Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1451  
Alt 30.01.2011, 10:20
Benutzerbild von Junimond
Junimond Junimond ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.03.2009
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 220
Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Hallo Ihr Lieben,

gefühlsmäßig gleicht mein Leben momentan einer kleinen Achterbahnfahrt Mal fange ich mich ganz gut und nutze jede freie Minuten, um in meiner Angelegenheit zu recherchieren. Immer mal wieder kommt aber auch die Verzweiflung hoch. Dann frage ich mich, warum mir die Krankenkasse das Leben so schwer macht... Es hätte alles so einfach sein können. Aber nun heißt es kämpfen. Nach Recherche und einem Gespräch mit dem BRCA-Netzwerk sieht mein Kampfplan nun wie folgt aus:

1) Schriftlich Widerspruch bei der Krankenkasse einreichen. Das mache ich direkt nächste Woche, um die Frist einzuhalten. Ich verweise darauf, dass ich eine ausführliche Begründung und weitere ärztliche Gutachten so schnell wie möglich nachreichen werde. (Hier darf die Krankenkasse eigentlich keinen zeitlichen Druck aufbauen!)

2) Gespräche mit meiner Psychoonkologin (hoffentlich morgen früh), mit Frau Dr. N.-K. (hoffentlich nächste Woche) und mit dem BRCA-Netzwerk, um neue Gutachten zu erhalten. Diese Gutachten sollen meine Situation noch mal ganz klar und deutlich schildern und die Krankenkasse bzw. den MDK überzeugen. Ich hoffe sehr, dass meine lieben Ärztinnen da noch etwas in petto haben. Auf jeden Fall sagten mir die Sekretärinnen bereits, dass die Verweigerung der Krankenkasse nichts Unübliches ist...

3) Formulierung einer ausführlichen und detaillierten Begründung mit allen Argumenten, die mir zur Verfügung stehen. Auch mit meinem persönlichen Anschreiben möchte ich die Krankenkasse und den MDK noch mal wachrütteln und hoffe auf Verständnis für meine Situation. Habe vor, sachlich zu bleiben, aber trotzdem eindringlich. Das Anschreiben möchte ich dann zusammen mit den neuen Gutachten an die Krankenkasse senden.

4) Wenn dann wieder eine Ablehnung kommt (wovon mittlerweile leider auszugehen ist), ist der nächste Schritt eine Klage vor dem Sozialgericht. Habe mich schon informiert: Selbst dann, wenn man verliert, muss man nur die eigenen Anwaltskosten tragen (also keine Prozesskosten oder Kosten für den Anwalt der Gegenseite), diese Anwaltskosten sind aber in einem solchen Fall auf 660 Euro beschränkt. Nachteil: Diese Klage kann sich wohl lange hinziehen. Die Zeit habe ich eigentlich nicht...

5) Wenn Klage auch nichts bringt bzw. falls Klage zu lange dauert, muss ich wohl die letzte Alternative in Betracht ziehen: privat zahlen. Die reinen Kosten für die OP halten sich einigermaßen in Grenzen (vergleichbar zu den Kosten für eine kosmetische Brust-OP plus natürlich die Schweinehaut). Aber wie sieht es hier mit Kosten für eventuelle Komplikationen aus? Wer zahlt medizinisch notwendige Folge-OPs? Da bin ich noch am recherchieren. KANN MIR HIER JEMAND MIT ERFAHRUNGEN WEITERHELFEN? Das wäre ganz klasse!

Fühle mich nun ganz gut gewappnet für den Kampf, der da kommen mag. Schwierig ist, das Ganze mit einem Vollzeitjob zu kombinieren, der alleine mich schon zeitlich und energiemäßig voll in Anspruch nimmt. Es ist nicht ganz leicht, die Ärzte telefonisch zu erreichen - ist ja auch ganz klar, denn ÄRzte haben ja auch Wichtigeres zu tun als sich mit Krankenkassen rumzuschlagen Gerade bin ich ganz guter Dinge, mal sehen, wie es weitergeht...

Falls Ihr noch Tipps habt oder Erfahrungen teilen wollt, immer gerne!

Wünsche Euch noch ein schönes Restwochenende und DANKE fürs Da-sein

Eure Junimond

Geändert von gitti2002 (12.08.2011 um 22:45 Uhr)
Mit Zitat antworten