugung nehmen.

LG
babs_Tirol

juwi 16.06.2009 16:08

AW: behandlungsversuch mit mebendazol
 
hallo babs,

es soll "der metastasierung entgegenwirken", so haben wir es im artikel gelesen.
und deswegen habe ich es bekommen.
ausserdem habe ich auf dem rücken 3 verdächtige stellen,die er mir nacheinander rausschneiden will. (habe um aufschub gebeten)...
wenns möglicherweise nützt und nur wenig schadet (hoffentlich)
und dann auch noch alle würmer vertreibt die vielleicht unerkannt in mir leben
:D:winke:
ich habe schon ziemlich viel angst davor, in ein stadium zu rutschen,in dem
behandlung kaum noch möglich ist...

herzliche grüße
juwi

malaba 16.06.2009 21:22

AW: behandlungsversuch mit mebendazol
 
Hallo juwi,

ich hatte den Artikel auch schon mal mit Interesse gelesen. Wie lange sollst Du denn das Wurmmittel nehmen? Wenn man es für die Parasitenbehandlung nimmt, ist das für ein paar Wochen, oder?

Es soll ja so gut wie keine Nebenwirkungen haben. Bei Tieren wird das Mittel auch verabreicht und bei Versuchen zur Überdosierung hatte sogar die 100 fache Dosis keine gravierenden Nebenwirkungen. Es soll ja der Wirkstoffspiegel im Blut und die Blut- und Leberwerte überwacht werden. Such doch mal im Web unter "fachinformation Mebendazol" wegen der Dosierung. Es wäre nett, wenn Du Deine Erfahrungen mit dem Mittel hier mitteilen würdest.

malaba

juwi 16.06.2009 22:01

AW: behandlungsversuch mit mebendazol
 
hallo malaba,

danke für deine eher aufmunternde antwort:D

laut beipackzettel hängt die dosierung und dauer der anwendung von der wurmart ab:confused:

ich soll und werde das noch mal mit meinem(auch ziemlich klugen) hausarzt besprechen und habe mich für heute für 2x2 tabletten entschieden...

ziemlich ängstlich habe ich auf die nebenwirkungen gewartet,
aber es geht mir noch sehr gut!!!

scheint nicht einfach zu sein, herauszufinden in welcher dosierung und zeit die melanomzellen bekämpft (zur apoptose motiviert)werden sollen-oder?

herzliche grüße
juwi

malaba 17.06.2009 07:50

AW: behandlungsversuch mit mebendazol
 
Hallo juwi,

meiner Meinung nach ist es ja leider so, dass die Forschung wenig tun kann, wenn die Pharmafirmen kein Geld zuschießen. Bei Medikamenten, die schon auf dem Markt sind und eventuell noch weitere (positive) Wirkungen haben, die nicht im Beipackzettel stehen, wird das sicher auch so sein. Da steht man als Betroffener oft ziemlich allein da. Ich habe inzwischen gesehen, dass das Mittel bei Fuchsbandwurmbefall auch lebenslang gegeben wird. Leider ist es ja auch so, dass im Reagenzglas und auch bei Tierversuchen einiges funktioniert, das beim Menschen nichts bewirkt :(

malaba

juwi 24.06.2009 20:07

AW: behandlungsversuch mit mebendazol
 
hallo!
auch mein hausarzt findet die idee ,einen behandlungsversuch mit mebendazol zu machen, erstmal gut.
ich soll ihm ein par tage zeit geben,damit er sich wegen der dosierung schlau machen kann.
"es muss ja in ausreichender menge ins blut gelangen":D
herzliche grüße
juwi

www 30.07.2009 10:52

AW: behandlungsversuch mit mebendazol
 
Mebendazol wird nach Einnahme fast vollständig metabolisiert. Es bleiben etwa 3% im Blutkreislauf wirksam. Das entspricht laut der Forschungsstudie etwa der Menge in den Laborversuchen oder liegt sogar darüber.

Die Leberwerte werden sich nach einigen Wochen verändern, aber allein durch Mebendazl nicht dramatisch. Eine Einnahme von 3 mal eine oder 2 x 2 entspricht nach Metabolisierung etwa den Laborversuchen.

Was den Laborversuchen, wie immer, nicht entspricht, ist die körperliche "Infrastruktur", also alle Einwirkungen des menschlichen Körpers und des "Tumorhaushalts". Insofern können die Ergebnisse in vivo meist ganz anders aussehen als die Laborversuche und sie tun es regelmäßig auch.

Ich hatte meinem Vater auch Mebendazole (die dicke vermox Packung, N3, 100 Tabs) aufschreiben lassen, er hatte es einige Wochen genommen, ebenso einige andere Wirkstoffe wie Sulforaphan als Trockenpulver und "dicker" Tee aus Rotwurzelsalbei.
Die Metastasen waren erst nach Absetzen aller Mittel explodiert. Ob irgendein Zusammenhang mit den Mitteln besteht, will ich aber weder bejahen noch verneinen.

Mebendazole hat die gleiche Wirkung wie Genasense aus der laufenden Genta-Studie. Die Uni Köln ist auch daran beteiligt. Dortige Melanomärzte hatten einen Selbstversuch mit Mebendazol als interessant angesehen, aber (sinnvollerwesie) die gleichzeitige Teilnahme an einer Chemotherapie empfohlen.

Ich halte die Mebendazol-Geschichte für fragwürdig und interessiere mich auch nicht mehr dafür, weil

das Bcl-2 Protein, welches durch Mebendazol und auch Genasense unterdrückt wird, ist nur ein Baustein in einer der beiden Apoptose verhindernden Signalketten. Die andere Signalkette bleibt davon gänzlich unberührt. Bei der handelt es sich sogar um die wichtigere mitochondriale Signalkette. Folglich ist die Wirkung auf die Verhinderung der Apoptose bescheiden bis Null. Mir sind bis heute keine Erkenntnisse aus dieser Studie bekannt, die über das hinausgehen, was wir von jeder anderen Studie kennen. Auf diesbezügliche Fragen an die Uni Köln und den Hersteller erhälst du aber vermutlich keine Antwort. Ich warte noch heute. Vor dieser Frage waren alle Antworten umfangreich, man war auskunftswillig und interessiert, dir informativ weiterzuhelfen.


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