Malignes Melanom
Liebe Martina,
habe mal zur Erleichterung den von Dir auf Seite 86 beschriebenen Befund hier reinkopiert. Ohne die Hintergrundkenntnisse machen weitere Diskussionen nämlich nicht so viel Sinn. Du schriebst dort:
"Diagnose: Noduläre und diffuse Infiltration durch atypische melanozytäre Verbände.
Kommentar: Die Atypien sind wesentlich ausgeprägter als in dem Vorpräparat (Befund vom 20.01.04), welches seinerzeit als "intradermaler Nävus Spitz mit oberflächlicher flacher Narbe, wie z.B. nach Trauma oder Teilabtragung" interpretiert wurde.
In Verbindung mit den aktuellen Präparaten mit zytologisch und strukturellen malignem Muster steht jedoch zu vermuten, dass es sich bei allen Läsionen um kutane Infiltrate eines Melanos handelt, wobei sich keine der Läsionen als typisch für einen Primärtumor darstellt."
Läsion = pathologisch: umschriebene Störung einer Funktion oder des Gewebes im lebenden Organismus
kutane Infiltrate = in die Haut eingedrungen
Primärtumor = zuerst entstandener Tumor (von dem die Metastasen ausgehen können)
So wie das aussieht, heißt das Fazit der Befundbeurteilung nicht "malignes Melanom". Es werden nur Vermutungen ausgesprochen, daß es sich "bei den Läsionen um kutane Infiltrate eines Melano(m)s handeln könnte, wobei sich keine der Läsionen als typisch für einen Primärtumor darstellt". Die Untersuchung hat eher nur Uneindeutiges, nämliche mehrere kleine verstreute Zellen oder Gewebspünktchen gefunden, man hat kein eindeutiges Melanom gefunden. Deswegen also bisher auch keine Möglichkeit, Eindringtiefe etc. zu bestimmen. Wegen dieser Uneindeutigkeiten hat man aber sicherheitshalber für eine Nachoperation plädiert. Das gleiche gilt offenbar für die Empfehlung der Interferontherapie.
Sprich aber auch noch mal genaueres über die Interferonempfehlung mit Deinem Arzt ab. Und laß' Dir von anfallenden Untersuchungen immer eine Kopie aushändigen, damit Du bei Deinen Recherchen hier im Internet immer die genauen Ausdrücke parat hast.
Soweit erstmal
Gruß von Birgit
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