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Wortgestrick 02.03.2018 14:24

Blasenkrebs, Mutter ist sehr depressiv und hoffnungslos
 
Hallo @All,

mein Name ist Sabine, ich bin 50 Jahre alt. Bei meiner Mutter wurde in der letzten Woche Blasenkrebs festgestellt, es wurde bereits gelasert, es steht Blasenkrebs T3 "im Raum". Ich bin ein optimister Mensch und mein erster Gedanke war: "Das könnte ja nochmal alles relativ glimpflich abgehen. OK, Blasenentfernung, das wird kein Spaziergang, aber irgendwie bekommen wir das hin. Mit einem Stoma kann man mit 73 (so alt ist meine Mum) doch leben."

Doch meine Mutter ist psychisch so schlecht drauf, sie kann sich mit den wohl kommenden Veränderungen nicht arrangieren und scheint zu verzweifeln. Ich weiß, die Diagnose steht sogar noch aus, aber seit Tagen weint sie nur und es ist kein bisschen Hoffnung zu spüren oder gar zu vermitteln.

Das selbst nagt an mir, ich spüre wie diese diffuse Angst manchmal ins Unermessliche steigt.

Vielleicht hat jemand hier einen Rat für mich, wie wir meine Mutter unterstützen können?

Dankeschön

gilda2007 02.03.2018 14:47

AW: Blasenkrebs, Mutter ist sehr depressiv und hoffnungslos
 
Es ist sicherlich hilfreich, seinen Optimismus zu bewahren, aber für den Angehörigen kann das auch erst mal genauso belastend sein, wie zu viel Pessimismus.

Deine Mutter hat Angst, ihr geht es schlecht -- höre Dir am besten an, was sie sorgt. Einfach zuhören, ihr das Gefühl geben, dass sie von Dir ernstgenommen wird mit ihren Sorgen. Das ist alles noch so frisch, da ist Optimismus etwas viel verlangt, finde ich.

Es prasselt so viel auf den Patienten ein, da hilft es, wenn etwas abgenommen wird. Vielleicht mit zu den Terminen gehen oder gemeinsam eine kleine Liste mit Fragen für den nächsten Besuch zusammenschreiben.

Und dann auch versuchen, den Alltag zu erhalten. Diese Strukturen helfen. Einfach mal Kaffeetrinken gehen, wenn das möglich ist. Oder etwas mitbringen und auch über ganz Banales sprechen. Was macht Nachbarin xy? Klatsch und Tratsch -- und wenn das Thema zur Krankheit geht, auch da mitgehen.

Alles Gute Euch!

Wortgestrick 02.03.2018 15:04

AW: Blasenkrebs, Mutter ist sehr depressiv und hoffnungslos
 
Hallo,

Danke für den Tipp - den ich bei meinem Mittagsanruf gleich umgesetzt habe. Ich habe einfach erzählt wie mein Vormittag war, was sie zu essen bekommt etc. .

Lieber Gruß

Tinele 03.03.2018 00:38

AW: Blasenkrebs, Mutter ist sehr depressiv und hoffnungslos
 
Die Diagnose war doch erst letzte Woche ...... Es braucht auch einfach Zeit , sich damit erstmal auseinander zu setzen und es zu akzeptieren . Menschen dürfen dann auch erstmal in ein Loch fallen wie ich finde . Man muss nur dann wieder rauskrabbeln . Geduld , Zuhören und Liebe sind für mich so Schlüsselwörter .


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