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Alt 21.02.2011, 15:35
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SaharaStar SaharaStar ist offline
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Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

@Nene:
Tut mir echt Leid, dass Du Dich zusätzlich zu den Unannehmlichkeiten nach der OP noch mit solchen Dingen rumschlagen musst. Die Reaktion Deiner Mutter kann ich auch nicht wirklich verstehen. Höchstens noch, dass sie sich irgendwie schuldig fühlt, weil sie Dir ja anscheinend diesen Gendefekt vererbt hat. Allerdings kann sie da ja auch nix für... Sie sollte Dich wirklich gerade in dieser schwierigen Zeit unterstützen und Dich nicht noch zusätzlich mit so nem Blödsinn belasten!
Ich stehe ja noch vor der Genuntersuchung, habe aber bei meiner engeren Familie schon mal "vorgefühlt", wie sie zu Gentest und evtl. prophylaktischer Mastektomie steht. Ganz interessant, was da rauskommt:
1) Mein Ehemann war früher - bevor er sich informiert hatte - völlig gegen Gentest und prophylakt. M. Mittlerweile hat sich seine Meinung komplett geändert. Er verweist auf die Statistik bei vorliegendem Gendefekt und sagt: Rein rational ist klar, was zu machen wäre: Mastektomie bei hohem Brustkrebsrisiko.
2) Meine Schwester, die ja in einer ganz ähnlichen Situation ist, hat sich entschieden, dass ein Gentest für sie überhaupt nicht in Frage kommt. Bzgl. der Mastektomie meint sie, es wäre doch ein sehr großer Eingriff, der den Körper sehr belastet (und damit vielleicht anderen Krankheiten Tür und Tor öffnet). Sie bemüht sich aber, meine Ansichten zu respektieren und sagt, dass jeder für sich selbst entscheiden muss, was das Richtige ist.
3) Mein Vater hält sich bisher sehr bedeckt mit seinen Ansichten.
4) Mein Bruder (hat zwei kleine Töchter) ist absolut gegen den Test und evtl. Mastektomie. O-Ton: "Lass die Statistik nicht Dein Leben bestimmen, lass den Krebs nicht in Dein Leben!"
5) Meine Tante, die mit 37 Jahren an Brustkrebs erkrankt ist: Würde mir zuliebe (als Indexpatientin) den Test machen, findet aber meine Überlegung, mir (bei Gendefekt) prophylaktisch die Brüste entfernen zu lassen, ziemlich schrecklich. Sie sagte etwas für mich Erstaunliches: Selbst wenn sie in jungen Jahren gewusst hätte, dass sie an BK erkranken wird, hätte sie sich wahrscheinlich gegen eine prophylaktische Mastektomie entschieden.
Wie Du siehst, liebe Nene, gibt es auch bei mir in der Familie ne ziemliche Bandbreite an Meinungen. Im Endeffekt müssen aber WIR allein diese Entscheidung treffen, denn es ist UNSER Leben. WIR müssen hauptsächlich die Konsequenzen unserer Entscheidung tragen.
Liebe Grüße! Stefanie
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