AW: Meine Frau hat BSDK
Hallo Azzad,
auch mir tut es sehr leid, dass Deine Frau von dieser elenden Krankheit betroffen ist. Es ist sicher gut für Euch, dass sie jetzt zu Hause ist, und Ihr die Gelegenheit habt, das Familienleben wieder aufzunehmen.
Selbst wenn Dein erstes Posting nun schon einen Monat alt ist, möchte ich gerne einen Punkt kurz aufgreifen, den Du angesprochen hast. Du schreibst, dass es Dir um Deines Sohnes willen schwer fällt, Deine Gefühle und Ängste zu äußern, um ihm keine Angst zu machen, was ich im übrigen sehr gut verstehen kann.
Ich hoffe, dass Du – ggf. gemeinsam mit Deiner Frau – um Eurer aller willen einen Weg finde(s)t, Deinen/Euren Sohn in das Geschehen einzubinden. Nun hat er ja schon mitbekommen, dass seine Mutter einige Zeit im Krankenhaus verbracht hat. Auch wird es ihm kaum verborgen geblieben sein, dass Du Dir sehr sehr viele Sorgen gemacht hast, aber er konnte nicht einordnen warum. Irgendetwas werdet Ihr ihm ja dazu gesagt haben. Und – das schreibt Vintage auch – so klein ist er auch nicht mehr.
Es ist sicherlich verdammt schwierig, einem Kind mit den „richtigen“, also mit Deinen oder Euren Worten über eine derartige Krankheit zu sprechen und auch die möglichen Konsequenzen, auf die Kinder auch schon mal zu sprechen kommen können, im Blick zu halten und darauf auch angemessen zu reagieren. Aber Kinder haben – und so habe ich das in unterschiedlichen Situationen erlebt – ein sicheres Gespür für Lebenssachverhalte die man versucht, ihnen zu verheimlichen. Daher würde ich immer versuchen, in einer dem Alter entrprechenden Weise mit meinem Kind über die Erkrankung eines lieben, nahestehenden Menschen zu reden. Alles andere fällt dann doppelt schwierig auf einen zurück.
Ich bin sicher, Ihr werdet es auf Eure Weise richtig machen.
Herzlich
ulphin
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