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Alt 17.02.2011, 20:45
bienemaja75 bienemaja75 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist an Brustkrebs erkrankt

Hallo,
sorry, dass ich mich da in einen ganz fremden Thread quetsche, aber ich mach heut schon den ganzen Tag alles falsch, was man nur falsch machen kann, daher falls verboten -bitte sorry.

Meine Mum hat auch Brustkrebs, das erste Mal, dass es da einen Knoten gibt, hab ich vor drei Wochen gehört, vor zwei Wochen war sie dann beim Frauenarzt, der sie gleich zu weiteren Untersuchungen an die Brustklinik weitergeleitet hat. Diese haben dann eine Gewebeprobe entnommen und festgestellt, dass Krebszellen vorhanden sind. Sie wurde mal vorläufig für eine OP vorgemerkt (das wäre morgen gewesen). Gestern kam sie dann also ins Krankenhaus zu den Voruntersuchungen. Die Ärzte, die mit ihr gesprochen haben, waren alle sehr zuversichtlich und meinten, sie wird gleich operiert, dann entweder 15 oder 30 Bestrahlungen (entweder stärkere oder schwächere) und danach ist alles vorbei - kaum Nebenwirkungen, also alles "toll und gut". Meine Mum war gestern daher soo zuversichtlich, das einzige was unklar war, war der OP-Termin, den ihr heute in einem Gespräch der Institutsvorstand, der sie operieren sollte,in einem Gespräch mitteilen wollte.

In dem Gespräch, in dem auch die Behandlung im Detail besprochen werden sollte, stellte sich heraus, dass es derzeit gar keine OP gibt, sondern 6 Chemotherapien und danach, wenn der Tumor kleiner sei eine OP. Ihr könnt euch vorstellen, dass für meine Mum eine Welt zusammengebrochen ist. Anschließend wurde sie an den Onkologen verwiesen - der hat sie von 8:00 morgens bis 16:00 nachmittags warten lassen, war aber danach sehr lieb zu ihr, hat ihr alles erklärt und so weiter. Nun muß sie nächsten Dienstag ins Krankenhaus zur 1. Chemo. Sie bekommt 6 Stück im Dreiwochenrhytmus.
Keiner hat ihr aber erklärt, was das heißt, heißt das, nächsten Dienstag eine, dann zwei Wochen (oder drei Wochen) Pause und danach die nächste?

Jedenfalls tut sie mir soo leid, ich bin berufstätig und meine Oma war mit ihr im Krankenhaus. Ich war der Meinung, dass sie, falls sie erst am Montag operiert wird, vorläufig nach Hause kann, daher bin ich auch ganz normal in der Arbeit gewesen. Nach den Besprechungen wollte sie natürlich heim (sie wohnt 120 km weg von der Klinik und auch von mir), jetzt ist sie soweit weg, ich kann sie nicht in den Arm nehmen, da ich einen total anstrengenden Beruf zusätzlich habe und ich weiß nicht mehr weiter. Ich will ihr die Kraft geben und die Zuversicht, die sie braucht, die ich aber derzeit auch nicht habe.

Meine Mum war immer gesund, das Thema Krebs hat es bei uns zuhause nie gegeben, das war immer alles soweit weg und Patsch, jetzt auf einmal ist es da. Vor allem gibt es da Ärzte, denen könnte ich was auf die Rübe geben, wenn sie einen Menschen, der eh schon fix und fertig ist, Hoffnungen machen über Therapien, die reine Hirngespinste sind. Meine Mum vertraut den behandelnden Ärzten zwar, nur bei mir macht sich nur noch Skepsis breit.

Ich weiß auch nicht, ob ich mich nicht mal für zumindest die ersten Tage während und nach der Chemo beurlauben lassen soll - meine über 70 jährige Oma ist zwar mental sehr stark, aber ob die das gesundheitlich schafft, da bin ich mir nicht sicher und die mentale Stärke weiß ich auch nicht, ob die nicht nur nach Außen hin ist - sie hat schon zwei Kinder verloren und ihren Mann, meine Mum ist ihr letztes "übriggebliebenes" Kind.

Sorry, dass ich euch alle vollmülle, aber ich hoffe, dass mir das irgendwie Erleichterung schafft, mir das Herz von der Seele zu schreiben.

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