AW: meine Mutter will nichts machen lassen
Liebe Juli,
Seit ca. 7 Wochen lese ich zwar immer wieder hier im Forum, habe aber noch nie selber gepostet.
Ich möchte Dir unser noch sehr "frisches" Erlebtes erzählen.
Meine Mama (70) kam am 9.02.11 ins KKH. Sehr lange hatte sie sich geweigert aufgrund ihres immer schlechter werdenden Allgemeinbefindens zum Arzt zu gehen. Wurde immer schwächer, schlief viel und konnte auch nur mühsam gehen. Dort im KKH wurde ein Tumor im Bauchraum mit ca. 12cm GRöße ausgehend von den Eierstöcken festgestellt. Außerdem 2 Wirbelbrüche aufgrund Metastasen in den Knochen. Meine liebe Mama wollte auch keine OP oder Chemo, was beides aufgrund ihres schwachen Zustands sicher auch schwierig gewesen wäre. Am 25.02. holte mein Vater sie nach Hause wo wir sie mit Hilfe der Diakoniestation selber pflegen durften. Anfangs lebte sie nochmals richtig auf wieder zuhause zu sein, dann kam es aber zu massivem Tumorbluten mit großen Blutverlusten und langsamem Nierenversagen. Am 09. März hat ihr liebes , liebes Herz aufgehört zu schlagen- in unserem Beisein ist sie eingeschlafen.
Ich bin sehr, sehr traurig aber ich möchte auch ihre
Entscheidung respektieren solange gewartet zu haben bis es quasi schon zu spät war um noch medizinisch einzugreifen. Der Arzt als auch die Schwester der Pflege meinten dass zu solch einer Entscheidung auch sehr viel Mut gehört.
Ich hoffe nicht dass ich dir damit jetzt Angst gemacht habe. Jede ERkrankung ist anders und wenn Deine Mama körperlich noch recht gut aufgestellt ist und viell. doch noch ein wenig Wille zur Behandlung da ist läßt sich noch was machen.
Auf jeden Fall würde ich zu ihr fahren und falls sie dort wo sie wohnt keinen Mann, weitere Kinder etc. hat die sich kümmern sie evtl. zu mir holen. Wenn es geht nutze die Zeit!! Für mich sind diese letzten 4 Wochen die ich mit meiner Mama sein durfte etwas ganz Kostbares!!!
Ich wünsch Dir Kraft !
Christine
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