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bosko 31.08.2011 19:08

Keine Chance mehr
 
Bei meinem Vater wurde vor 3 Wochen die Diagnose Lungenkrebs - Adeno- Karzinom G2, cT3,N3,M1
inoperabel gestellt.

Er hat einen befallenen Lympfknoten im Halsereich, deshalb M1- andere Metastasen außerhalb der mitbefallenen Lympfknoten in der Lunge wurden nicht gefunden. Nun lese ich oft das zur Abklärung noch Schädel- MRT und Knochenszintigramm gemacht werden.
Ist das immer notwendig?

Er erhält zunächst 2- 4 Zyklen Chemo im 3- Wochen- Abstand.

Anhe 31.08.2011 19:24

AW: Reichen Bronchoskopie und PET als Diagnose aus?
 
Zitat:

Zitat von bosko (Beitrag 1057136)
Ist das immer notwendig?

Hallo Bosko,

ich würde sagen JA!. Eine gute Klinik wird diese Untersuchungen immer machen und zwar vor der Therapie, einfach um auszuschließen, ob sich Metastasen irgendwo angesiedelt haben. Ob das noch Sinn während der Therapie macht, weiß ich nicht. Auf jeden Fall würde ich nach der Chemo auf diesen Untersuchungen bestehen, da sich Bronchialkarzinome gerne im Kopf und in den Knochen absetzen und die Chemo die Blut-Hirn-Schranke im Kopf nicht überwinden kann. Insofern sollte Klarheit bestehen, ob Bestrahlungen des Kopfes notwendig werden.

Beste Grüße,
Anhe

SelmaM 02.09.2011 04:20

AW: Reichen Bronchoskopie und PET als Diagnose aus?
 
moin moin :winke:

1. ein PET/CT spiegelt in aller Regel immer nur den RUMPF, d.h. Extremitäten bleiben ebenso aussen vor wie der Kopf
2. um es zu komplettieren, müsste man mehrfach "eingeschoben" werden, was das Procedere enorm kompliziert und zeitlich verzögert
3. insofern sollte ein MRT des Schädels immer mit in Erwägung gezogen werden und zwar unabhängig vom PET
4. eine Bronchoskopie ist eine richtig gute Daignostik, weil man dort alles klar erkennen und sogar intervenieren könnte
5. alle guten Wünsche

Grüsse in die Nacht :eek:

NACHTRAG: eine Bronchoskopie für Diagnostik oder/und Therapie macht freilich nur Sinn bei "oberen" Tumorereignissen, denn in die eigentlich Lungenlappen kommt diese ja nicht hinein.

bosko 04.09.2011 13:17

Umgang mit Wut, Beschimpfungen, mangelnder Pflege,....
 
Mein Vater (69) hat seit 1 Monat die Daignose Bronchial- Ca und vor 14 Tagen die erste Chemo erhalten.
Er ist körperlich angeschlagen, die nebenwirkungen der ersten Chemo waren aber relativ gering.
Am Meisten macht meiner Mutter sein Verhalten zu schaffen. Er läßt sich körperlich gehen, pflegt sich wenig bis gar nicht,.... Läßt alles rumliegen (auch alle benutzten Taschentücher mit Auswurf), nimmt keinerlei Rücksicht auf sie als Mitbewohnerin.
Er ist depressiv (bringt ja eh nix, ich verrecke sowieso), lehnt aber einen Termin mit einem Psychiater wegen evtl. Einstellung auf Antidepressiva ab.
Nach der 2. Chemo will er abbrechen (wobei wir das akzeptieren könnten).
Kümmert sich meine Mutter um ihn macht er ihr Vorwürfe, die sie zum Teil sehr verletzen. Kümmert sie sich nicht oder macht mal was für sich dann ist er auch am schimpfen. Niemand darf wissen was er hat, obwohl es ihm jeder ansieht das es ihm nicht gut geht.
Ich kann seine Wut nachvollziehen, mir tut aber auch meine Mutter leid.
Wie geht ihr mit so etwas um?

Monika Rasch 04.09.2011 14:12

AW: Umgang mit Wut, Beschimpfungen, mangelnder Pflege,....
 
Hallo Bosko,
natürlich geht es Deinem Vater schlecht.
Er hat in seinem Leben sicher schon das Eine oder Andere gehört über Leute, die Lungenkrebs hatten und schnell gestorben sind.

Aber vielleicht sollte er auch mal etwas über Langzeitüberlebende erfahren, die es ja durchaus gibt.

Aber
Zitat:

nimmt keinerlei Rücksicht auf sie als Mitbewohnerin.
so etwas geht überhaupt nicht.

Ich weiss ja nicht, welch ein Verhältnis Deine Eltern generell zueinander hatten.
Ich denke, er benimmt sich vielleicht absichtlich besonders abscheulich- vielleicht aus dem abstrusen Wunsch, Deiner Mutter den Abschied zu erleichtern, vielleicht will er nicht , dass sie leidet ?

Was tun ?
Informiert IHN, zeigt ihm Möglichkeiten auf, aber lasst ihm die Entscheidung.

Etwas stutzig macht mich Deine Wortwahl.
Mitbewohnerin.... das ist doch eher schlecht ausgedrückt, oder ?
Deine Mutter hat ein Versprechen gegeben, in guten wie in schlechten Zeiten.
Und das muss sie jetzt auch leben dürfen.

Frag doch mal Deinen Vater, ob er mal drüber nachgedacht hätte, was wäre wenn.....

Wenn deine Mutter krank geworden wäre....wie fände er das denn, wenn SIE sich so hängen lassen würde, so schlecht benehmen würde...er würde sich doch auch Sorgen machen, helfen wollen....man muss doch zusammenhalten.

Er darf selber die Hoffnung nicht aufgeben, natürlich muss er aber auch mal drüber nachdenken, dass es schnell schief gehen kann.....aber erst mal muss er den inneren weinerlichen Schweinehund verjagen.

Auch wenn er das ablehnt, ein gemeinsames Gespräch mit der Mutter und einer Onkopsychotherapeutin- das ist er ihr schuldig.

Und die Idee mit einem Stimmungsaufheller ist gut, er muss aus dem Loch raus und dem Krebs die Zähne zeigen...aufgeben kann er immer noch, aber er muss es erst mal versuchen.

Und alle Statistiken spiegeln NIE den Einzelfall, also nicht dran glauben.

J.F. 04.09.2011 17:54

AW: Umgang mit Wut, Beschimpfungen, mangelnder Pflege,....
 
Hallo Moni,

ja, auch solche Familiensituationen kommen zustande. Was ist an dem Wort Mitbewohnerin nicht korrekt? Sie ist es doch, genauso wie Ehefrau und Mutter. Sie wohnt ebenfalls in der Wohnung, hat auch ein Anrecht, dass der Partner oder Mitbewohner in gewisser Weise Ordnung hält. Es ist eine reine Typenfrage, sorry. Manche Kranke sind einfach in manchen Dingen anders als andere. Nicht jeder hat die Kraft, die Muse, das Bedürfnis sich und die Umwelt in Ordnung zu halten, um es mal so auszudrücken. Auch wenn man es selber nicht nachvollziehen kann und erst recht aktiv wird. Auch mit Deiner Wortwahl "das ist er ihr schuldig" bin ich, sagen wir mal, unglücklich, um es mal so zu benennen. Wenn er nicht will, dann will er nicht, da hilft ggf. auch kein gutes Zureden, er wird schlichtweg zumachen und noch mehr Aggressionen entwickeln. Alles schon erlebt :o



Hallo Bosko,

diese Problematik kenne ich. Und es ist egal, ob es sich um krebskranke Angehörige oder andersweitig Erkrankte handelt. Wir haben einfach kleine offene Mülleimer in die Nähe (überall ;)) des Pflegenden gestellt, weil auch wir es leid waren überall diese Taschentücher zu finden. Es wurden aber auch ein paar klare Worte fällig. Und zwar nicht von Muttern ;), sondern von den Sprößlingen :). Diese kommen eher durch die Schallmauer, die sich der Erkrankte aufgebaut hat. Jetzt ist halt die Frage, wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten, wie heftig ist die Chemo und ihre Nebenwirkungen, wie ist der Zustand Deines Vaters. So wie man es liest wohl im Rahmen dessen, also eigentlich kein Grund so zu reagieren. Wenn er nicht mehr im ersten Schiockzustand ist, wohlgemerkt. Die Dauer dieser Phase der Verarbeitung ist bei jedem anders. Trotzalldem kein Grund den Partner rund zu machen. Er / Sie kann ja nichts dafür, sondern ist genauso betroffen. Wenn Dein Vater keine psychologische Hilfe annimmt, wie sieht es mit Deiner Mutter aus? Sie braucht auch Hilfe. Denn schon allein das Dasein fordert seinen Tribut, nicht das auch sie auf kurz oder lang massive gesundheitliche Probleme bekommt. Also, "guten" Zeitpunkt erwischen und Tacheles reden, auch wenn man meint, das einem Krebskranken so etwas nicht zuzumuten ist. Egal, auch er hat - trotzdem - eine Verpflichtung (wie in guten so in schlechten Zeiten, gilt auch für ihn). Keine leichte Aufgabe, ich weiß. Der "Erfolg" wird es aber rechtfertigen. Vielleicht braucht er einfach diesen Stumper.

Euch alles Gute.

bosko 04.09.2011 18:46

AW: Umgang mit Wut, Beschimpfungen, mangelnder Pflege,....
 
Hallo Monika Rasch, hallo J.F.,

zunächst vielen Dank für eure Antworten.

Mitbewohnerin sollte nicht falsch rüber kommen, aber sie bewohnt nunmal auch die Wohnung. Mein Papa weigert sich ja auch zu duschen, Haare zu waschen (weil er ja eh bald verreckt) , er zieht das Klo nicht ab, ... - und das belastet das miteinanderwohnen immens.

Für meine Mama ist es sehr schwer, sie erlebt ihren Mann (seit 49 Jahren zusammen) von einer extrem anderen Seite.

Die Idee mit den Mülleimern haben wir so ähnlich auf andere Situationen schon übertragen. Statt Stofftaschentüchern gibt es Tempos, geputzt wird mit Einmallappen die dann gleich entsorgt werden können.
All diese Sachen könnte mein Vater zum jetzigen Zeitpunkt selber machen, macht er aber nicht.

Für meine Mama haben wir schon eine psych. Begleitung angedacht.

Das mit dem Tacheles reden habe ich mir auch schon überlegt. Bin allerdings die einzigste Tochter. Vielleicht kann mein Mann das übernehmen.

Mir graut davor wenn sein körperlicher Zustand noch schlechter wird!

undine 04.09.2011 19:50

AW: Umgang mit Wut, Beschimpfungen, mangelnder Pflege,....
 
Liebe Bosko,

es tut mir leid, in welch schwierigen Situation ihr seid.

Ich würde nicht ausschließen, dass es sich nur um eine Phase im Verhalten deines Vaters handelt.

Er ist vielleicht so wütend über seine Erkrankung, dass er sein Umfeld, sprich deine Mutter, mitleiden lassen will.

Und vielleicht will er die Situation provozieren, dass deine Mutter ihn aufgibt. Dann wäre seine eigene Entscheidung - ob doch noch Hoffnung entwickeln oder kämpfen - ihm abgenommen.

Ich kann Monis Vorschlag nur unterschreiben:

Zitat; "Frag doch mal Deinen Vater, ob er mal drüber nachgedacht hätte, was wäre wenn.....
Wenn deine Mutter krank geworden wäre....wie fände er das denn, wenn SIE sich so hängen lassen würde, so schlecht benehmen würde...er würde sich doch auch Sorgen machen, helfen wollen....man muss doch zusammenhalten."

Vielleicht hilft es bei, dass er sich deiner Ma gegenüber öffnen wird.

Es gäbe aber auch noch eine andere Erklärung: Für mich klingt dieses Sich-gehen-lassen, Nicht-Abziehen-beim-WC-Gang usw. danach, als wolle er Distanz schaffen, will, dass deine Ma sich abwendet.
Vielleicht auch, weil es ihm leichter fällt, wenn seine Frau wütend auf ihn ist, als wenn er weiß, sie hat Todesangst um ihn....

Ich weiß es natürlich nicht zu beurteilen. Es sollen nur ein paar Anregungen sein!

Ganz liebe Grüße!

Bobbl73 06.09.2011 10:02

AW: Reichen Bronchoskopie und PET als Diagnose aus?
 
Bei meinem Opa wurde, nachdem im Thorax-CT ein Herdbefund entdeckt wurde, eine Bronchoskopie durchgeführt, eine CT-gesteuerte Lungenpunktion, dann ein MRT-Schädel sowie ein Ganzkörper-PET-CT. Mein Opa hat jedoch ein nicht-kleinzelliges Karzinom ohne Metastasen.

bosko 17.09.2011 23:00

Sauerstoffversorgung zuhause
 
ich hoffe mir kann jemand helfen mit einem Rat.
Mein Papa hat ganz oft Kurzatmigkeit/ Atembeschwerden aufgrund seines Tumors/ herzinsuffiziens,.... . Im Krankenhaus tut ihm der Sauerstoff immer gut. Laut Stationsarzt bezahlen die Krankenkassen aber keine Sauerstoffgeräte für daheim. Hat jemand andere Erfahrungen oder kann mir sagen wie man an ein Gerät kommt?
Danke!

rosa.sputnik 18.09.2011 06:02

AW: Sauerstoffversorgung zuhause
 
Doch natürlich bezahlen die Kassen das... bei uns hat der Hausarzt es verschrieben...
Lasst Euch nicht abwimmeln.

Liebe Grüße
Jasmin

andrea44 18.09.2011 11:06

AW: Sauerstoffversorgung zuhause
 
Hallo
Die Jasmin hat recht.
Bei meinem Letzten Krankenhausaufenthalt haben 2 Frauen aus dem Zimmer Sauerstoffgeräte für unterwegs und eine zusätzlich eins für zuhause von den Ärzten dort bekommen.Die Ärzte haben sich vor Ort um alles gekümmert.
Den Frauen wurde das sogar angeboten.
Nur nicht abwimmeln lassen.
Ich bin ganz am Anfang,aber selbst Mein Arzt sagte gestern ,ich bekomme alles was ich brauche.
Alles Gute
Andrea

andrea44 18.09.2011 11:08

AW: Sauerstoffversorgung zuhause
 
Hallo
Ich nochmal.
Selbst meine Schwiegermutter hatte eins für Zuhause vor 4 Jahren und meine Mutter eins vor 18 Jahren.
Gruß Andrea

Hope1935 18.09.2011 11:23

AW: Sauerstoffversorgung zuhause
 
Hallo Bosko,

der Hausarzt von meinem Dad hat ein Sauerstoffgerät verordnet, die Verordnung ging an die Krankenkasse. Noch am gleichen Tag haben wir ein Sauerstoffgerät erhalten. Wurde von der Kasse bezahlt. Wünsche Euch viel Glück.

Heike

Bremensie 18.09.2011 17:28

AW: Sauerstoffversorgung zuhause
 
Wenn ein Arzt so ein Sauerstoffgerät für zu Hause verordnet bekommt dein Paps auch eins von der Kasse bezahlt. Ihr müsst dann nur den Rezepteigenanteil bezahlen.


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