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Lucas27 03.09.2012 17:47

Saftfasten nach Rudolf Breuss bei Krebs
 
Ich habe von der Saftfastenkur nach Rudolf Breuß gehört, die gegen Krebs helfen soll.
Ich habe Lungenkrebs und suche Kontakt zu jemandem, der Erfahrungen mit dieser Fastenkur hat!
Ich meine eigene Erfahrungen oder solche von nahen Freunden oder Verwandten. Keine Berichte vom Hören-sagen und keine allgemeinen Kommentaren zum Sinn von Fastenkuren!

J.F. 03.09.2012 18:01

AW: Saftfasten nach Rudolf Breuss bei Krebs
 
Auf der Seite 2 dieses Forenteils gibt es einen Thread über diesen Krempel und auch ein "Erfahrungsbericht", der wunderbar zeigt, dass es nunmal keine Krebsdiät gibt und dass die alte Dame letztendlich dank dieser Tortur ihren Kräften beraubt wurde und schneller verstorben ist.

Ilse Racek 04.09.2012 07:05

AW: Saftfasten nach Rudolf Breuss bei Krebs
 
@Lucas :winke:


Du hast klugerweise versucht, in Deinem Schlusssatz spekulative Beiträge auszuschließen - das finde ich gut.

Ich gehöre zu denen, die einfach nur mitgekriegt haben, wie schlecht es einigen Mit-Betroffenen ging, als ihre Saft- und anderen Diät-Kuren nicht "angeschlagen" bzw. ihr Befinden (objekitv oder subjektiv betrachtet) verschlimmert haben.

Gleichwohl gehöre ich aber auch zu der Gruppe Betroffener, deren Ärzte zu Einnahmen von Vitamin- und MineralienTabletten sowie kontrolliert angewandter Mistel"kur" für einen gewissen Zeitraum zumindest mit der Haltung "kann nicht schaden" reagierten.

Eine liebe betroffene Bekannte hat - während schon von Austherapiert getuschelt wurde - tapfer einen sauteuren, in den USA georderten - Saft runtergewürgt.
Außer, dass sie damit ein Quentchen Hoffnung verbinden konnte, war leider Nichts...

Mir hat schlussendlich wohl geholfen, dass ich zwar mein Ess- und Trinkverhalten geändert und ansonsten der Schulmedizin geglaubt, aber daraus keine für alle gültige Verhaltensregel gemacht habe.

:winke:

Ilse Racek 04.09.2012 07:13

AW: Saftfasten nach Rudolf Breuss bei Krebs
 
nachzugetragen sei an dieser Stelle noch, dass ich annehme - dass Du Dich schon vor Deinem Posting ausgiebig (hier im Forum und andernorts) mit den manchmal auch kontraproduktiven Folgen von Fasten befasst hast.
Und diesbezüglich in diesem Strang ehrliche Erfahrungsberichte erhoffst.

Gledi 06.09.2012 17:35

AW: Saftfasten nach Rudolf Breuss bei Krebs
 
Fastenkuren sind in Zeiten des Überflusses sicher nicht völlig verkehrt. Seit jeher kommt der gesunde! Körper auf lange Sicht mit Phasen von Mangel und Phasen von Überfluss besser zurecht als mit ständiger Überernährung.
Jeder seriöse Anleiter muß aber von Anfang an Kranke, Schwangere und Kinder/Jugendliche im Wachstum ablehnen. Bei manchen leichter ausgeprägten chronischen Krankheiten (ich denke z.B. an Diabetes Typ 2 im noch nicht medikamentenpflichtigen Anfangsstadium) können Ausnahmen von dieser Regel, ärztlich überwacht, sinnvoll sein. Selbst durchgeführte Experimente aber auch da nicht. Und schon gar nicht bei jeglichem fortgeschrittenen Krebs und anderen schweren Erkrankungen.
Heilung schwerer Krankheiten durch Fasten zu Versprechen ist schlicht gefährlich und verantwortungslos.

Obwohl man sich als Gesunder beim Fasten schon irgendwie gut fühlt. Diese Erfahrung durfte ich schon machen. Meiner Meinung nach lag das aber eher an den psychischen Nebenwirkungen und an der Tatsache, dass während einer Fastenwoche noch andere gut tuende Sachen wie Massagen, Bäder, Entspannungstherapie usw. gemacht wurden. Körperlich war das nämlich sehr anstrengend. Und ich damals mitte 20 und nach bestem Wissen und Gewissen kerngesund. Einem älteren oder gar kranken Menschen würde ich das nie empfehlen.

Liebe Grüße, Gledi

HelmutL 08.09.2012 16:27

AW: Saftfasten nach Rudolf Breuss bei Krebs
 
Mal ein Wort aus meiner Sicht zu derartigen Reportagen.

Um ein solches Thema wie "Heilung bei Krebserkrankung" tatsächlich tiefgründig darzustellen, bedarf es weitaus mehr Zeit als eine 3/4 Stunde oder Stunde. Also wird das Thema zusammen geschnitten, gekürzt und überspitzt dargestellt. Durchaus eine vollkommen legitime Sache. Der Film auf Sat 1 war in keinster Weise reißerisch gemacht, auch seriöse Mediziner kamen zu Wort, und das durchaus auch kritisch.

Im Großen und Ganzen jedoch für meinen Geschmack etwas zu positiv. Zumindest die Fälle zu Gebärmutterkrebs und Brustkrebs waren mir zu "easy".

Der Fall Gebärmutterkrebs. Zwar klangen die Ängste und Sorgen bei Diagnose und Behandlung durchaus nach, doch jetzt ist ja alles vorbei, wir schauen bewusst positiv in die Zukunft, alles ist gut. Doch nur mal am Rande: was soll ich von einer Medizinerin, dazu noch Gynäkologin, halten, die die Möglichkeit einer Krebserkrankung auf das Alter jenseits der 50 schob, bevor es sie dann selbst erwischte?? Ich dachte, mich tritt ein Pferd, als ich das hörte. :eek: Das ist genau die Sorte Arzt, die dafür verantwortlich ist, dass meine Frau dann, als es zu spät war, überhaupt keine Chance mehr hatte.

Der Fall Brustkrebs. Besonders schlimm fand ich hier die Szene, als die Frau glücklich und zufrieden, entspannt lächelnd auf der Liege in der Sonne lag und ein Buch las. Die durchaus kritische Stimme ihrer Hausärztin, darauf hat da doch niemand mehr geachtet. Das ging komplett unter. Jeder, auch ich, hat sich zunächst doch an den Bildern gefreut. Ich ziehe meinen Hut vor dem Mut und der Entschlossenheit dieser Wirtin. Doch sie hat den Hauptgewinn gezogen mit ihrer Art der Behandlung. Ihre Chance lag bei etwa 1:100000.

Der Fall Lymphdrüsenkrebs. Die Frau steht noch mitten in der Behandlung und der emotionale Stress ist ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Mehrere Male war sie kurz davor, in Tränen aus zu brechen. Ich danke der Redaktion, dass sie diese Szenen nicht gebracht hat. Es gab sie sicherlich. Das wäre denn reißerisch gewesen. Wenn sie zu ihren Töchtern sagt: "Ich werde noch lange leben und für euch da sein." dann zeugt das von einer großen Zuversicht und positiven Einstellung. Doch wenn man ihr Gesicht dabei beobachtet, eine gute Portion Eigenhypnose steckt da auch mit drin.

Eine positive Einstellung zur Zukunft ist bei dieser Krankheit unabdingbar. Ich bewundere diese 3 Frauen für ihren Mut, ihre Tatkraft und Entschlossenheit. Sie haben es scheinbar geschafft. Und genau das kommt beim unkritischen und unbedarften Zuschauer an (allerdings ohne das "scheinbar"): Sooo schlimm kann Krebs ja nicht sein. Ich denke, dass 95% aller ZuschauerInnen zu dieser Klientel gehören. Sie werden in eine trügerische Sicherheit gedrängt. Das kann lebensgefährlich für sie werden.

Dieses Forum ist voller Beiträge von mutigen, tatkräftigen Menschen, die mehr als statistisch geheilt waren ... und dann doch an ihrer Erstdiagnose gestorben sind. Das ist der Grund für meine obige Aussage: mir ist diese Reportage zu "easy".

Es gibt vieler solcher Reportagen, Filme und Filmchen im Fernsehen oder Netz. Dazu noch jede Menge Sendungen im Hörfunk und tausende Informationen im I-Net. Alles und jedes sollte man bei so einer Krankheit immer äußerst kritisch sehen. Niemals etwas ungefiltert 1 zu 1 übernehmen. Selbst die kleinsten Details. Wenn man etwas trotzdem nicht versteht ... nachfragen. Kritisch heißt ja nicht ablehnend.

Gefährlich ist auch, auf allzu Offensichtliches an zu springen.


Alles Gute,

Helmut


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